Provided by: dos2unix_7.3.4-3_amd64 bug

BEZEICHNUNG

       dos2unix - Formatumwandlung für Textdateien von DOS/Mac nach Unix und umgekehrt

ÜBERSICHT

           dos2unix [Optionen] [DATEI …] [-n EINGABEDATEI AUSGABEDATEI …]
           unix2dos [Optionen] [DATEI …] [-n EINGABEDATEI AUSGABEDATEI …]

BESCHREIBUNG

       Das Paket Dos2unix enthält die Werkzeuge "dos2unix" und "unix2dos" zum Umwandeln einfacher
       Textdateien aus dem DOS- oder Mac-Format in das Unix-Format und umgekehrt.

       In Textdateien unter DOS/Windows sind Zeilenumbrüche, auch als neue Zeile (NL) bekannt,
       eine Kombination aus zwei Zeichen: einem Wagenrücklauf (Carriage Return, CR) gefolgt von
       einem Zeilenvorschub (Line Feed, LF). In Unix-Textdateien bestehen Zeilenumbrüche nur aus
       einem Zeichen, dem Zeilenvorschub (LF). In Mac-Textdateien aus der Zeit vor MacOSX bestand
       ein Zeilenumbruch aus einem einzelnen CR-Zeichen. Heute verwendet Mac OS Zeilenumbrüche im
       Unix-Stil (LF).

       Neben Zeilenumbrüchen kann Dos2unix auch die Zeichenkodierung von Dateien umwandeln.
       Einige DOS-Codepages können in Unix Latin-1 umgewandelt werden, und Windows-Unicode-
       Dateien (UTF-16) können in Unix-Unicode-Dateien (UTF-8) umgewandelt werden.

       Binärdateien werden automatisch übersprungen, sofern die Umwandlung nicht erzwungen wird.

       Nicht-reguläre Dateien, wie Verzeichnisse und FIFOS (Weiterleitungen) werden automatisch
       übersprungen.

       Symbolische Links und deren Ziele werden per Vorgabe unverändert belassen. Symbolische
       Links können optional ersetzt werden, oder die Ausgabe wird in das Ziel des symbolischen
       Links geschrieben. Unter Windows wird das Schreiben in das Ziel eines symbolischen Links
       nicht unterstützt.

       Dos2unix wurde nach dem Vorbild der dos2unix-Version unter SunOS/Solaris entwickelt, doch
       es gibt einen wesentlichen Unterschied zum Original: Diese Version ersetzt per Vorgabe
       Dateien bei der Umwandlung (Alte-Datei-Modus), während unter SunOS/Solaris nur die
       paarweise Umwandlung (Neue-Datei-Modus) unterstützt wird. Siehe dazu die Optionen "-o" und
       "-n". Ein weiterer Unterschied ist, dass die SunOS/Solaris-Version in der Voreinstellung
       die Umwandlung im iso-Modus vornimmt, während diese Version den ascii-Modus verwendet.

OPTIONEN

       --  nimmt alle folgenden Optionen als Dateinamen an. Verwenden Sie diese Option, wenn Sie
           Dateien umwandeln wollen, deren Namen mit einem Minuszeichen beginnen. Um
           beispielsweise eine Datei namens »-bla« umzuwandeln, können Sie folgenden Befehl
           verwenden:

               dos2unix -- -bla

           oder im Neue-Datei-Modus:

               dos2unix -n -- -bla ausgabe.txt

       -ascii
           wandelt nur Zeilenumbrüche um. Dies ist der vorgegebene Umwandlungsmodus.

       -iso
           wandelt aus dem DOS- in den ISO-8859-1-Zeichensatz um. Weitere Informationen hierzu
           finden Sie im Abschnitt UMWANDLUNGSMODI.

       -1252
           verwendet die Windows-Codepage 1252 (Westeuropäisch).

       -437
           verwendet die DOS-Codepage 437 (US). Dies ist die vorgegebene Codepage für die ISO-
           Umwandlung.

       -850
           verwendet die DOS-Codepage 850 (Westeuropäisch).

       -860
           verwendet die DOS-Codepage 860 (Portugiesisch).

       -863
           verwendet die DOS-Codepage 863 (Kanadisches Französisch).

       -865
           verwendet die DOS-Codepage 865 (Skandinavisch).

       -7  wandelt 8bit-Zeichen in ein 7bit-Bitmuster um.

       -b, --keep-bom
           erhält die Markierung der Bytereihenfolge (BOM). Wenn die Eingabedatei eine BOM
           enthält, wird ebenfalls eine BOM in die Ausgabedatei geschrieben. Dies ist das
           Standardverhalten beim Umwandeln von DOS-Zeilenumbrüchen. Siehe auch die Option "-r".

