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BEZEICHNUNG

       homectl - Erstellen, Entfernen, Ändern oder Untersuchen von Home-Verzeichnissen

ÜBERSICHT

       homectl [OPTIONEN…] {BEFEHL} [NAME…]

BESCHREIBUNG

       homectl kann zum Erstellen, Entfernen, Ändern oder Untersuchen des Home-Verzeichnisses
       eines Benutzers verwandt werden. Es ist die primäre Befehlsschnittstelle für
       systemd-homed.service(8), der die Home-Verzeichnisse von Benutzern verwaltet.

       Durch systemd-homed.service verwaltete Home-Verzeichnisse sind eigenständig und enthalten
       daher den kompletten Metadatensatz des Benutzers im Speicher selbst, wodurch sie leicht
       zwischen Maschinen migriert werden können. Insbesondere beschreibt ein Home-Verzeichnis
       einen zugehörigen Benutzerdatensatz und jeder von systemd-homed.service verwaltete
       Benutzerdatensatz impliziert auch die Existenz und die Kapselung eines
       Home-Verzeichnisses. Das Benutzerkonto und Home-Verzeichnis werden zum gleichen Konzept.

       Die folgenden zugrundeliegenden Speichermechanismen werden unterstützt:

       •   Ein individuelles LUKS2-verschlüsseltes Loopback-Gerät für jeden Benutzer, gespeichert
           in /home/*.home. Bei der Anmeldung wird das in dieser Datei befindliche Dateisystem
           eingehängt, nachdem der LUKS2-verschlüssselte Datenträger angehängt wurde. Das
           Benutzerpasswort ist identisch zur Verschlüsselungspassphrase des LUKS2-Datenträgers.
           Daher ist ohne vorherige Benutzerauthentifizierung kein Datenzugriff möglich, selbst
           für den Systemadministrator. Dieser Speichermechanismus stellt die stärkste
           Datensicherheit bereit und wird daher empfohlen.

       •   Ähnlich aber das mit LUKS2 verschlüsselte Dateisystem befindet sich auf regulären
           Blockgeräten, wie einem USB-Speichermedium. In diesem Modus können Home-Verzeichnisse
           samt sämtlichen Metadaten bequem zwischen Maschinen einfach durch Einstecken des
           USB-Mediums in verschiedene Systeme zu verschiedenen Zeitpunkten migriert werden.

       •   Ein mit »fscrypt« verschlüsseltes Verzeichnis auf Dateisystemen, die dies unterstützen
           (derzeit ist dies primär »ext4«), befindlich in /home/*.homedir. Dieser Mechanismus
           stellt auch Verschlüsselung bereit, allerdings deutlich schwächere als LUKS2, und der
           Großteil der Dateisystemmetadaten ist nicht geschützt. Derzeit erlaubt dies nach der
           Erstellung des Home-Verzeichnisses auch keine Änderung des Benutzerpasswortes.

       •   Ein »btrfs«-Teildatenträger für jeden Benutzer, auch in /home/*.homedir befindlich.
           Dies stellt keine Verschlüsselung, aber gute Kontingent-Unterstützung bereit.

       •   Ein reguläres Verzeichnis für jeden Benutzer, auch unter /home/*.homedir befindlich.
           Dies stellt keine Verschlüsselung bereit, ist aber eine auf allen Maschinen verfügbare
           geeignete Rückfalloption, selbst wenn die Unterstützung für LUKS2, »fscrypt« oder
           »btrfs« nicht verfügbar ist.

       •   Eine individuelle Windows-Dateifreigabe (CIFS) für jeden Benutzer.

       Beachten Sie dass systemd-homed.service und homectl keine mit useradd(8) und ähnlichen
       Werkzeugen erstellten »klassischen« UNIX-Benutzerkonten verwalten. Insbesondere ist diese
       Funktionalität nicht zur Verwaltung von Systembenutzern (d.h. Benutzern mit UID unterhalb
       1000) geeignet und ausschließlich für reguläre (»menschliche«) Benutzer gedacht.

       Beachten Sie, dass mittels systemd-homed.service verwaltete Benutzer/Home-Verzeichnisse
       nicht in /etc/passwd und ähnlichen Dateien auftauchen, sie werden mittels Glibc NSS
       während der Laufzeit künstlich erzeugt. Sie sind daher mit dem Werkzeug getent(1)
       auflösbar und können hierdurch aufgezählt werden.

       Dieses Werkzeug hat eine direkte Schnittstelle zu systemd-homed.service und kann für das
       von ihm verwaltete Home-Verzeichnis bestimmte Befehle ausführen. Da jedes auf diese Weise
       verwaltete Home-Verzeichnis auch einen JSON-Benutzer- und -Gruppendatensatz definiert,
       können Home-Verzeichnisse auch mittels userdbctl(1) untersucht und aufgezählt werden.

       Durch systemd-homed.service verwaltete Dienste sind normalerweise in einem von zwei
       Zuständen oder in einem Übergangszustand zwischen diesen: wenn »aktiv«, dann sind sie
       eingehängt und nicht gesperrt und das System und dessen Programme können darauf zugreifen;
       wenn »inaktiv«, dann sind sie nicht eingehängt und auf sie kann nicht zugegriffen werden.
       Die Aktivierung geschieht automatisch beim Anmelden des Benutzers und kann normalerweise
       nur durch Eingabe eines Passworts (oder eines anderen Authentifizierungsmerkmals)
       abgeschlossen werden. Deaktivierung passiert nach der vollständigen Abmeldung des
       Benutzers. Ein Home-Verzeichnis bleibt aktiv, solange der Benutzer mindestens einmal
       angemeldet ist, d.h. dass er mindestens eine Anmeldesitzung hat. Wenn sich der Benutzer
       ein zweites Mal simultan anmeldet, bleibt das Home-Verzeichnis aktiv. Es wird erst
       deaktiviert, nachdem die letzte Sitzung des Benutzers endete.

OPTIONEN

       Die folgenden allgemeinen Optionen werden verarbeitet (weitere Optionen, die die
       verschiedenen Eigenschaften des durch systemd-homed.service verwalteten
       Benutzerdatensatzes beschreiben, sind weiter unten dokumentiert):

       --identity=DATEI
           Liest den JSON-Datensatz des Benutzers aus der angegebenen Datei. Falls »-« übergeben
           wird, wird der Benutzerdatensatz aus der Standardeingabe gelesen. Das bereitgestellte
           JSON-Objekt muss der in JSON-Benutzerdatensätze[1] angegebenen Struktur folgen. Diese
           Option kann mit den nachfolgend beschriebenen Befehlen create und update zusammen
           verwandt werden, wodurch die Konfiguration des Benutzerdatensatzes direkt in JSON
           ermöglicht wird, statt die einzelnen Benutzerdatensatzeigenschaften einzeln zu setzen
           (siehe unten).

       --json=FORMAT, -j
           Steuert, ob die Ausgabe im JSON-Format erfolgt, falls der Befehl inspect verwandt wird
           (siehe unten). Akzeptiert entweder »pretty«, »short« oder »off«. Falls »pretty«,
           werden Leerzeichen und Zeilenumbrüche in die Ausgabe eingefügt, um die JSON-Daten für
           menschliche Augen lesbarer darzustellen. Falls »short«, wird aller überflüssiger
           Leerraum entfernt. Falls »off« (die Vorgabe), wird die Benutzer-Information nicht im
           JSON-Format sondern in freundlicher, für Menschen gedachter Formatierung dargestellt.
           Die Option -j wählt beim interaktiven Betrieb »pretty« und andernfalls »short« aus.

