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BEZEICHNUNG
systemd-udevd.service, systemd-udevd-control.socket, systemd-udevd-kernel.socket, systemd-udevd -
Verwaltungs-Deamon für Geräteereignisse
ÜBERSICHT
systemd-udevd.service
systemd-udevd-control.socket
systemd-udevd-kernel.socket
/usr/lib/systemd/systemd-udevd [--daemon] [--debug] [--children-max=] [--exec-delay=] [--event-timeout=]
[--resolve-names=early|late|never] [--version] [--help]
BESCHREIBUNG
systemd-udevd wartet auf Kernel-Uevents. Für jedes Ereignis führt systemd-udevd die passenden, in den
Udev-Regeln festgelegten Anweisungen durch. Siehe udev(7).
Das Verhalten des Daemons kann mittles udev.conf(5), seinen Befehlszeilenoptionen, Umgebungsvariablen und
auf der Kernel-Befehlszeile konfiguriert oder dynamisch mittels udevadm control geändert werden.
OPTIONEN
-d, --daemon
Abtrennen und im Hintergrund ausführen.
Hinzugefügt in Version 186.
-D, --debug
Fehlersuchmeldungen auf die Standardfehlerausgabe ausgeben.
Hinzugefügt in Version 186.
-c, --children-max=
Die Anzahl parallel ausgeführter Ereignisse begrenzen.
Hinzugefügt in Version 186.
-e, --exec-delay=
Die Ausführung von jedem LAUF{Programm}-Parameter um die angegebene Anzahl von Sekunden verzögern.
Diese Option könnte bei der Fehlersuche in Systemabstürzen durch Geräte, die vor dem Start
eingesteckt und durch das Laden von Kernel-Modulen ausgelöst werden, nützlich sein.
Hinzugefügt in Version 186.
-t, --event-timeout=
Setzt die Anzahl von Sekunden, die auf den Abschluss von Ereignissen gewartet werden soll. Nach
dieser Zeit wird das Ereignis beendet. Die Vorgabe ist 180 Sekunden.
Hinzugefügt in Version 216.
-s, --timeout-signal=
Setzt das Signal, das Systemd-udevd an den mit Fork gestarteten Prozess senden wird, nachdem es die
Zeitüberschreitung erreicht hat. Diese Einstellung kann zum Systemstartzeitpunkt mit der
Kernel-Befehlszeilenoption udev.timeout_signal= außer Kraft gesetzt werden. Um Fehler in der
Zeitüberschreitung bei Arbeitsprozessen zu finden, kann die Einstellung SIGABRT hilfreich sein.
Standardmäßig SIGKILL. Beachten Sie, dass die Einstellung auf der Befehlszeile die Einstellung aus
der Konfigurationsdatei außer Kraft setzt.
Hinzugefügt in Version 246.
-N, --resolve-names=
Legt fest, wann Systemd-udevd Namen von Benutzern und Gruppen auflösen soll. Falls auf early (die
Vorgabe) gesetzt, werden Namen aufgelöst, wenn die Regeln ausgewertet werden. Falls auf late gesetzt,
werden die Namen für jedes Ereignis aufgelöst. Falls auf never gesetzt, werden die Namen niemals
aufgelöst und alle Geräte gehören Root.
Hinzugefügt in Version 186.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.
KERNEL-BEFEHLSZEILE
Parameter, die mit »rd.« beginnen, werden von systemd-udevd gelesen, wenn sie in einer Initrd verwandt
werden. Die anderen werden sowohl in der Initrd als auch im Rechner verarbeitet.
udev.log_level=, rd.udev.log_level=
Setzt die Protokollierstufe.
Hinzugefügt in Version 247.
udev.children_max=, rd.udev.children_max=
Die Anzahl parallel ausgeführter Ereignisse begrenzen.
Hinzugefügt in Version 186.
udev.exec_delay=, rd.udev.exec_delay=
Die Ausführung von jedem LAUF{Programm}-Parameter um die angegebene Anzahl von Sekunden verzögern.
Diese Option könnte bei der Fehlersuche in Systemabstürzen durch Geräte, die vor dem Start
eingesteckt und durch das Laden von Kernel-Modulen ausgelöst werden, nützlich sein.
Hinzugefügt in Version 186.
udev.event_timeout=, rd.udev.event_timeout=
Wartet auf den Abschluss von Ereignis in der angegebenen Anzahl von Sekunden. Diese Option könnte
nützlich sein, falls Ereignisse aufgrund von Kerneltreibern, die für die Initialisierung zu lange
benötigen, beendet werden.
Hinzugefügt in Version 216.
udev.timeout_signal=, rd.udev.timeout_signal=
Legt ein Signal fest, das Systemd-udevd bei einer Zeitüberschreitung an Arbeitsprozesse senden wird.