       -c, --convmode UMWANDLUNGSMODUS
           legt den Umwandlungsmodus fest. UMWANDLUNGSMODUS kann ascii, 7bit, iso oder mac sein,
           wobei ascii die Vorgabe ist.

       -D, --display-enc KODIERUNG
           legt die Kodierung des angezeigten Texts fest. KODIERUNG kann ansi, unicode,
           unicodebom, utf8 oder <utf8bom> sein, wobei ansi die Vorgabe ist.

           Diese Option ist nur in dos2unix für Windows mit Unterstützung für Unicode-Dateinamen
           verfügbar. Sie bleibt wirkungslos, wenn die tatsächlichen Dateinamen gelesen und
           geschrieben werden, lediglich bei der Darstellung wird sie berücksichtigt.

           Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Text in einer Windows-Konsole basierend auf dessen
           Kodierung darzustellen. Alle haben verschiedene Vor- und Nachteile.

           ansi
               Die Standardmethode von dos2unix ist die Verwendung von ANSI-kodiertem Text, der
               Vorteil ist deren Abwärtskompatibilität. Dies funktioniert mit Raster- und
               TrueType-Schriften. In manchen Gebieten müssen Sie mit dem Befehl "chcp" die
               aktive DOS-OEM-Codepage in die -System-ANSI-Codepage des Systems ändern, da
               dos2unix Letztere verwendet.

               Der Nachteil von ANSI ist, dass internationale Dateinamen nicht korrekt
               dargestellt werden, wenn darin Zeichen enthalten sind, die nicht in der im System
               voreingestellten Codepage enthalten sind. Stattdessen wird entweder ein
               Fragezeichen oder ein falsches Zeichen angezeigt. Sofern Sie nicht mit fremden
               Dateinamen arbeiten, ist diese Methode in Ordnung.

           unicode, unicodebom
               Der Vorteil von Unicode (dem Windows-Namen für UTF-16) ist die üblicherweise
               korrekte Textdarstellung. Eine Änderung der aktiven Codepage ist nicht
               erforderlich. Sie müssen die Schriftart der Konsole auf eine TrueType-Schrift
               einstellen, damit internationale Zeichen richtig angezeigt werden können. Sollte
               ein Zeichen in einer TrueType-Schrift nicht enthalten sein, wird ein kleines
               Quadrat angezeigt, das gelegentlich noch ein Fragezeichen enthält.

               Wenn Sie die ConEmu-Konsole nutzen, wird der gesamte Text korrekt dargestellt, da
               ConEmu automatisch eine passende Schrift wählt.

               Nachteilig für Unicode ist, dass es nicht zu ASCII kompatibel ist. Die Ausgabe ist
               schwer zu verarbeiten, wenn sie in ein anderes Programm oder eine Datei
               weitergeleitet wird.

               Wenn die Methode "unicodebom" verwendet wird, dann wird dem Unicode-Text eine BOM
               (Markierung der Bytereihenfolge) vorangestellt. Eine BOM ist ist für korrekte um-
               oder Weiterleitung in der PowerShell notwendig.

           utf8, utf8bom
               Der Vorteil von UTF-8 ist die ASCII-Kompatibilität. Sie müssen die Schriftart der
               Konsole auf eine TrueType-Schrift setzen. Dadurch wird der Text ähnlich wie in der
               "unicode"-Kodierung dargestellt.

               Der Nachteil ist die falsche Darstellung aller Nicht-ASCII-Zeichen, wenn Sie die
               Standard-Rasterschrift verwenden. Nicht nur Unicode-Dateinamen, sondern auch
               übersetzte Meldungen werden unlesbar. Auf einem Windows-System, das für eine
               ostasiatische Region eingerichtet wurde, wird die Konsole bei der Anzeige von
               Meldungen deutlich flackern.

               In einer ConEmu-Konsole funktioniert die UTF-8-Kodierung gut.

               Wenn die Methode "utf8bom" verwendet wird, dann wird dem UTF-8-Text eine BOM
               (Markierung der Bytereihenfolge) vorangestellt. Eine BOM ist ist für korrekte um-
               oder Weiterleitung in der PowerShell notwendig.

           Die Standardkodierung kann durch Setzen der Umgebungsvariable DOS2UNIX_DISPLAY_ENC auf
           "unicode", "unicodebom", "utf8" oder "utf8" geändert werden.

       -f, --force
           erzwingt die Umwandlung von Binärdateien.

