oracular (1) apt-listchanges.1.gz
NAME
apt-listchanges - zeigt neue Changelog-Einträge von Debian-Paketarchiven.
ÜBERSICHT
apt-listchanges [[Optionen...]] {[--apt] | [Paket.deb...]}
BESCHREIBUNG
apt-listchanges ist ein Werkzeug, das zeigt, was in einer neuen Version eines Debian-Pakets verglichen mit der derzeit auf dem System installierten Version geändert wurde. Es tut dies, indem es die relevanten Einträge aus den beiden Dateien NEWS.Debian und changelog[.Debian] extrahiert. Sie sind normalerweise in den Debian-Paketarchiven in /usr/share/doc/Paket zu finden. Bitte beachten Sie, dass in der Standardinstallation, falls apt-listchanges während Upgrades als APT-Erweiterung ausgeführt wird, es nur NEWS.Debian-Einträge anzeigt. Dies kann mit der Option --which geändert werden. Falls Changelog-Einträge angezeigt werden und das Paket keine changelog[.Debian]-Datei enthält, ruft apt-listchanges den Befehl apt-get changelog auf, um das Changelog aus dem Netzwerk herunterzuladen. Dieses Verhalten kann mit der Option --no-network deaktiviert werden. Given a set of filenames as arguments (or read from apt when using --apt), apt-listchanges will scan the files (assumed to be Debian package archives) for the relevant changelog entries, and display them all in a summary grouped by source package. The groups are sorted by the urgency of the most urgent change, and then by the package name. Changes within each package group are displayed in the order of their appearance in the changelog files, i.e. starting from the latest to the oldest; the --reverse option can be used to alter this order.
OPTIONEN
apt-listchanges stellt die folgenden Optionen zur Steuerung seines Verhaltens bereit. Die meisten davon haben Entsprechungen in der Konfigurationsdatei, Einzelheiten finden Sie unter »KONFIGURATIONSDATEI« weiter unten. --apt liest Dateinamen von einer besonders formatierten (von APT bereitgestellten) Pipeline, anstatt aus Befehlszeilenargumenten und berücksichtigt bestimmte APT-spezifische Optionen in der Konfigurationsdatei. Diese Pipeline muss im »Version 2«-Format in der APT-Konfiguration angegeben werden. -v, --verbose zeigt zusätzliche (üblicherweise unerwünschte) Informationen. Es wird zum Beispiel eine Nachricht ausgegeben, wenn ein Paket derselben oder einer älteren Version installiert werden soll oder wenn ein Paket neu installiert werden soll. -f, --frontend wählt aus, welche Oberfläche für die Ausgabe von Informationen an den Benutzer verwendet werden soll. Zu den aktuellen Oberflächen gehören: pager benutzt den Befehl sensible-pager(1), um die Ausgabe anzuzeigen. Der Befehl verwendet die Umgebungsvariable PAGER zur Auswahl ihres Lieblingsseitenanzeigeprogramms. Die Option »pager« kann in der Konfigurationsdatei angegeben werden, um ein spezielles Seitenanzeigeprogramm auszuwählen, der mit Apt-listchanges benutzt wird. browser zeigt mit dem Befehl sensible-browser(1) ein Changelog im HTML-Format mit Querverweisen für Fehler und E-Mail-Adressen, der Ihren Lieblings-Browser anhand der Umgebungsvariable BROWSER auswählt. Die Option »browser« kann in der Konfigurationsdatei angegeben werden, um einen speziellen Browser auszuwählen, der mit Apt-listchanges benutzt wird. xterm-pager verwendet Ihr bevorzugtes Seitenanzeigeprogramm, um die Ausgabe anzuzeigen, tut dies jedoch in einem Xterm (mittels der Alternative »x-terminal-emulator«) im Hintergrund. Dies ermöglicht Ihnen, falls Sie dies wollen, mit dem Upgrade fortzufahren und das Durchstöbern der Changelogs fortzusetzen. Sie können die Verwendung des Terminal-Emulators mit der Konfigurationsoption »xterm« außer Kraft setzen. xterm-browser die logische Kombination von Xterm-Pager und Browser. Nur geeignet für Textmodus-Browser. text gibt ohne Pausen auf die