Provided by: manpages-de_2.16-1_all bug

BEZEICHNUNG

       swapon, swapoff - Geräte und Dateien für Paging und Auslagerung aktivieren oder deaktivieren

ÜBERSICHT

       swapon [Optionen] [Spezialdatei …]
       swapoff [-va] [Spezialdatei …]

BESCHREIBUNG

       Mit swapon können Sie Geräte angeben, die für Paging und Auslagerung genutzt werden sollen.

       Das  zu verwendende Gerät oder die zu verwendende Datei wird über das Argument Spezialdatei angegeben. Es
       kann in der Form -L Bezeichnung oder -U UUID vorliegen, um das Gerät anhand  der  Bezeichnung  oder  UUID
       anzugeben.

       swapon-Aufrufe   werden   normalerweise   in   den   Startskripten   des   Systems  ausgeführt,  um  alle
       Auslagerungsgeräte verfügbar  zu  machen,  so  dass  die  Paging-  und  Auslagerungsaktivitäten  zwischen
       verschiedenen Geräten und Dateien untereinander verschachtelt werden.

       swapoff  deaktiviert  die  Auslagerung  auf  den  angegebenen  Geräten  und Dateien. Wenn der Schalter -a
       angegeben wird, wird die Auslagerung  auf  allen  bekannten  Auslagerungsgeräten  und  -dateien  (die  in
       /proc/swaps oder /etc/fstab gefunden werden) deaktiviert.

OPTIONEN

       -a, --all
              Alle  in  der  Datei /etc/fstab mit »swap« markierten Geräte werden verfügbar gemacht, außer jenen
              mit der Option »noauto«. Geräte, die bereits  für  die  Auslaqerung  in  Verwendung  sind,  werden
              stillschweigend übersprungen.

       -d, --discard[=Regel]
              aktiviert Auslagerungs-Verwerfungen, falls das zugrundeliegende Auslagerungsgerät die Verwerfungs-
              oder  Kürzungsaktionen  (»discard«  bzw.  »trim«)  unterstützt.  Dies  könnte  die Performance auf
              SSD-Geräten verbessern, was aber oft nicht der Fall ist. Mit der Option können Sie  zwischen  zwei
              verfügbaren  Auslagerungs-Verwerfungsregeln  wählen: --discard=once zum Ausführen einer einmaligen
              Verwerfungsaktion  für   den   gesamten   Auslagerungsbereich   bei   dessen   Aktivierung;   oder
              --discard=pages  zum  asynchronen  Verwerfen  freigestellter  Auslagerungsseiten,  bevor diese zur
              erneuten Nutzung verfügbar gemacht werden. Wenn keine Regel ausgewählt ist,  werden  standardmäßig
              beide Verwerfungstypen aktiviert. Die Einhängeoptionen discard, discard=once oder discard=pages in
              der Datei /etc/fstab könnten ebenfalls zum Aktivieren der Verwerfungsschalter verwendet werden.

       -e, --ifexists
              überspringt  nicht vorhandene Geräte stillschweigend. Sie können auch die Einhängeoption nofail in
              /etc/fstab verwenden, um nicht vorhandene Geräte zu überspringen.

       -f, --fixpgsz
              initialisiert den Auslagerungsbereich neu (mittels mkswap), falls die Seitengröße  nicht  der  des
              aktuellen  Kernels  entspricht.  mkswap(2)  initialisiert  das  gesamte  Gerät und prüft nicht auf
              defekte Blöcke.

       -h, --help
              zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

       -L Bezeichnung
              verwendet die Partition mit der angegebenen Bezeichnung (dafür ist  Zugriff  auf  /proc/partitions
              erforderlich).

       -o, --options Optionen
              gibt  die  Auslagerungsoptionen  durch eine Fstab-kompatible, durch Kommata getrennte Zeichenkette
              an. Zum Beispiel:

                     swapon -o pri=1,discard=pages,nofail /dev/sda2

              Die Zeichenkette Optionen wird zuletzt ausgewertet  und  setzt  alle  Befehlszeilenoptionen  außer
              Kraft.

