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BEZEICHNUNG

       systemd.resource-control - Resourcensteuerungs-Unit-Einstellungen

ÜBERSICHT

       Scheibe.slice, Bereich.scope, Dienst.service, Socket.socket, Einhängung.mount, Swap.swap

BESCHREIBUNG

       Unit-Konfigurationsdateien für Dienste, Scheiben, Bereiche, Sockets, Einhängepunkte und
       Swap-Geräte nutzen eine Teilmenge der Konfigurationsoptionen für die Ressourcensteuerung
       von erzeugten Prozessen gemeinsam. Intern verlässt sich dies auf das Konzept der Linux
       Control Groups (cgroups) des Kernels zur Organisation von Prozessen in einem
       hierarchischen Baum benannter Gruppen zum Zwecke der Ressourcensteuerung.

       Diese Handbuchseite listet die von diesen sechs Unit-Typen gemeinsam benutzten Optionen
       auf. Siehe systemd.unit(5) für die gemeinsamen Optionen aller Unit-Konfigurationsdateien
       und systemd.slice(5), systemd.scope(5), systemd.service(5), systemd.socket(5),
       systemd.mount(5) und systemd.swap(5) für weitere Informationen über die speziellen
       Unit-Konfigurationsdateien. Die Ressourcensteuerungskonfigurationsoptionen werden in den
       Abschnitten [Slice], [Scope], [Service], [Socket], [Mount] oder [Swap], abhängig vom
       Unit-Typ, konfiguriert.

       Zusätzlich werden Optionen, die die verfügbaren Ressourcen der von Systemd gestarteten
       Programme steuern, in systemd.exec(5) aufgeführt. Diese Optionen ergänzen die hier
       aufgeführten Optionen.

       Siehe die Neue Control-Gruppen-Schnittstellen[1] für eine Einführung, wie die
       Ressourcensteuerungs-APIs von Programmen genutzt werden können.

   Ressourcensteuerungen für eine Cgroup zugehöriger Units setzen
       Wie in systemd.unit(5) beschrieben, können die hier aufgeführten Einstellungen über die
       Hauptkonfigurationsdatei einer Unit und Ergänzungsschnipsel in *.d/-Verzeichnissen gesetzt
       werden. Die Liste der nach Ergänzungen durchsuchten Verzeichnisse enthält Namen, die durch
       wiederholtes Abschneiden des Units-Namens nach allen Gedankenstrichen geformt werden. Dies
       ist insbesondere praktisch, um Ressourcenbegrenzungen für eine Gruppe von Units mit
       ähnlichen Namen zu setzen.

       Beispielsweise erhält jeder Benutzer seine eigene Scheibe user-nnn.slice. Ergänzungen mit
       lokaler Konfiguration, die Benutzer 1000 betreffen, können in
       /etc/systemd/system/user-1000.slice, /etc/systemd/system/user-1000.slice.d/*.conf, aber
       auch in /etc/systemd/system/user-.slice.d/*.conf abgelegt werden. Das letzte Verzeichnis
       gilt für alle Benutzer-Scheiben.

IMPLIZITE ABHÄNGIGKEITEN

       Die folgenden Abhängigkeiten werden implizit hinzugefügt:

       •   Units mit der gesetzten Einstellung Slice= erlangen automatisch Requires=- und
           After=-Abhängigkeiten auf die festgelegte Scheiben-Unit.

VEREINIGTE UND VERALTETE CONTROL-GRUPPENHIERARCHIEN

       Die vereinigte Control-Gruppenhierarchie ist die neue Version der Schnittstelle der
       Kernel-Control-Gruppenhierarchie, siehe Control-Gruppen v2[2]. Abhängig von dem
       Ressourcentyp gibt es Unterschiede in den Ressourcensteuerfähigkeiten. Da auch die
       Schnittstelle sich ändert, haben einige Ressourcentypen separate Gruppen von Optionen für
       die vereinigte Hierarchie.

       CPU
           CPUWeight= und StartupCPUWeight= ersetzen CPUShares= respektive StartupCPUShares=.

           Der Controller »cpuacct« existiert auf der vereinigten Hierarchie nicht separat.

       Speicher
           MemoryMax= ersetzt MemoryLimit=. MemoryLow= und MemoryHigh= sind nur auf der
           vereinigten Hierarchie effektiv.

       IO (E/A)
           Die Einstellungen, denen »IO« vorangestellt ist, sind eine Obermenge von und ersetzen
           die Einstellungen, denen »BlockIO« vorangestellt ist. Auf der vereinigten Hierarchie
           gilt die E/A-Ressourcensteuerung auch für gepufferte Schreibvorgänge.

       Um den Übergang zu erleichtern, erfolgt die Übersetzung zwischen den zwei Versionen der
       Einstellungen nach besten Kräften. Falls irgendeine der Einstellungen für die vereinigte
       Hierarchie vorhanden ist, werden für jeden Controller alle Einstellugnen aus der
       veralteten Hierarchie ignoriert. Falls die entstehenden Einstellungen für den anderen
       Hierarchietyp sind, wird die Konfiguration vor der Anwendung übersetzt.

       Die veraltete Control-Gruppenhierarchie (siehe Control-Gruppen Version 1[3]), auch als
       Cgroup-v1 bekannt, erlaubt keine sichere Delegation von Controllern an unprivilegierte
       Prozesse. Falls das System die veraltete Control-Gruppenhierarchie benutzt, wird die
       Ressourcensteuerung für die Systemd-Benutzerinstanz deaktiviert, siehe systemd(1).

OPTIONEN

       Units der oben aufgeführten Typen können Einstellungen für die
       Ressourcensteuerungskonfiguration haben:

       CPUAccounting=
           Schaltet die Buchführung für die CPU-Benutzung für diese Unit ein. Akzeptiert ein
           logisches Argument. Beachten Sie, dass das Einschalten der CPU-Buchführung in einer
           Unit implizit die Buchführung für alle Units in der gleichen Scheibe und für alle ihre
           Eltern-Scheiben und die darin enthaltenen Units einschaltet. Die Systemvorgabe für
           diese Einstellung kann mit DefaultCPUAccounting= in systemd-system.conf(5) gesteuert
           werden.

       CPUWeight=Gewicht, StartupCPUWeight=Gewicht
           Weist die festgelegte CPU-Zeitgewichtung den ausgeführten Prozessen zu, falls die
           vereinigte Control-Gruppenhierarchie auf dem System verwandt wird. Diese Optionen
           akzeptieren einen Ganzzahlwert und steuern das Control-Group-Attribut »cpu.weight«.
           Der erlaubte Bereich ist 1 bis 10000. Standardmäßig 100. Für Details über dieses
           Control-Gruppen-Attribut siehe Control-Gruppen v2[2] und CFS-Auftragsplaner[4]. Die
           verfügbare CPU-Zeit wird zwischen allen Units innerhalb einer Scheibe relativ zu ihrer
           CPU-Zeitgewichtung aufgeteilt. Ein höheres Gewicht bedeutet mehr CPU-Zeit, ein
           geringeres Gewicht weniger.

           Während StartupCPUWeight= für die Hoch- und Runterfahrphase des Systems gilt, gilt
           CPUWeight= während der normalen Laufzeit des Systems und falls ersteres nicht gesetzt
           ist, auch für die Hoch- und Runterfahrphasen. Durch Verwendung von StartupCPUWeight=
           ist eine abweichende Priorisierung bestimmter Dienste während des Hoch- und
           Runterfahrens des Systems im Vergleich zur normalen Laufzeit möglich.

           Diese Einstellungen ersetzen CPUShares= und StartupCPUShares=.

       CPUQuota=
           Weist die festgelegte CPU-Zeitquote den ausgeführten Prozessen zu. Akzeptiert einen
           Prozentwert, dem »%« angehängt ist. Der Prozentwert gibt an, wieviel CPU-Zeit die Unit
           maximal erhalten soll, relativ zu der gesamten CPU-Zeit, die auf einer CPU verfügbar
           ist. Verwenden Sie Werte > 100%, um CPU-Zeit auf mehr als einer CPU vorzusehen. Dies
           steuert das Attribut »cpu.max« der vereinigten Control-Gruppenhierarchie und »cpu.max«
           auf der alten. Für Details über dieses Control-Gruppen-Attribut siehe Control-Gruppen
           v2[2] und sched-bwc.txt[5]. Durch Setzen von CPUQuota= auf einen leeren Wert wird
           keine Quote gesetzt.

           Beispiel: CPUQuota=20% stellt sicher, dass der ausgeführte Prozess niemals mehr als
           20% CPU-Zeit auf einer CPU erhält.

       CPUQuotaPeriodSec=
           Weist die Dauer zu, über den die durch CPUQuota= festgelegte CPU-Zeit-Kontingent
           gemessen wird. Akzeptiert einen Zeitdauerwert in Sekunden mit einer optionalen Endung
           wie »ms« für Millisekunden (oder »s« für Sekunden). Die Voreinstellung ist 100 ms. Die
           Periode wird an den durch den Kernel unterstützten Bereich, der [1ms, 1000ms] ist,
           befestigt. Zusätzlich wird die Periode angepasst, so dass das Kontingent-Intervall
           auch mindestens 1 ms ist. Wird CPUQuotaPeriodSec= auf einen leeren Wert gesetzt, so
           wird er auf die Vorgabe zurückgesetzt.

