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BEZEICHNUNG

       scanf, fscanf, sscanf, vscanf, vsscanf, vfscanf - Anpassung des Eingabeformats

ÜBERSICHT

       #include <stdio.h>

       int scanf(const char *format, ...);
       int fscanf(FILE *datenstrom, const char *format, ...);
       int sscanf(const char *zeichenkette,
                  const char *format, ...);

       #include <stdarg.h>

       int vscanf(const char *format, va_list ap);
       int vsscanf(const char *zeichenkette,
                   const char *format, va_list ap);
       int vfscanf(FILE *datenstrom,
                   const char *format, va_list ap);

   Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       vscanf(), vsscanf(), vfscanf():
           _XOPEN_SOURCE >= 600 || _ISOC99_SOURCE || _POSIX_C_SOURCE >= 200112L;
           oder cc -std=c99

BESCHREIBUNG

       Die  Funktionenfamilie  scanf()  prüft  Eingaben in Bezug auf ein format, wie es im Folgenden beschrieben
       wird. Dieses Format darf Umwandlungsspezifikationen enthalten; die Ergebnisse solcher Umwandlungen, falls
       vorhanden, werden an den Stellen gespeichert, auf die die Zeiger-Argumente verweisen,  die  sich  an  das
       format  halten. Jedes Zeiger-Argument muss einen geeigneten Typ für den Rückgabewert durch die zugehörige
       Umwandlungsspezifikation haben.

       Falls die Anzahl der Umwandlungsspezifikation in format die Anzahl der Zeiger-Argumente übersteigt,  sind
       die  Erbenisse undefiniert. Falls die Anzahl der Zeiger-Argumente die Anzahl der Umwandlungsspezifikation
       übersteigt, werden die überzähligen Zeiger-Argumente ausgewertet, aber ansonsten ignoriert.

       Die Funktion scanf() liest Eingaben  von  der  Standardeingabe  stdin,  fscanf  liest  Eingaben  von  dem
       Datenstrom-Zeiger  datenstrom  und  sscanf liest ihre Eingaben aus der Zeichenkette, auf den zeichenkette
       zeigt.

       Die Funktion vfscanf() verhält sich analog zu vfprintf(3) und liest Eingaben  von  dem  Datenstrom-Zeiger
       datenstrom,  wobei  eine  variable Argumentliste von Zeigern benutzt wird (siehe stdarg(3)). Die Funktion
       vscanf() liest eine variable Argumentliste von der Standardeingabe und die Funktion vsscanf()  liest  sie
       aus einer Zeichenkette; diese sind analog zu den Funktionen vprintf(3) beziehungsweise vsprintf(3).

       Die  Zeichenkette  format besteht aus einer Abfolge von Richtlinien, die beschreiben, wie die Abfolge der
       Eingabezeichen verarbeitet wird. Wenn das Verarbeiten einer Richtlinie fehlschlägt, werden keine weiteren
       Eingaben gelesen und scanf()  kehrt  zurück.  Ein  »Fehlschlagen«  kann  folgendes  sein:  input  failure
       bedeutet,  dass  Eingabezeichen nicht verfügbar sind. matching failure heißt, dass die Eingabe ungeeignet
       war (siehe unten).

       Eine Richtlinie kann Folgendes sein:

       •      eine Abfolge von Leerräumen (Leerzeichen,  Tabulator,  Zeilenvorschub,  etc.;  siehe  isspace(3)).
              Diese Richtlinie passt auf jede Menge von Leerräumen, einschließlich keinen in der Eingabe.

       •      ein  normales Zeichen (d.h. ein anderes, als ein Leerraum oder »%«). Dieses Zeichen muss exakt mit
              dem nächsten Zeichen der Eingabe übereinstimmen.

       •      eine Umwandlungsspezifikation, die mit dem Zeichen »%« (Prozent) beginnt. Eine Abfolge von Zeichen
              wird  gemäß  dieser  Spezifikation  umgewandelt  und  das  Ergebnis   wird   in   das   zugehörige
              Zeiger-Argument   platziert.   Falls   das  nächste  Element  nicht  der  Umwandlungsspezifikation
              entspricht, schlägt die Umwandlung fehl – dies ist ein matching failure.

       Jede Umwandlungsspezifikation in format fängt entweder mit dem Zeichen »%«  an  oder  der  Zeichensequenz
       »%n$« (siehe unten für die Unterscheidung) gefolgt von:

       •      ein  optionales  »*«-Zeichen  zur Unterdrückung der Zuweisung: scanf() liest die Eingabe gemäß der
              Umwandlungsspezifikation, verwirft aber die Eingabe.  Es  wird  kein  zugehöriges  Zeiger-Argument
              benötigt  und diese Spezifikation ist nicht in der Anzahl der erfolgreichen Zuweisungen enthalten,
              die von scanf() zurückgegeben werden.

