Provided by: davfs2_1.7.0-1_amd64 

BEZEICHNUNG
davfs2.conf - Konfigurationsdatei für mount.davfs
BESCHREIBUNG
Es gibt die systemweite Konfigurationsdatei /etc/davfs2/davfs2.conf und die
Benutzer-Konfigurationsdateien ~/.davfs2/davfs2.conf. Wenn root mount.davfs startet, wird nur die
systemweite Konfigurationsdatei gelesen. Bei einem normalen Benutzer wird zusätzlich seine
Benutzer-Konfigurationsdatei gelesen. Einstellungen in der Benutzer-Konfigurationsdatei haben Vorrang vor
denen in der systemweiten Konfigurationsdatei.
Jede Zeile der Konfigurationsdatei enthält ein Schlüsselwort und einen Wert, die durch Leerzeichen
und/oder Tabulatoren von einander getrennt sind.
Die Konfigurationsdatei kann Abschnitte enthalten, die nur für ein bestimmtes Dateisystem gelten. Diese
Abschnitte beginnen mit einer Zeile, die nur den vollständigen Pfad des Einhängepunktes, eingeschlossen
in eckige Klammern, enthält. Ein solcher Abschnitt endet mit dem Beginn eines neuen Abschnittes oder dem
Ende der Datei. Optionen, die für alle Dateisysteme gelten sollen, müssen vor dem ersten solchen
Abschnitt stehen. Optionen in einem Abschnitt für ein bestimmtes Dateisystem haben Vorrang.
BEISPIEL
proxy foo.bar:8080
use_locks 0
[/media/dav]
use_locks 1
[/home/otto/mywebspace]
gui_optimize 1
Alle davfs2-Dateisysteme benutzen den Proxy foo.bar. Nur in /media/dav werden Sperren benutzt. Für das
Dateisystem /home/otto/mywebspace wird die Option gui_optimize eingeschaltet.
ALLGEMEINE SYNTAX-REGELN
Leerzeilen werden ignoriert.
# kennzeichnet einen Kommentar. Der Rest der Zeile wird ignoriert.
\ ist das Escape-Zeichen und hebt die Sonderfunktion des folgenden Zeichens auf.
" wird als Anführungszeichen benutzt.
Wenn ein Wert eines der Sonderzeichen Leerzeichen, Tabulator, #, \ oder " enthält, muss diesem Zeichen
ein Escape-Zeichen \ vorangestellt werden. Also ’\ ’ statt ’ ’, ’\#’ statt ’#’, ’\\’ statt ’\’ und ’\"’
statt ’"’.
Werte, die Lerrzeichen, Tabulatoren oder # enthalten, können stattdessen auch in doppelte
Anführungszeichen gesetzt werden. \ und " brauchen auch innerhalb eines Ausdrucks in Anführungszeichen
ein vorangestelltes Escape-Zeichen. Wenn die Kopfzeile eines Abschnittes in Anführungszeichen gesetzt
wird, dann müssen die eckigen Klammern innerhalb der Anführungszeichen stehen (z.B. "[/home/otto/with
space]").
Bei ja/nein-Optionen muss der Wert numerisch angegeben werden. 0 für nein, 1 für ja.
KONFIGURATIONS-OPTIONEN
Allgemeine Optionen
dav_user
Wird mount.davfs von root gestartet, läuft der Hintergrundprozess als dieser Benutzer. Es muss der
Benutzer-Name angeben werden, nicht die Benutzernummer.
Voreingestellt: davfs2
Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.
dav_group
Die Gruppe des mount.davfs-Hintergrundprozesses. Normale Benutzer müssen Mitglieder dieser Gruppe
sein, damit sie ein davfs2-Dateisystem einhängen dürfen. Es muss der Gruppen-Name angeben werden,
nicht die Gruppennummer.
Voreingestellt: davfs2
Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.
buf_size
Größe des Puffers zur Kommunikation mit dem Kernel-Dateisystem in KiByte. Hat nur einen Effekt,
wenn fuse benutzt wird; Schreib- und Leseoperationen können durch einen großen Puffer beschleunigt
werden.
