focal (5) tmpfiles.d.5.gz

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BEZEICHNUNG

       tmpfiles.d - Konfiguration für die Erstellung, Löschung und Bereinigung von flüchtigen und temporären
       Dateien

ÜBERSICHT

       /etc/tmpfiles.d/*.conf
       /run/tmpfiles.d/*.conf
       /usr/lib/tmpfiles.d/*.conf

       ~/.config/user-tmpfiles.d/*.conf
       $XDG_RUNTIME_DIR/user-tmpfiles.d/*.conf
       ~/.local/share/user-tmpfiles.d/*.conf
       …
       /usr/share/user-tmpfiles.d/*.conf

       #Typ  Pfad                                         Modus Benutzer Gruppe Alter         Argument
       f     /Datei/zu/erstellen                          Modus Benutzer Gruppe -             Inhalt
       F     /Datei/zu/erstellen-oder-abzuschneiden       Modus Benutzer Gruppe -             Inhalt
       w     /Datei/zu/hineinschreiben                    -    -    -     -                   Inhalt
       d     /Verzeichnis/zu/erstellen-und-aufzuräumen    Modus Benutzer Gruppe Aufräumalter  -
       D     /Verzeichnis/zu/erstellen-und-entfernen      Modus Benutzer Gruppe Aufräumalter  -
       e     /Verzeichnis/zu/aufzuräumen                  Modus Benutzer Gruppe Aufräumalter  -
       v     /subvolume/zu/erstellen                      Modus Benutzer Gruppe -             -
       v     /subvolume-oder-Verzeichnis/zu/erstellen     Modus Benutzer Gruppe -             -
       Q     /subvolume/zu/erstellen                      Modus Benutzer Gruppe -             -
       p     /FIFO/zu/erstellen                           Modus Benutzer Gruppe -             -
       L     /Symlink/zu/erstellen                        -    -    -     -                   Symlink/Ziel/Pfad
       c     /dev/zeichenorientiertes-Gerät-zu-erstellen  Modus Benutzer Gruppe -             -
       b     /dev/Blockgerät-zu-erstellen                 Modus Benutzer Gruppe -             -
       # p+, L+, c+, b+ erstellen Ziel bedingungslos
       C     /Ziel/zu/erstellen                           -     -        -      -             /Quelle/zu/kopieren
       x     /Pfad-oder-Glob/zu/ignorieren                -     -        -      -             -
       X     /Pfad-oder-Glob/zu/ignorieren/rekursiv       -     -        -      -             -
       r     /leeres/Verzeichnis/zu/entfernen             -     -        -      -             -
       R     /Verzeichnis/zu/entfernen/rekursiv           -     -        -      -             -
       z     /Pfad-oder-Glob/zu/anpassen/Modus            Modus Benutzer Gruppe -             MAC-Kontext
       Z     /Pfad-oder-Glob/zu/anpassen/Modus/rekursiv   Modus Benutzer Gruppe -             MAC-Kontext
       t     /Pfad-oder-Glob/zu/setzen/Xattrs             -     -        -      -             Xattrs
       T     /Pfad-oder-Glob/zu/setzen/Xattrs/rekursiv    -     -        -      -             Xattrs
       h     /Pfad-oder-Glob/zu/setzen/Attrs              -     -        -      -             Datei-Attrs
       H     /Pfad-oder-Glob/zu/setzen/Attrs/rekursiv     -     -        -      -             Datei-Attrs
       a     /Pfad-oder-Glob/zu/setzen/ACLs               -     -        -      -             POSIX ACLs
       A     /Pfad-oder-Glob/zu/setzen/ACLs/rekursiv      -     -        -      -             POSIX ACLs
       # a+, A+ ACLs anhängen

BESCHREIBUNG

       tmpfiles.d-Konfigurationsdateien bieten einen generischen Mechanismus an, um die Erstellung regulärer
       Dateien, Verzeichnisse, Pipes und Geräteknoten, Anpassungen ihres Zugriffsmodus, ihrer Eigentümerschaft,
       Attribute, Kontingente, Zuweisungen und ihres Kontextes und schließlich ihrer zeitbasierten Entfernung zu
       definieren. Es wird am häufigsten für flüchtige und temporäre Dateien und Verzeichnisse benutzt (wie
       solchen, die sich unterhalb von /run, /tmp, /var/tmp, den API-Dateisystemen wie /sys oder /proc, sowie
       einigen anderen Verzeichnissen unterhalb von /var befinden).

       systemd-tmpfiles verwendet diese Konfiguration, um während des Systemstarts und nachfolgenden
       periodischen Bereinigungen flüchtige Dateien und Verzeichnisse zu erstellen. Siehe systemd-tmpfiles(5)
       für eine Beschreibung von systemd-tmpfiles-setup.service, systemd-tmpfiles-cleanup.service und
       zugehörigen Units.