           Dies steuert das zweite Feld des Attributs »cpu.max« der vereinigten
           Control-Gruppenhierarchie und »cpu.cfs_period_us« auf der alten. Für Details über
           dieses Control-Gruppen-Attribut siehe Control-Gruppen v2[2] und CFS-Auftragsplaner[4].

           Beispiel: Mit CPUQuotaPeriodSec=10ms wird erbeten, das CPU-Kontingent in Perioden von
           10 ms zu messen.

       AllowedCPUs=, StartupAllowedCPUs=
           Beschränkt die Ausführung von Prozessen auf bestimmte CPUs. Akzeptiert eine Liste von
           CPU-Indicies oder -Bereichen, getrennt durch Leerraum oder Kommata. CPU-Bereiche
           werden durch den unteren und oberen CPU-Index, getrennt durch einen Bindestrich,
           angegeben.

           Setzen von AllowedCPUs= oder StartupAllowedCPUs= garantiert nicht, dass sämtliche CPUs
           von den Prozessen verwandt werden, da es durch Eltern-Units eingeschränkt sein könnte.
           Die wirksame Konfiguration wird durch EffectiveCPUs= berichtet.

           Während StartupAllowedCPU= nur für die Hoch- und Runterfahrphasen des Systems gelten,
           gilt AllowedCPUs= während der normalen Laufzeit des Systems und falls ersteres nicht
           gesetzt ist, auch für die Hoch- und Runterfahrphasen. Durch Verwendung von
           StartupAllowedCPUs= ist eine abweichende Priorisierung bestimmter Dienste während des
           Hoch- und Runterfahrens des Systems im Vergleich zur normalen Laufzeit möglich.

           Diese Einstellung wird nur mit der vereinigten Control-Gruppenhierarchie unterstützt.

       AllowedMemoryNodes=, StartupAllowedMemoryNodes=
           Beschränkt die Ausführung von Prozessen auf bestimmte Speicher-NUMA-Knoten. Akzeptiert
           eine Liste von Speicher-NUMA-Knoten oder -Bereichen, getrennt durch Leerraum oder
           Kommata. Speicher-NUMA-Knotenbereiche werden durch den unteren und oberen
           NUMA-Knotenindex, getrennt durch einen Bindestrich, angegeben.

           Setzen von AllowedMemoryNodes oder StartupAllowedMemoryNodes= garantiert nicht, dass
           sämtliche Speicher-NUMA-Knoten von den Prozessen verwandt werden, da es durch
           Eltern-Units eingeschränkt sein könnte. Die wirksame Konfiguration wird durch
           EffectiveMemoryNodes= berichtet.

           Während StartupAllowedMemoryNodes= für die Hoch- und Runterfahrphasen des Systems
           gilt, gilt AllowedMemoryNodes= während der normalen Laufzeit des Systems und falls
           ersteres nicht gesetzt ist, auch für die Hoch- und Runterfahrphasen. Durch Verwendung
           von StartupAllowedMemoryNodes= ist eine abweichende Priorisierung bestimmter Dienste
           während des Hoch- und Runterfahrens des Systems im Vergleich zur normalen Laufzeit
           möglich.

           Diese Einstellung wird nur mit der vereinigten Control-Gruppenhierarchie unterstützt.

       MemoryAccounting=
           Schaltet Prozess- und Kernelspeicherbuchführung für diese Unit ein. Akzeptiert ein
           logisches Argument. Beachten Sie, dass das Einschalten der Speicherbuchführung in
           einer Unit implizit die Buchführung für alle Units in der gleichen Scheibe und für
           alle ihre Eltern-Scheiben und die darin enthaltenen Units einschaltet. Die
           Systemvorgabe für diese Einstellung kann mit DefaultMemoryAccounting= in
           systemd-system.conf(5) gesteuert werden.

       MemoryMin=Byte, MemoryLow=Byte
           Legt den Speicherverwendungsschutz für die ausgeführten Prozesse in dieser Unit fest.
           Wenn Speicher zurückgewonnen wird, dann wird diese Unit so behandelt, als ob sie
           weniger Speicher verwenden würde, was dazu führt, dass Speicher bevorzugt von nicht
           geschützten Units zurückgewonnen wird. Die Verwendung von MemoryLow= führt zu einem
           schwächeren Schutz, bei dem Speicher weiterhin zurückgewonnen werden kann, um den
           Aufruf des OOM-Killers zu vermeiden, falls es keinen anderen zurückgewinnbaren
           Speicher gibt.

           Damit ein Schutz wirksam wird, ist es im Allgemeinen notwendig, die entsprechende
           Zuweisung für alle Vorfahren zu setzen, die dann zwischen den Kindern verteilt wird
           (mit der Ausnahme der Wurzel-Scheibe). Jede Zuweisung MemoryMin= oder MemoryLow=, die
           nicht explizit zu den festgelegten Kindern verteilt wird, wird für einen gemeinsamen
           Schutz für alle Kinder verwandt. Da dies ein gemeinsamer Schutz ist, konkurrieren die
           Kinder frei um den Speicher.

           Akzeptiert eine Speichergröße in Byte. Falls dem Wert K, M, G oder T angehängt wird,
           wird die angegebene Speichergröße in Kilobyte, Megabyte, Gigabyte bzw. Terabyte (zur
           Basis 1024) ausgewertet. Alternativ kann ein Prozentwert festgelegt werden, der
           relativ zum installierten physischen Speicher im System ist. Falls der besondere Wert
           »infinity« zugewiesen wird, wird sämtlicher Speicher geschützt. Dies kann nützlich
           sein, um immer sämtlichen, bei den Vorgängern aufgewandten Schutz zu erben. Dies
           steuert das Control-Gruppen-Attribut »memory.min« oder »memory.low«. Für Details über
           dieses Control-Gruppen-Attribut, siehe Speicherschnittstellen-Dateien[6].

           Diese Einstellung wird nur unterstützt, falls die vereinigte Control-Gruppenhierarchie
           verwandt wird und deaktiviert MemoryLimit=.

           Durch Angabe von DefaultMemoryMin= oder DefaultMemoryLow= (hat die gleiche Semantik
           wie MemoryMin= und MemoryLow=) können Units ihren Kindern einen Vorgabewert für
           »memory..min« oder »memory.low« verwenden lassen. Diese Einstellung beeinflusst nicht
           »memory..min« oder »memory.low« in der Unit selbst. Die Verwendung zum Setzen einer
           Vorgabe-Zuweisung ist nur auf Kerneln vor 5.7 nützlich, die die Cgroup2-Einhängeoption
           »memory_recursiveprot« nicht unterstützen.

       MemoryHigh=Byte
           Legt die Drosselungs-Speicherverbrauchsbegrenzung der ausgeführten Prozesse in dieser
           Unit fest. Speicherverbrauch darf diese Begrenzung überschreiten, falls es
           unvermeidbar ist, aber die Prozesse werden drastisch verlangsamt und der Speicher wird
           in solchen Fällen aggressiv fortgenommen. Dies ist der Hauptmechanismus, um den
           Speicherverbrauch einer Unit zu steuern.

           Akzeptiert eine Speichergröße in Byte. Falls dem Wert K, M, G oder T angehängt wird,
           wird die angegebene Speichergröße in Kilobyte, Megabyte, Gigabyte bzw. Terabyte (zur
           Basis 1024) ausgewertet. Alternativ kann ein Prozentwert festgelegt werden, der
           relativ zum installierten physischen Speicher im System ist. Falls der besondere Wert
           »infinity« zugewiesen wird, wird keine Speicherdrosselung angewandt. Dies steuert das
           Control-Gruppen-Attribut »memory.high«. Für Details über dieses
           Control-Gruppen-Attribut, siehe Speicherschnittstellen-Dateien[6].

           Diese Einstellung wird nur unterstützt, falls die vereinigte Control-Gruppenhierarchie
           verwandt wird und deaktiviert MemoryLimit=.

       MemoryMax=Byte
           Legt die absolute Grenze der Speicherverwendung durch den ausgeführten Prozess in
           dieser Unit fest. Falls der Speicherverbrauch nicht unterhalb dieser Grenze gehalten
           werden kann, wird der Speicherknappheits-Killer innerhalb der Unit aufgerufen. Es wird
           empfohlen, MemoryHigh= als Hauptsteuermechanismus und MemoryMax= als letzte
           Verteidigungslinie zu verwenden.

