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BEZEICHNUNG

       ioctl_console - Ioctls für Console-Terminals und virtuelle Konsolen

BESCHREIBUNG

       Die  folgenden,  Linux-spezifischen ioctl(2)-Anfragen werden für Console-Terminals und virtuelle Konsolen
       unterstützt. Alle benötigen ein drittes Argument, das hier als argp angenommen wird.

       KDGETLED
              Ermittelt den Zustand der LEDs. argp zeigt auf ein char. Die unteren drei Bits  von  *argp  werden
              wie folgt auf den Zustand der LEDs gesetzt:
              LED_CAP    0x04   Feststelltaste-LED
              LED_NUM    0x02   Num-LED
              LED_SCR    0x01   Rollen-LED

       KDSETLED
              Setzt die LEDs. Die LEDs werden so gesetzt, dass sie den niedrigeren drei Bits des vorzeichenlosen
              long  integer  argp  entsprechen.  Falls allerdings ein »higher order«-Bit gesetzt ist, kehren die
              LEDs zum Normalzustand zurück: Anzeige des Status der Tastaturfunktionen »Feststellen«, »Num«  und
              »Rollen«.

       Vor  Linux  1.1.54  gaben  die  LEDs lediglich den Zustand der entsprechenden Tastaturschalter wieder und
       KDGETLED/KDSETLED würde auch die Tastaturschalter ändern. Seit Linux 1.1.54 können mit den LEDs beliebige
       Informationen dargestellt werden, aber standardmäßig zeigen sie die Tastaturschalter  an.  Die  folgenden
       zwei Ioctls werden zum Zugriff auf die Tastaturschalter verwandt:

       KDGKBLED
              Ermittelt  die  Tastaturschalter CapsLock, NumLock, ScrollLock (nicht Lichter). argp zeigt auf ein
              Char, der auf den Schalterzustand gesetzt ist. Die niedrigrangigen drei Bits (Maske 0x7)  erhalten
              den  aktuellen  Schalterzustand  und  die niedrigrangigen Bits des nächsten Halbbytes (Maske 0x70)
              erhalten den Standardschalterzustand. (Seit Linux 1.1.54)

       KDSKBLED
              Setzt  die  Tastaturschalter  CapsLock,  NumLock,  ScrollLock  (nicht  Lichter).  argp   ist   ein
              vorzeichenloser  long  integer,  der  den gewünschten Schalterzustand enthält. Die niedrigrangigen
              drei Bits (Maske 0x7) enthalten den Schalterzustand und  die  niedrigrangigen  Bits  des  nächsten
              Halbbytes (Maske 0x70) enthalten den Standardschalterzustand. (Seit Linux 1.1.54)

       KDGKBTYPE
              Tastaturtyp ermitteln. Dies liefert den Wert KB_101, definiert als 0x02.

       KDADDIO
              E/A-Port als gültig hinzufügen. Äquivalent zu ioperm(arg,1,1).

       KDDELIO
              E/A-Port als gültig löschen. Äquivalent zu ioperm(arg,1,0).

       KDENABIO
              E/A zur Videokarte aktivieren. Äquivalent zu ioperm(0x3b4, 0x3df-0x3b4+1, 1).

       KDDISABIO
              E/A zur Videokarte deaktivieren. Äquivalent zu ioperm(0x3b4, 0x3df-0x3b4+1, 0).

       KDSETMODE
              Text-/Graphikmodus  setzen.  argp  ist  ein  vorzeichenloser long integer, der eines der folgenden
              enthält:
              KD_TEXT       0x00
              KD_GRAPHICS   0x01

       KDGETMODE
              Text-/Graphikmodus ermitteln. argp zeigt auf ein  int,  der  auf  einen  der  oben  für  KDSETMODE
              gezeigten Werte gesetzt wird.

       KDMKTONE
              Erzeugt einen Ton der angegebenen Länge. Die niedrigen 16 Bits des vorzeichnlosen long integers in
              argp  legen  die  Periode in Uhrzyklen fest und die höheren 16 Bits ergeben die Dauer in ms. Falls
              die Dauer Null ist, wird der Klang abgestellt. Die Steuerung kehrt sofort  zurück.  Beispielsweise
              würde  argp  =  (125<<16) + 0x637 den Klang festlegen, der normalerweise mit Strg-G verbunden ist.
              (So seit Linux 0.99pl1; defekt in Linux 2.1.49-50.)

