focal (5) debconf.conf.5.gz

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NAME

       debconf.conf - Konfigurations-Datei für Debconf

BESCHREIBUNG

       Debconf   ist  ein  Konfigurationssystem  für  Debian-Pakete.  /etc/debconf.conf  und  ~/.debconfrc  sind
       Konfigurationsdateien, die Debconf benutzt, um herauszufinden, welche Datenbanken es benutzen soll. Diese
       Datenbanken   werden   für   das   Speichern   von  zwei  Arten  von  Informationen  benutzt;  dynamische
       Konfigurationsdaten, die der Benutzer eingibt, und statische Vorlagendaten. Debconf bietet ein flexibles,
       erweiterbares  Datenbanken-Backend.  Neue  Treiber  können  mit  minimalem  Aufwand  erzeugt  werden, und
       Treiber-Sätze können auf verschiedene Weise kombiniert werden.

ÜBERSICHT

         # Dies ist eine einfache Konfigurationsdatei,
         # die ausreichend ist, um Debconf zu benutzen
         Config: configdb
         Templates: templatedb

         Name: configdb
         Driver: File
         Filename: /var/cache/debconf/config.dat

         Name: templatedb
         Driver: File
         Mode: 644
         Filename: /var/cache/debconf/templates.dat

DATEIFORMAT

       Das Format dieser Datei ist eine Folge von Absätzen, jeweils getrennt durch mindestens  eine  vollständig
       leere Zeile. Kommentarzeilen, die mit dem Zeichen »#« beginnen, werden ignoriert.

       Der  erste  Absatz  der Datei ist besonders, er wird benutzt, um Debconf im Ganzen zu konfigurieren. Zwei
       Felder sind in diesem ersten Absatz erforderlich:

              Config Gibt den Namen der Datenbank an, aus der die Konfigurationsdaten geladen werden.

              Templates
                     Gibt den Namen der Datenbank an, die für das Zwischenspeichern  von  Vorlagen  zu  benutzen
                     ist.

       Zusätzliche Felder, die benutzt werden können, schließen ein:

              Frontend
                     Die    Benutzerschnittstelle,   die   Debconf   benutzen   soll,   dies   überstimmt   jede
                     Schnittstellen-Einstellung in der Debconf-Datenbank.

              Priority
                     Die Priorität, die Debconf benutzen soll, dies überstimmt jede Prioritätseinstellung in der
                     Debconf-Datenbank.

              Admin-Email
                     Die E-Mail-Adressen, an die Debconf E-Mail schicken soll, falls sichergestellt werden muss,
                     dass der Administrator eine wichtige Nachricht gesehen hat. Standardmäßig »root«, dies kann
                     auf  jede  gültige  E-Mail-Adresse  gesetzt werden, um die E-Mail dorthin zu schicken. Dies
                     kann im Vorbeigehen durch die Umgebungsvariable DEBCONF_ADMIN_EMAIL überstimmt werden.

              Debug  Falls   gesetzt,   lässt   dies   Debconf   Informationen   zur   Fehlersuche    auf    die
                     Standardfehlerausgabe  ausgeben.  Der  Wert,  auf  den dies gesetzt wird, kann so etwas wie
                     »user«, »developer«, »db« oder  ein  regulärer  Ausdruck  sein.  Typischerweise,  statt  es
                     permanent  in einer Konfigurationsdatei zu setzen, wollen Sie die Fehlersuche nur zeitweise
                     anstellen, und die Umgebungsvariable DEBCONF_DEBUG kann stattdessen gesetzt werden, um dies
                     zu bewerkstelligen.

              NoWarnings
                     Falls  gesetzt,  lässt  dies Debconf Warnungen über verschiedene Dinge nicht anzeigen. Dies
                     kann im Vorbeigehen durch die Umgebungsvariable DEBCONF_NOWARNINGS überstimmt werden.

              Log    Lässt Debconf, während es läuft, Informationen zur Fehlersuche in das Syslog schreiben. Der
                     Wert,  auf  den dies gesetzt wird, kontrolliert, was protokolliert wird. Siehe oben »Debug«
                     für eine Erklärung  der  Werte,  die  gesetzt  werden  können,  um  zu  kontrollieren,  was
                     protokolliert wird.

              Terse  Falls  auf »true« gesetzt, lässt dies einige Debconf-Benutzerschnittstellen einen besonders
                     knappen Anzeigemodus benutzen, der so wenig wie möglich  ausgibt.  Der  knappe  Modus  kann
                     temporär über die Umgebungsvariable DEBCONF_TERSE gesetzt werden.