       •      ein optionales »m«-Zeichen. Dies wird mit  Zeichenkettenumwandlungen  benutzt  (%s,  %c,  %[)  und
              entlastet  den Aufrufenden von der Notwendigkeit, einen zugehörigen Puffer zu reservieren, der die
              Eingabe erhält: Stattdessen reserviert scanf() einen Puffer von ausreichender Größe und weist  die
              Adresse dieses Puffers dem zugehörigen Zeiger-Argument zu, das ein Zeiger auf eine char *-Variable
              sein  sollte.  (Diese  Variable  muss  nicht  vor dem Aufruf initialisiert werden.) Der Aufrufende
              sollte diesen Puffer danach mit free(3) freigeben, wenn er nicht länger benötigt wird.

       •      eine optionale dezimale Ganzzahl, die die maximale Feldbreite angibt. Das Lesen von Zeichen stoppt
              entweder wenn dieses Maximum erreicht wurde oder wenn ein unpassendes Zeichen gefunden  wurde,  je
              nachdem,  was  eher auftrat. Die meisten Umwandlungen verwerfen Leerräume am Anfang (die Ausnahmen
              sind nachfolgend vermerkt).  Diese  verworfenen  Zeichen  werden  nicht  bei  der  Berechnung  der
              maximalen  Feldbreite mitgezählt. Eingabeumwandlung von Zeichenketten speichert ein terminierendes
              Null-Byte (»\0«), um das Ende der Eingabe zu kennzeichnen; die maximale Feldbreite enthält  dieses
              Endezeichen nicht.

       •      ein   optionales   Typ-Änderungszeichen.   Das   Typ-Änderungszeichen  l  wird  zum  Beispiel  bei
              Ganzzahlumwandlungen, wie %d benutzt, um anzugeben, dass sich das zugehörige  Zeiger-Argument  auf
              long int statt auf einen Zeiger vom Typ int bezieht.

       •      eine Umwandlungsspezifikation, die den Typ der durchzuführenden Eingabeumwandlung angibt.

       Die  Umwandlungsspezifikationen  in  format haben zwei Formen, entweder mit »%« oder mit »%n$« beginnend.
       Die beiden Formen sollten nicht in der gleichen  Formatzeichenkette  gemischt  werden,  außer  dass  eine
       Zeichenkette  die »%n$«-Spezifikationen enthält %% und %* umfassen kann. Falls format »%«-Spezifikationen
       enthält, dann korrespondieren diese in der Reihenfolge mit nachfolgenden Zeiger-Argumenten. In  der  Form
       »%n$«  (die  in  POSIX.1-2001,  aber  nicht  in  C99 spezifiziert ist), ist n eine dezimale Ganzzahl, die
       anzeigt, dass die umgewandelte Eingabe  an die Stelle platziert werden sollte, auf die sich das dem  nten
       Zeiger-Argument folgende format bezieht.

   Umwandlungen
       Die folgenden Typ-Änderungszeichen können in einer Umwandlungsspezifikation erscheinen:

       h      zeigt  an,  dass  die Umwandlung entweder d, i, o, u, x, X oder n sein wird und der nächste Zeiger
              ein Zeiger auf ein short int oder unsigned short int (statt int) sein wird.

       hh     wie für h, aber der nächste Zeiger ist ein Zeiger auf ein signed char oder ein unsigned char.

       j      wie für h, aber der nächste Zeiger ist ein Zeiger auf ein  intmax_t  oder  ein  uintmax_t.  Dieses
              Änderungszeichen wurde in C99 eingeführt.

       l      zeigt  an,  dass  die Umwandlung entweder d, i, o, u, x, X oder n sein wird und der nächste Zeiger
              ein Zeiger auf ein long int oder ein unsigned long  int  (statt  int)  sein  wird  oder  dass  die
              Umwandlung  entweder e, f oder g sein wird und der nächste Zeiger ein Zeiger auf ein double (statt
              float ) sein wird. Die Angabe von zwei l-Zeichen ist äquivalent zu L. Falls sie  zusammen  mit  %c
              oder  %s  benutzt  werden,  wird  der  zugehörige  Parameter als ein Zeiger auf ein Wide-Character
              beziehungsweise eine Wide-Character-Zeichenkette betrachtet.

