Provided by: manpages-de_4.21.0-2_all 

BEZEICHNUNG
systemctl - Steuerung des Systemd-Systems und des Diensteverwalters
ÜBERSICHT
systemctl [OPTIONEN…] BEFEHL [UNIT…]
BESCHREIBUNG
systemctl kann zum Prüfen und Steuern des Zustandes des »Systemd«-Systems und -Diensteverwalters verwandt
werden. Bitte lesen Sie systemd(1) für eine Einführung in die grundlegenden Konzepte und
Funktionalitäten, die dieses Werkezeug verwaltet.
BEFEHLE
Die folgenden Befehle werden verstanden:
Unit-Befehle (Untersuchung und Veränderung)
list-units [MUSTER…]
Listet Units auf, die systemd derzeit im Speicher hat. Dies schließt Units ein, die entweder direkt
oder über eine Abhängigkeit referenziert sind, Units, die durch Anwendungen programmatisch festgelegt
sind und Units, die in der Vergangenheit aktiv waren und fehlschlugen. Standardmäßig werden nur
Units, die aktiv sind, wartende Aufträge haben oder die fehlschlugen, angezeigt; dies kann mit der
Option --all geändert werden. Falls eines oder mehrere MUSTER angegeben sind, werden nur Units, die
auf diese passen, angezeigt. Die angezeigten Units werden zusätzlich durch --type= und --state=
gefiltert, falls diese Optionen angegeben sind.
Beachten Sie, dass dieser Befehl keine Unit-Vorlagen zeigt, sondern nur Instanzen von Unit-Vorlagen.
Unit-Vorlagen, die nicht instanziiert sind, können nicht ausgeführt werden und werden daher niemals
in der Ausgabe dieses Befehls auftauchen. Konkret bedeutet dies, dass foo@.service niemals in dieser
Liste angezeigt wird – außer instanziiert, d.h. als foo@bar.service. Verwenden Sie list-unit-files
(siehe unten), um installierte Unit-Vorlagendateien aufzulisten.
Produziert eine Ausgabe ähnlich zu
UNIT LOAD ACTIVE SUB DESCRIPTION
sys-module-fuse.device loaded active plugged /sys/module/fuse
-.mount loaded active mounted Root Mount
boot-efi.mount loaded active mounted /boot/efi
systemd-journald.service loaded active running Journal Service
systemd-logind.service loaded active running Login Service
● user@1000.service loaded failed failed User Manager for UID 1000
…
systemd-tmpfiles-clean.timer loaded active waiting Daily Cleanup of Temporary Directories
LOAD = Reflects whether the unit definition was properly loaded.
ACTIVE = The high-level unit activation state, i.e. generalization of SUB.
SUB = The low-level unit activation state, values depend on unit type.
123 loaded units listed. Pass --all to see loaded but inactive units, too.
To show all installed unit files use 'systemctl list-unit-files'.
Die Kopfzeilen und die letzte Unit des angegebenen Typs werden unterstrichen, falls das Terminal dies
unterstützt. Ein farbiger Punkt wird neben den Diensten, die maskiert, nicht gefunden oder sonstwie
fehlgeschlagen sind, angezeigt.
Die Spalte LOAD zeigt den Ladezustand, einen aus loaded, not-found, bad-setting, error, masked. Die
Spalte ACTIVE zeigt den allgemeinen Unit-Zustand, einen aus active, reloading, inactive, failed,
activating, deactivating. Die Spalte SUB zeigt den Unit-Typ-spezifischen detaillierten Zustand der
Unit, mögliche Werte hängen vom Unit-Typ ab. Die Liste der möglichen LOAD-, ACTIVE- und SUB-Zustände
ist nicht konstant und neue Systemd-Veröffentlichungen können sowohl Werte hinzufügen als auch welche
entfernen.
systemctl --state=help
Der Befehl kann zur Anzeige der aktuell möglichen Menge von Werten verwandt werden.
Dies ist der Standardbefehl.
list-automounts [MUSTER…]
Listet aktuell im Speicher befindliche Automount-Units, sortiert nach dem Einhängepfad, auf. Falls
eines oder mehrere MUSTER angegeben sind, werden nur Automount-Units, die darauf passen, angezeigt.
Produziert Ausgabe ähnlich zu
WHAT WHERE MOUNTED IDLE TIMEOUT UNIT
/dev/sdb1 /mnt/test no 120s mnt-test.automount
binfmt_misc /proc/sys/fs/binfmt_misc yes 0 proc-sys-fs-binfmt_misc.automount
2 automounts listed.
Siehe auch --show-types, --all und --state=.
Hinzugefügt in Version 252.
list-paths [MUSTER…]
Listet aktuell im Speicher befindliche Pfad-Units, sortiert nach dem Pfad, auf. Falls eines oder
mehrere MUSTER angegeben sind, werden nur Pfad-Units, die darauf passen, angezeigt. Produziert
Ausgabe ähnlich zu
PATH CONDITION UNIT ACTIVATES
/run/systemd/ask-password DirectoryNotEmpty systemd-ask-password-plymouth.path systemd-ask-password-plymouth.service
/run/systemd/ask-password DirectoryNotEmpty systemd-ask-password-wall.path systemd-ask-password-wall.service
/var/cache/cups/org.cups.cupsd PathExists cups.path cups.service
3 paths listed.
Siehe auch --show-types, --all und --state=.
Hinzugefügt in Version 254.
list-sockets [MUSTER…]
Listet aktuell im Speicher befindliche Socket-Units, sortiert nach der Adresse, auf der sie auf
Anfragen warten, auf. Falls eines oder mehrere MUSTER angegeben sind, werden nur Socket-Units, die
darauf passen, angezeigt. Produziert Ausgabe ähnlich zu
LISTEN UNIT ACTIVATES
/dev/initctl systemd-initctl.socket systemd-initctl.service
...
[::]:22 sshd.socket sshd.service
kobject-uevent 1 systemd-udevd-kernel.socket systemd-udevd.service
5 sockets listed.
Beachten Sie: Da die Adressen Leerzeichen enthalten können, ist diese Ausgabe nicht für die
programmatische Verarbeitung geeignet.
Siehe auch --show-types, --all und --state=.
Hinzugefügt in Version 202.
list-timers [MUSTER…]
Listet aktuell im Speicher befindliche Timer-Units, sortiert nach der Zeit, zu der sie ablaufen, auf.
Falls eines oder mehrere MUSTER angegeben sind, werden nur Units, die darauf passen, angezeigt.
Produziert Ausgabe ähnlich zu
NEXT LEFT LAST PASSED UNIT ACTIVATES
- - Thu 2017-02-23 13:40:29 EST 3 days ago ureadahead-stop.timer ureadahead-stop.service
Sun 2017-02-26 18:55:42 EST 1min 14s left Thu 2017-02-23 13:54:44 EST 3 days ago systemd-tmpfiles-clean.timer systemd-tmpfiles-clean.service
Sun 2017-02-26 20:37:16 EST 1h 42min left Sun 2017-02-26 11:56:36 EST 6h ago apt-daily.timer apt-daily.service
Sun 2017-02-26 20:57:49 EST 2h 3min left Sun 2017-02-26 11:56:36 EST 6h ago snapd.refresh.timer snapd.refresh.service
NEXT zeigt die nächste Zeit, zu der der Timer läuft.
LEFT zeigt die Zeitdauer, bis der Timer das nächste Mal läuft.
LAST zeigt die Zeit, zu der der Timer das letzte Mal lief.
PASSED zeigt, welche Zeit vergangen ist, seitdem der Timer letztmalig lief.
UNIT zeigt den Namen des Timers
ACTIVATES zeigt den Namen des Dienstes, den der Timer beim Laufen aktiviert.
Siehe auch --all und --state=.
Hinzugefügt in Version 209.
is-active MUSTER…
Prüft, ob eine der angegebenen Units aktiv ist (d.h. läuft). Liefert einen Exit-Code von 0, falls
mindestens eine aktiv ist oder einen von Null verschiedenen Wert andernfalls. Außer wenn --quiet
angegeben ist, wird dies auch den aktuellen Zustand der Unit auf der Standardausgabe ausgeben.
is-failed [MUSTER…]
Check whether any of the specified units is in the "failed" state. If no unit is specified, check
whether there are any failed units, which corresponds to the "degraded" state returned by
is-system-running. Returns an exit code 0 if at least one has failed, non-zero otherwise. Unless
--quiet is specified, this will also print the current unit or system state to standard output.
Hinzugefügt in Version 197.
status [MUSTER…|PID…]]
Zeigt Laufzeitstatusinformationen über das gesamte System oder über eine oder mehrere Units, gefolgt
von den den jüngsten Protokolldaten aus dem Journal. Falls keine positionsabhängigen Argumente
angegeben sind und kein Unit-Filter mit --type=, --state= oder --failed übergeben wurden, wird der
Status des gesamten Systems angezeigt. Falls mit --all kombiniert, folgt diesem der Status aller
Units. Falls positionsabhängige Argumente angegeben wurden, wird jedes positionsabhängige Argument
als entweder ein anzuzeigender Unit-Name oder als ein Glob-Muster, um Units anzuzeigen, deren Namen
auf das Muster passen oder als PID, um Units, die diese PID enthalten, anzuzeigen, betrachtet. Wird
--type=, --state= oder --failed verwandt, werden Units zusätzlich durch den Zustand TYPE und ACTIVE
gefiltert.
Diese Funktion ist zur Erstellung menschenlesbarer Ausgabe gedacht. Falls Sie nach
Computer-auswertbarer Ausgabe suchen, verwenden Sie stattdessen show. Standardmäßig zeigt diese
Funktion nur die letzten 10 Ausgabezeilen und verkürzte Zeilen, um in das Terminal-Fenster zu passen.
Dies kann mit --lines und --full geändert werden, siehe oben. Zusätzlich verwenden journalctl
--unit=NAME oder journalctl --user-unit=NAME einen ähnlichen Filter für Nachrichten und könnten
praktischer sein.
Beachten Sie, dass diese Aktion nur den Laufzeit-Status anzeigt, d.h. Informationen über den
aktuellen Aufruf der Unit (falls sie läuft) oder den letzten Aufruf (falls sie nicht mehr läuft und
noch nicht vom Speicher freigegeben wurde). Informationen über frühere Aufrufe, Aufrufe von
vorhergehenden Systemstarts oder frühere Aufrufe, bei denen bereits der Speicher freigegeben wurde,
könnten mittels journalctl --unit= abgerufen werden.
Systemd lädt Units implizit nach Notwendigkeit, daher wird die reine Ausführung von status versuchen,
eine Datei zu laden. Der Befehl ist daher nicht nützlich, um zu bestimmen, ob etwas bereits geladen
war oder nicht. Die Units könnten sich auch schnell entladen, nachdem die Aktion abgeschlossen ist,
falls es keinen Grund gibt, sie danach im Speicher zu halten.
Beispiel 1. Beispielausgabe von systemctl status
$ systemctl status bluetooth
● bluetooth.service - Bluetooth service
Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/bluetooth.service; enabled; preset: enabled)
Active: active (running) since Wed 2017-01-04 13:54:04 EST; 1 weeks 0 days ago
Docs: man:bluetoothd(8)
Main PID: 930 (bluetoothd)
Status: "Running"
Tasks: 1
Memory: 648.0K
CPU: 435ms
CGroup: /system.slice/bluetooth.service
└─930 /usr/lib/bluetooth/bluetoothd
Jan 12 10:46:45 example.com bluetoothd[8900]: Not enough free handles to register service
Jan 12 10:46:45 example.com bluetoothd[8900]: Current Time Service could not be registered
Jan 12 10:46:45 example.com bluetoothd[8900]: gatt-time-server: Input/output error (5)
Der Punkt (»●«) verwendet auf unterstützten Terminals Farbe, um den Unit-Zustand auf einen Blick
zusammenzufassen. Zusammen mit seiner Farbe ändert sich die Form entsprechend seines Zustandes:
»inaktiv« oder »Wartung« ist ein weißer Kreis (»○«), »aktiv« ist ein grüner Punkt (»●«),
»Deaktivierend« ist ein weißer Punkt, »Fehlgeschlagen« oder »Fehler« ist ein rotes Kreuz (»×«) und
»Neuladend« ist ein grüner Kreispfeil im Uhrzeigersinn (»↻«).
Die Zeile »Loaded:« in der Ausgabe wird »loaded« anzeigen, falls die Unit in den Speicher geladen
wurde. Andere mögliche Werte für »Loaded:« sind u.A.: »error«, falls es ein Problem beim Laden gab,
»not-found«, falls für diese Unit keine Unit-Datei gefunden wurde, »bad-setting«, falls eine
essenzielle Unit-Datei-Einstellung nicht ausgewertet werden konnte und »masked«, falls die Unit-Datei
maskiert wurde. Zusammen mit dem Pfad zu der Unit-Datei wird diese Zeile auch den Freigabezustand
anzeigen. Freigegebene Units werden in das Abhängigkeitsnetzwerk zwischen Units aufgenommen und daher
beim Systemstart oder über andere Art der Aktivierung gestartet. Lesen Sie die vollständige Tabelle
der möglichen Freigabezustände — einschließlich der Definition von »masked« in der Dokumentation für
den Befehl »is-enabled«.
Die Zeile »Active:« zeigt den aktiven Zustand. Der Wert ist normalerweise »active« oder »inactive«.
Aktiv kann gestartet, gebunden, eingesteckt usw., abhängig vom Unit-Typ, sein. Die Unit könnte auch
gerade dabei sein, ihre Zustände zu ändern und einen Zustand »activating« oder »deactivating« melden.
Ein besonderer Zustand »failed« wird erreicht, wenn der Zustand auf irgendeine Art, z.B. durch einen
Absturz, der Beendigung mit einem Fehler-Code oder einer Zeitüberschreitung, fehlgeschlagen ist.
Falls ein Fehlerzustand erreicht wurde, wird der Grund protokolliert.
show [MUSTER…|AUFTRAG…]
Zeigt die Eigenschaften einer oder mehrerer Units, von Aufträgen oder dem Verwalter selbst. Falls
kein Argument angegeben ist, werden die Eigenschaften des Verwalters angezeigt. Falls ein Unit-Name
angegeben ist, werden die Eigenschaften der Unit angezeigt und falls eine Auftragskennung angegeben
ist, werden die Eigenschaften des Auftrags angezeigt. Standardmäßig werden leere Eigenschaften
unterdrückt. Verwenden Sie --all, um diese auch anzuzeigen. Um bestimmte anzuzeigende Eigenschaften
auszuwählen, verwenden Sie --property=. Dieser Befehl ist dazu gedacht, wannimmer
Computer-auswertbare Ausgabe benötigt wird. Verwenden Sie status, falls Sie formatierte,
menschenlesbare Ausgabe wünschen.
