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BEZEICHNUNG

       chmod, fchmod, fchmodat - Zugriffsrechte einer Datei ändern

ÜBERSICHT

       #include <sys/stat.h>

       int chmod(const char *pathname, mode_t mode);
       int fchmod(int fd, mode_t mode);

       #include <fcntl.h>           /* Definition der AT_*-Konstanten */
       #include <sys/stat.h>

       int fchmodat(int dirfd, const char *pathname, mode_t mode, int flags);

   Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       fchmod():
           Seit Glibc 2.24:
               _POSIX_C_SOURCE >= 199309L
           Glibc 2.19 bis 2.23
               _POSIX_C_SOURCE
           Glibc 2.16 bis 2.19:
               _BSD_SOURCE || _POSIX_C_SOURCE
           Glibc 2.12 bis 2.16:
               _BSD_SOURCE || _XOPEN_SOURCE >= 500 ||
                   _POSIX_C_SOURCE >= 200809L
           Glibc 2.11 und früher:
               _BSD_SOURCE || _XOPEN_SOURCE >= 500

       fchmodat():
           Seit Glibc 2.10:
               _POSIX_C_SOURCE >= 200809L
           Vor Glibc 2.10:
               _ATFILE_SOURCE

BESCHREIBUNG

       Die Systemaufrufe chmod() und fchmod() ändern die Modusbits einer Datei. (Die Dateimodusbits bestehen aus
       den Dateiberechtigungsbits sowie den Bits set-user-ID,  set-group-ID  und  sticky).  Diese  Systemaufrufe
       unterscheiden sich nur in der Art, wie eine Datei angegeben wird:

       * chmod()  ändert  den  Modus der angegebenen Datei, deren Pfadname in pathname übergeben wird. Falls sie
         ein symbolischer Link ist, wird dieser dereferenziert.

       * fchmod() ändert den Modus der über den offenen Dateideskriptor fd angegebenen Datei.

       Der neue Dateimodus wird in der Bit-Maske mode festgelegt, welche durch ODER-Verknüpfung  von  null  oder
       mehr der Folgenden erstellt wird:

       S_ISUID  (04000)  Set-User-ID (setzt die effektive Benutzer-ID des Prozesses bei execve(2))

       S_ISGID  (02000)  Set-Group-ID  (setzt  die effektive Gruppen-ID für execve(2); sperrt obligatorisch, wie
                         in fcntl(2) beschrieben; bestimmt die Gruppe der Datei aus dem  Elternverzeichnis,  wie
                         in chown(2) und mkdir(2) beschrieben

       S_ISVTX  (01000)  »Sticky Bit« (Schalter für eingeschränktes Löschen, wie in unlink(2) beschrieben)

       S_IRUSR  (00400)  Leserechte für Eigentümer

       S_IWUSR  (00200)  Schreibrechte für Eigentümer

       S_IXUSR  (00100)  Ausführungs-/Schreibrechte  für  Eigentümer  (»suchen«  trifft für Verzeichnisse zu und
                         bedeutet, dass auf Einträge innerhalb des Verzeichnisses zugegriffen werden kann)

       S_IRGRP  (00040)  Leserechte für Gruppe

       S_IWGRP  (00020)  Schreibrechte für Gruppe

       S_IXGRP  (00010)  Ausführungs-/Schreibrechte  für Gruppe

       S_IROTH  (00004)  Leserechte für andere

       S_IWOTH  (00002)  Schreibrechte für andere

       S_IXOTH  (00001)  Ausführungs-/Schreibrechte  für andere

       Die effektive UID des aufrufenden Prozesses muss auf den Eigentümer der Datei  passen  oder  der  Prozess
       muss privilegiert sein (Linux: er muss über die Capability (Fähigkeit) CAP_FOWNER verfügen).

       Falls  der  aufrufende  Prozess  nicht  privilegiert  ist  (Linux:  er  verfügt nicht über die Capability
       CAP_FSETID) und die Gruppe der Datei nicht auf die effektive Gruppen-ID des Prozesses oder  einer  seiner
       zusätzlichen  Gruppen-IDs  passt,  dann  wird  das Bit S_ISGID ausgeschaltet werden, ohne dass ein Fehler
       zurückgegeben wird.

       Als Sicherheitsmaßnahme können je nach  Dateisystem  die  Set-User-ID-  und  Set-Group-ID-Ausführungsbits
       ausgeschaltet  werden, wenn eine Datei geschrieben wird. (Unter Linux geschieht das, wenn der schreibende
       Prozess nicht über die CAP_FSETID-Capability verfügt.) Bei einigen Dateisystemen kann nur  der  Superuser
       das  Sticky-Bit  setzen,  das  möglicherweise  eine  besondere  Bedeutung  hat.  Für  das Sticky-Bit, das
       Set-User-ID-Bit und das Set-Group-ID-Bit für Verzeichnisse siehe inode(7).

       Für NFS-Dateisysteme wirkt sich eine Beschränkung der Rechte sofort auf schon geöffnete Dateien aus, weil
       die  Zugriffskontrolle  auf  dem Server erfolgt, der Client sich aber um die offenen Dateien kümmert. Die
       Erweiterung der Rechte kann für andere Clients verschoben werden, wenn für  sie  die  Zwischenspeicherung
       der Attribute aktiviert wurde.

   fchmodat()
       Der Systemaufruf fchmodat() funktioniert genauso wie chmod(), außer den hier beschriebenen Unterschieden.