       --export-format=FORMAT, -E, -EE
           Wird dies zusammen mit dem Unterbefehl inspect im JSON-Modus (siehe oben) verwandt,
           kann dies zum Unterdrücken bestimmter Aspekte des JSON-Benutzerdatensatzes in der
           Ausgabe verwandt werden. Insbesondere falls das Format »stripped« verwandt wird,
           werden die Zusammenhalte- und Laufzeitfelder des Datensatzes entfernt. Falls das
           Format »minimal« verwandt wird, wird auch die kryptographische Signatur entfernt.
           Falls das Format »fully« verwandt wird, wird der komplette JSON-Datensatz angezeigt
           (dies ist die Vorgabe). Diese Option ist zum Kopieren eines bestehenden
           Benutzerdatensatzes auf ein anderes System nützlich, um dort einen ähnlichen Benutzer
           mit den gleichen Einstellungen zu erstellen. Insbesondere kann »homectl inspect -EE |
           ssh root@anderessystem homectl create -i-« als einfache Befehlszeile zur Replizierung
           eines Benutzers auf einen anderen Rechner verwandt werden. -E ist äquivalent zu -j
           --export-format=stripped, -EE zu -j --export-format=minimal. Beachten Sie, dass im
           Modus »stripped« erlangte Benutzerdatensätze beim Replizieren die ursprüngliche
           kryptographische Signatur beibehalten und daher nur verändert werden können, wenn der
           private Schlüssel für deren Aktualisierung auf der Zielmaschine verfügbar ist. Bei der
           Replizierung im Modus »minimal« wird während der Replizierung die Signatur entfernt
           und daher wird der Datensatz implizit mit dem Schlüssel der Zielmaschine signiert und
           kann dort aktualisiert werden, ohne dass ein privater Schlüssel repliziert werden
           muss.

       -H, --host=
           Führt die Aktion aus der Ferne aus. Geben Sie den Rechnernamen oder einen
           Benutzernamen und Rechnernamen (getrennt durch »@«) an, zu dem verbunden werden soll.
           Dem Rechnernamen darf optional ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt
           durch »:« und dann ein Container auf dem angegebenen Host angehängt werden, womit
           direkt zu einem bestimmten Container auf dem angegebenen Rechner verbunden wird. Dies
           verwendet SSH, um mit der Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in der Ferne zu
           kommunizieren. Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER aufgezählt werden.
           Stellen Sie IPv6-Adressen in Klammern.

       -M, --machine=
           Führt die Aktion in einem lokalen Container aus. Geben Sie den Namen des Containers
           an, zu dem verbunden werden soll. Optional kann diesem ein Benutzername, abgetrennt
           durch ein »@«-Zeichen, als der verbunden werden soll, vorangestellt werden. Falls die
           besondere Zeichenkette ».host« anstelle des Container-Names verwandt wird, wird eine
           Verbindung zu dem lokalen System aufgebaut (das ist nützlich, um sich zu dem
           Benutzerbus eines bestimmten Benutzers zu verbinden: »--user --machine=lennart@.host«.
           Falls die »@«-Syntax nicht verwandt wird, wird die Verbindung als Benutzer »root«
           vorgenommen. Falls die »@«-Syntax verwandt wird, kann entweder die linke oder die
           rechte Seite fortgelassen werden (aber nicht beide). In diesem Fall wird der lokale
           Benutzername und ».host« angenommen.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       --no-legend
           Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenköpfe und die Fußzeile mit Hinweisen.

       --no-ask-password
           Befragt den Benutzer nicht für Authentifizierung für privilegierte Aktionen.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

BENUTZERDATENSATZEIGENSCHAFTEN

       Die folgenden Optionen steuern verschiedene Eigenschaften der
       Benutzerdatensätze/Home-Verzeichnisse, die systemd-homed.service verwaltet. Diese Schalter
       können zusammen mit den Befehlen create und update zur Konfiguration verschiedener Aspekte
       des Home-Verzeichnisses und des Benutzerkontos verwandt werden:

       --real-name=NAME, -c NAME
           Der echte Name des Benutzers. Dies entspricht dem Feld GECOS in klassischen
           UNIX-NSS-Datensätzen.

       --realm=BEREICH
           Der Bereich des Benutzers. Der Bereich ordnet einen Benutzer einer bestimmten
           Organisation oder Installation zu und erlaubt es, Benutzer gleichen Namens zu
           unterscheiden, die in verschiedenen Kontexten definiert sind. Der Bereich kann jede
           Zeichenkette sein, die auch als gültiger DNS-Domain-Name funktioniert und es wird
           empfohlen, den Domain-Namen der Organisation oder Installation für diesen Zweck zu
           verwenden, aber dies wird weder erzwungen noch ist es notwendig. Auf jedem System darf
           jeder Benutzername nur einmal vorkommen und falls ein Benutzer mit dem gleichen Namen
           und Bereich erkannt wird, wird angenommen, dass es sich um den gleichen Benutzer
           handelt, während Benutzer mit dem gleichen Namen, aber anderen Bereichen als
           verschiedene Benutzer betrachtet werden. Beachten Sie, dass dies bedeutet, dass zwei
           Benutzer, die den gleichen Namen verwenden, aber unterschiedliche Bereiche haben,
           nicht auf dem gleichen System erlaubt sind. Die Zuweisung eines Bereiches zu einem
           Benutzer ist optional.

       --email-address=E-MAIL
           Akzeptiert eine dem Benutzer zugeordnete E-Mail-Adresse. Bei der Anmeldung wird die
           Umgebungsvariable $EMAIL aus diesem Wert initialisiert.

       --location=TEXT
           Akzeptiert eine Ortsangabe für diesen Benutzer. Akzeptiert Freiformtext, der von
           geobasierten Anwendungen auswertbar sein kann, aber nicht muss. Beispiele:
           --location="Berlin, Deutschland" oder --location="Erdgeschoss, Raum 3a"

       --icon-name=ICON
           Akzeptiert den Namen eines dem Benutzer zugeordneten Icon. Der Name folgt dem durch
           Icon-Benennungs-Spezifikation[2] definierten Schema.

       --home-dir=PFAD, -dPFAD
           Akzeptiert einen Pfad, der als Home-Verzeichnis für den Benutzer verwandt werden soll.
           Beachten Sie, dass dies der Pfad ist, auf den das Home-Verzeichnis des Benutzers
           eingehängt ist, während der Benutzer angemeldet ist. Dies ist nicht der Ort, an dem
           die Daten des Benutzers tatsächlich gespeichert werden, siehe dafür --image-path=.
           Falls nicht angegeben, ist die Vorgabe /home/$USER.

       --uid=UID
           Akzeptiert eine bevorzugte numerische UNIX-UID, die diesem Benutzer zugeordnet werden
           soll. Falls ein Benutzer mit einer bestimmten UID erstellt werden soll und diese
           bereits von einem anderen Benutzer auf dem lokalen System verwandt wird, dann wird die
           Erstellung des Home-Verzeichnisses abgelehnt. Beachten Sie, dass systemd-homed dem
           Benutzer eine andere UID auf Systemen zuweisen kann, auf denen ein bereits
           existierendes Home-Verzeichnis verwandt wird, das dort nicht erstellt wurde und wo
           dort die UID bereits von einem zweiten Benutzer verwandt wird. Die angegebene UID muss
           außerhalb des Bereichs für Systembenutzer sein. Es wird empfohlen, den Bereich
           60001…60513 für diesen Zweck zu verwenden. Falls nicht angegeben, wird die UID
           automatisch ausgewählt. Wird bei der Anmeldung festgestellt, dass das Home-Verzeichnis
           einer anderen UID gehört, dann wird die Eigentümerschaft des Home-Verzeichnisses und
           allem darunter automatisch vor Abschluss der Anmeldung geändert.

           Beachten Sie, dass durch systemd-homed verwaltete Benutzer immer eine ihnen
           zugeordnete passende Gruppe mit dem gleichen Namen sowie eine auf die UID passende GID
           haben werden. Daher ist die separate Konfiguration der GID nicht erlaubt.

       --member-of=GRUPPE, -G GRUPPE
           Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von zusätzlichen UNIX-Gruppen, denen der
           Benutzer angehören soll. Beispiel: --member-of=wheel, um den Benutzer mit
           administrativen Privilegien auszustatten. Beachten Sie, dass systemd-homed keine
           Gruppen außerhalb der Gruppe, die auf den Benutzer (Name und numerische UID/GID)
           passt, verwaltet. Daher muss jede hier aufgeführte Gruppe unabhängig registriert
           werden, beispielsweise mit groupadd(8). Alle nicht existierende Gruppen werden
           ignoriert. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden, dann werden alle
           angegebenen Gruppen kombiniert. Falls der Benutzer derzeit Mitglied einer nicht
           aufgeführten Gruppe ist, dann wird der Benutzer von der Gruppe entfernt.