       KIOCSOUND
              Beginnt oder beendet die Klangerzeugung. Die niedrigen 16 Bits  von  argp  legen  die  Periode  in
              Uhrzyklen fest (d.h. argp = 1193180/Frequenz). argp = 0 schaltet den Klang ab. In jedem Fall kehrt
              die Steuerung sofort zurück.

       GIO_CMAP
              Ermittelt  die aktuelle Vorgabefarbzuordnungstabelle des Kernels. argp zeigt auf ein 48-byte-Feld.
              (Seit Linux 1.3.3.)

       PIO_CMAP
              Ändert die Standardfarbtabelle im Textmodus. argp zeigt auf  ein  48-byte-  Feld,  das  in  dieser
              Reihenfolge  die  Rot-, Grün- und Blauwerte für die 16 verfügbaren Bildschirmfarben enthält: 0 ist
              aus und 255 volle Intensität.  Die  vorgegebenen  Farben  sind  in  dieser  Reihenfolge:  Schwarz,
              Dunkelrot,   Dunkelgrün,  Braun,  Dunkelblau,  Dunkelviolett,  Dunkelzyan,  Hellgrau,  Dunkelgrau,
              Hellrot, Hellgrün, Gelb, Hellblau, Hellviolett, Hellzyan und Weiß. (Seit Linux 1.3.3.)

       GIO_FONT
              Ermittelt  die  256-Zeichen-Bildschirmschrift  in  expandierter   Form.   argp   zeigt   auf   ein
              8192-Byte-Feld.  Schlägt  mit  Fehlercode  EINVAL  fehl,  falls  die derzeit geladene Schrift eine
              512-Zeichen-Schrift ist oder falls sich die Konsole nicht im Textmodus befindet.

       GIO_FONTX
              Ermittelt  die  Bildschirmschrift  und  zugehörige  Informationen.  argp  zeigt  auf  ein   struct
              consolefontdesc  (siehe  PIO_FONTX). Beim Aufruf sollte das Feld charcount auf die maximale Anzahl
              von Zeichen gesetzt werden, die in den Puffer passen, auf den chardata  zeigt.  Bei  der  Rückkehr
              sind  charcount und charheight mit den respektiven Daten der aktuell geladenen Schrift gefüllt und
              das Feld chardata enthält die Schriftdaten, falls der ursprüngliche Wert  von  charcount  anzeigt,
              dass  genug Raum verfügbar war. Andernfalls bleibt der Puffer unverändert und errno ist auf ENOMEM
              gesetzt. (Seit Linux 1.3.1.)

       PIO_FONT
              Setzt die 256-Zeichen-Bildschirmschrift. Lädt Schrift in den EGA-/VGA-Zeichenerzeuger. argp  zeigt
              auf  eine  8192-Byte-Abbildung  mit  32  Byte  je  Zeichen. Nur die ersten N davon werden für eine
              8xN-Schrift (0 < N <= 32) benutzt. Dieser Aufruf annuliert außerdem das Abbilden per Unicode.

       PIO_FONTX
              Bildschirmschrift und zugehörige Renderinginformation setzen. argp zeigt auf ein

                  struct consolefontdesc {
                      unsigned short charcount;  /* Zeichen in Schrift
                                                    (256 oder 512) */
                      unsigned short charheight; /* Scanzeilen pro
                                                    Zeichen (1-32) */
                      char          *chardata;   /* Schriftdaten in
                                                    expandierter Form */
                  };

              Falls nötig, wird die Größe des Bildschirms angemessen geändert und SIGWINCH an die entsprechenden
              Prozesse gesandt. Dieser Aufruf annuliert außerdem das Abbilden per Unicode.(Seit Linux 1.3.1.)

       PIO_FONTRESET
              Setzt die Bildschirmschrift, Größe und das Abbilden per  Unicode  auf  die  Voreinstellungen  beim
              Systemstart   zurück.   argp  wird  nicht  benutzt,  sollte  aber  auf  NULL  gesetzt  werden,  um
              Kompatibilität mit zukünftigen Versionen von Linux sicherzustellen. (Seit Linux 1.3.28.)

       GIO_SCRNMAP
              Holt Bildschirmabbildung vom Kernel. argp zeigt auf einen Bereich der Größe E_TABSZ, der  mit  den
              benutzten  Schriftpositionen  geladen  wird,  um  jedes  Zeichen  anzuzeigen.  Dieser  Aufruf wird
              wahrscheinlich nutzlose Informationen zurückgeben, falls die derzeit geladene Schrift mehr als 256
              Zeichen hat.