       System-Daemons benötigen häufig private Laufzeitverzeichnisse unterhalb von /run, um
       Kommunikations-Sockets und ähnliches abzuspeichern. Dafür sollte besser RuntimeDirectory= in ihren
       Unit-Dateien verwandt werden (siehe systemd.exec(5) für Details), falls die durch tmpfiles.d
       bereitgestellte Flexibilität nicht benötigt wird. Der Vorteil ist, dass die durch die Unit benötigte
       Konfiguration an einer Stelle zentralisiert ist und dass die Lebensdauer des Verzeichnisses an die
       Lebensdauer des Dienstes selbst gekoppelt ist. Ähnlich sollten StateDirectory=, CacheDirectory=,
       LogsDirectory= und ConfigurationDirectory= zur Erstellung von Verzeichnisse unterhalb von /var/lib/,
       /var/cache/, /var/log/ und /etc/ verwandt werden. tmpfiles.d sollte für Dateien verwandt werden, deren
       Lebensdauer unabhängig von irgendeinem Dienst ist oder die kompliziertere Konfiguration benötigen.

KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE

       Jede Konfigurationsdatei muss in der Art Paket.conf oder Paket-Teil.conf benannt werden. Die zweite
       Variante sollte genutzt werden, wenn es wünschenswert ist, es leicht zu machen, nur diesen Teil der
       Konfiguration außer Kraft zu setzen.

       Dateien in /etc/tmpfiles.d setzen Dateien mit dem gleichen Namen in /usr/lib/tmpfiles.d und
       /run/tmpfiles.d außer Kraft. Dateien in /run/tmpfiles.d setzen Dateien mit dem gleichen Namen in
       /usr/lib/tmpfiles.d außer Kraft. Pakete sollten ihre Konfigurationsdateien in /usr/lib/tmpfiles.d
       installieren. Dateien in /etc/tmpfiles.d sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik
       dazu verwenden kann, um vom Lieferanten installierte Pakete außer Kraft zu setzen. Alle
       Konfigurationsdateien werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen sortiert, unabhängig
       davon, in welchem der Verzeichnisse sie sich befinden. Falls mehrere Dateien den gleichen Pfad festlegen,
       wird der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch kleinsten Namen angewandt. Alle anderen im Konflikt
       stehenden Einträge werden als Fehler protokolliert. Wenn zwei Zeilen Präfix- und Suffixpfad von dem
       jeweils anderen sind, wird das Präfix zuerst, das Suffix später erstellt (und falls das Entfernen für die
       Zeile gilt, ist die Reihenfolge umgedreht: das Suffix wird zuerst entfernt, das Präfix später). Zeilen,
       die Globs akzeptieren werden nach solchen, die keine Globs akzeptieren, verarbeitet. Falls mehrere
       Aktionen auf die gleiche Datei angewandt werden sollen (wie ACL, Xattr, Dateiatributsanpassungen), werden
       diese immer in der gleichen festen Reihenfolge vorgenommen. Außer für diese Fälle werden die
       Dateien/Verzeichnisse in der Reihenfolge verarbeitet, in der sie aufgeführt sind.

       Falls der Administrator eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei außer Kraft setzen
       möchte, wird empfohlen, einen Symlink auf /dev/null in /etc/tmpfiles.d/, der den gleichen Dateinamen
       trägt, anzulegen.

KONFIGURATIONSDATEIFORMAT

       Das Konfigurationsformat ist eine Zeile pro Pfad und enthält Typ-, Pfad-, Modus-, Eigentümerschaft-,
       Alter- und Argumentfelder:

           #Typ  Pfad        Modus Benutzer Gruppe Alter Argument
           d     /run/user   0755  root     root   10d   -
           L     /tmp/foobar -     -        -      -     /dev/null

       Felder dürfen in Anführungszeichen eingeschlossen werden und C-artige Maskierungen enthalten.

   Typ
       Der Typ besteht aus einem einzelnen Buchstaben und optional einem Ausrufezeichen und/oder einem
       Minuszeichen.

       Die folgenden Zeilentypen werden verstanden:

       f
           Erstellt eine Datei, falls sie noch nicht existiert. Falls der Argumentparameter angegeben ist und
           die Datei noch nicht existierte, wird sie in die Datei geschrieben. Folgt keinen Symlinks.

       F
           Erstellt eine Datei oder schneidet sie ab. Falls der Argumentparameter angegeben ist, wird er in die
           Datei geschrieben. Folgt keinen Symlinks.

       w
           Schreibt den Argumentparameter in eine Datei, falls die Datei existiert. Zeilen dieses Typs
           akzeptieren Shell-artige Globs anstelle von normalen Pfadnamen. Der Argumentparameter wird ohne
           abschließenden Zeilenumbruch geschrieben. C-artige Rückwärtsschrägstrichmaskierungen werden
           interpretiert. Folgt Symlinks.

       d
           Erstellt ein Verzeichnis. Der Modus und die Eigentümerschaft werden angepasst, falls angegeben.
           Inhalte dieses Verzeichnisses unterliegen einer zeitbasierten Bereinigung, falls das Argument »Alter«
           festgelegt ist.