Viele durch systemctl show gezeigte Eigenschaften können direkt auf Konfigurationseigenschaften des
System- und Diensteverwalters und seiner Unit-Dateien abgebildet werden. Beachten Sie, dass die durch
den Befehl angezeigten Eigenschaften im Allgemeinen systemnahe, normalisierte Versionen der
ursprünglichen Konfigurationseinstellungen sind und zusätzlich zur Konfiguration Laufzeitzustand
offenlegen. Eigenschaften für Dienste-Units enthalten beispielsweise die Kennzeichnung des aktuellen
Hauptprozesses des Dienstes als »MainPID« (was Laufzeitzustand ist) und die Zeiteinstellungen werden
immer als Eigenschaften, die in »…Sec« enden, offengelegt, da Mikrosekunden die vom System- und
Diensteverwalter intern verwandte normierte Zeiteinheit sind.
Für Details zu vielen dieser Eigenschaften lesen Sie die Dokumentation der diesen Eigenschaften
zugrundeliegenden D-Bus-Schnittstellen, siehe org.freedesktop.systemd1(5).
cat MUSTER…
Zeigt zugrundeliegende Dateien von einer oder mehr Units. Gibt die »Fragmente« und
»Ergänzungsdateien« (Quelldateien) von Units aus. Jeder Datei wird ein Kommentar vorangestellt, der
den Dateinamen enthält. Beachten Sie, dass dieses die Inhalte der auf Platte zugrundeliegenden
Dateien anzeigt, was sich von dem unterscheiden kann, was der Systemverwalter von diesen Units denkt,
falls die Units seitdem aktualisiert wurden und nicht der Befehl daemon-reload aufgerufen worden war.
Hinzugefügt in Version 209.
help MUSTER…|PID…
Zeigt die Handbuchseiten für eine oder mehrere Units, falls verfügbar. Falls eine PID übergeben wird,
wird die Handbuchseite für die Unit, zu der der Prozess gehört, gezeigt.
Hinzugefügt in Version 185.
list-dependencies [UNIT…]
Zeigt Units, die von den angegebenen Units benötigt und gewünscht werden. Diese rekursive Liste folgt
den Abhängigkeiten Requires=, Requisite=, Wants=, ConsistsOf=, BindsTo= und Upholds=. Falls keine
Units angegeben sind, wird default.target impliziert.
Die angezeigten Units werden zusätzlich durch --type= und --state= gefiltert, falls diese Optionen
angegeben wurden. Beachten Sie, dass in diesem Fall keine Baumstruktur verwandt werden kann, daher
wird --plain impliziert.
Standardmäßig werden nur Ziel-Units rekursiv expandiert. Wenn --all übergeben wird, werden auch alle
anderen Units rekursiv expandiert.
Die Optionen --reverse, --after, --before können zur Änderung, welche Abhängigkeitsarten gezeigt
werden, verwandt werden.
Beachten Sie, dass dieser Befehl nur die derzeit durch den Diensteverwalter im Speicher geladenen
Units aufführt. Insbesondere ist dieser Befehl nicht dazu geeignet, eine vollständige Liste aller
inversen Abhängigkeiten einer bestimmten Unit zu erhalten, da es nicht die von Units erklärten
Abhängigkeiten aufführt, die derzeit nicht geladen sind.
Hinzugefügt in Version 198.
start MUSTER…
Startet (aktiviert) eine oder mehrere auf der Befehlszeile angegebene Units.
Beachten Sie, dass Unit-Glob-Muster auf die Namen der Units, die momentan im Arbeitsspeicher sind,
expandieren. Units, die nicht aktiv und nicht in einem fehlgeschlagenen Zustand sind, sind
normalerweise nicht im Speicher und es wird kein Muster auf sie passen. Bei instanziierten Units ist
Systemd zusätzlich oft in Unkenntnis über den Instanzennamen, bis die Instanz gestartet wurde. Daher
hat die Verwendung von Glob-Mustern mit start nur begrenzten Nutzen. Auch werden sekundäre
Alias-Namen von Units nicht berücksichtigt.
Die Option --all kann auch zum Einsatz auf inaktive Units, die von anderen geladenen Units
referenziert werden, verwandt werden. Beachten Sie, dass dies nicht identisch zum Einsatz auf »alle«
möglichen Units ist, da diese Liste nicht korrekt definiert ist, wie im vorherigen Absatz
beschrieben. Dennoch mag systemctl start --all GLOB nützlich sein, falls alle Units, die auf das
Muster passen, durch ein Ziel hereingezogen werden, welches bekanntermaßen geladen wird.
stop MUSTER…
Stoppt (deaktiviert) eine oder mehrere auf der Befehlszeile angegebene Units.
Dieser Befehl wird fehlschlagen, falls die Unit nicht existiert oder falls das Stoppen der Unit
verboten ist (siehe RefuseManualStop= in systemd.unit(5)). Er wird nicht fehlschlagen, falls einer
der für das Stoppen der Unit konfigurierten Befehle ((ExecStop= usw.) fehlschlägt, da der Verwalter
dennoch die Unit zwangsweise beenden wird.
If a unit that gets stopped can still be triggered by other units, a warning containing the names of
the triggering units is shown. --no-warn can be used to suppress the warning.
reload MUSTER…
Bittet alle auf der Befehlszeile aufgeführten Units, ihre Konfiguration neu zu laden. Beachten Sie,
dass dies die Dienste-spezifische Konfiguration neu lädt, nicht die Unit-Konfiguration von Systemd.
Falls Sie möchten, dass Systemd die Konfiguration einer Unit neu lädt, verwenden Sie den Befehl
daemon-reload. Mit anderen Worten: Im Falle von Apache wird dies die httpd.conf neu in den Webserver
laden, nicht die Systemd-Unit-Datei apache.service.
Dieser Befehl sollte nicht mit dem Befehl daemon-reload verwechselt werden.
restart MUSTER…
Stoppt und startet eine oder mehrere auf der Befehlszeile übergebene Units. Falls die Units noch
nicht laufen, werden sie gestartet.
Beachten Sie, dass das Neustarten einer Unit mit diesem Befehl nicht notwendigerweise alle Ressourcen
der Unit herrausschreibt, bevor sie neu gestartet wird. Beispielsweise wird die Dienste-bezogene
Dateideskriptorspeichereinrichtung (siehe FileDescriptorStoreMax= in systemd.service(5)) intakt
bleiben, solange ein Auftrag in der Unit wartet und wird nur bereinigt, wenn die Unit komplett
gestoppt wird und keine Aufträge mehr warten. Falls gewünscht ist, dass der Dateideskriptorspeicher
auch rausgeschrieben wird, dann sollte während der Neustartaktion ein expliziter Befehl systemctl
stop gefolgt von systemctl start eingegeben werden.
try-restart MUSTER…
Stoppt und startet eine oder mehrere auf der Befehlszeile angegebene Units, falls die Units laufen.
Dies ist wirkungslos, falls die Units nicht laufen.
reload-or-restart MUSTER…
Lädt eine oder mehrere Units neu, falls sie das unterstützen. Falls nicht, werden sie stattdessen
gestoppt und dann gestartet. Falls die Units noch nicht laufen, werden sie gestartet.
try-reload-or-restart MUSTER…
Lädt eine oder mehrere Units neu, falls sie das unterstützen. Falls nicht, werden sie stattdessen
gestoppt und neugestartet. Dies ist wirkungslos, falls die Units nicht laufen.
Hinzugefügt in Version 229.
isolate UNIT
Startet die auf der Befehlszeile angegebene Unit und ihre Abhängigkeiten und stoppt alle anderen,
außer sie haben IgnoreOnIsolate=yes (siehe systemd.unit(5)). Falls ein Unit-Name ohne Erweiterung
angegeben wird, wird eine Erweiterung ».target« angenommen.
Dieser Befehl ist gefährlich, da er sofort Prozesse stoppen wird, die in dem neuen Ziel nicht
freigegeben sind, möglicherweise einschließlich der graphischen Umgebung oder des Terminals, das Sie
gerade benutzen.
Beachten Sie, dass diese Aktion nur auf Units erlaubt ist, bei denen AllowIsolate= aktiviert ist.
Siehe systemd.unit(5) für Details.
kill MUSTER…
Sendet ein UNIX-Prozesssignal an einen oder mehrere Prozesse der Unit. Verwenden Sie --kill-whom=, um
den Prozess auszuwählen, an den das Signal gesandt werden soll. Verwenden Sie --signal=, um das zu
sendende Signal auszuwählen. Kombinieren Sie dies mit --kill-value=, um ein POSIX-Echtzeitsignal mit
einem zugehörigen Wert in die Warteschlange zu stellen.
clean MUSTER…
Entfernt die Konfiguration, den Zustand, den Zwischenspeicher, die Protokolle oder die Laufzeitdaten
der angegebenen Units. Verwenden Sie --what=, um auszuwählen, welche Ressourcenarten Sie entfernen
möchten.Für Dienste-Units kann dies zur Entfernung von mit ConfigurationDirectory=, StateDirectory=,
CacheDirectory=, LogsDirectory= und RuntimeDirectory= konfigurierten Verzeichnissen verwandt werden,
siehe systemd.exec(5) für Details. Es kann auch zum Bereinigen des mittels FileDescriptorStoreMax=
aktivierten Dateideskriptorspeichers verwandt werden, siehe systemd.service(5) zu Details. Für
Timer-Units kann dies zur Bereinigung der dauerhaften Zeitstempeldaten verwandt werden, falls
Persistent= eingesetzt und --what=state ausgewählt ist, siehe systemd.timer(5). Dieser Befehl wird
nur auf Unit angewandt, die eine dieser Einstellungen verwenden. Falls --what= nicht angegeben ist,
werden der Zwischenspeicher- und Laufzeitdaten sowie der Dateideskriptorspeicher entfernt (da diese
drei Datenarten im Allgemeinen redundant und beim nächsten Aufruf der Unit reproduzierbar sind).
Beachten Sie, dass die angegebenen Units gestoppt sein müssen, um diese Aktion aufzurufen.
Hinzugefügt in Version 243.
freeze MUSTER…
Friert eine oder mehrere auf der Befehlszeile angegebene Units mittels des Cgroup-Freezers ein.
Einfrieren einer Unit führt dazu, dass alle Prozesse in der der Unit entsprechenden Cgroup
suspendiert werden. Suspendiert sein bedeutet, dass die Prozesse der Unit nicht zur Ausführung auf
einer CPU eingeplant werden, bis die Unit aufgetaut wird. Beachten Sie, dass dieser Befehl nur auf
Systemen unterstützt wird, die die vereinigte Cgroup-Hierarchie verwenden. Die Unit wird automatisch
aufgetaut, genau bevor ein Auftrag gegen die Unit ausgeführt wird, z.B. bevor die Unit gestoppt wird.
Hinzugefügt in Version 246.
thaw MUSTER…
Taut eine oder mehrere auf der Befehlszeile angegebenen Units auf.
Dies ist die inverse Aktion zum Befehl freeze und nimmt die Ausführung von Prozessen in der Cgroup
der Unit wieder auf.
Hinzugefügt in Version 246.
set-property UNIT EIGENSCHAFT=WERT…
Setzt die angegebenen Unit-Eigenschaften zur Laufzeit, wo dies unterstützt wird. Dies erlaubt die
Änderung von Konfigurationsparametereigenschaften wie Ressourcensteuereinstellungen zur Laufzeit. Es
können nicht alle Eigenschaften zur Laufzeit geändert werden, aber viele
Ressourcensteuereinstellungen (primär die in systemd.resource-control(5)). Die Änderungen werden
sofort angewandt und auf Platte für zukünftige Systemstarts gespeichert, außer --runtime wird
übergeben, wodurch die Einstellungen nur bis zum nächsten Systemneustart angewandt werden. Die Syntax
der Eigenschaftszuweisung folgt eng der Syntax der Zuweisungen in Unit-Dateien.
Beispiel: systemctl set-property foobar.service CPUWeight=200
Falls die angegebene Unit-Datei inaktiv zu sein scheint, werden die Änderungen nur wie früher
beschrieben auf Platte gespeichert, daher werden sie erst beim Starten der Unit zur Geltung kommen.
Beachten Sie, dass dieser Befehl das Ändern mehrerer Eigenschaften auf einmal erlaubt, was gegenüber
der individuellen Einstellung bevorzugt werden sollte.
Beispiel: systemctl set-property foobar.service CPUWeight=200 MemoryMax=2G IPAccounting=yes
Wie bei Unit-Konfigurationseinstellungen führt die Zuweisung der leeren Einstellung normalerweise zum
Zurücksetzen einer Eigenschaft auf ihre Vorgaben.
Beispiel: systemctl set-property avahi-daemon.service IPAddressDeny=
Hinzugefügt in Version 206.
bind UNIT PFAD [PFAD]
Hängt eine Datei oder ein Verzeichnis von dem Rechner in den angegebenen Einhänge-Namensraum der Unit
mit bind ein. Das erste Pfadargument ist die Quelldatei oder das Quellverzeichnis auf dem Rechner,
das zweite Pfadargument ist die Zieldatei oder das Zielverzeichnis in dem Einhänge-Namensraum der
Unit. Falls letzteres fehlt, ist der Zielpfad in dem Einhänge-Namensraum der Unit identisch zum
Quellpfad im Rechner. Wird dies mit dem Schalter --read-only kombiniert, dann wird eine nur-lesbare
Bind-Einhängung erstellt. Wird dies mit dem Schalter --mkdir kombiniert, dann wird der Zielpfad
zuerst erstellt, bevor die Einhängung angewandt wird.
Beachten Sie, dass diese Option zur Zeit nur für Units unterstützt wird, die innerhalb eines
Einhängenamensraums ausgeführt werden (z.B.: mit RootImage=, PrivateMounts= usw.). Dieser Befehl
unterstützt die Bind-Einhängung von Verzeichnissen, regulären Dateien, Geräteknoten,
AF_UNIX-Socket-Knoten sowie FIFOs. Die Bind-Einhängung ist flüchtig und wird sofort zurückgenommen,
sobald sich die Prozesse der aktuellen Unit beenden. Beachten Sie, dass der hier erwähnte Namensraum,
zu dem die Bind-Einhängung hinzugefügt wird, derjenige ist, in dem der Hauptdiensteprozess ausgeführt
wird. Andere Prozesse (die von ExecReload=, ExecStartPre= usw. ausgeführt werden) laufen in einem
dedizierten Namensraum.
If supported by the kernel, any prior mount on the selected target will be replaced by the new mount.
If not supported, any prior mount will be over-mounted, but remain pinned and inaccessible.
