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BEZEICHNUNG

       systemd-journal-upload.service, systemd-journal-upload - Journal-Meldungen über das Netz
       verschicken

ÜBERSICHT

       systemd-journal-upload.service

       /lib/systemd/systemd-journal-upload [OPTIONEN…] [-u/--url=URL] [QUELLEN…]

BESCHREIBUNG

       systemd-journal-upload lädt Journal-Einträge zu der mit --url= angegebenen URL hoch.
       Dieses Programm liest Journal-Einträge aus einer oder mehrerer Journal-Dateien, ähnlich zu
       journalctl(1). Falls dies nicht durch eine der nachstehenden Optionen eingeschränkt ist,
       werden alle Journal-Einträge, die von dem Benutzer, unter dessen Kennung das Programm
       läuft, zugreifbar sind, hochgeladen und das Programm wird warten und neue Einträge senden,
       wenn sie verfügbar werden.

       systemd-journal-upload überträgt den rohen Inhalt einer Journal-Datei und verwendet HTTP
       als Transportprotokoll.

       systemd-journal-upload.service ist ein Systemdienst, der systemd-journal-upload verwendet,
       um Journal-Einträge zu einem Server hochzuladen. Es verwendet die Konfiguration in
       journal-upload.conf(5). Es muss mindestens die Option URL= angegeben werden.

OPTIONEN

       -u, --url=[https://]URL[:PORT], --url=[http://]URL[:PORT]
           Zu der angegebenen Adresse hochladen. URL kann nur den Rechnernamen oder das Protokoll
           und den Rechnernamen festlegen. https ist die Vorgabe. Die Portnummer kann nach einem
           Doppelpunkt (»:«) angegeben werden, andernfalls wird standardmäßig 19532 verwandt.

       --system, --user
           Begrenzt die hochgeladenen Einträge auf Systemdienste und den Kernel oder auf Einträge
           von Diensten des aktuellen Benutzers. Dies hat die gleiche Bedeutung wie die Optionen
           --system und --user von journalctl(1). Falls keine davon angegeben ist, werden alle
           zugreifbaren Einträge hochgeladen.

       -m, --merge
           Einträge von allen verfügbaren Journalen verschachtelt hochladen, einschließlich
           anderer Maschinen. Dies hat die gleiche Bedeutung wie die Option --merge von
           journalctl(1).

       -D, --directory=VERZ
           Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Einträge von dem angegebenen
           Journalverzeichnis VERZ anstatt von den Vorgabelaufzeit- und -Systemjournalpfaden
           hochladen. Dies hat die gleiche Bedeutung wie die Option --directory= von
           journalctl(1).

       --file=GLOB
           Akzeptiert einen Datei-Glob als Argument. Einträge von den angegebenen
           Journal-Dateien, die auf GLOB passen, anstatt von den Vorgabelaufzeit- und
           -Systemjournalpfaden hochladen. Kann mehrfach angegeben werden, dann werden Dateien
           geeignet verschachtelt. Dies hat die gleiche Bedeutung wie die Option --file= von
           journalctl(1).

       --cursor=
           Einträge von dem durch den übergebenen Cursor festgelegten Ort aus dem Journal
           hochladen. Dies hat die gleiche Bedeutung wie die Option --cursor= von journalctl(1).

       --after-cursor=
           Einträge von dem Ort in dem Journal hochladen, der sich nach dem durch diesen Cursor
           festgelegten Ort befindet. Dies hat die gleiche Bedeutung wie die Option
           --after-cursor= von journalctl(1).

       --save-state[=PFAD]
           Einträge von dem Ort in dem Journal hochladen, der sich nach dem unter PFAD
           (standardmäßig /var/lib/systemd/journal-upload/state) in der Datei gespeicherten
           Cursor befindet. Nachdem ein Eintrag erfolgreich hochgeladen wurde, wird diese Datei
           mit dem Cursor von diesem Eintrag aktualisiert.

       --follow[=LOG]
           Falls auf »yes« gesetzt wartet systemd-journal-upload auf Eingabe.

       --key=
           Akzeptiert einen Pfad zu einer Schlüsseldatei im PEM-Format oder -. Falls - gesetzt
           ist, wird die Client-Zertifikatsauthentifizierung deaktiviert. Standardmäßig
           /etc/ssl/private/journal-upload.pem.

       --cert=
           Akzeptiert einen Pfad zu einer SSL-Zertifikatsdatei im PEM-Format oder -. Falls -
           gesetzt ist, wird die Client-Zertifikatsauthentifizierung deaktiviert. Standardmäßig
           /etc/ssl/certs/journal-upload.pem.

       --trust=
           Akzeptiert einen Pfad zu einer SSL-CA-Zertifikatsdatei im PEM-Format oder -/all. Falls
           -/all gesetzt ist, wird die Zertifikatsprüfung deaktiviert. Standardmäßig
           /etc/ssl/ca/trusted.pem.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

EXIT-STATUS

       Im Erfolgsfall wird 0 zurückgeliefert; andernfalls wird ein von Null verschiedener Code
       zurückgeliefert.

BEISPIELE

       Beispiel 1. Einrichten von Zertifikaten für die Authentifizierung

       Zertifikate, die von einer vertrauenswürdigen Autorität signiert sind, werden dazu
       verwandt, zu überprüfen, dass der Server, an den Meldungen hochgeladen werden,
       vertrauenswürdig ist und andersherum, dass dem Client vertraut wird.

       Ein geeigneter Satz an Zertifikaten kann mit openssl erstellt werden. Beachten Sie, dass
       2048 Bit an Schlüssellänge aus Sicherheitsgründen die minimale empfohlene Länge ist:

           openssl req -newkey rsa:2048 -days 3650 -x509 -nodes \
                 -out ca.pem -keyout ca.key -subj '/CN=Zertifizierungsstelle/'

           cat >ca.conf <<EOF
           [ ca ]
           default_ca = this

           [ this ]
           new_certs_dir = .
           certificate = ca.pem
           database = ./index
           private_key = ca.key
           serial = ./serial
           default_days = 3650
           default_md = default
           policy = policy_anything

           [ policy_anything ]
           countryName             = optional
           stateOrProvinceName     = optional
           localityName            = optional
           organizationName        = optional
           organizationalUnitName  = optional
           commonName              = supplied
           emailAddress            = optional
           EOF

           touch index
           echo 0001 >serial

           SERVER=server
           CLIENT=client

           openssl req -newkey rsa:2048 -nodes -out $SERVER.csr -keyout $SERVER.key -subj "/CN=$SERVER/"
           openssl ca -batch -config ca.conf -notext -in $SERVER.csr -out $SERVER.pem

           openssl req -newkey rsa:2048 -nodes -out $CLIENT.csr -keyout $CLIENT.key -subj "/CN=$CLIENT/"
           openssl ca -batch -config ca.conf -notext -in $CLIENT.csr -out $CLIENT.pem

       Erstellte Dateien ca.pem, server.pem und server.key sollten auf dem Server installiert
       werden und ca.pem, client.pem und client.key auf dem Client. Der Ort dieser Dateien kann
       mittels TrustedCertificateFile=, ServerCertificateFile= und ServerKeyFile= in
       /etc/systemd/journal-remote.conf bzw. /etc/systemd/journal-upload festgelegt werden. Der
       Standardort kann mittels systemd-journal-remote --help und systemd-journal-upload --help
       abgefragt werden.

SIEHE AUCH

       journal-upload.conf(5), systemd-journal-remote.service(8), journalctl(1),
       systemd-journald.service(8), systemd-journal-gatewayd.service(8)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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