       Der erste Abschnitt der Datei kann wie folgt aussehen:
         Config: configdb
         Templates: templatedb

       Jeder  verbleibende  Absatz in der Datei richtet eine Datenbank ein. Ein Datenbankenabschnitt beginnt mit
       der Benennung der Datenbank:
         Name: configdb

       Dann wird angezeigt, welcher Datenbank-Treiber für diese  Datenbank  benutzt  werden  soll.  Siehe  unten
       TREIBER für Informationen, welche Treiber verfügbar sind.
         Driver: File

       Sie können angeben, dass die Datenbank nicht essenziell für die ordnungsgemäße Funktionsweise von Debconf
       ist, indem Sie sagen, dass sie nicht erforderlich ist. Dies lässt Debconf fortfahren, falls die Datenbank
       aus irgendeinem Grund scheitert.
         Required: false

       Sie können jede Datenbank als nur-lesend markieren, und Debconf schreibt nichts hinein.
         Readonly: true

       Sie können mit Accept- und Reject-Zeilen auch begrenzen, welche Arten von Daten in die Datenbank gelangen
       können; siehe unten ZUGRIFFSKONTROLLE.

       Der  Rest  jedes  Datenbanken-Absatz  wird  benutzt,  um  Konfiguration  speziell   zu   diesem   Treiber
       bereitzustellen.  Zum  Beispiel  muss  der  Treiber  Text ein Verzeichnis wissen, in das er die Datenbank
       packt, so dass Sie sagen könnten:
         Filename: /var/cache/debconf/config.dat

TREIBER

       Eine Reihe von Treibern sind verfügbar, und mehr noch können mit wenig Schwierigkeit geschrieben  werden.
       Treiber  gibt  es  in  zwei generellen Typen. Zuerst gibt es echte Treiber -- Treiber die tatsächlich auf
       Daten in irgendeiner Form von Datenbank zugreifen und speichern, welche im lokalen Dateisystem  oder  auf
       einem  entfernten  System  sein  können.  Dann  gibt  es Meta-Treiber, die andere Treiber kombinieren, um
       interessantere Systeme zu formen. Lassen Sie uns mit ersteren beginnen.

       File
              Dieser Datenbank-Treiber erlaubt Debconf, eine vollständige Datenbank in einer  einzelnen  flachen
              Textdatei  zu  speichern. Dies erlaubt einfaches Archivieren, Transferieren zwischen Maschinen und
              Editieren. Es ist eines der kompakteren Datenbank-Formate hinsichtlich des benutzten Plattenplatz.
              Es ist auch eins der langsamsten.

              Als  Nachteil  muss  die  gesamte  Datei  eingelesen  werden, jedes Mal, wenn Debconf startet, und
              Speichern ist ebenfalls langsam.

              Die folgenden Dinge sind für diesen Treiber konfigurierbar:

                     Filename
                            Die Datei, die als Datenbank benutzt werden soll. Dies ist ein erforderliches Feld.

                     Mode   Die Berechtigungen, mit denen die Datei erzeugt wird,  falls  sie  nicht  existiert.
                            Standardmäßig 600, weil die Datei unter Umständen Passwörter enthalten könnte.

                     Format Das  Format der Datei. Siehe unten FORMATE. Standardmäßig wird ein RFC-822-ähnliches
                            Format benutzt.

                     Backup Ob von der  alten  Datei  eine  Sicherheitskopie  gemacht  werden  soll,  bevor  sie
                            verändert wird. Standardmäßig »true«.

              Ein Beispiel-Absatz, der eine Datenbank unter Benutzung dieses Treiber einrichtet:

                Name: mydb
                Driver: File
                Filename: /var/cache/debconf/mydb.dat

       DirTree
              Dieser  Datenbank-Treiber  erlaubt  Debconf,  Daten in einer hierarchischen Verzeichnisstruktur zu
              speichern. Die Namen der verschiedenen Debconf-Vorlagen und -Fragen werden benutzt, wie sie  sind,
              um  Verzeichnisse  mit Dateien darin zu formen. Dieses Datenbanken-Format ist das einfachste, wenn
              es  darum  geht,  von  Hand  zu  stöbern  und  zu  tricksen.  Es   hat   sehr   gute   Lade-   und
              Speicher-Geschwindigkeiten.  Es  beansprucht  typischerweise  auch  den  meisten Platz, weil viele
              kleine Dateien und Unterverzeichnis zusätzlichen Raum nehmen.