       --skel=PFAD
           Akzeptiert einen Dateisystempfad zu einem Verzeichnis. Gibt das Verzeichnis mit dem
           Gerüst an, aus dem das Home-Verzeichnis initialisiert werden soll. Alle Dateien und
           Verzeichnisse in dem angegebenen Pfad werden in das neu erstellte Home-Verzeichnis
           kopiert. Falls nicht angegeben, ist die Vorgabe /etc/skel/.

       --shell=SHELL
           Akzeptiert einen Dateisystempfad. Gibt das bei Terminal-Anmeldungen zu verwendende
           Shell-Programm an. Falls nicht angegeben, ist die Vorgabe /bin/bash.

       --setenv=VARIABLE[=WERT]
           Akzeptiert eine Umgebungsvariablenzuweisung, die für alle Benutzerprozesse gesetzt
           werden soll. Kann mehrfach verwandt werden, um mehrere Umgebungsvariablen zu setzen.
           Wenn »=« und WERT nicht angegeben sind, wird der Wert der Variablen mit dem gleichen
           Namen in der Programmumgebung verwandt.

           Beachten Sie, dass eine Reihe von anderen Einstellungen auch zum Setzen von
           Umgebungsvariablen des Benutzers führen, einschließlich --email=, --timezone= und
           --language=.

       --timezone=ZEITZONE
           Akzeptiert einen Zeitzonenortsnamen, der die Zeitzone für den angegebenen Benutzer
           setzt. Die Umgebungsvariable $TZ wird bei der Anmeldung aus diesem Wert initialisiert.
           Beispiel: --timezone=Europe/Amsterdam führt zu der Umgebungsvariablen
           »TZ=:Europe/Amsterdam«. (»:« wird bewusst als Teil der Zeitzonenangabe verwandt, siehe
           tzset(3).)

       --language=SPRACHE
           Akzeptiert einen Kennzeichner, der die bevorzugte Sprache des Benutzers anzeigt. Die
           Umgebungsvariable $LANG wird bei der Anmeldung aus diesem Wert initialisiert und daher
           wird hier ein Wert akzeptiert, der für diese Umgebungsvariable geeignet ist,
           beispielsweise --language=de_DE.UTF8.

       --ssh-authorized-keys=SCHLÜSSEL
           Akzeptiert entweder eine Zeile mit einem SSH-Autorisierungsschlüssel, der mit dem
           Benutzerdatensatz verbunden werden soll, oder ein »@«-Zeichen, gefolgt von einem Pfad
           zu einer Datei, aus der eine oder mehrere solcher Zeilen ausgelesen werden sollen. Auf
           diese Weise konfigurierte SSH-Schlüssel werden SSH zur Verfügung gestellt, um Zugriff
           auf dieses Home-Verzeichnis und diesen Benutzerdatensatz zu gewähren. Diese Option
           darf mehr als einmal angegeben werden, um mehrere SSH-Schlüssel zu konfigurieren.

       --pkcs11-token-uri=URI
           Akzeptiert eine RFC-7512-PKCS#11-URI, die einen Sicherheits-Token referenziert (z.B.
           einen YubiKey oder eine PIV-SmartCard), der in der Lage sein soll, das Benutzerkonto
           zu entsperren. Die Sicherheits-Token-URI sollte einen Sicherheits-Token mit genau
           einem Paar aus X.509-Zertifikat und öffentlichem Schlüssel spezifizieren. Dann wird
           ein zufälliger geheimer Schlüssel erstellt, mit dem öffentlichen Schlüssel des
           X.509-Zertifikates verschlüsselt und als Teil des Benutzerdatensatzes gespeichert. Bei
           der Anmeldung wird er mit dem PKCS#11-Modul entschlüsselt und dann zum Entsperren des
           Kontos und der zugehörigen Ressourcen verwandt. Weiter unten wird beschrieben, wie die
           Authentifizierung mit einem Sicherheits-Token eingerichtet wird.

           Statt einer gültigen PKCS#11-URI kann die besondere Zeichenkette »list« und »auto«
           angegeben werden. Falls »list« übergeben ist, wird eine kurze Tabelle geeigneter,
           derzeit eingehängter PKCS#11-Hardware-Token zusammen mit ihren URIs angezeigt. Falls
           »auto« übergeben ist, wird automatisch ein geeignetes PKCS#11-Token ausgewählt (diese
           Aktion schlägt fehl, falls nicht genau ein geeignetes Hardware-Token ermittelt wird).
           Letztere Option ist als Abkürzung für den häufigsten Anwendungsfall nützlich, bei dem
           ein einzelnes PKCS#11-Hardware-Token eingesteckt ist.

           Beachten Sie, dass viele Hardware-Sicherheits-Token sowohl PKCS#11/PIV als auch FIDO2
           mit der Erweiterung »hmac-secret« implementieren (beispielsweise die YubiKey-Serie),
           wie dies von der unten dargestellten Option --fido2-device= unterstützt wird. Beide
           Mechanismen sind ähnlich leistungsfähig, obwohl FIDO2 die modernere Technik ist.
           PKCS#11/PIV-Token haben den Vorteil, dass sie vor der Authentifizierung erkannt und
           daher dafür verwandt werden können, die Identität des Benutzer zur Anmeldung
           anzunehmen, was FIDO2 nicht ermöglicht. PKCS#11/PIV-Geräte benötigen im Allgemeinen
           eine Initialisierung (d.h. das Speichern eines privaten/öffentlichen Schlüsselpaars
           auf ihnen, siehe nachfolgendes Beispiel), bevor sie verwandt werden können;
           FIDO2-Sicherheits-Token benötigen dies im Allgemeinen nicht und funktionieren sofort.

       --fido2-credential-algorithm=ZEICHENKETTE
           Gibt den bei der Erstellung von Zugangsberechtigungen zu verwendenen COSE-Algorithmus
           an. Der Vorgabewert ist »es256«. Unterstützte Werte sind »es256«, »s256« und »eddsa«.

           »es256« bezeichnet ECDSA über NIST P-256 mit SHA-256. »rs256« bezeichnet 2048-bit RSA
           mit PKCS#1.5-Auffüllung und SHA-256. »eddsa« bezeichnet EDDSA über Curve25519 mit
           SHA-512.

           Beachten Sie, dass Ihr Authentikator nicht alle Algorithmen unterstützen könnte.

       --fido2-device=PFAD
           Akzeptiert einen Pfad zu einem Linux-»hidraw«-Gerät (z.B. /dev/hidraw1), der sich auf
           ein FIDO2-Sicherheits-Token bezieht, das die Erweiterung »hmac-secret« implementiert.
           Ein zufälliger Salt-Wert wird auf dem Rechner erstellt und an das FIDO2-Gerät
           übergeben, welches den HMAC-Hash mittels eines internen geheimen Schlüssel aus dem
           Salt berechnet. Das Ergebnis wird dann als Schlüssel zum Entsperren des Benutzerkontos
           verwandt. Der zufällige Salt wird im Benutzerdatensatz aufgenommen, so dass er wieder
           an den FIDO2-Token übergeben werden kann, wannimmer Authentifizierung benötigt wird.

           Statt eines einzelnen Pfades zu einem FIDO2-»hidraw«-Gerät kann die besondere
           Zeichenkette »list« und »auto« angegeben werden. Falls »list« übergeben ist, wird eine
           kurze Tabelle geeigneter erkannter FIDO2-Geräte angezeigt. Falls »auto« übergeben ist,
           wird automatisch ein geeignetes FIDO2-Token ausgewählt, falls genau ein geeignetes
           Hardware-Token ermittelt wird. Letztere Option ist als Abkürzung für den häufigsten
           Anwendungsfall nützlich, bei dem ein einzelnes FIDO2-Hardware-Token eingesteckt ist.

           Beachten Sie, dass FIDO2-Geräte, die für die Option geeignet sind, die Erweiterung
           »hmac-secret« implementieren müssen. Die meisten aktuellen Geräte (wie die
           YubiKey-5-Serie) machen dies. Falls die Erweiterung nicht implementiert ist, kann das
           Gerät nicht zum Entsperren eines Home-Verzeichnisses verwandt werden.

           Das FIDO2-Gerät kann nachfolgend durch Setzen des Gerätepfades auf die leere
           Zeichenkette entfernt werden (z.B. homectl update $USER --fido2-device="").

