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BEZEICHNUNG

       sane-st400 - SANE-Backend für die ST/Highscan-Flachbettscanner von Siemens

BESCHREIBUNG

       Die  Bibliothek  sane-st400  implementiert  ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum
       Zugriff auf Siemens-ST400-Flachbett-Scanner und kompatible. Derzeit  werden  durch  dieses
       Backend die folgenden Scanner unterstützt:

              Siemens ST400 (6 Bit Graustufen)
              Siemens ST800 (6 Bit Graustufen)

       Der Treiber unterstützt Strichzeichung- und Graustufenscans bis 8 bpp.

       Die  Siemens  ST-/Highscan-Serie  enthält eine Reihe von weiteren Modellen, z.B. den ST300
       und den ST600. Falls Sie einen dieser Scanner besitzen oder einen  anderen  als  die  oben
       aufgeführten,  der  mit  diesem Backend funktioniert, senden Sie uns die Modellbezeichnung
       des     Scanners,     die     SCSI-Kennung     und      die      Firmware-Revision      an
       sane-devel@alioth-lists.debian.net.              Schauen              Sie              auf
       http://www.sane-project.org/mailing-lists.html für das Abonnement von Sane-devel.

GERÄTENAMEN

       Dieses Backend erwartet Gerätenamen der folgenden Form:

              Spezialdatei

       Die angegebene Spezialdatei ist der Pfadname eines Spezialgeräts, das  einem  SCSI-Scanner
       entspricht.  Für  SCSI-Scanner  muss der Name des Spezialgeräts ein generisches SCSI-Gerät
       oder ein symbolischer Link zu  so  einem  Gerät  sein.  Unter  Linux  könnte  ein  solcher
       Gerätename beispielsweise /dev/sga oder /dev/sge sein. Siehe sane-scsi(5) für Details.

KONFIGURATION

       Die   Datei   abaton.conf   enthält  eine  Liste  von  Gerätenamen,  die  Siemens-Scannern
       entsprechen. Leere Zeilen und solche, die mit einer Raute (#) beginnen, werden  ignoriert.
       Nachfolgend wird eine Beispielkonfigurationsdatei gezeigt:

              /dev/scanner
              # Dies ist ein Kommentar
              /dev/sge

       Die mit SANE gelieferte Standard-Konfigurationsdatei sieht wie folgt aus:

              scsi SIEMENS "ST 400" Scanner * * 3 0

       In dieser Konfiguration kann der Treiber nur auf das Modell ST400 unter der SCSI-Kennung 3
       LUN 0 zugreifen (siehe nachfolgenden Abschnitt FEHLER für den Grund). Um den  Treiber  mit
       anderen   Scanner-Modellen   zu   verwenden,   fügen  Sie  eine  geeignete  Zeile  zu  der
       Konfigurationsdatei hinzu. Um ihn beispielsweise mit einem ST800 unter der SCSI-Kennung  3
       LUN 0 zu verwenden, fügen Sie folgende Zeile hinzu:

              scsi SIEMENS "ST 800" Scanner * * 3 0

DATEIEN

       /etc/sane.d/st400.conf
              Die  Backend-Konfigurationsdatei  (siehe  auch  die  nachfolgende  Beschreibung von
              SANE_CONFIG_DIR).

       /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-st400.a
              Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert.

       /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-st400.so
              Die  dynamische  Bibliothek,  die  dieses  Backend  implementiert   (auf   Systemen
              verfügbar, die dynamisches Laden unterstützen).

UMGEBUNGSVARIABLEN

       SANE_CONFIG_DIR
              Diese   Umgebungsvariable   gibt   eine   Liste  von  Verzeichnissen  an,  die  die
              Konfigurationsdatei enthalten können.  Auf  *NIX-Systemen  sind  die  Verzeichnisse
              durch  Doppelpunkte  (:)  getrennt,  unter  OS/2  durch  Semikola  (;). Falls diese
              Variable  nicht  gesetzt  ist,  wird  in  zwei  Standardverzeichnissen   nach   der
              Konfigurationsdatei gesucht: zuerst im aktuellen Arbeitsverzeichnis (.) und dann in
              /etc/sane.d. Falls der Wert der Umgebungsvariable mit dem  Verzeichnis-Trennzeichen
              endet,   dann  werden  die  Standardverzeichnisse  nach  den  explizit  angegebenen
              Verzeichnissen   durchsucht.   Wenn   Sie   beispielsweise   SANE_CONFIG_DIR    auf
              »/tmp/config:«   setzen,   wird   in   den  Verzeichnissen  »tmp/config«,  ».«  und
              »/etc/sane.d« gesucht (in dieser Reihenfolge).

       SANE_DEBUG_ST400
              Falls die  Bibliothek  mit  Debug-Unterstützung  kompiliert  wurde,  steuert  diese
              Umgebungsvariable  die  Debug-Stufe  für dieses Backend. Beispielsweise bewirkt ein
              Wert von 128 die Anzeige sämtlicher Debug-Ausgaben. Kleinere Werte  reduzieren  die
              Ausführlichkeit.

FEHLENDE FUNKTIONALITÄT

       Fast alles bis auf die Grundfunktionen.

FEHLER

       Derzeit  prüft  das Backend nicht, ob das angehängte Gerät wirklich ein ST400 ist. Es wird
       klaglos alles akzeptieren, was  auf  die  Konfigurationseinträge  passt.  Damit  kann  das
       Backend leicht mit anderen Scannern geprüft werden: Fügen Sie einfach eine geeignete Zeile
       zu der Konfigurationsdatei  hinzu.  Die  ausgelieferte  Konfigurationsdatei  (siehe  oben)
       funktioniert   nur  mit  dem  ST400.  Seien  Sie  vorsichtig:  Falls  es  überhaupt  keine
       Konfigurationsdatei gibt, ist die Vorgabe des Backends /dev/scanner.

       Der ST400 antwortet auf allen acht SCSI-LUNs. Normalerweise ist das kein Problem,  da  die
       Unterstützung  für  LUNs  normalerweise  in  SCSI-Treibern deaktiviert ist. Falls Sie aber
       mehrere Instanzen des Scanners in einer Geräteliste sehen, deaktivieren Sie entweder  LUNs
       in Ihrer SCSI-Installation oder ändern Sie die Konfigurationsdatei, dass sie nur auf LUN 0
       passt.

DEBUGGING

       Falls Sie einen Fehler bemerken, setzen Sie die Umgebungsvariable SANE_DEBUG_ST400 auf 128
       und  versuchen  Sie,  das  Problem  zu  reproduzieren.  Dann  schicken Sie mir bitte einen
       englischsprachigen Bericht und hängen das Protokoll an.

       Falls Sie  auf  einen  SCSI-Fehler  oder  abgeschnittene  und/oder  versetzte  Abbildungen
       treffen,  setzen Sie bitte auch die Umgebungsvariable SANE_DEBUG_SANEI_SCSI auf 128, bevor
       Sie mir den Bericht senden.

SIEHE AUCH

       sane(7), sane-scsi(5)
       http://www.informatik.uni-oldenburg.de/~ingo/sane/

AUTOR

       Ingo Wilken <Ingo.Wilken@informatik.uni-oldenburg.de>

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche   Übersetzung   dieser   Handbuchseite   wurde   von   Mario    Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die GNU General Public License
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       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.

                                          14. Juli 2008                             sane-st400(5)