       GIO_UNISCRNMAP
              Holt vollständige Unicode-Bildschirmabbildung vom Kernel. argp zeigt auf einen Bereich  der  Größe
              E_TABSZ*sizeof(unsigned  short),  der  mit den Unicodes geladen ist, die jedes Zeichen darstellen.
              Ein besonderer  Satz  von  Unicodes,  der  bei  U+F000  anfängt,  wird  benutzt,  um  »direkt  zur
              Schrift«-Abbildungen darzustellen. (Seit Linux 1.3.1.)

       PIO_SCRNMAP
              Lädt die »benutzerdefinierte« (vierte) Tabelle in den Kernel, die Bytes auf Konsolenschriftsymbole
              abbildet. argp zeigt auf ein Feld der Größe E_TABSZ.

       PIO_UNISCRNMAP
              Lädt  die  »benutzerdefinierbare«  (vierte) Tabelle in den Kernel, die Bytes in Unicodes abbildet,
              die dann gemäß der derzeit geladenen Unicode-in-Schrift-Abbildung in  Bildschirmsymbole  übersetzt
              werden.  Besondere  Unicodes  beginnen  bei  U+F000  und  können benutzt werden, um direkt auf die
              Schriftsymbole abzubilden. (Seit Linux 1.3.1.)

       GIO_UNIMAP
              Holt Unicode-in-Schrift-Abbildung vom Kernel. argp zeigt auf ein

                  struct unimapdesc {
                      unsigned short  entry_ct;
                      struct unipair *entries;
                  };

              wobei entries auf ein Feld der folgenden Form zeigt:

                  struct unipair {
                      unsigned short unicode;
                      unsigned short fontpos;
                  };

              (seit Linux 1.1.92)

       PIO_UNIMAP
              Hinterlegt Unicode-in-Schrift-Abbildung im Kernel. argp zeigt auf  ein  struct  unimapdesc.  (Seit
              Linux 1.1.92)

       PIO_UNIMAPCLR
              Leert die Tabelle, informiert möglicherweise über den Hash-Algorithmus. argp zeigt auf ein

                  struct unimapinit {
                      unsigned short advised_hashsize;  /* 0 falls keine Meinung */
                      unsigned short advised_hashstep;  /* 0 falls keine Meinung */
                      unsigned short advised_hashlevel; /* 0 falls keine Meinung */
                  };

              (seit Linux 1.1.92)

       KDGKBMODE
              Ermittelt  aktuellen  Tastaturmodus.  argp zeigt auf einen long, der auf einen der folgenden Werte
              gesetzt wird:
              K_RAW         0x00  /* Roher (Scancode-)Modus */
              K_XLATE       0x01  /* Übersetze Keycodes mittels Keymap */
              K_MEDIUMRAW   0x02  /* Medium-roher (Scancode-)Modus */
              K_UNICODE     0x03  /* Unicode-Modus */
              K_OFF         0x04  /* Deaktivierter Modus; seit Linux 2.6.39 */

       KDSKBMODE
              Aktuellen Tastaturmodus setzen. argp ist ein long, der zu einem der oben für  KDGKBMODE  gezeigten
              Werte identisch ist.

       KDGKBMETA
              Ermittelt  den Metatasten-Handhabungsmodus. argp zeigt auf einen long, der auf einen der folgenden
              gesetzt ist:
              K_METABIT     0x03   setzt signifikantestes Bit
              K_ESCPREFIX   0x04   Maskierungsvorsatz

       KDSKBMETA
              Setzt den Metatasten-Handhabungsmodus. argp zeigt auf einen long, der auf einen der für  KDGKBMETA
              gezeigten Werte gesetzt ist.

       KDGKBENT
              Ermittelt  einen  Eintrag in der Tastenübersetzungstabelle (Tastencode zu Aktionscode). argp zeigt
              auf ein

                  struct kbentry {
                      unsigned char  kb_table;
                      unsigned char  kb_index;
                      unsigned short kb_value;
                  };

              wobei die ersten zwei Mitglieder ausgefüllt sind: kb_table wählt die Tastentabelle (0 <=  kb_table
              < MAX_NR_KEYMAPS) und kb_index ist der Tastencode (0 <= kb_index < NR_KEYS). kb_value wird auf den
              entsprechenden  Aktionscode oder K_HOLE, falls es keine solche Taste gibt, oder K_NOSUCHMAP, falls
              kb_table ungültig ist, gesetzt.