              Die folgenden Dinge sind für diesen Treiber konfigurierbar:

                     Directory
                            Das Verzeichnis, in das die Dateien gelegt werden. Erforderlich.

                     Extension
                            Eine Erweiterung, die den Namen  von  Dateien  hinzugefügt  werden.  Muss  auf  eine
                            nicht-leere Zeichenkette gesetzt werden; standardmäßig ».dat«

                     Format Das  Format der Datei. Siehe unten FORMATE. Standardmäßig wird ein RFC-822-ähnliches
                            Format benutzt.

                     Backup Ob von der  alten  Datei  eine  Sicherheitskopie  gemacht  werden  soll,  bevor  sie
                            verändert wird. Standardmäßig »true«.

              Ein Beispiel-Absatz, der eine Datenbank unter Benutzung dieses Treiber einrichtet:

                Name: mydb
                Driver: DirTree
                Directory: /var/cache/debconf/mydb
                Extension: .txt

       PackageDir
              Dieser  Datenbank-Treiber  ist  ein  Kompromiss  zwischen den Datenbanken »File« und »DirTree«. Er
              benutzt ein Verzeichnis, in dem es (ungefähr) eine Datei pro Paket,  das  Debconf  benutzt,  gibt.
              Dies ist ziemlich schnell, während es wenig mehr Platz als der Datenbank-Treiber »File« benutzt.

              Dieser Treiber ist auf dieselbe Weise wie der Treiber DirTree konfigurierbar, und zusätzlich:

              Mode   Die  Berechtigungen,  mit  denen  Dateien erzeugt werden. Standardmäßig 600, da die Dateien
                     unter Umständen Passwörter enthalten könnten.

              Ein Beispiel-Absatz, der eine Datenbank unter Benutzung dieses Treiber einrichtet:

                Name: mydb
                Driver: PackageDir
                Directory: /var/cache/debconf/mydb

       LDAP
              WARNUNG: Dieser Datenbank-Treiber ist gegenwärtig experimentell. Mit Vorsicht zu benutzen.

              Dieser Datenbank-Treiber greift für Debconf-Konfigurationsdaten auf ein LDAP-Verzeichnis zu. Wegen
              ihrer vertrackten Natur sollte auf LDAP-Verzeichnisse typischerweise im Nur-Lese-Modus zugegriffen
              werden. Dies ist notwendig, weil mehrere gleichzeitige Zugriffe stattfinden  können,  und  es  ist
              generell  besser  für die Daten-Konsistenz, dass niemand versucht, die Daten zu verändern, während
              der Zugriff erfolgt. Selbstverständlich wird Schreibzugriff unterstützt, in den Fällen,  in  denen
              Sie die Konfigurationsdaten in dem Verzeichnis aktualisieren wollen.

              Für    Informationen   über   das   Einrichten   eines   LDAP-Server   für   Debconf   lesen   Sie
              /usr/share/doc/debconf-doc/README.LDAP (im Paket debconf-doc)

              Um diesen Datenbank-Treiber zu benutzen,  müssen  Sie  das  Paket  libnet-ldap-perl  installieren.
              Debconf schlägt dieses Paket vor, hängt aber nicht von ihm ab.

              Bitte  erwägen  Sie  sorgfältig  die Sicherheits-Auswirkungen, die die Verwendung einer entfernten
              Debconf-Datenbank mit sich bringt. Solange Sie nicht der Quelle und dem zwischengelegenen Netzwerk
              vertrauen, ist dies keine sichere Sache.

              Die folgenden Dinge sind für diesen Treiber konfigurierbar:

                     server Hostname oder IP-Adresse des LDAP-Servers, mit dem verbunden werden soll.

                     port   Der  Port, auf dem mit dem LDAP-Server verbunden werden soll. Falls nicht angegeben,
                            wird der standardmäßige Port benutzt.

                     basedn Die  DN,  unter  der  alle  Konfigurationselemente  gespeichert  werden.  Von  jedem
                            Konfigurationselement  wird angenommen, dass es in einer DN cn=<item name>,<Base DN>
                            existiert. Falls dieser Struktur nicht gefolgt wird, wird für nichts garantiert.

                     binddn Die DN, als die das Verzeichnis zu binden ist. Anonyme Bindung wird  benutzt,  falls
                            keine angegeben wird.

                     bindpasswd
                            Das  bei  einer authentifizierten Bindung zu benutzende Passwort (benutzt mit binddn
                            oben). Falls nicht angegeben, wird anonyme Bindung benutzt.

