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BEZEICHNUNG

       sfdisk - eine Plattenpartitionstabelle anzeigen oder verändern

ÜBERSICHT

       sfdisk [Optionen] Gerät [-N Partitionsnummer]

       sfdisk [Optionen] Befehl

BESCHREIBUNG

       sfdisk ist ein Skript-orientiertes Werkzeug zur Partitionierung beliebiger Blockgeräte.

       Seit  Version  2.26  unterstützt sfdisk Festplattenbezeichnungen im Stil von MBR (DOS), GPT, SUN und SGI,
       jedoch ist die CHS-Addressierung (Zylinder-Kopf-Sektor) nicht mehr möglich. CHS war  für  Linux  nie  von
       Bedeutung, daher ergibt dieses Adressierungskonzept für neue Geräte keinen Sinn.

       (seit  Version  2.26)  richtet sfdisk Anfang und Ende von Partitionen an Blockgerät-E/A-Begrenzungen aus,
       wenn relative Größen festgelegt werden, wenn die Vorgabewerte verwandt werden  oder  wenn  multiplikative
       Endungen  (z.B.  MiB)  für  Größen  verwandt  werden.  Es ist möglich, dass Partitionsgrößen aufgrund der
       Ausrichtung optimiert (reduziert oder vergrößert) werden, falls  der  Anfangsversatz  genau  in  Sektoren
       festgelegt ist und die Partitionsgröße relativ oder durch multiplikative Endungen.

       Es  wird  empfohlen,  den  Startversatz überhaupt nicht festzulegen und alle Partitionsgrößen in MiB, GiB
       (oder so). In diesem Fall wird Sfdisk alle Partitionen an  Blockgerät-E/A-Begrenzungen  ausrichten  (oder
       wenn  die  E/A-Begrenzungen  zu  klein  sind,  dann an Megabyte-Grenzen, um das Plattenlayout portabel zu
       halten). Falls dieses Vorgabeverhalten nicht gewünscht ist (normalerweise für sehr  kleine  Partitionen),
       dann  legen  Sie den Versatz und die Größe in Sektoren fest. In diesem Fall folgt Sfdisk den festgelegten
       Nummern ohne irgendwelche Optimierungen komplett.

       sfdisk erzeugt  keine  Standard-Systempartitionen  für  SGI-  und  SUN-Festplattenbezeichnungen,  wie  es
       fdisk(8)  tut.  Es  ist notwendig, alle Partitionen einschließlich der die gesamte Festplatte umfassenden
       Systempartitionen explizit zu erzeugen.

       sfdisk verwendet den Ioctl BLKRRPART (Partitionstabelle erneut einlesen), um  sicherzustellen,  dass  das
       Gerät  nicht  durch  das  System  oder  andere  Werkzeuge  verwandt wird (siehe auch --no-reread). Es ist
       möglich, dass diese Funktionalität oder ein anderes Sfdisk zu einem Ressourcenwettstreit mit udevd führt.
       Es wird empfohlen, mögliche  Kollisionen  zu  vermeiden,  indem  ausschließlich  Flock  für  das  gesamte
       Plattengerät  verwandt  wird,  um  Zugriffe  zu  serialisieren. Der ausschließliche Flock wird Udevd dazu
       veranlassen, die Ereignisbearbeitung des Gerätes zu überspringen. Beispiel:

              flock /dev/sdc sfdisk /dev/sdc

       Beachten Sie, dass diese Semantik derzeit von Udevd nicht für MD- und DM-Geräte unterstützt wird.

BEFEHLE

       Die Befehle schließen sich gegenseitig aus.

       [-N Partitionsnummer] Gerät
              In der Voreinstellung liest sfdisk die Spezifikation für die gewünschte Partitionierung des Geräts
              aus der Standardeingabe und ändert dann die Partitionstabellen auf diesem Blockgerät.  Nachfolgend
              finden  Sie  eine Beschreibung des Eingabeformats. Wenn sfdisk ermittelt, dass die Standardeingabe
              ein Terminal ist, startet es eine interaktive Sitzung.