Voreingestellt: 16
WebDAV-Optionen
use_proxy
Ob ein Proxy benutzt werden soll. 0 = nein, 1 = ja. Wenn weder in der Konfigurationsdatei noch in
den Umgebungsvariablen https_proxy, http_proxy und all_proxy ein Proxy angegeben ist, hat diese
Option keinen Effekt.
Voreingestellt: 1
Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.
proxy Der vollständige Domain-Name des Proxy (aber ohne Schema). Wenn der Proxy eine andere Port-Nummer
als 8080 benutzt, muss diese, durch einen Doppelpunkt getrennt, angehängt werden. Beispiele:
foo.bar:1704 oder foo.bar
Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.
trust_ca_cert
Name einer Datei mit einem Zertifikat im PEM-Format. Der Dateiname kann als absoluter Pfad
angegeben werden oder als reiner Dateiname. Im letzteren Fall wird die Datei in den Verzeichnissen
~/.davfs2/certs und /etc/davfs2/certs gesucht.
Diese Option ist nützlich, wenn das vom Server vorgelegte Zertifikat nicht mit Hilfe der
systemeigenen Datenbank vertrauenswürdiger Zertifizierungsstellen (CA) verifiziert werden kann.
Die Datei muss das selbst signierte Zertifikat der obersten CA in der Vertrauenskette enthalten.
Es kann auch das selbst signierte Zertifikat des Servers sein (siehe auch trust_server_cert). Wenn
diese Option benutzt wird, wird die systemeigene CA-Datenbank ignoriert.
Hinweis: Auch wenn dem Zertifikat vertraut wird, wird es nicht unbedingt auch akzeptiert. Das
Gültigkeitsdatum muss stimmen und entweder der CommonName oder der SubjectAltName muss gleich dem
Servernamen sein.
servercert
Wie trust_ca_cert aber mit falscher Bezeichnung.
Deprecated
trust_server_cert
Name einer Datei mit einem Zertifikat im PEM-Format. Der Dateiname kann als absoluter Pfad
angegeben werden oder als reiner Dateiname. Im letzteren Fall wird die Datei in den Verzeichnissen
~/.davfs2/certs und /etc/davfs2/certs gesucht.
Nützlich wenn das Zertifikat des Servers nicht überprüft werden kann oder gar ungültig ist, aber
du weißt, dass du ihm vertrauen kannst. Wenn der ein identisches Zertifikat vorlegt und sich gegen
den öffentlichen Schlüssel des Zertifikats ausweisen kann, wird die Verbindung aufgebaut.
Dies ist die bevorzugte Option für selbst signierte Server Zertifikate.
Es wird nicht versucht, das Zertifikat auf anderem Weg zu verifizieren, und es wird nicht auf
Gültigkeit überprüft.
clientcert
Name einer Datei mit einem Zertifikat im PKCS#12-Format, mit dem sich der Benutzer beim Server
ausweisen kann. Der Name muss entweder als absoluter Pfad oder als reiner Dateiname angegeben
werden. Im letzteren Fall wird in den Verzeichnissen ~/.davfs2/certs/private und
/etc/davfs2/certs/private nach ihr gesucht.
Warnung: Wenn das Clientzertifikat von einer Zwischen-CA und nicht von einer Top-Level-CA
herausgegeben wurde, dann muss der Client entsprechend der TLS-Spezifikation die komplette
Zertifikatsliste senden (ohne das Zertifikat der Top-Level-CA). davfs2 sendet nur das
Clientzertifikat. Aufgrund dieses Fehlers muss der Server die komplette Liste der CA-Zertifikate
bis hinunter zum Zertifikat der CA, die das Clientzeertfikat herausgegeben hat, spechern und den
Zertifikaten vertrauen.
secrets
Name der Datei, die die vertraulichen Zugangsdaten für Server und Proxy enthält, sowie Passwörter
zur Entschlüsselung von Client-Zertifikaten. Der Name muss ein absoluter Pfad sein. Die Datei darf
nur für den Eigentümer schreib- und lesbar sein (Dateimodus 600).
