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BEZEICHNUNG

     file — Bestimmt den Dateityp

ÜBERSICHT

     file [-bcdEhiklLNnprsSvzZ0] [--apple] [--exclude-quiet] [--extension] [--mime-encoding] [--mime-type]
     [-e Testname] [-F Trenner] [-f Namensdatei] [-m Magic-Dateien] [-P Name=Wert] file ... file -C [-m
     Magic-Dateien] file [--help]

BESCHREIBUNG

     Diese Handbuchseite dokumentiert Version 5.45 des Befehls file.

     file überprüft jedes Argument, um es einzusortieren. Es gibt drei Arten von Tests, die in dieser
     Reihenfolge ausgeführt werden: Dateisystemtests, magische Tests und Sprachtests. Der erste erfolgreiche
     Test führt zur Ausgabe des Dateityps.

     Der ausgegebene Typ wird normalerweise eines der Worte text (die Datei enthält nur darstellbare Zeichen und
     ein paar typische Steuerzeichen und kann wahrscheinlich problemlos auf einem ASCII -Terminal gelesen
     werden), executable (die Datei enthält das Ergebnis einer Kompilierung eines Programms in eine Form, die
     von einem UNIX -Kernel oder einem anderen verstanden werden kann) oder data, das alles andere bedeutet
     (Daten sind normalerweise »binär« oder nicht darstellbar), enthalten. Ausnahmen sind gut bekannte
     Dateiformate (Core-Dateien, TAR-Archive), die bekanntermaßen binäre Daten enthalten. Wenn Sie magische
     Dateien oder das Programm selbst verändern, stellen Sie sicher, dass Sie »diese Schlüsselwörter erhalten«.
     Benutzer verlassen sich darauf, dass für alle im Verzeichnis lesbaren Dateien das Wort »text« ausgegeben
     wird. Machen Sie es nicht wie Berkeley, die »shell commands text« in »shell script« änderten.

     Die Dateisystemtests basieren auf der Untersuchung der Rückgabe des Systemaufrufs stat(2). Das Programm
     prüft, ob die Datei leer ist oder ob sie eine Art von besonderer Datei ist. Sämtliche bekannten und für Ihr
     betriebenes System geeignete Dateien (Sockets, symbolische Links oder benannte Pipes (FIFOs), auf den
     Systemen, auf denen diese implementiert sind) werden intuitiv erfasst, falls Sie in der System-Header-Datei
     <sys/stat.h> definiert sind.

     Die magischen Tests werden verwandt, um auf Dateien zu prüfen, deren Daten in einem bestimmten, festen
     Format vorliegen. Das kanonische Beispiel hierfür ist das ausführbare Programm (kompiliertes Programm) in
     einer a.out -Datei, dessen Format in <elf.h>, <a.out.h> und möglicherweise <exec.h> im Standard-
     Einbindeverzeichnis definiert ist. Diese Dateien haben eine »magische Zahl«, die an einem bestimmten Ort
     nahe des Anfangs der Datei gespeichert ist und die dem UNIX -Betriebssystem mitteilt, dass die Datei ein
     ausführbares Programm ist und welches der mehreren Typen davon es ist. Das Konzept der »magischen Zahlen«
     wurde auf Erweiterungen zu Datendateien angewandt. Jede Datei mit einem invarianten Kennzeichner bei einem
     kleinen, festen Versatz in die Datei kann normalerweise auf diese Art beschrieben werden. Die Information,
     die diese Dateien identifiziert, wird aus /etc/magic und der kompilierten magischen Datei
     /usr/share/misc/magic.mgc oder aus den Dateien im Verzeichnis /usr/share/misc/magic, falls die kompilierte
     Datei nicht existiert, gelesen. Zusätzlich werden die Dateien $HOME/.magic.mgc oder $HOME/.magic gelesen,
     falls sie existieren, und haben Vorrang vor der magischen Datei des Systems.