           Beachten Sie, dass viele Hardware-Sicherheits-Token sowohl FIDO2 als auch PKCS#11/PIV
           implementieren (und daher mit entweder --fido2-device= oder --pkcs11-token-uri=
           verwandt werden können). Eine Diskussion finden Sie weiter oben.

       --fido2-with-client-pin=LOGISCH
           Steuert beim Registrieren eines FIDO2-Sicherheits-Tokens ob der Benutzer beim
           Entsperren des Kontos eine PIN eingeben muss (die FIDO2-Funktionalität »clientPin«).
           Standardmäßig »yes«. (Beachten Sie: Diese Einstellung ist wirkungslos, falls der
           Sicherheits-Token die Funktionalität »clientPin« überhaupt nicht unterstützt oder das
           Aktivieren oder Deaktivieren nicht erlaubt.)

       --fido2-with-user-presence=LOGISCH
           Steuert beim Registrieren eines FIDO2-Sicherheits-Tokens ob der Benutzer beim
           Entsperren des Kontos seine Anwesenheit nachweisen muss (den Token berühren, die
           FIDO2-Funktionalität »up«). Standardmäßig »yes«. (Beachten Sie: Diese Einstellung ist
           wirkungslos, falls der Sicherheits-Token die Funktionalität »up« überhaupt nicht
           unterstützt oder das Aktivieren oder Deaktivieren nicht erlaubt.)

       --fido2-with-user-verification=LOGISCH
           Steuert beim Registrieren eines FIDO2-Sicherheits-Tokens ob Benutzerüberprüfung beim
           Entsperren des Kontos verlangt wird (die FIDO2-Funktionalität »uv«). Standardmäßig
           »no«. (Beachten Sie: Diese Einstellung ist wirkungslos, falls der Sicherheits-Token
           die Funktionalität »uv« überhaupt nicht unterstützt oder das Aktivieren oder
           Deaktivieren nicht erlaubt.)

       --recovery-key=LOGISCH
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls aktiviert, wird ein
           Wiederherstellungsschlüssel für dieses Konto konfiguriert. Ein
           Wiederherstellungsschlüssel ist ein Computer-erstellter Zugangsschlüssel, der dazu
           verwandt werden kann, wieder Zugriff auf ein Konto zu erlangen, falls das Passwort
           vergessen oder der Authentifizierungs-Token verloren wurde. Der Schlüssel wird
           erstellt und am Bildschirm dargestellt und sollte ausgedruckt oder anderweitig an
           einen sicheren Ort transportiert werden. Ein Wiederherstellungsschlüssel kann anstatt
           eines regulären Passworts eingegeben werden, um das Konto zu entsperren.

       --locked=LOGISCH
           Akzeptiert ein logisches Argument. Gibt an, ob dieses Benutzerkonto gesperrt sein
           soll. Falls wahr, werden Anmeldungen an diesem Konto verhindert, falls falsch (die
           Vorgabe), werden sie erlaubt (natürlich nur, falls die Autorisierung auch erfolgreich
           ist).

       --not-before=ZEITSTEMPEL, --not-after=ZEITSTEMPEL
           Diese Optionen akzeptieren eine Zeitstempelzeichenkette in dem in systemd.time(7)
           dokumentierten Format und konfigurieren Zeitpunkte, bevor denen oder nach denen
           Anmeldungen an diesem Konto nicht erlaubt sind.

       --rate-limit-interval=SEK, --rate-limit-burst=ANZAHL
           Konfiguriert für diesen Benutzer eine Ratenbegrenzung für Authentisierungsversuche.
           Falls der Benutzer versucht, sich auf dem bestimmten System in dem angegebenen
           Zeitinvervall häufiger als die angegebenen Anzahl zu authentifizieren, wird die
           Anmeldung abgelehnt, bis das Zeitintervall abgelaufen ist. Die Vorgabe ist 10 mal pro
           eine Minute.

       --password-hint=TEXT
           Akzeptiert einen Passworttipp, der zusammen mit dem Benutzerdatensatz gespeichert
           wird. Diese Zeichenkette ist so gespeichert, dass nur privilegierte Benutzer und der
           Benutzer selbst darauf zugreifen können. Andere Benutzer können sie nicht abfragen.
           Beispiel: --password-hint="Der Name meines ersten Haustieres".

       --enforce-password-policy=LOGISCH, -P
           Akzeptiert ein logisches Argument. Konfiguriert, ob die Passwortrichtlinie des Systems
           in Hinblick auf Qualität und Stärke des ausgewählten Passworts für diesen Benutzer
           erzwungen werden soll. Standardmäßig ein. -P ist die Kurzform von
           ---enforce-password-policy=no.

       --password-change-now=LOGISCH
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls wahr, wird der Benutzer bei der nächsten
           Anmeldung gebeten, sein Passwort zu ändern.

       --password-change-min=ZEIT, --password-change-max=ZEIT, --password-change-warn=ZEIT,
       --password-change-inactive=ZEIT
           Jede dieser Optionen akzeptiert eine Zeitdauerspezifikation als Argument (in dem in
           systemd.time(7) definierten Format) und konfiguriert verschiedene Aspekte der
           Passwortablaufrichtlinie des Benutzers. Insbesondere konfiguriert
           --password-change-min=, wieviel Zeit vergehen muss, nachdem das Passwort geändert
           wurde, bevor es erneut geändert werden darf. Falls der Benutzer versucht, sein
           Passwort vor Ablauf dieser Zeit zu ändern, wird dieser Versuch abgelehnt.
           --password-change-max= konfiguriert, wie schnell nach der Änderung des Passworts
           dieses abläuft und wieder geändert werden muss. Nach dieser Zeit kann eine Anmeldung
           nur fortfahren, nachdem das Passwort geändert worden ist. --password-change-warn=
           konfiguriert, wie viel früher als die mit --password-change-max= konfigurierte Zeit
           der Benutzer beim Anmelden gewarnt wird, sein Passwort zu ändern, da es bald ablaufen
           wird. Schließlich konfiguriert --password-change-inactive= die Zeit, die ablaufen
           muss, nachdem das Passwort abgelaufen ist, bis der Benutzer sich nicht mehr anmelden
           oder sein Passwort ändern darf. Beachten Sie, dass diese Optionen nur die
           Passwortauthentifizierung und nicht andere Formen der Authentifizierungen, wie
           beispielsweise PKCS#11-basierte Authentifizierung mit Sicherheitstoken, betreffen.

       --disk-size=BYTE
           Akzeptiert entweder eine Größe in Byte als Argument (möglicherweise einschließlich der
           gewöhnlichen Endungen K, M, G … für 1024-basierte Werte), einen Prozentwert oder die
           besonderen Zeichenketten »min« oder »max« und konfiguriert den dem Benutzer
           zuzuweisenden Plattenplatz. Falls ein Prozentwert angegeben ist (d.h. dem Argument
           wird »%« angehängt), wird dieser relativ zum verfügbaren Plattenplatz des
           zugrundeliegenden Dateisystems betrachtet. Falls als »min« angegeben, dann weist es
           den minimalen Plattenplatz zu, der durch die Randbedingungen des zugrundeliegenden
           Dateisystems und anderer Beschränkungen erlaubt ist. Falls als »max« angegeben, weist
           es den maximal verfügbaren Plattenplatz zu. Falls das LUKS2-Backend verwandt wird,
           konfiguriert dies die Größe der Loopback-Datei und des darin enthaltenen Dateisystems.
           Für andere Speicher-Backends konfiguriert dies Plattenkontingente mittels der nativen
           Kontingent-Logik des Dateisystems, falls verfügbar. Falls nicht angegeben,
           standardmäßig 85% des verfügbaren Plattenplatzes für das LUKS2-Backend und auf keine
           Kontingente für die anderen.

       --access-mode=MODUS
           Akzeptiert einen oktal geschriebenen UNIX-Zugriffsmodus. Konfiguriert den
           Zugriffsmodus des Home-Verzeichnisses selbst. Beachten Sie, dass dies nur beim
           erstmaligen Anlegen des Home-Verzeichnisses verwandt wird und der Benutzer dieses
           nachträglich jederzeit ändern kann. Beispiel: --access-mode=0700

       --umask=MASKE
           Akzeptiert die Zugriffsmodusmaske (in oktaler Syntax), die auf neu erstellte Dateien
           und Verzeichnisse des Benutzers angewandt werden soll (die »umask«). Falls dies
           gesetzt ist, steuert dies die anfängliche Umask, die für alle Anmeldesitzungen des
           Benutzers verwandt wird und die möglicherweise die Vorgaben des Systems außer Kraft
           setzt.

