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BEZEICHNUNG
sfdisk - eine Plattenpartitionstabelle anzeigen oder verändern
ÜBERSICHT
sfdisk [Optionen] Gerät [-N Partitionsnummer]
sfdisk [Optionen] Befehl
BESCHREIBUNG
sfdisk ist ein Skript-orientiertes Werkzeug zur Partitionierung beliebiger Blockgeräte.
Seit Version 2.26 unterstützt sfdisk Festplattenbezeichnungen im Stil von MBR (DOS), GPT, SUN und SGI,
jedoch ist die CHS-Addressierung (Zylinder-Kopf-Sektor) nicht mehr möglich. CHS war für Linux nie von
Bedeutung, daher ergibt dieses Adressierungskonzept für neue Geräte keinen Sinn.
(seit Version 2.26) richtet sfdisk Anfang und Ende von Partitionen an Blockgerät-E/A-Begrenzungen aus,
wenn relative Größen festgelegt werden, wenn die Vorgabewerte verwandt werden oder wenn multiplikative
Endungen (z.B. MiB) für Größen verwandt werden. Es ist möglich, dass Partitionsgrößen aufgrund der
Ausrichtung optimiert (reduziert oder vergrößert) werden, falls der Anfangsversatz genau in Sektoren
festgelegt ist und die Partitionsgröße relativ oder durch multiplikative Endungen.
Es wird empfohlen, den Startversatz überhaupt nicht festzulegen und alle Partitionsgrößen in MiB, GiB
(oder so). In diesem Fall wird Sfdisk alle Partitionen an Blockgerät-E/A-Begrenzungen ausrichten (oder
wenn die E/A-Begrenzungen zu klein sind, dann an Megabyte-Grenzen, um das Plattenlayout portabel zu
halten). Falls dieses Vorgabeverhalten nicht gewünscht ist (normalerweise für sehr kleine Partitionen),
dann legen Sie den Versatz und die Größe in Sektoren fest. In diesem Fall folgt Sfdisk den festgelegten
Nummern ohne irgendwelche Optimierungen komplett.
sfdisk erzeugt keine Standard-Systempartitionen für SGI- und SUN-Festplattenbezeichnungen, wie es
fdisk(8) tut. Es ist notwendig, alle Partitionen einschließlich der die gesamte Festplatte umfassenden
Systempartitionen explizit zu erzeugen.
sfdisk verwendet den Ioctl BLKRRPART (Partitionstabelle erneut einlesen), um sicherzustellen, dass das
Gerät nicht durch das System oder andere Werkzeuge verwandt wird (siehe auch --no-reread). Es ist
möglich, dass diese Funktionalität oder ein anderes Sfdisk zu einem Ressourcenwettstreit mit udevd führt.
Es wird empfohlen, mögliche Kollisionen zu vermeiden, indem ausschließlich Flock für das gesamte
Plattengerät verwandt wird, um Zugriffe zu serialisieren. Der ausschließliche Flock wird Udevd dazu
veranlassen, die Ereignisbearbeitung des Gerätes zu überspringen. Beispiel:
flock /dev/sdc sfdisk /dev/sdc
Beachten Sie, dass diese Semantik derzeit von Udevd nicht für MD- und DM-Geräte unterstützt wird.
BEFEHLE
Die Befehle schließen sich gegenseitig aus.
[-N Partitionsnummer] Gerät
In der Voreinstellung liest sfdisk die Spezifikation für die gewünschte Partitionierung des Geräts
aus der Standardeingabe und ändert dann die Partitionstabellen auf diesem Blockgerät. Nachfolgend
finden Sie eine Beschreibung des Eingabeformats. Wenn sfdisk ermittelt, dass die Standardeingabe
ein Terminal ist, startet es eine interaktive Sitzung.
Wenn die Option -N angegeben ist, werden die Änderungen auf die Partition angewendet, auf welche
die Partitionsnummer verweist. Nicht angegebene Felder der Partition werden nicht verändert.
Beachten Sie, dass Sie mit -N auch ungenutzte Partitionen bearbeiten können. Beispielsweise
enthält der MBR stets vier Partitionen, aber die Anzahl der tatsächlich genutzten Partitionen kann
kleiner sein. In diesem Fall folgt sfdisk den Standardwerten der Partitionstabelle und wendet
nicht die voreingestellten Werte auf die mit -N angegebenen ungenutzten Partitionen an. Siehe auch
--append.
