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BEZEICHNUNG

       systemd.network - Netzwerk-Konfiguration

ÜBERSICHT

       network.network

BESCHREIBUNG

       Eine einfache Ini-artige Textdatei, verwandt von systemd-networkd(8), die die
       Netzwerkkonfiguration für passende Netzwerkschnittstellen kodiert. Siehe systemd.syntax(7)
       für eine allgemeine Beschreibung der Syntax.

       Die Hauptnetzwerkdatei muss die Endung .network haben, andere Endungen werden ignoriert.
       Netzwerke werden auf Verbindungen angewandt, wannimmer Verbindungen auftauchen.

       Die ».network«-Dateien werden aus den Dateien, die sich in den
       Systemnetzwerkverzeichnissen /lib/systemd/network und /usr/local/lib/systemd/network, dem
       flüchtigen Laufzeitnetzwerkverzeichnis /run/systemd/network und dem lokalen
       Administrationsnetzwerkverzeichnis /etc/systemd/network befinden, gelesen. Alle
       Konfigurationsdateien werden gemeinsam sortiert und in lexikalischer Reihenfolge
       verarbeitet, unabhängig davon, in welchem Verzeichnis sie sich befinden. Allerdings
       ersetzen Dateien mit identischem Dateinamen einander. Es wird empfohlen, dass jedem
       Dateiname eine Nummer vorangestellt wird (z.B. 10-eth0.network). Andernfalls können die
       standardmäßigen .network-Dateien und die durch systemd-network-generator.service(8)
       erstellten Vorrang vor benutzerkonfigurierten Dateien haben. Dateien in /etc/ haben die
       höchste Priorität, Dateien in /run/ haben Vorrang vor Dateien mit dem gleichen Namen unter
       /usr/. Dies kann dazu verwandt werden, bei Bedarf eine durch das System bereitgestellte
       Konfigurationsdatei durch eine lokale Datei außer Kraft zu setzen. Als Spezialfall
       deaktiviert eine leere Datei (Dateigröße 0) oder ein Symlink auf /dev/null die
       Konfigurationsdatei insgesamt (sie ist »maskiert«).

       Zusammen mit der Netzwerkdatei foo.network kann ein »Ergänzungs«-Verzeichnis
       foo.network.d/ existieren. Alle Dateien mit der Endung ».conf« aus diesem Verzeichnis
       werden in alphanumerischer Reihenfolge zusammengeführt und ausgewertet, nachdem die
       Hauptdatei selbst ausgewertet wurde. Dies ist nützlich, um die Konfigurationseinstellungen
       zu ändern oder zu ergänzen, ohne die Hauptkonfigurationsdatei selbst zu verändern. Jede
       Ergänzungsdatei muss über geeignete Abschnittkopfzeilen verfügen.

       Zusätzlich zu /etc/systemd/network können Ergänzungs-».d«-Verzeichnisse in die
       Verzeichnisse /lib/systemd/network oder /run/systemd/network abgelegt werden.
       Ergänzungsdateien in /etc/ haben Vorrang vor denen in /run/, die wiederum Vorrang vor
       denen in /lib/ haben. Ergänzungsdateien unter all diesen Verzeichnissen haben Vorrang vor
       der Haupt-Netzwerk-Datei, wo auch immer sich diese befindet.

[MATCH]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Die Netzwerkdatei enthält einen Abschnitt »[Match]«, der ermittelt, ob eine gegebene
       Netzwerkdatei auf eine gegebene Schnittstelle angewandt werden darf, und einen Abschnitt
       »[Network]«, der festlegt, wie die Schnittstelle konfiguriert werden soll. Die erste (in
       alphanumerischer Reihenfolge) der Netzwerkdateien, die auf eine gegebene Schnittstelle
       passt, wird angewandt, alle späteren Dateien werden ignoriert, selbst falls sie auch
       passen.

       Eine Netzwerkdatei wird als passend auf eine Netzwerkschnittstelle betrachtet, falls die
       in dem Abschnitt »[Match]« festgelegten Treffer erfüllt sind. Wenn eine Netzwerkdatei
       keine gültigen Einstellungen in dem Abschnitt »[Match]« enthält, dann passt die Datei auf
       alle Schnittstellen und systemd-networkd wird eine Warnung darüber ausgeben. Tipp: Um die
       Warnung zu vermeiden und es deutlicher darzustellen, dass die Datei auf alle
       Schnittstellen passen soll, fügen Sie folgendes hinzu:

           Name=*

       Die folgenden Schlüssel werden akzeptiert:

       MACAddress=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Hardware-Adressen. Die akzeptablen Formate sind:

           colon-delimited hexadecimal
               Jedes Feld muss ein Byte sein. Z.B. »12:34:56:78:90:ab« oder »AA:BB:CC:DD:EE:FF«.

           hyphen-delimited hexadecimal
               Jedes Feld muss ein Byte sein. Z.B. »12-34-56-78-90-ab« oder »AA-BB-CC-DD-EE-FF«.

           dot-delimited hexadecimal
               Jedes Feld muss zwei Byte sein. Z.B. »1234.5678.90ab« oder »AABB.CCDD.EEFF«.

           IPv4-Adressenformat
               Z.B. »127.0.0.1« oder »192.168.0.1«.

           IPv6-Adressenformat
               Z.B. »2001:0db8:85a3::8a2e:0370:7334« oder »::1«.

           Die Gesamtlänge jeder MAC-Adresse muss 4 (für IPv4-Tunnel), 6 (für Ethernet), 16 (für
           IPv6-Tunnel) oder 20 (für InfiniBand) sein. Diese Option kann mehr als einmal
           auftauchen, dann werden die Listen zusammengeführt. Falls der Option die leere
           Zeichenkette zugewiesen wird, wird die vorher definierte Liste der Hardware-Adressen
           zurückgesetzt. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PermanentMACAddress=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von dauerhaften Adressen der Hardware. Während
           MACAddress= auf die aktuelle MAC-Adresse des Gerätes passt, vergleicht dies die
           dauerhafte MAC-Adresse des Gerätes, die sich von der aktuellen unterscheiden kann.
           Verwendet vollständige Doppelpunkt-, Bindestrich- oder Punkt-begrenzte hexadezimale
           Notation oder das IPv4- oder IPv6-Format. Diese Option kann mehr als einmal
           auftauchen, dann werden die Listen zusammengeführt. Falls der Option die leere
           Zeichenkette zugewiesen wird, wird die vorher definierte Liste der Hardware-Adressen
           zurückgesetzt. Standardmäßig nicht gesetzt.

       Path=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Shell-artigen Globs, die auf dauerhafte Pfade, wie
           sie von der Udev-Eigenschaft ID_PATH offengelegt wird, passen.

       Driver=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Shell-artigen Globs, die auf den derzeit an das
           Gerät gebundenen Treiber passen, wie dieser durch die Udev-Eigenschaft ID_NET_DRIVER
           des übergeordneten Gerätes offengelegt wird oder, falls die nicht gesetzt ist, durch
           den Treiber selbst, wie dies durch ethtool -i offengelegt wird. Wird der Liste »!«
           vorangestellt, so wird der Test invertiert.

       Type=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Shell-artigen Globs, die auf den Gerätetyp, wie er
           durch networkctl list offengelegt wird, passen. Wird der Liste »!« vorangestellt, so
           wird der Test invertiert. Einige gültige Werte sind »ether«, »loopback«, »wlan«,
           »wwan«. Gültige Typnamen werden entweder von dem Udev-Attribut »DEVTYPE« oder den
           Makros »ARPHRD_« in linux/if_arp.h benannt. so dass diese Aufstellung nicht umfassend
           ist.

       Kind=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Shell-artigen Globs, die auf die Geräteart, wie sie
           durch networkctl status SCHNITTSTELLE oder ip -d link show SCHNITTSTELLE offengelegt
           wird, passen. Wird der Liste »!« vorangestellt, so wird der Test invertiert. Einige
           gültige Werte sind »bond«, »bridge«, »gre«, »tun«, »veth«. Gültige Arten werden durch
           das Attribut »IFLA_INFO_KIND« von Netlink angegeben, so dass diese Aufstellung nicht
           umfassend ist.

       Property=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Udev-Eigenschaftsnamen mit ihren Werten nach einem
           Gleichheitszeichen (»=«). Falls mehrere Eigenschaften angegeben sind, werden sie mit
           UND verbunden. Wird der Liste »!« vorangestellt, so wird der Test invertiert. Falls
           ein Wert Leerraum enthält, dann schließen Sie das gesamte Schlüssel-Wert-Paar bitte in
           englische Anführungszeichen ein. Falls ein Wert Anführungszeichen enthält, dann
           maskieren Sie bitte das Anführungszeichen mit »\«.

           Beispiel: Falls eine .link-Datei

               Property=ID_MODEL_ID=9999 "ID_VENDOR_FROM_DATABASE=Lieferantenname" "KEY=mit \"Zitat\""

           enthält, dann passt eine .link-Datei nur, wenn eine Schnittstelle alle drei obigen
           Eigenschaften enthält.

       Name=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Shell-artigen Globs, die auf den Gerätenamen passen,
           wie dieser durch die Udev-Eigenschaft »INTERFACE« oder dem alternativen Namen des
           Gerätes offengelegt wird. Falls der Liste »!« vorangestellt wird, wird der Test
           invertiert.

       WLANInterfaceType=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Typen von schnurlosen Netzwerken. Unterstützte Werte
           sind »ad-hoc«, »station«, »ap«, »ap-vlan«, »wds«, »monitor«, »mesh-point«,
           »p2p-client«, »p2p-go«, »p2p-device«, »ocb« und »nan«. Falls der Liste »!«
           vorangestellt wird, wird der Test invertiert.

       SSID=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Shell-artigen Globs, die auf die SSID des derzeit
           verbundenen schnurlosen LAN passt. Falls der Liste »!« vorangestellt wird, wird der
           Test invertiert.

       BSSID=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Hardware-Adressen der derzeit verbundenen
           schnurlosen Netzwerke. Verwenden Sie vollständige durch Doppelpunkte, Bindestriche
           oder Punkte begrenzte hexadezimale Notation. Siehe das Beispiel in MACAddress=. Diese
           Option kann mehr als einmal auftauchen, dann werden die Listen zusammengeführt. Falls
           dieser Option die leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird die Liste zurückgesetzt.

       Host=
           Passt auf den Rechnernamen oder die Maschinenkennung des Rechners. Siehe
           ConditionHost= in systemd.unit(5) für Details. Wird »!« vorangestellt, so wird das
           Ergebnis negiert. Wird eine leere Zeichenkette zugewiesen, dann wird der vorher
           zugewiesene Wert zurückgesetzt.

       Virtualization=
           Prüft, ob das System in einer virtualisierten Umgebung ausgeführt wird und testet
           optional, ob es eine bestimmte Implementierung ist. Siehe ConditionVirtualization= in
           systemd.unit(5) für Details. Das Ergebnis wird negiert, wenn ein Ausrufezeichen (»!«)
           vorangestellt wird. Falls eine leere Zeichenkette zugewiesen wird, dann wird der
           vorher zugewiesene Wert bereinigt.

       KernelCommandLine=
           Prüft, ob eine bestimmte Kernelbefehlzeilenoption gesetzt ist. Siehe
           ConditionKernelCommandLine= in systemd.unit(5) für Details. Das Ergebnis wird negiert,
           wenn ein Ausrufezeichen (»!«) vorangestellt wird. Falls eine leere Zeichenkette
           zugewiesen wird, dann wird der vorher zugewiesene Wert bereinigt.

       KernelVersion=
           Prüft, ob die Kernelversion (wie von uname -r gemeldet) auf einen bestimmten Ausdruck
           passt. Siehe ConditionKernelVersion= in systemd.unit(5) für Details. Das Ergebnis wird
           negiert, wenn ein Ausrufezeichen (»!«) vorangestellt wird. Falls eine leere
           Zeichenkette zugewiesen wird, dann wird der vorher zugewiesene Wert bereinigt.

       Architecture=
           Prüft, ob das System auf einer bestimmten Architektur läuft. Siehe
           ConditionArchitecture= in systemd.unit(5) für Details. Das Ergebnis wird negiert, wenn
           ein Ausrufezeichen (»!«) vorangestellt wird. Falls eine leere Zeichenkette zugewiesen
           wird, dann wird der vorher zugewiesene Wert bereinigt.

       Firmware=
           Prüft, ob das System auf einer Maschine mit der angegeben Firmware läuft. Siehe
           ConditionFirmware= in systemd.unit(5) für Details. Das Ergebnis wird negiert, wenn ein
           Ausrufezeichen (»!«) vorangestellt wird. Falls eine leere Zeichenkette zugewiesen
           wird, dann wird der vorher zugewiesene Wert bereinigt.

[LINK]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[LINK]« akzeptiert die folgenden Schlüssel:

       MACAddress=
           Die für das Gerät gesetzte Hardware-Adresse.

       MTUBytes=
           Die für das Gerät zu setzende maximale Übertragungseinheit in Byte. Die normalen
           Endungen K, M, G werden als Einheiten zur Basis 1024 verstanden.

           Beachten Sie, dass die MTU automatisch auf 1280 (den minimalen Wert für die MTU für
           IPv6) erhöht wird, falls IPv6 für die Schnittstelle aktiviert ist und die MTU kleiner
           als dieser Wert gewählt wird.

       ARP=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Aktiviert oder deaktiviert das ARP (systemnahes
           Address Resolution Protocol) für diese Schnittstelle. Standardmäßig nicht gesetzt, was
           bedeutet, dass die Vorgabe des Kernels verwandt wird.

           Beispielsweise ist die Deaktivierung von ARP nützlich, wenn mehrere virtuelle MACVLAN-
           oder VLAN-Schnittstellen über einer einzelnen, systemnahen physischen Schnittstelle
           erstellt werden, die dann nur als Link/»Bridge«-Gerät dienen wird, die Verkehr auf den
           gleichen physischen Link zusammenfasst und ansonsten nicht im Netz teilnimmt.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

       Multicast=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Aktiviert oder deaktiviert den Multicast-Schalter auf
           dem Gerät. Standardmäßig nicht gesetzt.

       AllMulticast=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn dieser Schalter gesetzt ist, wird der Treiber
           alle Multicast-Pakete aus dem Netz erfassen. Dies passiert, wenn Multicast-Routing
           aktiviert ist. Standardmäßig nicht gesetzt.

       Promiscuous=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr, wird der promiskutive Modus der
           Schnittstelle aktiviert. Standardmäßig nicht gesetzt.

           Falls dies auf falsch für den zugrundeliegenden Link eines MACVLAN/MACVTAP mit
           »passthru«-Modus gesetzt wird, dann wird die virtuelle Schnittstelle mit gesetztem
           Schalter »nopromisc« erstellt.

       Unmanaged=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls »yes«, werden keine Versuche unternommen,
           passende Links hochzubringen oder zu konfigurieren, äquivalent zum Fall, dass es keine
           passenden Netzwerkdateien gibt. Standardmäßig »no«.

           Dies ist nützlich, um später passende Netzwerkdateien daran zu hindern, bei bestimmten
           Schnittstellen einzugreifen, die komplett durch andere Anwendungen gesteuert werden.

       Group=
           Link-Gruppen sind ähnlich zu Port-Bereichen, die in verwalteten Switches gefunden
           werden können. Wenn eine Netzwerkschnittstelle zu einer nummerierten Gruppe
           hinzugefügt wird, dann können alle Aktionen auf die Schnittstellen aus der Gruppe auf
           einmal durchgeführt werden. Akzeptiert eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich
           0…2147483647. Standardmäßig nicht gesetzt.

       RequiredForOnline=
           Akzeptiert einen logischen Wert oder einen minimalen Betriebsstatus und einen
           optionalen maximalen Betriebsstatus. Bitte lesen Sie networkctl(1) für mögliche
           Betriebsstatus. Falls »yes«, wird das Netzwerk als benötigt betrachtet, wenn bestimmt
           wird, ob das System online ist (einschließlich bei der Ausführung von
           systemd-networkd-wait-online). Wenn »no«, wird das Netzwerk bei der Bestimmung des
           Online-Status ignoriert. Wenn ein minimaler Betriebsstatus und ein optionaler
           maximaler Betriebsstatus gesetzt werden, ist »yes« impliziert, und dies steuert den
           minimalen und maximalen Betriebsstatus, damit die Netzwerkschnittstelle als »online«
           betrachtet wird.

           Standardmäßig »yes«, wenn ActivationPolicy= nicht gesetzt ist oder auf »up«,
           »always-up« oder »bound«. Standardmäßig »no«, wenn ActivationPolicy= auf »manual« oder
           »down« gesetzt ist. Dies wird auf »no« erzwungen, wenn ActivationPolicy= auf
           »always-down« gesetzt ist.

           Ein Netzwerk wird normal hochgebracht (wie in ActivationPolicy= konfiguriert), aber im
           Falle, dass keine Adresse über DHCP zugewiesen oder das Kabel nicht eingesteckt ist,
           wird der Link einfach offline bleiben und durch systemd-networkd-wait-online
           automatisch übersprungen, falls »RequiredForOnline=no«.

       RequiredFamilyForOnline=
           Akzeptiert eine Adressfamilie. Wenn festgelegt, wird die übergebene Adressfamilie als
           benötigt eingestuft, wenn bestimmt wird, ob der Link online ist (einschließlich bei
           der Ausführung von systemd-networkd-wait-online). Akzeptiert entweder »ipv4«, »ipv6«,
           »both« oder »any«. Standardmßig »any«. Beachten Sie, dass diese Option keine
           Auswirkung hat, falls »RequiredForOnline=no« oder falls »RequiredForOnline=« einen
           minimalen Betriebsstatus unterhalb von »degraded« festlegt.

       ActivationPolicy=
           Legt die Richtlinie für die Verwaltung des administrativen Zustands des Links durch
           systemd-networkd fest. Insbesondere steuert dies, wie systemd-networkd den Schalter
           »IFF_UP« des Netzwerkgerätes ändert, was manchmal von Systemadministratoren durch
           Ausführung von z.B. ip link set dev eth0 up oder ip link set dev eth0 down gesteuert
           wird und was auch mittels networkctl up eth0 oder networkctl down eth0 geändert werden
           kann.

           Akzeptiert entweder »up«, »always-up«, »manual«, »always-down«, »down« oder »bound«.
           Wenn »manual« wird systemd-networkd den Administrationsstatus des Links nicht
           automatisch ändern: der Systemadministrator muss die Schnittstelle manuell wie
           gewünscht hoch- oder runterbringen. Bei »up« (der Vorgabe), »always-up«, »down« oder
           »always-down« wird systemd-networkd den Link auf hoch bzw. runter setzen, wenn die
           Schnittstelle (neu)konfiguriert wird. Bei »always-up« oder »always-down« wird
           systemd-networkd den Link jedesmal auf hoch bzw. runter setzen, wenn es eine Änderung
           am administrativen Zustand erkennt. Ist auch BindCarrier= gesetzt, wird dies
           automatisch auf »bound« gesetzt und jeder andere Wert wird ignoriert.

           Wird die Richtlinie auf »down« oder »manual« gesetzt, dann ist der Vorgabewert von
           RequiredForOnline= »no«. Wenn die Richtlinie auf »always-down« gesetzt ist, wird der
           Wert von RequiredForOnline= auf »no« erzwungen.

           Der administrative Zustand ist nicht zum Trägerzustand identisch, daher bedeutet die
           Verwendung von »always-up« nicht, dass der Link niemals den Träger verliert. Der
           Link-Träger hängt sowohl vom administrativen Zustand als auch von der physischen
           Verbindung des Netzwerkgerätes ab. Um allerdings Rekonfigurationsfehlschläge zu
           vermeiden, wird IgnoreCarrierLoss= auf wahr erzwungen, falls »always-up« verwandt
           wird.

[SR-IOV]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[SR-IOV]« akzeptiert die folgenden Schlüssel. Geben Sie mehrere Abschnitte
       [SR-IOV] an, um mehrere SR-IOVs zu konfigurieren. SR-IOVs ermöglichen die Fähigkeit, eine
       einzelne physische PCI-Ressource in virtuelle PCI-Funktionen einzuteilen, die dann in eine
       VM eingeschleust werden können. Im Falle von Netzwerk-VFs verbessern SR-IOV die
       Nord-Süd-Netzwerkleistung (d.h. Datenverkehr mit Endpunkten außerhalb des Rechners), indem
       dem Datenverkehr erlaubt wird, den Netzwerkstapel des Rechners zu umgehen.

       VirtualFunction=
           Legt eine Virtuelle Funktion (VF) fest. Dies ist eine leichtgewichtige PCIe-Funktion,
           die nur zum Herein- oder Hinausschieben von Daten entwickelt wurde. Akzeptiert eine
           Ganzzahl im Bereich 0…2147483646. Diese Option ist verpflichtend.

       VLANId=
           Legt die VLAN-Kennung der virtuellen Funktion fest. Akzeptiert eine Ganzzahl im
           Bereich 1…4095.

       QualityOfService=
           Legt die Dienstequalität der virtuellen Funktion fest. Akzeptiert eine Ganzzahl im
           Bereich 1…4294967294.

       VLANProtocol=
           Legt das VLAN-Protokoll der virtuellen Funktion fest. Akzeptiert »802.1Q« oder
           »802.1ad«.

       MACSpoofCheck=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Steuert die MAC-Fälschungsüberprüfung. Falls nicht
           gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       QueryReceiveSideScaling=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Schaltet die Fähigkeit ein oder aus, die
           Konfiguration der Empfangsseitenskalierung (RSS) der virtuellen Funktion (VF)
           abzufragen. Die VF-RSS-Informationen wie RSS-Hash-Schlüssel können auf einigen
           Geräten, auf denen diese Informationen von VF und den physischen Funktionen (PF)
           gemeinsam benutzt wird, als vertrauenswürdig angesehen werden. Falls nicht gesetzt,
           wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       Trust=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Ermöglicht das Setzen des Vertrauensmodus der
           virtuellen Funktion (VF). Falls gesetzt, können VF-Benutzer eine bestimmte
           Funktionalität setzen, die die Sicherheit oder Leistung beeinflussen kann. Falls nicht
           gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       LinkState=
           Ermöglicht das Setzen des Link-Zustandes der virtuellen Funktion (VF). Akzeptiert
           einen logischen oder einen besonderen Wert »auto«. Setzen auf »auto« bedeutet eine
           Reflexion des Link-Zustandes der physischen Funktion (PF), »yes« lässt die VF mit
           anderen VF auf diesem Rechner kommunizieren, selbst wenn der PF-Linkzustand unten ist
           und »no« führt dazu, dass die Hardware alle von VF gesandten Pakete verwirft. Falls
           nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       MACAddress=
           Legt die MAC-Adresse für die virtuelle Funktion fest.

[NETWORK]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[Network]« akzeptiert die folgenden Schlüssel:

       Description=
           Eine Beschreibung des Gerätes. Dies wird nur für Darstellungszwecke verwandt.

       DHCP=
           Aktiviert DHCPv4- und/oder DHCPv6-Client-Unterstützung. Akzeptiert »yes«, »no«, »ipv4«
           oder »ipv6«. Standardmäßig »no«.

           Beachten Sie, dass DHCPv6 unabhängig von diesem Parameter standardmäßig durch Router
           Advertisement ausgelöst wird, falls dieses aktiviert ist. Durch explizite Aktivierung
           der DHCPv6-Unterstützung wird der DHCPv6-Client in dem durch die Einstellung
           <variable>WithoutRA=</variable> im Abschnitt [DHCPv6] definierten Modus gestartet,
           unabhängig von der Präsenz von Routern auf dem Link oder der durch die Router
           übergebenenen Schalter. Siehe »IPv6AcceptRA=«.