       --nice=NICE
           Akzeptiert die numerische Zeitplanungspriorität (»Nice-Stufe«), die auf Prozesse des
           Benutzers zum Anmeldezeitpunkt angewandt werden soll. Akzeptiert einen numerischen
           Wert im Bereich -20 (höchste Priorität) bis 19 (niedrigste Priorität).

       --rlimit=BEGRENZUNG=WERT[:WERT]
           Erlaubt die Konfiguration von Ressourcenbeschränkungen für Prozesse dieses Benutzers,
           siehe getrlimit(2) für Details. Akzeptiert einen Ressourcenbeschränkungsnamen (z.B.
           »LIMIT_NOFILE«), gefolgt von einem Gleichheitszeichen, gefolgt von einer numerischen
           Beschränkung. Optional kann ein zweiter, durch einen Doppelpunkt abgetrennter
           numerischer Beschränkungswert angegeben werden. Falls zwei angegeben sind, beziehen
           sich diese auf die weichen bzw. harten Beschränkungen. Falls nur eine Beschränkung
           angegeben ist, setzt diese Einstellung beide Beschränkungen auf einmal.

       --tasks-max=PROZESSE
           Akzeptiert eine von 0 verschiedene Ganzzahl als Argument. Konfiguriert die maximale
           Anzahl an Threads (hierbei ist jeder Prozess mindestens ein Thread), die der Benutzer
           zu einem Zeitpunkt haben darf. Diese Begrenzung gilt für alle Prozesse, die mit Fork
           von der Benutzersitzung abstammen, selbst wenn sie die Benutzeridentität mit su(1)
           oder ähnlichen Werkzeugen ändern. Verwenden Sie --rlimit=LIMIT_NPROC=, um eine
           Beschränkung für die Anzahl der tatsächlich unter der UID des Benutzers laufenden
           Prozesse zu setzen, wobei damit die Kindprozesse, die ihre Identität geändert haben
           könnten, ausgeschlossen werden. Dies steuert die Einstellung TasksMax= der
           benutzerbezogenen Systemd-Scheiben-Unit user-$UID.slice. Siehe
           systemd.resource-control(5) für weitere Details.

       --memory-high=BYTE, --memory-max=BYTE
           Setzt eine Begrenzung für den Speicher, den ein Benutzer zu einem Zeitpunkt auf einem
           System verwenden darf, in Byte (die gewöhnlichen Endungen K, M, G … zur Basis 1024
           werden unterstützt). Dies schließt sämtlichen Speicher ein, der vom Benutzer verwandt
           wird, sowie den aller Prozesse, die unter den Benutzerberechtigungen dieses Benutzer
           mit Fork gestartet wurden. Dies steuert die Einstellungen MemoryHigh= und MemoryMax=
           der benutzerbezogenen Systemd-Scheiben-Unit user-$UID.slice. Siehe
           systemd.resource-control(5) für weitere Details.

       --cpu-weight=GEWICHT, --io-weight=GEWICHT
           Setzt CPU- und E/A-Scheduling-Gewichte für die Prozesse des Benutzers, einschließlich
           der mit Fork gestarteten Prozesse des Benutzers, die die Benutzerberechtigungen
           geändert haben. Akzeptiert einen numerischen Wert im Bereich 1…10000. Dies steuert die
           Einstellungen CPUWeight= und IOWeight= der benutzerbezogenen Systemd-Scheiben-Unit
           user-$UID.slice. Siehe systemd.resource-control(5) für weitere Details.

       --storage=SPEICHER
           Wählt den für dieses Home-Verzeichnis zu verwendenden Speichermechanismus aus.
           Akzeptiert entweder »luks«, »fscrypt«, »directory«, »subvolume« oder »cifs«. Details
           über diese Mechanismen sind weiter oben beschrieben. Falls ein neues Home-Verzeichnis
           erstellt wird und der Speichertyp nicht besonders angegeben ist, dann definiert
           homed.conf(5), welcher Speichermechanismus standardmäßig zu benutzen ist.

       --image-path=PFAD
           Akzeptiert ein Dateisystempfad. Konfiguriert, wo das Home-Verzeichnis des Benutzers
           abgelegt werden soll. Falls LUKS2-Speicherung gewählt wird, bezieht sich dies auf den
           Pfad zur Loopback-Datei, andernfalls auf den Pfad zum Home-Verzeichnis (das sich in
           /home/ oder einem anderweitig zugreifbaren Dateisystem befinden kann). Falls nicht
           angegeben, ist die Vorgabe /home/$USER.home beim Einsatz des LUKS-Speichermechanismus
           und /home/$USER.homedir für alle anderen Speichermechanismen. Für den
           Speichermechanisums »cifs« ist er nicht definiert. Um den LUKS2-Speichermechanismus
           auf einem regulären Blockgerät zu verwenden (beispielsweise einem USB-Stick),
           übergeben Sie hier den Pfad zu dem Blockgerät. Es ist nicht erlaubt, hier den Pfad zu
           einem Verzeichnis anzugeben, wenn ein LUKS2-Speicher verwandt wird. Entsprechend ist
           die Angabe zu einer normalen Datei oder einem Geräteknoten nicht erlaubt, falls eines
           der anderen Speicher-Backends verwandt wird.

       --drop-caches=LOGISCH
           Schreibt beim Abmelden automatisch die Betriebssystem-Dateizwischenspeicher raus. Dies
           ist in Kombination mit dem fscrypt-Speicher-Backend nützlich, um sicherzustellen, dass
           das Betriebssystem nach dem Abmelden keine entschlüsselten Versionen der Dateien und
           Verzeichnisse im Speicher (und zugreifbar) behält. Diese Option wird auch auf anderen
           Backends unterstützt, sollte dort aber keinen Vorteil bringen. Standardmäßig »off«,
           außer falls das ausgewählte Speicher-Backend fscrypt ist, wo es standardmäßig
           eingeschaltet ist. Beachten Sie, dass das Rausschreiben von
           Betriebssystemzwischenspeichern die Leistung des Betriebssystems kurz nach dem
           Abmelden negativ beeinflusst.

       --fs-type=TYP
           Wird der LUKS2-Speichermechanismus verwandt, konfiguriert dies den Dateisystemtyp, der
           im Home-Verzeichnis des LUKS2-Containers verwandt werden soll. Entweder »btrfs«,
           »ext4« oder »xfs«. Falls nicht angegeben, definiert homed.conf(5), welcher
           Dateisystemtyp standardmäßig zu benutzen ist. Beachten Sie, dass der Einsatz von »xfs«
           nicht empfohlen wird, da dessen Unterstützung für die Größenveränderung des
           Dateisystems zu eingeschränkt ist.

       --luks-discard=LOGISCH
           Wird der LUKS2-Speichermechanismus verwandt, konfiguriert dies, ob die Funktionalität
           »discard« des Dateisystems aktiviert wird. Falls aktiviert, wird das Dateisystem,
           welches sich innerhalb des LUKS2-Datenträgers befindet, Informationen über leere
           Blöcke an das draunterliegende LUKS2 und das Loopback-Gerät melden, um
           sicherzustellen, dass leerer Platz im Home-Verzeichnis wieder an das zugrundeliegende
           Dateisystem unterhalb des LUK2-Laufwerks zurückgegeben wird, wodurch eine »spärliche«
           Loopback-Datei erhalten wird. Diese Option ist größtenteils standarmäßig aus, da
           dieses ermöglicht, mehr Platz als vorhanden in Home-Verzeichnissen zu übergeben,
           wodurch E/A-Fehler resultieren, falls das zugrundeliegende Dateisystem voll wird
           während das obere Dateisystem einen weiteren Block belegen möchte. Mit solchen
           E/A-Fehlern können im Allgemeinen weder das Dateisystem noch die Anwendungen gut
           umgehen. Wird der LUKS2-Speichermechanismus auf einem regulären Blockgerät (anstatt
           auf einer Loopback-Datei) verwandt, dann ist die »discard«-Logik standardmäßig an.