     Falls eine Datei auf keine der Einträge in der magischen Datei passt, dann wird die Datei untersucht, ob
     sie eine Textdatei zu sein scheint. ASCII, ISO-8859-x, nicht-ISO 8-Bit erweiterte ASCII-Zeichensätze (wie
     diese auf Macintosh und IBM-PC-Systemen verwandt werden), UTF-8-kodiertes Unicode, UTF-16-kodiertes Unicode
     und EBCDIC-Zeichensätze können durch verschiedene Bereiche und Sequenzen von Bytes, die darstellbaren Text
     in jedem Satz formen, unterschieden werden. Falls eine Datei einen dieser Tests besteht, wird ihr
     Zeichensatz berichtet. ASCII, ISO-8859-x, UTF-8 und erweiterte ASCII-Dateien werden als »text«
     identifiziert, da sie größtenteils auf fast jedem Terminal lesbar sein werden; UTF-16 und EBCDIC sind nur
     »character data«, da der Text einer Übersetzung bedarf, bevor er lesbar ist. Zusätzlich wird file
     versuchen, weitere Eigenschaften von textartigen Dateien zu bestimmen. Falls die Zeilen durch Wagenrücklauf
     (CR), Zeilenumbruch und Wagenrücklauf (CRLF) oder NEL anstatt des UNIX-Standards Zeilenumbruch (LF) beendet
     werden, wird dies gemeldet. Dateien, die eingebettete Maskiersequenzen oder Durchstreichungen enthalten,
     werden auch identifiziert.

     Sobald file den in der textartigen Datei verwandten Zeichensatz ermittelt hat, wird es versuchen, die
     Sprache, in der die Datei geschrieben ist, zu ermitteln. Der Sprachtest sucht nach bestimmten Zeichenketten
     (z.B. <names.h>) die irgendwo in den ersten Blöcken einer Datei auftauchen können. Beispielsweise deutet
     das Schlüsselwort .br an, dass die Datei höchstwahrscheinlich eine troff(1) -Eingabedatei ist, sowie das
     Schlüsselwort struct auf ein C-Programm hinweist. Diese Tests sind weniger zuverlässig als die vorherigen
     zwei Gruppen, daher werden sie als letztes durchgeführt. Die Sprachtestroutinen prüfen auf einiges
     Vermischtes (wie tar(1) -Archive, JSON-Dateien).

     Jede Datei, bei der keine der oben aufgeführten Zeichensätze identifiziert werden kann, wird einfach als
     »data« gemeldet.

OPTIONEN

     --apple
             Führt dazu, dass der Befehl file den Dateityp und das Erstellerkürzel ausgibt, wie dies von
             früheren MacOS-Versionen verwandt wurde. Das Kürzel besteht aus acht Buchstaben, wobei der erste
             den Dateityp, die nachfolgenden den Ersteller beschreiben. Diese Option wirkt nur für Dateiformate
             korrekt, für die eine Apple-artige Ausgabe definiert ist.

     -b, --brief
             Hängt keine Dateinamen vor Ausgabezeilen (knapper Modus).

     -C, --compile
             Schreibt eine magic.mgc Ausgabedatei, die eine vorverarbeitete Version der Magic-Datei oder des
             Magic-Verzeichnisses enthält.

     -c, --checking-printout
             Führt zu einer Überprüfungsausgabe der ausgewerteten Form der Magic-Datei. Dies wird normalerweise
             im Zusammenspiel mit der Option -m verwandt, um Fehler in einer neuen Magic-Datei zu finden, bevor
             diese installiert wird.

     -d      Gibt interne Fehlersuchinformationen auf Stderr aus.

     -E      Gibt bei Dateisystemfehlern (z.B. Datei nicht gefunden) eine Fehlermeldung aus und beendet das
             Programm, statt den Fehler als reguläre Ausgabe zu handhaben (wie dies POSIX vorgibt) und
             fortzufahren.

     -e, --exclude Testname
             Schließt den Test namens Testname aus der Liste der zur Bestimmung des Dateityps durchgeführten
             Tests aus. Gültige Testnamen sind:

             apptype   EMX -Anwendungstyp (nur unter EMX).

             ascii     Verschiedene Arten von Textdateien (dieser Test wird versuchen, die Textkodierung,
                       unabhängig von der Einstellung der Option »encoding«, zu erraten).

             encoding  Verschiedene Textkodierungen für weiche magische Tests.

             tokens    Zwecks Rückwärtskompatibilität ignoriert.

             cdf       Gibt Details zu »Compound Document Files« aus.

             compress  Prüft auf komprimierte Dateien und schaut hinein.

             csv       Prüft auf »Comma Separated Value«-Dateien (durch Kommata getrennte Werte).

