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BEZEICHNUNG

       fsck - Linux-Dateisysteme prüfen und reparieren

ÜBERSICHT

       fsck   [-lsAVRTMNP]   [-r   [fd]]   [-C  [fd]]  [-t  Dateisystemtyp]  [Dateisystem…]  [--]
       [dateisystemspezifische-Optionen]

BESCHREIBUNG

       fsck  wird  zum  Überprüfen  und  optional  zum  Reparieren  von   einem   oder   mehreren
       Linux-Dateisystemen   verwendet.   Das  Dateisystem  kann  ein  Gerätename  (zum  Beispiel
       /dev/hdc1,  /dev/sdb2),  ein  Einhängepunkt  (zum  Beispiel  /,  /usr,  /home)  oder  eine
       Ext2-Dateisystembezeichnung     oder    ein    UUID-Bezeichner    sein    (zum    Beispiel
       UUID=8868abf6-88c5-4a83-98b8-bfc24057f7bd or LABEL=root).

       Falls in der Befehlszeile keine Dateisysteme angegeben werden und auch die Option -A nicht
       angegeben  ist,  überprüft  fsck  die  Dateisysteme  in  /etc/fstab nacheinander. Dies ist
       gleichbedeutend mit der Option -As.

       Der Rückgabewert von fsck ergibt sich aus den folgenden Bedingungen:

              0      Keine Fehler
              1      Dateisystemfehler wurden korrigiert
              2      System sollte neu gestartet werden
              4      Dateisystemfehler wurden nicht korrigiert
              8      Betriebsfehler
              16     Aufruf- oder Syntaxfehler
              32     Fsck auf Benutzerwunsch abgebrochen
              128    Fehler in Laufzeitbibliothek

       Der beim Überprüfen mehrerer Dateisysteme zurückgegebene Exit-Code ist das  bitweise  ODER
       der Rückgabewerte für jedes der überprüften Dateisysteme.

       Eigentlich  ist  fsck  eine  simple  Oberfläche  für  die diversen unter Linux verfügbaren
       Werkzeuge   zum   Überprüfen   von   Dateisystemen   (fsck.Dateisystemtyp).    Nach    den
       dateisystemspezifischen  Prüfprogrammen  wird zuerst in der Umgebungsvariable PATH gesucht
       und dann in »/sbin«.

       Weitere Details hierzu  finden  Sie  in  den  Handbuchseiten  der  dateisystemspezifischen
       Prüfprogramme.

OPTIONEN

       -l     sperrt  das  gesamte  Plattenlaufwerk  mit  einem  exklusiven  flock(2) mittels der
              Sperrdatei /run/fsck/<diskname>.lock. Diese Option kann  nur  mit  einem  einzelnen
              Gerät  verwendet werden, das bedeutet, dass sich die Optionen -A und -l gegenseitig
              ausschließen. Dies wird empfohlen, wenn mehrere Instanzen von fsck(8)  gleichzeitig
              ausgeführt  werden.  Diese  Option  wird  ignoriert,  wenn Sie mit mehreren Geräten
              ausgeführt oder auf nicht-rotierende Platten angewendet werden  soll.  fsck  sperrt
              die zugrunde liegenden Geräte nicht, wenn es zum Überprüfen von gestapelten Geräten
              verwendet wird  (zum  Beispiel  MD  oder  DM)  –  diese  Funktion  ist  noch  nicht
              implementiert.

       -r [fd]
              meldet  Statistiken  für  jede  Dateisystemüberprüfung, wenn sie beendet ist. Diese
              Statistiken  enthalten  den  Exit-Status,  die  maximale  bearbeitete   Größe   (in
              Kilobytes),  die  vergangene  Gesamtzeit  und  die  System-CPU-Zeit,  die  für  die
              Dateisystemüberprüfung erforderlich war. Zum Beispiel:

              /dev/sda1: status 0, rss 92828, real 4.002804, user 2.677592, sys 0.86186

              Grafische Frontends können einen Dateisystemdeskriptor fd angeben. In diesem  Falls
              werden die Informationen des Fortschrittsbalkens an diesen Dateideskriptor in einem
              maschinenlesbaren Format gespeichert. Beispiel:

              /dev/sda1 0 92828 4.002804 2.677592 0.86186

       -s     serialisiert die fsck-Operationen. Dies  ist  eine  gute  Idee,  wenn  Sie  mehrere
              Dateisysteme  prüfen  wollen und die Prüfprogramme im interaktiven Modus ausgeführt
              werden. Beachten Sie, dass e2fsck(8) per Vorgabe im interaktiven  Modus  ausgeführt
              wird.  Um  es im nicht-interaktiven Modus auszuführen, müssen Sie entweder eine der
              Optionen -p oder -a angeben, wenn Fehler automatisch korrigiert werden sollen, oder
              die Option -n, wenn nicht.