           Beachten Sie desweiteren, dass standardmäßig der durch DHCP festgelegte Domain-Name
           nicht zur Namensauflösung verwandt wird. Siehe Option UseDomains= unten.

           Siehe den Abschnitt »[DHCPv4]« oder »[DHCPv6]« unten für weitere
           Konfigurationsoptionen für die DHCP-Client-Unterstützung.

       DHCPServer=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls auf »yes« gesetzt, wird ein DHCPv4-Server
           gestartet. Standardmäßig »no«. Weitere Einstellungen für den DHCP-Server können in dem
           unten beschriebenen Abschnitt »[DHCPServer]« gesetzt werden.

       LinkLocalAddressing=
           Aktiviert linklokale Adress-Autokonfiguration. Akzeptiert yes, no, ipv4 und ipv6. Wenn
           yes oder ipv6, wird eine linklokale IPv6-Adresse konfiguriert. Wenn yes oder ipv4 und
           wenn für einige Zeit DHCPv4-Autokonfiguration nicht erfolgreich war, wird eine
           linklokale IPv4-Adresse konfiguriert. (Linklokale IPv4-Adress-Autokonfiguration
           passiert normalerweise parallel zu wiederholten Versuchen, eine DHCPv4-Lease zu
           erlangen).

           Standardmäßig no wenn KeepMaster= oder Bridge= gesetzt ist oder wenn der festgelegte
           MACVLAN=/MACVTAP= Mode=passthru hat oder andernfalls ipv6.

       IPv6LinkLocalAddressGenerationMode=
           Legt fest, wie die linklokale IPv6-Adresse erstellt wird. Akzeptiert entweder »eui64«,
           »none«, »stable-privacy« oder »random«. Falls nicht gesetzt, wird »stable-privacy«
           verwandt, falls IPv6StableSecretAddress= festgelegt ist und falls nicht, wird »eui64«.
           Beachten Sie, dass IPv6LinkLocalAddressGenerationMode= ignoriert wird, falls
           LinkLocalAdressing= »no« oder »ipv4« ist. Auch deaktiviert das Setzen von
           IPv6LinkLocalAddressGenerationMode=none die Konfiguration einer IPv6-link-lokalen
           Adresse, selbst wenn LinkLocalAddressing= »yes« oder »ipv6« ist.

       IPv6StableSecretAddress=
           Akzeptiert eine IPv6-Adresse. Die festgelegte Adresse wird als stabiles Geheimnis zur
           Erzeugung von linklokalen IPv6-Adressen verwandt. Falls diese Einstellung festgelegt
           ist und IPv6LinkLocalAddressGenerationMode= nicht gesetzt ist, dann wird
           IPv6LinkLocalAddressGenerationMode=stable-privacy impliziert. Falls diese Einstellung
           nicht festgelegt ist und »stable-privacy« auf IPv6LinkLocalAddressGenerationMode=
           gesetzt ist, dann wird eine stabile geheime Adresse aus der lokalen Maschinenkennung
           und dem Schnittstellennamen erstellt.

       IPv4LLRoute=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr, wird eine Route eingerichtet, welche die
           Kommunikation zwischen Rechnern ohne IPv4LL und reinen IPv4LL-Rechnern ermöglicht.
           Standardmäßig falsch.

       DefaultRouteOnDevice=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr, wird eine an die Schnittstelle gebundene
           Standard-Route eingerichtet. Standardmäßig falsch. Dies ist bei der Erstellung von
           Routen auf Punkt-zu-Punkt-Schnittstellen nützlich. Dies ist zu beispielsweise dem
           Folgenden äquivalent:

               ip route add default dev veth99

           oder

               [Route]
               Gateway=0.0.0.0

           Derzeit gibt es keine Möglichkeit, z.B. die durch diese Einstellung konfigurierte
           Route-Tabelle festzulegen. Um die Vorgabe-Route mit einer solchen zusätzlichen
           Eigenschaft zu konfigurieren, verwenden Sie stattdessen Folgendes:

               [Route]
               Gateway=0.0.0.0
               Table=1234

       LLMNR=
           Akzeptiert einen logischen Wert oder »resolve«. Wenn wahr, aktiviert dies Linklokale
           multicast Namensauflösung[1] auf dem Link. Wenn auf »resolve« gesetzt, wird nur die
           Auflösung gemacht, aber keine Rechnerregistrierung und -ankündigung. Standardmäßig
           wahr. Diese Einstellung wird von systemd-resolved.service(8) gelesen.

       MulticastDNS=
           Akzeptiert einen logischen Wert oder »resolve«. Wenn wahr, aktiviert dies Multicast
           DNS[2]-Unterstützung auf dem Link. Wenn auf »resolve« gesetzt, wird nur die Auflösung
           aktiviert, aber keine Rechner- oder Diensteregistrierung und -ankündigung.
           Standardmäßig falsch. Diese Einstellung wird von systemd-resolved.service(8) gelesen.

       DNSOverTLS=
           Akzeptiert einen logischen Wert oder »opportunistic«. Wenn wahr, aktiviert
           DNS-over-TLS[3]-Unterstützung auf dem Link. Wenn auf »opportunistic« gesetzt, wird die
           Kompatibilität mit non-DNS-over-TLS-Servern erhöht, indem DNS-over-TLS-Server in
           diesem Fall automatisch abgeschaltet werden. Diese Option definiert linkbezogene
           Einstellungen für die globale Option DNSOverTLS= von resolved.conf(5). Standardmäßig
           nicht gesetzt und die globale Einstellung wird verwandt. Diese Einstellung wird von
           systemd-resolved.service(8) gelesen.

       DNSSEC=
           Akzeptiert einen logischen Wert oder »allow-downgrade«. Wenn wahr, aktiviert DNSSEC[5]
           DNS-Überprüfungsunterstützung auf dem Link. Wenn auf »allow-downgrade« gesetzt, wird
           die Kompatibilität mit Netzen, die DNSSEC nicht unterstützen, erhöht, indem DNSSEC in
           diesem Fall automatisch abgeschaltet wird. Diese Option definiert linkbezogene
           Einstellungen für die globale Option DNSSEC= von resolved.conf(5). Standardmäßig nicht
           gesetzt und die globale Einstellung wird verwandt. Diese Einstellung wird von
           systemd-resolved.service(8) gelesen.

       DNSSECNegativeTrustAnchors=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von negativen Vertrauensanker-Domains für DNSSEC. Falls
           festgelegt und DNSSEC aktiviert ist, wird das Abfragen über die DNS-Server der
           Schnittstelle der Liste der negativen Vertrauensanker unterliegen und keine
           Authentifizierung für die festgelegten Domains oder irgendetwas darunter verlangen.
           Verwenden Sie dies, um DNSSEC-Authentifizierung für bestimmte private Domains, die
           nicht in der Internet-DNS-Hierarchie als gültig bewiesen werden können, zu
           deaktivieren. Standardmäßig die leere Liste. Diese Einstellung wird von
           systemd-resolved.service(8) gelesen.

       LLDP=
           Steuert die Unterstützung für Ethernet-LLDP-Paketempfang. LLDP ist ein Protokoll auf
           Link-Ebene, das häufig auf professionellen Routern und Bridges implementiert ist, die
           bekanntgeben, an welchen physischen Port ein System angebunden ist sowie andere,
           zugehörige Daten. Akzeptiert einen logischen oder den besonderen Wert »routers-only«.
           Falls wahr, werden eingehende LLDP-Pakete akzeptiert und eine Datenbank aller
           LLDP-Nachbarn wird verwaltet. Falls »routers-only« gesetzt ist, werden nur LLDP-Daten
           von verschiedenen Arten von Routern gesammelt und LLDP-Daten über andere Arten von
           Geräten (wie Stationen, Telephonen und anderen) ignoriert. Falls falsch, ist der
           Empfang von LLDP deaktiviert. Standardmäßig »routers-only«. Verwenden Sie
           networkctl(1), um die gesammelten Nachbarschaftsdaten abzufragen. LLDP ist nur auf
           Ethernet-Verbindungen verfügbar. Siehe EmitLLDP= weiter unten für das Aktivieren des
           Sendens von LLDP-Paketen vom lokalen System.

       EmitLLDP=
           Steuert die Unterstützung für Ethernet-LLDP-Paketaussendung. Akzeptiert einen
           logischen Parameter oder die besonderen Werte »nearest-bridge«, »non-tpmr-bridge« und
           »customer-bridge«. Standardmäßig falsch, womit LLDP-Paketaussendung abgeschaltet wird.
           Falls nicht falsch, wird in regelmäßigen Abständen ein kurzes LLDP-Paket mit
           Informationen über das lokale System auf dem Link ausgesandt. Das LLDP-Paket wird
           Informationen über den lokalen Rechnernamen, die lokale Maschinenkennung (wie sie in
           machine-id(5) gespeichert ist) und den lokalen Schnittstellennamen sowie den schönen
           Rechnernamen des Systems (wie in machine-info(5) gesetzt) enthalten. LLDP-Aussendung
           ist nur auf Ethernet-Verbindungen verfügbar. Beachten Sie, dass diese Einstellung
           Daten, die zur Identifizierung des Rechners im Netz geeignet sind, weitergibt und
           nicht auf unvertrauenswürdigen Netzen aktiviert werden sollte, wo solche
           Identifizierungsdaten nicht verfügbar gemacht werden sollten. Verwenden Sie diese
           Option, um anderen Systemen zu erlauben, zu erkennen, auf welchen Schnittstellen sie
           mit diesem System verbunden sind. Die drei besonderen Werte steuern die Ausbreitung
           der LLDP-Pakete. Die Einstellung »nearest-bridge« erlaubt die Ausbreitung nur bis zur
           nächsten verbundenen Bridge, »non-tpmr-bridge« erlaubt die Ausbreitung über
           Zwei-Port-MAC-Relays, aber keine anderen Bridges, und »customer-bridge« erlaubt die
           Ausbreitung, bis eine Customer-Bridge erreicht ist. Für Details zu diesen Konzepten,
           siehe IEEE 802.1AB-2016[5]. Beachten Sie, dass das Setzen dieser Einstellung auf wahr
           gleichbedeutend mit »nearest-bridge« ist, der empfohlenen und am weitesten
           eingeschränkten Ausbreitungsstufe. Siehe LLDP= oben für eine Option zur Aktivierung
           des LLDP-Empfangs.

       BindCarrier=
           Ein Linkname oder eine Liste von Linknamen. Steuert, wenn gesetzt, das Verhalten des
           aktuellen Links. Wenn alle Links in einem betriebsmäßigen Zustand »unten« sind wird
           der aktuelle Link hochgebracht. Wenn mindestens ein Link einen Träger hat, wird der
           aktuelle Link hochgebracht.

           Dies erzwingt, dass ActivationPolicy= auf »bound« gesetzt wird.

       Address=
           Eine statische IPv4- oder IPv6-Adresse und ihre Präfixlänge, getrennt durch das
           Zeichen »/«. Geben Sie diesen Schlüssel mehr als einmal an, um mehrere Adressen zu
           konfigurieren. Das Format der Adresse muss der in inet_pton(3) beschriebenen folgen.
           Dies ist eine Kurzform für einen Abschnitt [Address], der nur den Adressenschlüssel
           enthält (siehe unten). Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden.

           Falls die festgelegte Adresse »0.0.0.0« (für IPv4) oder »[::]« (für IPv6) ist, wird
           automatisch ein neuer Adressbereich der angeforderten Größe aus dem systemweiten
           Fundus von unbenutzten Adressen zugewiesen. Beachten Sie, dass die Präfixlänge gleich
           oder größer als 8 für IPv4 und 64 für IPv6 sein muss. Der zugewiesene Bereich wird
           gegen alle aktuellen Netzwerkschnittstellen und alle bekannten
           Netzwerkkonfigurationsdateien geprüft, um Adressbereichskonflikte zu vermeiden. Der
           systemweite Standardfundus besteht aus 192.168.0.0/16, 172.16.0.0/12 und 10.0.0.0/8
           für IPv4 und fd00::/8 für IPv6. Diese Funktionalität ist nützlich, um eine große
           Anzahl an dynamisch erstellten Netzwerkschnittstellen mit der gleichen
           Netzwerkkonfiguration und automatischer Adressbereichszuweisung zu verwalten.

       Gateway=
           Die Gateway-Adresse, die in dem durch inet_pton(3) beschriebenen Format sein muss.
           Dies ist eine Kurzform für einen Abschnitt »[Route]«, der nur den Schlüssel Gateway=
           enthält. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden.

       DNS=
           Eine DNS-Server-Adresse, die in dem in inet_pton(3) beschriebenen Format sein muss.
           Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden. Jede Adresse kann optional eine
           durch »:« abgetrennte Port-Nummer, einen mit »%« abgetrennten
           Netzwerkschnittstellennamen oder -Index und eine durch »#« abgetrennte
           Server-Namensanzeige (SNI) akzeptieren. Wenn eine IPv6-Adresse mit einer Port-Nummer
           angegeben wird, dann muss die Adresse in eckige Klammern eingeschlossen werden. Das
           bedeutet, dass »111.222.333.444:9953%sname#example.com« für IPv4 und
           »[1111:2222::3333]:9953%sname#example.com« für IPv6 akzeptierbare vollständige Formate
           sind. Falls eine leere Zeichenkette zugewiesen wird, dann werden alle vorherigen
           Zuweisungen zurückgesetzt. Diese Einstellung wird von systemd-resolved.service(8)
           gelesen.

       Domains=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von Domains, die mittels der DNS-Server auf diesem Link
           aufgelöst werden sollen. Jeder Eintrag in der Liste sollte ein Domain-Name sein, ihm
           kann optional eine Tilde (»~«) vorangestellt werden. Die Domains mit Tilde werden
           »nur-routbare Domains« genannt. Die Domains ohne Präfix werden »Such-Domains« genannt
           und werden zuerst als Erweiterung von freistehenden Rechnernamen (Rechnernamen ohne
           Punkten) verwandt, damit diese vollständig qualifizierte Domain-Namen (FQDNs) werden.
           Falls ein freistehender Rechnernamen auf dieser Schnittstelle aufgelöst wird, dann
           wird jedes der angegebenen Such-Domains der Reihe nach angehängt, wodurch dieser in
           einen vollständig qualifizierten Domain-Namen umgewandelt wird, bis einer von diesen
           zu einer erfolgreichen Auflösung führt.

           Sowohl »Such«- als auch »nur routbare« Domains werden für das Routen von DNS-Anfragen
           verwandt: das Nachschlagen von Rechnernamen, die auf diese Domains enden (also auch
           freistehende Namen, falls »search domains« aufgeführt sind), wird an die für diese
           Schnittstelle konfigurierten DNS-Server weitergeleitet. Die Domain-Routing-Logik ist
           insbesondere für Rechner nützlich, die redundant an mehrere Netzanbieter angeschlossen
           sind und bei denen DNS-Server bestimmte private DNS-Zonen an jeder Schnittstelle
           bedienen.

           Die »nur routbare« Domain »~.« (die Tilde zeigt die Definition einer nur routbaren
           Domain an, der Punkt bezieht sich auf die DNS-Wurzel-Domain, die der implizite Suffix
           für alle gültigen DNS-Namen ist) hat einen besonderen Effekt. Sie sorgt dafür, dass
           sämtlicher DNS-Verkehr, der nicht auf einen anderen konfigurierten
           Domain-Routing-Eintrag passt, zu den für diese Schnittstelle festgelegten DNS-Servern
           geroutet wird. Diese Einstellung ist nützlich, um einen bestimmten Satz an DNS-Servern
           zu bevorzugen, falls ein Link, auf dem sie verbunden sind, verfügbar ist.

           Diese Einstellung wird von systemd-resolved.service(8) gelesen. »Such-Domains«
           entsprechend den Einträgen domain und search in resolv.conf(5). Domain-Namen-Routing
           hat kein Äquivalent in der traditionellen Glibc-API, das kein Konzept von
           Domain-Name-Servern, die auf einen bestimmten Link beschränkt sind, hat.

       DNSDefaultRoute=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls wahr, werden die für diesen Link
           konfigurierten Server zur Auflösung von Domain-Namen verwandt, die auf keine für einen
           Link konfigurierte Einstellung Domains= passen. Falls falsch, werden die für diesen
           Link konfigurierten DNS-Server niemals für solche Domains verwandt und werden nur
           exklusiv zum Auflösen von Namen verwandt, die auf mindestens eine der für diesen Link
           konfigurierten Domains passen. Falls nicht festgelegt, ist die Vorgabe ein
           automatischer Modus: Abfragen, die auf keine für einen Link konfigurierte Domains
           passen, werden zu diesem Link geroutet, falls er keine rein routbaren Domains
           konfiguriert hat.

       NTP=
           Die NTP-Server-Adresse (entweder eine IP-Adresse oder ein Rechnername). Diese Option
           kann mehr als einmal angegeben werden. Diese Einstellung wird durch
           systemd-timesyncd.service(8) gelesen.

       IPForward=
           Konfiguriert IP-Paketweiterleitung für das System. Falls aktiviert, werden eingehende
           Pakete auf allen Schnittstellen entsprechend der Routing-Tabelle an alle anderen
           Schnittstellen weitergeleitet. Dies akzeptiert entweder ein logisches Argument oder
           die Werte »ipv4« oder »ipv6«, die IP-Paketweiterleitung nur für die angegebenen
           Adressfamilien aktivieren. Dies steuert die Sysctl-Optionen net.ipv4.ip_forward und
           net.ipv6.conf.all.forwarding der Netzwerkschnittstelle (siehe ip-sysctl.txt[6] für
           Details über Sysctl-Optionen). Standardmäßig »no«.

           Beachten Sie: Diese Einstellung steuert eine globale Kerneloption und macht dies nur
           in eine Richtung: Falls ein Netzwerk, das diese Einstellung aktiviert hat,
           eingerichtet wird, wird die globale Einstellung aktiviert. Allerdings wird sie nie
           wieder abgeschaltet, selbst nachdem alle Netze, für die diese Einstellung aktiviert
           wurde, wieder heruntergefahren wurden.

           Um IP-Paketweiterleitung nur zwischen bestimmten Netzwerkschnittstellen zu erlauben,
           verwenden Sie eine Firewall.

       IPMasquerade=
           Konfiguriert IP-Masquerading für die Netzwerkschnittstelle. Falls aktiviert, werden
           die von der Netzwerkschnittstelle weitergeleiteten Pakete als solche erscheinen, die
           vom lokalen Host stammen. Akzeptiert entweder »ipv4«, »ipv6«, »both« oder »no«.
           Standardmäßig »no«. Falls aktiviert, setzt dies automatisch IPForward= auf entweder
           »ipv4«, »ipv6« oder »yes«.

           Bachten Sie: Jegliche positive logische Werte wie »yes« oder »true« sind jetzt
           veraltet. Bitte verwenden Sie einen der obigen Werte.

       IPv6PrivacyExtensions=
           Konfiguriert die Verwendung von zustandslosen temporären Adressen, die sich im Laufe
           der Zeit ändern (siehe RFC 4941[7], Datenschutzerweiterungen für zustandslose
           automatische Adresskonfiguration in IPv6). Akzeptiert einen logischen Wert oder die
           besonderen Werte »prefer-public« und »kernel«. Falls wahr, aktiviert die
           Datenschutzerweiterungen und bevorzugt temporäre gegenüber öffentlichen Adressen. Wenn
           »prefer-public«, aktiviert die Datenschutzerweiterungen, bevorzugt aber öffentliche
           Adressen gegenüber temporären Adressen. Wenn falsch, verbleiben die
           Datenschutzerweiterungen deaktiviert. Bei »kernel« verbleibt die Vorgabeeinstellung
           des Kernels unverändert. Standardmäßig »no«.

       IPv6AcceptRA=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Steuert die Unterstützung für »IPv6 Router
           Advertisement«- (RA)-Empfang auf dieser Schnittstelle. Falls wahr, werden RAs
           akzeptiert, falls falsch, werden RAs ignoriert. Wenn RAs akzeptiert werden, dann
           können sie den Start eines DHCPv6-Clients auslösen, falls die relevanten Schalter in
           den RA-Daten gesetzt sind oder falls keine Router auf diesem Link gefunden werden.
           Standardmäßig wird RA-Empfang für Bridge-Geräte oder bei aktivierter IP-Weiterleitung
           deaktiviert und andernfalls aktiviert. Kann bei gebündelten Geräten und wenn
           linklokale Addressierung deaktiviert ist nicht aktiviert werden.

           Weitere Einstellungen für das IPv-RA können im Abschnitt »[IPv6AcceptRA]« konfiguriert
           werden, siehe unten.

           Siehe auch ip-sysctl.txt[6] in der Kerneldokumentation im Hinblick auf »accept_ra«.
           Beachten Sie aber, dass die Einstellung von 1 (d.h. wahr) von Systemd der Einstellung
           2 des Kernels entspricht.

           Beachten Sie, dass die kerneleigene Implementierung des IPv6-RA-Protokolls immer
           deaktiviert wird, unabhängig von dieser Einstellung. Falls diese Option aktiviert ist,
           wird eine Implementierung des IPv6-RA-Protokolls auf Anwendungsebene verwandt und die
           kerneleigene Implementierung bleibt deaktiviert, da »networkd« alle in dem
           Advertisement bereitgestellten Daten kennen muss und diese nicht vom Kernel verfügbar
           sind, falls die kerneleigene Implementierung verwandt wird.

       IPv6DuplicateAddressDetection=
           Konfiguriert die Anzahl von IPv6-»Duplicate Address Detection (DAD)«-Sondierungen, die
           gesandt werden sollen. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       IPv6HopLimit=
           Konfiguriert die IPv6-Hop-Begrenzung. Für jeden Router, der das Paket weiterleitet,
           wird die Hop-Begrenzung um 1 verringert. Wenn das Hop-Begrenzungsfeld Null erreicht,
           wird das Paket verworfen. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       IPv4AcceptLocal=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Akzeptiert Pakete mit einer lokalen Quelladresse. In
           Kombination mit geeignetem Routing kann dies dazu verwandt werden, um Pakete zwischen
           lokalen Schnittstellen über die Leitung zu lenken und sie geeignet zu akzeptieren.
           Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       IPv4RouteLocalnet=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, betrachtet der Kernel beim Routen
           Loopback-Adressen nicht als Quellen oder Ziele vom Mars. Dies ermöglicht die
           Verwendung von 127.0.0.0/8 für lokale Routing-Zwecke. Falls nicht gesetzt, wird die
           Vorgabe des Kernels verwandt.