Hinzugefügt in Version 248.
mount-image UNIT ABBILD [PFAD [PARTITIONSNAME:EINHÄNGEOPTIONEN]]
Hängt eine Abbild von dem Rechner in den angegebene Einhänge-Namensraum der Unit ein. Das erste
Pfadargument ist das Quellabbild auf dem Rechner, das zweite Pfadargument ist das Zielverzeichnis in
dem Einhänge-Namensraum der Unit (d.h. innerhalb von RootImage=/RootDirectory=). Die folgenden
Argumente, falls vorhanden, werden als Doppelpunkt-getrenntes Tupel von Partitionsnamen und
Kommata-getrennten Listen von Einhängeoptionen für diese Partition interpretiert. Das Format ist
identisch zu der Diensteeinstellung MountImages=. Wird dies mit dem Schalter --read-only kombiniert,
dann wird eine nur-lesbare Einhängung erstellt. Wird dies mit dem Schalter --mkdir kombiniert, dann
wird der Zielpfad zuerst erstellt, bevor die Einhängung angewandt wird.
Beachten Sie, dass diese Option zur Zeit nur für Units unterstützt wird, die innerhalb eines
Einhängenamensraums ausgeführt werden (d.h. mit RootImage=, PrivateMounts= usw.). Beachten Sie, dass
der hier erwähnte Namensraum, zu dem die Abbild-Einhängung hinzugefügt wird, derjenige ist, in dem
der Hauptdiensteprozess ausgeführt wird. Beachten Sie, dass der hier erwähnte Namensraum, zu dem die
Bind-Einhängung hinzugefügt wird, der ist, in dem der Hauptdiensteprozess läuft. Andere Prozesse (die
von ExecReload=, ExecStartPre=, usw. ausgeführt werden), laufen in einem dedizierten Namensraum.
If supported by the kernel, any prior mount on the selected target will be replaced by the new mount.
If not supported, any prior mount will be over-mounted, but remain pinned and inaccessible.
Beispiel:
systemctl mount-image foo.service /tmp/img.raw /var/lib/image root:ro,nosuid
systemctl mount-image --mkdir bar.service /tmp/img.raw /var/lib/baz/img
Hinzugefügt in Version 248.
service-log-level DIENST [STUFE]
Gibt die aktuelle Protokollierstufe, wie sie von DIENST gemeldet wird, aus, falls das Argument STUFE
nicht angegeben ist.
Falls das optionale Argument STUFE bereitgestellt wird, dann wird die aktuelle Protokollierstufe des
Dienstes auf STUFE geändert. Die Protokollierstufe sollte eine typische Syslog-Protokollierstufe
sein, d.h. ein Wert im Bereich 0…7 oder eine der Zeichenketten emerg, alert, crit, err, warning,
notice, info, debug; siehe syslog(3) für Details.
Der Dienst muss über die geeignete Eigenschaft BusName=Ziel verfügen und auch die generische
Schnittstelle org.freedesktop.LogControl1(5) implementieren. (Systemctl wird das generische
D-Bus-Protokoll zum Zugriff auf die Schnittstelle org.freedesktop.LogControl1.LogLevel für den
D-Bus-Namen Ziel verwenden.)
Hinzugefügt in Version 247.
service-log-target DIENST [ZIEL]
Gibt das aktuelle Protokollierziel, wie es von DIENST gemeldet wird, aus, falls das Argument ZIEL
nicht angegeben ist.
Falls das optionale Argument ZIEL bereitgestellt wird, dann wird das aktuelle Protokollierziel des
Dienstes auf ZIEL geändert. Das Protokollierziel sollte eine der Zeichenketten console (für das
Protokollieren in den Standardfehlerausgabestroms des Dienstes), kmsg (für das Protokollieren in den
Kernelprotokollpufer), journal (für das Protokollieren nach systemd-journald.service(8) mittels des
nativen Journal-Protokolls), syslog (für das Protokollieren in das klassische Syslog-Socket
/dev/log), null (für keine Protokollierung) oder auto (für eine automatisch bestimmte Auswahl,
typischerweise äquivalent zu console, falls der Dienst interaktiv aufgerufen wurde und andernfalls
journal oder syslog) sein.
Für die meisten Dienste ergeben nur eine kleine Teilmenge der Protokollierziele Sinn. Insbesondere
sollten »normale« Dienste nur console, journal und null implementieren. Alles andere ist nur für
systemnahe Dienste angemessen, die in der sehr frühen Systemstartphase aktiv sind, bevor korrekte
Protokollierung etabliert ist.
Der Dienst muss über die geeignete Eigenschaft BusName=Ziel verfügen und auch die generische
Schnittstelle org.freedesktop.LogControl1(5) implementieren. (Systemctl wird das generische
D-Bus-Protokoll zum Zugriff auf die Schnittstelle org.freedesktop.LogControl1.LogLevel für den
D-Bus-Namen Ziel verwenden.)
Hinzugefügt in Version 247.
reset-failed [MUSTER…]
Setzt den Zustand »failed« der angegebenen Unit zurück oder, falls kein Unit-Name übergeben wird,
setzt den Zustand aller Units zurück. Wenn eine Unit auf irgendeine Art fehlschlägt (d.h. sich der
Prozess mit einem von Null verschiedenen Fehler-Code beendet, sich abnormal beendet oder in eine
Zeitüberschreitung läuft), tritt sie automatisch in den Zustand »failed« und ihr Exit-Code und ihr
Status wird zur Prüfung durch den Administrator aufgezeichnet, bis der Dienst gestoppt/neugestartet
oder mit diesem Befehl zurückgesetzt ist.
Zusätzlich zum Zurücksetzen des Status »failed« einer Unit setzt dies auch verschiedene andere
Unit-bezogene Eigenschaften zurück: der Startratenbegrenzungszähler aller Unit-Typen wird auf Null
zurückgesetzt, wie auch der Neustartzähler von Dienste-Units. Falls daher die Startbegrenzung (wie
mit StartLimitIntervalSec=/StartLimitBurst= konfiguriert) einer Unit erreicht wird und die Unit es
ablehnt, erneut gestartet zu werden, verwenden Sie diesen Befehl, um sie wieder startbar zu bekommen.
whoami [PID…]
Liefert die Units zurück, zu denen die über die PIDs referenzierten Prozesse gehören (eine pro
Zeile). Falls keine PID angegeben ist, wird die Unit zurückgegeben, in der der Befehl systemctl
aufgerufen wird.
Hinzugefügt in Version 254.
Unit-Dateibefehle
list-unit-files [MUSTER…]
Listet auf dem System installierte Units zusammen mit ihrem Freigabezustand (wie von is-enabled)
gemeldet) auf. Falls ein oder mehrere Muster angegeben sind, werden nur Units, deren Name auf sie
passen, gezeigt (Muster, die auf Unit-Dateisystempfade passen, werden nicht unterstützt).
Anders als list-units wird dieser Befehl zusätzlich zu den explizit instanziierten Units
Vorlagenunits auflisten.
Hinzugefügt in Version 233.
enable UNIT…, enable PFAD…
Gibt eine oder mehrere Units oder Unit-Instanzen frei. Dies wird eine Gruppe von Symlinks erzeugen,
wie dies in dem Abschnitt »[Install]« der angezeigten Unit-Dateien kodiert ist. Nachdem die Symlinks
erstellt wurden, wird die Systemverwalterkonfiguration neu geladen (auf einer zu daemon-reload
äquivalenten Art), um sicherzustellen, dass die Änderungen sofort berücksichtigt werden. Beachten
Sie, dass dies nicht den Effekt hat, dass die freigegebenen Units auch gestartet werden. Falls dies
gewünscht ist, kombinieren Sie den Befehl mit dem Schalter --now oder rufen Sie später start mit
geeigneten Argumenten auf. Beachten Sie, dass bei der Freigabe von Unit-Instanzen (d.h. Freigabe von
Units der Form foo@bar.service) Symlinks mit dem gleichen Namen wie die erstellten Instanzen im
Unit-Konfigurationsverzeichnis erstellt werden, allerdings zeigen sie auf die einzelne
Vorlagen-Unit-Datei, aus der sie instanziiiert wurden.
Dieser Befehl erwartet entweder gültige Unit-Namen (in diesem Fall werden verschiedene
Unit-Datei-Verzeichnisse automatisch nach Unit-Dateien mit geeigneten Namen durchsucht) oder absolute
Pfade zu Unit-Dateien (in diesem Fall werden die Dateien direkt eingelesen). Falls eine angegebene
Unit-Datei sich außerhalb der gewöhnlichen Unit-Dateiverzeichnisse befindet, wird ein zusätzlicher
Symlink erstellt, der sie in den Unit-Konfigurationspfad verlinkt, und daher sicherstellt, dass sie
durch Befehle wie start gefunden wird. Das Dateisystem, in dem sich die verlinkten Unit-Dateien
befinden, muss verfügbar sein, wenn Systemd gestartet wird (z.B. ist alles unterhalb von /home/ oder
/var/ nicht erlaubt, außer diese Verzeichnisse befinden sich auf dem Wurzeldateisystem).
Dieser Befehl wird die ausgeführten Dateisystemaktionen ausgeben. Diese Ausgabe kann durch Übergabe
von --quiet unterdrückt werden.
Beachten Sie, dass diese Aktion nur die in dem Abschnitt »[Install]« der Unit-Dateien vorgeschlagenen
Symlinks erstellt. Obwohl dieser Befehl die empfohlene Art ist, das Unit-Konfigurationsverzeichnis zu
bearbeiten, steht es dem Administrator frei, manuell zusätzliche Änderungen vorzunehmen, indem er in
diesem Verzeichnis Symlinks anlegt oder entfernt. Dies ist besonders nützlich, um Konfigurationen zu
erstellen, die von den vorgeschlagenen Standardinstallationen abweichen. In diesem Falle muss der
Administrator sicherstellen, daemon-reload wo notwendig aufzurufen, um sicherzustellen, dass die
Änderungen berücksichtigt werden.
Wird diese Aktion auf Units ohne Installationsinformationen angewandt, wird daüber eine Warnung
angezeigt. Diese Warnung kann mit --no-warn unterdrückt werden.
Freigeben von Units sollte nicht mit dem Starten (Aktivieren) verwechselt werden, wie dies durch den
Befehl start erfolgt. Freigeben und starten von Units ist orthogonal: Units können freigegeben sein,
ohne gestartet zu sein und gestartet, ohne freigegeben zu sein. Die Freigabe hängt die Unit an
verschiedenen vorgeschlagenen Stellen ein (beispielsweise so, dass die Unit automatisch beim
Systemstart gestartet wird oder wenn ein bestimmte Art von Hardware eingesteckt wird). Starten führt
den Daemon-Prozess tatsächlich aus (im Falle von Dienste-Units) oder bindet das Socket (im Falle von
Socket-Units) und so weiter.
Abhängig davon ob --system, --user, --runtime oder --global angegeben wurde, gibt dies die Unit für
das System, nur den aufrufenden Benutzer, nur für diesen Systemstart oder für alle zukünftigen
Anmeldungen aller Benutzer frei. Beachten Sie, dass in letzterem Fall keine
Systemd-Daemonkonfiguration neu geladen wird.
Die Verwendung von enable auf maskierten Units wird nicht unterstützt und führt zu einem Fehler.
disable UNIT…
Schaltet eine oder mehrere Units aus. Dies entfernt alle Symlinks auf die Unit-Dateien, die den
angegebenen Units aus dem Unit-Konfigurationsverzeichnis hinterlegt sind und nimmt daher alle durch
enable oder link vorgenommenen Änderungen zurück. Beachten Sie, dass dies alle Symlinks auf passende
Unit-Dateien entfernt, einschließlich manuell erstellter Symlinks, und nicht nur die tatsächlich von
enable oder link erstellten. Beachten Sie, dass zwar disable den Effekt von enable rückgängig macht,
die zwei Befehle aber ansonsten nicht symmetrisch sind, da disable mehr Symlinks entfernen könnte,
als ein vorheriger Aufruf von enable für die gleiche Unit erstellte.
Dieser Befehl erwartet nur gültige Unit-Namen, er akzeptiert keine Pfade zu Unit-Dateien.
Zusätzlich zu den als Argument angegebenen Unit-Dateien werden alle Units ausgeschaltet, die in der
in Abschnitt »[Install]« aufgeführten Einstellung Also= in jeder der Unit-Dateien, auf die agiert
wird, enthalten sind.
Dieser Befehl lädt implizit die Systemverwalterkonfiguration nach Abschluss der Aktion neu. Beachten
Sie, dass dieser Befehl die ausgeschalteten Units nicht implizit stoppt. Falls dies gewünscht ist,
kombinieren Sie diesen Befehl entweder mit dem Schalter --now oder rufen Sie den Befehl stop mit
geeigneten Argumenten später auf.
Dieser Befehl wird Informationen über die ausgeführten Dateisystemaktionen (Entfernung der Symlinks)
ausgeben. Durch Übergabe von --quiet kann diese Ausgabe unterdrückt werden.
If a unit gets disabled but its triggering units are still active, a warning containing the names of
the triggering units is shown. --no-warn can be used to suppress the warning.
Wird dieser Befehl zusammen mit --user verwandt, könnten die Units, auf denen agiert wird, in einem
globalen Bereich dennoch aktiviert und daher automatisch gestartet werden, selbst wenn sie im
Benutzerbereich automatisch deaktiviert wurden. In diesem Fall wird eine Warnung dazu ausgegeben, die
mittels --no-warn unterdrückt werden kann.
Dieser Befehl berücksichtigt --system, --user, --runtime, --global und --no-warn auf eine ähnliche
Art wie enable.
Hinzugefügt in Version 238.
reenable UNIT…
Gibt eine oder mehrere Units erneut frei, wie dies auf der Befehlszeile angegeben ist. Dies ist eine
Kombination von disable und enable und ist nützlich, um die Symlinks, mit der eine Unit-Datei
freigegeben wird, auf die in seinem Abschnitt »[Install]« konfigurierten Vorgaben zurückzusetzen.
Dieser Befehl erwartet nur einen Unit-Namen und akzeptiert keine Pfade zu Unit-Dateien.
Hinzugefügt in Version 238.
preset UNIT…
Setzt den Status Freigegeben/Ausgeschaltet einer oder mehrerer Unit-Dateien, wie auf der Befehlszeile
angegeben, auf die in den Voreinstellungsrichtliniendateien konfigurierten Standardwerte zurück. Dies
hat den gleichen Effekt wie disable oder enable, abhängig davon, wie die Unit in den
Voreinstellungsdateien aufgeführt ist.
Verwenden Sie --preset-mode=, um zu steuern, ob Units freigegeben und ausgeschaltet oder nur
freigegeben oder nur ausgeschaltet sein sollen.
Falls die Unit keine Installationsinformationen überträgt, wird sie durch diesen Befehl ohne
Rückmeldung ignoriert. UNIT muss ein echter Unit-Name sein, jeder Aliasname wird ohne Rückmeldung
ignoriert.