       -gb, --gb18030
           wandelt unter Windows UTF-16-Dateien standardmäßig in UTF-8 um, ungeachtet der
           Einstellung der Locale. Verwenden Sie diese Option zum umwandeln von Utf-16-Dateien in
           GB18030. Diese Option ist nur unter Windows verfügbar. Siehe auch Abschnitt GB18030.

       -h, --help
           zeigt eine Hilfe an und beendet das Programm.

       -i[SCHALTER], --info[=SCHALTER] DATEI
           zeigt Dateiinformationen an. Es wird keine Umwandlung vorgenommen.

           Die Ausgabe der Informationen geschieht in der folgenden Reihenfolge: Anzahl der
           DOS-Zeilenumbrüche, Anzahl der Unix-Zeilenumbrüche, Anzahl der Mac-Zeilenumbrüche,
           Markierung der Bytereihenfolge, Text- oder Binärformat, Dateiname.

           Beispielausgabe:

                6       0       0  no_bom    text    dos.txt
                0       6       0  no_bom    text    unix.txt
                0       0       6  no_bom    text    mac.txt
                6       6       6  no_bom    text    mixed.txt
               50       0       0  UTF-16LE  text    utf16le.txt
                0      50       0  no_bom    text    utf8unix.txt
               50       0       0  UTF-8     text    utf8dos.txt
                2     418     219  no_bom    binary  dos2unix.exe

           Beachten sie, dass manchmal eine Binärdatei fälschlicherweise als Textdatei erkannt
           wird. Siehe auch Option "-s".

           Optionale zusätzliche Schalter können gesetzt werden, um die Ausgabe anzupassen. Einer
           oder mehrere Schalter können hinzugefügt werden.

           d   gibt die Anzahl der DOS-Zeilenumbrüche aus.

           u   gibt die Anzahl der Unix-Zeilenumbrüche aus.

           m   gibt die Anzahl der Mac-Zeilenumbrüche aus.

           b   gibt die Markierung der Bytereihenfolge aus.

           t   zeigt an, ob es sich um eine Text- oder eine Binärdatei handelt.

           c   gibt nur die Dateien aus, die umgewandelt werden würden.

               Mit dem Schalter "c" gibt dos2unix nur die Dateien aus, die DOS-Zeilenumbrüche
               enthalten, unix2dos nur die Dateien mit Unix-Zeilenumbrüchen.

           h   gibt eine Kopfzeile aus.

           p   zeigt Dateinamen ohne Pfade an.

           Beispiele:

           Informationen zu allen *.txt-Dateien anzeigen:

               dos2unix -i *.txt

           Nur die Anzahl der DOS-Zeilenumbrüche und Unix-Zeilenumbrüche anzeigen:

               dos2unix -idu *.txt

           Nur die Markierung der Bytereihenfolge anzeigen:

               dos2unix --info=b *.txt

           Die Dateien auflisten, die DOS-Zeilenumbrüche enthalten:

               dos2unix -ic *.txt

           Die Dateien auflisten, die Unix-Zeilenumbrüche enthalten:

               unix2dos -ic *.txt

           Nur Dateien umwandeln, die DOS-Zeilenumbrüche enthalten und die anderen Dateien
           unverändert belassen:

               find . -name '*.txt' |xargs dos2unix

           Nach Textdateien suchen, die DOS-Zeilenumbrüche enthalten:

               find . -name '*.txt' |xargs dos2unix

       -k, --keepdate
           übernimmt den Zeitstempel der Eingabedatei in die Ausgabedatei.

       -L, --license
           zeigt die Lizenz des Programms an.

       -l, --newline
           fügt eine zusätzliche neue Zeile hinzu.

           dos2unix: Nur DOS-Zeilenumbrüche werden in Unix-Zeilenumbrüche umgewandelt. Im Mac-
           Modus werden nur Mac-Zeilenumbrüche in Unix-Zeilenumbrüche umgewandelt.

           unix2dos: Nur Unix-Zeilenumbrüche werden in DOS-Zeilenumbrüche umgewandelt. Im Mac-
           Modus werden nur Unix-Zeilenumbrüche in Mac-Zeilenumbrüche umgewandelt.

       -m, --add-bom
           schreibt eine Markierung der Bytereihenfolge (BOM) in die Ausgabedatei. In der
           Voreinstellung wird eine UTF-8-BOM geschrieben.

           Wenn die Eingabedatei in UTF-16 kodiert ist und die Option "-u" verwendet wird, wird
           eine UTF-16-BOM geschrieben.

           Verwenden Sie diese Option niemals, wenn die Kodierung der Ausgabedatei nicht UTF-8,
           UTF-16 oder GB 18030 ist. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt UNICODE.

