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BEZEICHNUNG

       dpkg-buildpackage - baue Binär- oder Quellpakete aus Quellen

ÜBERSICHT

       dpkg-buildpackage [Option …]

BESCHREIBUNG

       dpkg-buildpackage  ist  ein  Programm,  das den Prozess des Bauens eines Debian-Paketes automatisiert. Es
       besteht aus den folgenden Schritten:

       1. Es  bereitet  die  Bauumgebung  vor,  indem  verschiedene  Umgebungsvariablen  gesetzt  werden  (siehe
          UMGEBUNG),  führt  den  init-Hook  aus  und  ruft dpkg-source --before-build auf (es sei denn, -T oder
          --target wurde verwandt).

       2. Es prüft, dass Bauabhängigkeiten und -konflikte erfüllt sind (falls -d oder --no-check-builddeps nicht
          angegeben ist).

       3. Falls eines oder mehrere spezielle Ziele mit der Option -T oder --target ausgewählt  wurden,  ruft  es
          diese  Ziele  auf und endet hier. Andernfalls führt es den Hook preclean aus und ruft fakeroot debian/
          rules clean auf, um den Bau-Baum zu bereinigen (falls -nc oder --no-pre-clean nicht angegeben ist).

       4. Es führt den Hook source aus und ruft dpkg-source -b auf, um das Quellpaket zu  erstellen  (falls  mit
          --build oder äquivalenten Optionen ein source (Quell-)Bau erbeten wurde).

       5. Es  führt  den  Hook  build  aus und ruft debian/rules Bauziel auf. Dann führt es den Hook binary aus,
          gefolgt von fakeroot debian/rules Binärziel auf (falls nicht ein reiner  Quellbau  mit  --build=source
          oder äquivalenten Optionen erbeten wurde). Beachten Sie, dass Bauziel und Binärziel entweder build und
          binary  (Standardfall,  oder  falls  any-  und  all-Bau mit --build oder äquivalenten Optionen erbeten
          wurde) oder build-arch und binary-arch (falls ein any- und nicht all-Bau mit --build oder äquivalenten
          Optionen erbeten wurde) oder build-indep und binary-indep  (falls  ein  all-  und  nicht  any-Bau  mit
          --build oder äquivalenten Optionen erbeten wurde).

       6. Es führt den Hook buildinfo aus und ruft dpkg-genbuildinfo auf, um eine .buildinfo-Datei zu erstellen.
          Viele Optionen von dpkg-buildpackage werden an dpkg-genbuildinfo weitergeleitet.

       7. Es  führt die changes-Hooks aus und ruft dpkg-genchanges auf, um eine .changes-Datei zu erstellen. Der
          Name der .changes-Datei wird von der Art des Baus abhängen und wird so spezifisch wie notwendig  sein,
          aber  nicht  mehr;  für  einen Bau, der any enthält, wird der Name Quellname_Binärversion_Arch.changes
          oder andernfalls für einen Bau, der all enthält, wird der Name Quellname_Binärversion_all.changes oder
          andernfalls für einen Bau, der source enthält,  wird  der  Name  Quellname_Quellversion_source.changes
          lauten. Viele Optionen von dpkg-buildpackage werden an dpkg-genchanges weitergegeben.

       8. Es  führt  den  Hook  postclean  aus  und,  falls  -tc oder --post-clean angegeben ist, ruft es erneut
          fakeroot debian/rules clean auf.

       9. dpkg-source --after-build wird aufgerufen.

       10.
          Es führt den Hook check aus und ruft einen Paketprüfer für die Datei .changes auf (falls ein Befehl in
          DEB_CHECK_COMMAND oder mit --check-command angegeben ist).

       11.
          Es führt den  Hook  sign  aus  und  ruft  gpg2  oder  gpg  auf  (so  lange  es  sich  nicht  um  einen
          »UNRELEASED«-Bau  handelt  oder --no-sign angegeben wurde), um die .dsc-Datei (falls vorhanden und -us
          oder --unsigned-source nicht angegeben wurde), die .buildinfo-Datei (falls -ui,  --unsigned-buildinfo,
          -uc   oder  --unsigned-changes  nicht  angegeben  wurden)  und  die  .changes-Datei  (falls  -uc  oder
          --unsigned-changes nicht angegeben wurde) zu unterschreiben.