       IPv4ProxyARP=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert ARP-Proxy für IPv4. ARP-Proxy ist die
           Technik, bei der ein Rechner, normalerweise der Router, für andere Maschinen gedachte
           ARP-Anfragen beantwortet. Durch »fälschen« seiner Identität akzeptiert der Router die
           Verantwortung für das Weiterleiten von Paketen zu dem »echten« Ziel. Siehe RFC
           1027[8]. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       IPv6ProxyNDP=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert NDP-Proxy für IPv6. NDP-Proxy (»Neighbor
           Discovery Protocol«) ist eine Technik für IPv6, die das Routen von Adressen an
           verschiedene Ziele erlaubt, wenn die Peers sie auf einem bestimmten physischen Link
           erwarten. In diesem Fall beantwortet ein Router »Neighbour Advertisement«-Nachrichten,
           die für eine andere Maschine gedacht sind, indem er seine eigene MAC-Adresse als Ziel
           anbietet. Anders als bei ARP-Proxy für IPv4 ist dies nicht global aktiviert, sondern
           es werden nur »Neighbour Advertisement«-Nachrichten für Adressen, die in der
           IPv6-Neighbor-Proxy-Tabelle sind, die mittels ip -6 neighbour show proxy angezeigt
           werden kann, gesandt. Systemd-networkd wird den schnittstellenabhängigen Schalter
           »proxy_ndp« für jede konfigurierte Schnittstelle, abhängig von dieser Option, steuern.
           Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       IPv6ProxyNDPAddress=
           Eine IPv6-Adresse, für die ein Proxy für die »Neighbour Advertisement«-Nachrichten
           bereitgestellt wird. Diese Option kann mehr als einmal festgelegt werden.
           Systemd-networkd wird die Einträge in IPv6ProxyNDPAddress= zu der
           IPv6-Neighbor-Proxy-Tabelle hinzufügen. Diese Einstellung impliziert IPv6ProxyNDP=yes,
           hat aber keine Auswirkung, falls IPv6ProxyNDP= auf falsch gesetzt wurde. Falls nicht
           gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       IPv6SendRA=
           Gibt an, ob das Senden von Router Advertisement auf einem Link aktiviert oder
           deaktiviert werden soll. Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn aktiviert, dann werden
           in den Abschnitten »[IPv6Prefix]« konfigurierte Präfixe und in »[IPv6RoutePrefix]«
           konfigurierte Routen wie im Abschnitt »[IPv6SendRA]« definiert verteilt. Falls
           DHCPPrefixDelegation= aktiviert ist, dann werden auch die delegierten Präfixe
           verteilt. Siehe die Einstellung DCHPPrefixDelegation= und die Abschnitte
           »[IPv6SendRA]«, »[IPv6Prefix]«, »[IPv6RoutePrefix]« und »[DHCPPrefixDelegation]« für
           weitere Konfigurationsoptionen.

       DHCPPrefixDelegation=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn aktiviert, dann werden Subnetz-Präfixe auf einem
           anderen Link über das DHCPv6-Protokoll oder mittels der Option 6RD im DHCPv4-Protokoll
           erbeten. Eine Adresse innerhalb jedes delegierten Präfixes wird zugewiesen und die
           Präfixe werden mittels IPv6 Router Advertisement bekanntgegeben, wenn IPv6SendRA=
           aktiviert ist. Dieses Verhalten kann in dem Abschnitt »[DHCPPrefixDelegation]«
           konfiguriert werden. Standardmäßig deaktiviert.

       IPv6MTUBytes=
           Konfiguriert die maximale IPv6-Übertragungseinheit (MTU). Ein Ganzzahlwert größer oder
           gleich 1280 Byte. Wenn nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       KeepMaster=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn aktiviert, wird der aktuelle
           Master-Schnittstellenindex nicht geändert und die Einstellungen BatmanAdvanced=,
           Bond=, Bridge= und VRF= werden ignoriert. Dies kann nützlich sein, wenn ein Netdev mit
           einer Masterschnittstelle durch ein anderes Programm erstellt wird, z.B.
           systemd-nspawn(1). Standardmäßig falsch.

       BatmanAdvanced=, Bond=, Bridge=, VRF=
           Der Name von B.A.T.M.A.N. Fortgeschrittene, gebündelte, Bridge- oder
           VRF-Schnittstelle, zu der der Link hinzugefügt werden soll. Siehe systemd.netdev(5).

       IPoIB=, IPVLAN=, IPVTAP=, MACsec=, MACVLAN=, MACVTAP=, Tunnel=, VLAN=, VXLAN=, Xfrm=
           Der Name eines IPoIB, IPVLAN, IPVTAP, MACsec, MACVLAN, MACVTAP, Tunnel, VLAN, VXLAN
           oder Xfrm, das auf dem Link erstellt werden soll. Siehe systemd.netdev(5). Diese
           Option kann mehr als einmal angegeben werden.

       ActiveSlave=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Legt den neuen aktiven Slave fest. Die Option ist nur
           für die folgenden Modi gültig: »active-backup«, »balance-alb« und »balance-tlb«.
           Standardmäßig falsch.

       PrimarySlave=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Legt fest, welcher Slave das primäre Gerät ist. Das
           festgelegte Gerät wird immer der aktive Slave sein, solange es verfügbar ist. Nur wenn
           der primäre Slave offline ist, werden alternative Geräte verwandt. Dies ist nützlich,
           wenn ein Slave gegenüber anderen bevorzugt wird, beispielsweise wenn ein Slave einen
           höheren Durchsatz als ein anderer hat. Die Option »PrimarySlave=« ist nur für die
           folgenden Modi gültig: »active-backup«, »balance-alb« und »balance-tlb«. Standardmäßig
           falsch.

       ConfigureWithoutCarrier=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Erlaubt Networkd, einen bestimmten Link zu
           konfigurieren, selbst wenn er keinen Träger hat. Standardmäßig falsch. Falls aktiviert
           und die Einstellung IgnoreCarrierLoss= nicht explizit gesetzt ist, dann wird er auch
           aktiviert.

       IgnoreCarrierLoss=
           Akzeptiert einen logischen Wert oder eine Zeitdauer. Wenn wahr, behält
           systemd-networkd sowohl die statische als auch die dynamische Konfiguration auf der
           Schnittstelle, selbst wenn der Träger verloren geht. Wenn falsch, verwirft
           systemd-networkd sowohl die statische als auch die dynamische Konfiguration der
           Schnittstelle. Wenn eine Zeitdauer festgelegt ist, wartet systemd-networkd die
           angegebene Zeitdauer und ignoriert den Trägerverlust, falls der Link seinen Träger
           innerhalb der Zeitdauer wiedererlangt. Setzen von 0 Sekunden ist äquivalent zu »no«
           und »infinite« ist äquivalent zu »yes«.

           Setzen einer endlichen Zeitdauer kann beispielsweise in den folgenden Fällen nützlich
           sein:

           •   Eine drahtlose Schnittstelle, die sich mit einem Netzwerk mit mehreren
               Zugriffspunkten mit der gleichen SSID verbindet.

           •   Enslaving a wireless interface to a bond interface, which may disconnect from the
               connected access point and causes its carrier to be lost.

           •   Der Treiber der Schnittstelle setzt zurück, wenn die MTU geändert wird.

           Wenn bei einer schnurlosen Schnittstelle Bond= festgelegt wird, ist die Vorgabe 3
           Sekunden. Wenn der DHCPv4-Client aktiviert ist und UseMTU= im Abschnitt »[DHCPv4]«
           aktiviert ist, dann ist die Vorgabe 5 Sekunden. Andernfalls ist die Vorgabe der in
           ConfigureWithoutCarrier= festgelegte Wert. Wenn ActivationPolicy= auf »always-up«
           gesetzt ist, dann wird dies auf »yes« erzwungen und alle Benutzer-festgelegten Werte
           werden ignoriert.

       KeepConfiguration=
           Akzeptiert einen logischen Wert oder entweder »static«, »dhcp-on-stop« oder »dhcp«.
           Wenn »static«, wird systemd-networkd keine statischen Routen und Adressen beim Starten
           des Prozesses fallen lassen. Wenn auf »dhcp-on-stop« gesetzt, wird systemd-networkd
           beim Stoppen des Daemons keine Adressen und Routen fallen lassen. Wenn »dhcp«, werden
           die vom DHCP-Server bereitgestellten Adressen und Routen niemals fallen gelassen,
           selbst falls die DHCP-Lease abläuft. Dies widerspricht der DHCP-Spezifikation, kann
           aber die beste Wahl sein, falls z.B. das Wurzeldateisystem von dieser Verbindung
           abhängt. Die Einstellung »dhcp« impliziert »dhcp-on-stop« und »yes« impliziert »dhcp«
           und »static«. Standardmäßig »dhcp-on-stop«, wenn systemd-networkd in einer Initrd
           ausgeführt wird, »yes«, wenn das Wurzeldateisystem auf einem Netzwerkdateisystem ist
           und andernfalls »no«.

[ADDRESS]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Ein Abschnitt »[Address]« akzeptiert die folgenden Schlüssel. Geben Sie mehrere Abschnitte
       »[Address]« an, um mehrere Adressen zu konfigurieren.

       Address=
           Wie im Abschnitt »[Network]«. Diese Einstellung ist verpflichtend. Jeder Abschnitt
           »[Address]« darf eine Einstellung Address= enthalten.

       Peer=
           Die Peer-Adresse in einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung. Akzeptiert das gleiche Format wie
           die Einstellung Address=.

       Broadcast=
           Akzeptiert eine IPv4-Adresse oder einen logischen Wert. Die Adresse muss in dem in
           inet_pton(3) beschriebenen Format vorliegen. Falls auf wahr gesetzt, dann wird die
           IPv4-Broadcast-Adresse von der Einstellung Address= abgeleitet. Falls auf falsch
           gesetzt, dann wird die Broadcast-Adresse nicht gesetzt. Standardmäßig wahr, außer für
           Wireguard-Schnittstellen, wo die Vorgabe falsch ist.

       Label=
           Legt die Kennzeichnung für die IPv4-Adresse fest. Die Kennzeichnung muss eine
           7-Bit-ASCII-Zeichenkette mit einer Länge von 1…15 Zeichen sein. Standardmäßig nicht
           gesetzt.

       PreferredLifetime=
           Erlaubt es, die Vorgabe-»Lebensdauer« der Adresse außer Kraft zu setzen. Es werden nur
           drei Einstellungen akzeptiert: »forever«, »infinity«, das die Vorgabe ist und
           bedeutet, dass die Adresse niemals abläuft und »0«, das bedeutet, dass die Adresse
           sofort als »abgelaufen« betrachtet wird und nicht verwandt wird, außer sie wird
           explizit erbeten. Eine Einstellung von PreferredLifetime=0 ist für Adressen nützlich,
           die nur für den Einsatz mit bestimmten Anwendungen hinzugefügt werden, die dann so
           konfiguriert werden, diese explizit zu verwenden.

       Scope=
           Der Geltungsbereich der Adresse, der »global« (überall im Netzwerk gültig, selbst über
           ein Gateway), »link« (nur auf diesem Gerät gültig, passiert kein Gateway) oder »host«
           (nur innerhalb des Gerätes gültig, d.h. 127.0.0.1) oder eine Ganzzahl im Bereich 0…255
           sein kann. Standardmäßig »global«.

       RouteMetric=
           Die Metrik der Präfix-Route, die auf das Subnetz der konfigurierten IP-Adresse zeigt
           und die konfigurierte Präfixlänge berücksichtigt. Akzeptiert eine vorzeichenlose
           Ganzzahl im Bereich 0…4294967295. Wenn nicht oder auf 0 gesetzt, wird die Vorgabe des
           Kernels verwandt. Diese Einstellung wird ignoriert, wenn AddPrefixRoute= falsch ist.

       HomeAddress=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Bezeichnet, dass diese Adresse die »Heimatadresse«,
           wie in RFC 6275[9] definiert, ist. Wird nur auf IPv6 unterstützt. Standardmäßig
           falsch.

       DuplicateAddressDetection=
           Akzeptiert entweder »ipv4«, »ipv6«, »both« oder »none«. Wenn »ipv4«, wird IPv4
           Erkennung von Adressenkonflikten (»Address Conflict Detection«) durchgeführt. Siehe
           RFC 5227[10]. Wenn »ipv6«, wird IPv6 Erkennung Doppelter Adressen durchgeführt. Siehe
           RFC 4862[11]. Standardmäßig »ipv4« für linklokale IPv4-Adressen, »ipv6« für
           IPv6-Adressen und andernfalls »none«.

       ManageTemporaryAddress=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr werden die hierdurch erstellten temporären
           Adressen als eine Vorlage im Auftrag der Privatsphären-Erweiterungen RFC 3041[12]
           verwaltet. Damit dies aktiv wird, muss die Syctl-Einstellung »use_tempaddr« auf eienen
           Wert größer als Null gesetzt werden. Die übergebene Adresse muss eine Präfixlänge
           größer als 64 haben. Dieser Schalter ermöglicht es, die Privatspähren-Erweiterungen in
           einem manuell konfigurierten Netzwerk zu verwenden, genauso als ob zustandslose
           Autokonfiguration aktiv wäre. Standardmäßig falsch.

       AddPrefixRoute=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird die Präfix-Route für die Adresse
           automatisch hinzugefügt. Standardmäßig falsch.

       AutoJoin=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Zusammenführen einer Multicast-Gruppe auf der
           Ethernet-Ebene mittels ip maddr würde nicht funktionieren, wenn wir einen
           Ethernet-Switch hätten, der IGMP-Snooping durchführt, da der Switch keine
           Multicast-Pakete auf Ports repliziert, die keine IGMP-Berichte für die
           Multicast-Adressen hätten. Linux-Vxlan-Schnittstellen, die mittels ip link add vxlan
           erstellt wurden, oder Netdev-artige Vxlan von networkd haben die Gruppen-Option, die
           es ihnen ermöglicht, die gewünschte Zusammenführung durchzuführen. Durch Erweiterung
           des Befehls ip address mit der Option »autojoin« können wir auch eine ähnliche
           Funktionalität für Openvswitch- (OVS-)Vxlan-Schnittstellen sowie andere
           Tunnel-Mechanismen erhalten, die den Multicast-Datenverkehr empfangen müssen.
           Standardmäßig »no«.

[NEIGHBOR]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Ein Abschnitt »[Neighbor]« akzeptiert die folgenden Schlüssel. Der Nachbar-Abschnitt fügt
       dauerhafte, statische Einträge in die Nachbartabelle (IPv6) oder ARP-Tabelle (IPv4) für
       die übergebene Hardware-Adresse auf den Links, die auf das Netzwerk passen, hinzu. Geben
       Sie mehrere Abschnitte »[Neighbor]« an, um mehrere statische Nachbarn zu konfigurieren.

       Address=
           Die IP-Adresse des Nachbarn.

       LinkLayerAddress=
           Die Like-Ebenen-Adresse (MAC- oder IP-Adresse) des Nachbarn.

[IPV6ADDRESSLABEL]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Ein Abschnitt »[IPv6AddressLabel]« akzeptiert die folgenden Schlüssel. Geben Sie mehrere
       Abschnitte »[IPv6AddressLabel]« an, um mehrere Adresskennzeichnungen zu konfigurieren.
       IPv6-Adresskennzeichnungen werden zur Adressauswahl verwandt. Siehe RFC 3484[13].
       Prioritäten werden durch den Anwendungsraum verwaltet und nur die Kennzeichnung selbst
       wird im Kernel gespeichert.

       Label=
           Die Kennzeichnung für den Präfix, eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich
           0…4294967294. 0xffffffff ist reserviert. Diese Einstellung ist verpflichtend.

       Prefix=
           IPv6-Präfix ist eine Adresse mit einer Präfixlänge, getrennt durch einen Schrägstrich
           »/«. Diese Einstellung ist verpflichtend.

[ROUTINGPOLICYRULE]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Ein Abschnitt »[RoutingPolicyRule]« akzeptiert die folgenden Einstellungen. Geben Sie
       mehrere Abschnitte »[RoutingPolicyRule]« an, um mehrere Regeln zu konfigurieren.

       TypeOfService=
           Akzeptiert eine Zahl zwischen 0 und 255, die festlegt, auf welchen Dienstetyp agiert
           werden soll.

       From=
           Gibt das Quelladresspräfix, das übereinstimmen soll, an. Möglicherweise von einem
           Schrägstrich und einer Präfixlänge gefolgt.

       To=
           Gibt das Zieladresspräfix, das übereinstimmen soll, an. Möglicherweise von einem
           Schrägstrich und einer Präfixlänge gefolgt.

       FirewallMark=
           Gibt den Iptables-Firewall-Markierungswert an, der übereinstimmen soll. Eine Zahl im
           Bereich 1…4294967295. Der Firewall-Maske (eine Zahl im Bereich 1…4294967295) kann
           optional ein Schrägstrich (»/«) angehängt werden, z.B. »7/255«.

       Table=
           Legt den nachzuschlagenden Routing-Tabellenkennzeichner fest, falls der Regelauswähler
           zutrifft. Akzeptiert entweder den vordefinierten Namen »default«, »main«, »local« oder
           einen der in RouteTable= in networkd.conf(5) definierten Namen oder eine Zahl zwischen
           1 und 4294967295. Standardmäßig »main«.

       Priority=
           Legt die Priorität dieser Regel fest. Priority= ist eine Ganzzahl im Bereich
           0…4294967295. Höhere Zahlen bedeuten niedrigere Priorität und die Regeln werden in der
           Reihenfolge aufsteigender Zahlen verarbeitet. Standardmäßig nicht gesetzt und der
           Kernel wird dynamisch eine Wert auswählen.

       IncomingInterface=
           Gibt das eingehende Gerät, das übereinstimmen soll, an. Falls die Schnittstelle
           »loopback« ist, passt diese Regel nur auf Pakete, die von diesem Rechner stammen.

       OutgoingInterface=
           Gibt das ausgehende Gerät, das übereinstimmen soll, an. Die ausgehende Schnittstelle
           ist nur für Pakete, die von lokalen Sockets stammen, die an ein Gerät gebunden sind,
           verfügbar.

       SourcePort=
           Legt den Quell-IP-Port oder den IP-Port-Bereich fest, der bei FIB- (forwarding
           information base-)Regeln passen soll. Ein Port-Bereich wird durch den unteren und
           oberen Port, die durch einen Gedankenstrich getrennt sind, festgelegt. Standardmäßig
           nicht gesetzt.

       DestinationPort=
           Legt den Ziel-IP-Port oder den IP-Port-Bereich fest, der bei FIB- (forwarding
           information base-)Regeln passen soll. Ein Port-Bereich wird durch den unteren und
           oberen Port, die durch einen Gedankenstrich getrennt sind, festgelegt. Standardmäßig
           nicht gesetzt.

       IPProtocol=
           Legt das IP-Protokoll fest, das bei FIB- (forwarding information base-)Regeln passen
           soll. Akzeptiert entweder »tcp«, »udp« oder »sctp« oder eine IP-Protokollnummer wie
           »6« für »tcp« oder »17« für »udp«. Standardmäßig nicht gesetzt.

       InvertRule=
           Ein logischer Wert. Legt fest, ob die Regel invertiert wird. Standardmäßig falsch.

       Family=
           Akzeptiert einen besonderen Wert »ipv4«, »ipv6« oder »both«. Standardmäßig wird die
           Adressfamilie durch die in To= oder From= angegebene Adresse bestimmt. Falls weder To=
           noch From= angegeben sind, ist die Vorgabe »ipv4«.

       User=
           Akzeptiert einen Benutzernamen, eine Benutzerkennung oder einen Bereich von durch
           Bindestrichen getrennten Benutzerkennungen. Standardmäßig nicht gesetzt.

       SuppressPrefixLength=
           Akzeptiert eine Zahl N im Bereich 0…128 und lehnt Routing-Entscheidungen ab, die eine
           Präfixlänge kleiner oder gleich N haben. Standardmäßig nicht gesetzt.

       SuppressInterfaceGroup=
           Akzeptiert eine Ganzzahl im Bereich 0…2147483647 und lehnt Routing-Entscheidungen ab,
           die eine Schnittstelle mit der gleichen Gruppenkennung haben. Sie hat die gleiche
           Bedeutung wie suppress_ifgroup in ip rule. Standardmäßig nicht gesetzt.

       Type=
           Legt den Regeltyp der Routing Policy Database (RPDB) fest. Akzeptiert entweder
           »blackhole«, »unreachable« oder »prohibit«.

[NEXTHOP]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[NextHop]« wird zur Veränderung der Einträge in den »nexthop«-Tabellen des
       Kernels verwandt. Der Abschnitt »[NextHop]« akzeptiert die folgenden Einstellungen. Geben
       Sie mehrere Abschnitte »[NextHop]« an, um mehrere Hops zu konfigurieren.

       Id=
           Die Kennung des nächsten Hops. Akzeptiert eine Ganzzahl im Bereich 1…4294967295. Falls
           nicht festgelegt, wird diese vom Kernel automatisch gewählt.

       Gateway=
           Wie im Abschnitt »[Network]«.

       Family=
           Akzeptiert einen der besonderen Werte »ipv4« oder »ipv6«. Standardmäßig wird die
           Familie durch die in Gateway= festgelegte Adresse bestimmt. Falls Gateway= nicht
           festgelegt ist, ist die Vorgabe »ipv4«.

       OnLink=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls auf »true« gesetzt, muss der Kernel nicht
           prüfen, ob das Gateway direkt von der aktuellen Maschine erreichbar ist (d.h., dass es
           im lokalen Netz hängt), so dass der Nexthop in die Kerneltabelle eingefügt werden
           kann, ohne dass darüber beschwert wird. Standardmäßig »no«.

       Blackhole=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls aktiviert, werden Pakete zu den entsprechenden
           Routen ohne Rückmeldung verworfen und Gateway= kann nicht festgelegt werden.
           Standardmäßig »no«.

       Group=
           Akzeptiert eine Leeraum-getrennte Liste von Nexthop-Kennungen. Jede Kennung muss im
           Bereich 1…4294967295 liegen. Optional kann jede Nexthop-Kennung ein Gewicht nach einem
           Doppelpunkt akzeptieren (»Kennung:Gewicht«). Das Gewicht muss im Bereich 1…255 sein.
           Falls das Gewicht nicht festgelegt ist, dann wird als Gewicht 1 angenommen. Diese
           Einstellung kann nicht mit Gateway=, Family=, Blackhole= festgelegt werden. Diese
           Einstellung kann mehrfach festgelegt werden. Falls eine leere Zeichenkette zugewiesen
           wird, werden alle vorherigen Zuweisungen zurückgesetzt. Standardmäßig nicht gesetzt.

[ROUTE]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[Route]« akzeptiert die folgenden Einstellungen. Geben Sie mehrere
       Abschnitte »[Route]« an, um mehrere Routen zu konfigurieren.

       Gateway=
           Akzeptiert eine Gateway-Addresse oder die besonderen Werte »_dhcp4« und »_ipv6ra«.
           Falls »_dhcp4« oder »_ipv6ra«, dann wird die mittels DHCPv4 oder IPv6 RA
           bereitgestellt Gateway-Adresse verwandt.

       GatewayOnLink=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls auf »true« gesetzt, muss der Kernel nicht
           prüfen, ob das Gateway direkt von der aktuellen Maschine erreichbar ist (d.h., dass es
           im lokalen Netz hängt), so dass die Route in die Kerneltabelle eingefügt werden kann,
           ohne dass darüber beschwert wird. Standardmäßig »no«.

       Destination=
           Das Ziel-Präfix der Route, dem noch ein Schrägstrich und die Präfixlänge folgen kann.
           Falls weggelassen, wird eine Host-Route voller Länge angenommen.

       Source=
           Das Quell-Präfix der Route, dem noch ein Schrägstrich und die Präfixlänge folgen kann.
           Falls weggelassen, wird eine Host-Route voller Länge angenommen.

       Metric=
           Die Metrik der Route. Akzeptiert eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 1…4294967295.
           Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       IPv6Preference=
           Legt die Router-Präferenz fest, wie sie in RFC 4191[14] für Router-Erkennungsmeldungen
           definiert ist. Dies kann entweder »low« (die Route hat die niedrigste Priorität),
           »medium« (die Route hat die Vorgabe-Priorität) oder »high« (die Route hat die höchste
           Priorität) sein.