             elf       Gibt ELF-Dateien-Details aus, vorausgesetzt, weiche magische Tests sind aktiviert und die
                       Elf-Magie wird gefunden.

             json      Untersucht JSON- (RFC-7159)-Dateien durch deren Auswertung auf Regeltreue.

             soft      Verwendet magische Dateien.

             simh      Untersucht SIMH-Band-Dateien.

             tar       Untersucht TAR-Dateien durch Überprüfung der Prüfsumme der 512-Byte-TAR-Kopfzeile. Durch
                       Ausschließen dieses Tests kann eine detailliertere Inhaltsbeschreibung durch Verwendung
                       der weichen magischen Methode erhalten werden.

             text      Ein Synonym für »ascii«.

     --exclude-quiet
             Wie --exclude, ignoriert aber Tests, die file nicht kennt. Dies ist zur Kompatibilität mit älteren
             Versionen von file gedacht.

     --extension
             Gibt eine Schrägstrich-getrennte Liste von gültigen Erweiterungen für den gefundenen Dateityp aus.

     -F, --separator Trenner
             Verwendet die angegebene Zeichenkette als Trenner zwischen Dateiname und den zurückgegebenen
             Dateiergebnissen. Standardmäßig »:«.

     -f, --files-from Namensdatei
             Liest die Liste der zu prüfenden Dateien aus Namensdatei (eine pro Zeile) vor der Argumentenliste
             ein. Entweder Namensdatei oder mindestens ein Dateinamenargument muss vorhanden sein; um die
             Standardeingabe zu prüfen, verwenden Sie »-« als Dateinamenargument. Bitte beachten Sie, dass
             Zeilenumbrüche in Namensdatei entfernt werden und die eingeschlossenen Dateinamen verarbeitet
             werden, wenn diese Option angetroffen wird und bevor irgendeine Verarbeitung der weiteren Optionen
             erfolgt. Dies ermöglicht es, mehrere Listen von Dateien mit verschiedenen Befehlszeilenargumenten
             beim gleichen Aufruf von file zu verarbeiten. Wenn Sie daher den Trenner setzen wollen, müssen Sie
             dies tun, bevor Sie die Dateiliste angeben, also “-F @ -f Namensdatei” statt “-f Namensdatei -F @”.

     -h, --no-dereference
             Diese Option führt dazu, dass Symlinks nicht gefolgt wird (auf Systemen, die Symlinks
             unterstützen). Dies ist die Vorgabe, falls die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT nicht definiert
             ist.

     -i, --mime
             Führt dazu, dass der Befehl file den MIME-Typ statt der traditionellen und menschenlesbaren
             Zeichenketten ausgibt. Daher könnte die Ausgabe »text/plain; charset=us-ascii« statt »ASCII text«
             lauten.

     --mime-type, --mime-encoding
             Wie -i, gibt aber nur das/die angegebene(n) Element(e) aus.

     -k, --keep-going
             Stoppt nicht beim ersten Treffer, sondern fährt fort. Nachfolgenden Treffern wird die Zeichenkette
             »"\012- "« vorangestellt. (Falls Sie einen Zeilenumbruch möchten, siehe die Option -r.) Das
             magische Muster mit der höchsten Stärke (siehe die Option -l) kommt zuerst.

     -l, --list
             Zeigt eine Liste von Mustern und ihren Stärken, absteigend sortiert gemäß magic(5) -Stärke, die zum
             Abgleich verwandt wird, an (siehe auch die Option -k).

     -L, --dereference
             Diese Option führt dazu, dass Symlinks gefolgt wird, wie bei der gleichbenannten Option in ls(1)
             (auf Systemen, die symbolische Links unterstützen). Dies ist die Vorgabe, falls die
             Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT definiert ist.

     -m, --magic-file magische_Dateien
             Gibt eine alternative Liste an Dateien und Verzeichnissen an, die Magie enthalten. Dies kann ein
             einzelner Eintrag sein oder eine durch Doppelpunkte getrennte Liste. Falls eine kompilierte
             magische_Datei zusammen mit einer Datei oder einem Verzeichnis gefunden wird, wird diese
             stattdessen verwandt.

     -N, --no-pad
             Füllt Dateinamen nicht auf, so dass sie an der Ausgabe ausgerichtet sind.