-A, --activate Gerät [Partitionsnummer…]
schaltet die Bootfähig-Markierung für die angegebenen Partitionen ein und die Bootfähig-Markierung
für alle nicht festgelegten Partitionen aus. Der besondere Platzhalter »-« kann statt der
Partitionsnummer verwandt werden, um die Bootfähig-Markierung auf allen Partitionen auszuschalten.
Der Aktivierungsbefehl wird nur für MBR und PMBR unterstützt. Falls eine
GPT-Festplattenbezeichnung erkannt wird, dann gibt Sfdisk eine Warnung aus und schaltet
automatisch auf PMBR um.
Falls keine Partitionsnummer angegeben ist, werden alle Partitionen aufgelistet, die als bootfähig
markiert sind.
--delete Gerät [Partitionsnummer…]
löscht alle oder die angegebenen Partitionen.
-d, --dump Gerät
gibt die Partitionen eines Gerätes in einem Format aus, das von sfdisk als Eingabe verarbeitet
werden kann. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt SICHERUNG DER PARTITIONSTABELLE.
-g, --show-geometry [Gerät…]
listet die Geometrie aller oder der angegebenen Geräte auf. Für die Rückwärtskompatibilität hat
die veraltete Option --show-pt-geometry die gleiche Bedeutung wie diese.
-J, --json Gerät
gibt die Partitionen eines Geräts im JSON-Format aus. Beachten Sie, dass JSON von sfdisk nicht als
Eingabeformat verarbeitet werden kann.
-l, --list [Gerät…]
listet alle Partitionen von allen oder den angegebenen Geräten auf. Dieser Befehl kann zusammen
mit --verify verwandt werden.
-F, --list-free [Gerät …]
listet die freien unpartitionierten Bereiche aller oder der angegebenen Geräte auf.
--part-attrs Gerät Partitionsnummer [Attribute]
ändert die GPT-Partitions-Attributbits. Falls Attribute nicht angegeben ist, dann werden die
aktuellen Partitionseinstellungen ausgegeben. Das Argument Attribute ist eine durch Kommata oder
Leerzeichen getrennte Liste von Bits. Die derzeit unterstützten Attributbits sind:
RequiredPartition, NoBlockIOProtocol, LegacyBIOSBootable und GUID-spezifische Bits im Bereich von
48 bis 63. Beispielsweise setzt die Zeichenkette »RequiredPartition,50,51« drei Bits.
--part-label Gerät Partitionsnummer [Bezeichnung]
ändert den GPT-Partitionsnamen (Bezeichnung). Falls Bezeichnung nicht angegeben ist, dann wird die
aktuelle Partitionsbezeichnung ausgegeben.
--part-type Gerät Partitionsnummer [Typ]
ändert den Partitionstyp. Falls Typ nicht angegeben ist, dann wird der aktuelle Partitionstyp
ausgegeben. Das Argument Typ ist hexadezimal für MBR oder eine GUID für GPT. Für die
Rückwärtskompatibilität haben die Optionen -c und --id die gleiche Bedeutung wie diese.
--part-uuid Gerät Partitionsnummer [UUID]
ändert die GPT-Partitions-UUID. Falls UUID nicht angegeben ist, dann wird die aktuelle
Partitions-UID ausgegeben.
-r, --reorder Gerät
nummeriert die Partitionen neu, sortiert nach ihrem Startversatz.
-s, --show-size [Gerät…]
listet die Größe von allen oder den angegebenen Partitionen in Einheiten von 1024 Byte auf. Dieser
Befehl ist VERALTET, verwenden Sie stattdessen blockdev(1).
-T, --list-types
gibt alle unterstützten Typen für die aktuelle Plattenbezeichnung oder die durch --label
angegebene Bezeichnung aus.
-V, --verify [Gerät…]
prüft, ob die Partitionstabelle und die Partitionen korrekt erscheinen.
OPTIONEN
-a, --append
erzeugt keine neue Partitionstabelle, sondern hängt nur die angegebenen Partitionen an.