       KDSKBENT
              Wählt einen Eintrag in der Übersetzungstablle aus. argp zeigt auf ein struct kbentry.

       KDGKBSENT
              Ermittelt eine Funktionstastenzeichenkette. argp zeigt auf ein

                  struct kbsentry {
                      unsigned char kb_func;
                      unsigned char kb_string[512];
                  };

              kb_string wird auf die (Null-terminierte) Zeichenkette gesetzt, die dem Aktionscode  der  kb_funcn
              Funktionstaste entspricht.

       KDSKBSENT
              Setzt einen Funktionstastenzeichenketteneintrag. argp zeigt auf ein struct kbsentry.

       KDGKBDIACR
              Liest die Akzenttabelle des Kernels. argp zeigt auf ein

                  struct kbdiacrs {
                      unsigned int   kb_cnt;
                      struct kbdiacr kbdiacr[256];
                  };

              wobei kb_cnt die Anzahl der Einträge in dem Feld und jedes dieser ein folgendes ist:

                  struct kbdiacr {
                      unsigned char diacr;
                      unsigned char base;
                      unsigned char result;
                  };

       KDGETKEYCODE
              Liest den Kernel-Keycode-Tabelleneintrag (Scancode nach Keycode). argp zeigt auf ein

                  struct kbkeycode {
                      unsigned int scancode;
                      unsigned int keycode;
                  };

              keycode  wird  so eingestellt, dass er dem übergebenen scancode entspricht. (Nur 89 <= scancode <=
              255. Für 1 <= scancode <= 88, keycode==scancode.) (Seit Linux 1.1.63.)

       KDSETKEYCODE
              Schreibt den Kernel-Tastaturcodetabelleneintrag. argp zeigt auf ein struct kbkeycode. (Seit  Linux
              1.1.63.)

       KDSIGACCEPT
              Der aufrufende Prozess zeigt an, dass er das Signal argp akzeptiert, wenn dieses durch Drücken der
              entsprechenden  Tastenkombination  erzeugt  wird.  (1  <= argp <= NSIG). (Siehe spawn_console() in
              linux/drivers/char/keyboard.c.)

       VT_OPENQRY
              Liefert die erste verfügbare (nicht geöffnete) Konsole zurück. argp zeigt auf ein int, der auf die
              Anzahl der VT gesetzt ist (1 <= *argp <= MAX_NR_CONSOLES).

       VT_GETMODE
              Modus eines aktiven VT ermitteln. argp zeigt auf ein

                  struct vt_mode {
                      char  mode;    /* VT-Modus */
                      char  waitv;   /* falls gesetzt: hängt bei Schreiben falls nicht aktiv */
                      short relsig;  /* Signal, dass bei Freigabe-Anfragen ausgelöst werden soll */
                      short acqsig;  /* Sginal, dass bei Erwerb ausgelöst werden soll */
                      short frsig;   /* unbenutzt (auf 0 gesetzt) */
                  };

              der auf einen der Modi des aktiven VT gesetzt ist. mode ist auf einen dieser Werte gesetzt:
              VT_AUTO      automatische VT-Umschaltung
              VT_PROCESS   Prozess steuert Umschaltung
              VT_ACKACQ    Umschaltung bestätigen

       VT_SETMODE
              Modus des aktiven VT setzen. argp zeigt auf ein struct vt_mode.

       VT_GETSTATE
              Globale VT-Zustandsinfo ermitteln. argp zeigt auf ein

                  struct vt_stat {
                      unsigned short v_active;  /* Aktives VT */
                      unsigned short v_signal;  /* zu sendendes Signal */
                      unsigned short v_state;   /* VT-Bitmaske */
                  };

              Für jedes verwandte VT wird das entsprechende Bit in der v_state-Mitgliedsgruppe  gesetzt  (Kernel
              1.0 bis 1.1.92).

       VT_RELDISP
              Eine Anzeige freigeben.

       VT_ACTIVATE
              Umschalten auf VT argp (1 <= argp <= MAX_NR_CONSOLES).

       VT_WAITACTIVE
              Warten, bis VT argp aktiviert wurde.