       12.
          Es führt den Hook done aus.

OPTIONEN

       Alle   langen   Optionen   können   auf   der   Befehlszeile   oder   im   dpkg-buildpackage-System   und
       Benutzerkonfigurationsdateien  angegeben  werden. Jede Zeile in der Konfigurationsdatei ist entweder eine
       Option (exakt die gleiche wie  die  Befehlszeilenoption  nur  ohne  führende  Gedankenstriche)  oder  ein
       Kommentar (falls sie mit ‚#’) beginnt).

       --build=Typ
              Spezifiziert  den  Bau-Typ  aus einer Kommata-getrennten Liste von Komponenten (seit Dpkg 1.18.5).
              Wird an dpkg-genchanges weitergegeben.

              Die erlaubten Werte sind:

              source Baut das Quellpaket: Hinweis: Falls Sie diesen Wert alleine verwenden und falls Sie einfach
                     das Quellpaket aus einem sauberen Quellbaum (neu) bauen möchten,  ist  die  Verwendung  von
                     dpkg-source  immer  die  bessere  Option, da dafür keine Bauabhängigkeiten installiert sein
                     müssen, die ansonsten benötigt werden, um das Ziel clean aufzurufen.

              any    Baut das architekturspezifische Binärpaket.

              all    Baut die architekturunabhängigen Pakete.

              binary Baut die architekturspezifischen und -unabhängigen Binärpakete.  Dies  ist  ein  Alias  für
                     any,all.

              full   Baut  alles.  Dies  ist  ein  Alias für source,any,all und identisch zum Standardfall, wenn
                     keine Bauoptionen festgelegt werden.

       -g     Äquivalent zu --build=source,all (seit Dpkg 1.17.11).

       -G     Äquivalent zu --build=source,any (seit Dpkg 1.17.11).

       -b     Äquivalent zu --build=binary oder --build=any,all.

       -B     Äquivalent zu --build=any.

       -A     Äquivalent zu --build=all.

       -S     Äquivalent zu --build=source.

       -F     Äquivalent zu --build=full, --build=source,binary oder --build=source,any,all (seit Dpkg 1.15.8).

       --target=Ziel[,…]
       --target Ziel[,…]
       -T, --rules-target=Ziel[,…]
              Ruft debian/rules Ziel einmal pro angegebenem Ziel auf, nachdem die Bauumgebung eingerichtet wurde
              (außer dass dpkg-source --before-build aufgerufen wird) und beendet den Paketbauprozess hier (seit
              Dpkg 1.15.0, lange Optionen seit Dpkg 1.18.8, Unterstützung für mehrere Ziele seit Dpkg  1.18.16).
              Falls  auch  --as-root  angegeben  wurde,  wird  der  Befehl  mit  root-Rechten  ausgeführt (siehe
              --root-command). Beachten Sie, dass bekannte Ziele, die als Root ausgeführt werden  müssen,  diese
              Option nicht benötigen (d.h. die Ziele clean, binary, binary-arch und binary-indep).

       --as-root
              Ergibt  nur  mit --target einen Sinn (seit Dpkg 1.15.0). Erfordert, dass das Ziel mit Root-Rechten
              ausgeführt wird.

       -si
       -sa
       -sd
       -vVersion
       -CÄnderungsbeschreibung
       -m, --release-by=Betreueradresse
       -e, --build-by=Betreueradresse
              Wird unverändert an dpkg-genchanges weitergegeben. Lesen Sie dessen Handbuchseite.

       -a, --host-arch Architektur
              Spezifiziert die Debian-Architektur, für die gebaut wird (lange Option  seit  Dpkg  1.17.17).  Die
              Architektur  der  Maschine,  auf  der  gebaut  wird,  wird  automatisch bestimmt, und ist auch die
              Voreinstellung für die Gastgebermaschine (»host machine«).

       -t, --host-type GNU-Systemtyp
              Spezifiziere den GNU-Systemtyp, für den wir bauen  (lange  Option  seit  Dpkg  1.17.17).  Er  kann
              anstelle  von  --host-arch  oder  als Ergänzung verwandt werden, um den Standard GNU-Systemtyp der
              Host-Debian-Architektur außer Kraft zu setzen.

       --target-arch Architektur
              Spezifiziert die Debian-Architektur, für die  die  gebauten  Programme  bauen  werden  (seit  Dpkg
              1.17.17). Die Voreinstellung ist die Host-Maschine.