       D
           Ähnlich zu d, aber zusätzlich werden die Inhalte des Verzeichnisses entfernt, wenn --remove verwandt
           wird.

       e
           Passt den Modus und die Eigentümerschaft eines bestehenden Verzeichnisses an und entfernt
           altersbasiert die Inhalte darin. Zeilen von diesem Typ akzeptieren Shell-artige Globs anstelle von
           normalen Pfadnamen. Inhalte dieser Verzeichnisse unterliegen zeitbasierter Bereinigung, falls das
           Altersargument festgelegt ist. Falls das Altersargument »0« ist, werden die Inhalte bei jedem Aufruf
           von systemd-tmpfiles --clean bedingungslos gelöscht.

           Damit dieser Eintrag nützlich ist, muss mindestens eines der Argumente Modus, Benutzer, Gruppe oder
           Alter festgelegt sein, da andernfalls dieser Eintrag keinen Effekt hat. Als Ausnahme kann ein Eintrag
           ohne Effekt bei der Kombination mit ! nützlich sein, siehe Beispiele.

       v
           Erstellt ein Subvolume, falls der Pfad noch nicht existiert, das Dateisystem Subvolumes unterstützt
           (Btrfs) und das System selbst in ein Subvolume installiert ist (konkret: das Wurzelverzeichnis / ist
           selbst ein Subvolume). Andernfalls wird wie bei d ein normales Verzeichnis erstellt.

           Ein mit diesem Zeilentyp erstelltes Subvolume wird keiner abstrakteren Kontingentgruppe zugeordnet.
           Verwenden Sie dafür q oder Q, die die Erstellung einfacher Kontingentgruppenhierarchien erlauben,
           siehe unten.

       q
           Erstellt wie bei v ein Subvolume oder Verzeichnis, weist das Subvolume aber der gleichen abstrakteren
           Kontingentgruppe wie dem Eltern-Subvolume zu. Dies stellt sicher, dass abstraktere Begrenzungen und
           Buchführungen auf das Eltern-Subvolume auch das festgelegte Subvolume einschließen. Auf von Btrfs
           verschiedenen Dateisystemen ist diese Zeile zu d identisch.

           Falls das Subvolume bereits existiert, erfolgen an der Kontingenthierarchie keine Änderungen,
           unabhängig davon, ob das Subvolume bereits an die Kontingentgruppe angehängt ist. Siehe auch Q unten.
           Siehe btrfs-qgroup(8) für Details über das Btrfs-Kontingentgruppenkonzept.

       Q
           Erstellt wie bei v ein Subvolume oder Verzeichnis, weist dem neuen Subvolume eine neue
           Blatt-Kontingentgruppe zu. Statt wie bei q die abstraktere Kontingentgruppenzuweisung vom
           Eltern-Subvolume zu kopieren, wird die niedrigste Kontingentgruppe des Eltern-Subvolumes bestimmt,
           die nicht in der Blatt-Kontingentgruppe ist. Dann wird eine »Zwischen«-Kontingentgruppe eingefügt,
           die eine Stufe unterhalb dieser Stufe ist und sich den Kennungsteil mit der festgelegten Subvolume
           teilt. Falls keine abstraktere Kontingentgruppe für das Eltern-Subvolume existiert, wird stattdessen
           eine neue Kontingentgruppe auf Stufe 255 eingefügt, die die gleiche Kennung wie das festgelegte
           Subvolume hat. Diese neue Zwischenkontingentgruppe wird dann der abstrakten Kontingentgruppe des
           Eltern-Subvolumes zugewiesen und die festgelegte Blatt-Kontingentgruppe des Subvolume wird dieser
           zugewiesen.

           Effektiv hat dies eine ähnliche Wirkung wie q, führt allerdings eine neue abstrakte Kontingentgruppe
           für das festgelegte Subvolume ein, die zum Durchsetzen von Begrenzungen und Buchführungen für das
           festgelegte Subvolume und innerhalb darin erstellter Kinder-Subvolumes verwandt werden kann. Werden
           daher Subvolumes nur mittels q und Q erstellt, wird ein »Unterbaumkontingente«-Konzept implementiert.
           Für jedes Subvolume, für das Q gesetzt ist, wird eine »Unterbaum«-Kontingentgruppe erstellt und alle
           darin erstellten Kinder-Subvolumes werden ihr zugewiesen. Jedes Subvolume, für das q gesetzt ist,
           wird keine solche »Unterbaum«-Kontingentgruppe erhalten, aber es wird sichergestellt, dass sie zu der
           gleichen »Unterbaum«-Kontingentgruppe wie ihr direktes Eltern-Subvolume zugewiesen wird.

           Es wird empfohlen, Q für Subvolumes zu verwenden, die typischerweise weitere Subvolumes enthalten und
           bei denen es wünschenswert ist, Buchführung und Kontingentbegrenzungen auf allen Kind-Subvolumes
           zusammen zu haben. Beispiele für Q sind typischerweise /home oder /var/lib/machines. q sollte dagegen
           für Subvolumes verwandt werden, die entweder normalerweise keine weiteren Subvolumes enthalten oder
           bei denen keine Buchführung und Kontingentbegrenzungen benötigt werden, die auf alle Kind-Subvolumes
           zusammen angewandt werden sollen. Beispiele für q sind typischerweise /var oder /var/tmp.