Weitere Informationen über das Format der Voreinstellungsrichtlinien finden Sie unter
systemd.preset(5).
Hinzugefügt in Version 238.
preset-all
Setzt alle installierten Unit-Dateien auf die in der Voreinstellungsrichtliniendatei konfigurierten
Vorgaben zurück (siehe oben).
Verwenden Sie --preset-mode=, um zu steuern, ob Units freigegeben und ausgeschaltet oder nur
freigegeben oder nur ausgeschaltet sein sollen.
Hinzugefügt in Version 215.
is-enabled UNIT…
Prüft, ob eine der angegebenen Unit-Dateien eingeschaltet ist (wie mit enable). Liefert einen
Exit-Code 0 zurück, falls mindestens eine freigegeben ist, andernfalls eine von Null verschiedene
Zahl. Gibt den derzeitigen Freigabestatus (siehe Tabelle) aus. Um diese Ausgabe zu unterdrücken,
verwenden Sie --quiet. Um Installationsziele anzuzeigen, verwenden Sie --full.
Tabelle 1. Ausgabe von is-enabled
┌───────────────────┬──────────────────────────────┬───────────┐
│ Name │ Beschreibung │ Exit-Code │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "enabled" │ Über .wants/, .requires/ │ │
├───────────────────┤ oder Alias=-Symlinks │ │
│ "enabled-runtime" │ freigegeben (dauerhaft in │ 0 │
│ │ /etc/systemd/system/ oder │ │
│ │ flüchtig in │ │
│ │ /run/systemd/system/). │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "linked" │ Über einen oder mehrere │ │
├───────────────────┤ Symlinks auf die Unit-Datei │ │
│ "linked-runtime" │ verfügbar gemacht (dauerhaft │ │
│ │ in /etc/systemd/system/ oder │ │
│ │ flüchtig in │ > 0 │
│ │ /run/systemd/system/), │ │
│ │ obwohl die Unit-Datei selbst │ │
│ │ außerhalb des │ │
│ │ Unit-Dateisuchpfades liegen │ │
│ │ kann. │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "alias" │ Der Name ist ein Alias │ 0 │
│ │ (Symlink auf eine andere │ │
│ │ Unit-Datei). │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "masked" │ Komplett ausgeschaltet, so │ │
├───────────────────┤ dass jede Startaktion darauf │ │
│ "masked-runtime" │ fehlschlägt (dauerhaft in │ > 0 │
│ │ /etc/systemd/system/ oder │ │
│ │ flüchtig in │ │
│ │ /run/systemd/systemd/). │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "static" │ Die Unit-Datei ist nicht │ 0 │
│ │ freigegeben und hat keine │ │
│ │ Vorkehrungen für die │ │
│ │ Freigabe in dem │ │
│ │ Unit-Dateiabschnitt │ │
│ │ »[Install]«. │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "indirect" │ Die Unit-Datei selbst ist │ 0 │
│ │ nicht freigegeben, hat aber │ │
│ │ etwas in der Einstellung │ │
│ │ Also= im Abschnitt │ │
│ │ »[Install]« der Unit-Datei, │ │
│ │ wo andere Unit-Dateien │ │
│ │ aufgeführt sind, die │ │
│ │ freigegeben werden können, │ │
│ │ oder sie hat einen Alias │ │
│ │ unter einem anderen Namen │ │
│ │ durch einen Symlink, der │ │
│ │ nicht auch in Also= │ │
│ │ angegeben ist. Für │ │
│ │ Vorlagen-Unit-Dateien ist │ │
│ │ eine Instanz, die sich von │ │
│ │ der in DefaultInstance= │ │
│ │ angegebenen unterscheidet, │ │
│ │ freigegeben. │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "disabled" │ Die Unit-Datei ist nicht │ > 0 │
│ │ freigegeben, enthält aber │ │
│ │ einen Abschnitt »[Install]« │ │
│ │ mit │ │
│ │ Installationsanweisungen. │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "generated" │ Die Unit wurde dynamisch mit │ 0 │
│ │ einem Generatorwerkzeug │ │
│ │ erstellt. Siehe │ │
│ │ systemd.generator(7). │ │
│ │ Erstellte Unit-Dateien │ │
│ │ können nicht freigegeben │ │
│ │ werden, sie werden implizit │ │
│ │ durch ihren Generator │ │
│ │ freigegeben. │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "transient" │ Die Unit-Datei wurde │ 0 │
│ │ dynamisch mit der │ │
│ │ Laufzeit-API erstellt. │ │
│ │ Flüchtige Units können nicht │ │
│ │ freigegeben werden. │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "bad" │ Die Unit-Datei ist ungültig │ > 0 │
│ │ oder ein anderer Fehler ist │ │
│ │ aufgetreten. Beachten Sie, │ │
│ │ dass is-enabled diesen │ │
│ │ Zustand nicht tatsächlich │ │
│ │ zurückliefern wird, sondern │ │
│ │ stattdessen eine │ │
│ │ Fehlermeldung ausgeben wird. │ │
│ │ Die durch list-unit-files │ │
│ │ dargestellte │ │
│ │ Unit-Datei-Auflistung könnte │ │
│ │ sie allerdings enthalten. │ │
├───────────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ "not-found" │ Die Unit-Datei existiert │ 4 │
│ │ nicht. │ │
└───────────────────┴──────────────────────────────┴───────────┘
Hinzugefügt in Version 238.
mask UNIT…
Blendet eine oder mehrere Units, wie auf der Befehlszeile angegeben, aus. Dies wird die Unit-Dateien
nach /dev/null linken, wodurch sie nicht gestartet werden können. Dies ist eine stärkere Version von
disable, da sie alle Arten von Aktivierung der Unit verbietet, einschließlich der Freigabe und
manueller Aktivierung. Verwenden Sie diese Option mit Vorsicht. Die Option --runtime wird
berücksichtigt, um nur bis zum nächsten Systemneustart auszublenden. Die Option --now kann verwandt
werden, um sicherzustellen, dass die Units auch gestoppt werden. Dieser Befehl erwartet nur gültige
Unit-Namen, er akzeptiert keine Unit-Dateipfade.
Beachten Sie, dass dies einen Symlink unter dem Namen der Unit in /etc/systemd/system/ (falls
--runtime nicht angegeben ist) oder /run/systemd/system/ (falls --runtime angegeben ist) erstellt.
Falls eine passende Unit-Datei unter diesen Verzeichnissen bereits existiert, wird diese Aktion daher
fehlschlagen. Das bedeutet, dass diese Aktion primär zum Maskieren von Units nützlich ist, die vom
Lieferanten ausgeliefert werden (da diese in /usr/lib/systemd/system/ und nicht in den vorher
erwähnten Verzeichnissen ausgeliefert werden), funktioniert aber typischerweise nicht für lokal
erstellte Units (da diese typischerweise in den zwei vorher erwähnten Verzeichnissen abgelegt
werden). Ähnliche Beschränkungen gelten für den Modus --user. In diesem Fall befinden sich die
Verzeichnisse allerdings unterhalb des Home-Verzeichnis des Benutzers.
If a unit gets masked but its triggering units are still active, a warning containing the names of
the triggering units is shown. --no-warn can be used to suppress the warning.
Hinzugefügt in Version 238.
unmask UNIT…
Blendet eine oder mehrere Unit-Dateien, wie auf der Befehlszeile angegeben, ein. Dies macht die
Wirkung von mask rückgängig. Dieser Befehl erwartet nur gültige Unit-Namen, er akzeptiert keine
Unit-Dateipfade.
Hinzugefügt in Version 238.
link PFAD…
Linkt eine Unit-Datei, die nicht im Unit-Dateisuchpfad ist, in den Dateisuchpfad. Dieser Befehl
erwartet einen absoluten Pfad zu einer Unit-Datei. Die Wirkung kann mit disable zurückgenommen
werden. Die Wirkung des Befehls besteht darin, dass die Unit-Datei für Befehle wie start verfügbar
gemacht wird, obwohl sie nicht direkt im Unit-Dateisuchpfad installiert ist. Das Dateisystem, in dem
sich die verlinkte Unit-Datei befindet, muss beim Start von Systemd zugreifbar sein (d.h. alles
unterhalb von /home/ oder /var/ ist nicht erlaubt, außer diese Verzeichnisse befinden sich im
Wurzeldateisystem).
Hinzugefügt in Version 233.
revert UNIT…
Bringt eine oder mehrere Unit-Dateien auf die Version des Lieferanten zurück. Dieser Befehl entfernt
Ergänzungskonfigurationsdateien, die die angegebene Unit verändern, sowie alle benutzerkonfigurierten
Unit-Dateien, die eine passende, vom Lieferanten bereitgestellte Unit-Datei außer Kraft setzen.
Konkret wird für eine Unit »foo.service« das passende Verzeichnis »foo.service.d/« mit allen darin
enthaltenen Dateien entfernt, sowohl unterhalb der dauerhaften als auch der
Laufzeitkonfigurationsverzeichnisse (d.h. unterhalb von /etc/systemd/system und /run/systemd/system).
Falls es von der Unit-Datei eine durch den Lieferanten bereitgestellte Version gibt (d.h. eine
Unit-Datei unterhalb von /usr/), werden alle passenden dauerhaften und Laufzeit-Unit-Dateien, die
diese außer Kraft setzen, auch entfernt. Beachten Sie, dass eine Unit-Datei, für die es keine vom
Lieferanten bereitgestellte Version gibt (d.h. sie wurde nur unterhalb von /etc/systemd/system oder
/run/systemd/system definiert, aber nicht in einer Unit-Datei unterhalb von /usr/), nicht entfernt
wird. Falls eine Unit ausgeblendet ist, wird sie eingeblendet.
Dieser Befehl kann effektiv dazu verwandt werden, alle mit systemctl edit, systemctl set-property und
systemctl mask vorgenommenen Änderungen zurückzusetzen und alle ursprünglichen Unit-Dateien mit ihren
Einstellungen wieder zur Wirkung zu bringen.
Hinzugefügt in Version 230.
add-wants ZIEL UNIT…, add-requires ZIELUNIT…
Fügt zu dem ZIEL für eine oder mehrere Units Abhängigkeiten »Wants=« bzw. »Requires=« hinzu.
Dieser Befehl berücksichtigt --system, --user, --runtime und --global auf eine ähnliche Art wie
enable.
Hinzugefügt in Version 217.
edit UNIT…
Bearbeitet ein Ergänzungsschnippsel oder eine gesamte Ersetzungsdatei, falls --full angegeben ist,
oder erweitert die angegebene Unit oder setzt sie außer Kraft.
Abhängig davon, ob --system (die Vorgabe), --user, oder --global angegeben ist, erstellt dieser
Befehl für jede Unit eine Ergänzungsdatei, entweder für das System, für den aufrufenden Benutzer oder
für alle zukünftigen Anmeldungen aller Benutzer. Dann wird der Editor (siehe den Abschnitt »Umgebung«
unten) mit temporären Dateien aufgerufen, die an den wirklichen Ort geschrieben werden, falls der
Editor erfolgreich beendet wird.
Falls --drop-in= angegeben ist, wird der übergebene Ergänzungsdateiname statt des standardmäßigen
override.conf verwandt.
Falls --full angegeben ist, wird diese die ursprüngliche Unit kopieren, statt Ergänzungsdateien zu
erstellen.
Falls --force angegeben ist und eine der Units nicht existiert, werden neue Unit-Dateien für die
Bearbeitung geöffnet.
Falls --runtime angegeben ist, wird die Änderung temporär in /run/ vorgenommen und geht beim nächsten
Neustart verloren.
Falls die temporäre Datei beim Beenden leer ist, wird die Änderung der zugehörigen Unit abgebrochen.
Nachdem die Units bearbeitet wurden, wird die Systemd-Konfiguration neu geladen (auf eine Art, die
äquivalent zu daemon-reload ist).
Beachten Sie, dass dieser Befehl nicht zur Bearbeitung ferner Units verwandt werden kann und dass Sie
keine Units, die in /etc/ liegen, temporär bearbeiten können, da diese vor /run/ Vorrang haben.
Hinzugefügt in Version 218.
get-default
Liefert das Standardziel, in welches der Systemstart erfolgt, zurück. Dies liefert den
Ziel-Unit-Namen, auf das der Alias (Symlink) von default.target zeigt.
Hinzugefügt in Version 205.
set-default ZIEL
Setzt das Vorgabeziel, in das der Systemstart erfolgen soll. Dies setzt (als Symlink) den
default.target-Alias auf die angegebene Ziel-Unit.
Hinzugefügt in Version 205.
Maschinenbefehle
list-machines [MUSTER…]
Listet den Rechner und alle laufenden Container mit ihren Zuständen auf. Falls eines oder mehrere
MUSTER angegeben sind, werden nur auf die Muster passende Container angezeigt.
Hinzugefügt in Version 212.
Auftragsbefehle
list-jobs [MUSTER…]
Listet laufende Aufträge auf. Falls eines oder mehrere MUSTER angegeben sind, werden nur Aufträge von
Units, die auf die Muster passen, angezeigt.
Wird dies mit --after oder --before kombiniert, wird die Liste mit Informationen darüber
angereichert, auf welchen anderen Auftrag jeder Auftrag wartet und welche anderen Aufträge auf ihn
warten, siehe oben.
Hinzugefügt in Version 233.
cancel [AUFTRAG…]
Bricht einen oder mehrere auf der Befehlszeile durch ihre numerische Auftragskennung angegebene
Aufträge ab. Falls keine Auftragskennung angegeben ist, werden alle wartenden Aufträge abgebrochen.
Hinzugefügt in Version 233.
Umgebungsbefehle
systemd unterstützt einen Umgebungsblock, der an vom Systemverwalter erzeugte Prozesse übergeben wird.
Die Namen der Variablen können ASCII-Buchstaben, Ziffern und das Unterstrichzeichen enthalten.
Variablennamen dürfen nicht leer sein oder mit einer Ziffer starten. In den Variablenwerten sind die
meisten Zeichen erlaubt, aber die gesamte Sequenz muss gültiges UTF-8 sein. (Beachten Sie, dass
Steuerzeichen wie der Zeilenumbruch (NL), der Tabulator (TAB) oder das Maskierzeichen (ESC) gültiges
ASCII und damit gültiges UTF-8 sind). Die Gesamtlänge des Umgebungsblocks ist auf den Wert _SC_ARG_MAX,
der in sysconf(3) definiert ist, begrenzt.
show-environment
Zeigt den Umgebungsblock des Systemd-Verwalters an. Dies ist der Umgebungsblock, der an alle vom
Verwalter erzeugten Prozesse übergeben wird. Der Umgebungsblock wird in einer direkten Form, geeignet
für die Einbindung in die meisten Shells, ausgegeben. Falls in den Variablenwerten keine besonderen
Zeichen oder Leerraumzeichen enthalten sind, erfolgt keine Maskierung und die Zuweisungen haben die
Form »VARIABLE=Wert«. Falls Leerraumzeichen oder Zeichen, die für die Shell eine besondere Bedeutung
haben, vorhanden sind, wird Dollar-Einzelanführungszeichen-Maskierung verwandt und die Zuweisungen
haben die Form »VARIABLE=$'Wert'«. Diese Syntax wird bekanntermaßen von bash(1), zsh(1), ksh(1) und
der busybox(1)-ash(1), aber nicht von dash(1) und fish(1) unterstützt.
set-environment VARIABLE=WERT…
Setzt eine oder mehrere Systemd-Verwalter-Umgebungsvariablen, wie auf der Befehlszeile angegeben.
