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BEZEICHNUNG

       sane-epson - SANE-Backend für EPSON-Scanners

BESCHREIBUNG

       Die  Bibliothek  sane-epson  implementiert ein SANE-Backend (Scanner Access Now Easy), das
       den Zugriff auf  Epson-Flachbettscanner  ermöglicht.  Einige  Funktionen  dieses  Backends
       sollten  als  Software  im  Beta-Stadium  betrachtet  werden.  Die meisten Funktionen sind
       bereits seit langer Zeit stabil, aber neue Entwicklungen können und werden natürlich nicht
       vom ersten Tag an korrekt funktionieren. Bitte melden Sie jedes ungewöhnliche Verhalten an
       den Betreuer des Backends.

       Gegenwärtig sollten die folgenden Scanner mit diesem Backend funktionieren:

              Modell:                      Verbindungstype
              ---------------------------  -------------------
              GT-5000                      SCSI, parallel
              GT-6000                      parallel
              GT-6500                      SCSI (verwenden Sie nur die Zeile »scsi« in epson.conf)
              ActionScanner II             SCSI, parallel
              GT-7000                      SCSI
              Perfection 636               SCSI
              Perfection 636U              USB
              Perfection 610               USB
              Perfection 640               USB
              Perfection 1200S             SCSI
              Perfection 1200U             USB
              Perfection 1240              USB, SCSI
              Perfection 1640              USB, SCSI
              Perfection 1650              USB
              Perfection 1660              USB
              Perfection 2400              USB
              Perfection 2450              USB, IEEE-1394
              Expression 636 / GT-9500     SCSI
              Expression 1600              USB, SCSI, IEEE-1394
              Expression 1680              USB, SCSI, IEEE-1394
              CX-3200                      USB
              CX-5200                      USB
              und viele weitere. Die offizielle Liste finden Sie auf der SANE-Projektseite.

       Mit anderen Scannern mag die Software funktionieren oder auch nicht.  Bitte  schicken  Sie
       eine E-Mail (auf Englisch) an den Backend-Autor (khk@khk.net), um Erfolg mit Scannern, die
       nicht auf der Liste sind, oder Problemen mit aufgeführten Scannern zu berichten.

OPTIONEN

       Die vom Backend unterstützten Optionen können entweder in der  Befehlszeile  an  Programme
       wie  scanimage(1) übergeben oder über Bedienelemente der grafischen Benutzeroberoberfläche
       in Programmen wie xscanimage(1) oder xsane(1) gesteuert werden.

       Gültige Befehlszeilenoptionen und deren Syntax können Sie mit folgendem Befehl auflisten:

              scanimage --help -d epson

       Nicht alle Geräte unterstützen alle Optionen.

       Scanmodus
              Der Schalter --mode wählt den grundlegenden  Betriebsmodus  des  Scanners.  Gültige
              Auswahlen  sind  Binary, Gray und Color. Der Modus Binary ist nur Schwarz und Weiß,
              Gray wird 256 Graustufen erzeugen  oder  mehr,  abhängig  vom  Scanner,  und  Color
              bedeutet  24-bit-Farbmodus  oder  mehr, abhängig vom Scanner. Einige Scanner werden
              intern 36 bit Farbe verwenden, ihre externe Schnittstelle könnte allerdings nur  24
              bit unterstützen.

              Die Option --depth wählt die Bit-Tiefe, die der Scanner verwendet. Diese Option ist
              nur für Scanner verfügbar, die mehr als eine Bit-Tiefe unterstützen. Ältere Scanner
              werden  das  Bild  immer  im  8-bit-Modus  übertragen.  Neuere Scanner erlauben die
              Auswahl von 8, 12 oder 14 bit pro Farbkanal. Für einen Farbscan bedeutet dies  eine
              wirksame  Farbtiefe  von  36  oder  42  bit  über  alle  drei  Kanäle. Die gültigen
              Wahlmöglichkeiten hängen vom Scannermodell ab.