       --target-type GNU-Systemtyp
              Spezifiziere  den  GNU-Systemtyp, für den die gebauten Programme bauen werden (seit Dpkg 1.17.17).
              Er  kann  anstelle  von  --target-arch  oder  als  Ergänzung  verwandt  werden,  um  den  Standard
              GNU-Systemtyp der Ziel-Debian-Architektur zu überschreiben.

       -P, --build-profiles=Profil[,…]
              Gibt als Kommata-getrennte Liste die zu bauenden Profile an (seit Dpkg 1.17.2, lange Optionen seit
              Dpkg  1.18.8).  Standardmäßig  wird  für  kein bestimmtes Profil gebaut. Setzt sie auch (als durch
              Leerzeichen  getrennte  Liste)  in  die   Umgebungsvariable   DEB_BUILD_PROFILES.   Dies   erlaubt
              beispielsweise debian/rules-Dateien, diese Information für den Bau unter bestimmten Bedingungen zu
              nutzen.

       -j, --jobs[=Aufträge|auto]
              Anzahl  an  Aufträgen,  die  simultan  laufen  dürfen,  Anzahl  von  Aufträgen, die zur Anzahl der
              verfügbaren Prozessoren passt, falls auto angegeben ist (seit Dpkg 1.17.10) oder eine  unbegrenzte
              Anzahl,  falls Aufträge nicht angegeben ist, äquivalent zu der Option von make(1) mit dem gleichen
              Namen  (seit  Dpkg  1.14.7,  lange  Option  seit  Dpkg  1.18.8).   Fügt   sich   selbst   zu   der
              Umgebungsvariablen  MAKEFLAGS  hinzu, was dazu führen sollte, dass alle folgenden Aufrufe von Make
              diese Option erben  werden.  Damit  wird  dem  Paket  die  Paralle-Einstellung  aufgezwungen  (und
              möglicherweise  dem  Bausystem  der  Originalautoren, falls dieses Make verwendet), unabhängig von
              deren Unterstützung für paralleles Bauen. Dies kann  zu  Fehlern  beim  Bauen  führen.  Fügt  auch
              parallel=Aufträge  oder  parallel  zu  der  Umgebungsvariablen  DEB_BUILD_OPTIONS  hinzu,  was  es
              debian/rules-Dateien erlaubt, diese Information für eigene Zwecke zu verwenden. Der Wert -j  setzt
              die  Option  parallel=Aufträge oder die Option parallel in der Umgebungsvariable DEB_BUILD_OPTIONS
              außer Kraft. Beachten Sie, dass der Wert auto durch die tatsächliche Anzahl der derzeitig  aktiven
              Prozessoren  ersetzt wird und somit nicht an irgendeinen Kindprozess weitergegeben wird. Falls die
              Anzahl der verfügbaren Prozessoren nicht ermittelt werden kann, fällt der Code auf  eine  serielle
              Abarbeitung   zurück  (seit  Dpkg  1.18.15).  Dies  sollte  aber  nur  auf  exotischen  und  nicht
              unterstützten Systemen passieren.

       -J, --jobs-try[=Aufträge|auto]
              Diese Option (seit Dpkg 1.18.2, lange Option seit Dpkg 1.18.8) ist äquivalent zu  der  Option  -j,
              allerdings  setzt  sie die Umgebungsvariable MAKEFLAGS nicht und ist daher sich sicherer mit allen
              Paketen zu benutzen, auch denen, die nicht sicher parallel bauen.

              auto ist das Standardverhalten (seit Dpkg 1.18.11). Durch Setzen der Anzahl von  Aufträgen  auf  1
              wird das serielle Verhalten wiederhergestellt.

       -D, --check-builddeps
              Prüfe  Bauabhängigkeiten und -konflikte; Abbruch falls diese nicht erfüllt sind (lange Option seit
              Dpkg 1.18.8). Dies ist das Standardverhalten.

       -d, --no-check-builddeps
              Überprüfe Bauabhängigkeiten und -konflikte nicht (lange Option seit Dpkg 1.18.8).

       --ignore-builtin-builddeps
              Prüft die  eingebauten  Bauabhängigkeiten  und  -konflikte  nicht  (seit  Dpkg  1.18.2).  Es  gibt
              distributionsabhängige  spezifische implizite Abhängigkeiten, die normalerweise in der Bauumgebung
              benötigt werden, die sogenannte »Build-Essential«-Paketgruppe.

       --rules-requires-root
              Berücksichtigt das Feld Rules-Requires-Root nicht, sondern fällt auf den alten Vorgabewert  zurück
              (seit Dpkg 1.19.1).