Dieser Befehl wird fehlschlagen, falls die Variablennamen und -werte nicht den vorher beschriebenen
Regeln folgen.
Hinzugefügt in Version 233.
unset-environment VARIABLE…
Setzt eine oder mehrere Umgebungsvariablen des Systemd-Verwalters zurück. Falls nur ein Variablenname
angegeben ist, wird er unabhängig von seinem Wert entfernt. Falls eine Variable und ein Wert
angegeben werden, wird die Variable nur entfernt, falls sie den angegebenen Wert hat.
Hinzugefügt in Version 233.
import-environment VARIABLE…
Importiert alle, eine oder mehrere Umgebungsvariablen, die auf dem Client gesetzt sind, in den
Umgebungsblock des Systemd-Verwalters. Falls eine Liste mit einer oder mehrerer
Umgebungsvariablennamen übergeben wird, werden deren Wert auf der Client-Seite dann in den
Umgebungsblock des Verwalters importiert. Falls Namen davon keine gültigen Umgebungsvariablen sind
oder gemäß der oben beschriebenen Regeln ungültige Werte haben, wird ein Fehler ausgelöst. Falls
keine Argumente übergeben werden, wird der gesamte, vom Prozess systemctl geerbte Umgebungsblock
importiert. In diesem Modus werden alle geerbten und ungültigen Variablen stillschweigend ignoriert.
Der Import des vollständigen ererbten Umgebungsblocks (der Aufruf dieses Befehls ohne Argumente) ist
als veraltet markiert. Eine Shell setzt Dutzende von Variablen, die nur lokal Sinn ergeben und nur
für Prozesse gedacht sind, die Abkömmlinge der Shell sind. Solche Variablen sind im globalen
Umgebungsblock für andere Prozesse verwirrend.
Hinzugefügt in Version 209.
Zustandsbefehle für den Verwalter
daemon-reload
Lädt die Systemverwalterkonfiguration neu. Dies wird alle Generatoren neu ausführen (siehe
systemd.generator(7)), alle Unit-Dateien neu laden und den gesamten Abhängigkeitsbaum neu erstellen.
Während der Daemon neu geladen wird, bleiben sämtliche Sockets, an denen Systemd aufgrund von
Benutzerkonfiguration auf Anfragen wartet, erreichbar.
Dieser Befehl sollte nicht mit dem Befehl reload durcheinandergebracht werden.
daemon-reexec
Führt den Systemd-Verwalter neu aus. Dies wird den Verwalterzustand serialisieren, die Prozesse neu
ausführen und den Zustand wieder deserialisieren. Dieser Befehl ist eigentlich nur für die
Fehlersuche und Paket-Upgrades geeignet. Manchmal mag er für schwergewichtige daemon-reload hilfreich
sein. Während der Daemon neu ausgeführt wird, bleiben sämtliche Sockets, an denen Systemd aufgrund
von Benutzerkonfiguration auf Anfragen wartet, erreichbar.
log-level [STUFE]
Zeigt die aktuelle Protokollierstufe des Verwalters an, falls kein Argument angegeben ist. Falls das
optionale Argument STUFE bereitgestellt wird, dann ändert der Befehl die aktuelle Protokollierstufe
des Verwalters auf STUFE (akzeptiert die gleichen Werte wie für das in systemd(1) beschriebene
--log-level=).
Hinzugefügt in Version 244.
log-target [ZIEL]
Zeigt das aktuelle Protokollierziel des Verwalters an, falls kein Argument angegeben ist. Falls das
optionale Argument ZIEL bereitgestellt wird, dann ändert der Befehl das aktuelle Protokollierziel des
Verwalters auf ZIEL (akzeptiert die gleichen Werte wie für das in systemd(1) beschriebene
--log-target=).
Hinzugefügt in Version 244.
service-watchdogs [yes|no]
Zeigt den aktuellen Zustand des Laufzeitdienste-Watchdogs an, falls kein Argument angegeben ist.
Falls ein optionales logisches Argument bereitgestellt wird, werden die globalen
Laufzeitdienste-Watchdogs (WatchdogSec=) und Notfallaktionen (z.B. OnFailure= oder StartLimitAction=)
aktiviert oder deaktiviert; siehe systemd.service(5). Der Hardware-Watchdog ist von dieser
Einstellung nicht betroffen.
Hinzugefügt in Version 244.
Systembefehle
is-system-running
Prüft, ob das System einsatzfähig ist. Dies liefert Erfolg (Exit-Code 0) zurück, wenn das System
komplett hochgefahren und im Betrieb und insbesondere nicht beim Hochfahren, beim Herunterfahren oder
im Wartungsmodus ist und wenn keine Dienste fehlgeschlagen sind. Ansonsten wird ein Fehlschlag
zurückgeliefert (Exit-Code ist nicht null). Zusätzlich wird der aktuelle Zustand in einer kurzen
Zeichenkette auf der Standardausgabe ausgegeben, siehe nachfolgende Tabelle. Verwenden Sie --quiet
zum Unterdrücken dieser Ausgabe.
Verwenden Sie --wait, um darauf zu warten, dass der Systemstartprozess abgeschlossen ist, bevor der
aktuelle Zustand angezeigt und der angemessene Fehlerstatus zurückgeliefert wird. Falls --wait in
Verwendung ist, werden die Zustände initializing oder starting nicht gemeldet, stattdessen wird der
Befehl blockieren, bis ein späterer Zustand (wie running oder degraded) erreicht ist.
Tabelle 2. Ausgabe von is-system-running
┌──────────────┬──────────────────────────────┬───────────┐
│ Name │ Beschreibung │ Exit-Code │
├──────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ initializing │ Früher Systemstart, vor │ > 0 │
│ │ basic.target erreicht oder │ │
│ │ der Wartungs- Zustand │ │
│ │ betreten wurde. │ │
├──────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ starting │ Späte Startphase, bevor die │ > 0 │
│ │ Auftragswarteschlange │ │
│ │ erstmalig in den Leerlauf │ │
│ │ geht oder eines der │ │
│ │ Rettungsziele erreicht wird. │ │
├──────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ running │ Das System ist komplett │ 0 │
│ │ betriebsbereit. │ │
├──────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ degraded │ Das System ist │ > 0 │
│ │ betriebsbereit, aber eine │ │
│ │ oder mehrere Units sind │ │
│ │ fehlgeschlagen. │ │
├──────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ maintenance │ Das Rettungs- oder │ > 0 │
│ │ Notfallziel ist aktiv. │ │
├──────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ stopping │ Der Verwalter fährt sich │ > 0 │
│ │ herunter. │ │
├──────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ offline │ Der Verwalter läuft nicht. │ > 0 │
│ │ Insbesondere ist dies der │ │
│ │ Betriebszustand, falls ein │ │
│ │ inkompatibles Programm als │ │
│ │ Systemverwalter (PID 1) │ │
│ │ läuft. │ │
├──────────────┼──────────────────────────────┼───────────┤
│ unknown │ Der Betriebszustand konnte │ > 0 │
│ │ aufgrund von fehlenden │ │
│ │ Ressourcen oder einer │ │
│ │ anderen Fehlerursache nicht │ │
│ │ bestimmt werden. │ │
└──────────────┴──────────────────────────────┴───────────┘
Hinzugefügt in Version 215.
default
Betritt den Standardmodus. Dies ist zu systemctl isolate default.target äquivalent. Diese Aktion
blockiert standardmäßig, verwenden Sie --no-block für asynchrones Verhalten.
rescue
Betritt den Rettungsmodus. Dies ist zu systemctl isolate rescue.target äquivalent. Diese Aktion
blockiert standardmäßig, verwenden Sie --no-block für asynchrones Verhalten.
emergency
Betritt den Notfallmodus. Dies ist zu systemctl isolate emergency.target äquivalent. Diese Aktion
blockiert standardmäßig, verwenden Sie --no-block für asynchrones Verhalten.
halt
Fährt das System herunter und hält es an. Dies ist größtenteils äquivalent zu systemctl start
halt.target --job-mode=replace-irreversibly --no-block, gibt aber auch eine Wall-Nachricht an alle
Benutzer aus. Dieser Befehl ist asynchron; er wird zurückkehren, nachdem die Halt-Aktion in die
Warteschlange eingereiht ist, ohne darauf zu warten, dass er abgeschlossen ist. Beachten Sie, dass
diese Aktion einfach den Betriebssystemkernel nach dem Herunterfahren anhalten wird, die Hardware
verbleibt eingeschaltet. Verwenden Sie systemctl poweroff, um das System auszuschalten (siehe unten).
Falls mit --force kombiniert, wird das Herunterfahren aller laufenden Dienste übersprungen, alle
Prozesse werden aber getötet und alle Dateisysteme ausgehängt oder nur lesbar eingehängt, sofort
danach erfolgt das Anhalten des Systems. Falls --force zweimal angegeben ist, wird die Aktion sofort
ausgeführt, ohne irgendeinen Prozess zu beenden oder ein Dateisystem auszuhängen. Dies kann zu
Datenverlust führen. Beachten Sie, dass die Halt-Aktion von systemctl selbst ausgeführt wird, wenn
--force zweimal angegeben wird und der Systemverwalter dann nicht kontaktiert wird. Dies bedeutet,
dass der Befehl selbst dann erfolgreich sein sollte, wenn der Systemverwalter abgestürzt ist.
Falls mit --when= kombiniert, wird das Herunterfahren nach dem angegebenen Zeitstempel eingeplant.
Und --when=cancel wird das Herunterfahren abbrechen.
poweroff
Fährt das System herunter und schaltet es aus. Dies ist größtenteils zu systemctl start
poweroff.target --job-mode=replace-irreversibly --no-block äquivalent, gibt aber auch eine
Wall-Nachricht an alle Benutzer aus. Dieser Befehl ist asynchron; er wird zurückkehren, nachdem die
Ausschalt-Aktion in die Warteschlange eingereiht ist, ohne darauf zu warten, dass er abgeschlossen
ist.
Dieser Befehl berücksichtigt --force und --when= auf eine ähnliche Art wie halt.
reboot
Fährt das System herunter und startet es neu.
Dieser Befehl ist größtenteils zu systemctl start reboot.target --job-mode=replace-irreversibly
--no-block äquivalent, gibt aber auch eine Wall-Nachricht an alle Benutzer aus. Dieser Befehl ist
asynchron; er wird zurückkehren, nachdem die Neustart-Aktion in die Warteschlange eingereiht ist,
ohne darauf zu warten, dass er abgeschlossen ist.
Falls der Schalter --reboot-argument= angegeben ist, wird er als optionales Argument an den
Systemaufruf reboot(2) übergeben.
Die Optionen --boot-loader-entry=, --boot-loader-menu= und --firmware-setup können zur Auswahl, was
nach einem Neustart erfolgen soll, verwandt werden. Für Details siehe die Beschreibung dieser
Optionen.
Dieser Befehl berücksichtigt --force und --when= auf eine ähnliche Art wie halt.
If a new kernel has been loaded via kexec --load, a kexec will be performed instead of a reboot,
unless "SYSTEMCTL_SKIP_AUTO_KEXEC=1" has been set. If a new root file system has been set up on
"/run/nextroot/", a soft-reboot will be performed instead of a reboot, unless
"SYSTEMCTL_SKIP_AUTO_SOFT_REBOOT=1" has been set.
Hinzugefügt in Version 246.
kexec
Fährt das System mittels kexec herunter und startet es neu. Dieser Befehl lädt einen Kexec-Kernel,
falls noch keiner geladen wurde, oder schlägt fehl. Ein Kernel kann früher in einem separaten Schritt
geladen werden. Dies ist insbesondere nützlich, falls eine angepasste Initrd oder zusätzliche
Kernelbefehlszeilenoptionen gewünscht sind. --force kann zum Fortfahren ohne einen Kexec-Kernel
verwandt werden, d.h. um einen normalen Neustart durchzuführen. Der abschließende Neustartschritt ist
zu systemctl start kexec.target --job-mode=replace-irreversibly --no-block äquivalent.
Um einen Kernel zu laden, erfolgt eine Aufzählung gemäß der Systemlader-Spezifikation[1] und der
Standard-Systemstarteintrag wird geladen. Damit dieser Schritt erfolgreich ist, muss das System UEFI
verwenden und die Systemladereinträge geeignet konfiguriert sein. Zum Auflisten der
Systemstarteinträge kann bootctl list verwandt werden, siehe bootctl(1).
Dieser Befehl ist asynchron; er wird zurückkehren, nachdem die Neustart-Aktion in die Warteschlange
eingereiht ist, ohne darauf zu warten, dass er abgeschlossen ist.
Dieser Befehl berücksichtigt --force und --when= auf eine ähnliche Art wie halt.
If a new kernel has been loaded via kexec --load, a kexec will be performed when reboot is invoked,
unless "SYSTEMCTL_SKIP_AUTO_KEXEC=1" has been set.
soft-reboot
Fährt das System herunter und startet den Anwendungsraum neu. Dies ist zu systemctl start
soft-reboot.target --job-mode=replace-irreversibly --no-block äquivalent. Dieser Befehl ist
asynchron; er wird zurückkehren, nachdem die Neustart-Aktion in die Warteschlange eingereiht ist,
ohne darauf zu warten, dass er abgeschlossen ist.
Dieser Befehl berücksichtigt --force und --when= auf eine ähnliche Art wie halt.
Diese Aktion startet nur den Anwendungsraum neu, der Kernel verbleibt laufend. Siehe
systemd-soft-reboot.service(8) zu Details.
If a new root file system has been set up on "/run/nextroot/", a soft-reboot will be performed when
reboot is invoked, unless "SYSTEMCTL_SKIP_AUTO_SOFT_REBOOT=1" has been set.
Hinzugefügt in Version 254.
exit [EXIT-CODE]
Bittet den Diensteverwalter, sich zu beenden. Dies wird nur für Benutzerdiensteverwalter (d.h. im
Zusammenspiel mit der Option --user) oder in Containern unterstützt und ist andernfalls zu poweroff
äquivalent. Dieser Befehl ist asynchron; er wird zurückkehren, nachdem die Beende-Aktion in die
Warteschlange eingereiht ist, ohne darauf zu warten, dass er abgeschlossen ist.