       Scope=
           Der Geltungsbereich der Route, dieser kann »global«, »site«, »link«, »host« oder
           »nowhere« sein:

           •   »global« bedeutet, dass die Route Rechner erreichen kann, die mehr als einen Hop
               entfernt sind.

           •   »site« bedeutet eine interne Route in einem lokalen autonomen System.

           •   »link« bedeutet, dass die Route nur Rechner im lokalen Netzwerk (einen Hop
               entfernt) erreichen kann.

           •   »host« bedeutet, dass die Route die lokale Maschine nicht verlassen wird (wird für
               interne Adressen wie 127.0.0.1 eingesetzt).

           •   »nowhere« bedeutet, dass das Ziel nicht existiert.

           Für IPv4-Routen standardmäßig »host«, falls Type= »local« oder »nat« ist und »link«,
           falls Type= »broadcast«, »multicast«, »anycast« oder direktes »unicast« ist. In allen
           anderen Fällen ist die Vorgabe »global«. Der Wert wird für IPv6 nicht verwandt.

       PreferredSource=
           Die bevorzugte Quelladresse der Route. Die Adresse muss in dem in inet_pton(3)
           beschriebenen Format sein.

       Table=
           Der Tabellenkennzeichner der Route. Akzeptiert einen der vordefinierten Namen
           »default«, »main«, »local« oder einen der in RouteTable= in networkd.conf(5)
           definierten Namen oder eine Zahl zwischen 1 und 4294967295. Die Tabelle kann mittels
           ip route show table Zahl abgerufen werden. Falls nicht gesetzt und Type= »local«,
           »broadcast«, »anycast« oder »nat« ist, wird »local« verwandt. In anderen Fällen ist
           die Vorgabe »main«.

       Protocol=
           Die Protokollkennung für die Route. Akzeptiert eine Zahl zwischen 0 und 255 oder die
           besonderen Werte »kernel«, »boot«, »static«, »ra« und »dhcp«. Standardmäßig »static«.

       Type=
           Legt den Typ für die Route fest. Akzeptiert entweder »unicast«, »local«, »broadcast«,
           »anycast«, »multicast«, »blackhole«, »unreachable«, »prohibit«, »throw«, »nat« oder
           »xresolve«. Falls »unicast«, wird eine reguläre Route definiert, d.h. eine Route, die
           den zu nehmenden Pfad zu einer Zielnetzwerkadresse anzeigt. Falls »blackhole«, werden
           Pakete zu der definierten Route ohne Rückmeldung verworfen. Falls »unreachable«,
           werden Pakete zu der definierten Route verworfen und die ICMP-Nachricht »Host
           Unreachable« wird erstellt. Falls »prohibit«, werden Pakete zu der definierten Route
           verworfen und die ICMP-Nachricht »Communication Administratively Prohibited« wird
           erstellt. Falls »throw«, wird das Route-Nachschlagen in der aktuellen Routing-Tabelle
           fehlschlagen und der Route-Auswahlprozess wird die »Routing Policy Database« (RPDB)
           zurückliefern. Standardmäßig "unicast".

       InitialCongestionWindow=
           Das anfängliche TCP-Überlastfenster wird während des Startens von TCP-Verbindungen
           verwandt. Während des Startens einer TCP-Sitzung, während ein Client eine Ressource
           erbittet, bestimmt das anfängliche Überlastfenster des Servers, wie viele Pakete
           während der anfänglichen Datenfolge gesandt werden sollen, ohne auf Bestätigung zu
           warten. Akzeptiert eine Zahl zwischen 1 und 1023. Beachten Sie, dass 100 als ein
           extrem großer Wert für diese Option angesehen wird. Wenn nicht gesetzt, wird die
           Vorgabe des Kernels (typischerweise 10) verwandt.

       InitialAdvertisedReceiveWindow=
           Das anfängliche bekanntgegebene Empfangsfenster für TCP ist die Menge an Empfangsdaten
           (in Byte), die anfängliche auf einmal in einer Verbindung gepuffert werden können. Der
           sendende Rechner kann nur diese Menge an Daten senden, bevor er auf eine Bestätigung
           und auf eine Aktualisierung des Empfangsfensters vom Empfangsrechner warten muss.
           Akzeptiert eine Zahl zwischen 1 und 4294967295 (2^32 - 1). Beachten Sie, dass 100 für
           diese Option als ein extrem großer Wert betrachtet wird. Wenn nicht gesetzt, werden
           die Vorgaben des Kernels verwandt.

       QuickAck=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr, wird der schnelle TCP-Bestätigungsmodus
           für die Route aktiviert. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       FastOpenNoCookie=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr, wird »TCP fastopen« ohne Cookie auf einer
           Route-basierenden Basis aktiviert. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels
           verwandt.

       TTLPropagate=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr, wird die TTL-Verbreitung mit »Label
           Switched Path (LSP)« (markierungsgelenktem Pfad) verwandt. Falls nicht gesetzt, wird
           die Vorgabe des Kernels verwandt.

       MTUBytes=
           Die maximale Übertragungseinheit in Bytes, die für die Route gesetzt ist. Die normalen
           Endungen K, M, G werden unterstützt und auf die Basis 1024 bezogen.

       TCPAdvertisedMaximumSegmentSize=
           Legt die auf der TCP-Ebene gegebenen Pfad-MSS-Vorschläge (in Byte) fest. Die
           gewöhnlichen Endungen K, M, G werden unterstützt, und werden zur Basis 1024
           verstanden. Eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 1…4294967294. Falls nicht gesetzt,
           wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       MultiPathRoute=Adresse[@Name] [Gewicht]
           Konfiguriert Multipfad-Route. Multipfad-Routing ist eine Technik, bei der mehrere,
           alternative Pfade durch ein Netzwerk verwandt werden. Akzeptiert eine Gateway-Adresse.
           Akzeptiert optional einen Namen einer Netzwerkschnittstelle oder eines Indexes,
           getrennt mit »@« und einem Gewicht im Bereich 1…256 für diese Multipfad-Route,
           getrennt durch Leerraum. Diese Einstellung kann mehrfach angegeben werden. Falls eine
           leere Zeichenkette zugewiesen wird, dann werden alle vorhergehenden Zuweisungen
           zurückgesetzt.

       NextHop=
           Legt die Nexthop-Kennung fest. Akzeptiert eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich
           1…4294967295. Falls gesetzt, muss der entsprechende »[NextHop]«-Abschnitt konfiguriert
           sein. Standardmäßig nicht gesetzt.

[DHCPV4]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[DHCPv4]« konfiguriert den DHCPv4-Client, falls dieser mittels der oben
       beschriebenen Einstellung DHCP= aktiviert wird:

       SendHostname=
           Wenn wahr (die Vorgabe), wird der Rechnername der Maschine (oder der nachfolgend
           beschriebene, mit Hostname= festgelegte Wert) an den DHCP-Server gesandt. Beachten
           Sie, dass der Rechnername nur aus 7-Bit-ASCII-Kleinbuchstaben ohne Leerzeichen und
           Punkten bestehen darf und als gültiger DNS-Domain-Name formatiert sein muss.
           Andernfalls wird der Rechnername nicht gesandt, selbst falls diese Option auf wahr
           gesetzt ist.

       Hostname=
           Dieser Wert wird statt des Rechnernamens der Maschine an den DHCP-Server als
           Rechnernamen gesandt. Beachten Sie, dass der festgelegte Rechnername nur aus
           7-Bit-ASCII-Kleinbuchstaben ohne Leerzeichen und Punkten bestehen darf und als
           gültiger DNS-Domain-Name formatiert sein muss.

       MUDURL=
           Wenn konfiguriert, wird die angegebene Herstellerverwendungsbeschreibung- (MUD-)URL an
           den DHCPv4-Sever gesandt. Akzeptiert eine URL mit der Länge von bis zu 255 Zeichen.
           Eine oberflächliche Überprüfung, dass die Zeichenkette eine gültige URL ist, wird
           durchgeführt. DHCPv4-Clients sind dafür vorgesehen, dass ihnen höchstens eine MUD-URL
           zugeordnet wird. Siehe RFC 8520[15].

           MUD ist ein durch die IETF definierter Standard für eingebettete Software, der es
           IoT-Geräteherstellern erlaubt, Gerätespezifikationen bekanntzugeben, einschließlich
           der vorgesehenen Kommunikationsmuster für ihr Gerät, wenn es sich mit einem Netzwerk
           verbindet. Das Netzwerk kann dies dann verwenden, um eine Kontext-spezifische
           Zugriffsrichtlinie zu erstellen, so dass das Gerät nur innerhalb dieser Parameter
           funktioniert.

       ClientIdentifier=
           Die zu verwendende DHCPv4-Client-Kennung. Akzeptiert entweder mac, duid oder
           duid-only. Falls auf mac gesetzt, wird die MAC-Adresse des Links verwandt. Falls auf
           duid gesetzt, wird eine RFC4361-konforme Client-Kennung verwandt, die eine Kombination
           aus IAID und DUID (siehe unten) ist. Falls auf duid-only gesetzt, wird nur DUID
           verwandt, was nicht RFC-konform ist, aber in einigen Installationen notwendig sein
           kann. Standardmäßig duid.

       VendorClassIdentifier=
           Die Lieferantenklassenkennung, die zur Ermittlung des Lieferantentypen und der
           -konfiguration verwandt wird.

       UserClass=
           Ein DHCPv4-Client kann die Option »UserClass« verwenden, um den Typ oder die Kategorie
           des Einsatzes oder der Anwendungen, die es repräsentiert, zu kennzeichnen. Die in
           dieser Option enthaltene Information ist eine Zeichenkette, die die Benutzerklasse
           repräsentiert, bei der der Client Mitglied ist. Jede Klasse setzt eine
           Kennzeichnungszeichenkette von Informationen, die vom DHCP-Dienst zur Klassifizierung
           von Clients verwandt wird. Akzeptiert eine Leerraum-getrennte Liste von Zeichenketten.

       DUIDType=
           Setzt die globale Einstellung DUIDType für dieses Netz außer Kraft. Siehe
           networkd.conf(5) für eine Beschreibung der möglichen Werte.

       DUIDRawData=
           Setzt die globale Einstellung DUIDRawData= für dieses Netz außer Kraft. Siehe
           networkd.conf(5) für eine Beschreibung der möglichen Werte.

       IAID=
           Der DHCP »Identity Association Identifier« (IAID) für die Schnittstelle, eine
           vorzeichenlose 32-Bit-Ganzzahl.

       Anonymize=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls wahr, werden die an den DHCP-Server gesandten
           Informationen RFC 7844[16] (Anonymitätsprofile für DHCP-Clients) folgen, um die
           Offenlegung für kennzeichnende Informationen zu minimieren. Standardmäßig falsch.

           Diese Option sollte nur auf wahr gesetzt werden, wenn MACAddressPolicy= auf random
           gesetzt ist (siehe systemd.link(5)).

           Wenn wahr, werden SendHostname=, ClientIdentifier=, VendorClassIdentifier=,
           UserClass=, RequestOptions=, SendOption=, SendVendorOption= und MUDURL= ignoriert.

           Wird diese Option aktiviert, werden DHCP-Anfragen solchen von Microsoft Windows
           erstellten nachahmen. Damit wird die Möglichkeit, Installationen eindeutig zu
           identifizieren und zu erkennen, reduziert. Das bedeutet, DHCP-Anfragegrößen werden
           wachsen und Lease-Daten werden umfangreicher als normal sein, obwohl der Großteil der
           angefragten Daten tatsächlich nicht verwandt wird.

       RequestOptions=
           Setzt Anfrageoptionen, die in der DHCPv4-Anfrageoptionsliste an den Server gesandt
           werden sollen. Eine Leeraum-getrennte Liste von Ganzzahlen im Bereich 1…254.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

       SendOption=
           Sendet eine beliebige rohe Option in der DHCPv4-Anfrage. Akzeptiert eine
           DHCP-Optionsnummer, einen Datentyp und die mittels Doppelpunkt abgetrennten Daten
           (»Option:Typ:Wert«). Die Optionsnummer muss eine Ganzzahl im Bereich 1…254 sein. Der
           Typ akzeptiert »uint8«, »uint16«, »uint32«, »ipv4address« oder »string«. Sonderzeichen
           in der Datenzeichenkette müssen mittels der C-artigen Maskierungen[17] maskiert
           werden. Diese Einstellung kann mehrfach angegeben werden. Falls eine leere
           Zeichenkette angegeben wird, dann werden alle vorher angegebenen Optionen bereinigt.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

       SendVendorOption=
           Sendet eine beliebige Lieferanten-Option in der DHCPv4-Anfrage. Akzeptiert eine
           DHCP-Optionsnummer, einen Datentyp und die mittels Doppelpunkt abgetrennten Daten
           (»Option:Typ:Wert«). Die Optionsnummer muss eine Ganzzahl im Bereich 1…254 sein. Der
           Typ akzeptiert »uint8«, »uint16«, »uint32«, »ipv4address« oder »string«. Sonderzeichen
           in der Datenzeichenkette müssen mittels der C-artigen Maskierungen[17] maskiert
           werden. Diese Einstellung kann mehrfach angegeben werden. Falls eine leere
           Zeichenkette angegeben wird, dann werden alle vorher angegebenen Optionen bereinigt.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

       IPServiceType=
           Akzeptiert einen der besonderen Werte »none«, »CS6« oder »CS4«. Wenn »none«, wird kein
           IP-Dienstetyp für die vom DHCPv4-Client gesendeten Pakete gesetzt. Wenn »CS6«
           (Netzwerksteuerung) oder »CS4« (Echtzeit), wird der entsprechende Dienstetyp gesetzt.
           Standardmäßig »CS6«.

       Label=
           Legt die Kennzeichnung für die vom DHCP-Server empfangene IPv4-Adresse fest. Die
           Kennzeichnung muss eine 7-Bit-ASCII-Zeichenkette mit einer Länge von 1…15 Zeichen
           sein. Standardmäßig nicht gesetzt.

       UseDNS=
           Wenn wahr (die Vorgabe), werden die vom DHCP-Server empfangenen DNS-Server verwandt.

           Dies entspricht der Option nameserver in resolv.conf(5).

       RoutesToDNS=
           Falls wahr, werden die vom DHCP-Server empfangenen Routen zu den DNS-Servern
           konfiguriert. Falls UseDNS= deaktiviert ist, wird diese Einstellung ignoriert.
           Standardmäßig wahr.

       UseNTP=
           Falls wahr (die Vorgabe), wird der vom DHCP-Server empfangene NTP-Server von
           systemd-timesyncd.service verwandt.

       RoutesToNTP=
           Falls wahr, werden die vom DHCP-Server empfangenen Routen zu den NTP-Servern
           konfiguriert. Falls UseNTP= deaktiviert ist, wird diese Einstellung ignoriert.
           Standardmäßig wahr.

       UseSIP=
           Falls wahr (die Vorgabe), werden die vom DHCP-Server empfangenen SIP-Server verwandt
           und Vorrang vor allen statisch konfigurierten haben.

       UseMTU=
           Falls wahr, wird die vom DHCP-Server empfangene maximale Übertragungseinheit vom
           aktuellen Link verwandt. Falls MTUBytes= gesetzt ist, wird diese Einstellung
           ignoriert. Standardmäßig falsch.

           Beachten Sie, dass einige Treiber die Schnittstelle zurücksetzen, falls die MTU
           geändert wird. Für solche Schnittstellen versuchen Sie bitte IgnoreCarrierLoss= mit
           einer kurzen Zeitspanne, z.B. »3 seconds«.

       UseHostname=
           Wenn wahr (die Vorgabe), wird der vom DHCP-Server empfangene Rechnername als
           flüchtiger Rechnername des Systems gesetzt.

       UseDomains=
           Akzeptiert einen logischen oder den besonderen Wert route. Falls wahr, wird der vom
           DHCP-Server empfangene Domain-Name als DNS-Such-Domain über diesen Link verwandt,
           ähnlich des Effekts der Einstellung Domains=. Falls auf route gesetzt, wird der vom
           DHCP-Server empfangene Domain-Name nur für das Routen von DNS-Abfragen, aber nicht für
           das Suchen verwandt; die Wirkung ist ähnlich der Einstellung von Domains=, wenn dem
           Argument »~« vorangestellt wird. Standardmäßig falsch.

           Es wird empfohlen, diese Option nur auf vertrauenswürdigen Netzen zu aktivieren, da
           diese Einstellung die Auflösung aller Rechnernamen betrifft, insbesondere von
           freistehenden Namen. Im Allgemeinen ist sicherer, die bereitgestellte Domain nur als
           Routing-Domain statt als Such-Domain zu verwenden, damit diese nicht die lokale
           Auflösung von freistehenden Namen beeinflusst.

           Wenn auf wahr gesetzt, entspricht diese Einstellung der Option domain in
           resolv.conf(5).

       UseRoutes=
           Falls wahr (die Vorgabe), werden vom DHCP-Server statische Routen erbeten und zu der
           Routing-Tabelle mit einer Metrik von 1024 und einem Geltungsbereich von global, link
           oder host, abhängig vom Ziel und Gateway der Route, hinzugefügt. Falls das Ziel der
           lokale Rechner, d.h. 127.x.x.x oder identisch mit der Adresse des Links ist, wird der
           Geltungsbereich auf host gesetzt. Andernfalls wird ein link-Geltungsbereich verwandt,
           falls der Gateway Null ist (eine direkte Route). Für alle anderen Fälle ist der
           Geltungsbereich standardmäßig global.

       RouteMetric=
           Setzt die Routing-Metrik für von diesem DHCP-Server festgelegte Routen (einschließlich
           der Präfix-Route, die für das festgelegte Präfix hinzugefügt wurde). Akzeptiert eine
           vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 0…4294967295. Standardmäßig 1024.

       RouteTable=Num
           Die Tabellenkennung für DHCP-Routen (eine Zahl zwischen 1 und 4294967295 oder 0, um es
           nicht zu setzen). Die Tabelle kann mittels ip route show table Num ermittelt werden.

           Wird dies in Kombination mit VRF= verwandt, wird die VRF-Routing-Tabelle verwandt,
           wenn dieser Parameter nicht angegeben ist.

       RouteMTUBytes=
           Legt die MTU für die DHCP-Routen fest. Bitte lesen Sie den Abschnitt [Route] für
           weitere Details.

       UseGateway=
           Wenn wahr, wird das Gateway vom DHCP-Server erbeten und zu der Routing-Tabelle mit
           einer Metrik von 1024 und einem Geltungsbereich link hinzugefügt. Wenn nicht gesetzt,
           wird der mit UseRoutes= festgelegte Wert verwandt.

       UseTimezone=
           Wenn wahr, wird die vom DHCP-Server empfangene Zeitzone als Zeitzone des lokalen
           Systems gesetzt. Standardmäßig falsch.

       Use6RD=
           Wenn wahr, werden Subnetze von empfangenen IPv6-Präfixen an nachgeordnete
           Schnittstellen zugewiesen, wodurch DHCPPrefixDelegation= aktiviert wird. Siehe auch
           DHCPPrefixDelegation= im Abschnitt »[Network]«, den Abschnitt »[DHCPPrefixDelegation]«
           und RFC 5969[18]. Standardmäßig falsch.

       FallbackLeaseLifetimeSec=
           Erlaubt das Setzen der DHCPv4-Lease-Lebensdauer, wenn der DHCPv4-Server die
           Lease-Lebensdauer nicht sendet. Akzeptiert entweder »forever« oder »infinity«. Falls
           angegeben, läuft die erlangte Adresse niemals ab. Standardmäßig nicht gesetzt.

       RequestBroadcast=
           Fordert den Server auf, Broadcast-Nachrichten zu senden, bevor die IP-Adresse
           konfiguriert wurde. Dies ist für Geräte, die keine rohen Pakete empfangen können oder
           die überhaupt keine Pakete empfangen können, bevor ihre IP-Adresse konfiguriert wurde,
           notwendig. Andererseits darf dies nicht in Netzwerken, bei denen Broadcasts
           herausgefiltert werden, verwandt werden.

       MaxAttempts=
           Legt fest, wie oft die DHCPv4-Client-Konfiguration versucht werden soll. Akzeptiert
           eine Zahl oder »infinity«. Standardmäßig »infinity«. Beachten Sie, dass die Anzahl der
           Versuche exponenziell erhöht wird, bis zu einem pro Minute, so dass das Netzwerk nicht
           überlastet wird, selbst falls diese Zahl hoch ist. Die Vorgabe ist in den meisten
           Verhältnissen geeignet.

       ListenPort=
           Setzt den Port, von dem DHCP-Client-Pakete stammen.

       DenyList=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von IPv4-Adressen. Jede Adresse kann optional eine
           Präfixlänge nach »/« akzeptieren. DHCP-Angebote von Servern aus der Liste werden
           abgelehnt. Beachten Sie, dass DenyList= ignoriert wird, wenn AllowList= konfiguriert
           ist.

       AllowList=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von IPv4-Adressen. Jede Adresse kann optional eine
           Präfixlänge nach »/« akzeptieren. DHCP-Angebote von Servern aus der Liste werden
           akzeptiert.

       SendRelease=
           Wenn wahr, sendet der DHCPv4-Client ein DHCP-Freigabepaket, wenn er stoppt.
           Standardmäßig wahr.

       SendDecline=
           Ein logischer Wert. Wenn »true«, führt systemd-networkd die IPv4-Erkennung von
           doppelten Adressen für die vom DHCPv4-Client erlangte Adresse durch. Falls ein
           Duplikat erkannt wird, lehnt der DHCPv4-Client die Adresse ab, indem er ein Paket
           DHCPDECLINE an den DHCP-Server sendet und erneut versucht, eine IP-Adrese zu erlangen.
           Siehe RFC 5227[10]. Standardmäßig »false«.

[DHCPV6]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[DHCPv6]« konfiguriert den DHCP6-Client, falls dieser mittels der oben
       beschriebenen Einstellung DHCP= aktiviert oder mittles IPv6-Advertisement aufgerufen wird.

       MUDURL=, IAID=, DUIDType=, DUIDRawData=, RequestOptions=
           Wie im Abschnitt »[DHCPv4]«.

       SendOption=
           Wie im Abschnitt »[DHCPv4]«, allerdings ist die Option eine Zahl im Bereich 1….65536,
           da DHCPv6 16-Bit-Felder zur Speicherung von Optionsnummern verwendet.

       SendVendorOption=
           Sendet eine beliebige Anbieteroption in der DHCPv6-Anfrage. Akzeptiert eine
           Firmenkennzeichnung, eine DHCP-Optionsnummer, einen Datentyp und die mittels
           Doppelpunkt abgetrennten Daten (»Firmenkennzeichnung«:»Option:Typ:Wert«). Die
           Firmenkennzeichnung muss eine vorzeichenfreie Ganzzahl im Bereich 1…4294967294 sein.
           Die Optionsnummer muss eine Ganzzahl im Bereich 1…254 sein. Daten-Typen akzeptiert
           »uint8«, »uint16«, »uint32«, »ipv4address«, »ipv6address« oder »string«. Sonderzeichen
           in der Datenzeichenkette müssen mittels der C-artigen Maskierungen[17] maskiert
           werden. Diese Einstellung kann mehrfach angegeben werden. Falls eine leere
           Zeichenkette angegeben wird, dann werden alle vorher angegebenen Optionen bereinigt.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

       UserClass=
           Ein DHCPv6-Client kann die Option »UserClass« verwenden, um den Typ oder die Kategorie
           des Einsatzes oder der Anwendungen, die es repräsentiert, zu kennzeichnen. Die in
           dieser Option enthaltene Information ist eine Zeichenkette, die die Benutzerklasse
           repräsentiert, bei der der Client Mitglied ist. Jede Klasse setzt eine
           Kennzeichnungszeichenkette von Informationen, die vom DHCP-Dienst zur Klassifizierung
           von Clients verwandt wird. Besondere Zeichen in der Datenzeichenkette müssen mittels
           C-artigen Maskierungen[17] maskiert werden. Diese Einstellung kann mehrfach verwandt
           werden. Falls eine leere Zeichenkette angegeben wird, dann werden alle vorher
           angegebenen Optionen bereinigt. Akzeptiert eine Leerraum-getrennte Liste von
           Zeichenketten. Beachten Sie, dass derzeit NUL-Bytes nicht erlaubt sind.