              Wenn die Option -N angegeben ist, werden die Änderungen auf die Partition angewendet,  auf  welche
              die Partitionsnummer verweist. Nicht angegebene Felder der Partition werden nicht verändert.

              Beachten  Sie,  dass  Sie  mit  -N  auch  ungenutzte Partitionen bearbeiten können. Beispielsweise
              enthält der MBR stets vier Partitionen, aber die Anzahl der tatsächlich genutzten Partitionen kann
              kleiner sein. In diesem Fall folgt sfdisk den  Standardwerten  der  Partitionstabelle  und  wendet
              nicht die voreingestellten Werte auf die mit -N angegebenen ungenutzten Partitionen an. Siehe auch
              --append.

       -A, --activate Gerät [Partitionsnummer…]
              schaltet die Bootfähig-Markierung für die angegebenen Partitionen ein und die Bootfähig-Markierung
              für  alle  nicht  festgelegten  Partitionen  aus.  Der  besondere  Platzhalter  »-« kann statt der
              Partitionsnummer verwandt werden, um die Bootfähig-Markierung auf allen Partitionen auszuschalten.

              Der   Aktivierungsbefehl   wird   nur   für    MBR    und    PMBR    unterstützt.    Falls    eine
              GPT-Festplattenbezeichnung   erkannt  wird,  dann  gibt  Sfdisk  eine  Warnung  aus  und  schaltet
              automatisch auf PMBR um.

              Falls keine Partitionsnummer angegeben ist, werden alle Partitionen aufgelistet, die als bootfähig
              markiert sind.

       --delete Gerät [Partitionsnummer…]
              löscht alle oder die angegebenen Partitionen.

       -d, --dump Gerät
              gibt die Partitionen eines Gerätes in einem Format aus, das von  sfdisk  als  Eingabe  verarbeitet
              werden kann. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt SICHERUNG DER PARTITIONSTABELLE.

       -g, --show-geometry [Gerät…]
              listet  die  Geometrie  aller oder der angegebenen Geräte auf. Für die Rückwärtskompatibilität hat
              die veraltete Option --show-pt-geometry die gleiche Bedeutung wie diese.

       -J, --json Gerät
              gibt die Partitionen eines Geräts im JSON-Format aus. Beachten Sie, dass JSON von sfdisk nicht als
              Eingabeformat verarbeitet werden kann.

       -l, --list [Gerät…]
              listet alle Partitionen von allen oder den angegebenen Geräten auf. Dieser  Befehl  kann  zusammen
              mit --verify verwandt werden.

       -F, --list-free [Gerät …]
              listet die freien unpartitionierten Bereiche aller oder der angegebenen Geräte auf.

       --part-attrs Gerät Partitionsnummer [Attribute]
              ändert  die  GPT-Partitions-Attributbits.  Falls  Attribute  nicht  angegeben ist, dann werden die
              aktuellen Partitionseinstellungen ausgegeben. Das Argument Attribute ist eine durch  Kommata  oder
              Leerzeichen   getrennte   Liste   von   Bits.   Die   derzeit   unterstützten  Attributbits  sind:
              RequiredPartition, NoBlockIOProtocol, LegacyBIOSBootable und GUID-spezifische Bits im Bereich  von
              48 bis 63. Beispielsweise setzt die Zeichenkette »RequiredPartition,50,51« drei Bits.

       --part-label Gerät Partitionsnummer [Bezeichnung]
              ändert den GPT-Partitionsnamen (Bezeichnung). Falls Bezeichnung nicht angegeben ist, dann wird die
              aktuelle Partitionsbezeichnung ausgegeben.

       --part-type Gerät Partitionsnummer [Typ]
              ändert  den  Partitionstyp.  Falls  Typ  nicht angegeben ist, dann wird der aktuelle Partitionstyp
              ausgegeben.  Das  Argument  Typ  ist  hexadezimal  für  MBR  oder  eine  GUID  für  GPT.  Für  die
              Rückwärtskompatibilität haben die Optionen -c und --id die gleiche Bedeutung wie diese.

