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BEZEICHNUNG

       _exit, _Exit – beendet den aufrufenden Prozess

ÜBERSICHT

       #include <unistd.h>

       noreturn void _exit(int status);

       #include <stdlib.h>

       noreturn void _Exit(int status);

   Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       _Exit():
           _ISOC99_SOURCE || _POSIX_C_SOURCE >= 200112L

BESCHREIBUNG

       _exit  beendet  den  aufrufenden  Prozess  »sofort«.  Alle  zum Prozess gehörenden offenen
       Datei-Deskriptoren werden geschlossen.  Alle  Kindprozesse  dieses  Prozesses  werden  von
       init(1)  geerbt  (oder  vom  nächsten  »subreaper«-Prozess,  der  durch die Verwendung der
       PR_SET_CHILD_SUBREAPER-Aktion mittels prctl(2) festgelegt wird).  Dem  Elternprozess  wird
       ein SIGCHLD-Signal gesandt.

       Der  Wert  status  &  0xFF  wird  als  Exit-Status  des  Prozesses  an  den  Elternprozess
       zurückgegeben und kann durch  den  Elternprozess  mit  einem  Aufruf  der  wait(2)-Familie
       ermittelt werden.

       Die Funktion _Exit() entspricht _exit().

RÜCKGABEWERT

       Diese Funktionen kehren nicht zurück.

KONFORM ZU

       POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, SVr4, 4.3BSD. Die Funktion _Exit() wurde in C99 eingeführt.

ANMERKUNGEN

       Für  eine  Diskussion  über  die Auswirkungen eines Exit, die Übertragung des Exit-Status,
       Zombieprozesse, gesendete Signale, usw. lesen Sie exit(3).

       Die Funktion _exit() ist exit(3) ähnlich, ruft aber keine mit  atexit(3)  oder  on_exit(3)
       registrierten Funktionen auf. Geöffnete stdio(3)-Ströme werden nicht geleert. Andererseits
       schließt _exit() offene Datei-Deskriptoren und dies könnte beim  Warten  auf  das  Beenden
       ausstehender   Ausgaben  eine  nicht  vorhersehbare  Verzögerung  verursachen.  Falls  die
       Verzögerung nicht erwünscht ist, kann es  nützlich  sein,  vor  dem  Aufruf  von  _exit(),
       Funktionen  wie tcflush(3) aufzurufen. Ob irgend eine ausstehende E/A abgebrochen wird und
       welche ausstehende E/A per _exit abgebrochen wird, hängt von der Implementierung ab.

   Unterschiede C-Bibliothek/Kernel
       In  Glibc  bis  einschließlich  Version  2.3  rief  die   Wrapper-Funktion   _exit()   den
       gleichnamigen   Kernel-Systemaufruf   auf.   Seit  Glibc  2.3  ruft  die  Wrapper-Funktion
       exit_group(2) auf, um alle Ausführungsstränge in einem Prozess zu beenden.

       Der rohe Systemaufruf _exit()  beendet  nur  den  aufrufenden  Thread  und  Aktionen,  wie
       Kindprozesse, die einen anderen Elternprozess auswählen oder das Senden von SIGCHLD an den
       Elternprozess werden nur durchgeführt, falls dies der letzte Thread in  der  Thread-Gruppe
       ist.

SIEHE AUCH

       execve(2),  exit_group(2),  fork(2),  kill(2),  wait(2),  wait4(2), waitpid(2), atexit(3),
       exit(3), on_exit(3), termios(3)

KOLOPHON

       Diese Seite  ist  Teil  der  Veröffentlichung  5.13  des  Projekts  Linux-man-pages.  Eine
       Beschreibung  des  Projekts,  Informationen,  wie  Fehler gemeldet werden können sowie die
       aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite    wurde    von    Martin    Schulze
       <joey@infodrom.org>,    Chris    Leick    <c.leick@vollbio.de>,   Dr.   Tobias   Quathamer
       <toddy@debian.org> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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