       -p, --priority Priorität
              legt die Priorität des Auslagerungsgerätes fest. Die Priorität ist ein Wert zwischen -1 und 32767.
              Ein   höherer  Wert  bedeutet  eine  höhere  Priorität.  Siehe  swapon(2)  für  eine  vollständige
              Beschreibung der  Auslagerungsprioritäten.  Fügen  Sie  pri=Wert  zum  Optionsfeld  in  der  Datei
              /etc/fstab  hinzu,  um diesen Wert mit swapon -a zu verwenden. Wenn keine Priorität angegeben ist,
              wird standardmäßig -1 verwendet.

       -s, --summary
              zeigt eine Zusammenfassung der Nutzung der Auslagerung nach Gerät an. Dies ist gleichbedeutend mit
              »cat /proc/swaps«. Dieses Ausgabeformat ist VERALTET. Sie sollten  stattdessen  --show  verwenden,
              das Ihnen eine bessere Kontrolle über die Ausgabedaten ermöglicht.

       --show[=Spalte …]
              zeigt eine definierbare Tabelle der Auslagerungsbereiche an. Siehe die Ausgabe mit --help für eine
              Liste der verfügbaren Spalten.

       --output-all
              gibt alle verfügbaren Spalten aus.

       --noheadings
              zeigt mit --show keine Überschriften an.

       --raw  führt mit --show keine Ausrichtung der Tabellenspalten durch.

       --bytes
              zeigt  in  der  Ausgabe  von --show die Auslagerungsgröße in Byte anstelle von benutzerfeundlichen
              Einheiten an.

       -U UUID
              verwendet die Partition mit der angegebenen UUID.

       -v, --verbose
              Ausführlicher Modus.

       -V, --version
              zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

ANMERKUNGEN

   Dateien mit Löchern
       Die Implementierung der Auslagerungsdatei im Kernel erwartet, dass ohne Hilfe des Dateisystems direkt  in
       die  Datei geschrieben werden kann. Dies ist bei Dateien mit Löchern oder auf Copy-On-Write-Dateisystemen
       wie btrfs ein Problem.

       Befehle wie cp(1) oder truncate(1) erstellen Dateien  mit  Löchern.  Solche  Dateien  werden  von  swapon
       abgewiesen.

       Von fallocate(1) erstellte vorzugewiesene Dateien könnten, abhängig vom Dateisystem, auch als Dateien mit
       Löchern  interpretiert  werden.  Vorzugewiesene  Auslagerungsdateien werden von XFS auf Linux seit Kernel
       4.18 unterstützt.

       Die am besten portable Lösung zur Erstellung einer Auslagerungsdatei ist die  Verwendung  von  dd(1)  und
       /dev/zero.

   Btrfs
       Auslagerungsdateien  auf  Btrfs-Dateisystemen  werden  für  Dateien mit dem Attribut nocow seit Linux 5.0
       unterstützt. In der Handbuchseite zu btrfs(5) finden Sie weitere Details.

   NFS
       Auslagerung über NFS funktioniert möglicherweise nicht.

   Suspendierung
       swapon erkennt die Signatur eines Auslagerungsbereichs mit alten Suspend-Daten (zum  Beispiel  S1SUSPEND,
       S2SUSPEND, …) automatisch und schreibt diese neu. Das Problem ist, dass wenn dies nicht getan würde, dann
       würden beim nächsten Versuch des Aufwachens Daten beschädigt.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       LIBMOUNT_DEBUG=all
              aktiviert die Fehlersuchausgabe für libmount.

       LIBBLKID_DEBUG=all
              aktiviert die Debug-Ausgabe für libblkid.

SIEHE AUCH

       swapoff(2), swapon(2), fstab(5), init(8), fallocate(1), mkswap(8), mount(8), rc(8)

DATEIEN

       /dev/sd?? Standard-Paging-Geräte
       /etc/fstab ASCII-Beschreibungstabelle der Dateisysteme

GESCHICHTE

       Der Befehl swapon erschien in 4.0BSD.

VERFÜGBARKEIT

       Der      Befehl      swapon      ist      Teil      des      Pakets      util-linux,      welches     auf
       https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ verfügbar ist.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann  <mario.blaettermann@gmail.com>
       erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser  Handbuchseite  finden,  schicken  Sie  bitte  eine  E-Mail  an
       <debian-l10n-german@lists.debian.org>.

util-linux                                        Oktober 2014                                         SWAPON(8)