       Falls der in pathname übergebene Pfadname relativ ist wird er als relativ zu dem im Dateideskriptor dirfd
       referenzierten Verzeichnis interpretiert (statt relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des  aufrufenden
       Prozesses, wie es bei chmod() für einen relativen Pfadnamen erfolgt).

       Falls  pathname  relativ ist und dirfd den besonderen Wert AT_FDCWD annimmt wird pathname als relativ zum
       aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses interpretiert (wie chmod()).

       Falls pathname absolut ist wird dirfd ignoriert.

       flags kann entweder 0 sein oder die folgenden Schalter enthalten:

       AT_SYMLINK_NOFOLLOW
              Wenn der Pfadname ein symbolischer Link ist, wird er nicht dereferenziert: es wird stattdessen mit
              dem Link selbst gearbeitet. Dieser Schalter ist gegenwärtig nicht implementiert.

       Lesen Sie openat(2) für eine Beschreibung der Notwendigkeit von fchmodat().

RÜCKGABEWERT

       Bei  Erfolg  wird  Null  zurückgegeben.  Bei  einem  Fehler  wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend
       gesetzt.

FEHLER

       Je nach Dateisystem können andere als die unten aufgeführten Fehler zurückgegeben werden.

       Die allgemeineren Fehler bei chmod() sind im Folgenden aufgeführt:

       EACCES Eine Komponente des Pfad-Präfix darf nicht durchsucht werden. (Siehe auch path_resolution(7).)

       EFAULT pathname zeigt aus dem für Sie zugänglichen Adressraum heraus.

       EIO    Es ist ein E/A-Fehler (engl. I/O) aufgetreten.

       ELOOP  Bei der Auflösung von pathname wurden zu viele symbolische Links gefunden.

       ENAMETOOLONG
              pathname ist zu lang.

       ENOENT Die Datei existiert nicht.

       ENOMEM Es war nicht genügend Kernelspeicher verfügbar.

       ENOTDIR
              Eine Komponente des Pfad-Präfixes ist kein Verzeichnis.

       EPERM  Die effektive UID passt nicht auf den Eigentümer der Datei und der Prozess ist nicht  privilegiert
              (Linux: Er verfügt nicht über die Capability CAP_FOWNER).

       EPERM  Die Datei ist als unveränderlich oder nur-anhängbar markiert (siehe ioctl_iflags(2))

       EROFS  Die angegebene Datei befindet sich auf einem nur lesbaren (read-only) Dateisystem.

       Die allgemeinen Fehler bei fchmod() sind im Folgenden aufgeführt:

       EBADF  Der Dateideskriptor fd ist ungültig.

       EIO    Siehe oben.

       EPERM  Siehe oben.

       EROFS  Siehe oben.

       Die  gleichen  Fehler,  die  bei  chmod()  auftreten, können auch bei fchmodat() auftreten. Die folgenden
       zusätzlichen Fehler können bei fchmodat() auftreten:

       EBADF  dirfd ist kein zulässiger Dateideskriptor.

       EINVAL Unzulässiger Schalter in flags angegeben.

       ENOTDIR
              Pfadname ist relativ und dirfd ist ein Dateideskriptor, der sich auf eine Datei bezieht, die  kein
              Verzeichnis ist.

       ENOTSUP
              flags spezifizierte AT_SYMLINK_NOFOLLOW, was nicht unterstützt wird.

VERSIONEN

       fchmodat()  wurde  zu  Linux  in  Kernel  2.6.16  hinzugefügt; Bibliotheksunterstützung wurde zu Glibc in
       Version 2.4 hinzugefügt.

KONFORM ZU

       chmod(), fchmod(): 4.4BSD, SVr4, POSIX.1-2001i, POSIX.1-2008.

       fchmodat(): POSIX.1-2008.

ANMERKUNGEN

   Unterschiede C-Bibliothek/Kernel
       Die Wrapper-Funktion fchmodat() der GNU-C-Bibliothek  implementiert  die  in  dieser  Seite  beschriebene
       POSIX-spezifizierte   Schnittstelle.  Diese  Schnittstelle  unterscheidet  sich  vom  zugrunde  liegenden
       Linux-Systemaufruf, welcher kein Schalter-Argument hat.

   Anmerkungen zur Glibc
       Mit älteren Kernels, in denen fchmodat() nicht  verfügbar  ist,  weicht  die  Glibc-Wrapper-Funktion  auf
       chmod()  aus.  Wenn  Pfadname ein relativer Pfadname ist, dann konstruiert die Glibc einen Pfadnamen, der
       auf jenem symbolischen Link in /proc/self/fd, der dem Argument dirfd entspricht.

SIEHE AUCH

       chmod(1), chown(2), execve(2), open(2), stat(2), inode(7), path_resolution(7), symlink(7)

KOLOPHON

       Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung  4.15  des  Projekts  Linux-man-pages.  Eine  Beschreibung  des
       Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden
       sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Daniel Kobras <kobras@linux.de>, Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de>,   Martin   Eberhard   Schauer  <Martin.E.Schauer@gmx.de>  und  Mario  Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

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