     -n, --no-buffer
             Erzwingt, dass die Standardausgabe nach jeder Dateiüberprüfung geschrieben wird. Dies ist nur
             nützlich, wenn eine Liste von Dateien geprüft wird. Es ist für den Einsatz in Programmen gedacht,
             die die Dateitypausgabe aus einer Pipe möchten.

     -p, --preserve-date
             Versucht auf Systemen, die utime(3) oder utimes(2) unterstützen, die Zugriffszeiten der
             analysierten Dateien zu erhalten, um vorzugeben, dass file sie niemals eingelesen hat.

     -P, --parameter Name=Wert
             Setzt verschiedene Parameterbegrenzungen.

             Name         Vorgabe    Erklärung
             bytes        1M         maximale Anzahl an Byte, die aus einer Datei gelesen werden sollen
             elf_notes    256        maximal zu verarbeitende ELF-Anmerkungen
             elf_phnum    2K         maximal zu verarbeitende ELF-Programmabschnitte
             elf_shnum    32K        maximal zu verarbeitende ELF-Abschnitte
             elf_shsize   128MB      maximal zu verarbeitende ELF-Abschnittsgröße
             encoding     65K        maximale Anzahl an Byte, um die Kodierung zu bestimmen
             indir        50         Rekursionsbegrenzung für indirekte Magie
             name         50         verwendet die Zählbegrenzung für Name/Verwendung-Magie
             regex        8K         Längenbegrenzung für Suchen mit regulären Ausdrücken

     -r, --raw
             Übersetzt nicht darstellbare Zeichen nicht in \ooo. Normalerweise übersetzt file nicht darstellbare
             Zeichen in ihre oktale Darstellung.

     -s, --special-files
             Normalerweise versucht file, nur Dateien aus den Argumenten zu lesen und deren Typ zu bestimmen,
             für die stat(2) meldet, dass sie gewöhnliche Dateien seien. Dies verhindert Probleme, da das Lesen
             von besonderen Dateien zu merkwürdigen Konsequenzen führen kann. Durch Angabe der Option -s wird
             file auch Dateien aus den Argumenten lesen, die besondere Dateien (block- oder zeichenorientierte)
             sind. Dies ist nützlich, um den Dateisystemtyp von Daten in rohen Plattenpartitionen, die besondere
             blockorientierte Dateien sind, zu bestimmen. Diese Option führt auch dazu, dass file die durch
             stat(2) berichtete Dateigröße ignoriert, da es auf einigen Systemen die Größe Null für rohe
             Plattenpartitionen meldet.

     -S, --no-sandbox
             Auf Systemen, auf denen Libseccomp (https://github.com/seccomp/libseccomp) verfügbar ist,
             deaktiviert die Option -S das standardmäßig aktivierte Sandboxing. Diese Option wird benötigt,
             damit file externe Entpackprogramme ausführen kann, d.h. wenn die Option -z angegeben und die
             eingebauten Entpackprogramme nicht verfügbar sind. Auf Systemen, auf denen Sandboxing nicht
             verfügbar ist, hat dieser Schalter keine Auswirkung.

             Beachten Sie: Diese Debian-Version von file wurde ohne Unterstützung für Seccomp gebaut. Daher hat
             diese Option keine Auswirkung.

     -v, --version
             Gibt die Version des Programms aus und beendet sich.

     -z, --uncompress
             Versucht, in komprimierte Dateien zu schauen.

     -Z, --uncompress-noreport
             Versucht, in komprimierte Dateien zu schauen, berichtet aber nur Informationen über den Inhalt und
             nicht die Komprimierung.

     -0, --print0
             Gibt ein Nullbyte-Zeichen »\0« nach dem Ende des Dateinamens aus. Gut zur Weiterverarbeitung mit
             cut(1). Dies betrifft nicht den Trenner, der weiterhin ausgegeben wird.

             Falls diese Option mehr als einmal angegeben wird, dann gibt file für jeden Eintrag nur den
             Dateinamen, gefolgt von einem Nullbyte, gefolgt von einer Beschreibung (oder ERROR:-Text), gefolgt
             von einem zweiten Nullbyte aus.

     --help  Hilfe ausgeben und beenden.