Voreingestellt: ~/.davfs2/secrets
Diese Option ist nur in den Benutzer-Konfigurationsdateien erlaubt. Die systemweite Datei für
diese Daten ist immer /etc/davfs2/secrets.
ask_auth
Frage den Benutzer nach den vertraulichen Zugangsdaten, wenn diese nicht in der secrets-Datei
gefunden werden. Frage den Benutzer wenn ein Zertifikat des Servers nicht verifiziert werden kann.
0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 1
use_locks
Sperre Dateien auf dem Server, wenn sie zum Schreiben geöffnet werden. 0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 1
lock_owner
Dieser Text wird an den Server gesandt, um den Eigentümer einer Sperre zu kennzeichnen. Wenn eine
WebDAV-Resource gleichzeitig von mehreren Benutzern mit den gleichen Zugangsdaten benutzt wird,
sollten unterschiedliche Werte für lock_owner gewählt werden.
Voreingestellt: der Benutzername aus den Zugangsdaten
lock_timeout
Nach dieser Zeit in Sekunden sollte der Server Sperren wieder entfernen. Der Server hält sich
nicht unbedingt daran.
Voreingestellt: 1800
lock_refresh
Soviele Sekunden bevor eine Sperre abläuft versucht mount.davfs sie zu erneuern. Der Wert sollte
deutlich größer sein als die delay_upload.
Voreingestellt: 60
use_expect100
Um nicht große Dateien hochzuladen, die vom Server sowieso abgelehnt werden, benutzt mount.davfs
den Header expect: 100-continue um vom Server das o.k. im voraus zu erhalten. Aber nicht alle
Server verstehen das. 0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 0
if_match_bug
Manche Server verarbeiten If-Match- und If-None-Match-Header nicht richtig. Dies Option veranlasst
mount.davfs, stattdessen HEAD zu benutzen. 0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 0
drop_weak_etags
Weit verbreitete Server senden ein schwaches Etag, wenn sie kein starkes erzeugen können. Dieses
schwache Etag ist immer ungültig, wird aber nach einer Sekunde stillschweigend in ein starkes,
gültiges Etag verwandelt. Wenn diese Option auf 1 gesetzt ist, wird mount.davfs diese Etags nicht
verwenden. Ist diese Option 0, dann wird die Kennzeichnung als schwach entfernt und das Etag wie
ein starkes Etag benutzt. Dies beinhaltet die Gefahr, versehentlich die Änderungen anderer Leute
zu überschreiben. Doch diese Gefahr kann durchdie Verwendung von Sperren minimiert werden.
Wenn keine Sperren verwendet werden können, und die Gefahr besteht, dass zwei Clients gleichzeitig
auf die selbe Resource zugreifen, solltest du diese Option aktivieren. In diesem Fall wird das
Etag nicht benutzt und die Resource kann nicht im Cache gespeichert werden.
0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 0
n_cookies
Manche Server verweigern den Dienst, wenn ihnen nicht erlaubt is ein Cookie zu setzen. Diese
Option legt fest, wie vile Cookies akzeptiert und in den folgenden Requests gesendet werden.
davfs2 kümmert sich nur um den Namen und den Wert von Cookies und ignoriert alle eventuellen
zusätzlichen Eigenschaften der Cookies.
Voreingestellt: 0
precheck
Falls die Option if_match_bug gesetzt ist: teste mit Hilfe von HEAD-Anfragen, ob eine Datei
existiert oder geändert wurde, um versehentliches Überschreiben der Änderungen anderer Leute zu
vermeiden. Hat keie Wirkung wenn if_match_bug 0 ist. Du solltest die Option nur auf 0 setzen, wenn
kein konkurrierender Zugriff auf den Server erfolgt. 0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 1
ignore_dav_header
Manche Server senden im DAV-Header Fehlinformationen über ihre Fähigkeiten. In diesem Fall sollte
man den Header ignorieren.