           Akzeptiert eine Speichergröße in Byte. Falls dem Wert K, M, G oder T angehängt wird,
           wird die angegebene Speichergröße in Kilobyte, Megabyte, Gigabyte bzw. Terabyte (zur
           Basis 1024) ausgewertet. Alternativ kann ein Prozentwert festgelegt werden, der
           relativ zum installierten physischen Speicher im System ist. Falls der besondere Wert
           »infinity« zugewiesen wird, wird keine Speicherbegrenzung angewandt. Dies steuert das
           Control-Gruppen-Attribut »memory.max«. Für Details über dieses
           Control-Gruppen-Attribut, siehe Speicherschnittstellen-Dateien[2].

           Diese Einstellung ersetzt MemoryLimit=.

       MemorySwapMax=Bytes
           Legt die absolute Begrenzung bezüglich Auslagerungsverwendung von in dieser Unit
           ausgeführten Prozessen fest.

           Akzeptiert eine Auslagerungsgröße in Byte. Falls dem Wert K, M, G oder T angehängt
           wird, wird die angegebene Speichergröße in Kilobyte, Megabyte, Gigabyte bzw. Terabyte
           (zur Basis 1024) ausgewertet. Falls der besondere Wert »infinity« zugewiesen wird,
           wird keine Auslagerungsbegrenzung angewandt. Dies steuert das Control-Gruppen-Attribut
           »memory.swap.max«. Für Details über dieses Control-Gruppen-Attribut, siehe
           Speicherschnittstellen-Dateien[6].

           Diese Einstellung wird nur unterstützt, falls die vereinigte Control-Gruppenhierarchie
           verwandt wird und deaktiviert MemoryLimit=.

       TasksAccounting=
           Schaltet Prozessbuchführung für diese Unit ein. Akzeptiert ein logisches Argument.
           Falls aktiviert, wird der Systemverwalter die Anzahl der Prozesse in der Unit
           nachverfolgen. Die Anzahl der auf diese Art buchgeführten Prozesse enthält sowohl
           Kernel-Threads als auch Benutzerprozesse, wobei jeder Thread einzeln zählt. Beachten
           Sie, dass das Einschalten der Prozessbuchführung für eine Unit dies implizit auch für
           alle Units, die in der gleichen Scheibe enthalten sind und für alle Elternscheiben und
           die darin befindlichen Units einschaltet. Die Systemvorgabe für diese Einstellung kann
           durch DefaultTasksAccounting= in systemd-system.conf(5) gesteuert werden.

       TasksMax=N
           Legt die maximale Anzahl an Prozessen, die in dieser Unit erstellt werden dürfen,
           fest. Dies stellt sicher, dass die Anzahl der Prozesse, für die die Unit buchführt
           (siehe oben), unterhalb einer festgelegten Begrenzung bleibt. Dies akzeptiert entweder
           eine absolute Anzahl an Prozessen oder einen Prozentwert, der relativ zu der
           konfigurierten Maximalzahl an Prozessen im System ist. Falls der besondere Wert
           »infinity« zugewiesen wird, wird keine Prozessbegrenzung angewandt. Dies steuert das
           Control-Gruppen-Attribut »pids.max«. Für Details über dieses Control-Gruppen-Attribut
           siehe Prozessanzahl-Controller[6].

           Die Systemvorgabe für diese Einstellung kann mit DefaultTasksMax= in
           systemd-system.conf(5) gesteuert werden.

       IOAccounting=
           Schaltet Block-E/A-Buchführung für diese Unit ein, falls die vereinigte
           Control-Gruppenhierarchie auf dem System verwandt wird. Akzeptiert ein logisches
           Argument. Beachten Sie, dass das Einschalten der Block-E/A-Buchführung für eine Unit
           dies implizit auch für alle Units, die in der gleichen Scheibe enthalten sind und für
           alle Elternscheiben und die darin befindlichen Units einschaltet. Die Systemvorgabe
           für diese Einstellung kann durch DefaultIOAccounting= in systemd-system.conf(5)
           gesteuert werden.

           Diese Einstellung ersetzt BlockIOAccounting= und deaktiviert Einstellungen, denen
           BlockIO oder StartupBlockIO vorangestellt sind.

       IOWeight=Gewicht, StartupIOWeight=Gewicht
           Setzt die vorgegebene Gesamt-Block-E/A-Gewichtung für die ausgeführten Prozesse, falls
           die vereinigte Control-Gruppenhierarchie auf dem System verwandt wird. Akzeptiert
           einen einzelnen Gewichtungswert (zwischen 1 und 10000), um die vorgegebene
           Block-E/A-Gewichtung zu setzen. Dies steuert das Control-Gruppen-Attribut »io.weight«,
           das standardmäßig 100 beträgt. Für Details über dieses Control-Gruppen-Attribut, siehe
           E/A-Schnittstellen-Dateien[8]. Die verfügbare E/A-Bandbreite wird zwischen allen Units
           innerhalb einer Scheibe relativ zu ihrer Block-E/A-Gewichtung aufgeteilt. Ein höherer
           Wert bedeutet mehr E/A-Bandbreite, ein geringerer Wert weniger.

           Während StartupIOWeight= in der Hoch- und Runterfahrphase des Systems angewandt wird,
           wird IOWeight= später zur Laufzeit des Systems angewandt und falls erstere nicht
           gesetzt ist, auch während der Hoch- und Runterfahrphasen. Dies erlaubt es, bestimmte
           Dienste beim Hoch- und Runterfahren anders als zur Laufzeit zu priorisieren.

           Diese Einstellungen ersetzen BlockIOWeight= und StartupBlockIOWeight= und deaktivieren
           Einstellungen, die mit BlockIO oder StartupBlockIO anfangen.

       IODeviceWeight=Gerät Gewicht
           Setzt die gerätebezogene Gesamt-Block-E/A-Gewichtung für den ausgeführten Prozess,
           falls die vereinigte Control-Gruppenhierarchie auf dem System verwandt wird.
           Akzeptiert ein Leerzeichen-getrenntes Paar eines Dateipfades und eines
           Gewichtungswertes, um den gerätespezifischen Gewichtungswert zwischen 1 und 10000
           festzulegen. (Beispiel: "/dev/sda 1000"). Der Dateipfad kann als Pfad zu einem
           Blockgeräteknoten oder zu einer anderen Datei angegeben werden. In letzterem Fall wird
           das zugrundeliegende Blockgerät des Dateisystems der Datei bestimmt. Dies steuert das
           Control-Gruppen-Attribut »io.weight«, das standardmäßig 100 ist. Verwenden Sie diese
           Option mehrfach, um Gewichtungen für mehrere Geräte zu setzen. Für Details über dieses
           Control-Gruppen-Attribut siehe E/A-Schnittstellen-Dateien[8].

           Diese Einstellung ersetzt BlockIODeviceWeight= und deaktiviert Einstellungen, die mit
           BlockIO oder StartupBlockIO beginnen.

           Der festgelegte Geräteknoten sollte ein Blockgerät referenzieren, der einen
           E/A-Scheduler zugeordnet hat, d.h. er sollte sich nicht auf eine Partition oder
           Loopback-Blockgeräte beziehen, sondern auf das ursprüngliche, physische Gerät. Wenn
           ein Pfad zu einer regulären Datei oder einem regulären Verzeichnis angegeben wird,
           wird versucht, das korrekte ursprüngliche, zugrundeliegende Geräte für den
           festgelegten Pfad zu entdecken. Dies funktioniert nur für die einfacheren Fälle
           korrekt, bei denen das Dateisystem direkt auf einer Partition oder einem physischen
           Blockgerät angelegt ist, oder bei denen einfache 1:1-Verschlüsselung mittels
           dm-crypt/LUKS verwandt wird. Diese Erkennung deckt komplexe Speicher und insbesondere
           RAID und Datenträger-Verwaltungs-Speichergeräte nicht ab.

       IOReadBandwidthMax=Gerät Byte, IOWriteBandwidthMax=Gerät Byte
           Setzt die gerätebezogene maximale Gesamt-Block-E/A-Bandbreitenbegrenzung für den
           ausgeführten Prozess, falls die vereinigte Control-Gruppenhierarchie auf dem System
           verwandt wird. Diese Begrenzung ist nicht arbeitserhaltend und den ausgeführten
           Prozessen wird nicht mehr erlaubt, selbst falls das Gerät Leerlaufkapazität hat.
           Akzeptiert ein Leerzeichen-getrenntes Paar eines Dateipfades und eines
           Bandbreitenwertes (in Byte pro Sekunde), um die gerätespezifische Bandbreite
           festzulegen. Der Dateipfad kann als Pfad zu einem Blockgeräteknoten oder zu einer
           anderen Datei angegeben werden. In letzterem Fall wird das zugrundeliegende Blockgerät
           des Dateisystems der Datei bestimmt. Falls der Bandbreite K, M, G oder T angehängt
           ist, wird die Bandbreite als Kilobyte, Megabyte, Gigabyte bzw. Terabyte zu der Basis
           1000 ausgewertet. (Beispiel: »/dev/disk/by-path/pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0 5M«).
           Dies steuert das Control-Gruppen-Attribut »io.max«. Verwenden Sie diese Option
           mehrfach, um Bandbreitenbegrenzungen für mehrere Geräte zu setzen. Für Details über
           dieses Control-Gruppen-Attribut siehe E/A-Schnittstellen-Dateien[8].