Beachten Sie, dass die Kernel-Befehlszeilenoption sowohl die Einstellung in der Konfigurationsdatei
als auch die auf der Programm-Befehlszeile außer Kraft setzen wird.
Hinzugefügt in Version 246.
udev.blockdev_read_only, rd.udev.blockdev_read_only
Falls festgelegt, werden alle physischen Blockgeräte beim Auftauchen als schreibgeschützt markiert.
Synthetische Blockgeräte (wie das Loopback-Blockgerät oder Device-Mapper-Geräte) verbleiben, wie sie
sind. Dies ist nützlich, um zu garantieren, dass der Inhalt von physischen Blockgeräten während der
Laufzeit unverändert verbleibt, beispielsweise um vollständig zustandslose Systeme zu implementieren,
zum Testen oder für Rettungssituationen, bei denen beschädigte Dateisysteme nicht weiter durch
versehentliche Änderungen beschädigt werden sollen.
Ein Blockgerät kann wieder als beschreibbar markiert werden, indem der Befehl blockdev --setrw
erteilt wird, siehe blockdev(8) für Details.
Hinzugefügt in Version 246.
net.ifnames=
Netzwerkschnittstellen werden umbenannt, um ihnen, wenn möglich, vorhersagbare Namen zu geben. Dies
ist standardmäßig aktiviert, durch Angabe von 0 wird dies deaktiviert.
Hinzugefügt in Version 199.
net.naming-scheme=
Netzwerkschnittstellen werden umbenannt, um ihnen, wenn möglich, vorhersagbare Namen zu geben (außer
net.ifnames=0 ist festgelegt, siehe oben). Mit dieser Kernelbefehlszeilenoption ist es möglich, eine
bestimmte Version dieses Algorithmus auszuwählen und die beim Kompilieren gewählte Vorgabe außer
Kraft zu setzen. Erwartet einen der in systemd.net-naming-scheme(7) aufgeführten
Benennungsschemakennzeichner oder »latest«, um das neuste bekannte Schema auszuwählen (bezüglich
dieser bestimmten Version von systemd-udevd.service).
Beachten Sie, dass die Auswahl eines bestimmten Schemas nicht ausreichend ist, um die
Schnittstellenbenennung vollständig zu stabilisieren: die Benennung wird im allgemeinen aus vom
Kernel offengelegten Treiberattributen abgeleitet. Wird der Kernel aktualisiert, dann könnten bisher
fehlende, aber von systemd-udevd.service überprüfte Attribute auftauchen, die auch ältere
Namensableitungsalgorithmen betreffen.
Hinzugefügt in Version 240.
net.ifname-policy=Richtlinie1[,Richtlinie2,…][,MAC]
Legt die Benennungsrichtlinien fest, die bei der Umbenennung von Netzwerkschnittstellen angewandt
werden. Akzeptiert eine Liste von Richtlinien und eine durch Kommata abgetrennte MAC-Adresse. Jeder
Richtlinienwert muss eine der in der Einstellung NamePolicy= in .link-Dateien verstandenen
Richtlinien sein, z.B. »onboard« oder »path«. Siehe systemd.link(5) für weitere Details. Wenn die
MAC-Adresse festgelegt ist, werden die Richtlinien auf die Schnittstelle angewandt, die diese Adresse
hat. Wenn keine MAC-Adresse festgelegt ist, werden die Richtlinien auf alle Schnittstellen angewandt.
Das Kernelbefehlszeilenargument kann mehrfach angegeben werden.
Dieses Argument wird nicht direkt von systemd-udevd gelesen, sondern stattdessen durch
systemd-network-generator.service(8) in eine .link-Dateien umgewandelt. Damit dieses Argument wirksam
wird, muss systemd-network-generator.service aktiviert werden.
Beispiel:
net.ifname-policy=keep,kernel,path,slot,onboard,01:23:45:67:89:ab
net.ifname-policy=keep,kernel,path,slot,onboard,mac
Dies ist größtenteils äquivalent zur Erstellung folgender .link-Dateien:
# 91-name-policy-with-mac.link
[Match]
MACAddress=01:23:45:67:89:ab
[Link]
NamePolicy=keep kernel path slot onboard
AlternativeNamePolicy=path slot onboard
und
# 92-name-policy-for-all.link
[Match]
OriginalName=*
[Link]
NamePolicy=keep kernel path slot onboard mac
AlternativeNamePolicy=path slot onboard mac
Hinzugefügt in Version 250.
SIEHE AUCH
udev.conf(5), udev(7), udevadm(8)
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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systemd 255 SYSTEMD-UDEVD.SERVICE(8)