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BEZEICHNUNG

       sane-agfafocus - SANE backend for AGFA Focus-Flachbettscanner

BESCHREIBUNG

       Die Bibliothek sane-agfafocus implementiert ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum
       Zugriff auf die Focus-Flachbettscanner von AGFA. Gegenwärtig  unterstützt  dieses  Backend
       die folgenden Scanner:

              AGFA Focus GS Scanner (6 Bit Graustufen) (nicht getestet)
              AGFA Focus Lineart Scanner (lineart) (nicht getestet)
              AGFA Focus II (8 Bit Graustufen) (nicht getestet)
              AGFA Focus Color (24 Bit Farbe, 3 Durchläufe)
              AGFA Focus Color Plus (24 Bit Farbe, 3 Durchläufe)

              Siemens S9036 (8 Bit Graustufen) (nicht getestet)

       Der  Treiber  unterstützt  Strichzeichung-,  Graustufenscans  in  6  bpp  und  8 bpp sowie
       Farbscans in 18 bpp und 24 bpp.

       Falls Sie einen anderen als  die  genannten  Scanner  besitzen,  der  mit  diesem  Backend
       funktioniert,  senden Sie uns die Modellbezeichnung des Scanners, die SCSI-Kennung und die
       Firmware-Revision           an           sane-devel@alioth-lists.debian.net.           Auf
       http://www.sane-project.org/mailing-lists.html   finden   Sie   Informationen,   wie   Sie
       Sane-devel abonnieren können.

       Alle diese Scanner datieren vor SCSI-2 und  geben  noch  nicht  einmal  bei  SCSI-Anfragen
       korrekte Rückmeldungen aus. Dies ist typischerweise bei SCSI-Bus-Durchläufen sichtbar, bei
       denen der Scanner Müll für die Zeichenketten des Lieferanten und Modells zurückliefert.

GERÄTENAMEN

       Dieses Backend erwartet Gerätenamen der folgenden Form:

              Spezialdatei

       Die angegebene Spezialdatei ist der Pfadname eines Spezialgeräts, das  einem  SCSI-Scanner
       entspricht.  Für  SCSI-Scanner  muss der Name des Spezialgeräts ein generisches SCSI-Gerät
       oder ein symbolischer Link zu  so  einem  Gerät  sein.  Unter  Linux  könnte  ein  solcher
       Gerätename beispielsweise /dev/sga oder /dev/sge sein. Siehe sane-scsi(5) für Details.

KONFIGURATION

       Die  Datei  agfafocus.conf  enthält  eine  Liste  von Gerätenamen, die AGFA-Focus-Scannern
       entsprechen. Leere Zeilen und solche, die mit einer Raute (#) beginnen, werden  ignoriert.
       Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel für eine Konfigurationsdatei:

              /dev/scanner
              # Dies ist ein Kommentar
              /dev/sge

DATEIEN

       /etc/sane.d/agfafocus.conf
              Die  Backend-Konfigurationsdatei  (siehe  auch  die  nachfolgende  Beschreibung von
              SANE_CONFIG_DIR).

       /usr/lib/libsane-agfafocus.a
              Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert.

       /usr/lib/libsane-agfafocus.so
              Die  dynamische  Bibliothek,  die  dieses  Backend  implementiert   (auf   Systemen
              verfügbar, die dynamisches Laden unterstützen).

UMGEBUNGSVARIABLEN

       SANE_CONFIG_DIR
              Diese   Umgebungsvariable   gibt   eine   Liste  von  Verzeichnissen  an,  die  die
              Konfigurationsdatei enthalten können.  Auf  *NIX-Systemen  sind  die  Verzeichnisse
              durch  Doppelpunkte  (:)  getrennt,  unter  OS/2  durch  Semikola  (;). Falls diese
              Variable  nicht  gesetzt  ist,  wird  in  zwei  Standardverzeichnissen   nach   der
              Konfigurationsdatei gesucht: zuerst im aktuellen Arbeitsverzeichnis (.) und dann in
              /etc/sane.d. Falls der Wert der Umgebungsvariable mit dem  Verzeichnis-Trennzeichen
              endet,   dann  werden  die  Standardverzeichnisse  nach  den  explizit  angegebenen
              Verzeichnissen   durchsucht.   Wenn   Sie   beispielsweise   SANE_CONFIG_DIR    auf
              »/tmp/config:«   setzen,   wird   in   den  Verzeichnissen  »tmp/config«,  ».«  und
              »/etc/sane.d« gesucht (in dieser Reihenfolge).

