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BEZEICHNUNG

       sane-canon_dr - SANE-Backend für Scanner der DR-Baureihe von Canon

BESCHREIBUNG

       Die  Bibliothek sane-canon_dr implementiert ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum
       Zugriff auf einige Scanner der Canon DR-Serie.

       Dieses Dokument beschreibt das Backend in Version 60, welches mit  SANE  1.0.32  geliefert
       wird.

UNTERSTÜTZTE HARDWARE

       Diese  Version  wurde  nur  mit einigen Scanner-Modellen getestet. Bitte schauen Sie unter
       http://www.sane-project.org/sane-supported-devices.html für die aktuellste Liste.

       Dieses Backend könnte andere Canon-Scanner unterstützen. Der  Unterstützungsgrad  kann  am
       Besten   durch   direktes   Testen   des   Scanners   ermittelt  werden,  oder  indem  ein
       Datenmittschnitt vom aktiven Windows-Treiber aufgezeichnet wird.  Bitte  kontaktieren  Sie
       den Autor (auf Englisch) für Hilfe oder mit Testergebnissen.

       Im  Allgemeinen  verwenden  die größeren getesteten Maschinen (DR-4000 und höher) über ein
       recht komplettes Protokoll mit Hardware-Unterstützung  für  viele  Modi,  Auflösungen  und
       Funktionalitäten.  Die  kleineren  Maschinen  haben  viele  Einschränkungen,  wie fehlende
       horizontale Auflösungen, fehlenden Binärmodus, Scannen immer auf  voller  Breite  usw.  Im
       Backend  gibt es Code, um diese Probleme zu adressieren, aber es scheint keine Möglichkeit
       zu geben, zu erkennen, ob dieser benötigt wird; daher muss dieser fest verdrahtet werden.

OPTIONEN

       Es wurde sich bemüht, die meisten Hardware-Optionen offenzulegen, einschließlich:

       --source Flatbed|ADF Front|ADF Back|ADF Duplex
              wählt die Quelle für den Scan aus.

       --mode Lineart|Halftone|Gray|Color
              wählt den Scanmodus aus.

       --resolution
              steuert die Scan-Auflösung.

       --tl-x, --tl-y, --br-x, --br-y
              setzt die oberen linken und unteren rechten Koordinaten des  Scan-Bereichs.  Manche
              Oberflächen benennen diese in -t, -l, -x, -y um.

       --page-width, --page-height
              setzt   die   Papiergröße.  Wird  von  Scannern  verwendet,  um  beim  Einsatz  des
              automatischen Dokumenteneinzugs  (ADF)  die  Zentrierung  der  Scan-Koordinaten  zu
              bestimmen und zu erkennen, ob mehrere Seiten gleichzeitig eingezogen wurden.

       Andere  Optionen  werden,  basierend  auf  den  Fähigkeiten  des Scanners, verfügbar sein:
       Verbesserung, Komprimierung, Knöpfe und Sensoren usw.

       Zusätzlich werden eine Reihe von »Software«-Optionen vom Backend offengelegt.  Diese  sind
       Reimplementierungen  von Funktionalitäten, die von größeren Scannern selbst bereitgestellt
       werden, aber stattdessen auf dem Rechner laufen. Dies ermöglicht es  kleineren  Maschinen,
       ähnliche  Fähigkeiten  zu  haben.  Bitte  beachten  Sie, dass diese Funktionalitäten etwas
       vereinfachend sind und nicht so gut funktionieren könnten wie  die  Implementierungen  der
       Scanner.  Beachten  Sie  auch,  dass  diese Funktionalitäten es notwendig machen, dass der
       Treiber das gesamte Bild im Hauptspeicher zwischenspeichert. Dies  führt  fast  sicher  zu
       einer Reduzierung der Scangeschwindigkeit.

       --swcrop
              weist  den  Treiber  an,  die  Grenzen des Papiers innerhalb des größeren Bildes zu
              erkennen und die leeren Kanten abzuschneiden.

       --swdeskew
              weist den Treiber an, die Orientierung innerhalb des größeren  Bildes  zu  erkennen
              und die Drehung anzupassen.

       --swdespeck X
              weist  den Treiber an, Punkte vom Durchmesser X zu finden und vom Bild zu entfernen
              und den Bereich mit dem Durchschnitt der umgebenen Farbe zu füllen.

              Verwenden Sie »scanimage --help«, um eine Liste zu  bekommen.  Beachten  Sie,  dass
              einige  Optionen nur gesetzt werden können, wenn andere Optionen gesetzt wurden und
              dass fortgeschrittene Optionen bei  einigen  Programmoberflächen  versteckt  werden
              könnten.

KONFIGURATIONSDATEI

       Die  Konfigurationsdatei  canon_dr.conf  wird dazu verwendet, dem Backend mitzuteilen, wie
       nach Scannern gesucht wird und Optionen bereitzustellen, die  die  Aktionen  des  Backends
       steuern.  Diese  Datei  wird jedes mal gelesen, wenn die Oberfläche das Backend nach einer
       Liste an Scannern fragt, im Allgemeinen  nur,  wenn  die  Oberfläche  startet.  Falls  die
       Konfigurationsdatei fehlt, wird die Ausführung des Backends fehlschlagen.