       --part-uuid Gerät Partitionsnummer [UUID]
              ändert   die  GPT-Partitions-UUID.  Falls  UUID  nicht  angegeben  ist,  dann  wird  die  aktuelle
              Partitions-UID ausgegeben.

       -r, --reorder Gerät
              nummeriert die Partitionen neu, sortiert nach ihrem Startversatz.

       -s, --show-size [Gerät…]
              listet die Größe von allen oder den angegebenen Partitionen in Einheiten von 1024 Byte auf. Dieser
              Befehl ist VERALTET, verwenden Sie stattdessen blockdev(1).

       -T, --list-types
              gibt alle  unterstützten  Typen  für  die  aktuelle  Plattenbezeichnung  oder  die  durch  --label
              angegebene Bezeichnung aus.

       -V, --verify [Gerät…]
              prüft, ob die Partitionstabelle und die Partitionen korrekt erscheinen.

OPTIONEN

       -a, --append
              erzeugt keine neue Partitionstabelle, sondern hängt nur die angegebenen Partitionen an.

       -b, --backup
              sichert die Sektoren der aktuellen Partitionstabelle, bevor mit der Partitionierung begonnen wird.
              Der  voreingestellte  Name  der Sicherungsdatei ist ~/sfdisk-<Gerät>-<Position>.bak. Einen anderen
              Namen können Sie mit der Option -O (--backup-file) angeben.

       --color[=WANN]
              stellt die Ausgabe farbig dar. Das optionale Argument WANN kann  auto,  never  oder  always  sein.
              Falls WANN nicht angegeben ist, ist auto die Voreinstellung. Die Farben können deaktiviert werden.
              Die  jeweilige  einkompilierte  Voreinstellung  zeigt  Ihnen  die Option --help an. Siehe auch den
              Abschnitt FARBEN.

       -f, --force
              deaktiviert alle Konsistenzprüfungen.

       --Linux
              Veraltete und ignorierte Option. Standardmäßig ist die  Partitionierung  mit  Linux  (und  anderen
              modernen Betriebssystemen) kompatibel.

       -n, --no-act
              führt alles außer dem Schreiben auf das Gerät selbst durch.

       --no-reread
              prüft nicht mittels des Ioctls »re-read-partition-table«, ob das Gerät verwandt wird.

       --no-tell-kernel
              informiert  den  Kernel über Partitionsänderungen nicht. Diese Option wird zusammen mit der Option
              --no-reread empfohlen, um Partitionen auf einer  verwendeten  Platte  zu  ändern.  Die  veränderte
              Partition sollte nicht verwandt (d.h. eingehängt) sein.

       -O, --backup-file Pfad
              setzt  den  voreingestellten  Namen  der  Sicherungsdatei  außer  Kraft.  Beachten  Sie,  dass der
              Gerätename und die Position stets an den Dateinamen angehängt werden.

       --move-data[=Pfad]
              verschiebt die Daten, nachdem die Partition einen neuen Platz bekommen hat, z.B. wenn  der  Anfang
              einer  Partition  an  einen anderen Platz auf der Platte verschoben wurde. Die Größe der Partition
              darf sich nicht ändern und der alte und neue Ort können sich überlappen. Diese Option benötigt die
              Option -N, damit sie nur für eine bestimmte Partition verarbeitet wird.

              Der Pfad setzt den vorgegebenen Protokolldateinamen (Vorgabe ist ~/sfdisk-<Gerätename>.move) außer
              Kraft.  Die  Protokolldatei  enthält  Informationen  über  alle  Lese-/Schreibaktionen   auf   den
              Partitionsdaten.

              Beachten  Sie,  dass  diese  Aktion  riskant  und  nicht  atomar  ist.  Vergessen  Sie nicht, eine
              Sicherungskopie Ihrer Daten anzulegen!

