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BEZEICHNUNG

       mutt - Der Mail User Agent Mutt

ÜBERSICHT

       mutt  [-nRyzZ] [-e Befehl] [-F Konfigurationsdatei] [-m Typ] [-f Postfach]

       mutt  [-Enx] [-e Befehl] [-F Konfigurationsdatei] [-H Entwurf] [-i Einbeziehung]
             [-b Bcc-Adresse] [-c Cc-Adresse] [-s Betreff]
             [-a Datei  --] Empfängeradresse 

       mutt  [-nx] [-e Befehl] [-F Konfigurationsdatei] [-b Bcc-Adresse] [-c Cc-Adresse]
             [-s Betreff] [-a Datei  --] Empfängeradresse  < Nachricht

       mutt  [-n] [-e Befehl] [-F Konfigurationsdatei] -p

       mutt  [-n] [-e Befehl] [-F Konfigurationsdatei] -A Alias

       mutt  [-n] [-e Befehl] [-F Konfigurationsdatei] -Q Variable

       mutt  -v[v]

       mutt  -D

BESCHREIBUNG

       Mutt ist ein kleines, aber sehr mächtiges textbasiertes Programm zum Lesen und Verschicken
       von E-Mails auf UNIX-Betriebssystemen. Es unterstützt  Farbterminals,  MIME,  OpenPGP  und
       einen nach Diskussionssträngen geordneten Sortiermodus.

       Hinweis:  Diese  Handbuchseite  gibt einen kurzen Überblick über die Befehlszeilenoptionen
       der ausführbaren Datei mutt.  Sie  sollten  eine  Kopie  des  vollständigen  Handbuchs  in
       /usr/share/doc/mutt  finden,  in  den  Formaten  einfacher  Text, HTML und/oder PDF. Bitte
       greifen Sie auf das Handbuch zurück, wenn Sie lernen wollen, wie Sie  Mutt  verwenden  und
       einrichten können.

OPTIONEN

       -A Alias
              gibt eine expandierte Version des angegebenen Alias aus und beendet das Programm.

       -a Datei 
              hängt  eine  Datei mittels MIME an. Die Argumente Datei und Empfängeradresse müssen
              zwingend mit »--« getrennt werden. Beispiel:

                  mutt -a Bild.jpg -- Empfängeradresse
                  mutt -a Bild.jpg *.png -- Empfängeradresse-1 Empfängeradresse-2

              Die Option -a muss an das Ende der Befehlszeilenoptionen gesetzt werden.

       -b Bcc-Adresse
              gibt eine Blindkopie-Adresse (Bcc) an.

       -c Cc-Adresse
              gibt eine Kopie-Adresse (Cc) an.

       -d Stufe
              Falls Mutt mit +DEBUG kompiliert wurde, wird die Debugging-Ausgabe in ~/.muttdebug0
              protokolliert.  Die  Stufe  kann  durch  Werte  von -5 bis 5 angegebenen werden und
              beeinflusst  die  Ausführlichkeit.  Ein  Wert  kleiner  als   0   deaktiviert   die
              automatische  Umwälzung  der  Protokolldatei;  die  Protokollierstufe  ist dann ihr
              absoluter Wert. Für  die  meisten  Diagnostik-Zwecke  wird  ein  Wert  von  2  (-2)
              empfohlen.

       -D     schreibt den Wert aller Konfigurationsoptionen in die Standardausgabe.

       -E     bewirkt, dass die durch -H oder als Einbeziehung durch -i angegebene Entwurfs-Datei
              bei der Nachrichtenerstellung bearbeitet wird.

       -e Befehl
              gibt   einen   Konfigurations-Befehl   an,   der   nach   der   Verarbeitung    der
              Initialisierungsdateien ausgeführt werden soll.

       -f Postfach
              gibt an, welches Postfach geladen werden soll.

       -F Konfigurationsdatei
              verwendet  die  angegebene Konfigurationsdatei anstelle der Konfigurationsdatei des
              Benutzers.

       -h     zeigt eine kurze Zusammenfassung der Optionen und beendet das Programm.

       -H Entwurf
              gibt eine Entwurfs-Datei an, die Kopfzeilen und Textkörper enthält, die zum  Senden
              einer Nachricht verwendet werden sollen. Wird die Entwurfs-Datei als »-« angegeben,
              werden die Daten aus  der  Standardeingabe  gelesen.  Für  die  Entwurfsdatei  wird
              erwartet,  dass  sie einfach einen Kopf gemäß RFC 822 und einen Textkörper enthält.
              Obwohl keine »mbox«-Datei, wird eine bei einer »mbox«-typischen »From «-Zeile diese
              stillschweigend    verworfen.    Entwurfsdateien   werden   im   interaktiven   und
              Stapelverarbeitungsmodus gleichermaßen verarbeitet; sie  werden  nicht  unverändert
              weitergeleitet.   Beispielsweise   werden   verschlüsselte   Entwurfsdateien  zuvor
              entschlüsselt.