       Scanner können in der Konfigurationsdatei auf vier Arten angegeben werden:

       "scsi CANON DR"
              weist  das  Backend  an, alle SCSI-Busse im System nach einem Gerät zu durchsuchen,
              das sich selbst als von »CANON« hergestellter Scanner meldet, wobei der  Modellname
              mit »DR« beginnt.

       »scsi /dev/sg0« (oder eine andere SCSI-Gerätedatei)
              weist das Backend an, das benannte SCSI-Gerät zu öffnen. Nur nützlich, wenn mehrere
              kompatible Scanner an Ihrem System  angeschlossen  sind  und  Sie  einen  auswählen
              müssen.  Dies  sollte wahrscheinlich nicht mit einer der anderen oben dargestellten
              »scsi«-Zeilen verwendet werden.

       "usb 0x04a9 0x1603" (oder andere Lieferanten-/Produktkennungen)
              weist das Backend an, alle USB-Busse im System nach  einem  Gerät  zu  durchsuchen,
              welches  diese  Lieferanten-  und  Produktkennung  verwendet.  Das  Gerät wird dann
              abgefragt, ob es ein Canon-Scanner ist.

       "usb /dev/usb/scanner0" (oder eine andere Gerätedatei)
              Einige Systeme benötigen einen Kerneltreiber zum  Zugriff  auf  USB-Scanner.  Diese
              Methode ist nicht getestet.

       Neben  den  Zeilen  »scsi«  und  »usb«  unterstützt  die Konfigurationsdatei die folgenden
       »option«-Zeilen:

       "option buffer-size [Anzahl an Byte]"
              setzt die Anzahl an Bytes im Datenpuffer auf etwas anderes als  die  einkompilierte
              Vorgabe von 4 MB. Größere Werte können zu Zeitüberschreitungen oder Hängern führen,
              kleinere Werte können langsamere Scans verursachen.

              Hinweis: Das Backend legt keine obere Grenze an diesen Wert an, da einige  Benutzer
              einen sehr großen Wert benötigen. Werte oberhalb der Vorgabe werden nicht empfohlen
              und könnten Ihr Betriebssystem zum Absturz bringen  oder  Ihren  SCSI-Kartentreiber
              sperren. Sie wurden gewarnt.

       "option vendor-name [Textzeichenkette]"
       "option model-name [Textzeichenkette]"
       "option version-name [Textzeichenkette]"
              Diese Option kann zum gemeinsamen Außerkraftsetzen von Werten verwendet werden, die
              vom Scanner bereitgestellt werden, oder um  die  Werte  bereitzustellen,  wenn  der
              Scanner das nicht kann.

       "option padded-read [0|1]"
              Einige Scanner stellen sämtlichen Daten, die sie an den Rechner übertragen, 12 byte
              voran. Aktivieren Sie diese Option, falls der Scanner nicht auf Befehle reagiert.

       "option duplex-offset [Ganzzahl]"
              Einige Scanner füllen die obere Kante der einen Seite eines  Duplex-Scans  auf.  Es
              gibt  etwas  Variation  in der Auffüllmenge. Verändern Sie diese Option, falls ihre
              Einheit nur auf einer Seite ein unerwünschtes Band an Bilddaten zeigt.

       Hinweis: »option«-Zeilen können in der Konfigurationsdatei mehrfach auftauchen. Sie werden
       nur auf Scanner angewandt, die nach der nächsten »scsi/usb« ermittelt werden.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       Dieses  Backend  verwendet  eine  einzelne Umgebungsvariable, SANE_DEBUG_CANON_DR, die das
       Debugging auf die Fehlerausgabe aktiviert. Gültige Werte sind:

              5 Fehler
              10 Funktionsdatenspuren
              15 Funktionsdetails
              20 Optionsbefehle
              25 SCSI-/USB-Verfolgung
              30 SCSI-/USB-Details
              35 Nutzloses Rauschen

BEKANNTE PROBLEME

       Dieses  Backend  wurde  komplett  aus  den  USB-Verfolgungen  des  proprietären   Treibers
       rückerschlossen. Verschiedene fortgeschrittene Funktionalitäten der Maschinen können nicht
       aktiviert werden. Viele Maschinen wurden nicht getestet. Ihr Protokoll ist unbekannt.

DANKSAGUNGEN

       Die verschiedenen Autoren  des  Backends  sane-fujitsu(5)  stellten  nützlichen  Code  zur
       Verfügung.
       Yabarana Corp. www.yabarana.com stellte signifikante Finanzierung bereit.
       EvriChart, Inc. www.evrichart.com stellte Finanzierung bereit und verlieh Geräte.
       Canon, USA. www.usa.canon.com verlieh Geräte.
       HPrint  hprint.com.br  stellte  Finanzierung  bereit  und  testete  die  Unterstützung für
       DR-2510.
       Stone-IT www.stone-it.com stellte Finanzierung  für  die  Unterstützung  von  DR-2010  und
       DR-2050 bereit.
       Gerhard Pfeffer stellte Zugriff auf und Tests von P-208 und P-215 bereit.
       Besonderer  Dank  an  Alejandro  Imass,  Andre  Shimakawa,  Martijn  van Brummelen, Thanos
       Diacakis und Junren Shi für Tests und Rückmeldungen.

SIEHE AUCH

       sane(7), sane-scsi(5), sane-usb(5)

AUTOR

       m. allan noah: <kitno455 a t gmail d o t com>.

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario    Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
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                                         13. Februar 2021                        sane-canon_dr(5)