                            Diese Option sollte nicht im generellen Falle benutzt werden. Anonyme Bindung sollte
                            die  meiste  Zeit  für  Nur-Lese-Zugriff ausreichend sein. Bindungs-DN und -Password
                            sollte  für  den  gelegentlichen  Fall   reserviert   werden,   in   dem   Sie   die
                            Debconf-Konfigurationsdaten aktualisieren wollen.

                     keybykey
                            Aktiviere  Zugriff  auf  individuelle  LDAP-Einträge, anstatt sie am Anfang alle auf
                            einmal  zu  holen.  Dies  ist  sehr  nützlich,  falls  Sie  die  Abfrage  bestimmter
                            Debconf-Schlüssel  in  Ihren  LDAP-Protokollen  überwachen  wollen.  Auf diese Weise
                            könnten Sie auch eigenen Behandlungscode auf der Seite des LDAP-Servers schreiben.

                            Beachten Sie, dass, wenn diese Option gesetzt ist, die  Verbindung  zum  LDAP-Server
                            während  des  gesamten  Debconf-Laufs  aktiv  gehalten  wird.  Dies  ist  ein  wenig
                            verschieden  zu  dem  Alles-in-Einem-Verhalten,  wo  zwei  kurze   LDAP-Verbindungen
                            erfolgen;  am Anfang, um alle Einträge zu holen, und am Ende, um mögliche Änderungen
                            zu speichern.

              Ein Beispiel-Absatz, der eine Datenbank einrichtet, die diesen  Treiber  benutzt,  unter  Annahme,
              dass die entfernte Datenbank auf example.com ist und anonym zugegriffen werden kann:

                Name: ldapdb
                Driver: LDAP
                Readonly: true
                Server: example.com
                BaseDN: cn=debconf,dc=example,dc=com
                KeyByKey: 0

              Noch ein Beispiel, diesmal ist die LDAP-Datenbank auf localhost, und kann beschrieben werden:

                Name: ldapdb
                Driver: LDAP
                Server: localhost
                BaseDN: cn=debconf,dc=domain,dc=com
                BindPasswd: secret
                KeyByKey: 1

       Pipe
              Dieser  Datenbankentreiber  für  besondere  Anlässe  liest  und  schreibt  die  Datenbank  von der
              Standardein/-ausgabe. Er mag für Leute mit besonderen Bedürfnissen nützlich sein.

              Die folgenden Dinge sind für diesen Treiber konfigurierbar:

                     Format Das zu lesende und zu schreibende Format. Siehe  unten  FORMATE.  Standardmäßig  ein
                            RFC-822-ähnliches Format.

                     Infd   Nummer  des  Dateideskriptors  von  dem gelesen werden soll. Liest standardmäßig von
                            Stdin. Falls auf »none« gesetzt, liest die Datenbank beim Starten keine Daten.

                     Outfd  Nummer des Dateideskriptors auf den geschrieben werden soll. Schreibt  standardmäßig
                            auf Stdout. Falls auf »none« gesetzt, wird die Datenbank beim Schließen verworfen.

       Das sind alle echten Treiber, lassen Sie uns nun zu den Meta-Treibern gehen.

       Stack
              Dieser  Treiber  stapelt  eine  Anzahl  anderer Datenbanken (jeglichen Typs), und erlaubt, auf sie
              zuzugreifen, als ob sie eine einzige wären. Wenn  Debconf  einen  Wert  anfragt,  gibt  die  erste
              Datenbank  in  dem  Stapel, die den Wert enthält, ihn zurück. Falls Debconf etwas in die Datenbank
              schreibt, wird normalerweise auf den ersten Treiber in dem Stapel, der  das  modifizierte  Element
              enthält,  geschrieben,  und  falls  es  keiner  hat, wird das neue Element der ersten schreibbaren
              Datenbank auf dem Stapel hinzugefügt.

              Die Dinge werden interessanter,  falls  eine  der  Datenbanken  auf  dem  Stapel  nur-lesend  ist.
              Betrachten  wir  einen  Stapel  der  Datenbanken Foo, Bar und Baz, wo Foo und Baz beide nur-lesend
              sind. Debconf will ein Element ändern, und dieses Element ist nur in Baz präsent,  die  nur-lesend
              ist.  Der  Stapel-Treiber  ist klever genug, zu erkennen, dass das nicht funktioniert, und kopiert
              das Element von Baz nach Bar, und das Schreiben findet in Bar statt. Nun wird das Element  in  Baz
              von dem in Bar verdeckt, und ist für Debconf nicht mehr sichtbar.

