jammy (1) systemd-run.1.gz

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BEZEICHNUNG

       systemd-run - Führt Programme in Units mit flüchtigem Geltungsbereich, Dienste-Units oder durch Pfade,
       Sockets oder Zeit ausgelöste Dienste-Units aus

ÜBERSICHT

       systemd-run [OPTIONEN…] BEFEHL [ARGS…]

       systemd-run [OPTIONEN…] [PFAD OPTIONEN…] {BEFEHL} [ARGS…]

       systemd-run [OPTIONEN…] [SOCKET OPTIONEN…] {BEFEHL} [ARGS…]

       systemd-run [OPTIONEN…] [ZEITGEBER OPTIONEN…] {BEFEHL} [ARGS…]

BESCHREIBUNG

       systemd-run kann zum Erstellen und Starten einer flüchtigen .service- oder .scope-Unit und zur Ausführung
       des darin angegebenen BEFEHLs benutzt werden. Es kann auch zum Erstellen und Starten von flüchtigen
       .path-, .socket- oder .timer-Units, die beim Ablauf eine .service-Unit aktivieren, verwandt werden.

       Falls ein Befehl als flüchtige Dienste-Unit ausgeführt wird, wird er vom Diensteverwalter wie jeder
       andere Dienst gestartet und verwaltet, und taucht daher wie jede andere Unit in der Ausgabe von systemctl
       list-units auf. Er wird in einer sauberen und getrennten Ausführungsumgebung ausgeführt, wobei der
       Diensteverwalter der Elternprozess ist. In diesem Modus wird systemd-run den Dienst asynchron im
       Hintergrund starten und zurückkehren, nachdem der Befehl seine Ausführung begonnen hat (außer --no-block
       oder --wait sind angegeben, siehe unten).

       Falls ein Befehl als flüchtige Bereichs-Unit ausgeführt wird, wird sie durch systemd-run selbst als
       Elternprozess ausgeführt und daher die Ausführungsumgebung des Aufrufenden erben. Allerdings werden die
       Prozesse des Befehls durch den Diensteverwalter ähnlich wie bei normalen Diensten verwaltet und werden in
       der Ausgabe von systemctl list-units auftauchen. In diesem Fall ist die Ausführung synchron und wird
       zurückkehren, wenn der Befehl beendet ist. Dieser Modus wird mit dem Schalter --scope aktiviert (siehe
       unten).

       Falls ein Befehl mit Pfad-, Socket- oder Timer-Optionen wie --on-calendar= (siehe unten) ausgeführt wird,
       wird eine flüchtige Pfad-, Socket- oder Timer-Unit neben der Dienste-Unit für den angegebenen Befehl
       erstellt. Nur die flüchtige Pfad-, Socket- oder Timer-Unit wird sofort gestartet, die flüchtige
       Dienste-Unit wird durch die Pfad-, Socket- oder Timer-Unit ausgelöst. Falls die Option --unit= angegeben
       ist, kann BEFEHL entfallen. In diesem Fall erstellt systemd-run nur eine .path-, .socket- oder
       .timer-Unit, die die angegebene Unit auslöst.

       Standardmäßig ist die Vorgabe für mit systemd-run erstellte Dienste der simple Typ, siehe die
       Beschreibung von Type= in systemd.service(5) für Details. Beachten Sie, dass bei Verwendung dieses Typs
       der Diensteverwalter (und daher der Befehl systemd-run) den Dienstestart als erfolgreich betrachten wird,
       sobald der fork() für den Hauptdiensteprozess gelang, d.h. bevor der execve() aufgerufen wurde und daher
       sogar dann, wenn der angegebene Befehl nicht gestartet werden kann. Prüfen Sie, ob Sie den Dienstetyp
       exec verwenden sollten (d.h. --property=Type=exec), um sicherzustellen, dass systemd-run nur erfolgreich
       zurückkehrt, falls die angegebene Befehlszeile erfolgreich gestartet wurde.