       -nc, --no-pre-clean
              Bereinige  den  Quellbaum  vor dem Bau nicht (lange Option seit Dpkg 1.18.8). Impliziert -b, falls
              ansonsten nichts aus -F, -g, -G, -B, -A oder -S gewählt wurde. Impliziert -d  mit  -S  (seit  Dpkg
              1.18.0).

       --pre-clean
              Bereinige den Quellbaum vor dem Bau (seit Dpkg 1.18.8). Dies ist das Standardverhalten.

       -tc, --post-clean
              Den  Quellbaum  säubern  (verwendet root-werde-Befehl debian/rules clean) nachdem das Paket gebaut
              wurde (lange Option seit Dpkg 1.18.8).

       --no-post-clean
              Bereinigt den Quellbaum nicht, nachdem das Paket gebaut wurde (seit Dpkg  1.19.1).  Dies  ist  das
              Standardverhalten.

       -r, --root-command=root-werde-Befehl
              Wenn  dpkg-buildpackage  einen  Teil  des  Bauprozesses  als  Root  ausführen  muss, stellt es dem
              auszführenden Befehl den root-werde-Befehl voran, falls dieser angegeben wurde (lange Option  seit
              Dpkg  1.18.8).  Andernfalls  wird  standardmäßig  fakeroot  verwendet, falls es vorhanden ist. Der
              root-werde-Befehl sollte der Name des Programmes im PATH sein und wird als Argumente den Namen des
              wirklich auszuführenden Befehles und dessen Argumente erhalten. root-werde-Befehl  kann  Parameter
              enthalten  (die durch Leerzeichen voneinander getrennt sein müssen), aber keine Shell-Metazeichen.
              Typischerweise ist der root-werde-Befehl fakeroot, sudo, super oder really. su ist nicht geeignet,
              da es nur die Shell des  Benutzers  mit  -c  aufrufen  kann,  anstatt  Argumente  individuell  zur
              Ausführung des Programms zu übergeben.

       -R, --rules-file=rules-Datei
              Der  Bau  eines  Debian-Pakets erfolgt gewöhnlich durch Aufruf von debian/rules als ein Befehl mit
              mehreren Standardparametern (seit Dpkg 1.14.17, lange Option seit Dpkg 1.18.8). Mit dieser  Option
              ist  es  möglich,  einen  anderen Programmaufruf zum Bau des Paketes zu verwenden (es können durch
              Leerzeichen getrennte Parameter angegeben werden). Alternativ kann  die  Standard-rules-Datei  mit
              einem   anderen   Make-Programm   ausgeführt   werden  (zum  Beispiel  durch  die  Verwendung  von
              /usr/local/bin/make -f debian/rules als rules-Datei).

       --check-command=Prüfbefehl
              Befehl, der zum Prüfen der .changes-Datei  selbst  und  sämtlichen  in  der  Datei  referenzierten
              Artefakten  verwandt  wird  (seit  Dpkg  1.17.6). Der Befehl sollte den Pfadnamen der .changes als
              Argument erhalten. Dieser Befehl ist normalerweise lintian.

       --check-option=Opt
              Option Opt an den Prüfbefehl, der mit DEB_CHECK_COMMAND oder --check-command  spezifiziert  wurde,
              übergeben (seit Dpkg 1.17.6). Kann mehrfach verwandt werden.

       --hook-Hook-Name=Hook-Befehl
              Setzt den angegebenen Shell-Code Hook-Befehl als den Hook Hook-Name, der an den Zeitpunkten läuft,
              die  in  den Ablaufschritten angegeben sind (seit Dpkg 1.17.6). Die Hooks werden immer ausgeführt,
              selbst falls die folgende Aktion nicht durchgeführt wird (außer  beim  Hook  binary).  Alle  Hooks
              werden in dem entpackten Quellverzeichnis ausgeführt.

              Hinweis:  Hooks  können  den  Bauprozess beeinflussen und zu Baufehlern führen, falls ihre Befehle
              fehlschlagen. Passen Sie daher auf ungeplante Konsequenzen auf.

              Die derzeit unterstützten Hook-Namen sind:

              init preclean source build binary buildinfo changes postclean check sign done

              Der Hook-Befehl unterstützt die folgende Ersetzungsformatzeichenkette, die vor  seiner  Ausführung
              angewandt wird:

              %%     Ein einzelnes %-Zeichen.