           Diese Einstellung ersetzt BlockIOReadBandwidth= und BlockIOWriteBandwidth= und
           deaktiviert Einstellungen, die mit BlockIO oder StartupBlockIO beginnen.

           Ähnliche Beschränkungen für die Blockgeräte-Erkennung gelten wie bei IODeviceWeight=,
           siehe oben.

       IOReadIOPSMax=Gerät EAPS, IOWriteIOPSMax=Gerät EAPS
           Setzt die gerätebezogene maximale Gesamt-Block-E/A-EA-Pro-Sekunden-Begrenzung für den
           ausgeführten Prozess, falls die vereinigte Control-Gruppenhierarchie auf dem System
           verwandt wird. Diese Begrenzung ist nicht arbeitserhaltend und den ausgeführten
           Prozessen wird nicht mehr als dieser Wert erlaubt, selbst falls das Gerät
           Leerlaufkapazität hat. Akzeptiert ein Leerzeichen-getrenntes Paar eines Dateipfades
           und eines EAPS-Wertes, um den gerätespezifischen EAPS festzulegen. Der Dateipfad kann
           als Pfad zu einem Blockgeräteknoten oder zu einer anderen Datei angegeben werden. In
           letzterem Fall wird das zugrundeliegende Blockgerät des Dateisystems der Datei
           bestimmt. Falls dem EAPS K, M, G oder T angehängt ist, wird der EAPS als KiloEAPS,
           MegaEAPS, GigaEAPS bzw. TeraEAPS zu der Basis 1000 ausgewertet. (Beispiel:
           »/dev/disk/by-path/pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0 1K«). Dies steuert das
           Control-Gruppen-Attribut »io.max«. Verwenden Sie diese Option mehrfach, um
           EAPS-Begrenzungen für mehrere Geräte zu setzen. Für Details über dieses
           Control-Gruppen-Attribut siehe E/A-Schnittstellen-Dateien[8].

           Diese Einstellungen werden nur unterstützt, falls die vereinigte
           Control-Gruppenhierarchie verwandt wird und deaktiviert Einstellungen, die mit BlockIO
           oder StartupBlockIO beginnen.

           Ähnliche Beschränkungen für die Blockgeräte-Erkennung gelten wie bei IODeviceWeight=,
           siehe oben.

       IODeviceLatencyTargetSec=Gerät Ziel
           Setzt die gerätebezogene durchschnittliche Ziel-E/A-Latenz für den ausgeführten
           Prozess, falls die vereinigte Control-Gruppenhierarchie auf dem System verwandt wird.
           Akzeptiert einen Dateipfad und eine Zeitspanne, getrennt durch ein Leerzeichen, um das
           gerätespezifische Latenzziel festzulegen. (Beispiel: "/dev/sda 25ms"). Der Dateipfad
           kann als Pfad zu einem Blockgeräteknoten oder zu einer anderen Datei angegeben werden.
           In letzterem Fall wird das zugrundeliegende Blockgerät des Dateisystems der Datei
           bestimmt. Dies steuert das Control-Gruppen-Attribut »io.latency«. Verwenden Sie diese
           Option mehrfach, um Latenzziele für mehrere Geräte zu setzen. Für Details über dieses
           Control-Gruppen-Attribut siehe E/A-Schnittstellen-Dateien[8].

           Impliziert »IOAccounting=yes«.

           Diese Einstellungen werden nur unterstützt, falls die vereinigte
           Control-Gruppenhierarchie verwandt wird.

           Ähnliche Beschränkungen für die Blockgeräte-Erkennung gelten wie bei IODeviceWeight=,
           siehe oben.

       IPAccounting=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls wahr, wird die IPv4- und
           IPv6-Netzwerkverkehrsbuchführung für Pakete, die von dieser Unit gesandt oder
           empfangen werden, eingeschaltet. Wenn diese Option eingeschaltet wird, erfolgt für
           alle von einem der Prozesse der Unit erstellten IPv4- und IPv6-Sockets die
           Buchführung.

           Wenn diese Option in Socket-Units verwandt wird, wird sie auf alle hierzu zugeordneten
           IPv4- und IPv6-Socket (einschließlich der auf Anfragen wartenden und der
           Verbindugssockets, wo dies zutrifft) angewandt. Beachten Sie, dass für
           Socket-aktivierte Dienste diese Konfigurationseinstellung und die Buchuführungsdaten
           der Dienste-Unit und der Socket-Unit getrennt bleiben und getrennt dargestellt werden.
           Es erfolgt keine Weitergabe der Einstellung und der gesammelten Daten, in keine
           Richtung. Zudem wird sämtlicher Verkehr, der auf einem der Sockets der Socket-Unit
           empfangen oder gesandt wird für die Socket-Unit buchgeführt — und niemals für die
           Dienste-Unit, die sie aktiviert haben könnte, selbst falls der Socket von dieser
           verwandt wird.

           Die Systemvorgabe für diese Einstellung kann mit DefaultIPAccounting= in
           systemd-system.conf(5) gesteuert werden.

       IPAddressAllow=ADRESSE[/PRÄFIXLÄNGE]…, IPAddressDeny=ADRESSE[/PRÄFIXLÄNGE]…
           Schaltet Netzwerkverkehrsfilterung für IP-Pakete, die über AF_INET- und
           AF_INET6-Sockets gesandt oder empfangen werden, ein. Beide Anweisungen akzeptieren
           eine Leerzeichen-getrennte Liste von IPv4- oder IPv6-Adressen, an jede kann optional
           eine Adresspräfixlänge in Bits nach einem Zeichen »/« angehängt werden. Falls die
           Endung entfällt, wird die Adresse als Rechneradresse betrachtet, d.h. der Filter deckt
           die gesamte Adresse ab (32 Bit für IPv4, 128 Bit für IPv6).

           Die mit dieser Option konfigurierten Zugriffslisten werden auf allen von dieser Unit
           erstellten Sockets (oder im Falle von Socket-Units, allen der Unit zugeordneten)
           angewandt. Die Liste wird implzit mit jeder für irgendeine Elternscheibe, bei der
           diese Unit Mitglied sein könnte, kombiniert. Standardmäßig sind beide Zugriffslisten
           leer. Durch diese Einstellung wird sowohl ein- als auch ausgehender Verkehr gefiltert.
           Im Falle des eingehenden Verkehrs wird die Quell-IP-Adresse gegen diese Zugriffslisten
           geprüft, im Falle des ausgehenden Verkehrs wird die Ziel-IP-Adresse geprüft. Die
           folgenden Regeln werden nacheinander angewandt:

           •   Falls die überpüfte IP-Adresse auf einen Eintrag in der Einstellung
               IPAddressAllow= passt, wird der Zugriff erlaubt.

           •   Falls die überprüfte IP-Adresse auf einen Eintrag in der Liste IPAddressDeny=
               passt, wird andernfalls der Zugriff verweigert.

           •   Andernfalls wird der Zugriff gewährt.

           Um eine IP-Firewall mit Positivliste zu implementieren, wird empfohlen, eine
           Einstellung IPAddressDeny=any in einer höherstufigen Scheiben-Unit (wie der
           Wurzel-Scheibe -.slice oder der Scheibe, die alle Systemdienste enthält, system.slice
           – siehe systemd.special(7) für Details über diese Scheiben-Units) zu verwenden,
           ergänzt um individuelle, dienstebezogene IPAddressAllow=-Zeilen, die Netzwerkzugriff
           auf relevante Dienste, und nur diese, erlauben.

           Beachten Sie, dass für Socket-aktivierte Dienste die IP-Zugriffsliste, die in der
           Socket-Unit konfiguriert ist, auf alle direkt zugeordneten Sockets angewandt wird,
           aber nicht auf irgendein Socket, das von den dafür schließlich aktivierten Diensten
           erstellt wurde. Umgekehrt werden die für die Dienste konfigurierten IP-Zugriffslisten
           nicht auf irgendein Socket angewandt, das dem Dienst über Socket-Aktivierung
           weitergegeben wird. Daher ist es im Allgemeinen eine gute Idee, die IP-Zugriffsliste
           sowohl in der Socket- als auch der Dienste-Unit zu replizieren. Es kann sinnvoll sein,
           eine Liste offener und eine Liste beschränkter zu verwalten, abhängig vom Einsatzfall.

           Falls diese Einstellungen mehrfach in der gleichen Unit verwandt werden, werden die
           angegebenen Listen kombiniert. Falls diesen Einstellungen eine leere Zeichenkette
           zugewiesen wird, werden die angegebenen Zugriffslisten zurückgesetzt und alle
           vorherigen Einstellungen aufgehoben.