       --luks-offline-discard=LOGISCH
           Steuert ähnlich zu --luks-discard= das Abschneiden des Dateisystems. Während
           allerdings --luks-discard= steuert, was passiert, wenn das Home-Verzeichnis aktiv ist,
           steuert --luks-offline-discard=, was passiert, wenn es inaktiv wird, d.h. ob der
           Speicher abgeschnitten/zugewiesen werden soll, wenn das Home-Verzeichnis deaktiviert
           wird. Diese Option ist standardmäßig eingeschaltet, um sicherzustellen, dass der
           Speicherplatz minimiert ist, wenn der Benutzer nicht angemeldet ist.

       --luks-extra-mount-options=OPTIONEN
           Akzeptiert eine Zeichenkette, die zusätzliche Einhängeoptionen enthält, die beim
           Einhängen des LUKS-Datenträgers verwandt werden sollen. Falls angegeben, wird diese
           Zeichenkette an die vorgegebenen, eingebauten Einhängeoptionen angehängt.

       --luks-cipher=CHIFFRE, --luks-cipher-mode=MODUS, --luks-volume-key-size=BYTE,
       --luks-pbkdf-type=TYP, --luks-pbkdf-hash-algorithm=ALGORITHMUS,
       --luks-pbkdf-time-cost=SEKUNDEN, --luks-pbkdf-memory-cost=BYTE,
       --luks-pbkdf-parallel-threads=THREADS
           Konfiguriert verschiedene kryptographische Parameter für den
           LUKS2-Speichermechanismus. Siehe cryptsetup(8) für Details über die einzelnen
           Attribute.

           Beachten Sie, dass homectl wie /proc/crypto die Schlüsselgröße in Byte verwendet, aber
           cryptsetup(8) Bit verwendet.

       --auto-resize-mode=
           Konfiguriert, ob das zugrundeliegende Dateisystem beim An- und Abmelden automatisch
           vergrößert und/oder verkleinert werden soll. Akzeptiert eine der Zeichenketten »off«,
           »grow« und »shrink-and-grow«. Wird derzeit nur beim LUKS2-Backend angewandt und falls
           das Btrfs-Dateisystem innerhalb verwandt wird (da nur dann das
           online-vergrößern/verkleinern des Dateisystems unterstützt wird). Standardmäßig
           »shrink-and-grow«, falls LUKS2/btrfs verwandt wird, andernfalls »off«. Falls auf »off«
           gesetzt, erfolgt kein automatisches verkleinern/vergrößern während des An- und
           Abmeldens. Falls auf »grow« gesetzt, wird der Home-Bereich auf die mittels
           --disk-size= konfigurierte Größe vergrößert, falls er derzeit kleiner sein sollte.
           Falls er bereits auf die konfigurierte Größe passt oder größer ist, erfolgt keine
           Aktion. Falls auf »shrink-and-grow« gesetzt, wird der Home-Bereich beim Abmelden auch
           auf die minimale Größe verkleinert, die der verwandte Plattenplatz und die
           Dateisystembeschränkungen erlauben. Dieser Modus stellt daher sicher, dass der
           Home-Bereich während der Aktivierung auf die konfigurierte Größe vergrößert wird, aber
           im deaktivierten Zustand nur den minimal-möglichen Platz belegt. Beachten Sie, dass
           die Verkleinerungsaktion nicht stattfindet, falls das System irregulär ausgeschaltet
           wird oder sich der Benutzer anderweitig nicht korrekt abmeldet und sich der Benutzer
           erneut an- und wieder abmelden muss, bevor diese Aktion erneut ausgeführt wird.

       --rebalance-weight=
           Konfiguriert den Gewichtungsparameter für die Neuauswuchtungslogik für freien
           Plattenplatz. Wird derzeit nur beim LUKS2-Backend angewandt (da für das LUS2-Backend
           der Plattenplatz aus einem benutzerbezogenen Loopback-Dateisystem zugewiesen wird,
           statt sofort aus einem gemeinsamen Fundus, wie dies die anderen Backends machen). In
           regelmäßigen Abständen wird freier Plattenplatz in den aktiven Home-Bereichen und
           ihren zugrundeligenden Speichern neu zwischen ihnen verteilt, wobei der hier
           konfigurierte Gewichtungsparameter berücksichtigt wird. Erwartet eine Ganzzahl im
           Bereich 1…10000 oder die besondere Zeichenkette »off«. Falls nicht angegeben, ist die
           Vorgabe 100. Die Gewichtung wird verwandt, um den Home-Bereichen verfügbar gemachten
           freien Platz zu skalieren: ein Home-Bereich mit einer Gewichtung 200 wird doppelt so
           viel freien Platz erhalten wie einer mit einer Gewichtung von 100; ein Home-Bereich
           mit einer Gewichtung von 50 wird die Hälfte davon bekommen. Dem zugrundeliegende
           Dateisystem wird Platz für eine Gewichtung von 20 zugewiesen werden. Falls auf »off«
           gesetzt, wird keine automatische Verteilung von freiem Platz für diesen Home-Bereich
           durchgeführt. Beachten Sie, dass die explizite Größenveränderung des Home-Bereichs
           (mit homectl resize, siehe unten) implizit die automatische Auswuchtung ausschaltet.
           Um die automatische Auswuchtung wieder zu aktivieren, verwenden Sie
           --rebalance-weight= mit einem leeren Parameter.

       --nosuid=LOGISCH, --nodev=LOGISCH, --noexec=LOGISCH
           Konfiguriert die Einhängeoptionen »nosuid«, »nodev« und »noexec« für
           Home-Verzeichnisse. Standardmäßig sind »nodev« und »nosuid« eingeschaltet, während
           »noexec« ausgeschaltet ist. Für Details über diese Einhängeoptionen siehe mount(8).

       --cifs-domain=DOMÄNE, --cifs-user-name=BENUTZER, --cifs-service=DIENST,
       --cifs-extra-mount-options=OPTIONEN
           Konfiguriert die »Windows File Sharing«- (CIFS-)Domäne und Benutzer, die diesem
           Home-Verzeichnis/Benutzerkonto zugeordneten werden sollen, sowie die Dateifreigabe
           (der »Dienst«), die als Verzeichnis eingehängt werden soll. Letzteres wird verwandt,
           wenn »cifs«-Speicher ausgewählt wird. Die Dateifreigabe sollte im Format
           »//Rechner/Freigabe/Verzeichnis/… angegeben werden. Der Verzeichnis-Anteil ist
           optional – falls er nicht angegeben ist, wird das Home-Verzeichnis auf der obersten
           Verzeichnisebene der Freigabe abgelegt. Die Einstellung --cifs-extra-mount-options=
           ermöglicht die Angabe zusätzlicher Einhängeoptionen beim Einhängen der Freigabe, siehe
           mount.cifs(8) für Details.

       --stop-delay=SEK
           Konfiguriert die Zeit, die der benutzerbezogene Diensteverwalter weiterlaufen soll,
           nachdem alle Sitzungen des Benutzers beendet wurden. Die Vorgabe wird in
           logind.conf(5) konfiguriert (für Home-Verzeichnisse auf Wechselmedien mit
           LUKS2-Speichermechanismen ist die Vorgabe allerdings 0). Eine längere Zeit stellt
           sicher, dass schnelle, wiederholte Anmeldungen effizienter erfolgen, da der
           Diensteverwalter des Benutzer nicht jedes Mal gestartet werden muss.

       --kill-processes=LOGISCH
           Konfiguriert, ob beim Abmelden des Benutzers alle seine Prozesse getötet werden
           sollen. Die Vorgabe wird in logind.conf(5) konfiguriert.

       --auto-login=LOGISCH
           Akzeptiert ein logisches Argument. Konfiguriert, ob die graphische
           Benutzerschnittstelle des Systems diesen Benutzer, falls möglich, automatisch anmelden
           soll. Standardmäßig aus. Falls mehr oder weniger als ein Benutzer auf diese Art
           markiert sind, dann ist die automatische Anmeldung deaktiviert.

