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BEZEICHNUNG

       rand, rand_r, srand - Pseudo-Zufallszahlengenerator

ÜBERSICHT

       #include <stdlib.h>

       int rand(void);

       int rand_r(unsigned int *seedp);

       void srand(unsigned int seed);

   Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       rand_r(): _POSIX_C_SOURCE >= 1 || _XOPEN_SOURCE || _POSIX_SOURCE

BESCHREIBUNG

       Die  Funktion rand() gibt eine pseudo-zufällige Ganzzahl im Bereich 0 bis RAND_MAX inklusive zurück (d.h.
       dem mathematischen Bereich [0, RAND_MAX]).

       Die Funktion srand() setzt ihr Argument als Seed (Zufallswert zum  Erzeugen  kryptografischer  Schlüssel)
       für  eine  neue  Reihe  von  pseudo-zufälligen Ganzzahlen ein, die von rand() zurückgegeben werden. Diese
       Sequenzen sind durch Aufruf von srand() mit dem selben Seed-Wert wiederholbar.

       Wenn kein Seed angegeben wird, wird automatisch 1 als Seed-Wert für rand() genommen.

       The function rand()  is not reentrant, since it uses hidden state that is modified  on  each  call.  This
       might  just  be  the  seed value to be used by the next call, or it might be something more elaborate. In
       order to get reproducible behavior in a threaded application, this state must be made explicit; this  can
       be done using the reentrant function rand_r().

       Wie  rand()  gibt  rand_r()  eine pseudo-zufällige Ganzzahl im Bereich [0, RAND_MAX] zurück. Das Argument
       seedp ist ein Zeiger auf einen unsigned int, der  benutzt  wird,  um  den  Status  zwischen  Aufrufen  zu
       speichern.  Falls  rand_r()  mit dem gleichen Anfangswert für die Ganzzahl aufgerufen wird, auf die seedp
       zeigt, und der Wert zwischen den Aufrufen nicht verändert wurde,  dann  wird  das  Ergebnis  die  gleiche
       pseudo-zufällige Sequenz sein.

       Der  Wert,  auf  den  das  Argument  seedp von rand_r() zeigt, stellt nur einen kleinen Anteil des Status
       bereit, daher  wird  diese  Funktion  nur  ein  schwacher  Pseudo-Zufallsgenerator  sein.  Probieren  Sie
       stattdessen drand48_r(3).

RÜCKGABEWERT

       Die  Funktionen  rand()  und  rand_r()  geben  einen Wert zwischen 0 und RAND_MAX (inklusive) zurück. Die
       Funktion srand() gibt keinen Wert zurück.

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
       ┌───────────────────────────┬───────────────────────┬─────────┐
       │ SchnittstelleAttributWert    │
       ├───────────────────────────┼───────────────────────┼─────────┤
       │ rand(), rand_r(), srand() │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Safe │
       └───────────────────────────┴───────────────────────┴─────────┘

KONFORM ZU

       Die Funktionen rand() und srand() richten sich nach SVr4, 4.3BSD, C89, C99 und POSIX.1-2001. Die Funktion
       rand_r() richtet sich nach POSIX.1-2001. POSIX.1-2008 kennzeichnet rand_r() als veraltet.

ANMERKUNGEN

       Die Versionen von rand() und srand() in der Linux C-Bibliothek benutzen den selben Zufallszahlengenerator
       wie random(3) und srandom(3), daher sollten niederwertige Bits genauso  zufällig  wie  höherwertige  Bits
       sein.  Bei  älteren Implementierungen von rand() sind niederwertige Bits jedoch viel weniger zufällig als
       höherwertige Bits. Benutzen Sie diese Funktion nicht in Anwendungen, die portierbar sein sollen, wenn ein
       hochwertiger Zufall benötigt wird. (Benutzen Sie stattdessen random(3).)

BEISPIEL

       POSIX.1-2001 gibt das folgende Beispiel einer Implementierung von  rand()  und  srand(),  das  vielleicht
       nützlich ist, wenn es darum geht, die gleiche Abfolge auf zwei unterschiedlichen Rechnern zu erhalten.

           static unsigned long next = 1;

           /* es wird angenommen, dass RAND_MAX 32767 ist */
           int myrand(void) {
               next = next * 1103515245 + 12345;
               return((unsigned)(next/65536) % 32768);
           }

           void mysrand(unsigned int seed) {
               next = seed;
           }

       Das  folgende Programm kann benutzt werden, um eine pseudo-zufällige Sequenz anzuzeigen, die durch rand()
       erzeugt wird, wenn eine bestimmte Seed (Zufallswert zum Erzeugen kryptografischer  Schlüssel)  vorgegeben
       wird.

           #include <stdlib.h>
           #include <stdio.h>

           int
           main(int argc, char *argv[])
           {
               int j, r, nloops;
               unsigned int seed;

               if (argc != 3) {
                   fprintf(stderr, "Aufruf: %s <seed> <nloops>\n", argv[0]);
                   exit(EXIT_FAILURE);
               }

               seed = atoi(argv[1]);
               nloops = atoi(argv[2]);

               srand(seed);
               for (j = 0; j < nloops; j++) {
                   r =  rand();
                   printf("%d\n", r);
               }

               exit(EXIT_SUCCESS);
           }

SIEHE AUCH

       drand48(3), random(3)

KOLOPHON

       Diese  Seite  ist  Teil  der  Veröffentlichung  4.04  des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des
       Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden
       sich unter http://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother  <krd@gulu.net>  und  Chris  Leick
       <c.leick@vollbio.de> erstellt.

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                                                  2. März 2015                                           RAND(3)