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       --no-ask-password
           Befragt den Benutzer nicht für Authentifizierung für privilegierte Aktionen.

       --scope
           Erstellt eine flüchtige .scope-Unit statt der standardmäßigen flüchtigen .service-Unit (siehe oben).

       --unit=, -u
           Verwendet diesen Unit-Namen statt eines automatisch erstellten.

       --property=, -p
           Setzt auf der erstellten Bereichs- oder Dienste-Unit eine Eigenschaft. Diese Option akzeptiert eine
           Zuweisung im gleichen Format wie der Befehl set-property von systemctl(1).

       --description=
           Stellt eine Beschreibung für die Dienst-, Bereichs-, Pfad, Socket- oder Timer-Unit bereit. Falls
           nicht angegeben, wird der Befehl selbst als Beschreibung verwandt. Siehe Description= in
           systemd.unit(5).

       --slice=
           Macht die neue .service- oder .scope-Unit zu einem Teil der angegebenen Scheibe, anstatt von
           system.slice (beim Betrieb im Modus --system) oder der Wurzel-Scheibe (beim Betrieb im Modus --user).

       --slice-inherit
           Macht die neue .service- oder .scope-Unit zu einem Teil der ererbten Scheibe. Diese Option kann mit
           --slice= kombiniert werden.

           Eine ererbte Scheibe befindet sich innerhalb der Scheibe systemd-run. Beispiel: Falls die Scheibe
           systemd-run »foo.slice« und das Argument --slice= »bar« ist, dann wird die Unit unterhalb von
           »foo-bar.slice« eingeordnet.

       -r, --remain-after-exit
           Nachdem sich der Diensteprozess beendet hat, wird der Dienst solange bereitgehalten, bis er explizit
           gestoppt wird. Dies ist nützlich, um Laufzeitinformationen über den Dienst zu sammeln, nachdem er die
           Ausführung beendet hat. Siehe auch RemainAfterExit= in systemd.service(5).

       --send-sighup
           Wenn die Bereichs- oder Dienste-Unit beendet wird, wird sofort nach SIGTERM ein SIGHUP gesendet. Dies
           ist nützlich, um Shells und Shell-artigen Prozessen anzuzeigen, dass die Verbindung gekappt wurde.
           Siehe auch SendSIGHUP= in systemd.kill(5).

       --service-type=
           Setzt den Dienstetyp. Siehe auch Type= in systemd.service(5). Diese Option hat im Zusammenspiel mit
           --scope keinen Effekt. Standardmäßig simple.

       --uid=, --gid=
           Führt den Diensteprozess unter dem angegebenen UNIX-Benutzer und -Gruppe aus. Siehe auch User= und
           Group= in systemd.exec(5).

       --nice=
           Führt den Diensteprozess mit der angegebenen Nice-Stufe aus. Siehe auch Nice= in systemd.exec(5).

       --working-directory=
           Führt den Diensteprozess mit dem angegebenen Arbeitsverzeichnis aus. Siehe auch WorkingDirectory= in
           systemd.exec(5).

       --same-dir, -d
           Ähnlich wie --working-directory=, verwendet aber das aktuelle Arbeitsverzeichnis des Aufrufenden für
           den auszuführenden Dienst.

       -E NAME[=WERT], --setenv=NAME[=WERT]
           Führt den Diensteprozess mit der angegebenen Umgebungsvariablen gesetzt aus. Dieser Parameter kann
           mehr als einmal verwandt werden, um mehrere Variablen zu setzen. Wenn »=« und WERT fehlen, wird der
           Wert der Variablen mit dem gleichen Namen in der Programmumgebung verwandt.

           Siehe auch Environment= in systemd.exec(5).

       --pty, -t
           Beim Aufrufen des Befehls verbindet der flüchtige Dienst seine Standardeingabe, -ausgabe und
           -fehlerausgabe mittels eines Pseudo-TTY-Gerätes mit dem Terminal, auf dem systemd-run aufgerufen ist.
           Dies ermöglicht es, Programme, die interaktive Benutzereingaben-/ausgaben erwarten, wie interaktive
           Befehls-Shells, als Dienste auszuführen.