           Anstelle expliziter IPv4- oder IPv6-Adressen und Präfixlängenfestlegungen kann auch
           eine kleine Gruppe von symbolischen Namen verwandt werden. Die folgenden Namen sind
           definiert:

           Tabelle 1. Besondere Adress-/Netzwerknamen
           ┌──────────────────┬──────────────────────────┬──────────────────────────┐
           │Symbolischer NameDefinitionBedeutung                │
           ├──────────────────┼──────────────────────────┼──────────────────────────┤
           │any               │ 0.0.0.0/0 ::/0           │ jeder Rechner            │
           ├──────────────────┼──────────────────────────┼──────────────────────────┤
           │localhost         │ 127.0.0.0/8 ::1/128      │ alle Adressen auf dem    │
           │                  │                          │ lokalen Loopback         │
           ├──────────────────┼──────────────────────────┼──────────────────────────┤
           │link-local        │ 169.254.0.0/16 fe80::/64 │ alle linklokalen         │
           │                  │                          │ IP-Adressen              │
           ├──────────────────┼──────────────────────────┼──────────────────────────┤
           │multicast         │ 224.0.0.0/4 ff00::/8     │ alle                     │
           │                  │                          │ IP-multicasting-Adressen │
           └──────────────────┴──────────────────────────┴──────────────────────────┘
           Beachten Sie, dass diese Einstellungen auf einigen Systemen nicht unterstützt werden
           könnten (beispielsweise falls eBPF-Control-Gruppen-Unterstützung nicht im
           unterliegenden Kernel oder Container-Verwalter aktiviert ist). Diese Einstellungen
           haben in diesem Fall keine Auswirkung. Falls Kompatibilität mit solchen Systemen
           gewünscht ist, wird daher empfohlen, sich nicht exklusiv auf sie für IP-Sicherheit zu
           verlassen.

       IPIngressFilterPath=BPF_FS_PROGRAM_PATH, IPEgressFilterPath=BPF_FS_PROGRAM_PATH
           Fügt angepasste Netzwerkverkehrsfilter hinzu, die als BPF-Programme implementiert und
           auf alle über AF_INET- und AF_INET6-Sockets gesandten und empfangenen IP-Pakete
           angewandt werden. Akzeptiert einen absoluten Pfad zu einem im virtuellen
           BPF-Dateisystem ((/sys/fs/bpf/) verankerten BPF-Programm.

           Die mit dieser Option konfigurierten Filter werden auf allen von dieser Unit
           erstellten Sockets (oder im Falle von Socket-Units, allen der Unit zugeordneten)
           angewandt. Die Filter werden zusätzlich zu den Filter aller Eltern-Scheiben-Units, bei
           denen diese Unit ein Mitglied sein könnte, sowie sämtlichen IPAddressAllow=- und
           IPAddressDeny=-Filtern in jeden dieser Units geladen. Standardmäßig sind keine Filter
           festgelegt.

           Falls diese Einstellungen mehrfach in der gleichen Unit verwandt werden, werden alle
           angegebenen Programme angehängt. Falls diesen Einstellungen eine leere Zeichenkette
           zugewiesen wird, wird die Programmliste zurückgesetzt und alle vorher angegebenen
           Programme ignoriert.

           Falls der Pfad BPF_FS_PROGRAM_PATH in der Zuweisung IPIngressFilterPath= bereits durch
           einen Eingangs-Hook BPFProgram= gehandhabt wird, z.B.
           BPFProgram=ingress:BPF_FS_PROGRAM_PATH, dann wird die Zuweisung immer noch als gültig
           betrachtet und das Programm an eine Cgroup angehängt. Genauso für den Pfad
           IPEgressFilterPath= und den Hook egress.

           Beachten Sie, dass für Socket-aktivierte Dienste die IP-Filterprogramme, die in der
           Socket-Unit konfiguriert sind, auf alle direkt zugeordneten Sockets angewandt werden,
           aber nicht auf irgendein Socket, das von den dafür schließlich aktivierten Diensten
           erstellt wurde. Umgekehrt werden die für die Dienste konfigurierten IP-Filterprogramme
           nicht auf irgendein Socket angewandt, das dem Dienst über Socket-Aktivierung
           weitergegeben wird. Daher ist es im Allgemeinen eine gute Idee, die IP-Filterprogramme
           sowohl in der Socket- als auch der Dienste-Unit zu replizieren, allerdings ergibt es
           oft Sinn, eine Konfiguration offener und eine andere beschränkter zu verwalten,
           abhängig vom Einsatzfall.

           Beachten Sie, dass diese Einstellungen auf einigen Systemen nicht unterstützt werden
           könnten (beispielsweise falls eBPF-Control-Gruppen-Unterstützung nicht im
           unterliegenden Kernel oder Container-Verwalter aktiviert ist). Diese Einstellungen
           führen in diesem Fall zu einem Fehlschlag des Dienstes. Falls Kompatibilität mit
           solchen Systemen gewünscht ist, wird daher empfohlen, ihre Filter manuell (benötigt
           Delegate=yes) anzuhängen, statt diese Einstellung zu verwenden.

       BPFProgram=Typ:Programmpfad
           Fügt ein angepasstes Cgrup-BPF-Programm hinzu.

           BPFProgram= erlaubt das Anhängen von BPF-Hooks an die Cgroup einer Systemd-Unit. (Dies
           verallgemeinert die mittels IPEgressFilterPath= für ausgehenden und
           IPIngressFilterPath= für eingehenden Verkehr offengelegte Funktionalität.)
           Cgroup-bpf-Hooks in der Form von BPF-Programmen, die in das BPF-Dateisystem geladen
           werden, werden mit den durch die Unit ermittelten Cgroup-Bpf-Anhänge-Schaltern
           angehängt. Für Details über Anhänge-Typen und Schalter siehe
           https://git.kernel.org/pub/scm/linux/kernel/git/torvalds/linux.git/plain/include/uapi/linux/bpf.h.
           Für allgemeine BPF-Dokumentation lesen Sie bitte
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/bpf/index.html.

           Die Spezifikation eines BPF-Programms besteht aus einem Typ gefolgt von einem
           Programmpfad mit einem »:« als Trenner: Typ:Programmpfad.

           Typ ist der auch in bpftool verwandte Zeichenkettenname des BFP-Anhängetyps. Typ kann
           sein: egress, ingress, sock_create, sock_ops, device, bind4, bind6, connect4,
           connect6, post_bind4, post_bind6, sendmsg4, sendmsg6, sysctl, recvmsg4, recvmsg6,
           getsockopt, setsockopt.

           Durch Setzen von BPFProgram= auf einen leeren Wert werden vorherige Zuweisungen
           unwirksam.

           Mehrfache Zuweisungen des gleichen Werts von Typ:Programmpfad haben die gleiche
           Auswirkung wie eine einzelne Zuweisung: Das Programm mit dem Pfad Programmpfad wird an
           den Cgroup-Hook Typ nur einmal angehängt.

           Falls das auf Programmpfad befestigte BPF-egress bereits durch IPEgressFilterPath=
           behandelt wird, wird die Zuweisung BPFProgram= als gültig betrachtet und BPFProgram=
           an eine Cgroup angehängt. Ähnlich für den Hook ingress die Zuweisung
           IPIngressFilterPath=.

           Mit BPFProgram= übergebene BPF-Programme werden an die Cgroup einer Unit mit dem
           BFP-Anhängeschalter multi angehängt, der weitere Anhängungen des gleichen Typs
           innerhalb der Cgroup-Hierarchie mit der Unit-Cgroup an der Spitze erlaubt.

           Beispiele:

               BPFProgram=egress:/sys/fs/bpf/egress-hook
               BPFProgram=bind6:/sys/fs/bpf/sock-addr-hook

       SocketBindAllow=Binderegel, SocketBindDeny=Binderegel
           Erlaubt oder verweigert das Anbinden einer Socket-Adresse an ein Socket durch
           Vergleich mit der Binderegel und Anwendung der entsprechenden Aktion, falls ein
           Treffer vorliegt

           Binderegel beschreibt Socket-Eigenschaften wie Adressfamilie, Transportprotokoll und
           IP-Ports.

           Binderegel := { [Adressfamilie:][Transportprotokoll:][IP-Ports] | any }

           Adressfamilie := { ipv4 | ipv6 }

           Transportprotokoll := { tcp | udp }

           IP-Ports:= { IP-Port | IP-Port-Bereich }

           Eine optionale Adressfamilie erwartet die Werte ipv4 oder ipv6. Falls nicht angegeben,
           passt eine Regel auf sowohl IPv4- als auch IPv6-Adressen und wird abhängig von anderen
           Socket-Felder angewendet, z.B. Transportprotokoll, IP-Port.

           Ein optionales Transportprotokoll erwartet den Transportprotokollnamen tcp oder udp.
           Falls nicht festgelegt, passt eine Regel auf jedes Transportprotokoll.

           Ein optionaler Wert IP-Port muss innerhalb des Intervalls 1…65535 (einschließlich)
           liegen, d.h. der dynamische Port 0 ist nicht erlaubt. Ein Bereich von fortlaufenden
           Ports wird durch IP-Port-Bereich IP-Port-niedrig-IP-Port-hoch beschrieben, wobei
           IP-Port-niedrig kleiner oder gleich IP-Port-hoch ist und beide innerhalb von 1…65535
           (einschließlich) liegen.