Falls EXIT_CODE übergeben wurde, wird sich der Diensteverwalter mit dem angegebenen Exit-Code
beenden.
Hinzugefügt in Version 227.
switch-root [WURZEL [INIT]]
Schaltet auf ein anderes Wurzelverzeichnis und führt darunter einen neuen Systemverwalter aus. Dies
ist für den Einsatz in der Initrd gedacht und wird vom Systemverwalter der Initrd (d.h. dem
»Init«-Prozess, PID 1) auf dem Hauptsystemverwalterprozess wechseln, der vom tatsächlichen
Wurzeldateisystem des Rechners geladen wird. Dieser Aufruf akzeptiert zwei Argumente: das
Verzeichnis, das das neue Wurzelverzeichnis werden soll und der Pfad des neuen
Systemverwalterprogramms darunter, das als PID 1 ausgeführt werden soll. Falls beide nicht angegeben
sind oder erstere eine leere Zeichenkette ist, ist die Vorgabe /sysroot/. Falls letzterer nicht
angegeben wird oder eine leere Zeichenkette ist, wird automatisch nach einem Systemd-Programm gesucht
und dieses als Diensteverwalter verwandt/. Falls der Systemverwalterpfad nicht angegeben wird, der
leeren Zeichenkette gleicht oder identisch zu dem Pfad zu dem Systemdprogramm ist, wird der Zustand
des Systemverwalterprozesses der Initrd an den Hauptsystemverwalter übergeben, womit Letzterem eine
Selbstüberprüfung des Zustands der in der Initird-Systemstartphase beteiligten Dienste ermöglicht
wird.
Hinzugefügt in Version 209.
suspend
Suspendiert das System. Dies wird die Aktivierung der besonderen Ziel-Unit suspend.target auslösen.
Dieser Befehl ist asynchron; er wird zurückkehren, nachdem die Suspendier-Aktion erfolgreich in die
Warteschlange eingereiht ist. Er wird nicht darauf warten, dass der Suspendier-/Wiederaufnahmezyklus
abgeschlossen ist.
hibernate
Bringt das System in den Ruhezustand. Dies wird die Aktivierung der besonderen Ziel-Unit
hibernate.target auslösen. Dieser Befehl ist asynchron; er wird zurückkehren, nachdem die
Ruhezustandsaktion erfolgreich in die Warteschlange eingereiht ist. Er wird nicht darauf warten, dass
der Ruhezustand-/Wiederaufwachzyklus abgeschlossen ist.
hybrid-sleep
Bringt das System in den Ruhezustand und suspendiert es. Dies wird die Aktivierung der besonderen
Ziel-Unit hybrid-sleep.target auslösen. Dieser Befehl ist asynchron; er wird zurückkehren, nachdem
die hybride Schlafaktion erfolgreich in die Warteschlange eingereiht ist. Er wird nicht darauf
warten, dass der Schlaf-/Wiederaufwachzyklus abgeschlossen ist.
Hinzugefügt in Version 196.
suspend-then-hibernate
Suspendiert das System nach einer in systemd-sleep.conf angegebenen Verzögerung und bringt es in den
Ruhezustand. Dies wird die Aktivierung der besonderen Ziel-Unit suspend-then-hibernate.target
auslösen. Dieser Befehl ist asynchron; er wird zurückkehren, nachdem die hybride Schlafaktion
erfolgreich in die Warteschlange eingereiht ist. Er wird nicht darauf warten, dass der
Schlaf-/Wiederaufwachzyklus oder Ruhezustand-/Wiederaufwachzyklus abgeschlossen ist.
Hinzugefügt in Version 240.
Parametersyntax
Die oben aufgeführten Unit-Befehle akzeptieren entweder einen einzelnen Unit-Namen (als UNIT bezeichnet)
oder mehrere Unit-Angaben (als MUSTER … bezeichnet). Im ersten Fall muss der Unit-Name mit oder ohne
Endung angegeben werden. Falls die Endung nicht angegeben ist (der Unit-Name »abgekürzt« wurde), wird
Systemctl eine geeignete Endung anhängen, standardmäßig ».service«, und typabhängige Endungen im Falle
von Befehlen, die nur auf bestimmte Unit-Typen agieren. Beispielsweise sind
# systemctl start sshd
und
# systemctl start sshd.service
äquivalent, wie auch
# systemctl isolate default
und
# systemctl isolate default.target
Beachten Sie, dass der (absolute) Pfad zu den Geräteknoten automatisch in einen Geräte-Unit-Namen und
andere (absolute) Pfade zu Einhänge-Unit-Namen umgewandelt werden.
# systemctl status /dev/sda
# systemctl status /home
ist äquivalent zu:
# systemctl status dev-sda.device
# systemctl status home.mount
Im zweiten Fall werden Shell-artige Globs mit den primären Namen aller derzeit im Speicher befindlichen
Units abgeglichen; wörtliche Unit-Namen, mit oder ohne eine Endung, werden wie im ersten Fall behandelt.
Das bedeutet, dass sich wörtliche Unit-Namen immer auf genau eine Unit beziehen, aber Globs auf null
Units passen können, was nicht als Fehler betrachtet wird.
Glob-Muster verwenden fnmatch(3), daher werden normale Shell-artige Glob-Regeln verwandt und »*«, »?« und
»[]« dürfen verwendet werden. Siehe glob(7) für weitere Details. Die Muster werden mit den primären Namen
der derzeit im Speicher befindlichen Units verglichen und Muster, die auf nichts passen, werden ohne
Rückmeldung übersprungen. Beispielsweise wird
# systemctl stop sshd@*.service
alle sshd@.service-Instanzen stoppen. Beachten Sie, dass Aliasnamen von Units und Units, die sich nicht
im Speicher befinden, für die Glob-Erweiterung nicht berücksichtigt werden.
Für Unit-Dateibefehle sollte die angegebene UNIT der Name der Unit-Datei (möglicherweise abgekürzt, siehe
oben) oder der absolute Pfad zu der Unit-Datei sein:
# systemctl enable foo.service
oder
# systemctl link /path/to/foo.service
OPTIONEN
Die folgenden Optionen werden verstanden:
-t, --type=
Das Argument ist eine Kommata-getrennte Liste der Unit-Typen wie service und socket. Wenn Units mit
list-units, list-dependencies, show oder status aufgelistet werden, werden nur die angegebenen Typen
gezeigt. Standardmäßig werden Units aller Typen angezeigt.
Als Spezialfall wird eine Liste der erlaubten Werte angezeigt und das Programm beendet sich, falls
eines der Argumente help ist.
--state=
Das Argument ist eine Kommata-getrennte Liste von Zuständen LOAD, SUB oder ACTIVE sein. Zeigt nur die
Units in den angegebenen Zuständen an, wenn diese mit list-units, list-dependencies, show oder status
aufgelistet werden. Verwenden Sie --state=failed oder --failed, um nur fehlgeschlagene Units
anzuzeigen.
Als Spezialfall wird eine Liste der erlaubten Werte angezeigt und das Programm beendet sich, falls
eines der Argumente help ist.
Hinzugefügt in Version 206.
-p, --property=
Begrenzt die Anzeige auf die angegebenen Eigenschaften bei der Anzeige der Eigenschaften von
Units/Aufträgen/Verwalter mit dem Befehl show. Das Argument sollte eine Kommata-getrennte Liste von
Eigenschaftsnamen wie »MainPID« sein. Falls nicht angegeben, werden alle bekannten Eigenschaften
angezeigt. Falls mehr als einmal angegeben, werden alle Eigenschaften mit den angegebenen Namen
angezeigt. Für Eigenschaftsnamen ist die Shell-Vervollständigung implementiert.
Für den Verwalter selbst wird systemctl show alle verfügbaren Eigenschaften anzeigen. Die meisten
davon sind von den in systemd-system.conf(5) beschriebenen Optionen abgeleitet oder stimmen eng mit
ihnen überein.
Eigenschaften für Units unterscheiden sich zwischen Unit-Typen, daher ist die Anzeige einer Unit
(selbst einer nicht vorhandenen) ein Weg, um die Eigenschaften, die diese Unit betreffen,
aufzulisten. Ähnlich wird die Anzeige eines Auftrags die allen Aufträgen zugehörigen Eigenschaften
auflisten. Eigenschaften für Units sind in systemd.unit(5) und den Seiten für die individuellen
Unit-Typen systemd.service(5), systemd.socket(5) usw. dokumentiert.
-P
Äquivalent zu --value --property=, d.h. zeigt den Wert der Eigenschaft ohne den Eigenschaftsnamen und
»=«. Beachten Sie, dass die einmalige Verwendung von -P auch die mit -p/--property= aufgeführten
Eigenschaften betrifft.
Hinzugefügt in Version 246.
-a, --all
Zeigt beim Auflisten von Units mit list-units auch inaktive Units und Units, die anderen Units
folgen, an. Bei der Anzeige der Eigenschaften von Units/Aufträgen/Verwaltern werden alle
Eigenschaften angezeigt, unabhängig davon, ob sie gesetzt sind oder nicht.
Um alle im Dateisystem installierten Units aufzulisten, verwenden Sie stattdessen den Befehl
list-unit-files.
Zeigt beim Auflisten von Units mit list-dependencies alle abhängigen Units rekursiv an (standardmäßig
werden nur Abhängigkeiten von Ziel-Units angezeigt).
Zeigt bei der Verwendung mit status Journal-Nachrichten vollständig an, selbst falls sie nicht
darstellbaren Zeichen enthalten oder sehr lang sind. Standardmäßig werden Felder mit nicht
darstellbaren Zeichen als »blob data« abgekürzt«. (Beachten Sie, dass das Textanzeigeprogramm die
nicht darstellbaren Zeichen wieder maskieren könnte.)
-r, --recursive
Beim Auflisten von Units werden auch Units von lokalen Containern angezeigt. Units von lokalen
Containern wird der Container-Name vorangestellt, getrennt durch einen einzelnen Doppelpunkt (»:«).
Hinzugefügt in Version 212.
--reverse
Zeigt mit list-dependencies inverse Abhängigkeiten an, d.h. folgt Abhängigkeiten vom Typ WantedBy=,
RequiredBy=, UpheldBy=, PartOf=, BoundBy= statt Wants= und ähnlichen.
Hinzugefügt in Version 203.
--after
Zeigt mit list-dependencies Units an, die vor der angegebenen Unit angeordnet sind. Mit anderen
Worten, listet rekursiv Units, die der Abhängigkeit After= folgen, auf.
Beachten Sie, dass jede Abhängigkeit After= automatisch gespiegelt wird, um eine Abhängigkeit Before=
zu erstellen. Temporäre Abhängigkeiten können explizit angegeben werden, werden aber auch implizit
für Units mit den Zielen WantedBy= (siehe systemd.target(5)) und als Ergebnis von anderen Anweisungen
(beispielsweise RequiresMountsFor=) erstellt. Sowohl explizit als auch implizit eingeführte
Abhängigkeiten werden mit list-dependencies angezeigt.
Bei der Übergabe an den Befehl list-jobs wird für jeden dargestellten Auftrag angezeigt, welche
anderen Aufträge auf ihn warten. Kann mit --before kombiniert werden, um sowohl die Aufträge, die auf
jeden Auftrag warten, als auch alle Aufträge, auf die jeder Auftrag wartet anzuzeigen.
Hinzugefügt in Version 203.
--before
Zeigt mit list-dependencies Units an, die nach der angegebenen Unit angeordnet sind. Mit anderen
Worten, listet rekursiv Units, die der Abhängigkeit Before= folgen, auf.
Bei der Übergabe an den Befehl list-jobs wird für jeden dargestellten Auftrag angezeigt, auf welche
anderen Aufträge er wartet. Kann mit --after kombiniert werden, um sowohl die Aufträge, die auf jeden
Auftrag warten, als auch alle Aufträge, auf die jeder Auftrag wartet anzuzeigen.
Hinzugefügt in Version 212.
--with-dependencies
Bei der Verwendung mit status, cat, list-units und list-unit-files geben diese Befehle alle
angegebenen Units und die Abhängigkeiten von diesen Units aus.
Die Optionen --reverse, --after, --before können zur Änderung, welche Abhängigkeitsarten gezeigt
werden, verwandt werden.
Hinzugefügt in Version 245.
-l, --full
Verkürzt Unit-Namen, Prozessbaumeinträge, Journal-Ausgabe nicht und schneidet Unit-Beschreibungen in
der Ausgabe von status, list-units, list-jobs und list-timers nicht ab.
Zeigt auch Installationsziele in der Ausgabe von is-enabled an.
--value
Zeigt bei der Ausgabe der Eigenschaften mit show nur den Wert an, der Eigenschaftsname und das »=«
wird übersprungen. Siehe auch obige Option -P.
Hinzugefügt in Version 230.
--show-types
Zeigt bei der Anzeige von Sockets auch den Typ des Sockets an.
Hinzugefügt in Version 202.
--job-mode=
Beim Einstellen eines Auftrags in die Warteschlangen steuert diese Option, wie mit bereits in der
Warteschlange befindlichen Aufträgen umgegangen werden soll. Sie akzeptiert entweder »fail«,
»replace«, »replace-irreversibly«, »isolate«, »ignore-dependencies«, »ignore-requirements«, »flush«,
»triggering« oder »restart-dependencies«. Standardmäßig »replace«, außer wenn der Befehl isolate
verwandt wird, da dieser den Auftragsmodus »isolate« impliziert.
Falls »fail« angegeben ist und die angeforderte Aktion in Konflikt mit einem anhängigen Auftrag steht
(genauer: dazu führt, dass ein anhängiger Auftrag in einen Stopp-Auftrag oder umgedreht umgewandelt
wird), wird die Aktion fehlschlagen.
Falls (die Vorgabe) »replace« angegeben ist, wird jeder in Konflikt stehende anhängige Auftrag falls
notwendig ersetzt.
Falls »replace-irreversibly« angegeben ist, wird wie bei »replace« agiert, aber die neuen Aufträge
als unumkehrbar markiert. Dies hindert zukünftige in Konflikt stehende Transaktionen daran, diese
Aufträge zu ersetzen (oder sie selbst daran, in die Warteschlange aufgenommen zu werden, während die
irreveresiblen Aufträge noch anhängig sind). Irreversible Aufträge können weiterhin mit dem Befehl
cancel abgebrochen werden. Dieser Auftragmodus sollte bei jeder Transaktion, die shutdown.target
hereinzieht, verwandt werden.