Voreingestellt: 0
use_compression
Benütze für den Download von Dateien die gzip-Komprimierung, falls der Server das unterstützt. Der
Upload erfolgt weiter unkomprimiert.
Voreingestellt: 0
min_propset
Von manchen Servern wird berichtet, dass sie erheblich langsamer werden, wenn Etag und
Last-Modified abgefragt werden. Diese Option reduziert die vom Server abgefragten
WebDAV-Properties auf das Minimum. Wenn das Dateisystem für Schreib- und Lesezugriffe verwendet
wird, darf dies Option nicht gesetzt werden. Ohne Etag oder Last-Modified kann davfs2 Änderungen
auf dem Server nicht erkennen, was zu überflüssigen Downloads und zum Verlust von Änderungen
führen kann. Der Datei-Cache wird dadurch auch nutzlos, da Dateien im Cache nicht wieder verwendet
werden können.
Voreingestellt: 0
follow_redirect
Wenn ein GET-Request vom Server auf eine andere Resource verwiesen wird (Redirect), dann folge
diesem Verweis.
Zur Zeit gibt es einige Einschränkungen: alle Redirects werden als temporär behandelt; falls der
neue Server eine Authentifizierung verlangt, dann werden die selben Zugangsdaten benutzt, wie für
den ursprünglichen Server; wenn die Verbindung über TLS läuft, dann wird das Server-Zertifikat mit
Hilfe der CAs geprüft, die vom System als vertrauenswürdig gespeichert sind; vom Benutzer
konfigurierte Server- und Client-Zertifikate werden nicht benutzt.
Voreingestellt: 0
sharepoint_href_bug
SharePoint kodiert UTF8-Zeichen in href-Elementen fehlerhaft. Weil diese href-Elemente gegen die
Regeln verstoßen werden manche Dateien nicht angezeigt. Neon enhält ab Version 0.31 die
Möglichkeit, dieses Problem zu umgehen. Diese Option aktiviert diese Möglichkeit.
Voreingestellt: 0
server_charset
Wenn mount.davfs aus der Pfad-Komponente der URL die Dateinamen erzeugt, geht es davon aus, das
diese entsprechend diesem Zeichensatz kodiert sind und übersetzt sie in die lokal benutzte
Kodierung. Dies hat nichts zu tun mit der Kodierung des Dateiinhalts und auch nichts mit den
HTTP-Escape-Regeln.
Es gibt in HTTP keine Möglichekit die Kodierung der Pfad-Komponente zu erfahren. Da die Kodierung
von Namen im Pfad meistens von den Clients festgelegt wird, die diese Dateien und Verzeichnisse
erzeugen, kann es durchaus vorkommen, dass auch innerhalb eines Pfades unterschiedliche
Kodierungen verwendet werden. Heutzutage ist es am besten, ausschließlich die UTF-8-Kodierung zu
benutzen und keine Konvertierung vorzunehmen. Wenn du nicht sicher bist, dass alle Clients das
verstehen, solltest du Dateinamen auf reines US-ASCII beschränken. Benutze niemals Zeichen, die im
Dateisystem eines anderen Betriebssystems eine spezielle Funktion haben (wie z.B. /, : und \).
Voreingestellt: die Kodierung wird nicht umgewandelt
connect_timeout
Beim Öffnen einer TCP-Verbindung zum Server wartet mount.davfs so viele Sekunden bevor es einen
Fehler annimmt. Bei einem Wert von "0" wird die Feststellung einer Zeitüberschreitung dem
TCP-Stack überlassen.
Dieser Parameter zeigt nur Wirkung, wenn die verwendete Neon-Version (Version > 0.26) und das
Betriebssystem nicht-blockierende Ein-Ausgabe-Operationen unterstützen.
Voreingestellt: 10
read_timeout
mount.davfs wird so viele Sekunden auf die Antwort des Servers warten, bevor es einen Fehler
annimmt.
