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BEZEICHNUNG

       binfmt.d - Zusätzliche binäre Formate für Programme beim Systemstart konfigurieren

ÜBERSICHT

       /etc/binfmt.d/*.conf

       /run/binfmt.d/*.conf

       /usr/lib/binfmt.d/*.conf

BESCHREIBUNG

       Beim Systemstart liest systemd-binfmt.service(8) Konfigurationsdateien aus den obigen Verzeichnissen, um
       die zusätzlichen Kernelbinärformate für Programme zu registrieren.

KONFIGURATIONSFORMAT

       Jede Datei enthält eine Liste von binfmt_misc-Kernelbinärformatregeln. Schlagen Sie in der
       Kerneldokumentationsdatei binfmt-misc.rst[1] für weitere Informationen über die Registrierung
       zusätzlicher Binärformate und wie die Regeln geschrieben werden nach.

       Leere Zeilen und Zeilen, die mit »;« und »#« beginnen, werden ignoriert. Beachten Sie, dass Sie daher »;«
       und »#« nicht als Trenner in Binärformatregeln verwenden können.

KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE

       Konfigurationsdateien werden aus Verzeichnissen in /etc/, /run/, /usr/local/lib/ und /lib/, in dieser
       Rangfolge, gelesen. Jede Konfigurationsdatei in diesen Konfigurationsverzeichnissen muss in der Art
       Dateiname.conf benannt sein. Dateien in /etc/ setzen Dateien mit dem gleichen Namen in /run/,
       /usr/local/lib/ und /lib/ außer Kraft. Dateien in /run/ setzen Dateien mit dem gleichen Namen unter
       /usr/lib/ außer Kraft.

       Pakete sollten ihre Konfigurationsdateien in /usr/lib/ (Distributionspakete) oder /usr/local/lib/ (lokale
       Installationen) installieren. Dateien in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese
       Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien außer
       Kraft zu setzen. Alle Konfigurationsdateien werden in lexikographischer Reihenfolge sortiert, unabhängig
       davon, in welchem Verzeichnis sie sich befinden. Falls mehrere Dateien die gleiche Option festlegen, wird
       der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch letzten Namen Vorrang erhalten. Es wird empfohlen, allen
       Dateinamen eine zweistellige Zahl und einen Gedankenstrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien
       zu vereinfachen.

       Falls der Administrator eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei deaktivieren möchte,
       wird empfohlen, einen Symlink im Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die
       des Lieferanten auf /dev/null zu setzen. Falls die Lieferantendatei im Initrd-Image enthalten ist, muss
       das Image neu erstellt werden.

BEISPIEL

       Beispiel 1. /etc/binfmt.d/wine.conf-Beispiel:

           # WINE bei Windows-Programmen starten
           :DOSWin:M::MZ::/usr/bin/wine:

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-binfmt.service(8), systemd-delta(1), wine(8)

ANMERKUNGEN

        1. binfmt-misc.rst
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/binfmt-misc.html

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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systemd 243                                                                                          BINFMT.D(5)