       -n, --newfile EINGABEDATEI AUSGABEDATEI 
           Neue-Datei-Modus. Die EINGABEDATEI wird umgewandelt und in die AUSGABEDATEI
           geschrieben. Die Dateinamen müssen paarweise angegeben werden. Platzhalter sollten
           nicht verwendet werden, sonst werden Sie Ihre Dateien verlieren.

           Der Benutzer, der die Umwandlung im Neue-Datei-Modus startet, wird Besitzer der
           umgewandelten Datei. Die Lese- und Schreibrechte werden aus den Zugriffsrechten der
           Originaldatei minus der umask(1) der Person ermittelt, die die Umwandlung ausgeführt
           hat.

       -o, --oldfile DATEI 
           Alte-Datei-Modus. Die DATEI wird umgewandelt und durch die Ausgabedatei überschrieben.
           Per Vorgabe werden Umwandlungen in diesem Modus ausgeführt. Platzhalter sind
           verwendbar.

           Im Alte-Datei-Modus (Ersetzungsmodus) erhalten die umgewandelten Dateien den gleichen
           Eigentümer, die gleiche Gruppe und die gleichen Lese- und Schreibberechtigungen wie
           die Originaldatei, auch wenn die Datei von einem anderen Benutzer umgewandelt wird,
           der Schreibrechte für die Datei hat (zum Beispiel der Systemadministrator). Die
           Umwandlung wird abgebrochen, wenn es nicht möglich ist, die originalen Werte
           beizubehalten. Die Änderung des Eigentümers könnte zum Beispiel bewirken, dass der
           ursprüngliche Eigentümer die Datei nicht mehr lesen kann. Die Änderung der Gruppe
           könnte ein Sicherheitsrisiko sein, da die Datei vielleicht für Benutzer lesbar wird,
           für die sie nicht bestimmt ist. Die Beibehaltung von Eigentümer, Gruppe und Schreib-
           und Leserechten wird nur unter Unix unterstützt.

       -q, --quiet
           Stiller Modus, in dem alle Warnungen und sonstige Meldungen unterdrückt werden. Der
           Rückgabewert ist 0, außer wenn fehlerhafte Befehlszeilenoptionen angegeben werden.

       -r, --remove-bom
           entfernt die Markierung der Bytereihenfolge (BOM). Es wird keine BOM in die
           Ausgabedatei geschrieben. Dies ist das Standardverhalten beim Umwandeln von
           Unix-Zeilenumbrüchen. Siehe auch die Option "-b".

       -s, --safe
           überspringt Binärdateien (Vorgabe).

           Binärdateien werden übersprungen, damit unerwünschtes Fehlverhalten vermieden wird.
           Denken Sie daran, dass die Erkennung nicht 100% sicher funktioniert. Die übergebenen
           Dateien werden auf Binärsymbole überprüft, die typischerweise in Textdateien nicht
           vorkommen. Es ist jedoch möglich, dass eine Binärdatei ausschließlich gewöhnliche
           Textzeichen enthält. Eine solche Binärdatei wird dann fälschlicherweise als Textdatei
           angesehen.

       -u, --keep-utf16
           erhält die originale UTF-16-Kodierung der Eingabedatei. Die Ausgabedatei wird in der
           gleichen UTF-16-Kodierung geschrieben (Little-Endian- oder Big-Endian-Bytereihenfolge)
           wie die Eingabedatei. Dies verhindert die Umwandlung in UTF-8. Eine UTF-16-BOM wird
           dementsprechend geschrieben. Diese Option kann durch Angabe der Option "-ascii"
           deaktiviert werden.

       -ul, --assume-utf16le
           nimmt an, dass die Eingabedatei das Format UTF-16LE hat.

           Wenn die Eingabedatei eine Markierung der Bytereihenfolge enthält (BOM), dann hat die
           BOM Vorrang vor dieser Option.

           Durch eine falsche Annahme (die Eingabedatei war nicht in UTF-16LE kodiert) mit
           erfolgreicher Umwandlung erhalten Sie eine UTF-8-Ausgabedatei mit fehlerhaftem Text.
           Sie können die fehlgeschlagene Umwandlung mit iconv(1) rückgängig machen, indem Sie
           die Rückumwandlung von UTF-8 nach UTF-16LE vornehmen. Dadurch gewinnen Sie die
           Originaldatei zurück.

           Die Annahme von UTF-16LE wirkt wie ein Umwandlungsmodus. Beim Wechsel zum vorgegebenen
           ascii-Modus wird die UTF16LE-Annahme deaktiviert.