Voreingestellt: 30
retry Wenn mount.davfs den Server nicht erreichen kann, wird es es nach retry Sekunden nochmal
versuchen. Bei weiteren Versuchen wird es diese Zeit schrittweise bis auf max_retry Sekunden
erhöhen.
Voreingestellt: 30
max_retry
Maximales retry-Intervall.
Voreingestellt: 300
max_upload_attempts
Schlägt das Speichern einer geänderten Datei wegen eines nicht dauerhaften Problems fehl, versucht
es mount.davfs mit größer werdenden Intervallen immer wieder, aber höchsten so oft.
Bei einer schlechten Verbindung verursacht dies zusätzlichen Datenverkehr. Durch die Option
use_expect100 kann das Datenaufkommen durch fehlgeschlagene Versuche reduziert werden. Aber bitte
erst testen. Die meisten Proxies und manche Server unterstützen diesen Header nicht.
Voreingestellt: 15
add_header
Unter Umständen benötigt dein Server spezielle Header um zu tun was er soll. Diese Option
benötigt, anders als andere Optionen, zwei Werte: den Namen des Headers und seinen Wert. Einige
ASP-Backends des IIS scheinen den Microsoft spezifischen Header "Translate: F" zu benötigen. Du
kannst in folgendermaßen hinzu fügen:
add_header Translate F
mount.davfs sendet nun den Header "Translate: F" bei allen Anfragen mit.
Diese Option kann mehrmals angegeben werden. Alle angegebenen Header werden bei Anfragen
mitgesandt. Sowohl die add_header Optionen aus /etc/davfs2/davfs2.conf, als auch die aus
~/.davfs2/davfs2.conf werden angewandt.
Cache-Optionen
backup_dir
Jedes davfs2-Dateisystem hat ein Verzeichnis mit diesem Namen. In ihm werden Dateien gespeichert,
die nicht auf den Server zurück gesichert werden konnten. Du solltest dieses Verzeichnis öfter mal
überprüfen.
Voreingestellt: lost+found
cache_dir
In diesem Verzeichnis speichert mount.davfs die Dateien zwischen. Für jedes Dateisystem wird darin
ein Unterverzeichnis angelegt.
In der systemweiten Konfigurationsdatei wird das Verzeichnis festgelegt, das von root benutzt
wird. In einer Benutzer-Konfigurationsdatei das Verzeichnis, das von diesem Benutzer benutzt wird
Voreingestellt: /var/cache/davfs2 und ~/.davfs2/cache
cache_size
Der Platz auf der Festplatte in MiByte, der für den Cache zur Verfügung steht. mount.davfs nimmt
sich immer genug Platz für alle offenen Dateien auch wenn dieser Wert überschritten wird.
Voreingestellt: 50
table_size
Die Anzahl der Plätze in einer Hash-Tabelle, die mount.davfs für alle bekannten Dateien und
Verzeichnisse führt. Bei großen Dateisystemen (mehr als einige Hundert Dateien) kann ein größerer
Wert die Dateioperationen beschleunigen. Der Wert sollte eine Zweierpotenz sein.
Voreingestellt: 1024
dir_refresh
mount.davfs betrachtet Informationen über Dateien in einem Verzeichnis so viele Sekunden als
gültig. Hinweis: Dies gilt nicht beim Öffnen einer Datei oder wenn eine Anwendung den Inhalt eines
Verzeichnisses liest.
Voreingestellt: 60
file_refresh
Wenn eine Anwendung eine Datei oder ein Verzeichnis öffnet, wird mount.davfs zuerst auf dem Server
nachfragen, ob eine neuere Version vorliegt. Manche Anwendungen öffnen dieselbe Dateien in
schneller Folge. Um unnötigen Netzwerkverkehr zu vermeiden, wird mount.davfs erst nach dieser Zeit
in Sekunden dieselbe Information erneut anfragen.
