Provided by: manpages-de_4.15.0-9_all bug

BEZEICHNUNG

       systemd-timesyncd.service, systemd-timesyncd - Synchronisierung der Netzwerkzeit

ÜBERSICHT

       systemd-timesyncd.service

       /lib/systemd/systemd-timesyncd

BESCHREIBUNG

       Systemd-timesyncd ist ein Systemdienst, der zum Abgleich der lokalen Systemuhr mit einem
       fernen »Network Time Protocol«-(NTP-)Server genutzt werden kann. Außerdem wird jedes Mal
       beim Abgleich der Uhr die lokale Zeit auf der Festplatte gespeichert. Der Wert wird zur
       Korrektur der Echtzeituhr des Systems verwandt, damit sie auch ohne batteriegestützten
       RTC-Chip nach Neustarts (grob) monoton fortläuft.

       Der Dienst systemd-timesyncd implementiert nur SNTP. Dieser minimalistische Dienst stellt
       die Systemuhr für große Versätze oder passt sie bei kleineren Deltas langsam an. Komplexe
       Einsatzfälle, die vollständige Unterstützung von NTP benötigen (und bei denen SNTP nicht
       ausreicht) werden von systemd-timesyncd nicht abgedeckt.

       Die zu kontaktierenden NTP-Server werden aus den globalen Einstellungen in
       timesyncd.conf(5), den Link-bezogenen statischen Einstellungen in .network-Dateien und den
       über DHCP empfangenen Link-bezogenen dynamischen Einstellungen ermittelt. In
       systemd.network(5) finden Sie weitere Details.

       Der Befehl set-ntp aus timedatectl(1) kann zum Aktivieren und Starten oder Deaktivieren
       und Stoppen dieses Dienstes verwendet werden.

       Der Befehl timesync-status oder show-timesync aus timedatectl(1) kann zum Anzeigen des
       aktuellen Status dieses Dienstes verwendet werden.

       systemd-timesyncd-Initialisierung verzögert den Start von Units, die nach time-set.target
       sortiert sind (siehe systemd.special(7) für Details), bis die lokale Zeit aus
       /var/lib/systemd/timesync/clock aktualisiert wurde (siehe unten), um sie grob monoton zu
       bekommen. Es verzögert andere Units nicht, bis die Synchronisation mit einer genauen
       Referenzzeitquelle erreicht wurde. Verwenden Sie systemd-time-wait-sync.service(8), um
       dies zu bewirken, wodurch der Start von Units verzögert wird, die nach time-sync.target
       sortiert sind, bis die Synchronisation mit einer genauen Referenzuhr erreicht wurde.

DATEIEN

       /var/lib/systemd/timesync/clock
           Die Änderungszeit (»mtime«) dieser Datei wird bei jeder erfolgreichen
           NTP-Synchronisation oder nach jedem Zeitintervall SaveIntervalSec=, wie in
           timesyncd.conf(5) spezifiziert, aktualisiert. Sie wird minimal auf das Datum des
           Systembaus gesetzt. Sie wird zur Sicherstellung, dass die Systemuhr bei Neustarts grob
           montonon bleibt, verwandt, falls keine lokale RTC verfügbar ist.

       /run/systemd/timesync/synchronized
           Eine Datei, die bei jeder erfolgreichen Synchronisierung mit »touch« bearbeitet wird,
           um systemd-time-wait-sync und andere Anwendungen dabei zu unterstützen,
           Synchronisierung mit genauen Referenzuhren zu erkennen.

SIEHE AUCH

       systemd(1), timesyncd.conf(5), systemd.network(5), systemd-networkd.service(8),
       systemd-time-wait-sync.service(8), systemd.special(7), timedatectl(1), localtime(5),
       hwclock(8)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann
       <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License
       Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.