Standardausgabe aus. syslog gibt die Ausgabe in das Systemprotokoll aus. Es wird empfohlen, die Option »titled« zu deaktivieren. log hängt die Ausgabe an eine Protokolldatei an, mit einem optionalen Filterprozess. Es wird empfohlen, die Option »titled« zu deaktivieren. mail sendet eine E-Mail an die mit --email-address angegebene Adresse und zeigt keine Changelogs an. gtk öffnet ein GTK-Fenster zum Anzeigen der Changelogs. Erfordert, dass »phyton3-gi« installiert ist. none tut nichts. Kann benutzt werden, um zu verhindern, dass Apt-listchanges ausgeführt wird, wenn automatische Ausführung von APT eingerichtet ist. Bitte beachten Sie, dass Apt-listchanges versuchen wird, zu einem nicht privilegierten Benutzer zu wechseln, bevor die Befehle in den Oberflächen »browser«, »xterm-browser« und »xterm-pager« geöffnet werden. Dies wird derzeit jedoch nicht für die Oberfläche »pager« getan. Siehe auch »UMGEBUNGSVARIABLEN« unten. --email-address=Adresse Zusätzlich zur Anzeige wird eine Kopie der Changelog-Daten an die angegebene Adresse geschickt. Um die Changelog-Einträge nur per E-Mail zu versenden, benutzen Sie diese Option mit der speziellen Oberfläche »mail«. --email-format={text|html} Falls das Versenden von E-Mail-Kopien aktiviert ist (siehe --email-address oben), wählt diese Option aus, ob die E-Mail als gute alte Klartextdaten oder als HTML-Daten mit anklickbaren Verweisen, die möglicherweise für Leute mit grafischen E-Mail-Clients geeigneter sind, gesendet werden soll. -c, --confirm Sobald Changelogs angezeigt wurden, wird der Anwender gefragt, ob er fortfahren möchte oder nicht. Falls er sich entscheidet, nicht fortzufahren, wird ein Rückgabewert ungleich null zurückgegeben und APT wird abgebrochen. -a, --show-all versucht, statt Changelog-Einträgen, die neuer als die derzeit installierte Version des Pakets sind, einfach alle Changelog-Einträge für alle Pakete anzuzeigen. Dies ist nützlich, um das ganze Changelog eines .debs anzuzeigen, bevor es entpackt wird. -n, --no-network In seltenen Fällen, wenn ein Binärpaket (oder genauer: keines der Binärpakete, die aus demselben Quellpaket gebaut wurden, die zusammen als Gruppe verarbeitet werden) keine Changelog-Datei enthält, führt apt-listchanges standardmäßig apt-get changelog aus, um die Changelogs von den Netzwerkservern herunterzuladen. Sie werden üblicherweise von der Distribution Ihres Betriebssystems bereitgestellt. Diese Option wird dieses Verhalten deaktivieren, was zum Beispiel für Systeme hinter einer Firewall nützlich sein kann. --save-seen=Datei Diese Option wird Apt-listchanges veranlassen, die letzte Version eines Pakets zu verfolgen, für das Changelogs angezeigt wurden, um zu vermeiden, dass dieselben Changelogs bei einem zukünftigen Aufruf erneut angezeigt werden. Die Datenbank wird in der genannten Datei gespeichert. Geben Sie »none« an, um diese Funktionalität zu deaktivieren. --dump-seen zeigt den Inhalt der Datenbank mit dem Gesehenen auf der Standardausgabe als Liste. In den Zeilen stehen durch Leerzeichen getrennt Quellpaketnamen und die zuletzt gesehene Version. Diese Option benötigt den Pfad zur Datenbank mit dem Gesehenen: Bitte geben Sie ihn mittels der Option --save-seen an oder übergeben Sie die Option --profile=apt, damit er aus der Konfigurationsdatei gelesen wird. --since=Version Diese Option wird Apt-listchanges veranlassen, die Einträge anzuzeigen, die neuer als die angegebene Version sind. Das einzige andere Argument, das Sie mit dieser Option übergeben können, ist der Pfad zu einer .deb-Datei. --latest=N Diese Option wird Apt-listchanges veranlassen, nur die letzten N Einträge anzuzeigen. Das einzige andere Argument, das Sie mit dieser Option übergeben können, ist der Pfad zu einer .deb-Datei. --which={news|changelogs|both} Diese