           Wie mit q hat Q keine Wirkung auf die Kontingentgruppenhierarchie, falls das Subvolume bereits
           existiert, unabhängig davon, ob das Subvolume bereits zu der Kontingentgruppe gehört.

       p, p+
           Erstellt eine benannte Pipe (FIFO), falls sie noch nicht existiert. Falls + angehängt ist und eine
           Datei bereits existiert, wo die Pipe erstellt werden soll, wird sie entfernt und durch die Pipe
           ersetzt.

       L, L+
           Erstellt einen Symlink, falls er noch nicht existiert. Falls + angehängt ist und eine Datei bereits
           existiert, wo der Symlink erstellt werden soll, wird sie entfernt und durch den Symlink ersetzt.
           Falls das Argument nicht angegeben wird werden Symlinks auf Dateien mit dem gleichen Namen, die in
           /usr/share/factory/ liegen, erstellt. Beachten Sie, dass Berechtigungen und Eigentümerschaften bei
           Symlinks ignoriert werden.

       c, c+
           Erstellt einen Zeichengeräteknoten, falls er noch nicht existiert. Falls + angehängt ist und eine
           Datei bereits existiert, wo der Geräteknoten erstellt werden soll, wird sie entfernt und durch den
           Geräteknoten ersetzt. Es wird empfohlen, an diesen Eintrag ein Ausrufezeichen anzuhängen, um
           statische Geräteknoten nur beim Systemstart zu erstellen, da Udev keine statischen Geräteknoten
           verwalten wird, die zur Laufzeit erstellt wurden.

       b, b+
           Erstellt einen Blockgeräteknoten, falls er noch nicht existiert. Falls + angehängt ist und eine Datei
           bereits existiert, wo der Geräteknoten erstellt werden soll, wird sie entfernt und durch den
           Geräteknoten ersetzt. Es wird empfohlen, an diesen Eintrag ein Ausrufezeichen anzuhängen, um
           statische Geräteknoten nur beim Systemstart zu erstellen, da Udev keine statischen Geräteknoten
           verwalten wird, die zur Laufzeit erstellt wurden.

       C
           Kopiert eine Datei oder ein Verzeichnis rekursiv, falls die Zieldateien oder -verzeichnisse noch
           nicht existieren oder das Zielverzeichnis leer ist. Beachten Sie, dass dieser Befehl nicht in
           Unterverzeichnisse absteigen wird, falls das Zielverzeichnis bereits existiert und nicht leer ist.
           Stattdessen wird die gesamte Kopieraktion übersprungen. Falls das Argument weggelassen wird, werden
           Dateien aus dem Quellverzeichnis /usr/share/factory/ mit dem gleichen Namen kopiert. Folgt keinen
           Symlinks.

       x
           Ignoriert während der Bereinigung einen Pfad. Verwenden Sie diesen Typ, um Pfade von der Reinigung,
           wie sie mit dem Parameter Age gesteuert wird, auszuschließen. Beachten Sie, dass Zeilen von diesem
           Typ nicht den Effekt von r- und R-Zeilen beeinflussen. Zeilen von diesem Typ akzeptieren Shell-artige
           Globs anstelle von normalen Pfadnamen.

       X
           Ignoriert während der Bereinigung einen Pfad. Verwenden Sie diesen Typ, um Pfade von der Reinigung,
           wie sie mit dem Parameter Age gesteuert wird, auszuschließen. Anders als x wird der Parameter keinen
           Inhalt ausschließen, falls Pfad ein Verzeichnis ist, sondern nur Verzeichnisse selbst. Beachten Sie,
           dass Zeilen von diesem Typ nicht den Effekt von r- und R-Zeilen beeinflussen. Zeilen von diesem Typ
           akzeptieren Shell-artige Globs anstelle von normalen Pfadnamen.

       r
           Entfernt eine Datei oder ein Verzeichnis, falls sie/es bereits existiert. Dies kann nur zur
           Entfernung leerer Verzeichnisse verwandt werden, verwenden Sie andernfalls R. Zeilen von diesem Typ
           akzeptieren Shell-artige Globs anstelle von normalen Pfadnamen. Folgt keinen Symlinks.

       R
           Entfernt einen Pfad und alle seine Unterverzeichnisse (falls es ein Verzeichnis ist) rekursiv. Zeilen
           von diesem Typ akzeptieren Shell-artige Globs anstelle von normalen Pfadnamen. Folgt keinen Symlinks.

       z
           Passt den Zugriffsmodus, die Benutzer- und Gruppeneigentümerschaft an und stellt den
           SELinux-Sicherheitskontext einer Datei oder eines Verzeichnisses, falls sie/es existiert, wieder her.
           Zeilen von diesem Typ akzeptieren Shell-artige Globs anstelle von normalen Pfadnamen. Folgt keinen
           Symlinks.