       VendorClass=
           Ein DHCPv6-Client kann die Option »VendorClass« verwenden, um den Lieferanten zu
           identifizieren, der die Hardware herstellte, auf dem der Client läuft. Die
           Information, die im Datenbereich dieser Option enthalten ist, ist in einem oder
           mehreren undurchsichtigen Feldern enthalten, die Details der Hardware-Konfiguration
           enthalten. Akzeptiert eine Leerraum-getrennte Liste von Zeichenketten.

       PrefixDelegationHint=
           Akzeptiert eine IPv6-Adresse mit einer Präfixlänge im gleichen Format wie Address= im
           Abschnitt »[Network]«. Der DHCPv6 wird einen Präfix-Tipp in der an den Server
           gesandten DHCPv6-Erbittung aufnehmen. Der Präfix liegt im Bereich 1…128. Standardmäßig
           nicht gesetzt.

       UseAddress=
           Wenn wahr (die Vorgabe), wird die vom DHCPv6-Server bereitgestellte IP-Adresse
           zugewiesen.

       UseDelegatedPrefix=
           Wenn wahr (die Vorgabe), wird der Client den DHCPv6-Server bitten, Präfixe zu
           delegieren. Falls der Server zu delegierende Präfixe bereitstellt, dann werden
           Subnetze der Präfixe den Schnittstellen zugewiesen, bei denen DHCPPrefixDelegation=yes
           ist. Siehe auch die Einstellung DHCPPrefixDelegation= im Abschnitt »[Network]«,
           Einstellungen im Abschnitt »[DHCPPrefixDelegation]« und RFC 8415[19].

       UseDNS=, UseNTP=, UseHostname=, UseDomains=
           Wie im Abschnitt »[DHCPv4]«.

       WithoutRA=
           Ermöglicht DHCPv6-Clients ohne den Schalter »managed« des Router Advertisements oder
           den Schalter »other configuration« zu starten. Akzeptiert entweder »no«, »solicit«
           oder »information-request«. Falls dies nicht festgelegt ist, wird »solicit« verwandt,
           wenn DHCPPrefixDelegation= aktiviert und UplinkInterface=:self im Abschnitt
           »[DHCPPrefixDelegation]« festgelegt ist. Andernfalls ist die Vorgabe »no« und der
           DHCPv6-Client wird starten, wenn ein RA empfangen wird. Siehe auch die Einstellung
           DHCPv6Client= im Abschnitt »[IPv6AcceptRA]«.

[DHCPPREFIXDELEGATION]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[DHCPPrefixDelegation]« konfiguriert Subnetz-Präfixe der durch einen
       DHCPv6-Client erlangten delegierten Präfixe oder der mittels der 6RD-Option auf einer
       anderen Schnittstelle durch einen DHCPv4-Client konfigurierten Präfixe. Die Einstellungen
       in diesem Abschnitt werden nur verwandt, wenn die Einstellung DHCPPrefixDelegation= in dem
       Abschnitt »[Network]« aktiviert ist.

       UplinkInterface=
           Legt den Namen oder Index der Uplink-Schnittstelle oder einen der besonderen Werte
           »:self« oder »:auto« fest. Wenn »:self« wird die Schnittstelle selbst als
           Uplink-Schnittstelle betrachtet und WithoutRA=solicit wird impliziert, falls die
           Einstellung nicht explizit festgelegt ist. Wenn »:auto« wird der erste Link, der zu
           deligierende Präfixe vom DHCPv6- oder DHCPv4-Server erlangte, ausgewählt.
           Standardmäßig »:auto«.

       SubnetId=
           Konfiguriert eine bestimmte Subnetzkennung auf der Schnittstelle aus der (vorher)
           empfangenen Präfix-Delegation. Sie können entweder »auto« (die Vorgabe) oder eine
           bestimmte Subnetzkennung (wie in RFC 4291[20], Abschnitt 2.5.4 definiert) setzen. In
           letzterem Falle ist der erlaubte Wert eine hexadezimale Zahl zwischen 0 und
           0x7fffffffffffffff einschließlich.

       Announce=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn aktiviert und IPv6SendRA= im Abschnitt
           »[Network]« aktiviert ist, dann werden die delegierten Präfixe mittels
           IPv6-Router-Advertisement verteilt. Diese Einstellung wird ignoriert, falls die
           Einstellung DHCPPrefixDelegation= auf der übergeordneten Schnittstelle aktiviert ist.
           Standardmäßig »yes«.

       Assign=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Legt fest, ob eine Adresse von einem delegierten
           Präfix, das von der WAN-Schnittstelle durch DHCPv6-Präfix-Delegation empfangen wurde,
           hinzugefügt werden soll. Falls wahr (auf der LAN-Schnittstelle), wird standardmäßig
           der EUI-64-Algorithmus verwandt, um einen Schnittstellenkennzeichner aus dem
           delegierten Präfix aufzubauen. Siehe auch die nachfolgende Einstellung Token=.
           Standardmäßig »yes«.

       Token=
           Legt einen optionalen Adresserstellungsmodus zur Zuweisung einer Adresse in jedem
           delegierten Präfix fest. Dies akzeptiert die gleiche Syntax wie Token= im Abschnitt
           »[IPv6AcceptRA]«. Falls Assign= auf falsch gesetzt ist, dann wird diese Einstellung
           ignoriert. Standardmäßig nicht gesetzt, was bedeutet, dass der EUI-64-Algorithmus
           verwandt wird.

       ManageTemporaryAddress=
           Wie im Abschnitt »[Address]«, aber standardmäßig wahr.

       RouteMetric=
           Die Metrik der Route zu dem delegierten Präfix-Subnetz. Akzeptiert eine vorzeichenlose
           Ganzzahl im Bereich 0…4294967295. Wenn auf 0 gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels
           verwandt. Vorgabe ist 256.

[IPV6ACCEPTRA]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[IPv6AcceptRA]« konfiguriert den IPv6-Client für Router Advertisement (RA),
       falls dieser mit der oben beschriebenen Einstellung IPv6AcceptRA= aktiviert ist:

       Token=
           Legt einen optionalen Adresserstellungsmodus für »Stateless Address Autoconfiguration
           (SLAAC)« (zustandsloser, automatischer Adresskonfiguration) fest. Die folgenden Werte
           werden unterstützt:

           eui64
               Der EUI-64-Algorithmus wird zur Erstellung einer Adresse für dieses Präfix
               verwandt. Nur von Ethernet- oder InfiniBand-Schnittstellen unterstützt.

           static:ADRESSE
               Nach dem Doppelpunkt (»:«) muss eine IPv6-Adresse angegeben werden und die
               niederwertigen Bits der bereitgestellten Adresse werden mit den höherwertigen Bits
               des in der Router Advertisment- (RA-)Meldung empfangenen Präfixes kombiniert, um
               eine komplette Adresse zu bilden. Beachten Sie, dass für den Fall, dass mehrere
               Präfixe in einer oder mehrerer RA-Meldungen empfangen wurden, die Adressen für
               jede von diesen mittels der bereitgestellten Adresse geformt werden. Dieser Modus
               implementiert SLAAC, verwendet aber einen statischen Schnittstellenkennzeichner
               statt eines Kennzeichners, der unter Verwendung des Algorithmus EUI-64 erstellt
               wurde. Da der Schnittstellenkennzeichner statisch ist, wird dieser Modus
               fehlschlagen, für dieses Präfix eine Adresse bereitzustellen, falls die Erkennung
               doppelter Adressen ermittelt, dass die berechnete Adresse ein Duplikat ist, d.h.
               von einem anderen Knoten auf diesem Link bereits verwendet wird. Wird eine
               IPv6-Adresse ohne Modus angegeben, dann wird der »statische« Modus angenommen.

           prefixstable[:ADRESSE][,UUID]
               Der in RFC 7217[21] spezifizierte Algorithmus wird zur Erstellung von
               Schnittstellenkennzeichnern verwandt. Dieser Modus kann optional eine durch
               Doppelpunkt (»:«) abgetrennte IPv6-Adresse akzeptieren. Falls eine IPv6-Adresse
               angegeben ist, dann wird nur ein Schnittstellenkennzeichner erzeugt, wenn ein in
               einer RA-Nachricht empfangenes Präfix auf die bereitgestellte Adresse passt.

               Dieser Modus kann optional eine von Null verschiedene UUID in dem Format, das
               sd_id128_from_string() akzeptiert, annehmen, z.B.
               »86b123b969ba4b7eb8b3d8605123525a« oder »86b123b9-69ba-4b7e-b8b3-d8605123525a«.
               Falls eine UUID festgelegt ist, wird der Wert als privater Schlüssel zur
               Erstellung der Schnittstellenkennzeichner verwandt. Falls nicht festgelegt, dann
               wird eine anwendungsspezifische Kennung mit der Maschinenkennung des Systems
               erstellt und als privater Schlüssel verwandt. Siehe sd-id128(3),
               sd_id128_from_string(3) und sd_id128_get_machine(3).

               Beachten Sie, dass der Algorithmus »prefixstable« sowohl den Hardware-Namen als
               auch die MAC-Adresse als Eingabe für den Hash verwendet, um den
               Schnittstellenkennzeichner zu berechnen. Ändert sich daher einer dieser beiden, so
               wird der daraus entstehende Schnittstellenkennzeichner (und die Adresse) geändert,
               selbst falls das in der RA-Nachricht empfangene Präfix nicht geändert wurde.

           Wenn kein Adresserstellungsmodus angegeben ist (dies ist die Vorgabe) oder ein
           empfangenes Präfix nicht auf einen der im Modus »prefixstable« bereitgestellten
           Adressen passt, dann wird der EUI-64-Algorithmus für Ethernet- oder
           InfiniBand-Schnittstellen, andernfalls »prefixstable« zum Aufbau eines
           Schnittstellenkennzeichners für dieses Präfix verwandt. Dieser Modus ist auch SLAAC,
           aber mit einer möglicherweise stabilen Schnittstellenkennzeichnung, die nicht direkt
           auf die Hardware-Adresse der Schnittstelle abgebildet werden kann.

           Diese Einstellung kann mehrfach angegeben werden. Falls eine leere Zeichenkette
           zugewiesen wird, dann werden alle vorherigen Zuweisungen zurückgesetzt.

           Beispiele:

               Token=eui64
               Token=::1a:2b:3c:4d
               Token=static:::1a:2b:3c:4d
               Token=prefixstable
               Token=prefixstable:2002:da8:1::

       UseDNS=
           Wenn wahr (die Vorgabe), werden die im Router Advertisement empfangene DNS-Server
           verwandt.

           Dies entspricht der Option nameserver in resolv.conf(5).

       UseDomains=
           Akzeptiert einen logischen Wert oder den speziellen Wert »route«. Wenn wahr, wird der
           über das IPv6 Router Advertisement (RA) empfangene Domainname als DNS-Suchdomain über
           diesen Link verwandt, ähnlich der Wirkung der Einstellung in Domains=. Falls auf
           »route« gesetzt, wird der über IPv6 RA empfangene Name nur zum Routen von DNS-Abfragen
           verwandt, aber nicht für Suchvorgänge, ähnlich der Wirkung der Einstellung Domains=,
           wenn dem Argument ein »~« vorangestellt ist. Standardmäßig falsch.

           Es wird empfohlen, diese Option nur auf vertrauenswürdigen Netzen zu aktivieren, da
           diese Einstellung die Auflösung aller Rechnernamen betrifft, insbesondere von
           freistehenden Namen. Im Allgemeinen ist sicherer, die bereitgestellte Domain nur als
           Routing-Domain statt als Such-Domain zu verwenden, damit diese nicht die lokale
           Auflösung von freistehenden Namen beeinflusst.

           Wenn auf wahr gesetzt, entspricht diese Einstellung der Option domain in
           resolv.conf(5).

       RouteTable=Num
           Der Tabellenkennzeichner für die Routen, die in dem Router Advertisement empfangen
           wurden (eine Ganzzahl zwischen 1 und 4294967295 oder 0, falls nicht gesetzt). Die
           Tabelle kann mittels ip route show table Nummer abgefragt werden.

       RouteMetric=
           Setzt die Routing-Metrik für die durch Router Advertisement empfangenen Routen.
           Akzeptiert eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 0…4294967295. Standardmäßig 1024.

       UseMTU=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird die im Router Advertisement
           empfangene MUT verwandt. Standardmäßig wahr.

       UseGateway=
           Wenn wahr (die Vorgabe), wird die Router-Adresse als der Standard-Gateway
           konfiguriert.

       UseRoutePrefix=
           Wenn wahr (die Vorgabe), werden die Routen, die den im Router Advertisement
           empfangenen Route-Präfixen entsprechen, konfiguriert.

       UseAutonomousPrefix=
           Wenn wahr (die Vorgabe), wird das im Router Advertisement empfangene autonome Präfix
           verwandt und Vorrang vor allen statisch konfigurierten bekommen.

       UseOnLinkPrefix=
           Wenn wahr (die Vorgabe), wird das im Router Advertisement empfangene Onlink-Präfix
           verwandt und erhält Vorrang vor allen statisch konfigurierten.

       RouterDenyList=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von IPv6-Router-Adressen. Jede Adresse kann optional
           eine Präfixlänge nach »/« akzeptieren. Sämtliche vom aufgeführten Router beworbene
           Informationen werden ignoriert.

       RouterAllowList=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von IPv6-Router-Adressen. Jede Adresse kann optional
           eine Präfixlänge nach »/« akzeptieren. Nur von dem aufgeführten Router beworbene
           Informationen werden akzeptiert. Beachten Sie, dass RouterAllowList= ignoriert wird,
           wenn RouterDenyList= konfiguriert ist.

       PrefixDenyList=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von IPv6-Präfixen. Jede Adresse kann optional eine
           Präfixlänge nach »/« akzeptieren. Mittels Router Advertisement bereitgestellte
           IPv6-Präfixe in der Liste werden ignoriert.

       PrefixAllowList=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von IPv6-Präfixen. Jede Adresse kann optional eine
           Präfixlänge nach »/« akzeptieren. Mittels Router-Advertisements in der Liste
           bereitgestellte IPv6-Präfixe werden erlaubt. Beachten Sie, dass PrefixDenyList=
           ignoriert wird, wenn PrefixAllowList= konfiguriert ist.

       RouteDenyList=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von IPv6-Route-Präfixen. Jede Adresse kann optional eine
           Präfixlänge nach »/« akzeptieren. Mittels Router Advertisement bereitgestellte
           IPv6-Route-Präfixe in der Liste werden ignoriert.

       RouteAllowList=
           Eine Leerraum-getrennte Liste von IPv6-Route-Präfixen. Jede Adresse kann optional eine
           Präfixlänge nach »/« akzeptieren. Mittels Router-Advertisements in der Liste
           bereitgestellte IPv6-Route-Präfixe werden erlaubt. Beachten Sie, dass RouteDenyList=
           ignoriert wird, wenn RouteAllowList= konfiguriert ist.

       DHCPv6Client=
           Akzeptiert einen logischen oder den besonderen Wert »always«. Wenn wahr, wird der
           DHCPv6-Client im Modus »solicit« gestartet, falls die RA den Schalter »managed« hat
           oder »information-request«, falls der RA der Schalter »managed« fehlt aber der
           Schalter »other configuration« vorhanden ist. Falls auf »always« gesetzt, wird der
           DHCPv6-Client im Modus »solicit« gestartet, wenn eine RA empfangen wird, selbst wenn
           weder der Schalter »managed« oder »other information« in der RA gesetzt sind. Dies
           wird ignoriert, wenn WithoutRA= im Abschnitt »[DHCPv6]« aktiviert oder
           UplinkInterface=:self im Abschnitt »[DHCPPrefixDelegation]« festgelegt ist.
           Standardmäßig wahr.

[DHCPSERVER]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[DHCPServer]« enthält Einstellungen für den DHCP-Server, falls dieser mit
       der oben beschriebenen Option DHCPServer= aktiviert ist:

       ServerAddress=
           Legt eine Server-Adresse für den DHCP-Server fest. Akzeptiert eine IPv4-Adresse mit
           Präfix-Länge, beispielsweise »192.168.0.1/24«. Diese Einstellung kann nützlich sein,
           wenn der Link, auf dem der DHCP-Server läuft, über mehrere statische Adressen verfügt.
           Wenn nicht gesetzt, wird eine der statischen Adressen des Links automatisch
           ausgewählt. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PoolOffset=, PoolSize=
           Konfiguriert den Fundus von herauszugebenen Adressen. Der Fundus ist eine fortlaufende
           Folge von IP-Adressen in dem für den Server konfigurierten Subnetz, der weder die
           Subnetz- noch die Broadcast-Adresse enthält. PoolOffset= akzeptiert den Versatz des
           Fundus vom Beginn des Subnetzes oder Null, um den Vorgabewert zu verwenden. PoolSize=
           akzeptiert die Anzahl von IP-Adressen im Fundus oder Null, um den Vorgabewert zu
           verwenden. Standardmäßig beginnt der Fundus bei der ersten Adresse nach der
           Subnetzadresse und nimmt des Rest des Subnetzes auf, ausschließlich der
           Broadcast-Adresse. Falls der Fundus die Serveradresse einschließt (die Vorgabe), wird
           diese reserviert und nicht an Clients herausgegeben.

       DefaultLeaseTimeSec=, MaxLeaseTimeSec=
           Steuert die Standard- und maximale DHCP-Lease-Dauer, die an den Client übergeben wird.
           Diese Einstellungen akzeptieren Zeitwerte in Sekunden oder einer anderen üblichen
           Zeiteinheit, abhängig von der Endung. Die Vorgabe-Lease-Zeit wird für Clients
           verwandt, die keine bestimmte Lease-Zeit erbeten hatten. Falls ein Client um eine
           Lease-Zeit bittet, die die maximale Lease-Zeit überschreitet, dann wird diese
           automatisch auf die angegebene Zeit verkürzt. Die Vorgabe-Lease-Zeit ist standardmäßig
           1h, die maximale Lease-Zeit 12h. Kürzere Lease-Zeiten sind von Vorteil, falls sich die
           Konfigurationsdaten in DHCP-Leases häufig ändern und Clients die neuen Einstellungen
           mit geringerer Verzögerung kennen lernen sollen. Längere Lease-Zeiten reduzieren den
           erzeugten DHCP-Netzwerk-Verkehr.

       UplinkInterface=
           Legt den Namen oder Index der Uplink-Schnittstelle oder einen der besonderen Werte
           »:none« oder »:auto« fest. Wenn Aussenden von DNS-, NTP- oder SIP-Servern aktiviert
           ist, aber keine Server festgelegt wurden, werden die in der Uplink-Schnittstelle
           konfigurierten Server ausgesandt. Bei »:auto« wird der Link, der über einen
           Standard-Gateway mit der höchsten Priorität verfügt, automatisch ausgewählt. Bei
           »:none« wird keine Uplink-Schnittstelle ausgewählt. Standardmäßig »:auto«.

       EmitDNS=, DNS=
           EmitDNS= akzeptiert einen logischen Wert. Dieser konfiguriert, ob die an Clients
           ausgegebenen DHCP-Leases DNS-Server-Informationen enthalten sollen. Standardmäßig
           »yes«. Die an Clients zu übergebenden DNS-Server können mittels der Option DNS=
           konfiguriert werden, die eine Liste von IPv4-Adressen oder den besonderen Wert
           »_server_address« akzeptiert, der in die vom DHCP-Server verwandte Adresse konvertiert
           wird.

           Falls die Option EmitDNS= aktiviert ist, aber keine Server konfiguriert sind, dann
           werden die Server autoamtisch von einer »vorgeschalteten« Schnittstelle
           weitergeleitet, bei der geeignete Server gesetzt sind. Die »vorgeschaltete«
           Schnittstelle wird durch die Vorgabe-Route des Systems mit der höchsten Priorität
           bestimmt. Beachten Sie, dass diese Information zum Zeitpunkt der Ausgabe der Lease
           erlangt wird und keine vorgeschalteten Schnittstellen berücksichtigt, die
           DNS-Server-Informationen zu einem späteren Zeitpunkt erlangen. Falls keine geeignete
           vorgeschaltete Schnittstellen gefunden wird, dann werden die DNS-Server-Daten aus
           /etc/resolv.conf verwandt. Beachten Sie auch, dass die Leases nicht erneuert werden,
           falls sich die vorgeschaltete Netzwerkkonfiguration ändert. Um sicherzustellen, dass
           die Clients regelmäßig die aktuellesten vorgeschalteten DNS-Server-Informationen
           erlangen, wird daher empfohlen, die DHCP-Lease-Zeit mittels der weiter oben
           beschriebenen MaxLeaseTimeSec= zu verkürzen.

           Diese Einstellung kann mehrfach angegeben werden. Falls eine leere Zeichenkette
           festgelegt wird, dann werden alle vorher festgelegten DNS-Server zurückgesetzt.

       EmitNTP=, NTP=, EmitSIP=, SIP=, EmitPOP3=, POP3=, EmitSMTP=, SMTP=, EmitLPR=, LPR=
           Ähnlich zu den weiter oben beschriebenen Einstellungen EmitDNS= und DNS= konfigurieren
           diese Einstellungen, ob und welche Server-Informationen für das angezeigte Protokoll
           als Teil der DHCP-Lease ausgesandt werden sollen. Es gelten die gleiche Syntax,
           Weiterleitungssemantik und Vorgaben wie bei EmitDNS= und DNS=.

       EmitRouter=, Router=
           Die Einstellung EmitRouter= akzeptiert einen logischen Wert und konfiguriert, ob die
           DHCP-Lease die Router-Option enthalten soll. Die Einstellung Router= akzeptiert eine
           IPv4-Adresse und konfiguriert die auszusendende Router-Adresse. Wenn die Einstellung
           Router= nicht festgelegt ist, dann wird die Server-Adresse für die Router-Option
           verwandt. Wenn die Einstellung EmitRouter= deaktiviert ist, dann wird die Einstellung
           Router= ignoriert. Die Einstellung EmitRouter= ist standardmäßig wahr und die
           Einstellung Router= ist standardmäßig nicht gesetzt.

       EmitTimezone=, Timezone=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert, ob die an Clients ausgegebenen
           DHCP-Leases Zeitzonen-Informationen enthalten sollen. Standardmäßig »yes«. Die
           Einstellung Timezone= akzeptiert eine Zeitzonenzeichenkette (wie »Europe/Berlin« oder
           »UTC«), die an Clients ausgegeben wird. Falls keine explizite Zeitzone gesetzt ist,
           dann wird die Systemzeitzone des lokalen Rechners verteilt, wie diese durch den
           Symlink /etc/localtime bestimmt wird.

