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BEZEICHNUNG

       nss-mymachines, libnss_mymachines.so.2 - Rechnernamensauflösung für lokale
       Container-Instanzen

ÜBERSICHT

       libnss_mymachines.so.2

BESCHREIBUNG

       nss-mymachines ist ein Erweiterungsmodul für die GNU »Name Service Switch«
       (NSS)-Funktionalität der GNU-C-Bibliothek (glibc). Es stellt eine Namensauflösung für die
       Namen von Containern, die lokal laufen und mit systemd-machined.service(8) registriert
       sind, bereit. Die Container-Namen werden auf die IP-Adresse des bestimmten Containers
       aufgelöst und nach Geltungsbereich sortiert. Diese Funktionalität gilt nur für Container,
       die Netzwerknamensräume verwenden (siehe die Beschreibung von --private-network in
       systemd-nspawn(1)). Beachten Sie, dass der Name, der aufgelöst wird, dem mit
       systemd-machined registrierten entspricht, was sich vom im Container konfigurierten
       Rechnernamen (»hostname«) unterscheiden kann.

       Beachten Sie, dass das NSS-Modul nur Container-Namen zur Verfügung stellt, die direkt
       unterhalb des aktuellen Systemkontextes ausgeführt werden. Es bietet keine
       Rechnernamensauflösung für Container, die parallel zum aufrufenden Systemkontext
       ausgeführt werden oder Container, die weiter oben oder unten in der Container-Hierarchie
       sind. Auf dem Rechner stellt es mit anderen Worten eine Rechnernamensauflösung für die
       Container bereit, die direkt unterhalb der Rechnerumgebung ausgeführt werden. Wird es
       allerdings innerhalb einer Container-Umgebung verwandt, wird es nicht in der Lage sein,
       Namensauflösung für Container bereitzustellen, die auf dem Rechner laufen (da diese auf
       der gleichen Stufe und nicht unterhalb der Container-Umgebung sind), sondern nur für
       verschachtelte Container, die direkt unterhalb seiner eigenen Container-Umgebung
       ausgeführt werden.

       Um das NSS-Modul zu aktivieren, fügen Sie »mymachines« zu den mit »hosts:« in
       /etc/nsswitch.conf beginnenden Zeile hinzu.

       Es wird empfohlen, »mymachines« vor dem »resolve«- oder »dns«-Eintrag in der »hosts«-Zeile
       von /etc/nsswitch.conf abzulegen, um sicherzustellen, dass die Zuordnungen gegenüber
       anderen Auflösern wie DNS bevorzugt werden.

KONFIGURATION IN /ETC/NSSWITCH.CONF

       Hier ist ein Beispiel für eine /etc/nsswitch.conf-Datei, die nss-mymachines korrekt
       aktiviert:

           passwd:         compat systemd
           group:          compat [SUCCESS=merge] systemd
           shadow:         compat systemd
           gshadow:        files systemd

           hosts:          mymachines resolve [!UNAVAIL=return] files myhostname dns
           networks:       files

           protocols:      db files
           services:       db files
           ethers:         db files
           rpc:            db files

           netgroup:       nis

BEISPIEL: VON NSS-MYMACHINES BEREITGESTELLTE ZUORDNUNGEN

       Der Container »rawhide« wird mittels systemd-nspawn(1) erzeugt:

           # systemd-nspawn -M rawhide --boot --network-veth --private-users=pick
           Spawning container rawhide on /var/lib/machines/rawhide.
           Selected user namespace base 20119552 and range 65536.
           …

           $ machinectl --max-addresses=3
           MACHINE CLASS     SERVICE        OS     VERSION ADDRESSES
           rawhide container systemd-nspawn fedora 30      169.254.40.164 fe80::94aa:3aff:fe7b:d4b9

           $ ping -c1 rawhide
           PING rawhide(fe80::94aa:3aff:fe7b:d4b9%ve-rawhide (fe80::94aa:3aff:fe7b:d4b9%ve-rawhide)) 56 data bytes
           64 bytes from fe80::94aa:3aff:fe7b:d4b9%ve-rawhide (fe80::94aa:3aff:fe7b:d4b9%ve-rawhide): icmp_seq=1 ttl=64 time=0.045 ms
           …
           $ ping -c1 -4 rawhide
           PING rawhide (169.254.40.164) 56(84) bytes of data.
           64 bytes from 169.254.40.164 (169.254.40.164): icmp_seq=1 ttl=64 time=0.064 ms
           …

           # machinectl shell rawhide /sbin/ip a
           Connected to machine rawhide. Press ^] three times within 1s to exit session.
           1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000
               ...
           2: host0@if21: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc noqueue state UP group default qlen 1000
               link/ether 96:aa:3a:7b:d4:b9 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff link-netnsid 0
               inet 169.254.40.164/16 brd 169.254.255.255 scope link host0
                  valid_lft forever preferred_lft forever
               inet6 fe80::94aa:3aff:fe7b:d4b9/64 scope link
                  valid_lft forever preferred_lft forever
           Connection to machine rawhide terminated.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-machined.service(8), machinectl(1), nss-systemd(8), nss-resolve(8),
       nss-myhostname(8), nsswitch.conf(5), getent(1)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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