BEFEHLE

       Die folgenden Befehle werden verstanden:

       list
           Listet alle Home-Verzeichnisse (zusammen mit knappen Details) auf, die derzeit von
           systemd-homed.service verwaltet werden. Dieser Befehl wird auch ausgeführt, falls kein
           Befehl auf der Befehlszeile angegeben ist. (Beachten Sie, dass die Liste der von
           diesem Befehl angezeigten Benutzer nicht die von anderen Untersystemen verwalteten
           Benutzer einschließt, wie beispielsweise Systembenutzer oder Benutzer, die in
           /etc/passwd aufgeführt sind.)

       activate BENUTZER [BENUTZER…]
           Aktiviert eines oder mehrere Home-Verzeichnisse. Das Home-Verzeichnis jedes
           aufgeführten Benutzers wird aktiviert und unter seinem Einhängepunkt (normalerweise
           /home/$USER) verfügbar gemacht. Beachten Sie, dass alle auf diese Art aktivierten
           Home-Verzeichnisse solange verfügbar bleiben, bis sie explizit deaktiviert werden (mit
           deactivate, siehe unten) oder der Benutzer sich anmeldet und wieder abmeldet und es
           daher aufgrund der Deaktivieren-beim-Abmelden-Logik deaktiviert wird.

           Die Aktivierung eines Home-Verzeichnisses umfasst verschiedene Aktionen, die abhängig
           vom ausgewählten Speichermechanismus sind. Falls der LUKS2-Mechanismus verwandt wird,
           umfasst dies Folgendes: Abfragen des Benutzers nach einem Passwort, Einrichten des
           Loopback-Gerätes, Überprüfen und Aktivieren des LUKS2-Datenträgers, Überprüfen des
           Dateisystems, Einhängen des Dateisystems und möglicherweise Ändern der
           Eigentümerschaft der enthaltenen Dateien, um die UID/GID zu korrigieren.

       deactivate BENUTZER [BENUTZER…]
           Deaktiviert eines oder mehrere Home-Verzeichnisse. Dies macht die Wirkung von activate
           rückgängig.

       inspect BENUTZER [BENUTZER…]
           Zeigt verschiedene Details über das angegebene Home-Verzeichnis. Dies zeigt
           verschiedene Informationen über das Home-Verzeichnis und sein Benutzerkonto,
           einschließlich Laufzeitdaten wie den aktuellen Zustand, den Plattenverbrauch und
           Ähnlichem. Kombinieren Sie dies mit --json=, um stattdessen den detaillierten
           JSON-Benutzerdatensatz anzuzeigen, möglicherweise kombiniert mit --export-format=, um
           bestimmte Aspekte der Ausgabe zu unterdrücken.

       authenticate BENUTZER [BENUTZER…]
           Überprüft die Authentifizierungs-Anmeldedaten eines Home-Verzeichnisses. Dies fragt
           beim Aufrufenden nach einem Passwort (oder Ähnlichem) und überprüft, ob dieses das
           Home-Verzeichnis korrekt entsperrt. Dies belässt das Home-Verzeichnis in dem aktuellen
           Zustand, d.h. es belässt das Home-Verzeichnis im inaktiven Zustand, falls es vorher
           inaktiv war, und im aktiven Zustand, falls es vorher aktiv war.

       create BENUTZER, create --identity=PFAD [BENUTZER]
           Erstellt ein neues Home-Verzeichnis/Benutzerkonto mit dem angegebenen Namen. Verwenden
           Sie die verschiedenen Optionen für Benutzerdatensatzeigenschaften (wie oben
           beschrieben), um die verschiedenen Aspekte des Home-Verzeichnisses und seines
           Benutzerkontos zu steuern.

           Der angegebene Name sollte der in Benutzer-/Gruppen-Namensyntax[3] beschriebenen
           Namenssyntax folgen.

       remove BENUTZER
           Entfernt ein Home-Verzeichnis/Benutzerkonto. Dies entfernt sowohl den
           Benutzerdatensatz des Home-Verzeichnisses als auch das Home-Verzeichnis selbst und
           löscht alle Dateien und Verzeichnisse, die dem Benutzer gehören.

       update BENUTZER, update --identity=PFAD [BENUTZER]
           Aktualisiert ein Home-Verzeichnis/Benutzerkonto. Verwenden Sie verschiedene Optionen
           für Benutzerdatensatzeigenschaften (wie oben beschrieben), um Änderungen am Konto
           vorzunehmen, oder stellen Sie alternativ einen vollständigen, aktualisierten
           JSON-Benutzerdatensatz mit der Option --identity= bereit.

           Beachten Sie, dass Änderungen an Benutzerdatensätzen, die nicht mit dem lokal
           verfügbaren privaten Schlüssel signiert sind, nicht erlaubt sind, außer --identity=
           wird mit einem Benutzerdatensatz verwandt, der bereits korrekt durch einen anerkannten
           privaten Schlüssel signiert ist.

       passwd BENUTZER
           Ändert das Passwort des angegebenen Home-Verzeichnisses/Benutzerkontos.

       resize BENUTZER BYTE
           Ändert den Plattenplatz, der dem angegebenen Home-Verzeichnis zugeordnet ist. Falls
           der LUKS2-Speichermechanismus verwandt wird, wird die Größe der Loopback-Datei und des
           darin enthaltenen Dateisystems automatisch geändert. Beachten Sie, dass es notwendig
           ist, das Home-Verzeichnis zu deaktivieren (d.h. der Benutzer muss sich abmelden),
           falls das Dateisystem »ext4« innerhalb des LUKS2-Datenträgers verwandt wird und die
           Größe verringert wird. Vergrößern kann erfolgen, während das Home-Verzeichnis aktiv
           ist. Falls »xfs« innerhalb des LUKS2-Datenträgers verwandt wird, kann das
           Home-Verzeichnis überhaupt nicht verkleinert werden. Bei allen drei Dateisystemen
           (»ext4«, »xfs« und »btrfs«) kann das Home-Verzeichnis vergrößert werden, während der
           Benutzer angemeldet ist, bei »btrfs« kann es auch verkleinert werden, während der
           Benutzer angemeldet ist. Falls die Speichermechanismen »subvolume«, »directory« oder
           »fscrypt« verwandt werden, berücksichtigt die Größenänderung auch
           Dateisystemkontingente. Der Größenparameter kann die normalen Endungen B, K, M, G, T
           (zur Basis 1024) verwenden. Die besonderen Zeichenketten »min« und »max« können an
           Stelle eines numerischen Größenwertes verwandt weden, um den für den Home-Bereich
           zugewiesenen Plattenplatz zu minimieren oder zu maximieren, wobei die Randbedingungen
           des Dateisystems, der Plattenverwendung innerhalb des Home-Bereichs und des
           zugrundeligenden Speichersystems berücksichtigt werden.

       lock BENUTZER
           Suspendiert temporär den Zugriff auf das Home-Verzeichnis des Benutzers und entfernt
           alle zugehörigen kryptographischen Schlüssel aus dem Speicher. Jeder Zugriffsversuch
           auf das Home-Verzeichnis wird hängen, bis das Home-Verzeichnis wieder entsperrt (d.h.
           reauthentifiziert) wird. Diese Funktionalität ist primär für den Einsatz bei der
           Systemsuspendierung gedacht, um sicherzustellen, dass auf die Benutzerdaten nicht mehr
           zugegriffen werden kann, bis der Benutzer sich nach dem Wiederaufwachen erneut
           authentifiziert hat. Diese Aktion ist nur für Home-Verzeichnisse definiert, die den
           LUKS2-Speichermechanismus verwenden.

       unlock BENUTZER
           Nimmt den Zugriff auf das Home-Verzeichnis des Benutzers wieder auf; macht damit die
           Wirkung von lock (siehe oben) rückgängig. Hierfür muss sich der Benutzer
           authentifizieren, da die kryptographischen Schlüssel, die für den Zugriff auf das
           Home-Verzeichnis benötigt werden, erneut erlangt werden müssen.

       lock-all
           Führt den Befehl lock auf allen geeigneten Home-Verzeichnissen auf einmal aus. Diese
           Aktion wird im Allgemeinen bei der Systemsuspendierung ausgeführt (d.h. durch
           systemctl suspend und zugehörige Befehle), um sicherzustellen, dass die
           kryptographischen Schlüssel für den Zugriff auf die Home-Verzeichnisse aus dem
           Speicher entfernt werden.