              Dieses  ist  vor  allem nützlich, falls Sie viele Systeme auf eine zentrale, nur-lesende Datenbank
              verweisen wollen, wobei immer noch auf jedem System erlaubt ist, Dinge zu  überstimmen.  Wenn  dem
              Bild  Zugriffskontrollen hinzugefügt werden, erlauben Ihnen Stapel viele andere interessante Dinge
              zu tun, wie alle Passwörter in eine Datenbank umzuleiten, während eine  Datenbank  darunter  alles
              andere behandelt.

              Nur ein Konfigurationselement wird zum Einrichten eines Stapels benötigt:

                     Stack  Hier  geben  Sie  eine  Liste  anderer  Datenbanken namentlich an, um dem Treiber zu
                            sagen, was den Stapel bildet.

              Zum Beispiel:

                Name: megadb
                Driver: stack
                Stack: passworddb, configdb, companydb

              WARNUNG: Der Stapel-Treiber ist noch nicht sehr gut getestet. Auf eigenes Risiko zu verwenden.

       Backup
              Dieser Treiber leitet alle Anfragen an einen anderen Datenbankentreiber weiter.  Aber  er  kopiert
              auch alle Schreibe-Anfragen als Sicherheitskopie an einen zweiten Datenbankentreiber.

              Sie müssen für die Einrichtung dieses Treibers die folgenden Felder angeben.

                     Db     Die Datenbank, von der gelesen und auf die geschrieben werden soll.

                     Backupdb
                            Der Name der Datenbank, an die Kopien von Schreibzugriffen gesendet werden sollen.

              Zum Beispiel:

                Name: backup
                Driver: Backup
                Db: mydb
                Backupdb: mybackupdb

       Debug
              Dieser  Treiber  leitet  alle  Anfragen  an einen anderen Datenbankentreiber weiter, und gibt eine
              wortreiche Ausgabe zur Fehlersuche über Anfrage und Ergebnis aus.

              Sie müssen für die Einrichtung dieses Treibers die folgenden Felder angeben.

                     Db     Die Datenbank, von der gelesen und auf die geschrieben werden soll.

ZUGRIFFSKONTROLLEN

       Wenn Sie eine Datenbank einrichten,  können  Sie  auch  einige  Felder  benutzen,  um  Zugriffskontrollen
       anzugeben.  Sie  können  zum  Beispiel  angeben, dass eine Datenbank nur Passwörter akzeptiert, oder eine
       Datenbank nur Dinge mit »foo« in ihrem Namen annehmen lassen.

       Readonly
              Wie vorher erwähnt, macht diese  Zugriffskontrolle,  falls  auf  »true«  gesetzt,  eine  Datenbank
              nur-lesend. Debconf liest aus ihr Werte, aber schreibt niemals etwas in sie hinein.

       Accept-Name
              Der  Text  in  diesem  Feld  ist  ein  Perl-kompatibler  regulärer Ausdruck, der auf die Namen der
              Elemente, wie sie von der Datenbank angefragt werden, angewendet wird. Nur  wenn  der  Name  eines
              Elements  mit  dem  regulären  Ausdruck  übereinstimmt,  erlaubt  die  Datenbank  Debconf  auf  es
              zuzugreifen oder es zu modifizieren.

       Reject-Name
              Wie  Accept-Name,  außer  dass  jedes  Element,  dessen  Namen  mit  diesem   regulären   Ausdruck
              übereinstimmt, zurückgewiesen wird.

       Accept-Type
              Noch  ein  regulärer Ausdruck, dieser wird auf den Typ des zugegriffenen Elementes angewendet. Nur
              falls der Typ auf den Ausdruck passt, wird der Zugriff gestattet.

       Reject-Type
              Wie Accept-Type, außer dass jeder Typ, der auf diesen  regulären  Ausdruck  passt,  zurückgewiesen
              wird.

FORMATE

       Einige  der  Datenbankentreiber  benutzen  Format-Module,  um das eigentliche Format zu kontrollieren, in
       welchem die Datenbank auf Platte gespeichert wird. Diese Formate werden gegenwärtig unterstützt:

       822    Dies ist ein Dateiformat, das ungefähr auf dem RFC-822-Format für Kopfzeilen von E-Mails  basiert.
              Ähnliche Formate werden überall in Debian benutzt; bei der dpkg-Status-Datei und so weiter.