       L      zeigt an, dass die Umwandlung entweder e, f oder g sein wird und der nächste Zeiger ein Zeiger auf
              ein long double ist oder dass die Umwandlung entweder d, i, o, u oder x sein wird und der  nächste
              Zeiger ein Zeiger auf ein long long sein wird.

       q      ist äquivalent zu L. Dieses Spezifiakationssymbol existiert nicht in ANSI-C.

       t      wie für h, der nächste Zeiger ist aber ein Zeiger auf ein ptrdiff_t. Dieses Änderungszeichen wurde
              in C99 eingeführt.

       z      wie für h, der nächste Zeiger ist aber ein Zeiger auf ein size_t. Dieses Änderungszeichen wurde in
              C99 eingeführt.

       Die folgenden Umwandlungsspezifikationen sind verfügbar:

       %      passt  zum Buchstabensymbol »%«. Das heißt, %% im Formatstring passt zum einzelnen Eingabezeichnen
              »%«. Es findet keine Umwandlung statt  (aber  Leerräume  am  Anfang  werden  verworfen)  und  eine
              Zuweisung tritt nicht auf.

       d      passt  zu  einer  optionalen  vorzeichenbehafteten dezimalen Ganzzahl; der nächste Zeiger muss ein
              Zeiger auf int sein.

       D      äquivalent zu ld; dies existiert nur aus Gründen der Rückwärtskompatibilität. (Beachten Sie,  dass
              dies  daher  nur  in Libc4 der Fall ist. In Libc5 und Glibc wird das %D stillschweigend ignoriert,
              was alte Programme zu mysteriösem Fehlschlagen veranlasst.)

       i      passt zu einer optionalen vorzeichenbehafteten Ganzzahl; der nächste Zeiger muss  ein  Zeiger  auf
              int  sein.  Die  Ganzzahl wird zur Basis 16 gelesen, wenn sie mit 0x oder 0X beginnt, zur Basis 8,
              wenn sie mit 0 beginnt, anderenfalls zur Basis 10. Nur  Zeichen,  die  zur  Basis  passen,  werden
              benutzt.

       o      passt  zu  einer  vorzeichenlosen  oktalen  Ganzzahl;  der  nächste Zeiger muss ein Zeiger auf ein
              unsigned int sein.

       u      passt zu einer vorzeichenlosen dezimalen Ganzzahl; der nächste Zeiger  muss  ein  Zeiger  auf  ein
              unsigned int sein.

       x      passt  zu einer vorzeichenlosen hexadezimalen Ganzzahl; der nächste Zeiger muss ein Zeiger auf ein
              unsigned int sein.

       X      äquivalent zu x

       f      passt zu einer optionalen vorzeichenbehafteten Fließkommazahl; der nächste Zeiger muss ein  Zeiger
              auf ein float sein.

       e      äquivalent zu f.

       g      äquivalent zu f.

       E      äquivalent zu f.

       a      (C99) äquivalent zu f.

       s      passt zu einer Zeichenfolge, die keinen Leerraum darstellt; der nächste Zeiger muss Zeiger auf das
              erste  Element  eines  Zeichenfelds  sein,  das  groß  genug  ist,  um  die Eingabesequenz und das
              abschließende Null-Byte (»\0«),  das  automatisch  hinzugefügt  wird,  aufnehmen  zu  können.  Die
              Eingabezeichenkette  stoppt  an Leerräumen oder an der maximalen Feldgröße, je nachdem, was zuerst
              auftritt.

       c      passt zu einer Zeichenfolge, deren Länge durch die maximale Feldgröße (Vorgabe 1) angegeben  wird;
              der  nächste  Zeiger  muss  ein  Zeiger auf ein char sein und es muss genug Platz für alle Zeichen
              vorhanden sein (es  wird  keine  abschließende  Null  angehängt.)  Das  übliche  Überspringen  der
              führenden  Leerräume  wird  unterdrückt.  Benutzen  Sie  ein  explizites Leerzeichen im Format, um
              Leerräume zu überspringen .