       Z
           Setzt rekursiv den Zugriffsmodus, die Benutzer- und Gruppeneigentümerschaft und stellt den
           SELinux-Sicherheitskontext einer Datei oder eines Verzeichnisses, falls sie/es existiert, sowie,
           falls zutreffend, seiner Unterverzeichnisse und der darin enthaltenen Dateien, wieder her. Zeilen von
           diesem Typ akzeptieren Shell-artige Globs anstelle von normalen Pfadnamen. Folgt keinen Symlinks.

       t
           Setzt erweiterte Attribute, siehe attr(5) für Details. Das Argumentenfeld sollte eine oder mehrere
           Zuweisungen in der Form Namensraum.Attribut=Wert akzeptieren, Beispiele finden Sie weiter unten.
           Zeilen von diesem Typ akzeptieren Shell-artige Globs anstelle von normalen Pfadnamen. Dies kann zum
           Setzen von SMACK-Label nützlich sein. Folgt keinen Symlinks.

           Bitte beachten Sie, dass erweiterte Attribute, die mit diesem Zeilentyp setzbar sind, ein anderes
           Konzept als die mit h/H setzbaren Linux-Dateiattribute sind, siehe unten.

       T
           Identisch zu t, arbeitet aber rekursiv.

       h
           Setzt Linux-Datei-/Verzeichnisattribute. Zeilen von diesem Typ akzeptieren Shell-artige Globs
           anstelle von normalen Pfadnamen.

           Das Format des Argumentenfelds lautet [+-=][aAcCdDeijPsStTu]. Das Präfix + (die Vorgabe) führt dazu,
           dass die Attribute hinzugfügt werden, - führt dazu, dass die Attribute entfernt werden, = führt dazu,
           dass die Attribute genau auf die nachfolgenden Buchstaben gesetzt werden. Die Buchstaben
           »aAcCdDeijPsStTu« wählen die neuen Attribute für die Dateien aus, siehe chattr(1) für weitere
           Informationen.

           Wird nur = übergeben, werden alle oben aufgeführten Dateiattribute zurückgesetzt. Es muss
           daraufhingewiesen werden, dass sich das Präfix = auf die Attribute beschränkt, die den hier
           aufgeführten Buchstaben entsprechen. Alle weiteren Attribute bleiben unverändert. Folgt keinen
           Symlinks.

           Bitte beachten Sie, dass die Linux-Datei-Attribute, die mit diesem Zeilentyp setzbar sind, ein
           anderes Konzept als die mit t/T setzbaren erweiterten Attribute sind, siehe oben.

       H
           Identisch zu h, arbeitet aber rekursiv.

       a, a+
           Setzt POSIX ACLs (Zugriffsteuerungslisten), siehe acl(5). Falls + vorangestellt wird, werden die
           angegebenen Einträge zu der bestehenden Menge hinzugefügt. systemd-tmpfiles wird automatisch die
           benötigten Basiseinträge für Benutzer und Gruppen basierend auf dem Zugriffsmodus der Datei
           hinzufügen, außer die Basiseinträge existieren bereits oder werden explizit festgelegt. Die Maske
           wird hinzugefügt, falls sie nicht explizit festgelegt oder bereits vorhanden ist. Zeilen von diesem
           Typ akzeptieren Shell-artige Globs anstelle von normalen Pfadnamen. Dies kann zum Erlauben von
           zusätzlichen Zugriffen auf bestimmte Dateien nützlich sein. Folgt keinen Symlinks.

       A, A+
           Identisch zu a und a+, aber rekursiv. Folgt keinen Symlinks.

       Falls das Ausrufezeichen verwandt wird, ist diese Zeile nur bei der Ausführung während des Systemstarts
       sicher und kann ein laufendes System beschädigen. Bei Zeilen ohne Ausrufezeichen wird angenommen, dass
       ihr Aufruf jederzeit sicher ist, z.B. bei Paket-Upgrades. systemd-tmpfiles wird Zeilen mit einem
       Ausrufezeichen nur ausführen, falls die Option --boot angegeben ist.

       Beispiel:

           # Sicherstellen, dass diese standardmäßig erstellt werden, so dass es
           # kein anderer machen kann
           d /tmp/.X11-unix 1777 root root 10d

           # Lösen des X11-Sperrdatei-Links
           r! /tmp/.X[0-9]*-lock

       Im Gegensatz zur ersten Zeile würde die zweite Zeile ein laufendes System beschädigen und wird daher nur
       mit --boot ausgeführt.

       Falls das Minuszeichen verwandt wird, wird ein Fehlschlag bei der Ausführung dieser Zeile während der
       Erstellung (und nur der Erstellung) nicht zu der Ausführung von systemd-tmpfiles führen und einen Fehler
       zurückliefern.

       Beispiel:

           # Verändert sysfs, aber schlägt nicht fehl, falls es sich in einem Container mit schreibgeschütztem /proc befindet
           w- /proc/sys/vm/swappiness - - - - 10

       Beachten Sie, dass für alle Zeilentypen, die zur Erstellung irgendeiner Art von Dateimodus führen (d.h.
       f/F, d/D/v/q/Q, p, L, c/b und C) führende Verzeichnisse implizit falls notwendig erstellt werden, die
       root gehören und den Zugriffsmodus 0755 haben. Um sicherzustellen, dass Sie sie mit anderen Modi oder
       Eigentümerschaften erstellen, verwenden Sie geeignete d-Zeilen.