       deactivate-all
           Führt den Befehl deactivate auf allen aktiven Home-Verzeichnissen auf einmal aus.
           Diese Aktion wird im Allgemeinen bei dem Herunterfahren des Systems ausgeführt (d.h.
           durch systemctl poweroff und zugehörige Befehle), um sicherzustellen, dass die
           Home-Verzeichnisse aller aktiven Benutzer vollständig deaktiviert werden, bevor /home/
           und zugehörige Dateisysteme ausgehängt werden.

       with BENUTZER BEFEHL…
           Aktiviert das Home-Verzeichnis des angegebenen Benutzers, führt den angegebenen Befehl
           aus (unter der Identität des Aufrufenden, nicht des Benutzers) und deaktiviert das
           Home-Verzeichnis anschließend wieder (außer der Benutzer ist anderweitig angemeldet).
           Dieser Befehl ist zur Ausführung privilegierter Sicherungsskripte und Ähnlichem
           nützlich, verlangt aber die Authentifizierung mit den Anmeldedaten des Benutzers, um
           in der Lage zu sein, das Home-Verzeichnis des Benutzers zu entsperren.

       rebalance
           Freien Plattenplatz zwischen aktiven Home-Bereichen und dem zugrundeliegenden Speicher
           auswuchten. Siehe vorangehende Option --rebalance-weight=. Dies führt keine Aktion
           aus, außer es gibt mindestens einen aktiven LUKS2-Home-Bereich, bei dem das Auswuchten
           von Plattenplatz aktiviert ist. Diese Aktion ist synchron: sie wird nur abschließen,
           nachdem der Plattenplatz gemäß der Auswuchtungs-Gewichtungswerte ausgewuchtet wurde.
           Beachten Sie, dass das Auswuchten auch im Hintergund in regelmäßigen Abständen
           automatisch erfolgt. Verwenden Sie diesen Befehl, um synchron sicherzustellen, dass
           der Plattenplatz geeignet neu verteilt wird, bevor Sie eine Aktion anstoßen, die große
           Mengen an Plattenplatz benötigt.

EXIT-STATUS

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

       Wird ein Befehl mit with aufgerufen, dann wird der Exit-Status des Kindprozesses
       weitergeleitet. Insgesamt beendet sich homectl ohne Fehler, falls der Befehl erfolgreich
       aufgerufen wurde und sich erfolgreich beendete.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       $SYSTEMD_LOG_LEVEL
           Die maximale Protokollierstufe ausgesandter Nachrichten (Nachrichten mit einer höheren
           Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Sie muss (in
           absteigender Reihenfolge) entweder alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder
           eine Ganzzahl im Bereich 0…7 sein. Siehe syslog(3) für weitere Informationen.

       $SYSTEMD_LOG_COLOR
           Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß
           ihrer Priorität eingefärbt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal
           geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen,
           selbständig Nachrichten gemäß ihrer Protokollierungsstufe einfärben.

       $SYSTEMD_LOG_TIME
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein
           Zeitstempel vorangestellt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder
           in eine Datei geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die
           Protokolle anzeigen, selbständig Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den
           Nachrichten anhängen werden.

       $SYSTEMD_LOG_LOCATION
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateinamen und eine
           Zeilenummer in dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

           Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den
           Journal-Einträgen angehängt ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der
           Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch sein.

       $SYSTEMD_LOG_TID
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Nachrichten die aktuelle numerische
           Thread-Kennung (TID) vorangestellt.

           Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadatan an Journal-Einträge
           angehängt wird. Die Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der
           Fehlersuche in Programmen praktisch sein.

       $SYSTEMD_LOG_TARGET
           Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY
           protokollieren), console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die
           Protokollierstufe und »Einrichtung« voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den
           zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren), journal (in das Journal
           protokollieren (journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls verfügbar, und
           andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln,
           die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

       $SYSTEMD_PAGER
           Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER
           außer Kraft. Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe
           wohlbekannter Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach ausprobiert,
           einschließlich less(1) und more(1), bis eines gefunden wird. Falls keine
           Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden wird, wird keines aufgerufen. Setzen der
           Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur
           Übergabe von --no-pager.

           Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER
           (sowie $PAGER) ohne Rückmeldung ignoriert.

       $SYSTEMD_LESS
           Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

           Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

           K
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C
               zu beenden. Um less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die
               Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen Sie diese Option zurück.

               Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene
               Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch
               das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt werden.

           X
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und
               -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig
               gesetzt, damit die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des
               Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen
               des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen in der
               Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

           Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

       $SYSTEMD_LESSCHARSET
           Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das
           aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

       $SYSTEMD_PAGERSECURE
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des
           Seitenanzeigeprogramms verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls
           $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, dann wird der sichere Modus
           aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem Eigentümer der
           Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus
           wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Seitenanzeigeprogramms gesetzt und das
           Seitenanzeigeprogramm muss Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder
           erstellen oder die einen neuen Unterprozess starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE
           überhaupt nicht gesetzt ist, werden Seitenanzeigeprogramme, bei denen unbekannt ist,
           ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit implementiert nur
           less(1) einen sicheren Modus.)

           Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels
           sudo(8) oder pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass
           keine ungeplanten interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus
           für das Seitenanzeigeprogramm kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden.
           Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus
           der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige Befehle auszuführen.
           Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die Variablen
           $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein,
           stattdessen den Seitenanzeiger komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

       $SYSTEMD_COLORS
           Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte
           Hilfswerkzeuge Farben in ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe
           einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable eine der folgenden besonderen Werte
           annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die grundlegenden 16 bzw. 256
           ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM und der
           vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft
           zu setzen.

       $SYSTEMD_URLIFY
           Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für
           Terminal-Emulatoren, die dies unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann
           angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen
           Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

BEISPIELE

       Beispiel 1. Erstellt einen Benutzer »waldo« in der Administratorgruppe »wheel« und weist
       ihm 500 MiB Plattenplatz zu.

           homectl create waldo --real-name="Waldo McWaldo" -G wheel --disk-size=500M

       Beispiel 2. Erstellt einen Benutzer »wally« auf einem USB-Stick und weist ihm eine
       maximale Anzahl von 500 gleichzeitig laufenden Prozessen zu.

           homectl create wally --real-name="Wally McWally" --image-path=/dev/disk/by-id/usb-SanDisk_Ultra_Fit_476fff954b2b5c44-0:0 --tasks-max=500

       Beispiel 3. Ändert die Nice-Stufe des Benutzers »odlaw« auf +5, um sicherzustellen, dass
       bei der Anmeldung des Benutzers die Umgebungsvariable$EINE auf die Zeichenkette »SACHE«
       gesetzt ist.

           homectl update odlaw --nice=5 --setenv=EINE=SACHE

       Beispiel 4. Richtet die Authentifizierung mit einem YubiKey-Sicherheits-Token mittels
       PKCS#11/PIV ein:

           # Bereinigt den Yubikey von allen alten Schlüsseln (Vorsicht!)
           ykman piv reset

           # Erstellt ein neues Schlüsselpaar (privat/öffentlich) auf dem Gerät, speichert den öffentlichen Schlüssel in »pubkey.pem«.
           ykman piv generate-key -a RSA2048 9d pubkey.pem

           # Erstellt ein selbstsigniertes Zertifikat aus diesem öffentlichen Schlüssel und speichert es auf dem Gerät.
           ykman piv generate-certificate --subject "Knobelei" 9d pubkey.pem

           # Der öffentliche Schlüssel wird auf der Platte nicht mehr benötigt
           rm pubkey.pem

           # Erlaubt dem Sicherheits-Token, das Konto des Benutzers »lafcadio« zu entsperren
           homectl update lafcadio --pkcs11-token-uri=auto

       Beispiel 5. Richtet die Authentifizierung mit einem FIDO2-Sicherheits-Token ein:

           # Erlaubt dem FIDO2-Sicherheits-Token, das Konto des Benutzers »nihilbaxter« zu entsperren
           homectl update nihilbaxter --fido2-device=auto

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-homed.service(8), homed.conf(5), userdbctl(1), useradd(8),
       cryptsetup(8)

ANMERKUNGEN

        1. JSON-Benutzerdatensätze
           https://systemd.io/USER_RECORD

        2. Icon-Benennungsspezifikation
           https://standards.freedesktop.org/icon-naming-spec/icon-naming-spec-latest.html

        3. Benutzer-/Gruppennamen-Syntax
           https://systemd.io/USER_NAMES

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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