           Ein besonderer Wert any kann zum Anwenden einer Regel für jede Adressfamilie, jedes
           Transportprotokoll und jeden Port mit einem positiven Wert verwandt werden.

           Um mehrere Regeln zu erlauben, weisen Sie SocketBindAllow= oder SocketBindDeny=
           mehrfach zu. Um eine Zuweisung zurückzusetzen, übergeben Sie eine leere Zuweisung
           SocketBindAllow= oder SocketBindDeny=.

           Für sowohl SocketBindAllow= als auch SocketBindDeny= ist die maximale Anzahl an
           Zuweisungen 128.

           •   Anbinden an ein Socket wird erlaubt, wenn die Socket-Adresse auf einen Eintrag in
               der Liste SocketBindAllow= passt.

           •   Andernfalls wir das Anbinden verweigert, falls die Socket-Adresse auf einen
               Eintrag in der Liste SocketBindDeny= passt.

           •   Andernfalls wird das Anbinden erlaubt.

           Die Funktionalität ist mit Cgroup-BPF-Hooks cgroup/bind4 und cgroup/bind6
           implementiert.

           Beispiele:

               ...
               # Erlaubt das Anbinden von IPv6-Socket-Adressen mit Ports größer oder gleich 10000.
               [Service]
               SocketBindAllow=ipv6:10000-65535
               SocketBindDeny=any
               …
               # Erlaubt das Anbinden von IPv4- und IPv6-Socket-Adressen mit 1234 und 4321 Ports.
               [Service]
               SocketBindAllow=1234
               SocketBindAllow=4321
               SocketBindDeny=any
               …
               # Verweigert das Anbinden von IPv6-Socket-Adressen.
               [Service]
               SocketBindDeny=ipv6
               …
               # Verweigert das Anbinden von IPv4- und IPv6-Socket-Adressen.
               [Service]
               SocketBindDeny=any
               …
               # Erlaubt das Anbinden nur über TCP
               [Service]
               SocketBindAllow=tcp
               SocketBindDeny=any
               …
               # Erlaubt das Anbinden nur über IPv6/TCP
               [Service]
               SocketBindAllow=ipv6:tcp
               SocketBindDeny=any
               …
               # Erlaubt das Anbinden von Ports innerhalb des Bereichs 10000-65535 über IPv4/UDP.
               [Service]
               SocketBindAllow=ipv4:udp:10000-65535
               SocketBindDeny=any
               …

       RestrictNetworkInterfaces=
           Akzeptiert eine Leerzeichen-getrennte Liste von Netzwerkschnittstellennamen. Diese
           Option beschränkt die Netzwerkschnittstellen, die Prozesse dieser Unit verwenden
           können. Standardmäßig können Prozesse nur die aufgeführten Netzwerknamen verwenden
           (Erlaubnisliste). Falls das erste Zeichen der Regel eine »~« ist, dann wird die
           Auswirkung invertiert: die Prozesse können nur Netzwerkschnittstellen verwenden, die
           nicht aufgeführt sind (Verbotsliste).

           Diese Option kann mehrfach aufauchen, dann werden die Netzwerkschnittstellennamen
           vereinigt. Falls die leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird die Gruppe
           zurückgesetzt, alle vorherigen Zuweisungen haben keine Wirkung.

           Falls Sie beide Typen dieser Option festlegen (d.h. Erlaubnisliste und Verbotsliste),
           wird die zuerst vorkommende Vorrang haben und die Standardaktion vorgeben (erlauben
           oder verbieten). Dann wird das nächste Vorkommen dieser Option die aufgeführten
           Netzwerkschnittstellennamen zu der Menge hinzufügen oder sie daraus entfernen,
           abhängig von seinem Typ und der Vorgabeaktion.

           Die Loopback-Schnittstelle (»lo«) wird auf keine Weise besonders behandelt, Sie müssen
           sie explizit in der Unit-Datei konfigurieren.

           Beispiel 1: Erlaubnisliste

               RestrictNetworkInterfaces=eth1
               RestrictNetworkInterfaces=eth2

           Programme in dieser Unit-Datei werden nur in der Lage sein, die Netzwerkschnittstellen
           eth1 und eth2 zu verwenden.

           Beispiel 2: Verbotsliste

               RestrictNetworkInterfaces=~eth1 eth2

           Programme in dieser Unit-Datei werden in der Lage sein, alle Netzwerkschnittstellen
           außer eth1 und eth2 zu verwenden.

           Beispiel 3: gemischt

               RestrictNetworkInterfaces=eth1 eth2
               RestrictNetworkInterfaces=~eth1

           Programme in der Unit-Datei werden nur in der Lage sein, die Netzwerkschnittstelle
           eth2 zu verwenden.

       DeviceAllow=
           Steuert Zugriff auf bestimmte Geräteknoten durch ausgeführte Prozesse. Akzeptiert zwei
           Leerzeichen-getrennte Zeichenketten: einen Geräteknotenkennzeichner, gefolgt von einer
           Kombination aus r, w, m, um das Lesen, Schreiben bzw. Erstellen von bestimmten
           Geräteknoten der Unit (mit mknod) zu steuern. Unter cgroup-v1 steuert dies das
           Control-Gruppen-Attribut »devices.allow«. Für Details über dieses
           Control-Gruppen-Attribut siehe Geräte-Positivliste-Controller[9]. In der vereinigten
           Cgroup-Hierarchie ist diese Funktionalität mittels eBPF-Filterung implementiert.

           Wenn der Zugriff auf alle physischen Geräte verboten werden soll, kann stattdessen
           PrivateDevices= verwandt werden. Siehe systemd.exec(5).

           Der Geräteknotenkennzeichner ist entweder ein Pfad zu einem Geräteknoten in dem
           Dateisystem, beginnend mit /dev/, oder eine Zeichenkette, die entweder mit »char-«
           oder »block-« beginnt und von einem Gerätegruppennamen, wie in /proc/devices
           aufgeführt, gefolgt wird. Letzteres ist nützlich, um eine Positivliste aller aktuellen
           und zukünftigen Geräte, die zu einer bestimmten Gerätegruppe gehören, auf einmal
           anzulegen. Die Gerätegruppe wird entsprechend der Dateinamen-Glob-Muster-Regeln
           abgeglichen, Sie können daher die Metazeichen »*« und »?« verwenden. (Beachten Sie,
           dass solche Glob-Metazeichen nicht für Geräteknotenpfadspezifikationen verfügbar sind)
           Um Geräteknoten gemäß Major-/Minor-Nummern abzugleichen, verwenden Sie
           Geräteknotenpfade in den Verzeichnissen /dev/char/ und /dev/block/. Allerdings wird
           das Abgleichen von Geräten mittels Major-/Minor-Nummer im Allgemeinen nicht empfohlen,
           da die Zuweisungen zwischen Systemen oder verschiedenen Kernelversionen weder stabil
           noch portierbar sind.

           Beispiel: /dev/sda5 ist ein Pfad zu einem Geräteknoten, der sich auf ein ATA- oder
           SCSI-Blockgerät bezieht. »char-pts« und »char-alsa« sind Kennzeichner für alle
           Pseudo-TTY- bzw. alle ALSA-Sound-Geräte. »char-cpu/*« ist ein Kennzeichner, der auf
           alle Gerätegruppen mit CPU-Bezug passt.

           Beachten Sie, dass auf diese Weise definierte Positivlisten nur Gerätegruppen
           referenzieren sollten, die zum Startzeitpunkt der Unit auflösbar sind. Sämtliche
           Geräte, die zu diesem Zeitpunkt nicht auflösbar sind, werden nicht zur Positivliste
           hinzugefügt. Um diese Einschränkung zu umgehen, können Sie Dienste-Units um eine Paar
           von After=modprobe@xyz.service- und Wants=modprobe@xyz.service-Zeilen ergänzen, die
           die notwendigen Kernelmodule laden, die die Gerätegruppe implementieren, falls sie
           fehlen. Beispiel:

               ...
               [Unit]
               Wants=modprobe@loop.service
               After=modprobe@loop.service

               [Service]
               DeviceAllow=block-loop
               DeviceAllow=/dev/loop-control
               …

       DevicePolicy=auto|closed|strict
           Steuert die Richtlinien zum Erlauben des Gerätezugriffs:

           strict
               bedeutet, nur Zugriffstypen zu erlauben, die explizit festgelegt wurden.

           closed
               erlaubt zusätzlich Zugriff auf die Standard-Pseudo-Geräte einschließlich
               /dev/null, /dev/zero, /dev/full, /dev/random und /dev/urandom.

           auto
               erlaubt zusätzlich Zugriff auf alle Geräte, falls kein explizites DeviceAllow=
               vorhanden ist. Dies ist die Vorgabe.

       Slice=
           Der Name der Scheiben-Unit, in die die Unit hineingelegt werden soll. Standardmäßig
           system.slice für alle noch nicht instanziierten Units aller Unit-Typen (außer für
           Scheiben-Units selbst, siehe unten). Instanzen-Units werden standardmäßig in eine
           Unterscheibe von system.slice gelegt, die nach dem Vorlagennamen benannt ist.