       -t Dateisystem-Liste
              gibt  den  Typ oder die Typen der zu überprüfenden Dateisysteme an. Wenn die Option
              -A angegeben  ist,  dann  werden  nur  die  in  der  Dateisystem-Liste  enthaltenen
              Dateisysteme  überprüft.  Der  Parameter  Dateisystem-Liste  ist eine durch Kommata
              getrennte Liste der Dateisysteme einschließlich Optionsangaben. Allen Dateisystemen
              in  dieser Liste kann ein Negationsoperator no oder ! vorangestellt werden, welcher
              bewirkt, dass nur  die  in  der  Dateisystemliste  nicht  enthaltenen  Dateisysteme
              überprüft   werden.   Falls   keinem   der  in  der  Dateisystem-Liste  enthaltenen
              Dateisysteme ein solcher Negationsoperator vorangestellt ist, dann werden  nur  die
              aufgelisteten Dateisysteme überprüft.

              In der durch Kommata getrennten Dateisystem-Liste können Optionen angegeben werden.
              Sie müssen  das  Format  opts=Dateisystemoption  haben.  Falls  eine  Optionsangabe
              vorhanden   ist,   dann   werden   nur   Dateisysteme   überprüft,   für   die  die
              Dateisystemoption in deren Einhängeoptionen in /etc/fstab enthalten ist. Falls  der
              Optionsangabe  ein Negationsoperator vorangestellt ist, werden nur die Dateisysteme
              überprüft, für die die Dateisystemoption in deren  Einhängeoptionen  in  /etc/fstab
              nicht enthalten ist.

              Wenn  beispielsweise opts=ro in der Dateisystemliste enthalten ist, dann werden nur
              die aufgelisteten Dateisysteme überprüft, für  die  in  /etc/fstab  die  Option  ro
              angegeben ist.

              Zwecks Kompatibilät mit Mandrake-Distributionen, deren Boot-Skripte von einer nicht
              autorisierten  Änderung  der  Benutzerschnittstelle  abhängen,  wird  ein  in   der
              Dateisystemliste  gefundenes  Dateisystem  des Typs loop so interpretiert, als wäre
              opts=loop als Argument zur Option -t angegeben worden.

              Normalerweise wird der Dateisystemtyp daraus abgeleitet, welcher Dateisystemtyp  in
              den  entsprechenden  Einträgen  der  /etc/fstab  gefunden wird. Falls der Typ nicht
              ermittelt werden kann und nur ein einzelnes Dateisystem als Argument mit der Option
              -t  angegeben  wird,  verwendet fsck den angegebenen Dateisystemtyp. Ist dieser Typ
              nicht verfügbar, wird der voreingestellte Dateisystemtyp verwendet (derzeit ext2).

       -A     arbeitet die Datei /etc/fstab  durch  und  versucht,  alle  Dateisysteme  in  einem
              Arbeitsgang    zu   überprüfen.   Diese   Option   wird   typischerweise   in   der
              Systeminitialisierungsdatei  /etc/rc  verwendet,  anstatt   mehrere   Befehle   zum
              Überprüfen einzelner Dateisysteme aufzurufen.

              Die  Dateisystemwurzel  wird  zuerst  überprüft,  es  sei denn, die Option -P wurde
              angegeben  (siehe  unten).  Danach  werden  die  Dateisysteme  in  der  Reihenfolge
              überprüft,  wie  sie  in  fs_passno,  der  sechsten  Spalte in der Datei /etc/fstab
              angegeben sind. Dateisysteme mit einem fs_passno-Wert von 0 werden übersprungen und
              nicht  geprüft. Dateisysteme mit einem fs_passno-Wert größer als 0 werden der Reihe
              nach überprüft, das Dateisystem mit dem niedrigsten fs_passno-Wert zuerst. Gibt  es
              mehrere  Dateisysteme  mit  dem  gleichen fs_passno-Wert, dann versucht fsck, diese
              parallel zu prüfen, allerdings wird vermieden, mehrere Dateisystemüberprüfungen auf
              dem gleichen Laufwerk gleichzeitig auszuführen.

              fsck  überprüft  keine  gestapelten  Geräte (RAIDs, dm-crypt …) parallel zu anderen
              Geräten.   Siehe   unten   die   Einstellung   für   FSCK_FORCE_ALL_PARALLEL.   Das
              /sys-Dateisystem  wird  zum  Ermitteln der Abhängigkeiten der Geräten untereinander
              verwendet.