              In dem nachfolgenden Beispiel erstellt der erste Befehl einen freien Bereich der Größe 100 MiB vor
              der ersten Partition und verschiebt die  darin  enthaltenen  Daten  (z.B.  ein  Dateisystem).  Der
              nächste  Befehl  erstellt  eine  neue  Partition aus dem freien Bereich (bei Versatz 2048) und der
              letzte Befehl sortiert die Partitionen neu, so dass sie auf die  Platten-Reihenfolge  passen  (der
              ursprüngliche sdc1 wird sdc2 werden).

              echo '+100M,' | sfdisk --move-data /dev/sdc -N 1
              echo '2048,' | sfdisk /dev/sdc --append
              sfdisk /dev/sdc --reorder

       -o, --output Liste
              legt  die  anzuzeigenden  Spalten  fest.  Mit  --help  erhalten Sie eine Liste aller unterstützten
              Spalten.

              Die voreingestellte Liste der Spalten kann erweitert werden, indem Sie die Liste im Format  +Liste
              angeben (beispielsweise -o +UUID).

       -q, --quiet
              unterdrückt zusätzliche Informationsmeldungen.

       -u, --unit S
              Veraltete  Option.  Nur  die Einheit »sector« wird unterstützt. Beim Befehl --show-size wird diese
              Option nicht unterstützt.

       -X, --label Typ
              legt den Festplattenbezeichnungstyp (z.B. dos, gpt) fest. Falls diese Option nicht angegeben  ist,
              dann  verwendet  sfdisk  die  existierende  Festplattenbezeichnung als Vorgabe, aber falls es noch
              keine Festplattenbezeichnung auf dem Gerät gibt, dann ist die Vorgabe dos. Die  Vorgabe  oder  die
              aktuelle Festplattenbezeichnung kann durch die Skriptkopfzeile »label: <Name>« außer Kraft gesetzt
              werden.  Die  Option  --label  erzwingt nicht die Erstellung leerer Festplattenbezeichnungen durch
              sfdisk (siehe den Abschnitt LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN unten).

       -Y, --label-nested Typ
              erzwingt   die   Bearbeitung   einer   geschachtelten    Festplattenbezeichnung.    Die    primäre
              Festplattenbezeichnung   muss   bereits   existieren.  Diese  Option  erlaubt  beispielsweise  die
              Bearbeitung eines hybriden/geschützten MBRs auf Geräten mit GPT.

       -w, --wipe WANN
              entfernt Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von dem Gerät, um mögliche Kollisionen
              zu vermeiden. Das Argument WANN kann auto, never oder  always  lauten.  Wenn  diese  Option  nicht
              angegeben  ist,  ist  die  Vorgabe  auto. In diesem Fall werden die Signaturen nur im interaktiven
              Modus entfernt; außer dass alte Partitionstabellensignaturen immer vor der Erstellung einer  neuen
              Partitionstabelle entfernt werden, falls das Argument WANN nicht never ist. In allen Fällen werden
              erkannte  Signaturen  durch  Warnmeldungen  berichtet,  bevor eine neue Partitionstabelle erstellt
              wird. Siehe auch den Befehl wipefs(8).

       -W, --wipe-partitions WANN
              Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von einer neu erstellten  Partition  entfernen,
              um  mögliche  Kollisionen  zu vermeiden. Das Argument WANN kann auto, never oder always sein. Wenn
              diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe auto, bei der  Signaturen  nur  im  interaktiven
              Modus  und  nach  Bestätigung  durch den Benutzer entfernt werden. In allen Fällen werden erkannte
              Signaturen durch Warnmeldungen gemeldet, nachdem eine neue Partition erstellt  wurde.  Siehe  auch
              den Befehl wipefs(8).

       -v, --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       -h, --help
              zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

EINGABEFORMATE

       sfdisk unterstützt zwei Eingabeformate und generische Kopfzeilen.