       -i Einbeziehung
              gibt eine Einbeziehungs-Datei an, die in den Textkörper einer  Nachricht  eingefügt
              werden soll. Dies wird ignoriert, wenn -H angegeben ist. Falls die Einbeziehung als
              »-« angegeben ist, werden die Daten aus der Standardeingabe gelesen.

       -m Typ gibt einen vorgegebenen Postfach-Typ für neu zu  erstellende  Ordner  an.  Folgende
              Werte  sind  zulässig:  mbox,  MMDF,  MH  oder  Maildir.  Siehe  auch $mbox_type im
              Handbuch.

       -n     liest nicht die systemweite Muttrc-Konfigurationsdatei.

       -p     nimmt eine zurückgestellte Nachricht wieder auf.  Gibt  es  keine  zurückgestellten
              Nachrichten, wird sofort beendet.

       -Q Variable
              fragt  den  Wert  einer  Konfigurations-Variable  ab.  Die Abfrage wird ausgeführt,
              nachdem  alle  Konfigurationsdateien  eingelesen  und  alle  in  der   Befehlszeile
              angegebenen Befehle ausgeführt wurden.

       -R     öffnet ein Postfach im schreibgeschützten Modus.

       -s Betreff
              gibt den Betreff der Nachricht an. Dieser muss in Anführungszeichen gesetzt werden,
              falls er Leerzeichen enthalten sollte.

       -v     zeigt die Versionsnummer von Mutt und die Definitionen bei der Kompilierung an.

       -vv    zeigt Lizenz und urheberrechtliche Informationen an.

       -x     emuliert den mailx(1)-Modus zum Verfassen von Nachrichten.

       -y     startet   Mutt   mit   einer   Auflistung   aller   Postfächer,   die    mit    dem
              Konfigurationsbefehl mailboxes angegeben wurden.

       -z     beendet  sofort  mit  dem  Code  1,  falls  das  durch -f angegebene Postfach keine
              Nachrichten enthält.

       -Z     weist Mutt an, das erste mit dem Konfigurationsbefehl mailboxes angegebene Postfach
              zu  öffnen, das neue Nachrichten enthält. Beendet sofort mit dem Code 1, wenn es in
              keinem Postfach neue Nachrichten gibt.

       --     fasst die verbleibenden Argumente als Empfängeradresse auf,  selbst  wenn  sie  mit
              einem  Bindestrich  beginnen.  Siehe  auch  -a oben. Die Empfängeradresse kann eine
              E-Mail-Adresse  auf  em  lokalen  System  oder   im   Netzwerk   oder   auch   eine
              mailto:-Adresse sein.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       EDITOR, VISUAL
              gibt  den  beim  Verfassen  von  Nachrichten zu verwendenden Editor an. Wenn sowohl
              EDITOR als auch VISUAL gesetzt ist, erhält VISUAL den Vorzug.  Falls  weder  EDITOR
              noch VISUAL gesetzt ist, ist vi(1) die Vorgabe.

       EGDSOCKET, RANDFILE
              Pfade zum Initialisieren der Zufallsdaten-Engine für die SSL-Bibliothek.

       EMAIL  gibt die E-Mail-Adresse des Benutzers an.

       HOME   gibt den vollständigen Pfad zum Home-Verzeichnis des Benutzers an.

       MAIL   Vollständiger Pfad zum Spool-Postfach des Benutzers.

       MAILDIR
              Vollständiger  Pfad zum Spool-Postfach des Benutzers, falls MAIL nicht gesetzt ist.
              Dies wird typischerweise verwendet, wenn das Spool-Postfach  ein  maildir(5)-Ordner
              ist.

       MAILCAPS
              Suchpfad für Mailcap-Dateien.

       MM_NOASK
              Wenn  diese  Variable  gesetzt  ist,  wird  immer  Mailcap  verwendet,  ohne zuerst
              nachzufragen.

       PGPPATH
              Verzeichnis, in  welchem  sich  der  öffentliche  PGP-Schlüsselbund  des  Benutzers
              befindet.  Wenn  dies mit dem ursprünglichen PGP-Programm verwendet wird, verlassen
              sich Mutt und mutt_pgpring(1) darauf, dass sie gesetzt ist.

