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NAME

       su - ändert die Benutzer-ID oder wechselt zu Root

ÜBERSICHT


       su [Optionen] [Benutzername]

BESCHREIBUNG

       Der Befehl su dient dazu, während einer Sitzung ein anderer Benutzer zu werden. Wenn su ohne username
       aufgerufen wird, wechselt es standardmäßig zu Root. Zusätzlich kann das Argument - angegeben werden.
       Damit wird eine Umgebung zur Verfügung gestellt, die der entspricht, die der Benutzer nach einer direkten
       Anmeldung erwartet.

       Zusätzliche Argumente können nach dem Benutzernamen angegeben werden. In diesem Fall werden sie an die
       Anmelde-Shell des Benutzers weitergereicht. Insbesondere führt das Argument -c dazu, dass das nächste
       Argument von den meisten Interpretatoren als Befehl behandelt wird. Dieser Befehl wird von der Shell
       ausgeführt, die in /etc/passwd für den Zielbenutzer angegeben ist.

       Sie können das Argument -- verwenden, um Optionen für su von Argumenten für die Shell zu trennen.

       Der Benutzer wird gegebenenfalls nach einem Passwort gefragt. Ungültige Passworteingaben werden eine
       Fehlermeldung erzeugen. Sowohl erfolgreiche als auch misslungene Versuche werden protokolliert, um
       Missbrauch des Systems zu entdecken.

       Die aktuelle Umgebung wird an die neue Shell übergeben. Der Wert von $PATH wird für normale Benutzer auf
       /bin:/usr/bin gesetzt, für Root auf /sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin. Dieses Verhalten kann durch die
       Definition von ENV_PATH und ENV_SUPATH in /etc/login.defs geändert werden.

       Eine Subsystem-Anmeldung wird durch einen »*« als erstes Zeichen der Anmelde-Shell gekennzeichnet. Das
       angegebene Home-Verzeichnis wird als Wurzel für das Dateisystem verwendet, auf welchem der Benutzer
       tatsächlich angemeldet ist.

OPTIONEN

       Die Optionen, die vom Befehl su unterstützt werden, sind:

       -c, --command BEFEHL
           gibt einen Befehl an, der von der Shell mittels ihrer Option -c ausgeführt wird

           The executed command will have no controlling terminal. This option cannot be used to execute
           interactive programs which need a controlling TTY.

       -, -l, --login
           Eine Umgebung wird zur Verfügung gestellt, die der entspricht, die der Benutzer nach einer direkten
           Anmeldung erwartet.

           When - is used, it must be specified before any username. For portability it is recommended to use it
           as last option, before any username. The other forms (-l and --login) do not have this restriction.

       -s, --shell SHELL
           die Shell, die gestartet wird

           Die aufgerufene Shell wird bestimmt durch (höchste Priorität zuerst):

               die Shell, die mit --shell angegeben wurde

               Falls --preserve-environment verwendet wird, die Shell, die durch die Umgebungsvariable $SHELL
               festgelegt wird.

               die Shell, die in /etc/passwd für den Zielbenutzer angegeben ist

               /bin/sh, falls durch die obigen Methoden keine Shell gefunden werden kann

           Falls der Zielbenutzer eine beschränkte Shell hat (d.h. das Feld für die Shell im Eintrag des
           Benutzers in /etc/passwd ist nicht in /etc/shells) aufgeführt), werden die Option --shell und die
           Umgebungsvariable $SHELL nicht beachtet, sofern su nicht von Root aufgerufen wird.

       -m, -p, --preserve-environment
           Erhält die aktuelle Umgebung mit Ausnahme von:

           $PATH
               auf den Ausgangswert entsprechend der Optionen ENV_PATH oder ENV_SUPATH in /etc/login.defs
               zurücksetzen (siehe unten);

           $IFS
               auf „<space><tab><newline>“ zurücksetzen, falls es verändert wurde

           Falls der Zielbenutzer eine beschränkte Shell besitzt, hat diese Option keinen Effekt (sofern su
           nicht von Root aufgerufen wird).

           Beachten Sie, dass Folgendes das Standardverhalten für die Umgebung ist:

               Die Umgebungsvariablen $HOME, $SHELL, $USER, $LOGNAME, $PATH und $IFS werden zurückgesetzt.

               Falls nicht --login verwendet wurde, wird die Umgebung mit der Ausnahme der genannten Variablen
               kopiert.

