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BEZEICHNUNG

       sane-gphoto2 - SANE-Backend für Kameras, die von gphoto2 unterstützt werden

BESCHREIBUNG

       Die  Bibliothek  sane-gphoto2 implementiert ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum
       Zugriff auf Digitalkameras, die von  gphoto2  unterstützt  werden.  Dieses  Backend  wurde
       bisher  nur  mit  einer  Handvoll  von  Kameras  getestet.  Patches, um weitere Modelle zu
       unterstützen, sind gerne willkommen.

       Aufgrund   des   begrenzten   Testens   dieses   Backends   ist   es   standardmäßig    in
       /etc/sane.d/dll.conf  auskommentiert. Entweder muss das Kommentarzeichen entfernt oder das
       Backend explizit aufgerufen werden. Z.B. scanimage -d gphoto2 oder xscanimage gphoto2.

GERÄTENAMEN

       Die aktuelle Version des Backends erlaubt nur eine angeschlossene Kamera.  Der  Gerätename
       ist immer »0«.

KONFIGURATION

       Die  Inhalte  der  gphoto2.conf  legen  die  Eigenschaften  der  verwendeten  Kamera fest.
       Auflösungen (hohe Auflösung, niedrige Auflösung und Vorschau-Größe)  werden  benötigt,  da
       sie  von  den  SANE-Oberflächen  benötigt,  aber  nicht  mittels der gphoto2-Schnittstelle
       ermittelt werden können. Gültige Ports und Kameras können mit gphoto2  --list-cameras  und
       gphoto2 --list-ports ermittelt werden.

       Die  Zeile  dumpinquiry  führt  dazu,  dass einige Informationen über die Kamera angezeigt
       werden.

       Leere Zeilen und Zeilen, die mit einer Raute (»#«) beginnen, werden ignoriert. Nachfolgend
       sehen Sie ein Beispiel für eine Konfigurationsdatei:

       Die Zeile topfolder gibt den »festen« Teil des Dateipfades an. Bei der Kodak DC-240 werden
       beispielsweise die Dateien im Verzeichnis /DCIM/100DC240 gespeichert. Der Anteil /DCIM ist
       konstant,  aber  »100DC240« wird sich ändern und muss von der Kamera ausgelesen werden. In
       diesem Falle würde die Zeile »topfolder=/DCIM« lauten.

       Einige Kameras implementieren keine Dateistruktur und speichern alle Bilder im Verzeichnis
       /. Dies wird durch die Einstellung »subdirs=0« mit »topfolder=/« angezeigt.

              port=usb:
              camera=Kodak DC240
              # Dies ist ein Kommentar
              high_resolution=1280x960
              low_resolution=640x480
              thumb_resolution=160x120
              dumpinquiry

DATEIEN

       /etc/sane.d/gphoto2.conf
              Die  Backend-Konfigurationsdatei  (siehe  auch  die  nachfolgende  Beschreibung von
              SANE_CONFIG_DIR).

       /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-gphoto2.a
              Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert.

       /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-gphoto2.so
              Die  dynamische  Bibliothek,  die  dieses  Backend  implementiert   (auf   Systemen
              verfügbar, die dynamisches Laden unterstützen).

UMGEBUNGSVARIABLEN

       SANE_CONFIG_DIR
              Diese   Umgebungsvariable   gibt   eine   Liste  von  Verzeichnissen  an,  die  die
              Konfigurationsdatei enthalten können.  Auf  *NIX-Systemen  sind  die  Verzeichnisse
              durch  Doppelpunkte  (:)  getrennt,  unter  OS/2  durch  Semikola  (;). Falls diese
              Variable  nicht  gesetzt  ist,  wird  in  zwei  Standardverzeichnissen   nach   der
              Konfigurationsdatei gesucht: zuerst im aktuellen Arbeitsverzeichnis (.) und dann in
              /etc/sane.d. Falls der Wert der Umgebungsvariable mit dem  Verzeichnis-Trennzeichen
              endet,   dann  werden  die  Standardverzeichnisse  nach  den  explizit  angegebenen
              Verzeichnissen durchsucht. Wenn Sie beispielsweise SANE_CONFIG_DIR auf /tmp/config:
              setzen, wird in den Verzeichnissen tmp/config, . und /etc/sane.d gesucht (in dieser
              Reihenfolge).

       SANE_DEBUG_GPHOTO2
              Falls die Bibliothek mit Debugging-Unterstützung kompiliert  wurde,  steuert  diese
              Umgebungsvariable die Debug-Stufe für dieses Backend. Ein Wert von 128 bewirkt eine
              maximal umfassende Debug-Ausgabe. Kleinere Werte reduzieren die Ausführlichkeit.

       GP_DEBUG
              Wird auf 1, 2 oder  3  gesetzt,  um  verschiedene  Debugging-Stufen  innerhalb  der
              gphoto2-Bibliotheken zu aktivieren.

SIEHE AUCH

       sane(7), scanimage(1), xscanimage(1), libgphoto2(3)

AUTOR

       Peter S. Fales

       Diese Handbuchseite würde größtenteils aus der Handbuchseite sane-dc210(5) kopiert.

FEHLER

       Zweifellos viele.

       Allgemeinere  Kommentare,  Vorschläge  und  Fragen  über  Frontends oder SANE sollten (auf
       Englisch)       an       die       SANE-Entwickler-Mailingliste        gehen        (siehe
       http://www.sane-project.org/mailing-lists.html   für   Details).   Sie  müssen  die  Liste
       abonnieren, ansonsten werden Ihre E-Mails nicht an die Teilnehmer gesendet.

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario    Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
       Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der  Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.

                                          11. Juli 2008                           sane-gphoto2(5)