           Beachten Sie, dass der Befehl shell von machinectl(1) normalerweise eine bessere Alternative zum
           Anfordern einer neuen, interaktiven Anmeldesitzung auf dem lokalen Rechner oder einem lokalen
           Container ist.

           Siehe unten für Details darüber, wie dieser Schalter mit --pipe kombiniert wird.

       --pipe, -P
           Falls angegeben, werden die Standardeingabe, -ausgabe und -fehlerausgabe von dem flüchtigen Dienst
           vom Befehl systemd-run selbst geerbt. Dies ermöglicht es systemd-run, innerhalb von Shell-Pipes
           ausgeführt zu werden. Beachten Sie, dass dieser Modus nicht für interaktive Befehl-Shells oder
           ähnlichem geeignet ist, da der Diensteprozess kein TTY-Steuerer wird, wenn er auf einem Terminal
           ausgeführt wird. Verwenden Sie in diesem Fall stattdessen --pty.

           Falls --pipe und --pty zusammen benutzt werden, wird die geeignetere Option automatisch bestimmt und
           verwandt. Insbesondere beim Aufruf, wenn die Standardeingabe, -ausgabe und -fehlerausgabe mit einem
           TTY verbunden sind, wird --pty verwandt, andernfalls --pipe.

           Wenn diese Option verwandt wird, werden die ursprünglichen, von systemd-run empfangenen
           Dateideskriptoren an den Diensteprozess unverändert weitergegeben. Falls der Dienst mit anderen
           Privilegien als systemd-run läuft, kann dies bedeuten, dass der Dienst aufgrund normaler
           Dateideskriptorenzugriffsbeschränkungen nicht in der Lage ist, die übergebenen Dateideskriptoren
           erneut zu öffnen. Falls der aufgerufene Prozess ein Shell-Skript ist, das das Konstrukt echo "hallo"
           > /dev/stderr zum Schreiben von Nachrichten auf der Standardfehlerausgabe verwendet, kann dies zu
           Problemen führen, da dies nur funktioniert, falls Stderr erneut geöffnet werden kann. Um diesem
           Problem zu begegnen, verwenden Sie stattdessen das Konstrukt echo "hallo" >&2. Dieses ist fast
           äquivalent und vermeidet diesen Fallstrick.

       --shell, -S
           Eine Abkürzung für »--pty --same-dir --wait --collect --service-type=exec $SHELL«, d.h. fordert eine
           interaktive Shell im aktuellen Arbeitsverzeichnis an, die im aktuellen Dienstekontext ausgeführt wird
           und mit einem einzelnen Schalter erreichbar ist.

       --quiet, -q
           Unterdrückt zusätzliche informative Ausgaben zur Laufzeit. Dies ist besonders in Kombination mit
           --pty nützlich, wo es die anfängliche Nachricht, die erklärt, wie die TTY-Verbindung beendet werden
           kann, unterdrückt.

       --on-active=, --on-boot=, --on-startup=, --on-unit-active=, --on-unit-inactive=
           Definiert einen monotonen Timer relativ zum Startpunkt zum Starten der angegebenen Befehle. Siehe
           OnActiveSec=, OnBootSec=, OnStartupSec=, OnUnitActiveSec= und OnUnitInactiveSec= in systemd.timer(5)
           für Details. Diese Optionen sind Abkürzungen für --timer-property= mit den relevanten Eigenschaften.
           Diese Optionen dürfen nicht mit --scope oder --pty kombiniert werden.

       --on-calendar=
           Definiert einen Kalenderzeitgeber für das Starten des angegebenen Befehls. Siehe OnCalendar= in
           systemd.timer(5). Diese Option ist eine Abkürzungen für --timer-property=OnCalendar=. Diese Option
           darf nicht mit --scope oder --pty kombiniert werden.