»isolate« ist nur für Startaktionen gültig und führt dazu, dass alle anderen Units beendet werden,
wenn die angegebene Unit gestartet wird. Dieser Modus wird immer verwandt, wenn der Befehl isolate
verwandt wird.
»flush« führt dazu, dass alle Aufträge in der Warteschlange abgebrochen werden, wenn der neue Auftrag
in die Warteschlange eingestellt wird.
Falls »ignore-dependencies« angegeben ist, werden alle Unit-Abhängigkeiten für diesen neuen Auftrag
ignoriert und die Aktion wird sofort ausgeführt. Falls übergeben, werden keine für die Unit
benötigten Units hereingezogen und keine Ordnungsabhängigkeiten berücksichtigt. Dies dient
hauptsächlich der Fehlersuche und als Rettungswerkzeug für den Administrator und sollte von
Anwendungen nicht verwandt werden.
»ignore-requirements« ist ähnlich zu »ignore-dependencies«, führt aber nur dazu, dass die
Voraussetzungsabhängigkeiten ignoriert werden, die Ordnungsabhängigkeiten werden weiterhin
respektiert.
»triggering« kann nur mit systemctl stop verwandt werden. In diesem Modus wird die angegebene Unit
und alle aktiven Units, die es auslöst, gestoppt. Siehe die Diskussion von Triggers= in
systemd.unit(5) für weitere Informationen über auslösende Units.
»restart-dependencies« darf nur mit systemctl start verwandt werden. In diesem Modus werden
Abhängigkeiten der angegebenen Unit eine Neustart-Weiterleitung erhalten, als ob der Neustart-Auftrag
für die Unit in die Warteschlange gestellt worden wäre.
Hinzugefügt in Version 209.
-T, --show-transaction
Zeigt eine knappe Information über alle Aufträge in der Warteschlange an, wenn eine Unit in die
Warteschlange gestellt wird (beispielsweise als Auswirkung des Aufrufs systemctl start oder
ähnlichem). Dabei werden sowohl die angeforderten Aufträge als auch alle aufgrund von
Unit-Abhängigkeiten hinzugefügte berücksichtigt. Beachten Sie, dass die Ausgabe nur Aufträge
enthalten wird, die sofort Teil der angeforderten Transaktion sind. Es ist möglich, dass die
Ausführung des Programmcodes des Dienstes zum Hochfahren die Auswirkung hat, dass die angeforderten
Aufträge dass Hereinziehen weiterer Aufträge anfordern. Das bedeutet, dass beim Abschluss der
angezeigten Aufträge letztendlich mehr Aufträge als die angezeigten enthalten sein könnten.
Hinzugefügt in Version 242.
--fail
Kurzform von --job-mode=fail.
Wird dies mit dem Befehl kill zusammen verwandt, wird die Aktion zu einem Fehler führen, falls keine
Units getötet wurden.
Hinzugefügt in Version 227.
--check-inhibitors=
Diese Option steuert, wie das Überprüfen der Unterdrückungssperren erfolgt, wenn das Herunterfahren
oder der Schlafzustand erbeten wurde. Sie akzeptiert entweder »auto«, »yes« oder »no«. Standardmäßig
»auto«, das sich wie »yes« für interaktive Aufrufe (d.h. von einem TTY) und wie »no« für nicht
interaktive Aufrufe verhalten wird. »yes« ermöglicht es, dass die Anfrage Unterdrückungssperren
berücksichtigt. »no« führt dazu, dass die Anfrage Unterdrückungssperren ignoriert.
Anwendungen können Unterdrückungssperren einrichten, um zu verhindern, dass bestimmte wichtige
Aktionen (wie das Brennen von CDs) durch das Herunterfahren des Systems oder Schlafen unterbrochen
werden. Jeder Benutzer kann diese Sperren erlangen und privilegierte Benutzer dürfen diese Sperren
außer Kraft setzen. Falls irgendwelche Sperren erlangt wurden, werden Anfragen zum Herunterfahren
oder für Schlafzustände normalerweise fehlschlagen (außer sie sind privilegiert). Falls allerdings
»no« oder »auto« bei nicht interaktiven Anfragen angegeben wurde, wird die Aktion versucht. Falls
Sperren vorhanden sind, könnte die Aktion zusätzliche Privilegien benötigen.
Die Option --force stellt eine andere Möglichkeit, Unterdrücker außer Kraft zu setzen, bereit.
Hinzugefügt in Version 248.
-i
Kurzform für --check-inhibitors=no.
Hinzugefügt in Version 198.
--dry-run
Gibt einfach aus, was getan würde. Momentan von den Unterbefehlen halt, poweroff, reboot, kexec,
suspend, hibernate, hybrid-sleep, suspend-then-hibernate, default, rescue, emergency und exit
unterstützt.
Hinzugefügt in Version 236.
-q, --quiet
Unterdrückt die Ausgabe des Ergebnisses der verschiedenen Befehle und auch die Hinweise auf
abgeschnittene Protokollzeilen. Dies unterdrückt nicht die Ausgabe von Befehlen, für die die
dargestellte Ausgabe das einzige Ergebnis ist (wie show). Fehler werden immer ausgegeben.
--no-warn
In den folgenden Fällen werden die standardmäßigen Warnungen nicht angezeigt:
• Wenn systemctl aufgerufen wird, ohne das procfs auf /proc/ eingehängt ist,
• wenn enable oder disable bei Units ohne Installationsinformationen verwandt wird (d.h. dass diese
keinen oder eine leeren Abschnitt »[Install]« enthalten),
• bei der Verwendung von disable kombiniert mit --user auf Units, die im globalen Bereich aktiviert
sind,
• when a stop-ped, disable-d, or mask-ed unit still has active triggering units.
Hinzugefügt in Version 253.
--no-block
Wartet nicht synchron darauf, dass die angefragte Aktion sich beendet. Falls dies nicht angegeben
ist, wird der Auftrag überprüft, in die Warteschlange eingereiht und systemctl wartet, bis das
Hochfahren der Unit abgeschlossen ist. Durch Übergabe dieses Arguments wird nur überprüft und in die
Warteschlange eingereiht. Diese Option darf nicht mit --wait kombiniert werden.
--wait
Wartet synchron darauf, dass gestartete Units sich wieder beenden. Diese Option darf nicht mit
--no-block kombiniert werden. Beachten Sie, dass dies ewig warten wird, falls eine übergebene Unit
sich nie beendet (entweder selbst oder explizit gestoppt wird); insbesondere Dienste, die
»RemainAfterExit=yes« verwenden.
Wird dies zusammen mit is-system-running verwandt, wird gewartet, bis der Systemstartprozess
abgeschlossen ist, bevor zurückgekehrt wird.
Hinzugefügt in Version 232.
--user
Kommuniziert mit dem Diensteverwalter des aufrufenden Benutzers statt mit dem Diensteverwalter des
Systems.
--system
Kommuniziert mit dem Diensteverwalter des Systems. Dies ist die implizite Vorgabe.
--failed
Listet Units im fehlgeschlagenen Zustand auf. Dies ist zu --state=failed äquivalent.
Hinzugefügt in Version 233.
--no-wall
Versendet keine Wall-Nachrichten vor halt, power-off und reboot.
--global
Agiert im globalen Benutzerverzeichnis, falls mit enable und disable verwandt, und gibt somit eine
Unit-Datei global für alle zukünftigen Anmeldungen aller Benutzer frei oder schaltetet sie aus.
--no-reload
Lädt Daemon-Konfiguration nach der Ausführung der Änderung nicht implizit neu, falls mit enable und
disable verwandt.
--no-ask-password
Deaktiviert bei der Verwendung mit start und verwandten Befehlen Fragen nach Passwörtern.
Hintergrunddienste können die Eingabe von Passwörtern oder Passphrasenzeichenketten benötigten,
beispielsweise um Systemfestplatten oder kryptographische Zertifikate zu entsperren. Außer wenn diese
Option angegeben ist und der Befehl von einem Terminal aus ausgeführt wird, wird systemctl den
Benutzer auf dem Terminal nach den notwendigen Geheimnissen fragen. Verwenden Sie diesen Schalter, um
das Verhalten abzuschalten. In diesem Fall muss das Passwort über einen anderen Weg bereitgestellt
werden (beispielsweise graphische Passsworte-Agenten) oder der Service könnte fehlschlagen. Dies
deaktiviert auch die Abfrage des Benutzers für die Authentifizierung für privilegierte Aktionen.
--kill-whom=
Wählt bei der Verwendung mit kill aus, welchen Prozessen ein UNIX-Prozesssignal gesandt werden soll.
Muss einer aus main, control und all sein, um auszuwählen, ob nur der Hauptprozess, der Steuerprozess
oder alle Prozess der Unit getötet werden soll(en). Der Hauptprozess der Unit ist derjenige, der die
Lebensdauer bestimmt. Ein Steuerprozess einer Unit ist derjenige, der durch den Verwalter aufgerufen
wird, um Statusänderungen zu veranlassen. Beispielsweise sind alle Prozesse, die aufgrund von
ExecStartPre=-, ExecStop=- oder ExecReload=-Einstellungen von Dienste-Units gestartet werden,
Steuerprozesse. Beachten Sie, dass es für jeden Zeitpunkt nur einen Steuerprozess pro Unit gibt, da
nur eine Statusänderung gleichzeitig ausgeführt wird. Für Dienste vom Typ Type=forking ist der vom
Verwalter für ExecStart= initial gestartete Prozess der Steuerprozess, während der schließlich
mittels Fork gestartete Prozess dann als Hauptprozess der Unit betrachtet wird (falls er bestimmt
werden kann). Dies ist für Dienste-Units von anderen Typen verschieden, wo der vom Verwalter für
ExecStart= mit Fork gestartete Prozess immer der Hauptprozess selbst ist. Eine Dienste-Unit besteht
aus keinem oder einem Hauptprozess, keinem oder einem Steuerprozess sowie einer beliebigen Anzahl von
zusätzlichen Prozessen. Allerdings verwalten nicht alle Unit-Typen Prozesse dieser Typen. Für
Einhänge-Units sind beispielsweise Steuerprozesse definiert (die die Aufrufe von /bin/mount und
/bin/umount sind), aber es ist kein Hauptprozess definiert. Falls weggelassen, ist die Vorgabe all.
Hinzugefügt in Version 252.
--kill-value=GANZZAHL
Falls zusammen mit dem Befehl kill verwandt, wird ein Signal zusammen mit dem ganzzahligen
Werteparameter zu den angegebenen Prozess(en) in die Warteschlange stellen. Diese Aktion ist nur für
POSIX-Echtzeitsignale verfügbar (d.h. --signal=SIGRTMIN+… oder --signal=SIGRTMAX-… und stellt sicher,
dass Signale mittels des Systemaufrufs sigqueue(3) anstelle von kill(3) erstellt werden. Der
angegebene Wert muss eine vorzeichenbehaftete 32-bit Ganzzahl sein und darf in dezimaler,
hexadezimaler (mit vorangestelltem »0x«), oktaler (mit vorangestelltem »0o«) oder binärer (mit
vorangestelltem »0b«) Darstellung angegeben werden.
Falls diese Option verwandt wird, wird dieses Signal nur bei dem Steuer- oder Hauptprozess der Unit
in die Warteschlange gestellt, niemals bei anderen Prozessen, die zu der Unit gehören, d.h.
--kill-whom=all wird nur die Haupt- und Steuerprozesse betreffen, aber keine anderen Prozesse.
Hinzugefügt in Version 254.
-s, --signal=
Sucht bei der Verwendung mit kill das Signal aus, das an ausgewählte Prozesse gesandt wird. Muss
eines der gut bekannten Signalkennungen wie SIGTERM, SIGINT oder SIGSTOP sein. Falls weggelassen, ist
die Vorgabe SIGTERM.
Der besondere Wert »help« wird alle bekannten Werte darstellen und das Programm wird sich sofort
beenden; der besondere Wert »list« wird alle bekannten Werte zusammen mit ihren numerischen
Signalnummern darstellen und das Programm wird sich sofort beenden.
--what=
Wählt aus, welche Art von Unit-bezogenen Ressourcen entfernt werden, wenn der Befehl clean aufgerufen
wird, siehe oben. Akzeptiert entweder configuration, state, cache, logs, runtime oder fdstore, um die
Art der Ressource auszuwählen. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden, wodurch alle
angegebenen Ressourcentypen entfernt werden. Akzeptiert auch den besonderen Wert all, als Abkürzung
zur Angabe aller sechs Ressourcentypen. Falls diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe die
Kombination von cache, runtime und fdstore, d.h. den drei Arten von Ressourcen, die im Allgemeinen
als redundant betrachtet und beim nächsten Aufruf rekonstruiert werden können. Beachten Sie, dass die
explizite Entfernung des Ressourcentyps fdstore nur nützlich ist, falls die Option
FileDescriptorStorePreserve= aktiviert ist, da der Dateideskriptorspeicher andernfalls automatisch
bereinigt wird, wenn die Unit gestoppt wird.
Hinzugefügt in Version 243.
-f, --force
Setzt bei der Verwendung mit enable alle existierenden, im Konflikt stehenden Symlinks außer Kraft.
Erstellt bei der Verwendung mit edit alle angegebenen Units, die noch nicht existieren.
Führt bei der Verwendung mit halt, poweroff, reboot oder kexec die ausgewählten Aktionen ohne
Herunterfahren aller Units aus. Allerdings werden alle Prozesse zwangsweise beendet und alle
Dateisysteme ausgehängt oder neu nur lesbar wieder eingehängt. Dies ist daher eine drastische, aber
relativ sichere Option, um einen sofortigen Neustart anzufragen. Falls --force zweimal für diese
Aktionen angegeben ist (mit der Ausnahme von kexec), werden sie sofort ausgeführt, ohne alle Prozesse
zu beenden oder Dateisysteme auszuhängen. Warnung: Die zweifache Angabe von --force mit jeden dieser
Aktionen kann zu Datenverlust führen. Beachten Sie, dass bei zweifacher Angabe von --force die
ausgewählte Aktion von systemctl selbst ausgeführt wird und kein Kontakt zum Systemverwalter
aufgenommen wird. Dies bedeutet, dass dieser Befehl erfolgreich sein sollte, selbst wenn der
Systemverwalter abgestürzt ist.
--message=
Setzt bei der Verwendung mit halt, poweroff oder reboot eine kurze Nachricht, die den Grund für die
Aktion beschreibt. Die Nachricht wird zusammen mit der Standard-Herunterfahrnachricht protokolliert.
Hinzugefügt in Version 225.
--now
Startet bei der Verwendung mit enable die Units auch. Bei der Verwendung mit disable oder mask werden
die Units auch gestoppt. Die Start- oder Stopp-Aktion wird nur durchgeführt, wenn die zugehörige
Freigabe- oder Ausschaltaktion erfolgreich war.
Hinzugefügt in Version 220.