       VT_DISALLOCATE
              Den VT argp zugeordneten Speicher freigeben. (Seit Linux 1.1.54)

       VT_RESIZE
              Die Vorstellung des Kernels über die Bildschirmgröße setzen. argp zeigt auf ein

                  struct vt_sizes {
                      unsigned short v_rows;       /* # Zeilen */
                      unsigned short v_cols;       /* # Spalten */
                      unsigned short v_scrollsize; /* nicht mehr verwandt */
                  };

              Beachten Sie, dass dies den Videomodus nicht ändert. Siehe resizecons(8). (seit Linux 1.1.54)

       VT_RESIZEX
              Die Vorstellung des Kernels über verschiedene Bildschirmparameter setzen. argp zeigt auf ein

                  struct vt_consize {
                      unsigned short v_rows;  /* Zeilenanzahl */
                      unsigned short v_cols;  /* Spaltenanzahl */
                      unsigned short v_vlin;  /* Pixelzeilenanzahl auf Bildschirm
                      unsigned short v_clin;  /* Pixelzeilenanzahl pro Zeichen
                      unsigned short v_vcol;  /* Pixelspaltenanzahl auf Bildschirm
                      unsigned short v_ccol;  /* Pixelspaltenanzahl pro Zeichen
                  };

              Jeder  Parameter  darf auf Null gesetzt werden. Dies zeigt »keine Änderung« an. Falls aber mehrere
              Parameter gesetzt sind, müssen sie selbstkonsistent  sein.  Beachten  Sie,  dass  dies  nicht  den
              Videomodus ändert. Siehe resizecons(8). (Seit Linux 1.3.3.).

       Die  Aktivität  der  folgenden Ioctls hängt vom ersten Byte in dem Struct ab, auf das argp zeigt, welches
       hier als subcode bezeichnet wird. Diese sind nur für den Superuser  oder  den  Eigentümer  des  aktuellen
       Terminals gültig.

       TIOCLINUX, subcode=0
              Bild  ausgeben. Verschwand in Linux 1.1.92. (Mit Kernel 1.1.92 und neuer lesen Sie stattdessen aus
              /dev/vcsN oder /dev/vcsaN.)

       TIOCLINUX, subcode=1
              Task-Informationen ermitteln. Verschwand in Linux 1.1.92.

       TIOCLINUX, subcode=2
              Auswahl setzen. argp zeigt auf

                  struct {
                      char  subcode;
                      short xs, ys, xe, ye;
                      short sel_mode;
                  };

              xs und ys sind die Anfangsspalte und -zeile. xe und ye sind die Endspalte und -zeile. (Obere linke
              Ecke   ist   Zeile=Spalte=1.)   sel_mode   ist   0   für   Zeichen-für-Zeichen-Auswahl,   1    für
              Wort-für-Wort-Auswahl oder 2 für Zeile-für-Zeile-Auswahl. Die angegebenen Bildschirmzeichen werden
              hervorgehoben und in dem statischen Feld sel_buffer in devices/char/console.c gespeichert.

       TIOCLINUX, subcode=3
              Auswahl einfügen. Die Zeichen des Auswahlpuffers werden nach fd geschrieben.

       TIOCLINUX, subcode=4
              Bildabschaltung aufheben.

       TIOCLINUX, subcode=5
              Setzt  die  Inhalte  einer  256-Bit-Nachschlagetabelle,  die  Zeichen  in  einem  »Wort«  für eine
              Wort-für-Wort-Auswahl definiert (seit Linux 1.1.32).

       TIOCLINUX, subcode=6
              argp zeigt auf ein Zeichen, das auf den Wert der Kernelvariable  shift_state  gesetzt  ist.  (Seit
              Linux 1.1.32)

       TIOCLINUX, subcode=7
              argp  zeigt  auf  ein Zeichen, das auf den Wert der Kernelvariable report_mouse gesetzt ist. (Seit
              Linux 1.1.33)

       TIOCLINUX, subcode=8
              Bildschirmbreite und -höhe, Cursor-Position und alle Zeichen-Attribut-Paare ausgeben. (Nur  Kernel
              1.1.67 bis 1.1.91. Mit Kernel 1.1.92 und neuer lesen Sie stattdessen aus /dev/vcsa*.)

       TIOCLINUX, subcode=9
              Bildschirmbreite und -höhe, Cursor-Position und alle Zeichen-Attribut-Paare wiederherstellen. (Nur
              Kernel 1.1.67 bis 1.1.91. Mit Kernel 1.1.92 und neuer schreiben Sie stattdessen in /dev/vcsa*.)