Option wählt aus, ob Neuigkeiten (von NEWS.Debian und anderen), Changelogs (von changelog.Debian und anderen) oder beides angezeigt werden soll. Standardmäßig werden nur Neuigkeiten angezeigt. --help zeigt Syntaxinformationen. -h, --headers Diese Optionen werden Apt-listchanges veranlassen, eine Kopfzeile vor jedem Paket-Changelog einzufügen, der den Namen des Pakets und die Namen der Binärpakete anzeigt, von denen ein Upgrade durchgeführt wird (falls es mehr als eines gibt oder der Name sich von dem des Quellpakets unterscheidet). --debug zeigt einige Informationen zur Fehlersuche. --profile=Name wählt ein Optionsprofil aus. Name entspricht einem Abschnitt in /etc/apt/listchanges.conf. Voreinstellung beim Aufruf von APT ist »apt«, ansonsten »cmdline«. --log=Datei wählt die Datei aus, die von dem Protokollierungsprogramm angehängt werden soll. Die Vorgabe ist /var/log/apt/listchanges.log. Die Filter-Befehl-Option kann zur Veränderung der Ausgabe, bevor diese an die Protokolldatei angehängt wird, verwandt werden. Bitte stellten Sie sicher, dass eine Protokollrotation für diese Datei einrichten. --filter=Befehl wählt den Befehl aus, der zum Filtern der Ausgabe verwandt werden soll, bevor dieser durch das Protokollierungsprogramm an die Protokolldatei gehängt wird. Stdin wird die Ausgabe von apt-listchanges empfangen und Stdout wird an die Protokolldatei angehängt werden. Trennen Sie Argumente durch Leerzeichen und schließen Sie Argumente mit Leerzeichen in englische Anführungszeichen ein. Der Befehl wird nur dann mittels der Shell ausgeführt, wenn die Shell Teil des Befehlsnamens ist: sh -c 'date ; cat' --reverse zeigt die Changelog-Einträge in umgekehrter Reihenfolge. --ignore-apt-assume, --ignore-debian-frontend deaktiviert, dass eine nicht interaktive Oberfläche in einigen im Abschnitt »AUTOMATISCHES AUßERKRAFTSETZEN VON OBERFLÄCHEN« beschriebenen Fällen, erzwungen wird. --titled, --untitled aktiviert oder deaktiviert den Titel am Anfang der Ausgabe. --select-frontend wählt die Oberfläche interaktiv aus. Diese Option dient hauptsächlich Testzwecken, bitte verwenden Sie sie nicht.
AUTOMATISCHES AUßERKRAFTSETZEN VON OBERFLÄCHEN
Für eine bessere Eingliederung in bestehende Paketverwaltungswerkzeuge versucht apt-listchanges festzustellen, ob Paket-Upgrades auf eine nicht interaktive Art durchgeführt wurden und ändert seine Oberfläche automatisch zu »text«, wenn irgendeine der nachfolgenden Bedingungen erfüllt ist: • Die Standardausgabe ist nicht mit einem Terminal verbunden. • Die Option --quiet (-q) wurde an apt-get(8) (oder aptitude(8)) übergeben. Beachten Sie jedoch, dass Apt-listchanges die Oberfläche in »mail« ändert, wenn die Option mehrfach übergeben wurde. • Die Option --assume-yes (-y) wurde an apt-get(8) übergeben. • Die Umgebungsvariable DEBIAN_FRONTEND ist auf »noninteractive« und APT_LISTCHANGES_FRONTED nicht gesetzt. Aus Gründen der Rückwärtskompatibilität können die beiden letzten Prüfungen oberhalb entweder mit den Konfigurationsdateieinträgen »ignore_apt_assume=true« oder »ignore_debian_frontend=true« deaktiviert werden (siehe »KONFIGURATIONSDATEI« weiter unten) oder mittels der Befehlszeilenoptionen: --ignore-apt-assume oder --ignore-debian-frontend. Bitte beachten Sie, dass die Oberfläche »mail« bereits nichtinteraktiv ist, weswegen sie nie zur Oberfläche »text« umgeschaltet wird. Zusätzlich überschreibt apt-listchanges X11-basierte Oberflächen (»gtk«, »xterm-pager«, »xterm-browser«) mit »pager« (oder »browser« im Fall von »xterm-browser«), wenn die Umgebungsvariable DISPLAY nicht gesetzt ist. Bitte beachten Sie, dass diese stillen Oberflächen nicht folgenden Außerkraftsetzungen unterliegen: syslog log
KONFIGURATIONSDATEI
