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BEZEICHNUNG
sane-net - SANE-Netzwerk-Backend
BESCHREIBUNG
Die Bibliothek sane-net implementiert ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum Zugriff auf Bilderfassungsgeräte über eine Netzwerkverbindung. Dies ermöglicht es, Geräte zu steuern, die an einem fernen Rechner angebunden sind und stellt auch eine Möglichkeit dar, Benutzern Zugriff auf geschützte Ressourcen zu geben.
GERÄTENAMEN
Dieses Backend erwartet Gerätenamen der folgenden Form: Rechner:Gerät Hierbei ist Rechner der Name (oder die IP-Adresse) des (fernen) Rechners und Gerät ist der Name des Geräts an diesem Rechner, das adressiert werden soll. Falls der Gerätename keinen Doppelpunkt (»:«) enthält, dann wird die gesamte Zeichenkette als Gerät-Zeichenkette für den Standardrechner behandelt. Der Standardrechner ist der Rechner, der als letztes in der Konfigurationsdatei aufgeführt ist (siehe unten). Eine IPv6-Adresse kann in eckigen Klammern festgelegt werden: [::1]:Gerät
KONFIGURATION
Die Datei net.conf enthält sowohl Backend-Optionen als auch eine Liste von Rechnernamen (oder IP-Adressen), die für Scan-Anfragen kontaktiert werden sollen. Alles, was keine der nachfolgend aufgeführten Optionen ist, wird als Rechnername behandelt. connect_timeout = nsecs Zeitüberschreitung (in Sekunden) für die anfängliche Verbindung zum saned(8)-Server. Dies verhindert, dass das Backend mehrere Minuten lang blockiert und versucht, sich mit einem nicht reagierenden saned(8)-Rechner zu verbinden (Netzwerkzusammenbruch, Rechner ausgeschaltet, …). Auch die Umgebungsvariable SANE_NET_TIMEOUT kann dazu verwendet werden, zur Laufzeit die Zeitüberschreitung festzulegen. Leere Zeilen und Zeilen, die mit einer Raute (»#«) beginnen, werden ignoriert. Beachten Sie, dass IPv6-Adressen in dieser Datei nicht in eckige Klammern eingeschlossen werden müssen. Ein Beispiel für eine Konfiguration ist nachfolgend dargestellt: scan-server.eine_Domain.firma 192.168.0.1 # Dies ist ein Kommentar localhost ::1 Die obige Liste kann zur Laufzeit mit der Umgebungsvariable SANE_NET_HOSTS erweitert werden. Die Umgebungsvariable besteht aus einer Doppelpunkt-getrennten Liste von Rechnernamen oder IP-Adressen, die zusätzlich zu den Rechnern in der Konfigurationsdatei kontaktiert werden sollen. Beispielsweise könnte ein Benutzer die Umgebungsvariable auf folgende Zeichenkette setzen: new.scanner.com:[::1]:192.168.0.2:scanner.univ.edu Damit wird erbeten, dass die Rechner new.scanner.com, [::1], 192.168.0.2 und scanner.univ.edu zusätzlich zu den oben aufgeführten Rechnern kontaktiert werden. Damit dieses Backend korrekt funktioniert, ist es auch notwendig, den Dienst sane-port in /etc/services zu definieren. Der Dienst sane sollte mittels einer Zeile der folgenden Form definiert werden: sane-port 6566/tcp # SANE-Netzwerkscanner-Daemon
DATEIEN
/etc/sane.d/net.conf Die Backend-Konfigurationsdatei (siehe auch die nachfolgende Beschreibung von SANE_CONFIG_DIR). /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-net.a Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert. /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-net.so Die dynamische Bibliothek, die dieses Backend implementiert (auf Systemen verfügbar, die dynamisches Laden unterstützen).
UMGEBUNGSVARIABLEN
SANE_CONFIG_DIR Diese Umgebungsvariable gibt eine Liste von Verzeichnissen an, die die Konfigurationsdatei enthalten können. Auf *NIX-Systemen sind die Verzeichnisse durch Doppelpunkte (:) getrennt, unter OS/2 durch Semikola (;). Falls diese Variable nicht gesetzt ist, wird in zwei Standardverzeichnissen nach der Konfigurationsdatei gesucht: zuerst im aktuellen Arbeitsverzeichnis (.) und dann in /etc/sane.d. Falls der Wert der Umgebungsvariable mit dem Verzeichnis-Trennzeichen endet, dann werden die Standardverzeichnisse nach den explizit angegebenen Verzeichnissen durchsucht. Wenn Sie beispielsweise SANE_CONFIG_DIR auf »/tmp/config:« setzen, wird in den Verzeichnissen »tmp/config«, ».« und »/etc/sane.d« gesucht (in dieser Reihenfolge). SANE_NET_HOSTS Eine Doppelpunkt-getrennte Liste von Rechnernamen oder IP-Adressen, die von diesem Backend kontaktiert werden sollen. SANE_NET_TIMEOUT Anzahl an Sekunden, die auf eine Reaktion von dem saned(8)-Server für die anfängliche Verbindungsanfrage gewartet werden soll. SANE_DEBUG_NET Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstützung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die Debug-Stufe für dieses Backend. Beispielsweise bewirkt ein Wert von 128 die Anzeige sämtlicher Debug-Ausgaben. Kleinere Werte reduzieren die Ausführlichkeit.
FEHLER
Falls saned(8) in eine Zeitüberschreitung gelaufen ist, kann das Backend in einer Endlosschleife mit Autorisierungsanfragen gefangen sein.
SIEHE AUCH
sane(7), saned(8), sane-dll(5), scanimage(1) http://www.penguin-breeder.org/?page=sane-net
AUTOR
David Mosberger und Andreas Beck
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright- Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E- Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩. 14. Juli 2008 sane-net(5)