       -ub, --assume-utf16be
           nimmt an, dass die Eingabedatei das Format UTF-16BE hat.

           Diese Option ist gleichbedeutend mit "-ul".

       -v, --verbose
           zeigt ausführliche Meldungen an. Zusätzliche Informationen werden zu den Markierungen
           der Bytereihenfolge (BOM) und zur Anzahl der umgewandelten Zeilenumbrüche angezeigt.

       -F, --follow-symlink
           folgt symbolischen Links und wandelt die Zieldateien um.

       -R, --replace-symlink
           ersetzt symbolische Links durch die umgewandelten Dateien (die originalen Zieldateien
           bleiben unverändert).

       -S, --skip-symlink
           erhält symbolische Links als solche und lässt die Ziele unverändert (Vorgabe).

       -V, --version
           zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

MAC-MODUS

       Im Normalmodus werden Zeilenumbrüche von DOS nach Unix und umgekehrt umgewandelt.
       Mac-Zeilenumbrüche werden nicht verändert.

       Im Mac-Modus werden Zeilenumbrüche von Mac nach Unix und umgekehrt umgewandelt.
       DOS-Zeilenumbrüche werden nicht verändert.

       Um das Programm im Mac-Modus auszuführen, verwenden Sie die Befehlszeilenoption "-c mac"
       oder die Befehle "mac2unix" oder "unix2mac".

UMWANDLUNGSMODI

       ascii
           Im "ascii"-Modus werden nur Zeilenumbrüche umgewandelt. Dies ist der vorgegebene
           Umwandlungsmodus.

           Obwohl der Name dieses Modus auf ASCII hinweist, welches ein 7-bit-Standard ist,
           bezieht sich der eigentliche Modus auf 8 Bit. Verwenden Sie diesen Modus immer dann,
           wenn Sie Unicode-Dateien in UTF-8-Kodierung umwandeln.

       7bit
           In diesem Modus werden alle Nicht-ASCII-Zeichen aus 8 Bit in das 7-Bit-Bitmuster
           umgewandelt.

       iso Die Zeichen werden aus dem DOS-Zeichensatz (der Codepage) in den ISO-Zeichensatz
           ISO-8859-1 (Latin-1) in Unix umgewandelt. DOS-Zeichen ohne Äquivalent in ISO-8859-1,
           für die die Umwandlung nicht möglich ist, werden durch einen Punkt ersetzt. Gleiches
           gilt für ISO-8859-1-Zeichen ohne DOS-Gegenstück.

           Wenn nur die Option "-iso" angegeben ist, versucht dos2unix die aktive Codepage selbst
           zu ermitteln. Sollte dies nicht möglich sein, wird die Standard-Codepage CP437
           verwendet, welche hauptsächlich in den USA eingesetzt wird. Um eine bestimmte Codepage
           zu erzwingen, verwenden Sie die Optionen "-437" (US), "-850" (Westeuropäisch), "-860"
           (Portugiesisch), "-863" (Kanadisches Französisch) oder "-865" (Skandinavisch). Die
           Windows-Codepage CP1252 (Westeuropäisch) wird durch die Option "-1252" unterstützt.

           Wenden Sie niemals die ISO-Umwandlung auf Unicode-Textdateien an. In UTF-8 kodierte
           Dateien werden dadurch beschädigt.

           Einige Beispiele:

           Umwandlung aus der vorgegebenen DOS-Codepage nach Unix Latin-1:

               dos2unix -iso -n in.txt ausgabe.txt

           Umwandlung von DOS CP850 nach Unix Latin-1:

               dos2unix -850 -n eingabe.txt ausgabe.txt

           Umwandlung von Windows CP1252 nach Unix Latin-1:

               dos2unix -1252 -n eingabe.txt ausgabe.txt

           Umwandlung von Windows CP1252 nach Unix UTF-8 (Unicode):

               iconv -f CP1252 -t UTF-8 eingabe.txt | dos2unix > ausgabe.txt

           Umwandlung von Unix Latin-1 in die vorgegebene DOS-Codepage:

               unix2dos -iso -n eingabe.txt ausgabe.txt

           Umwandlung von Unix Latin-1 nach DOS CP850:

               unix2dos -850 -n eingabe.txt ausgabe.txt

           Umwandlung von Unix Latin-1 nach Windows CP1252:

               unix2dos -1252 -n eingabe.txt ausgabe.txt

           Umwandlung von Unix UTF-8 (Unicode) nach Windows CP1252:

               unix2dos < eingabe.txt | iconv -f UTF-8 -t CP1252 > ausgabe.txt

           Siehe auch <http://czyborra.com/charsets/codepages.html> und
           <http://czyborra.com/charsets/iso8859.html>.

