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BEZEICHNUNG

       logger - Meldungen in das Systemprotokoll übertragen

ÜBERSICHT

       logger [Optionen] Meldung

BESCHREIBUNG

       logger überträgt Einträge in das Systemprotokoll.

       Wenn das optionale Argument Meldung angegeben ist, wird diese Meldung in das Systemprotokoll übertragen.
       Falls weder das Argument noch die Option -f angegeben ist, wird der Inhalt der Standardeingabe
       protokolliert.

OPTIONEN

       -d, --udp
           verwendet nur Datagramme (UDP). Standardmäßig wird die Verbindung über den in /etc/services
           definierten Syslog-Port versucht, oft ist dieser der Port 514.

           Siehe auch --server und --socket, um anzugeben, wohin verbunden werden soll.

       -e, --skip-empty
           ignoriert leere Zeilen beim Verarbeiten von Dateien. Eine leere Zeile wird hierbei als Zeile
           definiert, die keinerlei Zeichen enthält. Daher wird eine Zeile, die nur Leerraum enthält, NICHT als
           leere Zeile angesehen. Beachten Sie, dass bei Angabe der Option --prio-prefix die Priorität nicht
           Teil der Zeile ist. Daher wird in diesem Modus eine Zeile als leer angesehen, die nach dem
           Prioritäts-Präfix (z.B. <13>) keine Zeichen enthält.

       -f, --file Datei
           protokolliert den Inhalt der angegebenen Datei. Diese Option kann nicht mit einer
           Befehlszeilenmeldung kombiniert werden.

       -i
           protokolliert mit jeder Zeile die Prozesskennung des logger-Prozesses.

       --id[=Kennung]
           protokolliert die Prozesskennung des logger-Prozesses mit jeder Zeile. Wenn das optionale Argument
           Kennung angegeben ist, wird dieses anstelle der Prozesskennung des logger-Befehls verwendet. In
           Skripten, die mehrere Meldungen senden, wird die Verwendung von --id=$$ (PPID) empfohlen.

           Beachten Sie, dass die Infrastruktur der Systemprotokollierung (zum Beispiel systemd beim Warten an
           /dev/log) den Anmeldedaten lokaler Sockets folgen könnte, um die in der Meldung angegebene
           Prozesskennung außer Kraft zu setzen. logger(1) ist in der Lage, dessen Socket-Anmeldedaten auf die
           angegebene Kennung zu setzen, was aber voraussetzt, dass Sie über Root-Rechte verfügen und ein
           Prozess mit der angegebenen Prozesskennung existiert. Anderenfalls werden die Anmeldedaten des
           Sockets nicht verändert und das Problem stillschweigend ignoriert.

       --journald[=Datei]
           schreibt einen Systemd-Journaleintrag. Der Eintrag wird aus der angegebenen Datei gelesen, ansonsten
           aus der Standardeingabe. Jede Zeile muss mit einem Feld beginnen, das von journald akzeptiert wird;
           siehe systemd.journal-fields(7) für Details. Es ist im Allgemeinen eine gute Idee, ein
           MESSAGE_ID-Feld zu verwenden, da es das Auffinden von Einträgen erleichtert. Beispiele:

              logger --journald <<end
              MESSAGE_ID=67feb6ffbaf24c5cbec13c008dd72309
              MESSAGE=The dogs bark, but the caravan goes on.
              DOGS=bark
              CARAVAN=goes on
              end

              logger --journald=entry.txt

       Beachten Sie, dass --journald Werte anderer Optionen ignoriert, wie beispielsweise die Priorität. Falls
       die Priorität nötig ist, muss sie innerhalb der Eingabe stehen und das Feld PRIORITY verwenden. Die
       einfache Ausführung von journalctl(1) wird das MESSAGE-Feld anzeigen. Mit journalctl --output json-pretty
       werden die übrigen Felder angezeigt.