              Der Schalter --halftoning wählt einen Modus aus, der im Binärmodus verwendet  wird.
              Gültige  Optionen  sind »None«, »Halftone A (Hard Tone)«, »Halftone B (Soft Tone)«,
              »Halftone C (Net Screen)«, »Dither A (4x4 Bayer)«, »Dither B (4x4 Spiral)«, »Dither
              C  (4x4  Net  Screen)«,  »Dither  D  (8x4 Net Screen)«, »Text Enhanced Technology«,
              »Download pattern A« und »Download pattern B«.

              Der Schalter --dropout wählt die sogenannte  Ausfallfarbe.  Gültige  Optionen  sind
              None,  Red,  Green  und  Blue.  Die  Vorgabe  ist  None. Die Ausfallfarbe wird beim
              monochromen Scannen verwendet und wählt die Farbe, die nicht  gescannt  wird.  Dies
              kann  zum  Beispiel  zum  Scannen  eines  Originals  mit einem farbigen Hintergrund
              verwendet werden.

              Der Schalter --brightness steuert die Helligkeit des Scans. Gültige  Optionen  sind
              Ganzahlwerte  von  -3  bis 3. Die Vorgabe ist 0. Je größer der Helligkeitswert ist,
              desto  heller  wird  das  Bild.  Falls  eine  benutzerdefinierte  Tabelle  für  die
              Gamma-Korrektur verwendet wird, steht der Helligkeitsparameter nicht zur Verfügung.

              Der  Schalter  --sharpness  setzt  die Schärfe der Bilddaten. Gültige Optionen sind
              Ganzzahlwerte von -2 bis 2, wobei -2 »defokussiert«, -1  »leicht  defokussiert«,  0
              »normal«, 1 »leicht geschärft« und 2 »geschärft« bedeutet.

              Der   Schalter  --gamma-correction  steuert  die  Scanner-interne  Gamma-Korrektur.
              Gültige Optionen sind »Default«, »User  defined«,  »High  density  printing«,  »Low
              density printing« und »High contrast printing«.

              Der  Schalter --color-correction steuert die Scanner-interne Farbkorrekturfunktion.
              Gültige Optionen sind »No Correction«, »Impact-dot printers«,  »Thermal  printers«,
              »Ink-jet printers« und »CRT monitors«. Die Vorgabe ist »CRT monitors«.

              Der Schalter --resolution wählt die Scan-Auflösung. Einige EPSON-Scanner scannen in
              jeder Auflösung zwischen dem niedrigsten und dem höchsten möglichen Wert.  Die  vom
              Scanner berichtete Liste kann mit den Parametern »--help -d epson« von scanimage(1)
              angezeigt werden.

              Die Option --mirror steuert die Art, wie das Bild gescannt wird.  Durch  Lesen  der
              Bilddaten  von  rechts  nach  links wird das Bild gespiegelt. Gültige Optionen sind
              »yes« und »no«. Die Vorgabe ist »no«.

              Die Option --speed kann die Scangeschwindigkeit im  monochromen  Modus  verbessern.
              Gültige  Optionen  sind  »yes«  oder  »no«.  Die  Option  »yes«  wird  das  Scannen
              beschleunigen, falls diese Option unterstützt wird.

              Der    Schalter     --auto-area-segmentation     aktiviert     die     automatische
              Bereichsunterteilung für monochrome Scans. Der Scanner wird versuchen, die Bereiche
              zu erkennen, die Text sind  und  die  Bilder  enthalten.  Die  Bildbereiche  werden
              gerastert  und der Text wird verbessert. Gültige Optionen sind »yes« oder »no«. Die
              Vorgabe ist »yes«.

              Der  Parameter  --gamma-table  kann  zum  Herunterladen  einer  benutzerdefinierten
              Gammatabelle verwendet werden. Die Option akzeptiert 256 Werte im Bereich 0-255. Im
              Farbmodus betrifft diese Option gleichermaßen den roten, grünen und blauen Kanal.

              Der Parameter --red-gamma-table kann zum  Herunterladen  einer  benutzerdefinierten
              Gammatabelle  für  den  roten  Kanal  verwendet  werden. Die gültigen Optionen sind
              identisch wie für »--gamma-table«.

              Der Parameter --green-gamma-table kann zum Herunterladen einer  benutzerdefinierten
              Gammatabelle  für  den  grünen  Kanal  verwendet werden. Die gültigen Optionen sind
              identisch wie für »--gamma-table«.