       BootServerAddress=
           Akzeptiert eine IPv4-Adresse des z.B. von PXE-Boot-Systemen verwandten
           Systemstart-Servers. Wenn festgelegt, wird diese Adresse im Feld siaddr von
           DHCP-Nachrichtenkopfzeilen gesandt. Siehe RFC 2131[22] für weitere Details.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

       BootServerName=
           Akzeptiert eine Namen des z.B. von PXE-Boot-Systemen verwandten Systemstart-Servers.
           Wenn festgelegt, wird diese Adresse in der DHCP-Option 66 (»TFTP server name«)
           gesandt. Siehe RFC 2132[23] für weitere Details. Standardmäßig nicht gesetzt.

           Beachten Sie, dass es typischerweise ausreichend ist, BootServerName= oder
           BootServerAddress= zu setzen, allerdings können falls gewünscht auch beide gesetzt
           werden.

       BootFilename=
           Akzeptiert einen Pfad oder eine URL zu einer Datei, die z.B. von einem PXE-Boot-Lader
           geladen wird. Wenn angegeben, wird dieser Pfad in der DHCP-Option 67 (»Bootfile name«)
           gesandt. Siehe RFC 2132[23] für weitere Details. Standardmäßig nicht gesetzt.

       SendOption=
           Sendet eine rohe Option mit Wert mittels DHCPv4-Server. Akzeptiert eine
           DHCP-Optionsnummer, einen Datentyp und die Daten (»Option:Typ:Wert«). Die
           Optionsnummer ist eine Ganzzahl im Bereich 1…254. Der Typ akzeptiert »uint8«,
           »uint16«, »uint32«, »ipv4address«, »ipv6address« oder »string«. Sonderzeichen in der
           Datenzeichenkette müssen mittels der C-artigen Maskierungen[17] maskiert werden. Diese
           Einstellung kann mehrfach angegeben werden. Falls eine leere Zeichenkette angegeben
           wird, dann werden alle vorher angegebenen Optionen bereinigt. Standardmäßig nicht
           gesetzt.

       SendVendorOption=
           Sendet eine Lieferanten-Option mit Wert mittels DHCPv4-Server. Akzeptiert eine
           DHCP-Optionsnummer, einen Datentyp und die Daten (»Option:Typ:Wert«). Die
           Optionsnummer ist eine Ganzzahl im Bereich 1…254. Der Typ akzeptiert »uint8«,
           »uint16«, »uint32«, »ipv4address« oder »string«. Sonderzeichen in der
           Datenzeichenkette müssen mittels der C-artigen Maskierungen[17] maskiert werden. Diese
           Einstellung kann mehrfach angegeben werden. Falls eine leere Zeichenkette angegeben
           wird, dann werden alle vorher angegebenen Optionen bereinigt. Standardmäßig nicht
           gesetzt.

       BindToInterface=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn »yes«, wird der DHCP-Server-Socket an seine
           Netzwerkschnittstelle angebunden und sämtliche Socket-Kommunikation wird auf diese
           Schnittstelle eingeschränkt. Standardmäßig »yes«, außer falls RelayTarget= benutzt
           wird (siehe unten), dann ist die Vorgabe »no«.

       RelayTarget=
           Akzeptiert eine IPv4-Adresse, die in dem in inet_pton(3) beschriebenen Format
           vorliegen muss. Verwandelt diesen DHCP-Server in einen DHCP-Weiterleitungsvermittler.
           Siehe RFC 1542[24]. Die Adresse ist die Adresse eines DHCP-Servers oder eines anderen
           Weiterleitungsvermittlers, an und von dem DHCP-Nachrichten weitergeleitet werden.

       RelayAgentCircuitId=
           Legt den Wert der Unteroption »Agent Circuit ID« der Option »Relay Agent Information«
           fest. Akzeptiert eine Zeichenkette, die im Format »string:Wert« vorliegen muss, wobei
           »Wert« durch den Wert der Unteroption ersetzt werden sollte. Standardmäßig nicht
           gesetzt (was bedeutet, dass keine Unteroption »Agent Circuit ID« erstellt wird).
           Ignoriert, falls RelayTarget= nicht festgelegt ist.

       RelayAgentRemoteId=
           Legt den Wert der Unteroption »Agent Remote ID« der Option »Relay Agent Information«
           fest. Akzeptiert eine Zeichenkette, die im Format »string:Wert« vorliegen muss, wobei
           »Wert« durch den Wert der Unteroption ersetzt werden sollte. Standardmäßig nicht
           gesetzt (was bedeutet, dass keine Unteroption »Agent Remote ID« erstellt wird).
           Ignoriert, falls RelayTarget= nicht festgelegt ist.

[DHCPSERVERSTATICLEASE]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[DHCPServerStaticLease]« konfiguriert eine statische DHCP-Lease, um feste
       IPv4-Adressen an bestimmte Geräte, basierend auf deren MAC-Adressen, zuzuweisen. Dieser
       Abschnitt kann mehrfach angegeben werden.

       MACAddress=
           Die Hardware-Adresse eines Geräts, die übereinstimmen soll. Dieser Schlüssel ist
           verpflichtend.

       Address=
           Die IPv4-Adresse, die einem Gerät, das mit MACAddress= übereinstimmt, zugewiesen
           werden soll. Dieser Schlüssel ist verpflichtend.

[IPV6SENDRA]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt [IPv6SendRA] enthält Einstellungen zum Senden von IPv6 Router Advertisements
       und ob diese als Router agieren sollen, falls dies über die oben beschriebene Option
       IPv6SendRA= so konfiguriert ist. IPv6-Netzwerk-Präfixe oder -Routen sind mit einem oder
       mehreren »[IPv6Prefix]«- oder »[IPv6RoutePrefix]«-Abschnitten definiert.

       Managed=, OtherInformation=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Steuert, ob ein DHCPv6-Server zur Erlangung von
           IPv6-Adressen auf dem Netzwerk-Link verwandt wird, wenn Managed= auf »true« gesetzt
           ist oder ob nur zusätzliche Netzwerkinformationen mittels DHCPv6 für den Netzwerk-Link
           bezogen werden, wenn OtherInformation= auf »true« gesetzt ist. Beide Einstellungen
           sind standardmäßig »false«, was bedeutet, dass ein DHCPv6-Server nicht verwandt wird.

       RouterLifetimeSec=
           Akzeptiert eine Zeitspanne. Konfiguriert die Lebensdauer des IPv6-Routers in Sekunden.
           Der Wert muss 0 Sekunden oder zwischen 4 und 9000 Sekunden sein. Falls auf 0 gesetzt,
           dann agiert dieser Rechner nicht als Router. Standardmäßig 1800 Sekunden (30 Minuten).

       RouterPreference=
           Konfiguriert IPv6-Router-Präferenzen, falls RouterLifetimeSec= von Null verschieden
           ist. Gültige Werte sind »high«, »medium« und »low«, wobei »normal« und »default« als
           Synonyme für »medium« hinzugefügt wurden, um die Konfiguration zu erleichtern. Siehe
           RFC 4191[14] für Details. Standardmäßig »medium«.

       UplinkInterface=
           Legt den Namen oder Index der Uplink-Schnittstelle oder einen der besonderen Werte
           »:none« oder »:auto« fest. Wenn Aussenden von DNS-Servern oder Such-Domains aktiviert
           ist, aber keine Server festgelegt wurden, werden die in der Uplink-Schnittstelle
           konfigurierten Server ausgesandt. Bei »:auto« wird der Wert für die gleiche
           Einstellung in dem Abschnitt »[DHCPPrefixDelegation]« verwandt, falls
           DHCPPrefixDelegation= aktiviert ist, andernfalls wird der Link, der über einen
           Standard-Gateway mit der höchsten Priorität verfügt, automatisch ausgewählt. Bei
           »:none« wird keine Uplink-Schnittstelle ausgewählt. Standardmäßig »:auto«.

       EmitDNS=, DNS=
           DNS= beschreibt eine Liste von rekursiven IPv6-DNS-Server-Adressen, die mittels Router
           Advertisement-Nachrichten verteilt werden, wenn EmitDNS= wahr ist. DNS= akzeptiert
           auch den besonderen Wert »_link_local«; in diesem Fall wird die linklokale
           IPv6-Adresse verteilt. Falls DNS= leer ist, werden DNS-Server aus dem Abschnitt
           »[Network]« ausgelesen. Falls der Abschnitt »[Network]« auch keine DNS-Server enthält,
           werden DNS-Server von der in UplinkInterface= festgelegten Uplink-Schnittstelle
           verwandt. Wenn EmitDNS= falsch ist, werden keine DNS-Server-Informationen in Router
           Advertisement-Nachrichten versandt. EmitDNS= ist standardmäßig wahr.

       EmitDomains=, Domains=
           Eine Liste von DNS-Such-Domains, die mittels Router Advertisement-Nachrichten verteilt
           werden, wenn EmitDomains= wahr ist. Falls Domains= leer ist, werden DNS-Such-Domains
           aus dem Abschnitt »[Network]« ausgelesen. Falls der Abschnitt »[Network]« auch keine
           DNS-Such-Domains enthält, werden DNS-Such-Domains von von der in UplinkInterface=
           festgelegten Uplink-Schnittstelle verwandt. Wenn EmitDomains= falsch ist, werden keine
           DNS-Such-Domain-Informationen in Router Advertisement-Nachrichten versandt.
           EmitDomains= ist standardmäßig wahr.

       DNSLifetimeSec=
           Lebensdauer in Sekunden für in DNS= aufgeführte DNS-Server und in Domains= aufgeführte
           Such-Domains. Standardmäßig 3600 Sekunden (eine Stunde).

[IPV6PREFIX]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Einer oder mehrere »[IPv6Prefix]«-Abschnitte enthalten die IPv6-Präfixe, die über Router
       Advertisements bekanntgegeben werden. Siehe RFC 4861[25] für weitere Details.

       AddressAutoconfiguration=, OnLink=
           Akzeptiert einen logischen Wert, um festzulegen, ob IPv6-Adressen mit diesem Präfix
           automatisch konfiguriert und ob das Präfix für die Onlink-Bestimmung verwandt werden
           kann. Beide Einstellungen sind standardmäßig »true«, um die Konfiguration zu
           erleichtern.

       Prefix=
           Das IPv6-Präfix, der an die Rechner verteilt wird. Ähnlich statisch konfigurierten
           IPv6-Adressen wird diese Einstellung als ein IPv6-Präfix und seine Präfixlänge,
           getrennt durch ein »/«-Zeichen, konfiguriert. Verwenden Sie mehrere Abschnitte
           »[IPv6Prefix]«, um mehrere IPv6-Präfixe zu konfigurieren, da die Präfix-Lebensdauer,
           automatische Adresskonfiguration und der Onlink-Status sich zwischen Präfixen
           unterscheiden können.

       PreferredLifetimeSec=, ValidLifetimeSec=
           Bevorzugte und gültige Lebensdauer für das Präfix, gemessen in Sekunden.
           PreferredLifetimeSec= ist standardmäßig 1800 Sekunden (30 Minuten) und
           ValidLifetimeSec= ist standardmäßig 3600 Sekunden (eine Stunde).

       Assign=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird eine Adresse vom Präfix hinzugefügt.
           Standardmäßig falsch.

       Token=
           Legt einen optionalen Adresserstellungmodus für das Zuweisen von Adressen in jedem
           Präfix fest. Dies akzeptiert die gleiche Syntax wie Token= in dem Abschnitt
           »[IPv6AcceptRA]«. Falls Assign= auf falsch gesetzt ist, dann wird diese Einstellung
           ignoriert. Standardmäßig nicht gesetzt, was bedeutet, dass der EUI-64-Algorithmus
           verwandt wird.

       RouteMetric=
           Die Metrik der Präfix-Route. Akzeptiert eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich
           0…4294967295. Falls nicht oder auf 0 gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.
           Diese Einstellung wird ignoriert, falls Assign= falsch ist.

[IPV6ROUTEPREFIX]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Einer oder mehrere »[IPv6RoutePrefix]«-Abschnitte enthalten die IPv6-Präfixe-Routen, die
       über Router Advertisements bekanntgegeben werden. Siehe RFC 4191[14] für weitere Details.

       Route=
           Die IPv6-Route, der an die Rechner verteilt wird. Ähnlich statisch konfigurierten
           IPv6-Routen wird diese Einstellung als eine IPv6-Präfix-Route und seine
           Präfix-Route-Länge, getrennt durch ein »/«-Zeichen, konfiguriert. Verwenden Sie
           mehrere Abschnitte »[IPv6PrefixRoutes]«, um mehrere IPv6-Präfixe-Routen zu
           konfigurieren.

       LifetimeSec=
           Lebensdauer für das Route-Präfix, gemessen in Sekunden. LifetimeSec= ist standardmäßig
           3600 Sekunden (eine Stunde).

[BRIDGE]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[Bridge]« akzeptiert die folgenden Schlüssel:

       UnicastFlood=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Steuert, ob die Bridge Verkehr fluten soll für den
           ein FDB-Eintrag fehlt und das Ziel durch diesen Port unbekannt ist. Falls nicht
           gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       MulticastFlood=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Steuert, ob die Bridge Verkehr fluten soll, für den
           ein MDB-Eintrag fehlt und das Ziel durch diesen Port unbekannt ist. Falls nicht
           gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       MulticastToUnicast=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Multicast auf Unicast funktioniert auf der
           Multicast-Snooping-Funktionalität der Bridge. Das bedeutet, dass Unicast-Kopien nur an
           Rechner ausgeliefert werden, die daran interessiert sind. Falls nicht gesetzt, wird
           die Vorgabe des Kernels verwandt.

       NeighborSuppression=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert, ob ARP- und ND-Nachbarunterdrückung für
           diesen Port aktiviert ist. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       Learning=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert, ob MAC-Adresslernen für diesen Port
           aktiviert ist. Wenn nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       HairPin=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert, ob Verkehr zurück auf dem gleichen Port
           ausgesandt werden darf, auf dem er empfangen wurde. Wenn dieser Schalter falsch ist,
           dann wird die Bridge keinen Verkehr auf den Empfangs-Port weiterleiten. Falls nicht
           gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       Isolated=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert, ob dieser Port isoliert ist oder nicht.
           Innerhalb einer Bridge können isolierte Ports nur mit nicht isolierten Ports
           kommunizieren. Wenn auf wahr gesetzt, kann dieser Port nur mit anderen Ports
           kommunizieren, deren Isolations-Einstellung falsch ist. Wenn auf falsch gesetzt, kann
           dieser Port mit jedem anderen Port kommunizieren. Falls nicht gesetzt, wird die
           Vorgabe des Kernels verwandt.

       UseBPDU=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert, ob »STP Bridge Protocol Data Units«
           durch den Bridge-Port verarbeitet werden. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des
           Kernels verwandt.

       FastLeave=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Dieser Schalter ermöglicht der Bridge, den
           Multicast-Verkehr auf einem Port, der eine IGMP-Leave-Nachricht empfängt, unmittelbar
           zu beenden. Er wird nur mit IMGP-Snooping verwandt, falls dieses auf der Bridge
           aktiviert ist. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       AllowPortToBeRoot=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert, ob es einem angegebenen Port erlaubt
           ist, der Wurzel-Port zu werden. Wird nur verwandt, wenn STP auf der Bridge aktiviert
           ist. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       ProxyARP=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert, ob ARP-Proxy für diesen Port aktiviert
           ist. Wenn nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       ProxyARPWiFi=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Konfiguriert, ob ARP-Proxy auf diesem Port, der die
           Anforderungen der Spezifikationen IEEE 802.11 und Hotspot 2.0 erfüllt, aktiviert ist.
           Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       MulticastRouter=
           Konfiguriert diesen Port, dass daran Multicast-Router angebunden sind. Ein Port mit
           einem Multicast-Router wird sämtlichen Multicast-Verkehr empfangen. Akzeptiert
           entweder »no«, um Multicast-Router auf diesem Port zu deaktivieren, »query«, um das
           System das Vorhandensein von Routern erkennen zu lassen, »permanent«, um
           Multicast-Verkehrsweiterleitung dauerhaft auf diesem Port zu aktivieren oder
           »temporary«, um Multicast-Router temporär auf diesem Port zu aktivieren, unabhängig
           von eingehenden Anfragen. Wenn nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       Cost=
           Setzt die »Kosten« des Paketversands auf dieser Schnittstelle. Jeder Port in einer
           Bridge könnte verschiedene Geschwindigkeiten haben und die Kosten werden dazu
           verwandt, zu entscheiden, welcher Link verwandt werden soll. Schnellere Schnittstellen
           sollten geringere Kosten haben. Der Wert ist ganzzahlig und liegt zwischen 1 und
           65535.

       Priority=
           Setzt die »Priorität« des Paketversands auf dieser Schnittstelle. Die Ports in einer
           Bridge könnten unterschiedliche Prioritäten haben, wobei die Priorität dazu verwandt
           wird, den zu nutzenden Port auszuwählen. Geringere Werte bedeuten höhere Priorität.
           Der Wert ist ganzzahlig und liegt zwischen 0 und 63. Networkd setzt keine Vorgabe, was
           bedeutet, dass der Vorgabewert 32 des Kernels verwandt wird.

[BRIDGEFDB]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[BridgeFDB]« verwaltet die Weiterleitungsdatenbanktabelle für einen Port
       und akzeptiert die folgenden Schlüssel. Geben Sie mehrere Abschnitte »[BridgeFDB]« an, um
       mehrere statische MAC-Tabelleneinträge zu konfigurieren.

       MACAddress=
           Wie im Abschnitt »[Network]«. Dieser Schlüssel ist verpflichtend.

       Destination=
           Akzeptiert eine IP-Adresse des Ziel-VXLAN-Tunnelendpunkts.

       VLANId=
           Die VLAN-Kennung für den neuen statischen MAC-Tabelleneintrag. Falls weggelassen, wird
           keine VLAN-Kennungsinformation an den neuen statischen MAC-Tabelleneintrag angefügt.

       VNI=
           Der VXLAN-Netzwerkkennzeichner (oder die VXLAN-Segmentkennung), die zur Verbindung zum
           fernen VXLAN-Tunnelendpunkt verwandt werden soll. Akzeptiert eine Zahl im Bereich
           1…16777215. Standardmäßig nicht gesetzt.

       AssociatedWith=
           Legt fest, womit die Adresse verknüpft ist. Akzeptiert entweder »use«, »self«,
           »master« oder »router«. »use« bedeutet, dass die Adresse verwandt wird. Die
           Anwendungsebene kann diese Option verwenden, um dem Kernel anzuzeigen, das der
           fdb-Eintrag verwandt wird. »self« bedeutet, dass die Adresse mit dem Port-Treiber fdb
           verknüpft ist. Normalerweise Hardware. »master« bedeutet, dass die Adresse mit dem
           Master-Gerät fdb verknüpft ist. »router« bedeutet, dass die Zieladresse mit einem
           Router verknüpft ist. Beachten Sie, dass es gültigt ist, falls das referenzierte Gerät
           ein VXLAN-artiges Gerät ist und einen Route-Kurzschluss aktiviert hat. Standardmäßig
           »self«.

       OutgoingInterface=
           Legt den Namen oder Index der ausgehenden Schnittstelle für den VXLAN-Gerätetreiber
           fest, um den fernen VXLAN-Tunnelendpunkt zu erreichen. Standardmäßig nicht gesetzt.

[BRIDGEMDB]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[BridgeMDB]« verwaltet die Weiterleitungsdatenbanktabelle der
       Multicast-Mitgliedschaft eines Ports und akzeptiert die folgenden Schlüssel. Geben Sie
       mehrere Abschnitte »[BridgeMDB]« an, um mehrere dauerhafte
       Multicast-Mitgliedschaftseinträge zu konfigurieren.

       MulticastGroupAddress=
           Gibt die hinzuzufügende IPv4- oder IPv6-Multicastgruppenadresse an. Diese Einstellung
           ist verpflichtend.

       VLANId=
           Die VLAN-Kennung für den neuen Eintrag. Gültige Bereiche sind 0 (kein VLAN) bis 4094.
           Optional, standardmäßig 0.

[LLDP]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[LLDP]« verwaltet das Link Layer Discovery Protocol (LLDP) und akzeptiert
       die folgenden Schlüssel:

       MUDURL=
           Wenn konfiguriert, wird die »Manufacturer Usage Descriptions«- (MUD-)URL
           (Herstellerverwendungsbeschreibungs-URL) in LLDP-Paketen gesandt. Die Syntax und die
           Semantik ist zu dem oben beschriebenen MUDURL= im Abschnitt »[DHCPv4]« identisch.

           Die mittels LLDP-Paketen empfangenen MUD-URLs werden gespeichert und können mit der
           Funktion sd_lldp_neighbor_get_mud_url() gelesen werden.

[CAN]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[CAN]« verwaltet den Controller Area Network (CAN-Bus) und akzeptiert die
       folgenden Schlüssel:

       BitRate=
           Die Bitrate des CAN-Geräts in Bits pro Sekunde. Die normalen SI-Präfixe (K, M) zur
           Basis 1000 können hier verwandt werden. Akzeptiert eine Zahl im Bereich 1…4294967295.

       SamplePoint=
           Optionale Abtastpunkte in Prozent mit einer Dezimalstelle (z.B. »75%«, »87.5%«) oder
           Promille (z.B. »875‰«). Dies wird ignoriert, falls BitRate= nicht festgelegt ist.

       TimeQuantaNSec=, PropagationSegment=, PhaseBufferSegment1=, PhaseBufferSegment2=,
       SyncJumpWidth=
           Legt die Zeitquanta, das Weiterleitungssegment, das Phasenpuffersegment 1 und 2 und
           die Synchronisationssprungweite fest, die es erlauben, das CAN-Bit-Zeitverhalten in
           einem Hardware-unabhängigen Format zu definieren, wie das durch die Bosch CAN
           2.0-Spezifikation vorgeschlagen wird. TimeQuantaNSec= akzeptiert eine Zeitspanne in
           Nanosekunden. PropagationSegment=, PhaseBufferSegment1=, PhaseBufferSegment2= und
           SyncJumpWidth= akzeptieren die Anzahl der in TimeQuantaNSec= festgelegten Zeitquanten
           und müssen eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 0…4294967295 sein. Diese
           Einstellungen (außer SyncJumpWidth=) werden ignoriert, wenn BitRate= festgelegt ist.

       DataBitRate=, DataSamplePoint=
           Die Bitrate und den Probepunkt für die Datenphase, falls CAN-FD verwandt wird. Diese
           Einstellungen sind analog zu den Schlüsseln BitRate= und SamplePoint=.

       DataTimeQuantaNSec=, DataPropagationSegment=, DataPhaseBufferSegment1=,
       DataPhaseBufferSegment2=, DataSyncJumpWidth=
           Legt die Zeitmaße, das Weiterleitungssegment, das Phasenpuffersegment 1 und 2 und die
           Synchronisationssprungweite für die Datenphase fest, falls CAN-FD verwandt wird. Diese
           Einstellungen sind analog zu TimeQuantaNSec= oder verwandten Einstellungen.

       FDMode=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls »yes«, wird CAN-FD für die Schnittstelle
           aktiviert. Beachten Sie, dass die Bitrate und der optionale Probepunkt auch für die
           CAN-FD-Datenphase mittels der Schlüssel DataBitRate= und DataSamplePoint= oder
           DataTimeQuanta= und verwandten Einstellungen gesetzt werden sollte.