-b, --backup
sichert die Sektoren der aktuellen Partitionstabelle, bevor mit der Partitionierung begonnen wird.
Der voreingestellte Name der Sicherungsdatei ist ~/sfdisk-<Gerät>-<Position>.bak. Einen anderen
Namen können Sie mit der Option -O (--backup-file) angeben.
--color[=WANN]
stellt die Ausgabe farbig dar. Das optionale Argument WANN kann auto, never oder always sein.
Falls WANN nicht angegeben ist, ist auto die Voreinstellung. Die Farben können deaktiviert werden.
Die jeweilige einkompilierte Voreinstellung zeigt Ihnen die Option --help an. Siehe auch den
Abschnitt FARBEN.
-f, --force
deaktiviert alle Konsistenzprüfungen.
--Linux
Veraltete und ignorierte Option. Standardmäßig ist die Partitionierung mit Linux (und anderen
modernen Betriebssystemen) kompatibel.
-n, --no-act
führt alles außer dem Schreiben auf das Gerät selbst durch.
--no-reread
prüft nicht mittels des Ioctls »re-read-partition-table«, ob das Gerät verwandt wird.
--no-tell-kernel
informiert den Kernel über Partitionsänderungen nicht. Diese Option wird zusammen mit der Option
--no-reread empfohlen, um Partitionen auf einer verwendeten Platte zu ändern. Die veränderte
Partition sollte nicht verwandt (d.h. eingehängt) sein.
-O, --backup-file Pfad
setzt den voreingestellten Namen der Sicherungsdatei außer Kraft. Beachten Sie, dass der
Gerätename und die Position stets an den Dateinamen angehängt werden.
--move-data[=Pfad]
verschiebt die Daten, nachdem die Partition einen neuen Platz bekommen hat, z.B. wenn der Anfang
einer Partition an einen anderen Platz auf der Platte verschoben wurde. Die Größe der Partition
darf sich nicht ändern und der alte und neue Ort können sich überlappen. Diese Option benötigt die
Option -N, damit sie nur für eine bestimmte Partition verarbeitet wird.
Der Pfad setzt den vorgegebenen Protokolldateinamen (Vorgabe ist ~/sfdisk-<Gerätename>.move) außer
Kraft. Die Protokolldatei enthält Informationen über alle Lese-/Schreibaktionen auf den
Partitionsdaten.
Beachten Sie, dass diese Aktion riskant und nicht atomar ist. Vergessen Sie nicht, eine
Sicherungskopie Ihrer Daten anzulegen!
In dem nachfolgenden Beispiel erstellt der erste Befehl einen freien Bereich der Größe 100 MiB vor
der ersten Partition und verschiebt die darin enthaltenen Daten (z.B. ein Dateisystem). Der
nächste Befehl erstellt eine neue Partition aus dem freien Bereich (bei Versatz 2048) und der
letzte Befehl sortiert die Partitionen neu, so dass sie auf die Platten-Reihenfolge passen (der
ursprüngliche sdc1 wird sdc2 werden).
echo '+100M,' | sfdisk --move-data /dev/sdc -N 1
echo '2048,' | sfdisk /dev/sdc --append
sfdisk /dev/sdc --reorder
-o, --output Liste
legt die anzuzeigenden Spalten fest. Mit --help erhalten Sie eine Liste aller unterstützten
Spalten.
Die voreingestellte Liste der Spalten kann erweitert werden, indem Sie die Liste im Format +Liste
angeben (beispielsweise -o +UUID).
-q, --quiet
unterdrückt zusätzliche Informationsmeldungen.
-u, --unit S
Veraltete Option. Nur die Einheit »sector« wird unterstützt. Beim Befehl --show-size wird diese
Option nicht unterstützt.
-X, --label Typ
legt den Festplattenbezeichnungstyp (z.B. dos, gpt) fest. Falls diese Option nicht angegeben ist,
dann verwendet sfdisk die existierende Festplattenbezeichnung als Vorgabe, aber falls es noch
keine Festplattenbezeichnung auf dem Gerät gibt, dann ist die Vorgabe dos. Die Vorgabe oder die
aktuelle Festplattenbezeichnung kann durch die Skriptkopfzeile »label: <Name>« außer Kraft gesetzt
werden. Die Option --label erzwingt nicht die Erstellung leerer Festplattenbezeichnungen durch
sfdisk (siehe den Abschnitt LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN unten).