       [      passt zu einer nicht leeren Abfolge von Zeichen aus der angegebenen Zusammenstellung  akzeptierter
              Zeichen;  der  nächste  Zeiger  muss ein Zeiger auf char sein und genug Platz für alle Zeichen der
              Zeichenkette  einschließlich  abschließendem  Null-Byte  bieten.  Das  übliche  Überspringen   der
              führenden  Leerräume  wird  unterdrückt.  Die Zeichenkette soll aus Zeichen in einer (oder keiner)
              besonderen Zusammenstellung bestehen; die Zusammenstellung wird durch  die  Zeichen  zwischen  der
              öffnenden  [ und schließenden ] Klammer definiert. Die Zusammenstellung schließt jene Zeichen aus,
              wenn das erste Zeichen nach der öffnenden Klammer ein Zirkumflex (^) ist. Um der  Zusammenstellung
              eine  schließende  Klammer  hinzuzufügen,  setzen  Sie  sie  als erstes Zeichen nach der öffnenden
              Klammer oder dem Zirkumflex; jede andere Position würde die  Zusammenstellung  beenden.  Um  einen
              Bindestrich  einzufügen,  setzen Sie ihn als letztes Zeichen vor der schließenden Klammer am Ende.
              [^]0-9-] bedeutet zum Beispiel, die Zusammenstellung »alles außer schließender Klammer,  null  bis
              neun   und   Bindestrich«.   Die  Zeichenkette  endet  mit  dem  Erscheinen  eines  nicht  in  der
              Zusammenstellung enthaltenen Zeichens (oder  mit  einem  enthaltenen  Zirkumflex)  oder  wenn  die
              Feldgröße erschöpft ist.

       p      passt  zu  einem  Zeigerwert (wie durch »%p« in printf(3) ausgegeben); der nächste Zeiger muss ein
              Zeiger auf void sein.

       n      es wird nichts erwartet; stattdessen wird die Anzahl der Zeichen, die bis jetzt eingelesen wurden,
              im nächsten Zeiger gespeichert, welcher ein Zeiger auf int sein muss. Dies  ist  keine  Umwandlung
              und  erhöht  nicht  die  von  der  Funktion  zurückgegebene  Anzahl.  Die Zuweisung kann durch das
              Zuweisungsunterdrückungszeichen * unterdrückt werden, die  Auswirkung  auf  den  Rückgabewert  ist
              jedoch nicht definiert. Daher sollten keine %*n-Umwandlungen benutzt werden.

RÜCKGABEWERT

       Bei  Erfolg geben diese Funktionen die Anzahl der Eingabeelemente zurück, die erfolgreich übereinstimmten
       und zugewiesen wurden. Dies können weniger sein, als bereitgestellt wurden oder null, wenn  ein  früherer
       Abgleich scheiterte.

       Der  Wert  EOF  wird  zurückgegeben,  wenn  das  Ende der Eingabe erreicht wird, bevor entweder die erste
       erfolgreiche Umwandlung oder das erste Fehlschlagen eines Abgleichs auftrat. EOF wird auch zurückgegeben,
       wenn ein Lesefehler auftritt. In diesem Fall wird die Fehleranzeige für  den  Datenstrom  gesetzt  (siehe
       ferror(3)) und errno so gesetzt, dass es den Fehler angibt.

FEHLER

       EAGAIN Der  Dateideskriptor,  der  datenstrom zugrundeliegt, ist als nicht blockierend gekennzeichnet und
              die Leseoperation würde blocken.

       EBADF  Der Dateideskriptor, der datenstrom zugrundeliegt, ist ungültig oder nicht zum Lesen geöffnet.

       EILSEQ Eingabebyte-Abfolge bildet kein gültiges Zeichen

       EINTR  Die Leseoperation wurde durch ein Signal unterbrochen; siehe signal(7).

       EINVAL nicht genug Argumente oder format ist NULL

       ENOMEM Speicher aufgebraucht.

       ERANGE Das Ergebnis einer Ganzzahl-Umwandlung würde die  Größe  überschreiten,  die  in  dem  zugehörigen
              Ganzzahl-Typ gespeichert werden könnte.

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
       ┌──────────────────────┬───────────────────────┬────────────────┐
       │ SchnittstelleAttributWert           │
       ├──────────────────────┼───────────────────────┼────────────────┤
       │ scanf(), fscanf(),   │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Safe locale │
       │ sscanf(), vscanf(),  │                       │                │
       │ vsscanf(), vfscanf() │                       │                │
       └──────────────────────┴───────────────────────┴────────────────┘

KONFORM ZU

       Die  Funktionen  fscanf(), scanf() und sscanf() sind konform zu c89, C99 und POSIX.1-2001. Diese Vorgaben
       spezifizieren nicht den Fehler ERANGE.

       Das Spezifikationssymbol q ist die 4.4BSD-Schreibweise für long long, während ll oder die Benutzung von L
       in Ganzzahlumwandlungen die GNU-Schreibweise ist.

       Die Linuxversion dieser Funktionen basiert auf  der  GNU-Bibliothek  libio  Eine  präzisere  Beschreibung
       findet sich in der info-Dokumentation von GNU libc (glibc-1.08).