           Diese Option kann zur Anordnung von Systemd-Units in einer Hierarchie von Scheiben
           verwandt werden, bei der bei jeder Scheibe Ressourceneinstellungen angewandt werden
           können.

           Für Units vom Typ »Scheibe« ist der einzige für diese Einstellung akzeptierte Wert die
           Elternscheibe. Da der Name einer Scheiben-Unit die Elternscheibe impliziert, ist es
           daher immer redundant, diesen Parameter direkt für Scheiben-Units zu setzen.

           Besondere Vorsicht sollten Sie walten lassen, wenn Sie sich auf die
           Vorgabe-Scheibenzuweisung in vorlagenbasierten Dienste-Units, die
           DefaultDependencies=no gesetzt haben, verlassen, siehe systemd.service(5) Abschnitt
           »Standardabhängigkeiten« für Details.

       Delegate=
           Schaltet die Delegation weiterer Ressourcensteuerungspartitionierung an Prozesse der
           Unit ein. Units, bei denen dies aktiviert ist, können ihre eigenen Unterhierarchien
           von Control-Gruppen unterhalb der Control-Gruppe der Unit selbst erstellen und
           verwalten. Für unprivilegierte Dienste (d.h. solche, die die Einstellung User=
           verwenden) wird die Control-Gruppe der Unit für den relevanten Benutzer zugreifbar
           gemacht. Wenn aktiviert, wird der Dienstevewalter es unterlassen, die Control-Gruppen
           zu verändern oder Prozesse unterhalb der Control-Gruppe der Unit zu schieben, so dass
           ein klares Konzept der Eigentümerschaft etabliert ist: der Control-Gruppenbaum
           oberhalb der Control-Gruppe der Unit (d.h. in Richtung der Wurzel der Control-Gruppe)
           gehört dem Diensteverwalter des Rechners, der sie auch verwaltet, während der
           Control-Gruppenbaum unterhalb der Control-Gruppe der Unit der Unit selbst gehört, die
           diesen auch verwaltet. Akzeptiert entweder ein logisches Argument oder eine Liste von
           Control-Gruppen-Controller-Namen. Falls wahr, wird die Delegierung eingeschaltet und
           alle unterstützten Controller werden für die Unit aktiviert und damit den Prozessen
           der Unit zur Verwaltung verfügbar gemacht. Falls falsch, wird die Delegation komplett
           ausgeschaltet (und keine zusätzlichen Controller werden aktiviert). Falls auf eine
           Liste von Controllern gesetzt, wird die Delegation eingeschaltet und die angegebenen
           Controller werden für die Unit aktiviert. Beachten Sie, dass abhängig von der
           Konfiguration der enthaltenden Unit oder anderen, darin enthaltenen Units zusätzliche
           Controller (neben den angegebenen) auch verfügbar gemacht werden könnten. Beachten
           Sie, dass die Zuweisung der leeren Zeichenkette die Delegation aktivieren, die Liste
           der Controller aber zurücksetzen wird; alle Zuweisungen vorher ohne Wirkung bleiben
           werden. Standardmäßig falsch.

           Beachten Sie, dass Controller-Delegation an weniger privilegierten Code nur auf der
           vereinigten Control-Gruppenhierarchie sicher ist. Entsprechend wird der Zugriff auf
           die angegebenen Controller nicht an unprivilegierte Dienste auf der veralteten
           Hierarchie gewährt, selbst falls dies angefragt wurde.

           Die folgenden Controller-Namen können festgelegt werden: cpu, cpuacct, cpuset, io,
           blkio, memory, devices, pids, bpf-firewall, und bpf-devices.

           Nicht alle dieser Controller sind allerdings auf allen Kerneln verfügbar und einige
           sind spezifisch für die vereinigte Hierarchie, während andere für die veraltete
           Hierarchie spezifisch sind. Beachten Sie auch, dass der Kernel weitere Controller
           unterstützen könnte, die hier noch nicht berücksichtigt sind, da Delegation hierfür
           überhaupt noch nicht unterstützt wird oder noch nicht sauber definiert ist.

           Für weitere Details über das Delegationsmodell ziehen Sie bitte Control-Gruppen-APIs
           und Delegierung[10] heran.

       DisableControllers=
           Deaktiviert Controller, so dass sie für die Kinder einer Unit nicht eingeschaltet
           werden können. Falls ein aufgeführter Controller bereits in seinem Unterbaum in
           Verwendung ist, wird der Controller aus dem Unterbaum entfernt. Damit können Sie
           vermeiden, dass Kind-Units in die Lage versetzt werden, implizit oder explizit einen
           Controller einzuschalten. Standardmäßig werden keine Controller deaktiviert.

           Es mag nicht möglich sein, einen Controller erfolgreich zu deaktivieren, falls die
           Unit oder eines der Kinder dieser Unit Controller an seine Kinder delegiert, da kein
           delegierter Unterbaum der Control-Gruppenhierarchie durch Systemd verwaltet wird.

           Es können mehrere Controller durch Leerzeichen getrennt angegeben werden. Sie können
           auch DisableControllers= mehrfach angeben, dann wird jede neue Instanz einen anderen
           Controller zum Deaktivieren hinzufügen. Wird DisableControllers= selbst ohne
           vorhandenen Controller-Namen übergeben, dann wird die Liste der deaktivierten
           Controller zurückgesetzt.

           Die folgenden Controller-Namen können festgelegt werden: cpu, cpuacct, cpuset, io,
           blkio, memory, devices, pids, bpf-firewall, und bpf-devices.

       ManagedOOMSwap=auto|kill, ManagedOOMMemoryPressure=auto|kill
           Gibt an, wie systemd-oomd.service(8) mit den Cgroups dieser Unit umgeht. Standardmäßig
           auto.

           Wird dies auf kill gesetzt, dann wird die Unit ein Kandidat für die Überwachung durch
           systemd-oomd. Falls die Cgroup die durch oomd.conf(5) oder die Unit-Konfiguration
           gesetzten Beschränkungen überschreitet, dann wird systemd-oomd eine Nachkommens-Cgroup
           auswählen und SIGKILL an alle darunter befindlichen Prozesse senden. Sie erhalten
           weitere Details über Kandidaten und das Tötenverhalten unter systemd-oomd.service(8)
           und oomd.conf(5).

           Wird eine dieser Eigenschaften auf kill gesetzt, führt dies zu Abhängigkeiten After=
           und Wants= auf systemd-oomd.service außer DefaultDependencies=no.

           Wird dies auf auto gesetzt, dann wird systemd-oomd nicht aktiv diese Cgroup-Daten zur
           Überwachung und Erkennung verwenden. Falls allerdings eine Vorfahr-Cgroup eine dieser
           Eigenschaften auf kill gesetzt hat, dann kann eine Unit mit auto weiterhin ein
           Kandidat für systemd-oomd zum Beenden sein.

       ManagedOOMMemoryPressureLimit=
           Setzt die durch oomd.conf(5) für diese Unit (Cgroup) gesetzte
           Standard-Speicher-Belastungsgrenze außer Kraft. Akzeptiert einen Prozentwert zwischen
           (einschließlich) 0% und 100%. Diese Eigenschaft wird ignoriert, außer
           ManagedOOMMemoryPressure=kill. Standardmäßig 0%, was bedeutet, dass die in
           oomd.conf(5) gesetzte Vorgabe verwandt wird.

       ManagedOOMPreference=none|avoid|omit
           Erlaubt das Herunterpriorisieren oder Überspringen der Cgroup dieser Unit als
           Kandidat, wenn systemd-oomd agieren muss. Benötigt Unterstützung für erweiterte
           Attribute (siehe xattr(7)), um avoid oder omit zu verwenden. Zusätzlich wird
           systemd-oomd diese erweiterten Attribute ignorieren, falls die Cgroup der Unit nicht
           dem Benutzer »root« gehört.

           Falls diese Eigenschaft auf avoid gesetzt ist, wird der Diensteverwalter dies
           systemd-oomd mitteilen, der diese Cgroup nur auswählen wird, wenn es keinen anderen
           brauchbaren Kandidaten gibt.

           Falls diese Eigenschaft auf omit gesetzt ist, wird der Diensteverwalter dies
           systemd-oomd mitteilen, der diese Cgroup als Kandidat ignorieren und keinerlei Aktion
           auf ihr ausführen wird.

           Es wird empfohlen, avoid und omit nur vereinzelt zu verwenden, da es das
           Kill-Verhalten von systemd-oomd negativ beeinflussen kann. Beachten Sie auch, dass
           diese erweiterten Attribute nicht rekursiv auf Cgroups unterhalb der Cgroup dieser
           Unit angewandt werden.

           Standardmäßig none, was bedeutet, dass systemd-oomd die Cgroup dieser Unit wie in
           systemd-oomd.service(8) und oomd.conf(5) definiert einordnen wird.