--root=
Verwendet beim Einsatz mit enable/disable/is-enabled (und verwandten Befehlen) die angegebenen
Wurzelpfade beim Suchen nach Unit-Dateien verwandt. Falls diese Option vorhanden ist, wird systemctl
auf dem Dateisystem direkt arbeiten, statt mit dem Daemon systemd zu kommunizieren, um die Änderungen
auszuführen.
--image=Abbild
Akzeptiert einen Pfad zu einer Plattenabbilddatei oder einem Blockgerätenamen. Falls angegeben,
werden alle Aktionen auf das Dateisystem in dem angegebenen Plattenabbild angewandt. Diese Option ist
ähnlich zu --root=, agiert aber auf Dateisystemen, die in Plattenabbildern oder Blockgeräten
gespeichert sind. Das Plattenabbild sollte entweder nur ein Dateisystem oder eine Reihe von
Dateisystemen innerhalb einer GPT-Partitionstabelle enthalten, die der Spezifikation für auffindbare
Partitionen[2] folgt. Für weitere Informationen über unterstützte Plattenabbilder, siehe den Schalter
von systemd-nspawn(1) mit dem gleichen Namen.
Hinzugefügt in Version 252.
--image-policy=Richtlinie
Akzeptiert gemäß systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als Argument. Die
Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen Plattenabbild durchgesetzt, siehe
oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die Richtlinie »*«, d.h. alle erkannten Dateisysteme im
Abbild werden verwandt.
--runtime
Führt bei der Verwendung mit enable, disable, edit (und verwandten Befehlen) Änderungen nur temporär
durch, so dass sie beim nächsten Neustart verloren sind. Dies hat den Effekt, dass Änderungen nicht
in dem Unterverzeichnis von /etc/, sondern in /run/ durchgeführt werden, mit identischen sofortigen
Effekten, da allerdings die Änderungen bei letzterem beim Neustart verloren gehen, gehen auch die
Änderungen verloren.
Ähnlich erfolgen bei der Verwendung mit set-property die Änderungen nur temporär, so dass sie beim
nächsten Neustart verloren sind.
--preset-mode=
Akzeptiert »full« (die Vorgabe), »enable-only« oder »disable-only«. Steuert bei der Verwendung mit
den Befehlen preset oder preset-all, ob Units entsprechend der Voreinstellungsregeln ausgeschaltet
oder freigegeben oder nur freigegeben oder nur ausgeschaltet werden sollen.
Hinzugefügt in Version 215.
-n, --lines=
Steuert bei der Verwendung mit status die Anzahl der anzuzeigenden Journal-Zeilen, gezählt von der
neuesten. Akzeptiert als Argument eine positive Ganzzahl oder 0, um die Journal-Ausgabe zu
deaktivieren. Standardmäßig 10.
-o, --output=
Steuert bei der Verwendung mit status die Formatierung der angezeigten Journal-Einträge. Für die
Auswahlmöglichkeiten siehe journalctl(1). Standardmäßig »short«.
--firmware-setup
Zeigt der Firmware des Systems bei der Verwendung mit dem Befehl reboot an, dass in die
Firmware-Einrichtungsschnittstelle neu gestartet werden soll. Beachten Sie, dass diese Funktionalität
nicht auf allen Systemen verfügbar ist.
Hinzugefügt in Version 220.
--boot-loader-menu=Zeitüberschreitung
Zeigt dem System-Bootloader im Zusammenhang mit dem Befehl reboot an, dass der Bootloader beim
nächsten Systemstart das Bootloader-Menü anzeigen soll. Akzeptiert einen Zeitwert als Parameter, der
die Zeitüberschreitung des Menüs angibt. Übergeben Sie Null, um die Zeitüberschreitung des Menüs zu
deaktivieren. Beachten Sie, dass nicht alle Bootloader diese Funktionalität unterstützten.
Hinzugefügt in Version 242.
--boot-loader-entry=Kennung
Zeigt dem System-Bootloader im Zusammenhang mit dem Befehl reboot an, dass der Bootloader beim
nächsten Systemstart in einen bestimmten Bootloader-Eintrag starten soll. Akzeptiert einen
Bootlaoder-Eintragskennzeichner als Argument oder »help«, um die verfügbaren Einträge anzuzeigen.
Beachten Sie, dass nicht alle Bootloader diese Funktionalität unterstützten.
Hinzugefügt in Version 242.
--reboot-argument=
Dieser Schalter wird mit reboot verwandt. Der Wert ist architektur- und firmwarespezifisch.
Beispielsweise könnte »recovery« zum Auslösen der Systemwiederherstellung, »fota« könnte zum Auslösen
der schnurlosen Firmware-Aktualisierung verwandt werden.
Hinzugefügt in Version 246.
--plain
Bei der Verwendung mit list-dependencies, list-units oder list-machines wird die Ausgabe als Liste
statt als Baum dargestellt und die Aufzählungskreise werden weggelassen.
Hinzugefügt in Version 203.
--timestamp=
Ändert das Format der ausgegebenen Zeitstempel. Die folgenden Werte können verwandt werden:
pretty (dies ist die Vorgabe)
"Tag YYYY-MM-DD HH:MM:SS TZ"
Hinzugefügt in Version 248.
unix
"@seconds-since-the-epoch"
Hinzugefügt in Version 251.
us, μs
"Tag YYYY-MM-DD HH:MM:SS.UUUUUU TZ"
Hinzugefügt in Version 248.
utc
"Tag YYYY-MM-DD HH:MM:SS UTC"
Hinzugefügt in Version 248.
us+utc, μs+utc
"Tag YYYY-MM-DD HH:MM:SS.UUUUUU UTC"
Hinzugefügt in Version 248.
Hinzugefügt in Version 247.
--mkdir
Wird dies mit bind verwandt, dann wird die Zieldatei oder das Zielverzeichnis erstellt, bevor die
Bind-Einhängung angewandt wird. Beachten Sie, dass der Name dieser Option zwar anzeigt, dass sie nur
für Verzeichnisse geeignet ist, sie aber auch den Zieldateiknoten, über den eingehängt werden soll,
falls das einzuhängende Objekt kein Verzeichnis, sondern eine reguläre Datei, ein Geräteknoten, ein
Socket oder ein FIFO ist, erstellt.
Hinzugefügt in Version 248.
--marked
Nur zusammen mit reload-or-restart erlaubt. Stellt Neustartaufträge für alle Units, die die
Markierung »needs-restart« tragen und Neulade-Aufträge für Units, die die Markierung »needs-reload«
tragen, in die Warteschlange. Wenn eine Unit, die zum Neuladen markiert ist, kein Neuladen
unterstützt, dann wird ein Neustart in die Warteschlange eingestellt. Diese Eigenschaften können
mittels set-property Markers=… gesetzt werden.
systemctl wird darauf warten, dass in die Warteschlange eingestellte Aufträge sich beenden, außer
wenn --no-block verwandt wird.
Hinzugefügt in Version 248.
--read-only
Erstellt bei der Verwendung mit bind eine nur lesbare Bind-Einhängung.
Hinzugefügt in Version 248.
--drop-in=NAME
Bei der Verwendung mit edit wird NAME als Ergänzungsdateiname statt des standardmäßigen override.conf
verwandt.
Hinzugefügt in Version 253.
--when=
Bei der Verwendung mit halt, poweroff, reboot oder kexec wird die auszuführende Aktion für den
angegebenen Zeitstempel eingeplant. Dieser sollte der in systemd.time(7), Abschnitt »ZEITSTEMPEL
AUSWERTEN« dokumentierten Syntax folgen. Falls insbesondere »show« angegeben ist, wird die aktuell
eingeplante Aktion angezeigt, die durch Angabe einer leeren Zeichenkette oder »cancel« abgebrochen
werden kann.
Hinzugefügt in Version 254.
-H, --host=
Führt die Aktion aus der Ferne aus. Geben Sie den Rechnernamen oder einen Benutzernamen und
Rechnernamen (getrennt durch »@«) an, zu dem verbunden werden soll. Dem Rechnernamen darf optional
ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt durch »:« und dann ein Container auf dem
angegebenen Host angehängt werden, womit direkt zu einem bestimmten Container auf dem angegebenen
Rechner verbunden wird. Dies verwendet SSH, um mit der Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in
der Ferne zu kommunizieren. Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER aufgezählt werden.
Stellen Sie IPv6-Adressen in Klammern.
-M, --machine=
Führt die Aktion in einem lokalen Container aus. Geben Sie den Namen des Containers an, zu dem
verbunden werden soll. Optional kann diesem ein Benutzername, abgetrennt durch ein »@«-Zeichen, als
der verbunden werden soll, vorangestellt werden. Falls die besondere Zeichenkette ».host« anstelle
des Container-Names verwandt wird, wird eine Verbindung zu dem lokalen System aufgebaut (das ist
nützlich, um sich zu dem Benutzerbus eines bestimmten Benutzers zu verbinden: »--user
--machine=lennart@.host«. Falls die »@«-Syntax nicht verwandt wird, wird die Verbindung als Benutzer
»root« vorgenommen. Falls die »@«-Syntax verwandt wird, kann entweder die linke oder die rechte Seite
fortgelassen werden (aber nicht beide). In diesem Fall wird der lokale Benutzername und ».host«
angenommen.
--no-pager
Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.
--legend=LOGISCH
Aktiviert oder deaktiviert die Ausgabe der Legende, d.h. der Spaltenüberschriften und der Fußzeile
mit Hinweisen. Standardmäßig wird die Legende ausgegeben, außer dies wurde mit --quiet oder ähnlichem
deaktiviert.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.
EXIT-STATUS
Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.
systemctl verwendet die durch LSB definierten Rückgabewerte, wie sie in LSB 3.0.0[3] definiert sind.
Tabelle 3. LSB-Rückgabe-Codes
┌──────┬─────────────────────────────┬───────────────────────┐
│ Wert │ Beschreibung in LSB │ Verwendung in Systemd │
├──────┼─────────────────────────────┼───────────────────────┤
│ 0 │ "Programm läuft oder Dienst │ Unit ist aktiv │
│ │ ist OK" │ │
├──────┼─────────────────────────────┼───────────────────────┤
│ 1 │ "Programm ist tot und │ Unit ist nicht │
│ │ /var/run-PID-Datei │ fehlgeschlagen (von │
│ │ existiert" │ is-failed verwandt) │
├──────┼─────────────────────────────┼───────────────────────┤
│ 2 │ "Programm ist tot und │ nicht verwandt │
│ │ /var/lock-Sperrdatei │ │
│ │ existiert" │ │
├──────┼─────────────────────────────┼───────────────────────┤
│ 3 │ "Programm läuft nicht" │ Unit ist nicht aktiv │
├──────┼─────────────────────────────┼───────────────────────┤
│ 4 │ "Programm- oder │ keine solche Unit │
│ │ Dienstezustand unbekannt" │ │
└──────┴─────────────────────────────┴───────────────────────┘
Die Abbildung der LSB-Dienstezustände auf Systemd-Unit-Zustände ist nicht perfekt. Daher ist es besser,
sich nicht auf diese Rückgabewerte zu verlassen, sondern stattdessen nach bestimmten Unit-Zuständen und
Unterzuständen zu schauen.
UMGEBUNGSVARIABLEN
$SYSTEMD_EDITOR
Der bei der Bearbeitung von Units zu verwendende Editor: setzt $EDITOR und $VISUAL außer Kraft. Falls
weder $SYSTEMD_EDITOR, $EDITOR noch $VISUAL vorhanden sind oder falls es auf eine leere Zeichenkette
gesetzt ist oder falls seine Ausführung fehlschlug, wird Systemctl versuchen, gut bekannte Editoren
in dieser Reihenfolge auszuführen: editor(1), nano(1), vim(1), vi(1).
Hinzugefügt in Version 218.
$SYSTEMD_LOG_LEVEL
Die maximale Protokollierstufe ausgesandter Nachrichten (Nachrichten mit einer höheren
Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Sie muss (in absteigender Reihenfolge)
entweder alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7 sein. Siehe
syslog(3) für weitere Informationen.
$SYSTEMD_LOG_COLOR
Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität
eingefärbt.
Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal geschrieben werden,
da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer
Protokollierungsstufe einfärben.
$SYSTEMD_LOG_TIME
Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel
vorangestellt.
Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder in eine Datei
geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig
Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen werden.
$SYSTEMD_LOG_LOCATION
Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateinamen und eine Zeilenummer in
dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.
Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den Journal-Einträgen angehängt
ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch
sein.
$SYSTEMD_LOG_TARGET
Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren),
console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die Protokollierstufe und »Einrichtung«
voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren),
journal (in das Journal protokollieren (journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls
verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln,
die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).
$SYSTEMD_PAGER
Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft.
Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter
Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1),
bis eines gefunden wird. Falls keine Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden wird, wird keines
aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist
äquivalent zur Übergabe von --no-pager.
Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER (sowie $PAGER)
ohne Rückmeldung ignoriert.
$SYSTEMD_LESS
Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.
Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:
K
Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um
less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben,
setzen Sie diese Option zurück.
Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm
ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst
gehandhabt werden.
X
Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und
-Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit
die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt.
Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung;
insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.
Siehe less(1) für weitere Ausführungen.
$SYSTEMD_LESSCHARSET
Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal
als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.
$SYSTEMD_PAGERSECURE
Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des Seitenanzeigeprogramms
verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt
ist, dann wird der sichere Modus aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem
Eigentümer der Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus
wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Seitenanzeigeprogramms gesetzt und das Seitenanzeigeprogramm muss
Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder die einen neuen Unterprozess
starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, werden Seitenanzeigeprogramme, bei
denen unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit
implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.)
Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels sudo(8) oder
pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten
interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus für das Seitenanzeigeprogramm
kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder
durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht,
beliebige Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss,
falls die Variablen $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein,
stattdessen den Seitenanzeiger komplett mit --no-pager zu deaktivieren.
$SYSTEMD_COLORS
Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in
ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable
eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die
grundlegenden 16 bzw. 256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM
und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft zu
setzen.
$SYSTEMD_URLIFY
Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies
unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd
basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.
SIEHE AUCH
systemd(1), journalctl(1), loginctl(1), machinectl(1), systemd.unit(5), systemd.resource-control(5),
systemd.special(7), wall(1), systemd.preset(5), systemd.generator(7), glob(7)
ANMERKUNGEN
1. Systemladerspezifikation
https://uapi-group.org/specifications/specs/boot_loader_specification
2. Spezifikation für auffindbare Partitionen
https://uapi-group.org/specifications/specs/discoverable_partitions_specification
3. LSB 3.0.0
http://refspecs.linuxbase.org/LSB_3.0.0/LSB-PDA/LSB-PDA/iniscrptact.html
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
Mailingliste der Übersetzer.
systemd 255 SYSTEMCTL(1)