       REPLYTO
              Standardmäßige Antwortadresse (für Reply-To).

       TMPDIR Verzeichnis, in dem temporäre Dateien angelegt werden. Falls  nicht  gesetzt,  wird
              /tmp verwendet. Siehe auch die Konfigurationsvariable $tmpdir.

       LC_ALL, LC_CTYPE, LANG
              Wird zum Ermitteln des zu verwendenden Zeichensatzes und der Locale genutzt.

       TEXTDOMAINDIR
              Verzeichnis,  das Übersetzungsdateien enthält. Falls gesetzt, setzt dieser Pfad das
              Mutt-Installationsverzeichnis   außer   Kraft.   Wird   zum   Testen   bearbeiteter
              Übersetzungen verwendet.

DATEIEN

       ~/.muttrc
       ~/.mutt/muttrc
       $XDG_CONFIG_HOME/mutt/muttrc
              Benutzerkonfigurationsdateien.

       /etc/Muttrc oder /usr/share/mutt/Muttrc
              Systemweite Konfigurationsdatei.

       /tmp/muttXXXXXX
              Von Mutt erstellte temporäre Dateien.

       ~/.muttdebug0
              Datei,  die  die  Debugging-Ausgabe enthält. Die Protokolldateien werden durch mutt
              automatisch  umgewälzt,  wobei  die  Nummer  am  Ende  geändert  wird.  Siehe   die
              vorstehende Option -d.

       ~/.mailcap
              Benutzerdefinitionen für den Umgang mit nicht-textuellen MIME-Typen.

       /etc/mailcap
              Systemweite Definitionen für den Umgang mit nicht-textuellen MIME-Typen.

       ~/.mime.types
              Die persönlichen Zuweisungen zwischen MIME-Typen und Dateierweiterungen.

       /etc/mime.types
              Systemweite Zuweisungen des Benutzers zwischen MIME-Typen und Dateierweiterungen.

       /usr/bin/mutt_dotlock
              Das privilegierte Dotlocking-Programm.

       /usr/share/doc/mutt/manual.txt.gz
              Das Mutt-Handbuch.

FEHLER

       Keine. Mutt hat Fleas (Flöhe), keine Bugs (Wanzen).

FLÖHE

       Suspendierung/Aufwachen  funktioniert  unter SunOS 4.x während der Bearbeitung einer Datei
       in einem externen Editor nicht, wenn Sie die Curses-Bibliothek in /usr/5lib verwenden.  Es
       funktioniert jedoch mit der S-Lang-Bibliothek.

       Größenveränderung    des    Bildschirms    während    der    Verwendung   eines   externen
       Textanzeigeprogramms führt dazu, dass Mutt durchdreht.

       Suspendierung/Aufwachen funktioniert unter Ultrix nicht.

       Die Hilfezeile für das Indexmenü wird nicht aktualisiert, wenn Sie die Bindungen für  eine
       der aufgelisteten Funktionen ändern, während Mutt läuft.

       Eine  aktuellere  Liste  der  Bugs,  äh,  Flöhe  finden  Sie  in  der  Fehlerdatenbank des
       Mutt-Projekts ⟨https://gitlab.com/muttmua/mutt/issues⟩.

KEINE GARANTIEN

       Dieses Programm wurde mit dem Ziel veröffentlicht, dass Sie  es  nützlich  finden,  jedoch
       OHNE JEGLICHE GARANTIE, sogar ohne eine implizite Garantie der MARKTREIFE oder der EIGNUNG
       FÜR EINEN SPEZIELLEN ZWECK. Schauen Sie  für  weitere  Informationen  bitte  in  der  »GNU
       General Public License« (GNU GPL) nach.

SIEHE AUCH

       mutt_dotlock(1),   mutt_pgpring(1),  pgpewrap(1),  sendmail(1),  smail(1),  smime_keys(1),
       curses(3), ncurses(3), mailcap(5), maildir(5), mbox(5), mmdf(5), muttrc(5)

       Mutt-Projektseite ⟨http://www.mutt.org/⟩

       Das Mutt-Handbuch

       RFC5322 - Internet Message  Format  ⟨https://tools.ietf.org/rfcmarkup/5322⟩  (RFC2822  und
       RFC822 sind dadurch als veraltet markiert)

AUTOR

       Michael  Elkins  und  andere.  Kontaktieren  Sie  die Mutt-Entwickler (auf Englisch) unter
       ⟨mutt-dev@mutt.org⟩.

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario    Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
       Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der  Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.