               Falls --login verwendet wurde, werden die Variablen $TERM, $COLORTERM, $DISPLAY und $XAUTHORITY
               übernommen, wenn ihnen ein Wert zugewiesen wurde.

               Andere Umgebungen können auch durch PAM-Module eingerichtet werden.

WARNUNGEN

       Diese Version von su hat viele Kompilierungsoptionen. Deren Nützlichkeit hängt von den Anforderungen der
       jeweiligen Umgebung ab.

KONFIGURATION

       Die folgenden Konfigurationsvariablen in /etc/login.defs beeinflussen das Verhalten dieses Werkzeugs:

       CONSOLE_GROUPS (Zeichenkette)
           Liste von Gruppen, deren Mitglied der Benutzer wird, wenn der sich auf der Konsole anmeldet, die mit
           dem Parameter CONSOLE festgelegt wird. Standardmäßig ist die Liste leer.

           Seien Sie vorsichtig. Benutzer können dauerhaft Zugang zu den Gruppen erlangen, auch wenn sie nicht
           auf der Konsole angemeldet sind.

       DEFAULT_HOME (boolesch)
           Legt fest, ob ein Login erlaubt wird, wenn mit cd nicht in das Home-Verzeichnis gewechselt werden
           kann. Standardmäßig wird dies nicht zugelassen.

           Falls auf yes gesetzt, wird der Benutzer mit dem Wurzelverzeichnis (/) angemeldet, wenn mit cd nicht
           in sein Home-Verzeichnis gewechselt werden kann.

       ENV_PATH (Zeichenkette)
           Wenn gesetzt, wird damit die Umgebungsvariable PATH definiert, wenn sich ein normaler Benutzer
           anmeldet. Der Wert ist eine Liste, deren Einträge durch Doppelpunkte getrennt sind (zum Beispiel
           /bin:/usr/bin). Ihr kann ein PATH= vorangestellt werden. Der Standardwert ist PATH=/bin:/usr/bin.

       ENV_SUPATH (Zeichenkette)
           Wenn gesetzt, wird damit die Umgebungsvariable PATH definiert, wenn sich der Superuser anmeldet. Der
           Wert ist eine Liste, deren Einträge durch Doppelpunkte getrennt sind (zum Beispiel
           /sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin). Ihr kann ein PATH= vorangestellt werden. Der Standardwert ist
           PATH=/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin.

       SULOG_FILE (Zeichenkette)
           Wenn angegeben, wird jeder Aufruf von su in dieser Datei protokolliert.

       SU_NAME (Zeichenkette)
           Damit kann die Anzeige des Namens des Befehls festgelegt werden, wenn »su -« ausgeführt wird. Wenn
           beispielsweise dies auf »su« gesetzt wurde, zeigt »ps« den Befehl als »-su« an. Wenn es dagegen nicht
           vergeben wurde, wird »ps« den Namen der Shell anzeigen, die ausgeführt wird, also etwa »-sh«.

       SYSLOG_SU_ENAB (boolesch)
           aktiviert das Protokollieren der Aktivitäten von su in »syslog« neben der Protokollierung in der
           sulog-Datei

DATEIEN

       /etc/passwd
           Informationen zu den Benutzerkonten

       /etc/shadow
           verschlüsselte Informationen zu den Benutzerkonten

       /etc/login.defs
           Konfiguration der Shadow-Passwort-Werkzeugsammlung

RÜCKGABEWERTE

       Wenn su erfolgreich ausgeführt wird, gibt es den Rückgabewert des mit ihm ausgeführten Befehls zurück.

       Wenn dieser Befehl mit einem Signal beendet wurde, gibt su die Nummer des Signals plus 128 zurück.

       Wenn su den Befehl mit kill beenden musste (weil er der Aufforderung, sich zu beenden, nicht rechtzeitig
       nachgekommen ist), gibt es 255 zurück.

       Einige Rückgabewerte von su sind unabhängig von dem ausgeführten Befehl:

       0
           Erfolg (nur bei --help)

       1
           System- oder Anmeldefehler

       126
           Der angegebene Befehl konnte nicht gefunden werden.

       127
           Der angegebene Befehl konnte nicht ausgeführt werden.

SIEHE AUCH

       login(1), login.defs(5), sg(1), sh(1).

shadow-utils 4.5                                   29.11.2022                                              SU(1)