       Um Zeilenumbrüche in MESSAGE zu verwenden, geben Sie MESSAGE mehrfach an. Dies wird als Spezialfall
       behandelt, andere Felder werden als ein Feld im Journal gespeichert, falls sie mehrfach auftauchen.

       --msgid MSGID
           Setzt das RFC 5424 <https://tools.ietf.org/html/rfc5424> MSGID-Feld gemäß RFC 5424. Beachten Sie,
           dass innerhalb von MSGID kein Leerzeichen zulässig ist. Diese Option wird nur verwendet, wenn
           zugleich --rfc5424 angegeben ist, anderenfalls wird sie stillschweigend ignoriert.

       -n, --server Server
           schreibt auf den angegebenen fernen Systemprotokoll-Server statt in den Systemprotokoll-Socket. Außer
           wenn --udp oder --tcp angegeben ist, versucht logger zuerst, UDP zu verwenden; wenn dies fehlschlägt,
           wird eine TCP-Verbindung versucht.

       --no-act
           führt alles aus, außer dem Schreiben der Meldung in das Systemprotokoll und Entfernen der Verbindung
           zum Journal. Diese Option kann zusammen mit --stderr für Testzwecke verwendet werden.

       --octet-count
           verwendet die RFC 6587 <https://tools.ietf.org/html/rfc6587> Octet-Counting-Framing-Methode gemäß RFC
           6587 zum Senden von Meldungen. Wenn diese Option nicht verwendet wird, wird kein Framing mit UDP
           verwendet und nicht-transparentes Framing (auch als »Octet Stuffing« bekannt) mit TCP.

       -P, --port Port
           verwendet den angegebenen Port. Wenn diese Option nicht angegeben ist, wird standardmäßig syslog für
           UDP- und syslog-conn für TCP-Verbindungen verwendet.

       -p, --priority Priorität
           überträgt die Meldung mit der angegebenen Priorität in das Protokoll. Die Priorität kann numerisch
           oder als Einrichtung.Stufe-Paar angegeben werden. Zum Beispiel protokolliert -p local3.info die
           Meldung als informativ in der Einrichtung local3. Die Voreinstellung ist user.notice.

       --prio-prefix
           schaut in jeder aus der Standardeingabe gelesenen Zeile nach einem Systemprotokoll-Präfix. Dieses
           Präfix ist eine Dezimalzahl in spitzen Klammern, die sowohl Einrichtung als auch Stufe enthält. Für
           die Ermittlung der Zahl wird die Einrichtung mit 8 multipliziert und dann die Stufe addiert. Zum
           Beispiel wird local0.info (was Einrichtung=16 und Stufe=6 bedeutet) zu <134>.

           Falls das Präfix keine Einrichtung enthält, wird standardmäßig die durch die Option -p angegebene
           verwendet. Wenn kein Präfix angegeben ist, wird die Zeile mit der durch -p angegebenen Priorität
           protokolliert.

           Diese Option wirkt sich nicht auf eine Befehlszeilenmeldung aus.

       --rfc3164
           verwendet die RFC 3164 <https://tools.ietf.org/html/rfc3164> BSD-Syslog-Protokoll gemäß RFC 3164 zur
           Übermittlung von Meldungen an einen fernen Server.

       --rfc5424[=ohne]
           verwendet die RFC 5424 <https://tools.ietf.org/html/rfc5424> Syslog-Protokoll gemäß RFC 5424 zur
           Übermittlung von Meldungen an einen fernen Server. Das optionale Argument ohne kann eine durch
           Kommata getrennte Liste der folgenden Werte sein: notq, notime, nohost.

           Der Wert notq unterdrückt die zeit-qualitäts-strukturierten Daten in der übermittelten Meldung. Die
           Zeitqualitätsinformationen zeigen an, ob die lokale Uhr synchronisiert war, sowie die maximale Anzahl
           an Mikrosekunden, die der Zeitstempel abweichen könnte. Die Zeitqualität wird auch automatisch
           unterdrückt, wenn --sd-id timeQuality angegeben wird.