UMGEBUNGSVARIABLEN

     Die Umgebungsvariable MAGIC kann zum Setzen des Standard-Namens der magischen Datei verwandt werden. Falls
     diese Variable gesetzt ist, dann wird file nicht versuchen, $HOME/.magic zu öffnen. file fügt “.mgc” zu dem
     Wert dieser Variablen hinzu, wo es sinnvoll ist. Die Umgebungsvariable POSIXLY_CORRECT steuert (auf
     Systemen, die symbolische Links unterstützen), ob file versuchen wird, symbolischen Links zu folgen oder
     nicht. Falls gesetzt, folgt file symbolischen Links, andernfalls nicht. Dies wird auch durch die Optionen
     -L und -h gesteuert.

DATEIEN

     /usr/share/misc/magic.mgc  Kompilierte Vorgabeliste der Magie.
     /usr/share/misc/magic      Verzeichnis, das die Vorgabe-Magie-Dateien enthält.

EXIT-STATUS

     file wird sich mit 0 beenden, falls die Aktion erfolgreich war oder >0, falls ein Fehler angetroffen wurde.
     Die folgenden Fehler führen zu Diagnosemeldungen, betreffen aber nicht den Exit-Code des Programms (wie von
     POSIX verlangt), außer -E wurde angegeben:
              Eine Datei konnnte nicht gefunden werden.
              Eine Datei konnte aufgrund unzureichender Rechte nicht gelesen werden.
              Der Dateityp konnte nicht bestimmt werden.

BEISPIELE

           $ file Datei.c file /dev/{wd0a,hda}
           file.c:   C program text
           file:     ELF 32-bit LSB executable, Intel 80386, version 1 (SYSV),
                     dynamically linked (uses shared libs), stripped
           /dev/wd0a: block special (0/0)
           /dev/hda: block special (3/0)

           $ file -s /dev/wd0{b,d}
           /dev/wd0b: data
           /dev/wd0d: x86 boot sector

           $ file -s /dev/hda{,1,2,3,4,5,6,7,8,9,10}
           /dev/hda:   x86 boot sector
           /dev/hda1:  Linux/i386 ext2 filesystem
           /dev/hda2:  x86 boot sector
           /dev/hda3:  x86 boot sector, extended partition table
           /dev/hda4:  Linux/i386 ext2 filesystem
           /dev/hda5:  Linux/i386 swap file
           /dev/hda6:  Linux/i386 swap file
           /dev/hda7:  Linux/i386 swap file
           /dev/hda8:  Linux/i386 swap file
           /dev/hda9:  empty
           /dev/hda10: empty

           $ file -i Datei.c file /dev/{wd0a,hda}
           file.c:      text/x-c
           file:        application/x-executable
           /dev/hda:    application/x-not-regular-file
           /dev/wd0a:   application/x-not-regular-file

SIEHE AUCH

     hexdump(1), od(1), strings(1), magic(5)

STANDARDKONFORMITÄT

     Es wird davon ausgegangen, dass dieses Programm die System-V-Schnittstellendefinition von FILE(CMD)
     übererfüllt, soweit das aus der ungenauen Sprache dieser Definition überhaupt erschlossen werden kann. Das
     Verhalten ist größtenteils kompatibel zu dem des Programms gleichen Namens aus System V. Diese Version
     kennt allerdings mehr Magie, daher wird es in vielen Fällen andere (allerdings genauere) Ausgabe erstellen.

     Der einzige deutliche Unterschied zwischen dieser Version und System V ist, dass diese Version jeden
     Leerraum als Trenner betrachtet, so dass Leerzeichen in Musterzeichenketten maskiert werden müssen. So
     würde zum Beispiel

           >10     string  language impress        (imPRESS data)

     in einer bestehenden Magie-Datei wie folgt geändert werden müssen:

           >10     string  language\ impress       (imPRESS data)

     Falls eine Musterzeichenkette einen Rückwärtsschrägstrich enthält, muss dieser zusätzlich maskiert werden.
     So würde zum Beispiel

           0       string          \begindata      Andrew Toolkit document

     in einer bestehenden Magie-Datei wie folgt geändert werden müssen:

           0       string          \\begindata     Andrew Toolkit document

     SunOS von Sun Microsystems ab Version 3.2 enthält einen Befehl file, der von dem aus System V abgeleitet
     ist, aber Erweiterungen enthält. Diese Version unterscheidet sich geringfügig von dem von Sun. Sie enthält
     die Erweiterung des Operators »&«, der beispielsweise wie folgt verwandt wird:

           >16     long&0x7fffffff >0              not stripped

SICHERHEIT

     Auf Systemen, auf denen Libseccomp (https://github.com/seccomp/libseccomp) verfügbar ist, wird file die
     Systemaufrufe auf nur die für die Aktion des Programms notwendigen einschränken. Diese Durchsetzung stellt
     keinen Sicherheitsvorteil dar, wenn file gebeten wird, Eingabedateien durch Aufruf von externen Programmen
     mit der Option -z zu dekomprimieren. Um die Ausführung externer Dekomprimierer zu aktivieren, müssen Sie
     Sandboxing mittels der Option -S deaktivieren.