              Daher ist eine in /etc/fstab-Dateien sehr häufig anzutreffende Konfiguration,  dass
              die  Dateisystemwurzel  auf einen fs_passno-Wert von 1 gesetzt ist und alle anderen
              Dateisysteme einen fs_passno-Wert von 2 haben. Dies ermöglicht fsck,  Prüfprogramme
              automatisch  parallel  auszuführen, falls es vorteilhaft ist. Systemadministratoren
              könnten  entscheiden,  diese  Konfiguration  nicht  zu  verwenden,  falls  sie  aus
              verschiedenen  Gründen  parallele  Dateisystemüberprüfungen  vermeiden wollen – zum
              Beispiel,  wenn  der  jeweilige  Rechner  über  wenig  Speicher  verfügt,  so  dass
              übermäßige Auslagerung zu erwarten ist.

              Normalerweise  überprüft  fsck nicht, ob das Gerät tatsächlich existiert, bevor ein
              dateisystemspezifisches Prüfprogramm aufgerufen  wird.  Dadurch  kann  während  des
              Systemstarts  der  Modus der Dateisystemreparatur aufgerufen werden, wenn das nicht
              vorhandene  Dateisystem  einen   schwerwiegenden   Fehler   verursacht.   Mit   der
              /etc/fstab-Einhängeoption  nofail  können  Sie  fsck  anweisen,  nicht existierende
              Geräte zu überspringen. fsck überspringt auch jene nicht existierenden Geräte,  für
              die der spezielle Dateisystemtyp auto angegeben ist.

       -C [fd]
              zeigt   einfache   Balkengrafiken   zum   Fortschritt   bzw.  zur  Abarbeitung  der
              Dateisystemüberprüfung an (gegenwärtig nur für ext2, ext3  und  ext4),  sofern  die
              entsprechenden    Prüfprogramme    dies    unterstützen.    fsck    verwaltet   die
              Dateisystemprüfprogramme so, dass nicht mehrere solcher Balkengrafiken gleichzeitig
              angezeigt werden. Grafische Oberflächen können einen Dateideskriptor fd angeben, in
              diesem Fall  wird  die  Fortschrittsbalken-Information  an  diesen  Dateideskriptor
              gesendet.

       -M     überprüft  keine eingehängten Dateisysteme und gibt den Exit-Code 0 für eingehängte
              Dateisysteme zurück.

       -N     führt nichts aus, sondern zeigt lediglich, was ausgeführt würde.

       -P     Wenn der Schalter -A gesetzt ist, wird die Dateisystemwurzel  parallel  zu  anderen
              Dateisystemen  überprüft.  Dies  ist zugegebenermaßen nicht die sicherste Sache der
              Welt, da  im  Ernstfall  Dinge  wie  e2fsck(8)  die  Dateisystemwurzel  beschädigen
              könnten!  Diese  Option  wird hauptsächlich für Systemadministratoren zur Verfügung
              gestellt, welche die Dateisystemwurzel nicht in kompakter Form  neu  partitionieren
              wollen (was wirklich die richtige Lösung ist).

       -R     überspringt  die  Dateisystemwurzel,  wenn  der  Schalter  -A beim Überprüfen aller
              Dateisysteme gesetzt ist. Dies ist in dem Fall sinnvoll, wenn die Dateisystemwurzel
              bereits im Schreib-Lese-Modus eingehängt wurde.

       -T     zeigt den Titel nicht beim Starten.

       -V     erzeugt    ausführliche    Ausgaben,    einschließlich   derer   von   ausgeführten
              dateisystemspezifischen Befehlen.

       -?, --help
              zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm.

       --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

DATEISYSTEMSPEZIFISCHE OPTIONEN

       Optionen, die von Fsck nicht  verstanden  werden,  werden  an  das  dateisystemspezifische
       Prüfprogramm weitergegeben!

       Diese  Optionen  dürfen  keine  weiteren  Argumente  akzeptieren,  da fsck nicht eindeutig
       bestimmen kann, welche Optionen Argumente akzeptieren und welche nicht.