       --on-clock-change, --on-timezone-change
           Definiert ein Trigger, basierend auf Systemuhrsprüngen oder Zeitzonenänderungen für das Starten des
           angegebenen Befehls. Siehe OnClockChange= und OnTimezoneChange= in systemd.timer(5). Diese Optionen
           sind Abkürzungen für --timer-property=OnClockChange=yes und --timer-property=OnTimezoneChange=yes.
           Diese Optionen dürfen nicht mit --scope oder --pty kombiniert werden.

       --path-property=, --socket-property=, --timer-property=
           Setzt auf die zu erstellende Pfad-, Socket- oder Timer-Unit eine Eigenschaft. Diese Option ist
           ähnlich --property=, wird aber auf die flüchtige Pfad-, Socket- oder Timer-Unit statt der erstellten
           flüchtigen Dienste-Unit angewandt. Diese Option akzeptiert eine Zuweisung im gleichen Format wie der
           Befehl set-property von systemctl(1). Diese Option darf nicht mit --scope oder --pty kombiniert
           werden.

       --no-block
           Wartet nicht synchron darauf, dass die Unit-Startaktion beendet wird. Falls diese Option nicht
           angegeben ist, wird die Startanfrage für die flüchtige Unit überprüft, in die Warteschlange
           eingereiht und systemd-run wird warten, bis das Hochfahren der Unit abgeschlossen ist. Durch Übergabe
           dieses Arguments erfolgt nur die Überprüfung und die Einreihung in die Warteschlange. Diese Option
           darf nicht mit --wait kombiniert werden.

       --wait
           Wartet synchron darauf, dass der flüchtige Dienst sich beendet. Falls diese Option angegeben ist,
           wird die Startanfrage für die flüchtige Unit überprüft, in die Warteschlange eingereiht und darauf
           gewartet. Folgerichtig wird die aufgerufene Unit überwacht und es wird darauf gewartet, dass sie
           wieder deaktiviert wird (höchstwahrscheinlich weil der angegebene Befehl abgeschlossen ist). Beim
           Beenden wird eine knappe Information über die Laufzeit der Unit angezeigt, einschließlich der
           Gesamtlaufzeit (sowie des CPU-Verbrauchs, falls --property=CPUAccounting=1 gesetzt war) und dem
           Exit-Code und Status des Hauptprozesses. Diese Ausgabe kann mit --quiet unterdrückt werden. Diese
           Option darf nicht mit --no-block, --scope oder den verschiedenen Pfad-, Socket- oder Timer-Optionen
           kombiniert werden.

       -G, --collect
           Entlädt die flüchtigen Unit nach Abschluss, selbst falls sie fehlgeschlagen ist. Normalerweise würden
           ohne diese Option alle Units, die liefen und fehlschlugen, im Speicher gehalten, bis der Benutzer
           explizit ihren Fehlschlagzustand mit systemctl reset-failed oder einem äquivalenten Befehl
           zurücksetzte. Andererseits werden Units, die erfolgreich ausgeführt wurden, sofort entladen. Falls
           diese Option eingeschaltet wird, ist die »Müllabfuhr« von Units aggressiver und entlädt Units,
           unabhängig davon, ob sie sich erfolgreich beendet haben oder fehlschlugen. Diese Option ist eine
           Kurzform für --property=CollectMode=inactive-or-failed, siehe die Erklärung für CollectMode= in
           systemd.unit(5) für weitere Informationen.

       --user
           Kommuniziert mit dem Diensteverwalter des aufrufenden Benutzers statt mit dem Diensteverwalter des
           Systems.

       --system
           Kommuniziert mit dem Diensteverwalter des Systems. Dies ist die implizite Vorgabe.