MAGISCHES VERZEICHNIS

     Die magischen Einträge für File wurden aus verschiedenen Quellen gesammelt, hauptsächlich USENET, und
     verschiedene Autoren haben beigetragen. Christos Zoulas (Adresse siehe unten) sammelt zusätzliche oder
     korrigiert Einträge für File. Periodisch werden zusammengeführte magische Einträge für File verteilt.

     Die Reihenfolge der Einträge in der magischen Datei ist relevant. Abhängig von dem von Ihnen verwandten
     System kann die Reihenfolge, in der sie zusammengestellt wurde, inkorrekt sein.

GESCHICHTE

     Es gab einen Befehl file in jedem UNIX seit mindestens Research Version 4 (Datum der Handbuchseite:
     November 1973). Die System-V-Version führte eine deutliche Änderung ein: die externe Liste von magischen
     Typen. Dies verlangsamte das Programm etwas, machte es aber viel flexibler.

     Dieses Programm, basierend auf der System-V-Version, wurde von Ian Darwin ⟨ian@darwinsys.com⟩ geschrieben,
     ohne den Quelltext von irgendjemanden anzuschauen.

     John Gilmore überarbeitete den Code umfangreich, er wurde dadurch besser als in der ersten Version. Geoff
     Collyer fand eine Reihe von Unzulänglichkeiten und stellte ein paar magische Einträge für File bereit.
     Beiträge des »&«-Betreibers Rob McMahon, ⟨cudcv@warwick.ac.uk⟩, 1989.

     Guy Harris, ⟨guy@netapp.com⟩, nahm seit 1993 bis heute viele Änderungen vor.

     Hauptsächliche Entwicklung und Betreuung seit 1990 bis heute erfolgt durch Christos Zoulas
     ⟨christos@astron.com⟩.

     Verändert durch Chris Lowth ⟨chris@lowth.com⟩, 2000: die Option -i gibt MIME-artige Zeichenketten aus,
     verwendet eine alternative magische Datei und interne Logik.

     Verändert durch Eric Fischer ⟨enf@pobox.com⟩, Juli 2000, um Zeichencodes zu erkennen und zu versuchen, die
     Sprache von nicht-ASCII-Dateien zu bestimmen.

     Verändert durch Reuben Thomas ⟨rrt@sc3d.org⟩, 2007-2011, um MIME-Unterstützung zu verbessern, MIME- und
     nicht-MIME-Magie zusammenzuführen, für Magie sowohl Verzeichnisse als auch Dateien zu unterstützen, viele
     Fehlerkorrekturen anzuwenden, zu aktualisieren und eine Menge an Magie zu korrigieren, das Bausystem zu
     verbessern, die Dokumentation zu verbessern und die Python-Anbindung in reinem Python neu zu schreiben.

     Die Liste an Beitragenden für das Verzeichnis »magic« (die magischen Dateien) ist zu lang, um sie hier
     aufzunehmen. Sie wissen, wer sie sind, vielen Dank! Viele Beitragende sind in den Quelldateien aufgeführt.

RECHTLICHER HINWEIS

     Copyright (c) Ian F. Darwin, Toronto, Canada, 1986-1999. Abgedeckt vom normalen Berkeley Software
     Distribution-Copyright; siehe die Datei COPYING in der Quell-Distribution.

     Die Dateien tar.h und is_tar.c stammen aus dem gemeinfreien tar(1) -Programm von John Gilmore und
     unterliegen nicht der obigen Lizenz.

FEHLER

     Bitte senden Sie Fehlerberichte und -korrekturen (auf Englisch) an die Fehlerdatenbank unter
     https://bugs.astron.com/ oder die Mailingliste unter ⟨file@astron.com⟩ (besuchen Sie zum Abonnieren
     https://mailman.astron.com/mailman/listinfo/file).