              %a     Ein  logischer  Wert (0 oder 1), der darstellt, ob die folgende Aktion ausgeführt wird oder
                     nicht.

              %p     Der Quellpaketname.

              %v     Die Quellpaket-Version.

              %s     Die Quellpaket-Version (ohne die Epoche).

              %u     Die Original- (Upstream-)Version.

       --buildinfo-option=Opt
              Option Opt an dpkg-genbuildinfo weitergeben (seit Dpkg 1.18.11). Kann mehrfach verwandt werden.

       -p, --sign-command=Unterschreibbefehl
              Wenn  dpkg-buildpackage  GPG  zum  Unterschreiben  einer  Quellsteuerdatei   (.dsc)   oder   einer
              .changes-Datei  benötigt,  wird es statt gpg oder gpg2 den Unterschreibbefehl ausführen (und dabei
              falls notwendig den PATH durchsuchen) (lange Option seit  Dpkg  1.18.8).  Unterschreibbefehl  wird
              alle  Argumente  erhalten,  die  gpg  oder  gpg2  erhalten  hätte. Unterschreibbefehl sollte keine
              Leerzeichen oder andere Metazeichen der Shell enthalten.

       -k, --sign-key=Schlüsselkennung
              Geben Sie die Schlüsselkennung zur Signatur von Paketen an (lange Option seit Dpkg 1.18.8).

       -us, --unsigned-source
              Das Quellpaket nicht unterschreiben (lange Option seit Dpkg 1.18.8).

       -ui, --unsigned-buildinfo
              Die .buildinfo-Datei nicht unterschreiben (seit Dpkg 1.18.19).

       -uc, --unsigned-changes
              Die .changes- und die .buildinfo Datei nicht unterschreiben (lange Option seit Dpkg 1.18.8).

       --no-sign
              Keine Datei unterschreiben, das schließt Quellpakete, die Datei .buildinfo und die Datei  .changes
              ein (seit Dpkg 1.18.20).

       --force-sign
              Das  Unterschreiben  der  entstehenden  Dateien  erzwingen (seit Dpkg 1.17.0), unabhängig von -us,
              --unsigned-source,  -ui,  --unsigned-buildinfo,  -uc,  --unsigned-changes  oder  anderen  internen
              Heuristiken.

       -sn
       -ss
       -sA
       -sk
       -su
       -sr
       -sK
       -sU
       -sR
       -i, --diff-ignore[=regex]
       -I, --tar-ignore[=Muster]
       -z, --compression-level=Stufe
       -Z, --compression=Komprimierer
              Wird unverändert an dpkg-source weitergegeben. Lesen Sie dessen Handbuchseite.

       --source-option=Opt
              Option Opt an dpkg-source weitergeben (seit Dpkg 1.15.6). Kann mehrfach verwandt werden.

       --changes-option=Opt
              Option Opt an dpkg-genchanges weitergeben (seit Dpkg 1.15.6). Kann mehrfach verwandt werden.

       --admindir=Verz
       --admindir Verz
              Ändert den Ablageort der dpkg-Datenbank (seit Dpkg 1.14.0). Der Standardort ist /var/lib/dpkg.

       -?, --help
              Zeige den Bedienungshinweis und beende.

       --version
              Gebe die Version aus und beende sich.

UMGEBUNG

   Externe Umgebung
       DEB_CHECK_COMMAND
              Falls  gesetzt,  wird er zum Prüfen der .changes-Datei verwandt (seit Dpkg 1.17.6). Wird durch die
              Option --check-command außer Kraft gesetzt.

       DEB_SIGN_KEYID
              Falls gesetzt, wird sie zum Unterschreiben der .changes-  und  .dsc-Dateien  verwandt  (seit  Dpkg
              1.17.2). Wird durch die Option --sign-key außer Kraft gesetzt.

       DEB_BUILD_OPTIONS
              Falls  gesetzt, wird es eine durch Leerraumzeichen getrennte Liste von Optionen enthalten, die den
              Bauprozess in debian/rules und das Verhalten einiger Dpkg-Befehle beeinflussen könnten.

              Mit nocheck wird die Variable DEB_CHECK_COMMAND ignoriert. Mit parallel=N  werden  die  parallelen
              Aufträge auf N gesetzt, was durch die Option --jobs-try außer Kraft gesetzt wird.