       -H, --host=
           Führt die Aktion aus der Ferne aus. Geben Sie den Rechnernamen oder einen Benutzernamen und
           Rechnernamen (getrennt durch »@«) an, zu dem verbunden werden soll. Dem Rechnernamen darf optional
           ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt durch »:« und dann ein Container auf dem
           angegebenen Host angehängt werden, womit direkt zu einem bestimmten Container auf dem angegebenen
           Rechner verbunden wird. Dies verwendet SSH, um mit der Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in
           der Ferne zu kommunizieren. Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER aufgezählt werden.
           Stellen Sie IPv6-Adressen in Klammern.

       -M, --machine=
           Führt die Aktion in einem lokalen Container aus. Geben Sie den Namen des Containers an, zu dem
           verbunden werden soll. Optional kann diesem ein Benutzername, abgetrennt durch ein »@«-Zeichen, als
           der verbunden werden soll, vorangestellt werden. Falls die besondere Zeichenkette ».host« anstelle
           des Container-Names verwandt wird, wird eine Verbindung zu dem lokalen System vorgenommen (das ist
           nützlich, um sich zu dem Benutzerbus eines bestimmten Benutzers zu verbinden: »--user
           --machine=lennart@.host«. Falls die »@«-Syntax nicht verwandt wird, wird die Verbindung als Benutzer
           »root« vorgenommen. Falls die »@«-Syntax verwandt wird, kann entweder die linke oder die rechte Seite
           fortgelassen werden (aber nicht beide). In diesem Fall wird der lokale Benutzername und ».host«
           angenommen.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

       Alle Befehlszeilenargumente nach dem ersten Nicht-Optionsargument werden Teil der Befehlszeile des
       ausgeführten Prozesses. Falls ein Befehl als Dienste-Unit ausgeführt wird, muss das erste Argument ein
       absoluter Programmpfad sein.

EXIT-STATUS

       Im Erfolgsfall wird 0 zurückgeliefert. Falls systemd-run den Dienst nicht starten konnte, wird ein von
       Null verschiedener Wert zurückgeliefert. Falls systemd-run darauf wartet, dass sich der Dienst beendet,
       wird der Rückgabewert vom Dienst weitergeleitet. Im Erfolgsfall wird 0 zurückgeliefert, einschließlich
       aller Fälle, bei denen Systemd davon ausgeht, dass sich der Dienst sauber beendet hat, siehe die
       Besprechung von SuccessExitStatus= in systemd.service(5).

BEISPIELE

       Beispiel 1. Protokollieren von Umgebungsvariablen, die von Systemd an Dienste bereitgestellt werden

           # systemd-run env
           Running as unit: run-19945.service
           # journalctl -u run-19945.service
           Sep 08 07:37:21 bupkis systemd[1]: Starting /usr/bin/env...
           Sep 08 07:37:21 bupkis systemd[1]: Started /usr/bin/env.
           Sep 08 07:37:21 bupkis env[19948]: PATH=/usr/local/sbin:/usr/local/bin:/usr/sbin:/usr/bin
           Sep 08 07:37:21 bupkis env[19948]: LANG=en_US.UTF-8
           Sep 08 07:37:21 bupkis env[19948]: BOOT_IMAGE=/vmlinuz-3.11.0-0.rc5.git6.2.fc20.x86_64

       Beispiel 2. Begrenzen der einem Befehl zur Verfügung stehenden Ressourcen

           # systemd-run -p BlockIOWeight=10 updatedb

       Dieser Befehl ruft das Werkzeug updatedb(8) auf, senkt aber sein Block-E/A-Gewicht auf 10. Siehe
       systemd.resource-control(5) für weitere Informationen über die Verwendung der Eigenschaft BlockIOWeight=.

       Beispiel 3. Ausführen eines Befehls zu einer bestimmten Zeit

       Der nachfolgende Befehl wird eine Datei nach 30 Sekunden mit »touch« bearbeiten.