       FDNonISO=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls »yes«, wird der nicht-ISO CAN-FD-Modus für die
           Schnittstelle aktiviert. Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       RestartSec=
           Automatische Neustartverzögerungszeit. Falls auf einen von Null verschiedenen Wert
           gesetzt, wird ein Neustart des CAN-Controllers automatisch ausgelöst, falls eine
           »bus-off«-Bedingung nach der festgelegten Verzögerungszeit ausgelöst wird.
           Verzögerungen in Sekundenbruchteilen können mittels englischer
           Dezimalpunktschreibweise (z.B. »0.1s«) oder durch Anhängen von »ms« oder »us«
           festgelegt werden. Durch Verwendung von »infinity« oder »0« wird der automatische
           Neustart ausgeschaltet. Standardmäßig ist der automatische Neustart deaktiviert.

       Termination=
           Akzeptiert einen logischen Wert oder einen Abschlusswiderstandswert in Ohm im Bereich
           0…65535. Wenn »yes«,, wird der Abschlusswiderstand auf 120 ohm gesetzt. Wenn »0« oder
           0 gesetzt ist, wird der Abschlusswiderstand deaktiviert. Wenn nicht gesetzt, wird die
           Vorgabe des Kernels verwandt.

       TripleSampling=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn »yes«, werden drei Probewerte (statt einem)
           verwandt, um den Wert des Empfangsbits durch Mehrheitsbildung zu bestimmen. Falls
           nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       BusErrorReporting=
           Takes a boolean. When "yes", reporting of CAN bus errors is activated (those include
           single bit, frame format, and bit stuffing errors, unable to send dominant bit, unable
           to send recessive bit, bus overload, active error announcement, error occurred on
           transmission). When unset, the kernel's default will be used. Note: in case of a CAN
           bus with a single CAN device, sending a CAN frame may result in a huge number of CAN
           bus errors.

       ListenOnly=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn »yes«, wird der reine Empfangsmodus aktiviert.
           Wenn die Schnittstelle im reinen Empfangsmodus ist, dann sendet sie weder CAN-Frames
           noch ACK-Bits. Der reine Empfangsmodus ist für die Fehlersuche in CAN-Netzwerken
           wichtig, ohne in die Kommunikation einzugreifen oder das CAN-Frame zu bestätigen. Wenn
           nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       Loopback=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn »yes«, wird der Prüfschleifenmodus aktiviert.
           Wenn der Prüfschleifenmodus aktiviert ist, dann behandelt die Schnittstelle selbst
           übertragene Meldungen als empfangene Meldungen. Der Prüfschleifenmodus ist für die
           Fehlersuche in CAN-Netzwerken wichtig. Wenn nicht gesetzt, wird die Vorgabe des
           Kernels verwandt.

       OneShot=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls »yes«, wird der Einmalmodus aktiviert. Falls
           nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       PresumeAck=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls »yes«, werden fehlende CAN-ACKs ignoriert. Wenn
           nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       ClassicDataLengthCode=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Falls »yes«, kümmert sich die Schnittstelle um den
           4-bit-Datenlängencode (DLC). Wenn nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels
           verwandt.

[IPOIB]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[IPoIB]« verwaltet das IP über Infiniband und akzeptiert die folgenden
       Schlüssel:

       Mode=
           Akzeptiert einen der besonderen Werte »datagram« oder »connected«. Standardmäßig nicht
           gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

           Wenn »datagram«, wird der unzuverlässige Datagramtransport (UD) von Infiniband
           verwandt und daher ist die Schnittstellen-MUT identisch zu der IB L2 MTU minus dem
           IPoIB-Verkapslungs-Header (4 byte). In einer typischen IB-Fabric mit einer 2K MTU wird
           die IPoIB MTU 2048 - 4 = 2044 byte sein.

           Wenn »connected«, wird der zuverlässige verbundene (RC) Transport von Infiniband
           verwandt. Der verbundene Modus nutzt die verbundene Natur des IB-Transports aus und
           erlaubt eine MTU bis zur maximalen IP-Paketgröße von 64K, das die Anzahl der IP-Pakete
           reduziert, die für die Handhabung großer UDP-Datagramme, TCP-Segmente usw. benötigt
           werden und erhöht die Leistung für große Nachrichten.

       IgnoreUserspaceMulticastGroup=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, ignoriert der Kernel von der
           Anwendungsebene behandelte Multicast-Gruppen. Standardmäßig nicht gesetzt und die
           Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[QDISC]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[QDisc]« verwaltet die Verkehrssteuerungs-Warteschlangendisziplin (qdisc).

       Parent=
           Legt die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc) fest. Akzeptiert entweder
           »clsact« oder »ingress«. Diese Angabe ist verpflichtend.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

[NETWORKEMULATOR]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[NetworkEmulator]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) des
       Netzwerkemulators. Er kann zur Konfiguration des Kernelpaket-Schedulers verwandt werden
       und Paketverzögerungen und -verluste für UDP- oder TCP-Anwendungen simulieren oder die
       Bandbreitenverwendung eines bestimmten Dienstes begrenzen, um Interntverbindungen zu
       simulieren.

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       DelaySec=
           Legt eine feste Verzögerung fest, die allen von dieser Schnittstelle ausgehenden
           Paketen hinzugefügt wird. Standardmäßig nicht gesetzt.

       DelayJitterSec=
           Legt die ausgewählte Verzögerung fest, die auf der Netzwerkschnittstelle ausgehenden
           Paketen hinzugefügt wird. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Legt die maximale Anzahl an Paketen fest, die Qdisc gleichzeitig in einer
           Warteschlange halten darf. Eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 0…4294967294.
           Standardmäßig 1000.

       LossRate=
           Legt die unabhängige Verlustwahrscheinlichkeit fest, die auf der Netzwerkschnittstelle
           ausgehenden Paketen hinzugefügt wird. Akzeptiert einen Prozentwert, dem »%« angehängt
           ist. Standardmäßig nicht gesetzt.

       DuplicateRate=
           Legt fest, dass eine gewählte Anzahl von Paketen verdoppelt wird, bevor sie in die
           Warteschlange kommt. Akzeptiert einen Prozentwert, dem »%« angehängt ist.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

[TOKENBUCKETFILTER]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[FairQueueing]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für »Token
       Bucket«-Filter (tbf).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       LatencySec=
           Legt den Verzögerungsparameter fest, der die maximale Zeitdauer festlegt, die ein
           Paket im »Token Bucket Filter (TBF)« liegen kann. Standardmäßig nicht gesetzt.

       LimitBytes=
           Akzeptiert die Anzahl an Bytes, die zum Warten auf die Verfügbarkeit von Token in die
           Warteschlange eingestellt werden können. Wird K, M oder G angehängt, dann wird dies
           zur angegebenen Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024 ausgewertet.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

       BurstBytes=
           Legt die Größe des Buckets fest. Dies ist die maximale Anzahl an Byte, für die Token
           für instantane Übertragung zur Verfügung stehen können. Wird der Größe K, M oder G
           angehängt, dann wird sie als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024
           ausgewertet. Standardmäßig nicht gesetzt.

       Rate=
           Legt die Geräte-spezifische Bandbreite fest. Wird K, M oder G angehängt, dann wird die
           festgelegte Bandbreite als Kilobit, Megabit bzw. Gigabit zur Basis 1000 ausgewertet.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

       MPUBytes=
           Die Minimale Paketeinheit (MPU) bestimmt die minimale Token-Verwendung (festgelegt in
           Byte) für ein Paket. Wird K, M oder G angehängt, dann wird die angegebene Größe als
           Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024 ausgewertet. Standardmäßig 0.

       PeakRate=
           Akzeptiert die maximale Entleerungsrate des Buckets. Wird K, M oder G angehängt, dann
           wird die angegebene Größe als Kilobit, Megabit bzw. Gigabit zur Basis 1000
           ausgewertet. Standardmäßig nicht gesetzt.

       MTUBytes=
           Legt Größe des Peakrate-Buckets (Höchstraten-Buckets) fest. Wird K, M oder G
           angehängt, dann wird die angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur
           Basis 1024 ausgewertet. Standardmäßig nicht gesetzt.

[PIE]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[PIE]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qidsc) für »Proportional
       Integral controller-Enhanced« (PIE).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Legt die harte Begrenzung für die Warteschlangengröße (in Paketanzahl) fest. Wenn
           diese Begrenzung erreicht wird, werden eingehende Pakete verworfen. Eine
           vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 1…4294967294. Standardmäßig nicht gesetzt und die
           Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[FLOWQUEUEPIE]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[PIE]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qidsc) für »Flow Queue
       Proportional Integral controller-Enhanced« (PIE).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Legt die harte Begrenzung für die Warteschlangengröße (in Paketanzahl) fest. Wenn
           diese Begrenzung erreicht wird, werden eingehende Pakete verworfen. Eine
           vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 1 bis 4294967294. Standardmäßig nicht gesetzt und
           die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[STOCHASTICFAIRBLUE]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[StochasticFairBlue]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für
       »tochastic fair blue« (sfb).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Legt die harte Begrenzung für die Warteschlangengröße (in Paketanzahl) fest. Wenn
           diese Begrenzung erreicht wird, werden eingehende Pakete verworfen. Eine
           vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 0…4294967294. Standardmäßig nicht gesetzt und die
           Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[STOCHASTICFAIRNESSQUEUEING]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[StochasticFairnessQueueing]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc)
       für »stochastic fairness queueing« (stochastisch faire Warteschlange, sfq).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PerturbPeriodSec=
           Legt das Intervall in Sekunden für die Pertubation des Warteschlangenalgorithmus fest.
           Standardmäßig nicht gesetzt.

[BFIFO]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[BFIFO]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für »Byte limited
       Packet First In First Out« (Byte-begrenzte Zuerst-rein Zuerst-raus, bfifo).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       LimitBytes=
           Legt die harte Begrenzung der FIFO-Puffergröße in Bytes fest. Die Größenbegrenzung
           verhindert einen Überlauf, falls der Kernel nicht in der Lage ist, die Pakete so
           schnell aus der Warteschlange zu entfernen, wie er sie empfängt. Wenn diese Begrenzung
           erreicht wird, dann werden eingehende Pakete verworfen. Wird K, M oder G angehängt,
           dann wird die angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024
           ausgewertet. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[PFIFO]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[PFIFO]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für »Packet First In
       First Out« (Paket Zuerst-rein Zuerst-raus, pfifo).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Legt die harte Begrenzung für die Anzahl der Pakete in der FIFO-Warteschlange fest.
           Diese Größenbegrenzung verhindert einen Überlauf, falls der Kernel nicht in der Lage
           ist, die Pakete so schnell aus der Warteschlange zu entfernen, wie er sie empfängt.
           Wenn diese Begrenzung erreicht wird, werden eingehende Pakete verworfen. Eine
           vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 0…4294967294. Standardmäßig nicht gesetzt und die
           Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[PFIFOHEADDROP]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[PFIFOHeadDrop]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für »Packet
       First In First Out Head Drop« (pfifo_head_drop).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Wie im Abschnitt »[PFIFO]«.

[PFIFOFAST]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[PFIFOFast]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für »Packet
       First In First Out Fast« (Paket Zuerst-rein Zuerst-raus Schnell, pfifo_fast).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

[CAKE]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[CAKE]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qidsc) für »Common
       Applications Kept Enhanced« (CAKE).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       Bandwidth=
           Legt die Formungs-Bandbreite fest. Wird K, M oder G angehängt, dann wird die
           angegebene Größe als Kilobit, Megabit bzw. Gigabit zur Basis 1000 ausgewertet.
           Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       AutoRateIngress=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Aktiviert automatische Kapazitätsabschätzung
           basierend auf dem Verkehr, der auf dieser Qdisc eintrifft. Dies ist wahrscheinlich für
           zelluläre Links am nützlichsten, bei denen sich die Qualität zufällig ändern kann.
           Falls diese Einstellung aktiviert ist, wird die Einstellung Bandwidth= als anfängliche
           Abschätzung verwandt. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird
           verwandt.

       OverheadBytes=
           Legt fest, dass Bytes zu der Größe jedes Pakets hinzugefügt werden sollen. Bytes
           können negativ sein. Akzeptiert eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich -64…256.
           Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       MPUBytes=
           Rundet jedes Paket (einschließlich Overhead) auf die festgelegten Byte. Akzeptiert
           eine Ganzzahl im Bereich 1…256. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des
           Kernels wird verwandt.

       CompensationMode=
           Takes one of "none", "atm", or "ptm". Specifies the compensation mode for overhead
           calculation. When "none", no compensation is taken into account. When "atm", enables
           the compensation for ATM cell framing, which is normally found on ADSL links. When
           "ptm", enables the compensation for PTM encoding, which is normally found on VDSL2
           links and uses a 64b/65b encoding scheme. Defaults to unset and the kernel's default
           is used.

       UseRawPacketSize=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird die vom Linux-Kernel berichtete
           Paketgröße statt der zugrundeliegenden IP-Paketgröße verwandt. Standardmäßig nicht
           gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       FlowIsolationMode=
           CAKE legt Pakete aus verschiedenen Datenflüssen in verschiedene Warteschlangen, dann
           werden Pakete von jeder Warteschlange fair ausgeliefert. Dies legt fest, ob die
           Fairness auf der Quelladresse, der Zieladresse, einzelnen Datenflüssen oder einer
           beliebigen Kombination daraus basiert. Die verfügbaren Werte sind:

           none
               Die Datenflussisolierung ist deaktiviert und sämtlicher Verkehr läuft durch eine
               einzelne Warteschlange.

           src-host
               Datenflüsse werden nur über die Quelladresse definiert. Äquivalent zu der Option
               »srchost« für den Befehl tc qdisc. Siehe auch tc-cake(8).

           dst-host
               Datenflüsse werden nur über die Zieladresse definiert. Äquivalent zu der Option
               »dsthost« für den Befehl tc qdisc. Siehe auch tc-cake(8).

           hosts
               Datenflüsse werden über die Quell-Ziel-Rechner-Paare definiert. Äquivalent zu der
               gleichen Option für den Befehl tc qdisc. Siehe auch tc-cake(8).

           flows
               Datenflüsse werden über das gesamte 5-Tupel Quelladresse, Zieladresse,
               Transportprotokoll, Quell-Port und Ziel-Port definiert. Äquivalent zu der gleichen
               Option für den Befehl tc qdisc. Siehe auch tc-cake(8).

           dual-src-host
               Datenflüsse werden über das 5-Tupel (siehe »Datenflüsse« im obigen) definiert und
               Fairness wird über die Quelladresse, dann über die individuellen Datenflüsse
               angewandt. Äquivalent zu der Option »dual-srchost« für den Befehl tc qdisc. Siehe
               auch tc-cake(8).

           dual-dst-host
               Datenflüsse werden über das 5-Tupel (siehe »Datenflüsse« im obigen) definiert und
               Fairness wird über die Zieladresse, dann über die individuellen Datenflüsse
               angewandt. Äquivalent zu der Option »dual-dsthost« für den Befehl tc qdisc. Siehe
               auch tc-cake(8).

           triple
               Datenflüsse werden über das 5-Tupel (siehe »Datenflüsse« im obigen) definiert und
               Fairness wird über die Quell- und Zieladressen, dann auch über die individuellen
               Datenflüsse angewandt. Äquivalent zu der Option »triple-isolate« für den Befehl tc
               qdisc. Siehe auch tc-cake(8).

           Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       NAT=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, führt CAKE NAT-Nachschlagen durch, bevor
           Datenfluss-Isolationsregeln angewandt werden, um die wahre Adresse und Port-Nummer des
           Pakets zu bestimmen, um die Fairness zwischen Rechnern innerhalb des NAT zu
           verbessern. Dies hat keine praktischen Auswirkungen, wenn FlowIsolationMode= »none«
           oder »flows« ist oder falls NAT auf einem anderen Rechner durchgeführt wird.
           Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       PriorityQueueingPreset=
           CAKE teilt den Datenverkehr in »Tins« ein und jeder Tin hat seinen eigenen Satz an
           Datenfluss-Isolationsregeln, Bandbreiten-Schwellwert und Priorität. Dies legt die
           Voreinstellung in Tin-Profilen fest. Die verfügbaren Werte sind:

           besteffort
               Deaktiviert Prioritäts-Warteschlagen, indem sämtlicher Verkehr in einen Tin
               gebracht wird.

           precedence
               Aktiviert Prioritäts-Warteschlagen, basierend auf der veralteten Interpretation
               des TOS-Feldes »Precedence«. Von der Verwendung dieser Voreinstellung im modernen
               Internet wird nachdrücklich abgeraten.

           diffserv8
               Aktiviert Prioritäts-Warteschlagen, basierend auf dem Feld Differenzieller Dienst
               (»DiffServ«) mit acht Tins: Hintergrundverkehr, Hoher Durchsatz, Größte Mühe,
               Video-Streaming, Aktionen mit geringer Verzögerung, Interaktive Shell, Minimale
               Verzögerung und Netzwerksteuerung.

           diffserv4
               Aktiviert Prioritäts-Warteschlagen, basierend auf dem Feld Differenzieller Dienst
               (»DiffServ«) mit vier Tins: Hintergrundverkehr, Größte Mühe, Medien-Streaming und
               Verzögerungs-Empfindlich.

           diffserv3
               Aktiviert Prioritäts-Warteschlagen, basierend auf dem Feld Differenzieller Dienst
               (»DiffServ«) mit drei Tins: Hintergrundverkehr, Größte Mühe und
               Verzögerungs-Empfindlich.

           Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       FirewallMark=
           Akzeptiert eine Ganzzahl im Bereich 1…4294967295. Wenn gesetzt, wird
           Firwall-markierungsbasierte Außerkraftsetzung von CAKEs Tin-Auswahl aktiviert.
           Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       Wash=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, bereinigt CAKE das DSCP-Feld, außer für
           ECN-Bits, für alle Pakete, die CAKE durchlaufen. Standardmäßig nicht gesetzt und die
           Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       SplitGSO=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird CAKE »General Segmentation Offload«
           (GSO) Super-Pakete in ihre leitungsgebundenen Komponenten aufteilen und sie einzeln
           aus der Warteschlange entfernen. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des
           Kernels wird verwandt.

[CONTROLLEDDELAY]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[ControlledDelay]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qidsc) für
       »controlled delay« (gesteuerte Verzögerung, CoDel).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Legt die harte Begrenzung für die Warteschlangengröße (in Paketanzahl) fest. Wenn
           diese Begrenzung erreicht wird, werden eingehende Pakete verworfen. Eine
           vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 0…4294967294. Standardmäßig nicht gesetzt und die
           Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       TargetSec=
           Akzeptiert eine Zeitspanne. Legt die akzeptierbare minimale stehende/dauerhafte
           Warteschlangenverzögerung. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels
           wird verwandt.

       IntervalSec=
           Akzeptiert eine Zeitspanne. Dies wird verwandt, um sicherzustellen, dass die gemessene
           minimale Verzögerung nicht zu stark veraltet. Standardmäßig nicht gesetzt und die
           Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       ECN=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Dies kann zur Markierung von Paketen verwandt werden,
           statt diese zu verwerfen. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird
           verwandt.

       CEThresholdSec=
           Akzeptiert eine Zeitspanne. Dies setzt einen Schwellwert, oberhalb dessen alle Pakete
           mit »ECN Congestion Experienced (CE)« markiert werden. Standardmäßig nicht gesetzt und
           die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[DEFICITROUNDROBINSCHEDULER]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[DeficitRoundRobinScheduler]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc)
       für »Deficit Round Robin Scheduler« (defizitären Rundlauf-Scheduler, DRR).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

[DEFICITROUNDROBINSCHEDULERCLASS]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[DeficitRoundRobinSchedulerClass]« verwaltet die Verkehrssteuerungsklasse
       des defizitären Rundlauf-Schedulers (DRR).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root« oder einen qdisc-Kennzeichner. Der qdisc-Kennzeichner wird als Haupt- und
           Nebennummer im hexadezimalen Bereich 0x1…Oxffff, getrennt durch einen Doppelpunkt
           (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       ClassId=
           Konfiguriert den eindeutigen Kennzeichner der Klasse. Er wird als Haupt- und
           Nebennummer im hexadezimalen Bereich 0x1…Oxffff, getrennt durch einen Doppelpunkt
           (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig nicht gesetzt.

       QuantumBytes=
           Legt die Menge an Daten eines Datenflusses fest, die die Warteschlange verlassen
           dürfen, bevor der Scheduler zu der nächsten Klasse übergeht. Wird K, M oder G
           angehängt, dann wird die angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur
           Basis 1024 ausgewertet. Standardmäßig die MTU der Schnittstelle.

[ENHANCEDTRANSMISSIONSELECTION]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[EnhancedTransmissionSelection]« verwaltet die Warteschlangendisziplin
       (qdisc) für »Enhanced Transmission Selection« (erweiterten Übertragungsauswahl, ETS).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       Bands=
           Legt die Anzahl der Bänder fest. Eine vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 1…16. Dieser
           Wert muss mindestens groß genug sein, um die durch das StrictBands= festgelegten
           strengen Bänder und die bandbreiten-teilenden, mit QuantumBytes= festgelegten Bänder
           abzudecken,

       StrictBands=
           Legt die Anzahl an Bändern fest, die im strengen Modus erstellt werden sollen. Eine
           vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 1…16.

       QuantumBytes=
           Legt die Leerraum getrennte Liste von in anteilig genutzten Bändern gemeinsam genutzte
           Quantums fest. Wird K, M oder G angehängt, dann wird die angegebene Größe als
           Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024 ausgewertet. Diese Einstellung kann
           mehrfach angegeben werden. Falls eine leere Zeichenkette zugewiesen wird, dann werden
           alle vorhergehenden Zuweisungen zurückgesetzt.

       PriorityMap=
           Die Priorität-Zuordnung bildet die Priorität eines Pakets zu einem Band ab. Das
           Argument ist eine Leerraum-getrennte Liste von Zahlen. Die erste Zahl zeigt an, in
           welches Band die Pakete mit Priorität 0 abgelegt werden sollen, die zweite ist für
           Priorität 1 und so weiter. Es kann bis zu 16 Zahlen in der Liste geben. Falls es
           weniger gibt, wird der Verkehr mit einer der nicht erwähnten Prioritäten standardmäßig
           in das letzte geleitet. Jede Bandnummer muss im Bereich 0…255 liegen. Diese
           Einstellung kann mehrfach angegeben werden. Falls eine leere Zeichenkette zugewiesen
           wird, dann werden alle vorhergehenden Zuweisungen zurückgesetzt.

[GENERICRANDOMEARLYDETECTION]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[GenericRandomEarlyDetection]« verwaltet die Warteschlangendisziplin
       (qdisc) für »Generic Random Early Detection« (generische zufällige frühe Erkennung, GRED).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       VirtualQueues=
           Legt die Anzahl an virtuellen Warteschlangen fest. Akzeptiert eine Ganzzahl im Bereich
           1…16. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       DefaultVirtualQueue=
           Legt die Anzahl an vorgegebenen virtuellen Warteschlangen fest. Dies muss kleiner als
           VirtualQueue= sein. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird
           verwandt.

       GenericRIO=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Dies schaltet ein RIO-artiges Puffer-Schema ein.
           Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[FAIRQUEUEINGCONTROLLEDDELAY]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[FairQueueingControlledDelay] verwaltet die Warteschlangendisziplin für
       »fair queuing controlled delay« (faire Warteschlangen-gesteuerte Verzögerung, FQ-CoDel).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Legt die harte Begrenzung der wirklichen Warteschlangengröße fest. Wenn diese
           Begrenzung erreicht wird, werden eingehende Pakete verworfen. Standardmäßig nicht
           gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       MemoryLimitBytes=
           Legt die Begrenzung der Gesamtzahl an Bytes fest, die in dieser FQ-CoDel-Instanz in
           die Warteschlange können. Wird K, M oder G angehängt, dann wird die angegebene Größe
           als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024 ausgewertet. Standardmäßig nicht
           gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       Flows=
           Legt die Anzahl an Datenflüsse fest, in die die eingehenden Pakete klassifiziert
           werden. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       TargetSec=
           Akzeptiert eine Zeitspanne. Legt die akzeptierbare minimale stehende/dauerhafte
           Warteschlangenverzögerung. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels
           wird verwandt.