       TIOCLINUX, subcode=10
              Handhabt  die Stromsparfunktionen der neuen Bildschirmgeneration. VESA-Bildschirmleerungsmods wird
              mit argp[1] gesetzt, wodurch geregelt wird, was bei Bildschirmleerung passiert:

              0: Bildschirmleeren ist deaktiviert.

              1: Die aktuellen Videoadapterregistereinstellungen werden gespeichert. Dann  wird  der  Controller
                 programmiert,   die   vertikalen  Synchronisationspulse  zu  deaktivieren.  Dies  versetzt  den
                 Bildschirm in den »standby«-Modus. Falls Ihr Bildschirm ein »Off_Mode«-Timer hat, dann wird  er
                 sich von selbst abschalten.

              2: Die  aktuellen Einstellungen werden gespeichert, dann werden sowohl die vertikalen als auch die
                 horizontalen  Synchronisationspulse  deaktiviert.  Dies  versetzt   den   Bildschirm   in   den
                 »off«-Modus.  Falls  Ihr Bildschirm kein »Off_Mode«-Timer hat oder falls Sie möchten, dass sich
                 Ihr Bildschirm sofort ausschaltet, wenn der »Off_Mode«-Timer abläuft,  dann  wählen  Sie  diese
                 Option.  (Vorsicht:  Häufiges  Herunterfahren  wird  den  Bildschirm  beschädigen.) (seit Linux
                 1.1.76)

RÜCKGABEWERT

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.

FEHLER

       errno kann einer der folgenden Werte annehmen:

       EBADF  Der Dateideskriptor ist ungültig.

       EINVAL Der Dateideskriptor oder argp ist ungültig.

       ENOTTY Der Dateideskriptor ist einem zeichenorientierten  Spezialgerät  zugeordnet  oder  die  angegebene
              Anfrage passt nicht darauf.

       EPERM  Unzureichende Berechtigung.

ANMERKUNGEN

       Warnung:  Betrachten  Sie  diese  Handbuchseite nicht als Dokumentation der Konsole-Ioctls von Linux. Sie
       wird nur für die Neugierigen als Alternative zum Lesen der  Quellen  bereitgestellt.  Ioctls  sind  nicht
       dokumentierte  Interna  von  Linux und können sich ohne Hinweis ändern. (Und tatsächlich beschreibt diese
       Handbuchseite mehr oder weniger die Situation von Kernel Version 1.1.94. Bei früheren Versionen  gibt  es
       viele kleine und nicht so kleine Unterschiede.)

       Oft  werden Ioctls für die Kommunikation zwischen dem Kernel und einem bestimmten, gut bekannten Programm
       eingeführt (Fdisk, Hdparm, Setserial, Tunelp, Loadkeys, Selection, Setfont, usw.).  Sein  Verhalten  wird
       sich ändern, wenn es dieses bestimmte Programm erfordert.

       Programme,  die  diese  Ioctls verwenden, werden nicht auf andere Versionen von UNIX portierbar sein, sie
       werden nicht auf älteren Versionen von Linux und nicht auf zukünftigen Versionen von Linux funktionieren.

       Verwenden Sie POSIX-Funktionen.

SIEHE AUCH

       dumpkeys(1),  kbd_mode(1),  loadkeys(1),  mknod(1),  setleds(1),  setmetamode(1),  execve(2),   fcntl(2),
       ioctl_tty(2),  ioperm(2),  termios(3),  console_codes(4), mt(4), sd(4), tty(4), ttyS(4), vcs(4), vcsa(4),
       charsets(7), mapscrn(8), resizecons(8), setfont(8)

       /usr/include/linux/kd.h, /usr/include/linux/vt.h

KOLOPHON

       Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung  5.03  des  Projekts  Linux-man-pages.  Eine  Beschreibung  des
       Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden
       sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die    deutsche    Übersetzung    dieser    Handbuchseite    wurde    von    Martin    Eberhard   Schauer
       <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de> und Helge  Kreutzmann  <debian@helgefjell.de>
       erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser  Handbuchseite  finden,  schicken  Sie  bitte  eine  E-Mail  an
       <debian-l10n-german@lists.debian.org>.

Linux                                          15. September 2017                               IOCTL_CONSOLE(2)