   Pfad
       Die Dateisystempfadfestlegung unterstützt einfache Kennzeichnererweiterungen, siehe unten. Der Pfad muss
       (nach Erweiterung) absolut sein.

   Modus
       Der bei der Erstellung der Datei oder des Verzeichnisses zu verwendende Dateizugriffsmodus. Falls
       weggelassen oder auf »-« gesetzt, wird die Vorgabe benutzt: 0755 für Verzeichnisse, 0644 für alle anderen
       Dateiobjekte. Für z-, Z-Zeilen, weggelassen oder auf »-« gesetzt, wird der Dateizugriffsmodus nicht
       verändert. Dieser Parameter wird für x-, r-, R-, L-, t- und a-Zeilen ignoriert.

       Falls optional »~« vorangestellt wird, wird der Zugriffsmodus basierend auf Zugriffsbits von bereits
       bestehenden Dateien oder Verzeichnissen maskiert: falls die bestehende Datei alle Ausführ-Bits nicht
       gesetzt hat, werden auch alle Ausführ-Bits von dem neuen Zugriffsmodus entfernt. Ähnlicherweise werden
       alle Lese-Bits auch von dem neuen Zugriffsmodus entfernt, falls alle Lese-Bits von dem alten
       Zugriffsmodus entfernt sind und falls alle Schreib-Bits entfernt wurden, werden sie auch von dem neuen
       Zugriffsmodus entfernt. Zusätzlich wird auch das Bit sticky/SUID/SGID entfernt, außer es wird auf ein
       Verzeichnis angewandt. Diese Funktionalität ist insbesondere im Zusammenspiel mit Z nützlich.

   Benutzer, Gruppe
       Die für diese Datei oder dieses Verzeichnis zu verwendenden Benutzer und Gruppe. Dies kann entweder eine
       numerische Kennung oder ein Benutzer- oder Gruppenname sein. Falls weggelassen oder auf »-« gesetzt, wird
       der Benutzer und die Gruppe des Benutzers, der systemd-tmpfiles aufgerufen hat, verwandt. Für z- und
       Z-Zeilen, falls weggelassen oder auf »-« gesetzt, wird die Dateieigentümerschaft nicht geändert. Diese
       Parameter werden für x-, r-, R-, L-, t- und a-Zeilen ignoriert.

       Dieses Feld sollte im Allgemeinen nur Systembenutzer/-gruppen, d.h. Benutzer/Gruppen, die während des
       frühen Systemstarts garantiert aufgelöst werden können, referenzieren. Falls dieses Feld Benutzer/Gruppen
       referenziert, die erst während des späteren Systemstarts auflösbar werden (d.h. nachdem NIS, LDAP oder
       ähnliche netzbasierte Verzeichnisdienste verfügbar werden), wird die Ausführung von Aktionen, die durch
       diese Zeile festgelegt werden, wahrscheinlich fehlschlagen. Siehe auch Hinweise zur Auflösbarkeit von
       Benutzer- und Gruppennamen[1] für weitere Informationen über die Anforderungen an die Definition von
       Systembenutzer/-gruppen.

   Alter
       Das Datumsfeld, falls gesetzt, wird zur Entscheidung, welche Dateien beim Bereinigen gelöscht werden
       sollen, verwandt. Falls eine Datei oder ein Verzeichnis älter als die aktuelle Zeit minus des Feldes
       »Alter« ist, wird sie gelöscht. Das Feldformat ist eine Serie von Ganzzahlen, an die eine der
       nachfolgenden entsprechenden Zeiteinheiten angehängt ist: s (Sekunden), m oder min (Minuten), h
       (Stunden), d (Tage), w (Wochen), ms (Millisekunden) und us (Mikrosekunden). Es können auch die
       ausgeschriebenen englischen Namen verwandt werden.

       Falls mehrere Ganzzahlen und Einheiten festgelegt werden, werden die Zeitwerte aufsummiert. Falls eine
       Ganzzahl ohne Einheit angegeben wird, wird s angenommen.

       Wird das Alter auf Null gesetzt, werden die Dateien bedingungslos bereinigt.

       Das Feld »Alter« wird nur auf Zeilen, die mit d, D, e, v, q, Q, C, x und X beginnen, angewandt. Falls
       weggelassen oder auf »-« gesetzt, erfolgt keine automatische Bereinigung.

       Falls das Feld »Alter« mit einem Tildezeichen »~« beginnt, erfolgt die Bereinigung nur auf Dateien und
       Verzeichnisse eine Stufe innerhalb des festgelegten Verzeichnisses, aber nicht auf Dateien und
       Verzeichnisse direkt innerhalb davon.

       Das Alter des Dateisystemeintrags wird von seinem letzten Änderungszeitstempel (mtime), seinem letzten
       Zugriffszeitstempel (atime) und (außer für Verzeichnisse) seinem letzten Statusänderungszeitstempel
       (ctime) bestimmt. Jeder der drei (oder zwei) Werte wird die Bereinigung verhindern, falls er neuer als
       die aktuelle Zeit minus des Feldes »Alter« ist.