       DEB_BUILD_PROFILES
              Falls  gesetzt,  wird sie als aktive(s) Bau-Profil(e) für das zu bauende Paket verwandt (seit Dpkg
              1.17.2). Es ist eine durch Leerzeichen getrennte Liste von Profilnamen. Wird durch die  Option  -P
              außer Kraft gesetzt.

       DPKG_COLORS
              Setzt  den  Farbmodus  (seit  Dpkg  1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte sind: auto (Vorgabe),
              always und never.

       DPKG_NLS
              Falls dies  gesetzt  ist,  wird  es  zur  Entscheidung,  ob  Native  Language  Support,  auch  als
              Internationalisierung  (oder  i18n)  Unterstützung bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die
              akzeptierten Werte sind: 0 und 1 (Vorgabe).

   Interne Umgebung
       Selbst falls dpkg-buildpackage einige Variablen exportiert,  sollte  debian/rules  sich  nicht  auf  ihre
       Gegenwart  verlassen,  sondern  stattdessen  die entsprechende Schnittstelle verwenden, um die benötigten
       Werte abzufragen, da diese Datei der Haupteintrittspunkt für den Bau von Paketen ist und es möglich  sein
       soll, sie unabhängig aufrufen zu können.

       DEB_BUILD_*
       DEB_HOST_*
       DEB_TARGET_*
              Beim Aufruf von dpkg-architecture werden die Parameter von -a und -t durchgereicht. Jede Variable,
              die von seiner Option -s ausgegeben wird, wird in die Bauumgebung integriert.

       DEB_RULES_REQUIRES_ROOT
              Diese  Variable  wird auf den Wert, der aus dem Feld Rules-Requires-Root oder von der Befehlszeile
              erhalten wird, gesetzt. Wenn gesetzt, wird er ein gültiger Wert für das  Feld  Rules-Requires-Root
              sein.  Er  wird  dazu  verwandt,  debian/rules anzugeben, ob die Spezifikation rootless-builds.txt
              unterstützt wird.

       DEB_GAIN_ROOT_CMD
              Diese Variable wird auf root-werde-Befehl gesetzt, wenn das Feld Rules-Requires-Root auf einen von
              no und binary-targets verschiedenen Wert gesetzt wird.

       SOURCE_DATE_EPOCH
              Diese  Variable  wird  auf  den  Unix-Zeitstempel  seit  der  Epoche  des  letzten   Eintrags   in
              debian/changelog gesetzt, falls sie noch nicht definiert ist.

DATEIEN

       /etc/dpkg/buildpackage.conf
              Systemweite Konfigurationsdatei

       $XDG_CONFIG_HOME/dpkg/buildpackage.conf oder
       $HOME/.config/dpkg/buildpackage.conf
              Benutzer-Konfigurationsdatei

BEMERKUNGEN

   Kompilierschalter werden nicht mehr exportiert
       Zwischen  Dpkg  1.14.17  and  1.16.1  exportierte  dpkg-buildpackage Kompilierschalter (CFLAGS, CXXFLAGS,
       FFLAGS, CPPFLAGS und LDFLAGS) mit Werten, die von dpkg-buildflags geliefert wurden. Dies ist  nicht  mehr
       der Fall.

   Standard Bauziele
       dpkg-buildpackage verwendet seit Dpkg 1.16.2 die Ziele build-arch und build-indep. Diese Ziele sind daher
       verpflichtend.  Um  aber  Baufehler  bei  existierenden  Paketen  zu  vermeiden  und  um  den Übergang zu
       erleichtern,  (und  seit  Dpkg  1.18.8  falls  das  Quellpaket  nicht  sowohl  architekturabhängige   wie
       -unabhängige  Binärpakete  baut)  wird es auf das Ziel build zurückfallen, falls make -f debian/rules -qn
       Bauziel den Rückgabewert 2 liefert.

FEHLER

       Es sollte möglich sein, Leerzeichen und Metazeichen der Shell und Anfangsargumente für  root-werde-Befehl
       und Unterschreibbefehl anzugeben.

SIEHE AUCH

       dpkg-source(1), dpkg-architecture(1), dpkg-buildflags(1), dpkg-genbuildinfo(1), dpkg-genchanges(1),
       fakeroot(1), lintian(1), gpg2(1), gpg(1).

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2019 von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de>, 2007 von
       Florian Rehnisch <eixman@gmx.de> und 2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> angefertigt. Diese
       Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 2 oder neuer für
       die Kopierbedingungen. Es gibt KEINE HAFTUNG.

1.19.7                                             2022-05-25                               dpkg-buildpackage(1)