Voreingestellt: 1
delay_upload
Wenn eine geänderte Datei geschlossen wird, wartet mount.davfs so viele Sekunden, bevor es die
Datei auf den Server hochlädt. Dies verhindert, dass temporäre Dateien zum Server übertragen
werden, nur um sofort danach gelöscht zu werden. Wenn es nötig ist, dass die Dateien sofort nach
dem Schließen auf dem Server erscheinen, kann diese Option auf 0 gesetzt werden.
Voreingestellt: 10
gui_optimize
Immer wenn eine Datei geöffnet wird, muss mount.davfs beim Server nachfragen, ob eine neuere
Version vorliegt. Grafische Benutzeroberflächen neigen dazu, alle Dateien zu öffnen, was bei
großen Verzeichnissen die Reaktionszeit des Dateisystem gewaltig erhöht. Mit dieser Option
versucht mount.davfs diese Abfrage für alle Dateien eines Verzeichnisses mit einem
PROPFIND-Request zu erledigen. 0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 0
minimize_mem
davfs2 speichert Attribute von Dateien und Verzeichnissen im Hauptspeicher. Sie bleiben im
Hauptspeicher solange das Dateisystem eingehängt ist und die Datei nicht gelöscht wird. Dadurch
steigt die Speicherbelegung durch davfs2 mit der Zeit an und kann Dateisystemoperationen
verlangsamen. Wird diese Option auf 1 gesetzt, dann entfernt davfs2 regelmäßig Informationen, die
für einige Zeit nicht benutzt wurden. 0 = nein, 1 = ja.
Warnung: Die meisten Attribute werden nur lokal vorgehalten, da es keine entsprechende
WebDAV-Property gibt. Wenn Benutzer Dateiattribute ändern (Eigentümer, Gruppe, Zugriffsrechte)
dann gehen diese Änderungen verloren und die Attribute werden auf ihre Standardwerte
zurückgesetzt.
Voreingestellt: 0
Debugging Optionen
debug Schickt Debug-Meldungen and den Syslog-Dämon. Der Wert legt die Art der Informationen fest. Die
Meldungen werden mit facility LOD_DAEMON und Priorität LOG_DEBUG gesandt. In welche Log-Datei sie
gehen, hängt von der Konfiguration des Syslog-Dämons ab (vermutlich /var/log/messages,
/var/log/syslog oder /var/log/daemon.log). Ob Debug-Meldungen zu HTTP möglich sind, hängt von der
Neon-Bibliothek ab.
Diese Option kann mehrmals angegeben werden, und die angegebenen Werte ergänzen sich und sind alle
wirksam. Es werden sowohl die debug-Optionen aus /etc/davfs2/davfs2.conf, als auch die aus
~/.davfs2/davfs2.conf angewandt.
Hinweis: Debug-Meldungen lassen die Log-Dateien sehr schnell anwachsen. Verwende die Option
niemals im normalen Betrieb.
Voreinstellung: keine Debug-Meldungen.
Mögliche Werte
config Kommando-Zeile und Kofigurationsoptionen.
kernel Anfragen vom Kernel-Dateisystem.
cache Cache-Operationen wie das Erzeugen und Löschen von Dateien und Verzeichnissen.
http HTTP-Header.
xml Analysieren von XML-Daten in WebDAV-Anfragen.
httpauth
Aushandeln der Authentifizierung.
locks Informationen über Sperren.
ssl TLS/SSL-Informatinen, z.B. Zertifikate.
httpbody
Der komplette Datenteil von HTTP-Antworten.
secrets
Gib auch vertrauliche Daten aus, die normalerweise weg gelassen werden.
most Beinhaltet config, kernel, cache und http.
AUTOREN
Dieses Handbuch hat Werner Baumann <werner.baumann@onlinehome.de> geschrieben.
ÜBERSETZER
Das Handbuch wurde von Werner Baumann <werner.baumann@onlinehome.de> übersetzt. 2009-04-27
DAVFS2 HOME
http://savannah.nongnu.org/projects/davfs2
SIEHE AUCH
mount.davfs(8), umount.davfs(8), mount(8), umount(8), fstab(5)
davfs2 2020-08-03 davfs2.conf(5)