           Der Wert notime (der notq impliziert) unterdrückt den im ISO-8601-Format vorliegenden vollständigen
           Absender-Zeitstempel, einschließlich Mikrosekunden und Zeitzone.

           Der Wert nohost unterdrückt die gethostname(2)-Information aus dem Meldungs-Header.

           Das RFC-5424-Protokoll ist für logger seit Version 2.26 die Vorgabe.

       -s, --stderr
           schreibt die Meldung in die Standardfehlerausgabe und überträgt sie auch in das Systemprotokoll.

       --sd-id name[@Stellen]
           gibt eine strukturierte Datenelement-Kennung für einen Meldungs-Header gemäß RFC 5424 an. Die Option
           muss vor --sd-param angegeben werden, um ein neues Element einzuleiten. Die Anzahl der strukturierten
           Datenelemente ist unbegrenzt. Für die Kennung (Name plus mögliche @Ziffern) wird die
           Groß-/Kleinschreibung nicht berücksichtigt. Sie identifiziert eindeutig den Typ und Zweck des
           Elements. Eine Kennung darf nicht mehrmals in einer Meldung vorhanden sein. Der @Ziffern-Teil ist für
           benutzerdefinierte, nicht standardisierte Kennungen erforderlich.

           logger erzeugt derzeit nur das standardisierte timeQuality-Element. RFC 5424 beschreibt auch die
           Elemente origin (mit den Parametern ip, enterpriseId, software und swVersion) und meta (mit den
           Parametern sequenceId, sysUpTime und language). Diese Elementkennungen können ohne das Suffix
           @Ziffern angegeben werden.

       --sd-param Name=Wert
           gibt einen strukturierten Datenelement-Parameter an, ein Name-Wert-Paar. Die Option muss nach --sd-id
           angegeben werden. Sie darf für das gleiche Element mehrmals angegeben werden. Beachten Sie, dass die
           Anführungszeichen um den Wert erforderlich sind und in der Befehlszeile maskiert werden müssen.

                   logger --rfc5424 --sd-id zoo@123             \
                                    --sd-param tiger="hungry"   \
                                    --sd-param zebra="running"  \
                                    --sd-id manager@123         \
                                    --sd-param onMeeting="yes"  \
                                    "this is message"

           erzeugt:

           <13>1 2015-10-01T14:07:59.168662+02:00 ws kzak - - [timeQuality tzKnown="1" isSynced="1"
           syncAccuracy="218616"][zoo@123 tiger="hungry" zebra="running"][manager@123 onMeeting="yes"] this is
           message

       -S, --size Größe
           legt die maximal erlaubte Größe der Meldung fest. Die Vorgabe ist 1KiB an Zeichen, welches die in RFC
           3164 beschriebene traditionell verwendete Grenze ist. Mit RFC 5424 wurde diese Grenze flexibler. Eine
           gute Annahme ist, dass RFC-5424-Empfänger mindestens eine 4KiB große Meldung verarbeiten können.

           Die meisten Empfänger akzeptieren Meldungen, die größer als 1KiB sind, über jedes
           Syslog-Übertragungsprotokoll. Daher wird logger in jedem Fall durch die Option --size beeinflusst
           (nicht nur, wenn --rfc5424 angegeben wurde).

           Beachten Sie: Die Begrenzung der Meldungsgröße gilt für die gesamte Meldung einschließlich des
           Systemprotokoll-Headers. Die Größe dieses Headers hängt von den gewählten Optionen und der Länge des
           Rechnernamens ab. Als Faustregel gilt, dass Header üblicherweise nicht länger als 50 bis 80 Zeichen
           sind. Wenn Sie die maximale Meldungsgröße wählen, müssen Sie sicherstellen, dass der Empfänger diese
           maximale Größe ebenfalls unterstützt, ansonsten könnten Meldungen gekürzt werden. Als Faustregel gilt
           wiederum, dass eine Meldungsgröße von 4 KiB generell funktionieren sollte, aber bei größeren
           Meldungen sollte zuvor geprüft werden, ob es funktioniert.