       Kopfzeilen
              Die  optionalen  Kopfzeilen  legen  generische  Informationen  fest, die für die Partitionstabelle
              gelten. Das Kopfzeilenformat lautet:

                     <Name>: <Wert>

              Folgende Kopfzeilen werden derzeit akzeptiert:

                     unit   legt die Partitionierungseinheit fest. Die einzige unterstützte Einheit ist sectors.

                     label  legt den Partitionierungstabellentyp fest. Beispielsweise dos oder gpt.

                     label-id
                            legt den Partitionstabellenkennzeichner  fest.  Er  sollte  eine  hexadezimale  Zahl
                            (beginnend mit 0x) für MBR und eine UUID für GPT sein.

                     first-lba
                            legt den ersten für GPT-Partitionen benutzbaren Sektor fest.

                     last-lba
                            legt den letzten für GPT-Partitionen benutzbaren Sektor fest.

                     Tabellenlänge
                            legt die maximale Anzahl an GPT-Partitionen fest.

                     grain  legt  die minimale Größe in Bytes fest, die zur Berechnung der Partitionsausrichtung
                            verwandt wird. Die Vorgabe ist 1MiB und es wird nachdrücklich empfohlen, die Vorgabe
                            zu verwenden. Falls Sie sich nicht sicher sind, verändern Sie die Vorgabe nicht.

              Beachten Sie, dass Sie Kopfzeilen in der Eingabe nur vor der ersten Partition angeben können.

       Unnamed-fields format

                     Start Größe Typ bootbar

              wobei jede Zeile einen Partitionsdeskriptor darstellt.

              Felder werden durch Leerraum, Kommata oder Semikola getrennt, möglicherweise gefolgt von Leerraum;
              Leerraum am Anfang und  Ende  wird  ignoriert.  Zahlen  können  oktal,  dezimal  oder  hexadezimal
              angegeben  werden,  die Vorgabe ist dezimal. Wenn ein Feld fehlt, leer oder mit »-« angegeben ist,
              wird ein Vorgabewert verwandt. Wenn aber die Option -N angegeben  wird  (eine  einzelne  Partition
              ändern), ist die Vorgabe für jedes Feld sein vorheriger Wert.

              Der  Vorgabewert  von  Start  ist  der  erste  nicht  zugewiesene  Sektor,  der  entsprechend  der
              E/A-Begrenzungen ausgerichtet ist. Der Vorgabe-Start-Versatz für die erste Partition  ist  1  MiB.
              Der  Versatz  kann  von  einer  multiplikativen Endung (KiB, MiB, GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB)
              gefolgt werden; die Zahl wird dann als Versatz in Bytes interpretiert.

              Der Vorgabewert von Größe meint »so viel wie möglich«, d.h. bis zur nächsten  Partition  oder  dem
              Ende   des   Geräts.   Ein  numerisches  Argument  wird  standardmäßig  als  Anzahl  von  Sektoren
              interpretiert; wird aber die Größe von einem der multiplikativen Endungen  (KiB,  MiB,  GiB,  TiB,
              PiB,  EiB, ZiB und YiB) gefolgt, dann wird die Zahl als Größe der Partition in Bytes interpretiert
              und wird dann entsprechend der E/A-Begrenzungen  ausgerichtet.  Ein  »+«  kann  statt  einer  Zahl
              verwandt  werden,  um  die  Partition  so  weit  wie möglich zu vergrößern. Beachten Sie, dass »+«
              äquivalent zu dem Standardverhalten für eine neue Partition ist. Bestehende Partitionen werden wie
              notwendig in der Größe verändert.

              Der Partitions-Typ wird in hex für MBR (DOS), ohne die Vorsilbe 0x, und als GUID-Zeichenkette  für
              GPT angegeben, oder ein Kürzel:

                     L      Linux; bedeutet 83 für MBR und 0FC63DAF-8483-4772-8E79-3D69D8477DE4 für GPT.

                     S      Swap-Bereich     (Auslagerungsspeicher);     bedeutet     82     für     MBR     und
                            0657FD6D-A4AB-43C4-84E5-0933C84B4F4F für GPT

                     E      erweiterte Partition; bedeutet 5 für MBR

                     H      home-Partition; bedeutet 933AC7E1-2EB4-4F13-B844-0E14E2AEF915 für GPT

                     X      Linux erweiterte Partition, bedeutet 85 für MBR.

