bionic (8) arp.8.gz

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NAME

       arp - Manipulation des ARP-Caches

SYNOPSIS

       arp [-vn] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -a [Rechnername]

       arp [-v] [-i Schnittstelle] -d Rechnername [pub]

       arp [-v] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -s Rechnername hw_adr [temp]

       arp [-v] [-H Typ] [-i Interface] -s Rechnername hw_adr [netmask Maske] pub

       arp [-v] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -Ds Rechnername Schnittstelle2 [netmask Maske] pub

       arp [-vnD] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -f [Dateiname]

BESCHREIBUNG

       Arp kann den ARP-Cache des Kernels auf verschiedene Arten manipulieren. Die hauptsächliche Verwendung ist
       es, Adresszuordnungseinträge zu löschen und von Hand neue zu erzeugen. Zum Zweck der Fehlersuche  ist  es
       möglich, mit dem arp-Programm den Inhalt des ARP-Caches vollständig auszugeben.

       ARP  steht  für  Address Resolution Protocol, welches dazu verwendet wird, über die IPv4-Adresse die MAC-
       Adresse von Nachbarn im Netzwerk zu finden.

OPTIONEN

       -v, --verbose
              Ausführlichere Ausgaben.

       -n, --numeric
              Numerische  Adressausgaben  anstatt  zu  versuchen,  den   symbolischen   Rechner-,   Port-   oder
              Benutzernamen zu ermitteln.

       -H Typ, --hw-type Typ
              Beim  Setzen  oder  Auslesen  des  ARP-Caches  schränkt  diese  Option ein, auf welcher Klasse von
              Einträgen arp operieren soll. Der Standardwert dieses Arguments ist ether (d.h. Hardwarecode  0x01
              für  IEEE  802.3  10Mbps  Ethernet).  Andere mögliche Werte sind Netzwerkstechnologien so wie z.B.
              ARCnet (arcnet), PROnet (pronet), AX.25 (ax25) und NET/ROM (netrom).

       -a [Rechnername], --display [Rechnername]
              Zeigt die Einträge der angegebenen Rechner an. Wird kein hostname-Argument  verwendet,  so  werden
              alle Einträge aufgelistet.

       -d Rechnername, --delete Rechnername
              Alle  Einträge  für den angegebenen Host entfernen. Dies kann z.B. benutzt werden, wenn ein System
              angehalten wird.

       -D, --use-device
              Die Hardwareadresse der Netzwerksschnittstelle Schnittstelle2 verwenden.

       -i Schnittstelle, --device Schnittstelle
              Eine Netzwerksschnittstelle auswählen. Es werden nur Einträge  für  die  angegebene  Schnittstelle
              ausgegeben. Beim Setzen von permanenten oder temporären Einträgen wird diese Schnittstelle mit dem
              Eintrag assoziiert. Wird diese Option nicht verwendet, so  versucht  der  Kernel,  auf  Basis  der
              Routentabelle  eine  Schnittstelle  auszuwählen. Für pub-Einträge ist die angegebene Schnittstelle
              diejenige, auf der ARP-Anfragen beantwortet werden.
              ANMERKUNG: Diese Schnittstelle muß  eine  andere  sein  als  die,  auf  welche  die  IP-Datagramme
              weitergeleitet werden.

       -s Rechnername hw_addr, --set Rechnername hw_addr
              Erzeugt  manuell  einen  ARP-Adresseintrag für den Rechner Rechnername, in dem die Hardwareadresse
              auf  hw_addr  gesetzt  ist.  Das  genaue  Format  der  Hardwareadresse  ist   abhängig   von   der
              Hardwareklasse,  aber für die meisten Klassen kann man davon ausgehen, daß die übliche Darstellung
              verwendet wird. Für die Ethernetklasse sind dies sechs hexadezimale, durch Doppelpunkte  getrennte
              Bytes.  Beim  Zufügen  von Proxy-ARP-Enträgen (das sind die mit dem gesetzten published-Flag) kann
              die Maske für ARP-Einträge für ganze Subnetze angegeben werde. Von dieser Praxis  wird  abgeraten.
              Sie  wird  von  älteren  Kerneln  unterstützt,  da sie gelegentlich nützlich ist. Der Eintrag wird
              permanent im ARP-Cache gespeichert, wenn das temp-Flag nicht angegeben wird.
              ANMERKUNG: Ab der Kernelversion 2.2.0 ist es nicht mehr möglich, ARP-Einträge für ganze  Teilnetze
              zu erzeugen. Stattdessen wird automatisches Proxy ARP durchgeführt, d.h. wenn eine Route existiert
              und Forwarding eingeschaltet ist, wird automatisch ein temporärer Proxyarpeintrag  erzeugt.  Siehe
              auch arp(7) für mehr Details.

       -f [Dateiname], --file [Dateiname]
              Ähnlich  der -s Option, außer, daß diesmal die Adressinformation aus der Datei Dateiname verwendet
              wird. Dies kann verwendet werden, wenn ARP-Einträge für etliche Rechner erzeugt werden müssen. Der
              Name  dieser  Datei  ist  oft /etc/ethers, aber dies ist nicht offizieil standardisiert. Wenn kein
              Dateinamen angeben ist wird /etc/ethers benutzt.

              Das Format der Datei ist einfach; es enthält nur ASCII-Textzeilen, die aus einem Rechnernamen  und
              einer Hardwareadresse getrennt von einem Zwischenraum bestehen. Zusätzlich können die Flaggen pub,
              temp and netmask angegeben werden.

       Überall, wo Rechnername erwartet wird, kann auch eine IP-Adresse in Form eines  durch  Punkte  getrennten
       Dezimalquadrupels angegeben werden.

       Aus Kompatiblitätsgründen können Rechnername und die Hardwareadresse auch vertauscht werden.

       Jeder  vollständige  Eintrag  wird im ARP-Cache mit dem C-Flag markiert. Permanente Einträge werden mit M
       und zu publizierende Einträge mit P markiert.

BEISPIELE

       /usr/sbin/arp -i eth0 -Ds 10.0.0.2 eth1 pub

       Beantwortet ARP-Anfragen für 10.0.0.2 die auf der Schnittstelle eth0 empfangen werden mit der MAC-Adresse
       für eth1.

       /usr/sbin/arp -i eth1 -d 10.0.0.1

       Entfernt den ARP-Eintrag für 10.0.0.1 auf der Schnittstelle eth1. Dies betrifft sowohl publizierte Proxy-
       ARP-Einträge als auch auf permanente ARP-Einträge.

DATEIEN

       /proc/net/arp,
       /etc/networks
       /etc/hosts
       /etc/ethers

SIEHE AUCH

       ethers(5), rarp(8), route(8), ifconfig(8), netstat(8)

AUTOREN

       Fred N. van Kempen, <waltje@uwalt.nl.mugnet.org>, Bernd Eckenfels <net-tools@lina.inka.de>.

Übersetzung

       Ralf Bächle <ralf@gnu.org>, Simon A. Eugster <simon.eu@gmail.com>