           # date; systemd-run --on-active=30 --timer-property=AccuracySec=100ms /bin/touch /tmp/foo
           Mon Dec  8 20:44:24 KST 2014
           Running as unit: run-71.timer
           Will run service as unit: run-71.service
           # journalctl -b -u run-71.timer
           -- Journal begins at Fri 2014-12-05 19:09:21 KST, ends at Mon 2014-12-08 20:44:54 KST. --
           Dec 08 20:44:38 container systemd[1]: Starting /bin/touch /tmp/foo.
           Dec 08 20:44:38 container systemd[1]: Started /bin/touch /tmp/foo.
           # journalctl -b -u run-71.service
           -- Journal begins at Fri 2014-12-05 19:09:21 KST, ends at Mon 2014-12-08 20:44:54 KST. --
           Dec 08 20:44:48 container systemd[1]: Starting /bin/touch /tmp/foo...
           Dec 08 20:44:48 container systemd[1]: Started /bin/touch /tmp/foo.

       Beispiel 4. Zugriff auf das TTY erlauben

       Der folgende Befehl ruft bash(1) als Dienst auf und übergibt seine Standardeingabe, -ausgabe und
       -fehlerausgabe an das aufrufende TTY.

           # systemd-run -t --send-sighup bash

       Beispiel 5. Screen als ein Benutzerdienst starten

           $ systemd-run --scope --user screen
           Running scope as unit run-r14b0047ab6df45bfb45e7786cc839e76.scope.

           $ screen -ls
           There is a screen on:
                   492..laptop     (Detached)
           1 Socket in /var/run/screen/S-fatima.

       Dies startet den Prozess screen als ein Kind des Prozesses systemd --user, der in einer Bereichs-Unit von
       user@.service gestartet wurde. Es wird statt einer systemd.service(5)-Unit eine systemd.scope(5)-Unit
       verwandt, da sich screen beim Abtrennen vom Terminal beenden wird und eine Dienste-Unit beendet würde.
       Ausführen von screen in einer Benutzer-Unit hat den Vorteil, dass dies nicht Teil eines Sitzungsbereichs
       ist. Falls KillUserProcesses=yes in logind.conf(5) konfiguriert ist (die Vorgabe), wird der
       Sitzungsbereich beendet, wenn sich der Benutzer aus dieser Sitzung abmeldet.

       Der user@.service wird automatisch gestartet, wenn sich der Benutzer erstmalig anmeldet und bleibt
       verfügbar, solange mindestens eine Anmeldesitzung offen ist. Nachdem der Benutzer sich von der letzten
       Sitzung abgemeldet hat, werden user@.service und alle darunter befindlichen Dienste beendet. Dieses
       Verhalten ist die Vorgabe, wenn »fortbestehend« (engl. »lingering«) nicht für diesen Benutzer aktiviert
       ist. Freigabe von fortbestehend bedeutet, dass user@.service automatisch während des Systemstarts
       gestartet wird, selbst falls der Benutzer nicht angemeldet ist, und dass der Dienst nicht beendet wird,
       wenn sich der Benutzer abmeldet.

       Die Freigabe des Fortbestehens erlaubt es Benutzern, Prozesse auszuführen, ohne selbst angemeldet zu
       sein, beispielsweise um screen zu erlauben, dauerhaft zu bleiben, nachdem sich der Benutzer abmeldet,
       selbst falls der Sitzungsbereich beendet wird. In der Standardkonfiguration können Benutzer das
       Fortbestehen selbst aktivieren:

           $ loginctl enable-linger

       Beispiel 6. Rückgabewert

           $ systemd-run --user --wait true
           $ systemd-run --user --wait -p SuccessExitStatus=11 bash -c 'exit 11'
           $ systemd-run --user --wait -p SuccessExitStatus=SIGUSR1 bash -c 'kill -SIGUSR1 $$$$'

       Diese drei Aufrufe werden erfolgreich sein, d.h. sich mit einem Exit-Code 0 beenden.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemctl(1), systemd.unit(5), systemd.service(5), systemd.scope(5), systemd.slice(5),
       systemd.exec(5), systemd.resource-control(5), systemd.timer(5), systemd-mount(1), machinectl(1)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3
       ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE
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