                     U      EFI-Systempartition, bedeutet EF für  MBR  und  C12A7328-F81F-11D2-BA4B-00A0C93EC93B
                            für GPT

                     R      Linux RAID; bedeutet FD für MBR und A19D880F-05FC-4D3B-A006-743F0F84911E für GPT

                     V      LVM; bedeutet 8E für MBR und E6D6D379-F507-44C2-A23C-238F2A3DF928 für GPT

              Der Vorgabe-Typ-Wert ist L.

              bootbar  wird als [*|-] festgelegt, standardmäßig nicht bootbar. Der Wert des Feldes ist für Linux
              irrelevant – wenn  Linux  läuft,  ist  es  bereits  gestartet  –  aber  er  könnte  für  bestimmte
              Systemstartprogramme und für andere Betriebssysteme eine Rolle spielen.

       Named-fields Format
              Dieses  Format  ist  lesbarer,  robuster,  erweiterbarer und erlaubt es, zusätzliche Informationen
              (z.B. eine UUID) anzugeben. Es wird  empfohlen,  dieses  Format  zu  verwenden,  um  Ihre  Skripte
              lesbarer zu halten.

                     [Gerät :] Name[=Wert], …

              Das Gerät-Feld ist optional. sfdisk ermittelt die Partitionsnummer aus dem Gerätenamen. Es erlaubt
              die  Angabe  der  Partitionen  in  willkürlicher  Reihenfolge. Diese Funktionalität wird meist von
              --dump verwendet. Verwenden Sie diese nicht, wenn Sie sich nicht sicher sind.

              Der Wert kann zwischen Anführungszeichen angegeben werden  (zum  Beispiel  name="Partitionsname").
              Derzeit werden folgende Felder unterstützt:

                     start=Zahl
                            Der   erste   nicht   zugewiesene  Sektor,  der  entsprechend  der  E/A-Begrenzungen
                            ausgerichtet ist. Der Vorgabestartversatz für die erste Partition  ist  1  MiB.  Dem
                            Versatz  kann eine multiplikative Endung (KiB, MiB, GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB)
                            folgen), diese Zahl wird dann als Versatz in Bytes interpretiert.

                     size=Zahl
                            gibt die Partitionsgröße in Sektoren an. Der  Zahl  können  multiplikative  Endungen
                            folgen  (KiB,  MiB,  GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB), in diesem Fall wird die Größe
                            als Bytes interpretiert und an den E/A-Grenzen des Gerätes ausgerichtet.

                     bootable
                            markiert die Partition als bootfähig.

                     attrs=Zeichenkette
                            gibt die Partitionsattribute an, üblicherweise die  GPT-Partitionsattribut-Bits.  In
                            --part-attrs finden Sie weitere Details zum GPT-Bitformat.

                     uuid=Zeichenkette
                            gibt die GPT-Partitions-UUID an.

                     name=Zeichenkette
                            GPT-Partitionsname

                     type=Code
                            Hexadezimalzahl  (ohne  0x)  für  eine  MBR-Partition  beziehungsweise GUID für eine
                            GPT-Partition. Zwecks Abwärtskompatibilität hat das Feld Id= die gleiche Bedeutung.

LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN

       sfdisk erstellt standardmäßig keine Partitionstabellen  ohne  Partitionen.  Die  Zeilen  mit  Partitionen
       werden   im   Skript   standardmäßig   erwartet.  Die  leere  Partitionstabelle  muss  explizit  mit  den
       Skript-Kopfzeilen »label: <Name>«  ohne  irgendwelche  Partitionszeilen  erbeten  werden.  Beispielsweise
       erstellt

              echo 'label: gpt' | sfdisk /dev/sdb

       eine leere GPT-Partitionstabelle. Beachten Sie, dass --append diese Funktionalität deaktiviert.