UNICODE

   Zeichenkodierungen
       Es gibt verschiedene Unicode-Zeichenkodierungen. Unter Unix und Linux sind Unicode-Dateien
       typischerweise in UTF-8 kodiert. Unter Windows können Textdateien in UTF-8, UTF-16 oder
       UTF-16 in Big-Endian-Bytereihenfolge kodiert sein, liegen aber meist im Format UTF-16 vor.

   Umwandlung
       Unicode-Textdateien können DOS-, Unix- oder Mac-Zeilenumbrüche enthalten, so wie reguläre
       Textdateien.

       Alle Versionen von dos2unix und unix2dos können UTF-8-kodierte Dateien umwandeln, weil
       UTF-8 im Hinblick auf Abwärtskompatiblität mit ASCII entwickelt wurde.

       Dos2unix und unix2dos mit Unterstützung für UTF-16 können in UTF-16 kodierte Dateien in
       Little-Endian- und Big-Endian-Bytereihenfolge lesen. Um festzustellen, ob dos2unix mit
       UTF-16-Unterstützung kompiliert wurde, geben Sie "dos2unix -V" ein.

       Unter Unix/Linux werden UTF-16 kodierte Dateien standardmäßig in die Zeichenkodierung
       entsprechend der Locale umgewandelt. Mit dem Befehl locale(1) können Sie herausfinden, wie
       die Zeichenkodierung der Locale eingestellt ist. Wenn eine Umwandlung nicht möglich ist,
       verursacht dies einen Umwandlungsfehler, wodurch die Datei übersprungen wird.

       Unter Windows werden UTF-16-Dateien standardmäßig in UTF-8 umgewandelt. In UTF-8
       formatierte Textdateien werden von Windows und Unix/Linux gleichermaßen unterstützt.

       Die Kodierungen UTF-16 und UTF-8 sind vollständig kompatibel, daher wird bei der
       Umwandlung keinerlei Text verlorengehen. Sollte bei der Umwandlung von UTF-16 in UTF-8 ein
       Problem auftreten, beispielsweise wenn die UTF-16-kodierte Eingabedatei einen Fehler
       enthält, dann wird diese Datei übersprungen.

       Wenn die Option "-u" verwendet wird, wird die Ausgabedatei in der gleichen
       UTF-16-Kodierung wie die Eingabedatei geschrieben. Die Option "-u" verhindert die
       Umwandlung in UTF-8.

       Dos2unix und unix2dos bieten keine Option zur Umwandlung von UTF-8-Dateien in UTF-16.

       Umwandlungen im ISO- und 7bit-Modus funktionieren mit UTF-16-Dateien nicht.

   Markierung der Bytereihenfolge
       Unicode-Textdateien unter Windows haben typischerweise eine Markierung der Bytereihenfolge
       (BOM), da viele Windows-Programme (zum Beispiel Notepad) solche BOMs standardmäßig
       hinzufügen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf
       <http://de.wikipedia.org/wiki/Byte-Reihenfolge>.

       Unter Unix haben Textdateien üblicherweise keine BOM. Es wird stattdessen angenommen, dass
       Textdateien in der Zeichenkodierung entsprechend der Spracheinstellung vorliegen.

       Dos2unix kann nur dann erkennen, ob eine Datei UTF-16-kodiert ist, wenn die Datei eine BOM
       enthält. Ist dies nicht der Fall, nimmt dos2unix an, dass es sich um eine Binärdatei
       handelt.

       Verwenden Sie die Optionen "-ul" oder "-ub", um eine UTF-16-Datei ohne BOM umzuwandeln.

       Dos2unix schreibt in der Voreinstellung keine BOM in die Ausgabedatei. Mit der Option "-b"
       schreibt Dos2unix eine BOM, wenn die Eingabedatei ebenfalls eine BOM hat.

       Unix2dos schreibt in der Voreinstellung eine BOM in die Ausgabedatei, wenn die
       Eingabedatei ebenfalls eine solche Markierung hat. Verwenden Sie die Option "-r", um die
       BOM zu entfernen.

       Dos2unix und unix2dos schreiben immer eine BOM, wenn die Option "-m" angegeben ist.

   Unicode-Dateinamen unter Windows
       Dos2unix verfügt über optionale Unterstützung für das Lesen und Schreiben von Unicode-
       Dateinamen in der Windows-Eingabeaufforderung. Dadurch kann dos2unix Dateien öffnen, deren
       Namen Zeichen enthalten, die nicht zur Standard-ANSI-Codepage des Systems gehören. Geben
       Sie "dos2unix -V" ein, um zu sehen, ob dos2unix für Windows mit Unterstützung für Unicode-
       Dateinamen erstellt wurde.