apt-listchanges liest seine Konfiguration aus /etc/apt/listchanges.conf. Die Datei besteht aus Abschnitten mit in quadratische Klammern eingeschlossenen Namen. Jeder Abschnitt sollte Zeilen im Format Schlüssel=Wert enthalten. Zeilen, die mit dem Zeichen »#« beginnen, werden als Kommentar angesehen und ignoriert. Dateien mit Namen Name.conf in dem Verzeichnis /etc/apt/listchanges.conf.d werden auch auf die gleiche Art gelesen und setzen Werte, die in der Hauptkonfigurationsdatei gesetzt sind, außer Kraft. Abschnitt ist ein Profilname, der als Parameter für die Option --profile benutzt werden kann. Die Konfiguration des Abschnitts »apt« kann durch debconf(7) verwaltet werden. Dort können auch die meisten Einstellungen miitels des Befehls dpkg-reconfigure apt-listchanges geändert werden. Schlüssel ist ein Name einer Befehlszeilenoption (außer für --apt, --profile und --help) bei der die führenden Bindestriche entfernt und die verbleibenden Bindestriche in Unterstriche umgewandelt werden, zum Beispiel: »email_format« oder »save_seen«. Wert steht für den Wert der entsprechenden Option. Für Befehlszeilenoptionen, die kein Argument entgegennehmen, wie »confirm« oder »headers«, sollte der Wert entweder zum Aktivieren auf »1«, »yes«, »true« und »on« oder zum Deaktivieren auf »0«, »no«, »false« und »off« gesetzt werden. Zusätzlich kann Schlüssel eines der folgenden Schlüsselwörter sein: »browser«, »pager« oder »xterm«. Der Wert eines derartigen Konfigurationseintrags sollte der Name eines zugehörigen Befehls, eventuell von seinen Argumenten gefolgt, sein zum Beispiel: »pager=less -R«. Beispiel 1. Beispielkonfigurationsdatei [cmdline] frontend=pager [apt] frontend=xterm-pager email_address=root confirm=1 [custom] frontend=browser browser=mozilla Obige Konfigurationsdatei gibt an, dass die Standardoberfläche im Befehlzeilenmodus »pager« sein soll. Im APT-Modus ist die Xterm-Pager-Oberfläche voreingestellt, eine Kopie der Changelogs sollte (falls vorhanden) per E-Mail an Root geschickt werden und Apt-listchanges sollte um Bestätigung ersuchen. Falls Apt-listchanges mit --profile=custom aufgerufen wird, soll die Browser-Oberfläche benutzt und Mozilla aufgerufen werden.
UMGEBUNG
APT_LISTCHANGES_FRONTEND Oberfläche, die benutzt werden soll APT_LISTCHANGES_USER, SUDO_USER, USERNAME Der Wert der ersten der obigen Variablen wird als Name des Benutzers verwendet, zu dem gewechselt wird, wenn Befehle ausgeführt werden, die durch die Oberflächen »browser«, »xterm-browser« und »xterm-pager« hervorgebracht wurden, falls apt-listchanges durch einen privilegierten Benutzer gestartet wurde. DEBIAN_FRONTEND Falls es auf »noninteractive« gesetzt ist, kann es erzwingen, dass apt-listchanges eine nicht interaktive Oberfläche benutzt. Einzelheiten finden Sie im Abschnitt »AUTOMATISCHES AUßERKRAFTSETZEN VON OBERFLÄCHEN«. BROWSER wird von der Browser-Oberfläche benutzt, sollte auf einen Befehl gesetzt sein, der eine Datei erwartet: URL für eine HTML-Datei, die angezeigt werden soll. PAGER von der Seitenanzeigeprogrammoberfläche (Pager) benutzt APT_HOOK_INFO_FD Dateideskriptor, um Paketnamen im Modus --apt daraus einzulesen. (Es wird erwartet, dass APT diese Variable auf eine korrekte Dateideskriptornummer setzt.)
DATEIEN
/etc/apt/listchanges.conf Konfigurationsdatei /etc/apt/listchanges.conf.d/*.conf Dateien, zum Außerkraftsetzen von Konfigurationsdatei /etc/apt/apt.conf.d/20listchanges Datei, die zum Registrieren von Apt-listchanges im APT-System benutzt wird /var/lib/apt/listchanges.db Datenbank, die für Save-seen benutzt wird
AUTOR
Apt-listchanges wurde von Matt Zimmerman <mdz@debian.org> geschrieben. Der derzeitige Betreuer ist Robert Luberda <robert@debian.org>.
SIEHE AUCH
sensible-pager(1), sensible-browser(1), apt-get(8), aptitude(8)
ÜBERSETZUNG
Chris Leick <c.leick@vollbio.de>