SICHERUNG DER PARTITIONSTABELLE

       Es wird empfohlen, das Layout Ihrer Geräte zu sichern. sfdisk unterstützt dies auf zwei Arten:

       Verwenden  Sie  die  Option  --dump,  um  eine  Beschreibung  der  Geräteaufteilung in einer Textdatei zu
       speichern. Das Speicherformat ist für die spätere Verarbeitung in sfdisk geeignet. Beispiel:

              sfdisk --dump /dev/sda > sda.dump

       Dies kann später wie folgt zurückgespielt werden:

              sfdisk /dev/sda < sda.dump

       Falls Sie eine  komplette  (binäre)  Sicherungskopie  aller  Sektoren,  in  denen  die  Partitionstabelle
       gespeichert  ist,  machen  möchten,  dann verwenden Sie die Option --backup. Sie schreibt die Sektoren in
       Dateien  ~/sfdisk-<Gerät>-<Versatz>.bak.  Der  Vorgabename  der  Sicherungsdatei  kann  mit  der   Option
       --backup-file  geändert  werden. Die Sicherungsdatei enthält nur rohe Daten vom Gerät. Beachten Sie, dass
       das gleiche Konzept der Sicherungsdateien von wipefs(8) verwandt wird. Zum Beispiel:

              sfdisk --backup /dev/sda

       Der GPT-Header kann später folgendermaßen wiederhergestellt werden:

              dd  if=~/sfdisk-sda-0x00000200.bak  of=/dev/sda  \
              seek=$((0x00000200))  bs=1  conv=notrunc

       Beachten Sie, dass die Option -I zur Wiederherstellung von Sektoren in sfdisk  seit  Version  2.26  nicht
       mehr verfügbar ist. Die benötigte Funktionalität stellt dd(1) bereit.

FARBEN

       Implizites Einfärben wird deaktiviert, wenn die Datei /etc/terminal-colors.d/sfdisk.disable leer ist.

       Lesen  Sie  terminal-colors.d(5)  über  die Einfärbekonfiguration. Die von sfdisk unterstützten logischen
       Farbnamen sind:

       header Die Kopfzeilen der ausgegebenen Tabellen.

       warn   Die Warnmeldungen.

       welcome
              Die Begrüßungsnachricht.

ANMERKUNGEN

       Seit Version 2.26 sind die Optionen -R oder --re-read, welche das erneute Einlesen der  Partitionstabelle
       erzwingen, in sfdisk nicht mehr verfügbar. Verwenden Sie stattdessen blockdev --rereadpt.

       Seit Version 2.26 sind die Optionen --DOS, --IBM, --DOS-extended, --unhide, --show-extended, --cylinders,
       --heads, --sectors, --inside-outer und --not-inside-outer in sfdisk nicht mehr verfügbar.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       SFDISK_DEBUG=all
              aktiviert die Debug-Ausgabe für sfdisk.

       LIBFDISK_DEBUG=all
              aktiviert die Debug-Ausgabe für libfdisk.

       LIBBLKID_DEBUG=all
              aktiviert die Debug-Ausgabe für libblkid.

       LIBSMARTCOLS_DEBUG=all
              aktiviert die Debug-Ausgabe für libsmartcols.

SIEHE AUCH

       fdisk(8), cfdisk(8), parted(8), partprobe(8), partx(8)

AUTOR

       Karel Zak <kzak@redhat.com>

       Die aktuelle Sfdisk-Implementierung basiert auf dem ursprünglichen Sfdisk von Andries E. Brouwer.

VERFÜGBARKEIT

       Der      Befehl      sfdisk      ist      Teil     des     Pakets     util-linux     und     kann     von
       https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ heruntergeladen werden.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge  Kreutzmann  <debian@helgefjell.de>,  Mario
       Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser  Handbuchseite  finden,  schicken  Sie  bitte  eine  E-Mail  an
       <debian-l10n-german@lists.debian.org>.

util-linux                                          Juni 2015                                          SFDISK(8)