-Y, --label-nested Typ
erzwingt die Bearbeitung einer geschachtelten Festplattenbezeichnung. Die primäre
Festplattenbezeichnung muss bereits existieren. Diese Option erlaubt beispielsweise die
Bearbeitung eines hybriden/geschützten MBRs auf Geräten mit GPT.
-w, --wipe WANN
entfernt Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von dem Gerät, um mögliche Kollisionen
zu vermeiden. Das Argument WANN kann auto, never oder always lauten. Wenn diese Option nicht
angegeben ist, ist die Vorgabe auto. In diesem Fall werden die Signaturen nur im interaktiven
Modus entfernt; außer dass alte Partitionstabellensignaturen immer vor der Erstellung einer neuen
Partitionstabelle entfernt werden, falls das Argument WANN nicht never ist. In allen Fällen werden
erkannte Signaturen durch Warnmeldungen berichtet, bevor eine neue Partitionstabelle erstellt
wird. Siehe auch den Befehl wipefs(8).
-W, --wipe-partitions WANN
Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von einer neu erstellten Partition entfernen,
um mögliche Kollisionen zu vermeiden. Das Argument WANN kann auto, never oder always sein. Wenn
diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe auto, bei der Signaturen nur im interaktiven
Modus und nach Bestätigung durch den Benutzer entfernt werden. In allen Fällen werden erkannte
Signaturen durch Warnmeldungen gemeldet, nachdem eine neue Partition erstellt wurde. Siehe auch
den Befehl wipefs(8).
-v, --version
zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
-h, --help
zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.
EINGABEFORMATE
sfdisk unterstützt zwei Eingabeformate und generische Kopfzeilen.
Kopfzeilen
Die optionalen Kopfzeilen legen generische Informationen fest, die für die Partitionstabelle
gelten. Das Kopfzeilenformat lautet:
<Name>: <Wert>
Folgende Kopfzeilen werden derzeit akzeptiert:
unit legt die Partitionierungseinheit fest. Die einzige unterstützte Einheit ist sectors.
label legt den Partitionierungstabellentyp fest. Beispielsweise dos oder gpt.
label-id
legt den Partitionstabellenkennzeichner fest. Er sollte eine hexadezimale Zahl
(beginnend mit 0x) für MBR und eine UUID für GPT sein.
first-lba
legt den ersten für GPT-Partitionen benutzbaren Sektor fest.
last-lba
legt den letzten für GPT-Partitionen benutzbaren Sektor fest.
Tabellenlänge
legt die maximale Anzahl an GPT-Partitionen fest.
grain legt die minimale Größe in Bytes fest, die zur Berechnung der Partitionsausrichtung
verwandt wird. Die Vorgabe ist 1MiB und es wird nachdrücklich empfohlen, die Vorgabe
zu verwenden. Falls Sie sich nicht sicher sind, verändern Sie die Vorgabe nicht.
Beachten Sie, dass Sie Kopfzeilen in der Eingabe nur vor der ersten Partition angeben können.
Unnamed-fields format
Start Größe Typ bootbar
wobei jede Zeile einen Partitionsdeskriptor darstellt.
Felder werden durch Leerraum, Kommata oder Semikola getrennt, möglicherweise gefolgt von Leerraum;
Leerraum am Anfang und Ende wird ignoriert. Zahlen können oktal, dezimal oder hexadezimal
angegeben werden, die Vorgabe ist dezimal. Wenn ein Feld fehlt, leer oder mit »-« angegeben ist,
wird ein Vorgabewert verwandt. Wenn aber die Option -N angegeben wird (eine einzelne Partition
ändern), ist die Vorgabe für jedes Feld sein vorheriger Wert.
Der Vorgabewert von Start ist der erste nicht zugewiesene Sektor, der entsprechend der
E/A-Begrenzungen ausgerichtet ist. Der Vorgabe-Start-Versatz für die erste Partition ist 1 MiB.
Der Versatz kann von einer multiplikativen Endung (KiB, MiB, GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB)
gefolgt werden; die Zahl wird dann als Versatz in Bytes interpretiert.