       Die Anzeige von Unicode-Dateinamen in einer Windows-Konsole ist gelegentlich nicht
       fehlerfrei, siehe die Option "-D", "--display-enc". Die Dateinamen können falsch
       dargestellt werden, allerdings werden die Dateien mit deren korrekten Namen gespeichert.

   Unicode-Beispiele
       Umwandlung von Windows UTF-16 (mit BOM) nach Unix UTF-8:

           dos2unix -n eingabe.txt ausgabe.txt

       Umwandlung von Windows UTF-16LE (ohne BOM) nach Unix UTF-8:

           dos2unix -ul -n eingabe.txt ausgabe.txt

       Umwandlung von Unix UTF-8 nach Windows UTF-8 mit BOM:

           unix2dos -m -n eingabe.txt ausgabe.txt

       Umwandlung von Unix UTF-8 nach Windows UTF-16:

           unix2dos < eingabe.txt | iconv -f UTF-8 -t UTF-16 > ausgabe.txt

GB18030

       GB18030 ist ein Standard der chinesischen Regierung. Eine Teilmenge des in GB18030
       definierten Standards ist offiziell für alle in China verkauften Softwareprodukte
       vorgeschrieben. Siehe auch <http://de.wikipedia.org/wiki/GB_18030>.

       GB18030 ist vollständig zu Unicode kompatibel und kann als Unicode-Umwandlungsformat
       betrahctet werden. Wie auch UTF-8 ist GB18030 kompatibel zu ASCII. Ebenfalls kompatibel
       ist es zur Codepage 936 von Windows, auch als GBK bekannt.

       Unter Unix/Linux werden UTF-16-Dateien in GB18030 umgewandelt, wenn die Einstellung der
       Locale auf GB18030 gesetzt ist. Beachten Sie, dass dies nur funktioniert, wenn die Locale
       vom System unterstützt wird. Mit dem Befehl "locale -a" erhalten Sie eine Liste der
       unterstützten Locales.

       Unter Windows benötigen Sie die Option "-gb", um UTF-16-Dateien in GB18030 umwandeln zu
       können.

       In GB 18030 kodierte Dateien haben wie Unicode-Dateien eine Markierung der Bytereihenfolge
       (BOM).

BEISPIELE

       Aus der Standardeingabe lesen und in die Standardausgabe schreiben:

           dos2unix < a.txt
           cat a.txt | dos2unix

       a.txt umwandeln und ersetzen, b.txt umwandeln und ersetzen:

           dos2unix a.txt b.txt
           dos2unix -o a.txt b.txt

       a.txt im ascii-Modus umwandeln und ersetzen:

           dos2unix a.txt

       a.txt im ascii-Modus umwandeln und ersetzen, b.txt im 7bit-Modus umwandeln und ersetzen:

           dos2unix a.txt -c 7bit b.txt
           dos2unix -c ascii a.txt -c 7bit b.txt
           dos2unix -ascii a.txt -7 b.txt

       a.txt aus dem Mac- in das Unix-Format umwandeln:

           dos2unix -c mac a.txt
           mac2unix a.txt

       a.txt aus dem Unix- in das Mac-Format umwandeln:

           unix2dos -c mac a.txt
           unix2mac a.txt

       a.txt unter Beibehaltung des ursprünglichen Zeitstempels umwandeln:

           dos2unix -k a.txt
           dos2unix -k -o a.txt

       a.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben:

           dos2unix -n a.txt e.txt

       a.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben, wobei e.txt den gleichen
       Zeitstempel erhält wie a.txt:

           dos2unix -k -n a.txt e.txt

       a.txt umwandeln und ersetzen, b.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben:

           dos2unix a.txt -n b.txt e.txt
           dos2unix -o a.txt -n b.txt e.txt

       c.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben, a.txt umwandeln und ersetzen, b.txt
       umwandeln und ersetzen, d.txt umwandeln und das Ergebnis nach f.txt schreiben:

           dos2unix -n c.txt e.txt -o a.txt b.txt -n d.txt f.txt

REKURSIVE UMWANDLUNG

       Verwenden Sie dos2unix zusammen mit den Befehlen find(1) und xargs(1), um Textdateien in
       einem Verzeichnisbaum rekursiv umzuwandeln. Um beispielsweise alle *.txt-Dateien im
       aktuellen Verzeichnis und dessen Unterverzeichnissen umzuwandeln, geben Sie Folgendes ein:

           find . -name '*.txt' |xargs dos2unix

       In einer Eingabeaufforderung kann der folgende Befehl verwendet werden:

           for /R %G in (*.txt) do dos2unix "%G"