              Der Parameter --blue-gamma-table kann zum Herunterladen  einer  benutzerdefinierten
              Gammatabelle  für  den  blauen  Kanal  verwendet werden. Die gültigen Optionen sind
              identisch wie für »--gamma-table«.

              Die Farbkorrekturkoeffizienten  --cct-1  --cct-2  --cct-3    --cct-9  installieren
              Farbkorrekturkoeffizienten   für  die  benutzerdefinierten  Farbkorrekturen.  Werte
              werden als Ganzzahlen im Bereich -127..127 angegeben.

              Die  Option  --preview  fordert  einen  Vorschauscan  an.  Die   Oberfläche   wählt
              automatisch  eine  niedrige  Auflösung.  Gültige Optionen sind »yes« oder »no«. Die
              Vorgabe ist »no«.

              Die Option --preview-speed erhöht die Scan-Geschwindigkeit, falls dies vom  Scanner
              unterstützt wird. Gültige Optionen sind »yes« oder »no«. Die Vorgabe ist »no«.

              Die  Geometrie-Optionen  -l  -t  -x -y steuern den Scan-Bereich: -l setzt die obere
              linke X-Koordinate, -t die obere linke Y-Koordinate, -x wählt die Breite und -y die
              Höhe des Scan-Bereichs. Alle Parameter werden in Millimetern angegeben.

              Die  Option  --quick-format  ermöglicht  es  dem  Benutzer,  einen Scan-Bereich mit
              vordefinierter Größe auszuwählen. Gültige Parameter sind »CD«, »A5  portrait«,  »A5
              landscape«, »Letter«, »A4« und »max«. Die Vorgabe ist »max«, was den größtmöglichen
              Scan-Bereich auswählt.

              Die Option  --source  wählt  die  Scan-Quelle.  Gültige  Optionen  hängen  von  den
              installierten Optionen ab. Die Vorgabe ist »Flatbed«.

              Die  Option  --auto-eject  wird  eine  Seite  nach dem Scannen vom Dokumenteneinzug
              auswerfen.

              Die Option --film-type  wird  den  Filmtyp  für  Scans  mit  der  Durchlichteinheit
              auswählen. Diese Option ist nur aktiviert, falls ein TPU als Scan-Quelle ausgewählt
              ist. Gültige Optionen sind »Negative Film« und »Positive Film«.

              Die Option  --focus-position  wählt  die  Fokusposition  für  alle  Scans.  Gültige
              Optionen sind »Focus 2.5mm above glass« und »Focus on glass«. Der Fokuspunkt 2,5 mm
              oberhalb des Glases ist für die Durchlichteinheit notwendig, so  dass  der  Scanner
              auf  den  Film  fokussieren  kann, falls einer der Filmhalter verwendet wird. Diese
              Option ist nur für ausgewählte Scanner wirksam, alle anderen Scanner  werden  diese
              Option ignorieren.

KONFIGURATIONSDATEI

       Die  Konfigurationsdatei /etc/sane.d/epson.conf gibt das Gerät oder die Geräte an, die das
       Backend verwenden wird. Mögliche Anschlusstypen sind:

       SCSI   Dies  ist  die  Vorgabe  und  falls  nichts  anderes  festgelegt  ist,   wird   die
              Backend-Software   einen   angegebenen   Pfad   als   SCSI-Gerät   öffnen.  Weitere
              Informationen über die  für  SCSI-Geräte  gültige  Syntax  können  in  sane-scsi(5)
              gefunden werden.
              Normalerweise  werden  SCSI-Scanner  mit  einer  Zeile »scsi EPSON« in dieser Datei
              konfiguriert. In einigen Fällen könnte es  notwendig  sein,  nur  die  Zeichenkette
              »scsi« zu verwenden (z.B. für den GT-6500).

       PIO - Parallelschnittstelle
              Die Parallelschnittstelle kann auf zwei Arten konfiguriert werden: Ein Ganzzahlwert
              am Anfang der Zeile wird  als  E/A-Adresse  des  Parallel-Ports  interpretiert.  Um
              klarzustellen,  dass eine konfigurierte E/A-Adresse ein Parallel-Port ist, kann der
              Port-Adresse  die  Zeichenkette  »PIO«  vorangestellt  werden.  Die  PIO-Verbindung
              verwendet die besondere Gerätedatei im Verzeichnis /dev nicht. Die E/A-Adresse kann
              im Hexadezimalmodus (mit vorangestelltem »0x«) festgelegt werden.