OFFENE PUNKTE

     Korrektur der Ausgabe, so dass nicht an allen Stellen Überprüfungen auf die Schalter MIME und APPLE
     erfolgen müssen und die eigentliche Ausgabe nur an einer Stelle erfolgt. Dafür wird ein Design benötigt.
     Vorschlag: mögliche Ausgaben in eine Liste schieben, dann den zuletzt geschobenen (hoffentlich den
     konkretesten) Wert am Ende herausnehmen oder die Vorgabe nehmen, falls die Liste leer ist. Dies sollte die
     Ausgabe nicht verlangsamen.

     Die Handhabung von MAGIC_CONTINUE und die Ausgabe von \012- zwischen Einträgen ist plump und kompliziert;
     umschreiben und zentralisieren.

     Ein Teil der Kodierungslogik ist in encoding.c hartkodiert und könnte in die magischen Dateien verschoben
     werden, wenn wir eine !:charset-Notierung hätten.

     Weiter alle magischen Fehler beheben. Die Fehlerdatenbank von Debian ist eine gute Quelle.

     Speichern von beliebig langen Zeichenketten, beispielsweise für %s-Muster, so dass sie ausgegeben werden
     können. Debian-Fehler #271672 korrigieren. Dies kann durch Zuweisung von Zeichenketten in eine
     Zeichenkettensammlung am Ende der magischen Datei erfolgen und anschließender Umwandlung aller
     Zeichenkettenzeiger in relative Versätze aus der Zeichenkettensammlung.

     Eine Sytax für relative Versätze nach der aktuellen Stufe hinzfügen (Debian-Fehler #466037).

     »file -ki« zum Laufen bringen, d.h. mehrere MIME-Typen zu übergeben.

     Eine ZIP-Bibliothek zu übergeben, so dass in Office2007-Dokumente geschaut werden kann, um weitere Details
     über ihren Inhalt auszugeben.

     Eine Option hinzuzufügen, um URLs für die Quellen der Dateibeschreibungen auszugeben.

     Skript-Suchen kombinieren und eine Möglichkeit hinzufügen, ausführbare Namen auf MIME-Typen abzubilden
     (z.B. einen magischen Wert für !:mime zu haben, der dazu führt, dass die enstehende Zeichenkette aus einer
     Tabelle nachgeschlagen wird). Dies würde vermeiden, die gleiche Magie mehrfach für jeden neuen Skript-
     Interpreter hinzuzufügen.

     Wenn ein Datei-Deskriptor verfügbar ist, kann der Puffer übersprungen und angepasst werden, statt der
     momentan eingesetzten, zusammengebastelten Pufferverwaltung.

     »name« und »use« korrigieren, so dass sie bei der Kompilierung auf Konsistenz prüfen (doppelte »name«,
     »use«, die auf nicht definierte »name« zeigen). »name« / »use« effizienter machen, indem eine sortierte
     Liste von Namen erhalten wird. ^ besonders behandeln, um die Bytereihenfolge im Auswerteteil umzustellen,
     so dass er nicht maskiert werden muss und dies dokumentieren.

     Falls der intern in der Datei angegebene Versatz die Puffergröße überschreitet (Variable HOWMANY in
     file.h), dann wird nicht zu dem Versatz gesprungen, sondern aufgegeben. Es wäre besser, wenn die
     Pufferverwaltung greifen würde, sobald der Dateideskriptor verfügbar ist, so dass ein Suchen innerhalb der
     Datei möglich ist. Es muss allerdings Vorsicht walten gelassen werden, da dies Leistungs- und daher
     Sicherheits-Auswirkungen hat, da dadurch alles mögliches durch wiederholtes Suchen verlangsamt werden kann.

     Es gibt jetzt Unterstützung für das Vorhalten getrennter Puffer und dem Einsatz von Versätzen vom Ende der
     Datei, allerdings benötigt die interne Pufferverwaltung weiterhin eine Überarbeitung.

VERFÜGBARKEIT

     Sie können die neuste Version des ursprünglichen Autors mittels anonymen FTP im Verzeichnis
     /pub/file/file-X.YZ.tar.gz auf ftp.astron.com erhalten.

ÜBERSETZUNG

     Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

     Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3:
     https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE
     HAFTUNG übernommen.

     Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
     Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org .