       Auf  --  folgende  Optionen  und  Argumente  werden  als  dateisystemspezifische  Optionen
       interpretiert und an das dateisystemspezifische Prüfprogramm weitergegeben.

       Bitte  beachten  Sie,  dass  fsck  nicht  daraufhin entworfen wurde, beliebig komplizierte
       Optionen an dateisystemspezifische Prüfprogramme weiterzugeben. Falls Sie  dies  vorhaben,
       führen  Sie besser das dateisystemspezifische Prüfprogramm direkt aus. Wenn Sie fsck solch
       entsetzlich komplizierte Optionen und Argumente übergeben, und es verhält  sich  nicht  so
       wie  erwartet,  bemühen  Sie sich nicht damit, so etwas als Fehler zu melden. Sie tun fast
       sicher  etwas,  was  Sie  mit  fsck  nicht  tun   sollten.   Optionen   für   verschiedene
       dateisystemspezifische Fscks sind nicht standardisiert.

DATEIEN

       /etc/fstab

UMGEBUNGSVARIABLEN

       Das Verhalten des Programms fsck wird durch die folgenden Umgebungsvariablen beeinflusst:

       FSCK_FORCE_ALL_PARALLEL
              Wenn   diese   Umgebungsvariable   gesetzt  ist,  versucht  fsck  alle  angegebenen
              Dateisysteme parallel zu überprüfen, ungeachtet dessen, ob  sich  die  Dateisysteme
              sich   auf  dem  gleichen  Gerät  zu  befinden  scheinen.  Dies  ist  sinnvoll  für
              RAID-Systeme oder High-End-Speichersysteme, wie Sie beispielsweise von  Unternehmen
              wie  IBM  oder  EMC  angeboten  werden. Beachten Sie, dass der Wert fs_passno nicht
              verwendet wird.

       FSCK_MAX_INST
              Diese  Umgebungsvariable  begrenzt  die  maximale  Anzahl  der  Prüfprogramme,  die
              gleichzeitig  ausgeführt  werden  können.  Dies ermöglicht Konfigurationen für eine
              große Anzahl von Laufwerken, ohne dass zu viele Prüfprogramme auf einmal  gestartet
              werden,  was  eine  Überlastung  des Prozessors und Speichers des Systems zur Folge
              haben könnte. Falls dieser Wert 0 ist, dann ist die Anzahl der Prozesse unbegrenzt.
              Dies ist gegenwärtig die Voreinstellung, aber zukünftige Versionen von fsck könnten
              versuchen, auf der Basis der  vom  System  bereitgestellten  Daten  automatisch  zu
              ermitteln,   wie  viele  Dateisystemüberprüfungen  gleichzeitig  ausgeführt  werden
              können.

       PATH   Die Umgebungsvariable PATH wird  nach  den  dateisystemspezifischen  Prüfprogrammen
              durchsucht.

       FSTAB_FILE
              Diese  Umgebungsvariable  ermöglicht  dem Systemadministrator, den vorgegebenen Ort
              der Datei /etc/fstab zu übergehen. Sie ist auch nützlich für Entwickler,  die  fsck
              testen wollen.

       LIBBLKID_DEBUG=all
              aktiviert die Debug-Ausgabe.

       LIBMOUNT_DEBUG=all
              aktiviert die Debug-Ausgabe für libmount.

SIEHE AUCH

       fstab(5), mkfs(8), fsck.ext2(8) oder fsck.ext3(8) oder e2fsck(8), cramfsck(8),
       fsck.jfs(8), fsck.nfs(8), fsck.minix(8), fsck.msdos(8), fsck.vfat(8), fsck.xfs(8),
       reiserfsck(8)

AUTOREN

       Theodore Ts'o <tytso@mit.edu>
       Karel Zak <kzak@redhat.com>

VERFÜGBARKEIT

       Der  Befehl  Fsck  ist  Teil  des  Pakets  util-linux, welches aus dem Linux Kernel-Archiv
       ⟨https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/⟩. heruntergeladen werden kann.

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von    Helge    Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de>,  Mario  Blättermann  <mario.blaettermann@gmail.com> und Dr. Tobias
       Quathamer <toddy@debian.org> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License
       Version   3  oder  neuer  bezüglich  der  Copyright-Bedingungen.  Es  wird  KEINE  HAFTUNG
       übernommen.

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