       --socket-errors[=Modus]
           gibt Fehler zu Unix-Socket-Verbindungen aus. Der Modus kann einer der Werte off, on oder auto sein.
           Im Modus auto erkennt logger, ob systemd(1) der Init-Prozess ist und sorgt dafür, dass /dev/log in
           der frühen Systemstartphase verwendet werden kann. Andere Init-Systeme ohne /dev/log verursachen
           keine Fehler, was identisch zur Meldungsbehandlung mit dem Systemaufruf openlog(3) ist. Der Befehl
           logger(1) hat vor Version 2.26 openlog verwendet und war daher nicht in der Lage, an Unix-Sockets
           gesendete und verloren gegangene Meldungen zu erkennen.

           Der Standardmodus ist auto. Wenn Fehler deaktiviert sind, werden verlorene Meldungen nicht
           übertragen, wodurch der Aufruf von logger (1) einen erfolgreichen Rückgabewert liefert.

       -T, --tcp
           verwendet nur ein Datenstromprotokoll (TCP). Standardmäßig wird versucht, zum in /etc/services
           definierten Port syslog-conn zu verbinden, welcher oft 601 ist.

           Siehe auch --server und --socket, um anzugeben, wohin verbunden werden soll.

       -t, --tag Markierung
           versieht jede zu protokollierende Zeile mit der angegebenen Markierung. Die Standardmarkierung ist
           der Name des im Terminal angemeldeten Benutzers (oder ein auf der effektiven Benutzerkennung
           basierender Benutzername).

       -u, --socket Socket
           schreibt auf den angegebenen Socket statt auf den Systemprotokoll-Socket.

       --
           beendet die Argumentliste und ermöglicht dadurch, dass die Meldung mit einem Bindestrich (-) beginnen
           kann.

       -V, --version
           zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       -h, --help
           zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

EXIT-STATUS

       Das Dienstprogramm logger gibt 0 bei Erfolg und >0 zurück, wenn ein Fehler aufgetreten ist.

EINRICHTUNGEN UND STUFEN

       Zulässige Einrichtungsnamen sind:

       auth
       authpriv für Sicherheitsinformationen sensitiver Art
       cron

       daemon
       ftp
       kern kann nicht aus dem Prozess auf Anwendungsebene generiert werden, wird automatisch in user
       umgewandelt

       lpr
       mail
       news
       syslog
       user
       uucp
       local0
       zu
       local7
       security veraltetes Synonym für auth

       Gültige Stufennamen sind:

       emerg
       alert
       crit
       err
       warning
       notice
       info
       debug
       panic veraltetes Synonym für emerg
       error veraltetes Synonym für err
       warn veraltetes Synonym für warning

       Für die Prioritätsreihenfolge und beabsichtigte Zwecke dieser Einrichtungen und Stufen, siehe syslog(3).

KONFORM ZU

       Der Befehl logger sollte zu IEEE Std 1003.2 (»POSIX.2«) kompatibel sein.

BEISPIELE

       logger System rebooted logger -p local0.notice -t HOSTIDM -f /dev/idmc logger -n loghost.example.com
       System rebooted

AUTOREN

       Der Befehl logger wurde ursprünglich 1983-1993 durch die Universität von Kalifornien geschrieben und
       später neu geschrieben durch Karel Zak <kzak@redhat.com>, Rainer Gerhards <rgerhards@adiscon.com>, und
       Sami Kerola <kerolasa@iki.fi>.

SIEHE AUCH

       journalctl(1), syslog(3), systemd.journal-fields(7)

FEHLER MELDEN

       Verwenden Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf
       https://github.com/karelzak/util-linux/issues.

VERFÜGBARKEIT

       Der Befehl logger ist Teil des Pakets util-linux, welches heruntergeladen werden kann von: Linux Kernel
       Archive <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/>.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>
       und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3
       ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE
       HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
       Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.