       Beachten Sie, dass während der Ausführung des Alterungsalgorithmus eine gemeinsame BSD-Dateisperre (siehe
       flock(2)) auf jedem Verzeichnis, in das der Algorithmus absteigt (und jedes Verzeichnis darunter usw.),
       erlangt wird. Falls der Alterungsalgorithmus eine bereits erlangte Sperre auf einem Verzeichnis findet,
       wird es (und alles darunter) übersprungen. Anwendungen können dies dazu verwenden, temporär bestimmte
       Verzeichnisunterbäume von dem Alterungsalgorithmus auszuschließen: die Anwendungen können selbst eine
       BSD-Dateisperre erlangen und solange sie diese behalten, wird das Altern des Verzeichnisses und alles
       darunter ausgeschaltet.

   Argument
       Für L-Zeilen bestimmt es den Zielpfad des Symlinks. Für c und b-Zeilen bestimmt es den Major/Minor des
       Geräteknotens, wobei Major und Minor als Ganzzahlen getrennt durch »:« formatiert sind, z.B. »1:3«. Für
       f, F und w kann das Argument zur Festlegung einer kurzen Zeichenkette, die in eine Datei (abgeschlossen
       durch einen Zeilenumbruch) geschrieben wird, verwandt werden. Für C legt es die Quelldatei oder das
       Quellverzeichnis fest. Für t und T bestimmt es die zu setzenden erweiterten Attribute. Für a und A
       bestimmt es die zu setzenden ACL-Attribute. Für h und H bestimmt es die zu setzenden Dateiattribute. Für
       alle anderen Zeilen ignoriert.

       Dieses Feld kann Kennzeichner enthalten, siehe unten.

KENNZEICHNER

       Kennzeichner können in den Feldern »Pfad« und »Argument« verwandt werden. Ein unbekannter oder
       unauflösbarer Kennzeichner wird als ungültige Konfiguration behandelt. Die folgenden Erweiterungen werden
       verstanden:

       Tabelle 1. Verfügbare Kennzeichner
       ┌─────────────┬─────────────────────────────────────┬──────────────────────────────┐
       │KennzeichnerBedeutungDetails                      │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%b"         │ Boot-Kennung                        │ Die Boot-Kennung des         │
       │             │                                     │ laufenden Systems,           │
       │             │                                     │ formatiert als Zeichenkette. │
       │             │                                     │ Siehe random(4) für weitere  │
       │             │                                     │ Informationen.               │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%C"         │ System- oder                        │ Im Modus --user ist dies     │
       │             │ Benutzerzwischenspeicherverzeichnis │ identisch zu                 │
       │             │                                     │ $XDG_CACHE_HOME, andernfalls │
       │             │                                     │ /var/cache.                  │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%h"         │ Benutzer-Home-Verzeichnis.          │ Dies ist das                 │
       │             │                                     │ Home-Verzeichnis des         │
       │             │                                     │ Benutzers, der den Befehl    │
       │             │                                     │ ausführt. Im Falle der       │
       │             │                                     │ Systeminstanz löst sich dies │
       │             │                                     │ auf »/root« auf.             │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%H"         │ Rechnername                         │ Der Rechnername des          │
       │             │                                     │ laufenden Systems.           │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%L"         │ System- oder                        │ Im Modus --user ist dies     │
       │             │ Benutzerprotokollierverzeichnis     │ identisch zu                 │
       │             │                                     │ $XDG_CONFIG_HOME mit         │
       │             │                                     │ angehängtem /log,            │
       │             │                                     │ andernfalls /var/log.        │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%m"         │ Maschinenkennung                    │ Die Maschinenkennung des     │
       │             │                                     │ laufenden Systems,           │
       │             │                                     │ formatiert als Zeichenkette. │
       │             │                                     │ Siehe machine-id(5) für      │
       │             │                                     │ weitere Informationen.       │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%S"         │ System- oder                        │ Im Modus --user ist dies     │
       │             │ Benutzerzustandsverzeichnis         │ identisch zu                 │
       │             │                                     │ $XDG_CONFIG_HOME,            │
       │             │                                     │ andernfalls /var/lib.        │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%t"         │ System- oder                        │ Im Modus --user ist dies     │
       │             │ Benutzerlaufzeitverzeichnis         │ identisch zu                 │
       │             │                                     │ $XDG_RUNTIME_DIR,            │
       │             │                                     │ andernfalls /run.            │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%T"         │ Verzeichnis für temporäre Dateien   │ Dies ist entweder /tmp oder  │
       │             │                                     │ der Pfad, auf den »$TMPDIR«, │
       │             │                                     │ »$TEMP« oder »$TMP« gesetzt  │
       │             │                                     │ ist.                         │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%g"         │ Benutzergruppe                      │ Dies ist der Name der        │
       │             │                                     │ Gruppe, die den Befehl       │
       │             │                                     │ ausführt. Im Falle der       │
       │             │                                     │ Systeminstanz löst sich dies │
       │             │                                     │ auf »root« auf.              │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%G"         │ Benutzer-GID                        │ Dies ist die numerische GID  │
       │             │                                     │ der Gruppe, die den Befehl   │
       │             │                                     │ ausführt. Im Falle der       │
       │             │                                     │ Systeminstanz löst sich dies │
       │             │                                     │ auf 0 auf.                   │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%u"         │ Benutzername                        │ Dies ist der Name des        │
       │             │                                     │ Benutzers, der den Befehl    │
       │             │                                     │ ausführt. Im Falle der       │
       │             │                                     │ Systeminstanz löst sich dies │
       │             │                                     │ auf »root« auf.              │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%U"         │ Benutzer-UID                        │ Dies ist die numerische UID  │
       │             │                                     │ des Benutzers, der den       │
       │             │                                     │ Befehl ausführt. Im Falle    │
       │             │                                     │ der Systeminstanz löst sich  │
       │             │                                     │ dies auf 0 auf.              │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%v"         │ Kernelveröffentlichung              │ Identisch zur Ausgabe von    │
       │             │                                     │ uname -r.                    │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%V"         │ Verzeichnis für größere und         │ Dies ist entweder /var/tmp   │
       │             │ dauerhafte temporäre Dateien        │ oder der Pfad, auf den       │
       │             │                                     │ »$TMPDIR«, »$TEMP« oder      │
       │             │                                     │ »$TMP« gesetzt ist.          │
       ├─────────────┼─────────────────────────────────────┼──────────────────────────────┤
       │"%%"         │ Maskiertes »%«                      │ Einzelnes Prozentzeichen.    │
       └─────────────┴─────────────────────────────────────┴──────────────────────────────┘