       USB    Eine Gerätedatei, der die Zeichenkette »USB« vorangestellt wird, wird  als  Scanner
              interpretiert,  der  über  den  »Universal Serial Bus« angebunden ist. Die korrekte
              Spezial-Geräte-Datei muss vor der Verewendung mit SANE erstellt werden.  Siehe  die
              USB-Dokumentation   für  weitere  Informationen,  wie  das  USB-Subsystem  und  die
              benötigten Gerätedateien eingerichtet werden.

DATEIEN

       /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-epson.a
              Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert.

       /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-epson.so
              Die  dynamische  Bibliothek,  die  dieses  Backend  implementiert   (auf   Systemen
              verfügbar, die dynamisches Laden unterstützen).

UMGEBUNGSVARIABLEN

       SANE_DEBUG_EPSON
              Falls  die  Bibliothek  mit  Debug-Unterstützung  kompiliert  wurde,  steuert diese
              Umgebungsvariable die Debug-Stufe für dieses Backend.  Beispielsweise  bewirkt  ein
              Wert  von  128 die Anzeige sämtlicher Debug-Ausgaben. Kleinere Werte reduzieren die
              Ausführlichkeit.

       SANE_DEBUG_EPSON_SCSI
              Falls die  Bibliothek  mit  Debug-Unterstützung  kompiliert  wurde,  steuert  diese
              Umgebungsvariable die SCSI-bezogene Debug-Stufe für dieses Backend. Es wird nur der
              Wert 2 unterstützt.

       SANE_EPSON_CMD_LVL
              Dies ermöglicht es Ihnen, die Funktions- oder Befehlsstufe, die das Backend für die
              Kommunikation  mit  dem  Scanner  verwendet, außer Kraft zu setzen. Die vom Scanner
              unterstützte Funktionsstufe wird während der Initialisierung des Gerätes ermittelt.
              Falls  das  Backend die vom Scanner gemeldete Funktionsstufe nicht erkennt, wird es
              die Funktionsstufe B3 verwenden. Gültige Funktionsstufen sind A1, A2, B1,  B2,  B3,
              B4,  B5,  B6,  B7,  B8, D1 und F5. Verwenden Sie diese Funktionalität nur, wenn Sie
              wissen, was Sie tun!

SIEHE AUCH

       sane-scsi(5), scanimage(1), xscanimage(1), xsane(1)

FEHLER

       Keine :-) Zumindest sind gegenwärtig keine Fehler bekannt.

NICHT UNTERSTÜTZTE GERÄTE

       Das Backend kann mit Epson-Scannern verwendet werden, die noch nicht unter der  Liste  der
       unterstützten  Geräte  aufgeführt sind. Ein nicht erkannter Scanner kann standardmäßig die
       Funktionsstufe B3 verwenden, was  bedeutet,  dass  nicht  alle  vom  Scanner  ermöglichten
       Funktionen verfügbar sein könnten.

       Falls   der   Scanner  noch  nicht  einmal  als  Epson-Scanner  erkannt  wird,  liegt  das
       wahrscheinlich daran, dass der vom Scanner berichtete Gerätename nicht im korrekten Format
       vorliegt. Bitte schicken Sie diese Information an den Backend-Betreuer (die E-Mail-Adresse
       finden Sie im Abschnitt AUTOR dieser Handbuchseite  oder  in  der  Datei  AUTHORS  in  der
       SANE-Distribution).

       Die  Perfection  600,  Perfection 650, Perfection 660, Perfection 1250 und Perfection 1260
       werden von diesem Backend nicht unterstützt.

AUTOR

       Das Paket wird aktiv von Karl Heinz Kremer (khk@khk.net) betreut. Die Software basiert auf
       der Arbeit von Christian Bucher und Kazuhiro Sasayama.

ÜBERSETZUNG

       Die    deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario   Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License
       Version  3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.

                                          11. Juli 2008                             sane-epson(5)