       IntervalSec=
           Akzeptiert eine Zeitspanne. Dies wird verwandt, um sicherzustellen, dass die gemessene
           minimale Verzögerung nicht zu stark veraltet. Standardmäßig nicht gesetzt und die
           Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       QuantumBytes=
           Legt die Anzahl Byte fest, die als »defizitär« in der fairen
           Warteschlange-Algorithmus-Zeitspanne verwandten werden. Wird K, M oder G angehängt,
           dann wird die angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024
           ausgewertet. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       ECN=
           Akzeptiert einen logischen Wert. Dies kann zur Markierung von Paketen verwandt werden,
           statt diese zu verwerfen. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird
           verwandt.

       CEThresholdSec=
           Akzeptiert eine Zeitspanne. Dies setzt einen Schwellwert, oberhalb dessen alle Pakete
           mit »ECN Congestion Experienced (CE)« markiert werden. Standardmäßig nicht gesetzt und
           die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[FAIRQUEUEING]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[FairQueueing]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für »fair
       queue traffic policing« (faire Warteschlangen-Verkehrsüberwachung, FQ).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Legt die harte Begrenzung der wirklichen Warteschlangengröße fest. Wenn diese
           Begrenzung erreicht wird, werden eingehende Pakete verworfen. Standardmäßig nicht
           gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       FlowLimit=
           Legt die harte Begrenzung für die maximale Anzahl an Paketen, die pro Datenfluss in
           die Warteschlange darf, fest. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels
           wird verwandt.

       QuantumBytes=
           Legt das Guthaben pro Warteschlangen-Entnahme-PR-Runde fest, d.h. die Menge an Byte,
           die ein Datenfluss auf einmal aus der Warteschlange entnehmen darf. Wird K, M oder G
           angehängt, dann wird die angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur
           Basis 1024 ausgewertet. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird
           verwandt.

       InitialQuantumBytes=
           Legt das anfängliche Senderateguthaben fest, d.h. die Menge an Byte, die ein neuer
           Datenfluss anfänglich aus der Warteschlange entnehmen darf. Wird K, M oder G
           angehängt, dann wird die angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur
           Basis 1024 ausgewertet. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird
           verwandt.

       MaximumRate=
           Legt die maximale Senderate des Datenflusses fest. Wird K, M oder G angehängt, dann
           wird die angegebene Größe als Kilobit, Megabit bzw. Gigabit zur Basis 1000
           ausgewertet. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       Buckets=
           Legt die Größe der für Datenfluss-Nachschlageaktionen verwandten Hash-Tabelle fest.
           Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

       OrphanMask=
           Akzeptiert eine vorzeichenlose Ganzzahl. Für Pakete, die keinem Socket gehören, ist fq
           in der Lage, einen Teil des Hashes zu verdecken und die Anzahl der dem Verkehr
           zugeordneten Buckets zu reduzieren. Standardmäßig nicht gesetzt und die Vorgabe des
           Kernels wird verwandt.

       Pacing=
           Akzeptiert einen logischen Wert und aktiviert oder deaktiviert Datenflusssteuerung.
           Falls nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

       CEThresholdSec=
           Akzeptiert eine Zeitspanne. Dies setzt einen Schwellwert, oberhalb dessen alle Pakete
           mit »ECN Congestion Experienced (CE)« markiert werden. Standardmäßig nicht gesetzt und
           die Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[TRIVIALLINKEQUALIZER]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[TrivialLinkEqualizer]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für
       »trivial link equalizer« (triviale Link-Ausgleicher, teql).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       Id=
           Legt die Schnittstellenkennung »N« von teql fest. Standardmäßig »0«. Beachten Sie,
           dass derzeit beim Einsatz von teql das Modul sch_teql mit der Option
           max_equalizers=N+1 geladen sein muss, bevor systemd-networkd gestartet wird.

[HIERARCHYTOKENBUCKET]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[HierarchyTokenBucket]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für
       »hierarchy token bucket« (hierarchische »Token Buckets«, htb).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       DefaultClass=
           Akzeptiert die Nebenkennung der Vorgabeklasse in hexadezimal. Nicht klassifizierter
           Verkehr wird zu der Klasse gesandt. Standardmäßig nicht gesetzt.

       RateToQuantum=
           Akzeptiert eine vorzeichenlose Ganzzahl. Das DRR-Maß wird berechnet, indem der in
           Rate= konfigurierte Wert durch RateToQuantum= geteilt wird.

[HIERARCHYTOKENBUCKETCLASS]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[HierarchyTokenBucketClass]« verwaltet die Verkehrssteuerklasse für
       hierarchische »Token Buckets« (htb).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root« oder einen qdisc-Kennzeichner. Der qdisc-Kennzeichner wird als Haupt- und
           Nebennummer im hexadezimalen Bereich 0x1…Oxffff, getrennt durch einen Doppelpunkt
           (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       ClassId=
           Konfiguriert den eindeutigen Kennzeichner der Klasse. Er wird als Haupt- und
           Nebennummer im hexadezimalen Bereich 0x1…Oxffff, getrennt durch einen Doppelpunkt
           (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig nicht gesetzt.

       Priority=
           Legt die Priorität der Klasse fest. Im Rundumlaufprozess werden Klassen mit dem
           niedrigsten Prioritätsfeld zuerst für Pakete versucht.

       QuantumBytes=
           Legt fest, wie viel Bytes auf einem Blatt auf einmal ausgeliefert werden sollen. Wird
           K, M oder G angehängt, dann wird die angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw.
           Gigabyte zur Basis 1024 ausgewertet.

       MTUBytes=
           Legt die maximal zu erstellende Paketgröße fest. Wird K, M oder G angehängt, dann wird
           die angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024 ausgewertet.

       OverheadBytes=
           Akzeptiert eine vorzeichenlose Ganzzahl, die den paketbezogenen Zuschlag festlegt, der
           bei Ratenberechnungen verwandt wird. Wird K, M oder G angehängt, dann wird die
           angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024 ausgewertet.

       Rate=
           Legt die maximale Rate fest, die dieser Klasse und allen ihrer Kinder garantiert wird.
           Wird K, M oder G angehängt, dann wird die angegebene Größe als Kilobit, Megabit bzw.
           Gigabit zur Basis 1000 ausgewertet. Diese Einstellung ist verpflichtend.

       CeilRate=
           Legt die maximale Rate fest, mit der eine Klasse senden kann, wenn ihre übergeordnete
           Klasse über freie Bandbreite verfügt. Wird K, M oder G angehängt, dann wird die
           angegebene Größe als Kilobit, Megabit bzw. Gigabit zur Basis 1000 ausgewertet. Wenn
           nicht gesetzt, wird der mit Rate= festgelegte Wert verwandt.

       BufferBytes=
           Legt den maximalen Byte-Signalblock fest, der während Leerlaufperioden angesammelt
           werden kann. Wird K, M oder G angehängt, dann wird die angegebene Größe als Kilobyte,
           Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024 ausgewertet.

       CeilBufferBytes=
           Legt den maximalen Byte-Signalblock für eine Zelle fest, der während Leerlaufperioden
           angesammelt werden kann. Wird K, M oder G angehängt, dann wird die angegebene
           Bandbreite als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024 ausgewertet.

[HEAVYHITTERFILTER]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[HeavyHitterFilter]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für
       »Heavy Hitter Filter« (hhf).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

       PacketLimit=
           Legt die harte Begrenzung für die Warteschlangengröße (in Paketanzahl) fest. Wenn
           diese Begrenzung erreicht wird, werden eingehende Pakete verworfen. Eine
           vorzeichenlose Ganzzahl im Bereich 0…4294967294. Standardmäßig nicht gesetzt und die
           Vorgabe des Kernels wird verwandt.

[QUICKFAIRQUEUEING]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[QuickFairQueueing]« verwaltet die Warteschlangendisziplin (qdisc) für
       »Quick Fair Queueing« (schnelle faire Warteschlange, QFD).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root«, »clsact«, »ingress« oder eine Klassenkennung. Die Klassenkennung wird als
           hexadezimale Haupt- und Nebennummer im Bereich 0x1…0xffff, getrennt durch einen
           Doppelpunkt (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       Handle=
           Konfiguriert die Hauptzahl von eindeutigen Kennzeichnern (»Handle«) in der Qdisc.
           Akzeptiert eine hexadezimale Zahl im Bereich 0x1…0xffff. Standardmäßig nicht gesetzt.

[QUICKFAIRQUEUEINGCLASS]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[QuickFairQueueingClass]« verwaltet die Verkehrssteuerungsklasse der
       schnellen fairen Warteschlange (qfq).

       Parent=
           Konfiguriert die übergeordnete Warteschlangendisziplin (qdisc). Akzeptiert entweder
           »root« oder einen qdisc-Kennzeichner. Der qdisc-Kennzeichner wird als Haupt- und
           Nebennummer im hexadezimalen Bereich 0x1…Oxffff, getrennt durch einen Doppelpunkt
           (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig »root«.

       ClassId=
           Konfiguriert den eindeutigen Kennzeichner der Klasse. Er wird als Haupt- und
           Nebennummer im hexadezimalen Bereich 0x1…Oxffff, getrennt durch einen Doppelpunkt
           (»Haupt:Neben«), festgelegt. Standardmäßig nicht gesetzt.

       Weight=
           Legt die Gewichtung der Klasse fest. Akzeptiert eine Ganzzahl im Bereich 1…1023.
           Standardmäßig nicht gesetzt, wodurch die Vorgabe des Kernels verwandt wird.

       MaxPacketBytes=
           Legt die maximale Paketgröße in Bytes für die Klasse fest. Wird K, M oder G angehängt,
           dann wird die angegebene Größe als Kilobyte, Megabyte bzw. Gigabyte zur Basis 1024
           ausgewertet. Wenn nicht gesetzt, wird die Vorgabe des Kernels verwandt.

[BRIDGEVLAN]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Der Abschnitt »[BridgeVLAN]« verwaltet die VLAN-Kennungskonfiguration eines Bridge-Ports
       und akzeptiert die folgenden Schlüssel. Um mehrere VLAN-Einträge zu konfigurieren, geben
       Sie mehrere »[BridgeVLAN]«-Abschnitte an. Die Option VLANFiltering= muss aktiviert sein,
       siehe den Abschnitt »[Bridge]« in systemd.netdev(5).

       VLAN=
           Die auf dem Port erlaubte VLAN-Kennung. Dies kann entweder eine einzelne Kennung oder
           ein Bereich M-N sein. Akzeptiert eine Ganzahl im Bereich 1…4094.

       EgressUntagged=
           The VLAN ID specified here will be used to untag frames on egress. Configuring
           EgressUntagged= implicates the use of VLAN= above and will enable the VLAN ID for
           ingress as well. This can be either a single ID or a range M-N.

       PVID=
           The Port VLAN ID specified here is assigned to all untagged frames at ingress. PVID=
           can be used only once. Configuring PVID= implicates the use of VLAN= above and will
           enable the VLAN ID for ingress as well.

BEISPIELE

       Beispiel 1. Statische Netzwerkkonfiguration

           # /etc/systemd/network/50-static.network
           [Match]
           Name=enp2s0

           [Network]
           Address=192.168.0.15/24
           Gateway=192.168.0.1

       Dies aktiviert die Schnittstelle »enp2s0« mit einer statischen Adresse. Das angegebene
       Gateway wird für die Standardroute verwendet.

       Beispiel 2. DHCP auf Ethernet-Links

           # /etc/systemd/network/80-dhcp.network
           [Match]
           Name=en*

           [Network]
           DHCP=yes

       Dies aktiviert DHCPv4 und DHCPv6 auf allen Schnittstellen, deren Namen mit »en« anfangen
       (d.h. Ethernet-Schnittstellen).

       Beispiel 3. IPv6-Präfix-Delegierung (DHCPv6 PD)

           # /etc/systemd/network/55-dhcpv6-pd-upstream.network
           [Match]
           Name=enp1s0

           [Network]
           DHCP=ipv6

           # Die nachfolgende Einstellung ist optional, um auch einem delegierten Präfx der
           # übergeordneten Schnittstelle eine Adresse zuzuweisen. Falls nicht notwendig,
           # kommentieren Sie die nachfolgende Zeile und den Abschnitt [DHCPPrefixDelegation] aus.
           DHCPPrefixDelegation=yes

           # Falls das übergeordnete Netzwerk Router Advertisement mit gesetztem Bit »Managed«
           # bereitstellt, dann kommentieren Sie die nachfolgende Zeile und die Einstellung
           # WithoutRA= im Abschnitt [DHCPv6] aus.
           IPv6AcceptRA=no

           [DHCPv6]
           WithoutRA=solicit

           [DHCPPrefixDelegation]
           UplinkInterface=:self
           SubnetId=0
           Announce=no

           # /etc/systemd/network/55-dhcpv6-pd-downstream.network
           [Match]
           Name=enp2s0

           [Network]
           DHCPPrefixDelegation=yes
           IPv6SendRA=yes

           # Es wird erwartet, dass der Rechner als Router agiert. Daher ist es normalerweise
           # nicht notwendig, Router Advertisement von anderen Rechnern im nachgeordneten Netzwerk zu
           # empfangen.
           IPv6AcceptRA=no

           [DHCPPrefixDelegation]
           UplinkInterface=enp1s0
           SubnetId=1
           Announce=yes

       Dies aktiviert DHCPv6-PD auf der Schnittstelle enp1s0 als übergeordnete Schnittstelle, auf
       der der DHCPv6-Client läuft, und enp2s0 als nachgeordnete Schnittstelle, zu der das Präfix
       delegiert ist. Die delegierten Präfixe werden mittels IPv6-Router-Advertisement an die
       nachgelagerten Netzwerke verteilt.

       Beispiel 3. IPv6-Präfix-Delegierung (DHCPv4 6RD)

           # /etc/systemd/network/55-dhcpv4-6rd-upstream.network
           [Match]
           Name=enp1s0

           [Network]
           DHCP=ipv4

           # Wenn DHCPv4-6RD verwandt wird, dann unterstützt das übergeordnete Netzwerk kein IPv6.
           # Daher ist es nicht notwendig, auf Router Advertisement zu warten, was standardmäßg aktiv ist.
           IPv6AcceptRA=no

           [DHCPv4]
           Use6RD=yes

           # /etc/systemd/network/55-dhcpv4-6rd-downstream.network
           [Match]
           Name=enp2s0

           [Network]
           DHCPPrefixDelegation=yes
           IPv6SendRA=yes

           # Es wird erwartet, dass der Rechner als Router agiert. Daher ist es normalerweise
           # nicht notwendig, Router Advertisement von anderen Rechnern im nachgeordneten Netzwerk zu
           # empfangen.
           IPv6AcceptRA=no

           [DHCPPrefixDelegation]
           UplinkInterface=enp1s0
           SubnetId=1
           Announce=yes

       Dies aktiviert DHCPv4-6RD auf der Schnittstelle enp1s0 als übergeordnete Schnittstelle,
       auf der der DHCPv4-Client läuft, und enp2s0 als nachgeordnete Schnittstelle, zu der das
       Präfix delegiert ist. Die delegierten Präfixe werden mittels IPv6-Router-Advertisement an
       die nachgelagerten Netzwerke verteilt.

       Beispiel 5. Eine Bridge mit zwei angebundenen Links

           # /etc/systemd/network/25-bridge-static.network
           [Match]
           Name=bridge0

           [Network]
           Address=192.168.0.15/24
           Gateway=192.168.0.1
           DNS=192.168.0.1

           # /etc/systemd/network/25-bridge-slave-interface-1.network
           [Match]
           Name=enp2s0

           [Network]
           Bridge=bridge0

           # /etc/systemd/network/25-bridge-slave-interface-2.network
           [Match]
           Name=wlp3s0

           [Network]
           Bridge=bridge0

       Dies erstellt eine Bridge und ordnet ihr die Geräte »enp2s0« und »wlp3s0« zu. Der Bridge
       wird die angegebene statische Adresse und das angegebene Netzwerk zugewiesen, außerdem
       wird eine Standardroute über das angegebene Gateway hinzugefügt. Der angegebene DNS-Server
       wird zur globalen Liste der DNS-Auflöser hinzugefügt.

       Beispiel 6. Bridge-Port mit VLAN-Weiterleitungen

           # /etc/systemd/network/25-bridge-slave-interface-1.network
           [Match]
           Name=enp2s0

           [Network]
           Bridge=bridge0

           [BridgeVLAN]
           VLAN=1-32
           PVID=42
           EgressUntagged=42

           [BridgeVLAN]
           VLAN=100-200

           [BridgeVLAN]
           EgressUntagged=300-400

       Dies setzt die im vorherigen Beispiel festgelegte Konfiguration für die Schnittstelle
       »enp2s0« außer Kraft und aktiviert VLAN auf diesem Bridge-Port. Es werden die
       VLAN-Kennungen 1-32, 42 und 100-400 erlaubt. Bei Paketen, die mit den VLAN-Kennungen 42
       und 300-400 markiert sind, wird die Markierung entfernt, wenn sie auf dieser Schnittstelle
       ausgegeben werden. Nicht markierten Paketen, die auf dieser Schnittstelle eintreffen, wird
       die VLAN-Kennung 42 zugewiesen.

       Beispiel 7. Verschiedene Tunnel

           /etc/systemd/network/25-tunnels.network
           [Match]
           Name=ens1

           [Network]
           Tunnel=ipip-tun
           Tunnel=sit-tun
           Tunnel=gre-tun
           Tunnel=vti-tun

           /etc/systemd/network/25-tunnel-ipip.netdev
           [NetDev]
           Name=ipip-tun
           Kind=ipip

           /etc/systemd/network/25-tunnel-sit.netdev
           [NetDev]
           Name=sit-tun
           Kind=sit

           /etc/systemd/network/25-tunnel-gre.netdev
           [NetDev]
           Name=gre-tun
           Kind=gre

           /etc/systemd/network/25-tunnel-vti.netdev
           [NetDev]
           Name=vti-tun
           Kind=vti

       Dies wird die Schnittstelle »ens1« hochbringen und einen IPIP-Tunnel, einen SIT-Tunnel,
       einen GRE-Tunnel und einen VTI-Tunnel, die diese verwenden, erstellen.

       Beispiel 8. Ein gebündeltes Gerät

           # /etc/systemd/network/30-bond1.network
           [Match]
           Name=bond1

           [Network]
           DHCP=ipv6

           # /etc/systemd/network/30-bond1.netdev
           [NetDev]
           Name=bond1
           Kind=bond

           # /etc/systemd/network/30-bond1-dev1.network
           [Match]
           MACAddress=52:54:00:e9:64:41

           [Network]
           Bond=bond1

           # /etc/systemd/network/30-bond1-dev2.network
           [Match]
           MACAddress=52:54:00:e9:64:42

           [Network]
           Bond=bond1

       Dies wird ein gebündeltes Gerät »bond1« erstellen und die zwei Geräte mit MAC-Adressen
       52:54:00:e9:64:41 und 52:54:00:e9:64:42 daran anbinden. Zur Erlangung der Adressen wird
       IPv6-DHCP verwandt.

       Beispiel 9. Virtuelles Routen und Weiterleiten (VRF)

       Fügt die Schnittstelle »bond1« zur VRF-Hauptschnittstelle »vrf1« hinzu. Dies wird auf
       dieser Schnittstelle erstellte Routen so umleiten, dass sie in der Routing-Tabelle liegen,
       die bei der VRF-Erstellung definiert wurde. Für Kernel vor 4.8 wird der Verkehr nicht auf
       die Routing-Tabellen des VRF umgeleitet, außer spezifische IP-Regeln werden hinzugefügt.

           # /etc/systemd/network/25-vrf.network
           [Match]
           Name=bond1

           [Network]
           VRF=vrf1

       Beispiel 10. MacVTap

       Dies bringt die Netzwerkschnittstelle »macvtap-test« hoch und hängt sie an »enp0s25« an.

           # /lib/systemd/network/25-macvtap.network
           [Match]
           Name=enp0s25

           [Network]
           MACVTAP=macvtap-test

       Beispiel 11. Eine Xfrm-Schnittstelle mit physisch unterliegendem Gerät.

           # /etc/systemd/network/27-xfrm.netdev
           [NetDev]
           Name=xfrm0
           Kind=xfrm

           [Xfrm]
           InterfaceId=7

           # /etc/systemd/network/27-eth0.network
           [Match]
           Name=eth0

           [Network]
           Xfrm=xfrm0

       Dies erstellt eine »xfrm0«-Schnittstelle und bindet sie an das Gerät »eth0«. Dies erlaubt
       Hardware-basierendes IPSEC-Abladen auf dem »eth0«-nic. Falls Abladen nicht benötigt wird,
       können Xfrm-Schnittstellen dem Grät »lo« zugeordnet werden.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-networkd.service(8), systemd.link(5), systemd.netdev(5),
       systemd-network-generator.service(8), systemd-resolved.service(8)

ANMERKUNGEN

        1. Linklokale Multicast-Namensauflösung
           https://tools.ietf.org/html/rfc4795

        2. Multicast DNS
           https://tools.ietf.org/html/rfc6762

        3. DNS-über-TLS
           https://tools.ietf.org/html/rfc7858

        4. DNSSEC
           https://tools.ietf.org/html/rfc4033

        5. IEEE 802.1AB-2016
           https://standards.ieee.org/findstds/standard/802.1AB-2016.html

        6. ip-sysctl.txt
           https://www.kernel.org/doc/Documentation/networking/ip-sysctl.txt

        7. RFC 4941
           https://tools.ietf.org/html/rfc4941

        8. RFC 1027
           https://tools.ietf.org/html/rfc1027

        9. RFC 6275
           https://tools.ietf.org/html/rfc6275

       10. RFC 5227
           https://tools.ietf.org/html/rfc5227

       11. RFC 4862
           https://tools.ietf.org/html/rfc4862

       12. RFC 3041
           https://tools.ietf.org/html/rfc3041

       13. RFC 3484
           https://tools.ietf.org/html/rfc3484

       14. RFC 4191
           https://tools.ietf.org/html/rfc4191

       15. RFC 8520
           https://tools.ietf.org/html/rfc8520

       16. RFC 7844
           https://tools.ietf.org/html/rfc7844

       17. C-artige Maskierungen
           https://en.wikipedia.org/wiki/Escape_sequences_in_C#Table_of_escape_sequences

       18. RFC 5969
           https://tools.ietf.org/html/rfc5969

       19. RFC 8415
           https://www.rfc-editor.org/rfc/rfc8415.html#section-6.3

       20. RFC 4291
           https://tools.ietf.org/html/rfc4291#section-2.5.4

       21. RFC 7217
           https://tools.ietf.org/html/rfc7217

       22. RFC 2131
           https://www.rfc-editor.org/rfc/rfc2131.html

       23. RFC 2132
           https://www.rfc-editor.org/rfc/rfc2132.html

       24. RFC 1542
           https://tools.ietf.org/html/rfc1542

       25. RFC 4861
           https://tools.ietf.org/html/rfc4861

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

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