Der Vorgabewert von Größe meint »so viel wie möglich«, d.h. bis zur nächsten Partition oder dem
Ende des Geräts. Ein numerisches Argument wird standardmäßig als Anzahl von Sektoren
interpretiert; wird aber die Größe von einem der multiplikativen Endungen (KiB, MiB, GiB, TiB,
PiB, EiB, ZiB und YiB) gefolgt, dann wird die Zahl als Größe der Partition in Bytes interpretiert
und wird dann entsprechend der E/A-Begrenzungen ausgerichtet. Ein »+« kann statt einer Zahl
verwandt werden, um die Partition so weit wie möglich zu vergrößern. Beachten Sie, dass »+«
äquivalent zu dem Standardverhalten für eine neue Partition ist. Bestehende Partitionen werden wie
notwendig in der Größe verändert.
Der Partitions-Typ wird in hex für MBR (DOS), ohne die Vorsilbe 0x, und als GUID-Zeichenkette für
GPT angegeben, oder ein Kürzel:
L Linux; bedeutet 83 für MBR und 0FC63DAF-8483-4772-8E79-3D69D8477DE4 für GPT.
S Swap-Bereich (Auslagerungsspeicher); bedeutet 82 für MBR und
0657FD6D-A4AB-43C4-84E5-0933C84B4F4F für GPT
E erweiterte Partition; bedeutet 5 für MBR
H home-Partition; bedeutet 933AC7E1-2EB4-4F13-B844-0E14E2AEF915 für GPT
X Linux erweiterte Partition, bedeutet 85 für MBR.
U EFI-Systempartition, bedeutet EF für MBR und C12A7328-F81F-11D2-BA4B-00A0C93EC93B
für GPT
R Linux RAID; bedeutet FD für MBR und A19D880F-05FC-4D3B-A006-743F0F84911E für GPT
V LVM; bedeutet 8E für MBR und E6D6D379-F507-44C2-A23C-238F2A3DF928 für GPT
Der Vorgabe-Typ-Wert ist L.
bootbar wird als [*|-] festgelegt, standardmäßig nicht bootbar. Der Wert des Feldes ist für Linux
irrelevant – wenn Linux läuft, ist es bereits gestartet – aber er könnte für bestimmte
Systemstartprogramme und für andere Betriebssysteme eine Rolle spielen.
Named-fields Format
Dieses Format ist lesbarer, robuster, erweiterbarer und erlaubt es, zusätzliche Informationen
(z.B. eine UUID) anzugeben. Es wird empfohlen, dieses Format zu verwenden, um Ihre Skripte
lesbarer zu halten.
[Gerät :] Name[=Wert], …
Das Gerät-Feld ist optional. sfdisk ermittelt die Partitionsnummer aus dem Gerätenamen. Es erlaubt
die Angabe der Partitionen in willkürlicher Reihenfolge. Diese Funktionalität wird meist von
--dump verwendet. Verwenden Sie diese nicht, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Der Wert kann zwischen Anführungszeichen angegeben werden (zum Beispiel name="Partitionsname").
Derzeit werden folgende Felder unterstützt:
start=Zahl
Der erste nicht zugewiesene Sektor, der entsprechend der E/A-Begrenzungen
ausgerichtet ist. Der Vorgabestartversatz für die erste Partition ist 1 MiB. Dem
Versatz kann eine multiplikative Endung (KiB, MiB, GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB)
folgen), diese Zahl wird dann als Versatz in Bytes interpretiert.
size=Zahl
gibt die Partitionsgröße in Sektoren an. Der Zahl können multiplikative Endungen
folgen (KiB, MiB, GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB), in diesem Fall wird die Größe
als Bytes interpretiert und an den E/A-Grenzen des Gerätes ausgerichtet.
bootable
markiert die Partition als bootfähig.
attrs=Zeichenkette
gibt die Partitionsattribute an, üblicherweise die GPT-Partitionsattribut-Bits. In
--part-attrs finden Sie weitere Details zum GPT-Bitformat.
uuid=Zeichenkette
gibt die GPT-Partitions-UUID an.
name=Zeichenkette
GPT-Partitionsname
type=Code
Hexadezimalzahl (ohne 0x) für eine MBR-Partition beziehungsweise GUID für eine
GPT-Partition. Zwecks Abwärtskompatibilität hat das Feld Id= die gleiche Bedeutung.
LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN
sfdisk erstellt standardmäßig keine Partitionstabellen ohne Partitionen. Die Zeilen mit Partitionen
werden im Skript standardmäßig erwartet. Die leere Partitionstabelle muss explizit mit den
Skript-Kopfzeilen »label: <Name>« ohne irgendwelche Partitionszeilen erbeten werden. Beispielsweise
erstellt
echo 'label: gpt' | sfdisk /dev/sdb
eine leere GPT-Partitionstabelle. Beachten Sie, dass --append diese Funktionalität deaktiviert.
SICHERUNG DER PARTITIONSTABELLE
Es wird empfohlen, das Layout Ihrer Geräte zu sichern. sfdisk unterstützt dies auf zwei Arten:
Verwenden Sie die Option --dump, um eine Beschreibung der Geräteaufteilung in einer Textdatei zu
speichern. Das Speicherformat ist für die spätere Verarbeitung in sfdisk geeignet. Beispiel:
sfdisk --dump /dev/sda > sda.dump
Dies kann später wie folgt zurückgespielt werden:
sfdisk /dev/sda < sda.dump
Falls Sie eine komplette (binäre) Sicherungskopie aller Sektoren, in denen die Partitionstabelle
gespeichert ist, machen möchten, dann verwenden Sie die Option --backup. Sie schreibt die Sektoren in
Dateien ~/sfdisk-<Gerät>-<Versatz>.bak. Der Vorgabename der Sicherungsdatei kann mit der Option
--backup-file geändert werden. Die Sicherungsdatei enthält nur rohe Daten vom Gerät. Beachten Sie, dass
das gleiche Konzept der Sicherungsdateien von wipefs(8) verwandt wird. Zum Beispiel:
sfdisk --backup /dev/sda
Der GPT-Header kann später folgendermaßen wiederhergestellt werden:
dd if=~/sfdisk-sda-0x00000200.bak of=/dev/sda \
seek=$((0x00000200)) bs=1 conv=notrunc
Beachten Sie, dass die Option -I zur Wiederherstellung von Sektoren in sfdisk seit Version 2.26 nicht
mehr verfügbar ist. Die benötigte Funktionalität stellt dd(1) bereit.
FARBEN
Implizites Einfärben wird deaktiviert, wenn die Datei /etc/terminal-colors.d/sfdisk.disable leer ist.
Lesen Sie terminal-colors.d(5) über die Einfärbekonfiguration. Die von sfdisk unterstützten logischen
Farbnamen sind:
header Die Kopfzeilen der ausgegebenen Tabellen.
warn Die Warnmeldungen.
welcome
Die Begrüßungsnachricht.
ANMERKUNGEN
Seit Version 2.26 sind die Optionen -R oder --re-read, welche das erneute Einlesen der Partitionstabelle
erzwingen, in sfdisk nicht mehr verfügbar. Verwenden Sie stattdessen blockdev --rereadpt.
Seit Version 2.26 sind die Optionen --DOS, --IBM, --DOS-extended, --unhide, --show-extended, --cylinders,
--heads, --sectors, --inside-outer und --not-inside-outer in sfdisk nicht mehr verfügbar.
UMGEBUNGSVARIABLEN
SFDISK_DEBUG=all
aktiviert die Debug-Ausgabe für sfdisk.
LIBFDISK_DEBUG=all
aktiviert die Debug-Ausgabe für libfdisk.
LIBBLKID_DEBUG=all
aktiviert die Debug-Ausgabe für libblkid.
LIBSMARTCOLS_DEBUG=all
aktiviert die Debug-Ausgabe für libsmartcols.
SIEHE AUCH
fdisk(8), cfdisk(8), parted(8), partprobe(8), partx(8)
AUTOR
Karel Zak <kzak@redhat.com>
Die aktuelle Sfdisk-Implementierung basiert auf dem ursprünglichen Sfdisk von Andries E. Brouwer.
VERFÜGBARKEIT
Der Befehl sfdisk ist Teil des Pakets util-linux und kann von
https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ heruntergeladen werden.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de>, Mario
Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an
<debian-l10n-german@lists.debian.org>.
util-linux Juni 2015 SFDISK(8)