       In der Windows PowerShell können Sie folgenden Befehl verwenden:

           get-childitem -path . -filter '*.txt' -recurse | foreach-object {dos2unix $_.Fullname}

LOKALISIERUNG

       LANG
           Die primäre Sprache wird durch die Umgebungsvariable LANG festgelegt. Diese Variable
           besteht aus mehreren Teilen: Der erste Teil besteht aus zwei Kleinbuchstaben, die den
           Sprachcode angeben. Der zweite Teil ist optional und bezeichnet den Ländercode in
           Großbuchstaben, vom davor stehenden Sprachcode durch einen Unterstrich getrennt. Der
           dritte Teil ist ebenfalls optional und gibt die Zeichenkodierung an, vom Ländercode
           durch einen Punkt getrennt. Einige Beispiele für Standard-POSIX-Shells:

               export LANG=de               Deutsch
               export LANG=de_DE            Deutsch, Deutschland
               export LANG=de_AT            Deutsch, Österreich
               export LANG=es_ES            Spanisch, Spanien
               export LANG=es_MX            Spanisch, Mexiko
               export LANG=en_US.iso88591   Englisch, USA, Latin-1-Zeichenkodierung
               export LANG=en_GB.UTF-8      Englisch, GB, UTF-8-Zeichenkodierung

           Eine vollständige Liste der Sprachen und Ländercodes finden Sie im Gettext-Handbuch:
           <http://www.gnu.org/software/gettext/manual/html_node/Usual-Language-Codes.html>

           Auf Unix-Systemen erhalten Sie mit dem Befehl locale(1) spezifische Informationen zu
           den Spracheinstellungen.

       LANGUAGE
           Mit der Umgebungsvariable LANGUAGE können Sie eine Prioritätenliste für Sprachen
           übergeben, die Sie durch Doppelpunkte voneinander trennen. Dos2unix gibt LANGUAGE vor
           LANG den Vorzug, zum Beispiel bei Deutsch vor Niederländisch: "LANGUAGE=de:nl". Sie
           müssen zunächst die Lokalisierung aktivieren, indem Sie die Variable LANG (oder
           LC_ALL) auf einen anderen Wert als »C« setzen, bevor Sie die Liste der
           Sprachprioritäten mit der Variable LANGUAGE nutzen können. Weitere Informationen
           finden Sie im Gettext-Handbuch:
           <http://www.gnu.org/software/gettext/manual/html_node/The-LANGUAGE-variable.html>

           Falls Sie eine Sprache auswählen, die nicht verfügbar ist, erhalten Sie die
           Standardmeldungen in englischer Sprache.

       DOS2UNIX_LOCALEDIR
           Durch die Umgebungsvariable DOS2UNIX_LOCALEDIR wird LOCALEDIR während der Kompilierung
           übergangen. LOCALEDIR wird verwendet, um Sprachdateien zu finden. Der GNU-Standardwert
           ist "/usr/local/share/locale". Die Option --version zeigt das verwendete LOCALEDIR an.

           Beispiel (POSIX-Shell):

               export DOS2UNIX_LOCALEDIR=$HOME/share/locale

RÜCKGABEWERT

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben. Bei aufgetretenen Systemfehlern wird der letzte
       Systemfehler zurückgegeben. Für alle anderen Fehler wird 1 zurückgegeben.

       Der Rückgabewert ist im stillen Modus stets 0, außer wenn fehlerhafte
       Befehlszeilenoptionen verwendet werden.

STANDARDS

       <http://de.wikipedia.org/wiki/Textdatei>

       <http://de.wikipedia.org/wiki/Wagenr%C3%BCcklauf>

       <http://de.wikipedia.org/wiki/Zeilenumbruch>

       <http://en.wikipedia.org/wiki/Unicode>

AUTOREN

       Benjamin Lin - <blin@socs.uts.edu.au>, Bernd Johannes Wuebben (Mac2unix-Modus) -
       <wuebben@kde.org>, Christian Wurll (Extra Zeilenumbruch) - <wurll@ira.uka.de>, Erwin
       Waterlander - <waterlan@xs4all.nl> (Betreuer)

       Projektseite: <http://waterlan.home.xs4all.nl/dos2unix.html>

       SourceForge-Seite: <http://sourceforge.net/projects/dos2unix/>

SIEHE AUCH

       file(1)  find(1)  iconv(1)  locale(1)  xargs(1)