BEISPIELE

       Beispiel 1. Erstellt Verzeichnisse mit festgelegtem Modus und Eigentümerschaft

       screen(1) benötigt beim Systemstart zwei Verzeichnisse mit bestimmten Modi und Eigentümerschaften:

           # /usr/lib/tmpfiles.d/screen.conf
           d /run/screens  1777 root screen 10d
           d /run/uscreens 0755 root screen 10d12h

       Inhalte von /run/screens und /run/uscreens werden nach 10 bzw. 10 Tagen und 12 Stunden bereinigt.

       Beispiel 2. Erstellt ein Verzeichnis mit einem SMACK-Attribut

           D /run/cups - - - -
           t /run/cups - - - - security.SMACK64=printing user.attr-with-spaces="foo bar"

       Das Verzeichnis wird root gehören und den Standardmodus haben. Seine Inhalte unterliegen nicht der
       zeitbasierten Bereinigung, werden aber gelöscht, wenn systemd-tmpfiles --remove ausgeführt wird.

       Beispiel 3. Erstellt ein Verzeichnis und verhindert die Bereinigung seiner Inhalte

       abrt(1) benötigt ein beim Systemstart erstelltes Verzeichnis mit bestimmten Modi und Eigentümerschaften,
       dessen Inhalte vor der automatischen, auf /var/tmp angewandten Bereinigung geschützt werden sollten:

           # /usr/lib/tmpfiles.d/tmp.conf
           d /var/tmp 1777 root root 30d

           # /usr/lib/tmpfiles.d/abrt.conf
           d /var/tmp/abrt 0755 abrt abrt -

       Beispiel 4. Wendet Bereinigung beim Systemstart und zeitbasiert an

           # /usr/lib/tmpfiles.d/dnf.conf
           r! /var/cache/dnf/*/*/download_lock.pid
           r! /var/cache/dnf/*/*/metadata_lock.pid
           r! /var/lib/dnf/rpmdb_lock.pid
           e  /var/cache/dnf/ - - - 30d

       Die Sperrdateien werden während des Systemstarts entfernt. Alle Dateien und Verzeichnisse in
       /var/cache/dnf/ werden entfernt, nachdem in 30 Tagen nicht auf sie zugegriffen wurde.

       Beispiel 5. Den Inhalt eines Zwischenspeicherverzeichnisses beim Systemstart leeren

           # /usr/lib/tmpfiles.d/krb5rcache.conf
           e! /var/cache/krb5rcache - - - 0

       Alle Dateien und Unterverzeichnisse in /var/cache/krb5rcache/ werden beim Systemstart entfernt. Das
       Verzeichnis wird nicht erstellt.

/RUN/ UND /VAR/RUN/

       /var/run/ ist ein veralteter Symlink auf /run/ und Anwendungen sollten Letzteres verwenden.
       systemd-tmpfiles wird bei der Verwendung von /var/run warnen.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-tmpfiles(8), systemd-delta(1), systemd.exec(5), attr(5), getfattr(1), setfattr(1),
       setfacl(1), getfacl(1), chattr(1), btrfs-subvolume(8), btrfs-qgroup(8)

ANMERKUNGEN

        1. Hinweise zur Auflösbarkeit von Benutzer- und Gruppennamen
           https://systemd.io/UIDS-GIDS.html#notes-on-resolvability-of-user-and-group-names

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