       SANE_DEBUG_AGFAFOCUS
              Falls die Bibliothek mit aktivierter Debug-Unterstützung übersetzt  wurde,  steuert
              diese  Umgebungsvariable  die  Debug-Stufe  für  dieses  Backend.  Ein Wert von 128
              fordert z.B.  die  Ausgabe  von  Debug-Meldungen.  Kleinere  Werte  reduzieren  die
              Ausgabemenge. SANE_DEBUG_AGFAFOCUS-Werte:

              Nummer  Bemerkung
               0       Ausgabe wichtiger Fehler (jedes Mal ausgegeben)
               1       Ausgabe von Fehlern
               2       Ausgabe des Sinns
               3       Ausgabe von Warnungen
               4       Ausgabe Scanner-Abfrage
               5       Ausgabe von Informationen
               6       Ausgabe weniger wichtiger Informationen
               7       Ausgabe aufgerufener Prozeduren
               8       Ausgabe von reader_process-Meldungen
               10      Ausgabe aufgerufener sane-init-Routinen
               11      Ausgabe aufgerufener Sane-Prozeduren
               12      Ausgabe von Sane-Informationen
               13      Ausgabe von Sane-Option-Steuer-Meldungen

FEHLENDE FUNKTIONALITÄT

       Das  Hochladen von Dither-Matrizen und Gradationskurven wurde implementiert, hat sich aber
       bisher  für  nichts  als  nützlich  erwiesen.  Aus  diesem  Grund  wurden  diese  Optionen
       deaktiviert.

FEHLER

       Die    Scanner,    die    »disconnect«    nicht    unterstützen,    haben   Probleme   mit
       SCSI-Zeitüberschreitungen, falls der SCSI-Bus unter Last kommt, z.B. falls Sie  zeitgleich
       zum  Scannen  einen  Kernel  bauen. Um zu prüfen, ob Ihr Scanner »disconnect« unterstützt,
       führen Sie in einem Terminal SANE_DEBUG_AGFAFOCUS=128 scanimage -L  aus  und  schauen  Sie
       nach der Zeile »disconnect:«.

DEBUGGING

       Falls  Sie Probleme haben, dass SANE Ihren Scanner nicht erkennt, stellen Sie sicher, dass
       das Backend Artec deaktiviert ist. Irgendwie führt dieses  Backend  dazu,  dass  zumindest
       mein Scanner nicht korrekt auf SCSI-Abfrage-Befehle reagiert.

       Falls   Sie   einen   Fehler   beobachten,   setzen   Sie   bitte   die  Umgebungsvariable
       SANE_DEBUG_AGFAFOCUS auf 128  und  versuchen  Sie,  das  Problem  zu  reproduzieren.  Dann
       schicken Sie mir auf Englisch einen Bericht mit angehängtem Protokoll.

       Falls  Sie  auf  einen  SCSI-Fehler  oder  abgeschnittene  und/oder  versetzte Abbildungen
       treffen, setzen Sie bitte auch die Umgebungsvariable SANE_DEBUG_SANEI_SCSI auf 128,  bevor
       Sie mir den Bericht senden.

OFFENE PUNKTE

       Weitere Scanner?

              Die  Scanner  AGFA  ACS  und  ARCUS sind ähnlich zu den FOCUS-Scannern. Der Treiber
              könnte wahrscheinlich ohne große Änderungen erweitert  werden,  um  diese  auch  zu
              unterstützen.   Ich   habe   auf  diese  Scanner  keinen  Zugriff  und  kann  keine
              Unterstützung dafür hinzufügen. Falls Sie allerdings einen solchen Scanner in Ihrem
              Besitz  haben,  könnte  ich  dabei  helfen,  die  Unterstützung  für  diese Scanner
              hinzuzufügen.

              Die Scanner AGFA HORIZON sind SCSI-2-Scanner und es wäre wahrscheinlich  einfacher,
              diese Scanner in einem SCSI-2-konformen Backend zu unterstützen.

SIEHE AUCH

       sane(7), sane-scsi(5)

AUTOR

       Ingo Schneider und Karl Anders Øygard.

ÜBERSETZUNG

       Die    deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario   Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License
       Version  3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.

                                          10. Juli 2008                         sane-agfafocus(5)