MISSBILLIGTE OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden missbilligt. Verwenden Sie stattdessen die angezeigten
       Optionen:

       CPUShares=Gewicht, StartupCPUShares=Gewicht
           Weist dem ausgeführten Prozess die festgelegte CPU-Zeitanteilsgewichtung zu. Diese
           Optionen akzeptieren einen Ganzzahlwert und steuern das Control-Gruppenattribut
           »cpu.shares«. Der erlaubte Bereich ist 2 bis 262144. Standardmäßig 1024. Für Details
           über dieses Control-Gruppen-Attribut siehe CFS-Auftragsplaner[4]. Die verfügbare
           CPU-Zeit wird zwischen allen Units innerhalb einer Scheibe relativ zu ihren
           CPU-Zeitanteilsgewichtungen aufgeteilt.

           Während StartupCPUShares= für die Hoch- und Runterfahrphase des Systems gilt, gilt
           CPUShares= während der normalen Laufzeit des Systems und falls ersteres nicht gesetzt
           ist, auch für die Hoch- und Runterfahrphasen. Durch Verwendung von StartupCPUShares=
           ist eine abweichende Priorisierung bestimmter Dienste während des Hoch- und
           Runterfahrens des Systems im Vergleich zur normalen Laufzeit möglich.

           Impliziert »CPUAccounting=yes«.

           Diese Einstellungen sind missbilligt. Verwenden Sie stattdessen CPUWeight= und
           StartupCPUWeight=.

       MemoryLimit=Byte
           Legt die maximale Speicherbegrenzung der ausgeführten Prozesse fest. Die Begrenzung
           legt fest, wieviel Prozess- und Kernelspeicher von den Prozessen in dieser Unit
           verwandt werden kann. Akzeptiert eine Speichergröße in Byte. Falls dem Wert K, M, G
           oder T angehängt wird, wird die angegebene Speichergröße in Kilobyte, Megabyte,
           Gigabyte bzw. Terabytes (zur Basis 1024) ausgewertet. Alternativ kann ein Prozentwert
           festgelegt werden, der relativ zum installierten physischen Speicher im System
           akzeptiert wird. Falls zugewiesen, besagt der besondere Wert »infinity«, dass keine
           Speicherbegrenzung angewandt wird. Dies steuert das Control-Gruppenattribut
           »memory.limit_in_bytes«. Für Details über dieses Control-Gruppenattribut siehe
           Speicherressourcen-Controller[11].

           Impliziert »MemoryAccounting=yes«.

           Diese Einstellung ist missbilligt. Verwenden Sie stattdessen MemoryMax=.

       BlockIOAccounting=
           Schaltet Block-E/A-Buchführung für diese Unit ein, falls die veraltete
           Control-Gruppenhierarchie auf dem System verwandt wird. Akzeptiert ein logisches
           Argument. Beachten Sie, dass das Einschalten der Block-E/A-Buchführung für eine Unit
           dies implizit auch für alle Units, die in der gleichen Scheibe enthalten sind und für
           alle Elternscheiben und die darin befindlichen Units einschaltet. Die Systemvorgabe
           für diese Einstellung kann durch DefaultBlockIOAccounting= in systemd-system.conf(5)
           gesteuert werden.

           Diese Einstellung ist missbilligt. Verwenden Sie stattdessen IOAccounting=.

       BlockIOWeight=Gewicht, StartupBlockIOWeight=Gewicht
           Setzt die vorgegebene Gesamt-Block-E/A-Gewichtung für die ausgeführten Prozesse, falls
           die veraltete Control-Gruppenhierarchie auf dem System verwandt wird. Akzeptiert einen
           einzelnen Gewichtungswert (zwischen 10 und 10000), um die vorgegebene
           Block-E/A-Gewichtung zu setzen. Dies steuert das Control-Gruppen-Attribut
           »blkio.weight«, das standardmäßig 500 beträgt. Für Details über dieses
           Control-Gruppen-Attribut, siehe Block-E/A-Controller[12]. Die verfügbare
           E/A-Bandbreite wird zwischen allen Units innerhalb einer Scheibe relativ zu ihren
           Block-E/A-Gewichtungen aufgeteilt.

           Während StartupBlockIOWeight= nur für die Hoch- und Runterfahrphase des Systems gilt,
           gilt BlockIOWeight= während der normalen Laufzeit des Systems und falls ersteres nicht
           gesetzt ist, auch für die Hoch- und Runterfahrphasen. Dies erlaubt eine abweichende
           Priorisierung bestimmter Dienste während des Hoch- und Runterfahrens des Systems im
           Vergleich zur normalen Laufzeit.

           Impliziert »BlockIOAccounting=yes«.

           Diese Einstellungen sind missbilligt. Verwenden Sie stattdessen IOWeight= und
           StartupIOWeight=.

       BlockIODeviceWeight=Gerät Gewicht
           Setzt die geräteabhängige Gesamt-Block-E/A-Gewichtung für die ausgeführten Prozesse,
           falls die veraltete Control-Gruppenhierarchie auf dem System verwandt wird. Akzeptiert
           eine Leerzeichen-getrennte Liste von Paaren von einem Dateipfad und einem
           Gewichtungswert, um den geräteabhängigen Gewichtungswert, zwischen 10 und 1000,
           festzulegen. (Beispiel: »/dev/sda 500«). Der Dateipfad kann als Pfad zu einem
           Blockgeräteknoten oder zu einer anderen Datei angegeben werden. In letzterem Fall wird
           das zugrundeliegende Blockgerät des Dateisystems der Datei bestimmt. Dies steuert das
           Control-Gruppen-Attribut »blkio.weight_device«, das standardmäßig 1000 beträgt.
           Verwenden Sie die Option mehrfach, um Gewichtungen für mehrere Geräte zu setzen. Für
           Details über dieses Control-Gruppen-Attribut, siehe Block-E/A-Controller[12].

           Impliziert »BlockIOAccounting=yes«.

           Diese Einstellung ist missbilligt. Verwenden Sie stattdessen IODeviceWeight=.

       BlockIOReadBandwidth=Gerät Byte, BlockIOWriteBandwidth=Gerät Byte
           Setzt die gerätebezogene Gesamt-Block-E/A-Bandbreitenbegrenzung für den ausgeführten
           Prozess, falls die veraltete Control-Gruppenhierarchie auf dem System verwandt wird.
           Akzeptiert ein Leerzeichen-getrenntes Paar eines Dateipfades und eines
           Bandbreitenwertes (in Byte pro Sekunde), um die gerätespezifische Bandbreite
           festzulegen. Der Dateipfad kann als Pfad zu einem Blockgeräteknoten oder zu einer
           anderen Datei angegeben werden. In letzterem Fall wird das zugrundeliegende Blockgerät
           des Dateisystems der Datei bestimmt. Falls der Bandbreite K, M, G oder T angehängt
           ist, wird die Bandbreite als Kilobyte, Megabyte, Gigabyte bzw. Terabyte zu der Basis
           1000 ausgewertet. (Beispiel: »/dev/disk/by-path/pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0 5M«).
           Dies steuert die Control-Gruppen-Attribute »blkio.throttle.read_bps_device« und
           »blkio.throttle.write_bps_device«. Verwenden Sie diese Option mehrfach, um
           Bandbreitenbegrenzungen für mehrere Geräte zu setzen. Für Details über dieses
           Control-Gruppen-Attribut siehe Block-E/A-Controller[12].

           Impliziert »BlockIOAccounting=yes«.

           Diese Einstellungen sind missbilligt. Verwenden Sie stattdessen IOReadBandwidthMax=
           und IOWriteBandwidthMax=.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-system.conf(5), systemd.unit(5), systemd.service(5), systemd.slice(5),
       systemd.scope(5), systemd.socket(5), systemd.mount(5), systemd.swap(5), systemd.exec(5),
       systemd.directives(7), systemd.special(7), systemd-oomd.service(8), Die Dokumentation für
       Control-Gruppen und bestimmte Controller im Linux-Kernel: Control-Gruppen v2[2].

ANMERKUNGEN

        1. Neue Control-Gruppen-Schnittstellen
           https://www.freedesktop.org/wiki/Software/systemd/ControlGroupInterface/

        2. Control-Gruppen v2
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/cgroup-v2.html

        3. Control-Gruppen Version 1
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/cgroup-v1/

        4. CFS-Scheduler
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/scheduler/sched-design-CFS.html

        5. sched-bwc.txt
           https://www.kernel.org/doc/Documentation/scheduler/sched-bwc.txt

        6. Speicherschnittstellen-Dateien
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/cgroup-v2.html#memory-interface-files

        7. Prozessanzahl-Controller
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/cgroup-v1/pids.html

        8. E/A-Schnittstellen-Dateien
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/cgroup-v2.html#io-interface-files

        9. Geräte-Positivliste-Controller
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/cgroup-v1/devices.html

       10. Control-Gruppen-APIs und Delegierung
           https://systemd.io/CGROUP_DELEGATION

       11. Speicherressourcen-Controller
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/cgroup-v1/memory.html

       12. Block-E/A-Controller
           https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/cgroup-v1/blkio-controller.html

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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