BEISPIEL

       Hier ist ein komplizierteres Beispiel einer Datei debconf.conf.

         # Dieser Absatz richtet Debconf generell ein.
         Config: stack
         Templates: templates
         Log: developer
         Debug: developer

         # Dies ist meine eigene lokale Datenbank.
         Name: mydb
         Driver: DirTree
         Directory: /var/cache/debconf/config

         # Dies ist eine weitere Datenbank, in der ich
         # nur Konfiguration für den X-Server habe.
         Name: X
         Driver: File
         Filename: /etc/X11/debconf.dat
         Mode: 644
         # Es ist ein wenig schwer, zu bestimmen,
         # welche Fragen zu X11 gehören; man sollte
         # eine tiefere Baumstruktur verwenden, so
         # dass ich nur auf ^X/ zu schauen bräuchte
         # Ach ja.
         Accept-Name: xserver|xfree86|xbase

         # Die ist die globale Debconf-Datenbank
         # unserer Firma, (für mich) nur lesbar.
         Name: company
         Driver: LDAP
         Server: debconf.foo.com
         BaseDN: cn=debconf,dc=foo,dc=com
         BindDN: uid=admin,dc=foo,dc=com
         BindPasswd: secret
         Readonly: true
         # Ich möchte keine Passwörter, die in
         # ihr enthalten sein könnten.
         Reject-Type: password
         # Falls diese DB aus welchem Grund auch nicht
         # zugreifbar ist, mache einfach weiter.
         Required: false

         # In dieser Datenbank halte ich
         # sicher Passwörter
         Name: passwords
         Driver: File
         Filename: /etc/debconf/passwords
         Mode: 600
         Accept-Type: password

         # Lassen Sie uns sie alle in
         # einem Datenbankenstapel
         # zusammenpacken
         Name: stack
         Driver: Stack
         Stack: passwords, X, mydb, company
         # Also kommen alle Passwörter in die
         # Passwortdatenbank. Die meiste
         # Konfiguration für X11 kommt in die
         # Datenbank X, und alles andere kommt
         # in meine Datenbank. Werte werden der
         # Reihe nach in diesen nachgeschlagen,
         # und wenn keine einen bestimmten Wert
         # hat, wird in der Firmen-weiten LDAP-
         # Datenbank nachgeschlagen (außer es
         # ist ein Passwort).

         # Auch für das Halten von Vorlagen wird eine
         # Datenbank benutzt. Wir brauchen diese
         # nicht so hübsch zu machen.
         Driver: File
         Mode: 644
         Format: 822
         Filename: /var/cache/debconf/templates

ANMERKUNGEN

       Falls  Sie  in  dieser  Datei  etwas  wie  ${HOME}  benutzen,  wird  es  durch  den  Wert  der  benannten
       Umgebungsvariablen ersetzt.

       Umgebungsvariablen können auch benutzt werden, um die Datenbanken im Vorbeigehen  zu  überstimmen,  siehe
       debconf(7).

       Bei den Feldnamen (der Teil der Zeile vor dem Doppelpunkt) wird nicht auf Groß-/Kleinschreibung geachtet.
       Aber bei den Werten.

GEPLANTE ERWEITERUNGEN

       Mehr Treiber und Formate. Einige Ideen beinhalten: Ein SQL-Treiber, mit der Fähigkeit, auf eine entfernte
       Datenbank  zuzugreifen.  Ein  DHCP-Treiber,  der  einige  besondere  Dinge  wie  Hostname, IP-Adresse und
       DNS-Server verfügbar macht. Ein Treiber, der Werte aus TXT-Feldern in öffentlichen  DNS-Einträgen  zieht.
       Ein  Format,  das  kompatibel  mit  der  Ausgabe  von  cdebconf  ist.  Ein  Überstimmungstreiber, der die
       Wert-Felder oder Flags von allen Anfragen, die durch ihn hindurchgeleitet werden, überstimmen kann.

DATEIEN

       /etc/debconf.conf

       ~/.debconfrc

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung wurde 2008 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de> und 2008-2009,  2012  von  Helge
       Kreutzmann  <debian@helgefjell.de>  angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die
       GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. Es gibt KEINE HAFTUNG.

SIEHE AUCH

       debconf(7)

AUTOR

       Joey Hess <joeyh@debian.org>

                                                                                                 DEBCONF.CONF(5)