ANMERKUNGEN

   Der Zuweisungs- und Reservierungsmodifikator »a«
       Ursprünglich  unterstützte die GNU-C-Bibliothek die dynamische Reservierung für Eingabezeichenketten (als
       eine Nichtstandarderweiterung) über das Zeichen a. (Diese Funktionalität ist  bis  mindestens  Glibc  2.0
       zurück  verfügbar.)  Daher  könnte  jemand  das  Folgende  schreiben,  um  scanf()  einen Puffer für eine
       Eingabezeichenkette reservieren zu lassen. Ein Zeiger auf diesen Puffer wird in *buf zurückgegeben:

           char *buf;
           scanf("%as", &buf);

       Die Verwendung des Buchstabens a für diesen Zweck war problematisch, da  a  auch  im  ISO-C-Standard  als
       andere  Bezeichnung für f (Fließkommaeingabe) spezifiziert ist. POSIX.1-2008 spezifiziert stattdessen den
       Modifikator m für die Zuweisungsreservierung (wie oben unter BESCHREIBUNG dokumentiert).

       Beachten Sie, dass der Modifikator a nicht verfügbar ist, falls das Programm mit gcc  -std=c99  oder  gcc
       -D_ISOC99_SOURCE  kompiliert  wurde  (außer wenn auch _GNU_SOURCE angegeben wurde). In diesem Fall wird a
       als Spezifikationssymbol für Fließkommazahlen interpretiert (siehe oben).

       Ab Version 2.7 wurde Glibc Unterstützung für dem Modifikator m hinzugefügt. Neue Programme sollten diesen
       Modifikator anstelle von a benutzen.

       Neben der Standardisierung durch POSIX, hat der Modifikator m auch die folgenden Vorteile  gegenüber  der
       Verwendung von a:

       * Es könnte auch auf %c-Umwandlungsspezifikationen angewandt werden (z.B. %3mc).

       * Es  vermeidet  Mehrdeutigkeit  bezüglich der Umwandlungsspezifikation für Fließkommazahlen %a (und wird
         nicht von gcc -std=c99 etc. beeinflusst).

FEHLER

       Alle Funktionen sind vollkommen konform zu C89, stellen jedoch die zusätzlichen  Spezifikationssymbole  q
       und  a  sowie  ein zusätzliches Verhalten der Spezifikationssymbole L und l zur Verfügung. Letzteres kann
       als Fehler angesehen werden, da  es  das  Verhalten  der  Spezifikationssymbole  verändert,  die  in  C89
       definiert sind.

       Einige  Kombinationen von Typänderungssymbolen und Umwandlungsspezifikationen, die durch ANSI-C definiert
       sind, sind sinnlos (z.B. %Ld). Während sie ein wohldefiniertes Verhalten unter Linux haben, braucht  dies
       auf  anderen  Architekturen  nicht  der  Fall zu sein. Daher ist es gewöhnlich besser Änderungssymbole zu
       benutzen, die gar nicht durch ANSI-C definiert sind, also  q  anstelle  von  L  in  Kombination  mit  der
       Umwandlungen d, i, o, u, x und X oder ll.

       Die  Benutzung von q ist nicht die gleiche wie auf 4.4BSD, da sie in Fließkommaumwandlungen äquivalent zu
       L benutzt werden kann.

BEISPIEL

       Um den Bezeichner für die dynamische Reservierungsanpassung zu verwenden, geben Sie als Längenumwandler m
       an (also %ms oder %m[Bereich]). Der Aufrufende muss die zurückgegebene Zeichenkette mit free(3),  wie  im
       folgenden Beispiel, freigeben:

           char *p;
           int n;

           errno = 0;
           n = scanf("%m[a-z]", &p);
           if (n == 1) {
               printf("read: %s\n", p);
               free(p);
           } else if (errno != 0) {
               perror("scanf");
           } else {
               fprintf(stderr, "Keine passenden Zeichen\n");
           }

       Wie  im  vorstehenden  Beispiel gezeigt, ist es nur nötig free(3) aufzurufen, wenn der Aufruf von scanf()
       eine Zeichenkette erfolgreich gelesen hat.

SIEHE AUCH

       getc(3), printf(3), setlocale(3), strtod(3), strtol(3), strtoul(3)

KOLOPHON

       Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung  4.04  des  Projekts  Linux-man-pages.  Eine  Beschreibung  des
       Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden
       sich unter http://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche  Übersetzung  dieser  Handbuchseite wurde von Patrick Rother <krd@gulu.net> und Chris Leick
       <c.leick@vollbio.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder  neuer
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       <debian-l10n-german@lists.debian.org>.

GNU                                              19. April 2015                                         SCANF(3)