Provided by: manpages-de_4.23.1-1_all
BEZEICHNUNG
userdbctl - Benutzer, Gruppen und Gruppenmitgliedschaften untersuchen
ÜBERSICHT
userdbctl [OPTIONEN…] {BEFEHL} [NAME…]
BESCHREIBUNG
userdbctl kann zur Untersuchung von Benutzern und Gruppen (sowie Gruppenzugehörigkeiten) des Systems verwandt werden. Dieses Clienthilfswerkzeug fragt die Benutzer-/Gruppen-Informationen ab, die von verschiedenen Systemdiensten bereitgestellt werden, sowohl JSON-Benutzer-/Gruppendatensätze (wie durch JSON-Benutzerdatensätze[1] und JSON-Gruppendatensätze[2] definiert) als auch klassische UNIX NSS/Glibc-Benutzer- und -Gruppendatensätze. Dieses Werkzeug ist primär ein Client für das Benutzer-/Gruppen-Datensatznachschlage-API über Varlink[3]. Er kann auch statisch definierte JSON-Benutzer-/Gruppendatensätze von Ergänzungsdateien in /etc/userdb/, /run/userdb/, /run/host/userdb/ und /usr/lib/userdb/ aufnehmen.
OPTIONEN
Die folgenden Optionen werden verstanden: --output=MODUS Wählt den Ausgabemodus, akzeptiert entweder »classic«, »friendly«, »table« oder »json«. Falls »classic«, wird eine Ausgabe erzeugt, die im Format sehr ähnlich zu /etc/passwd oder /etc/group ist. Falls »friendly«, wird eine umfangreichere und benutzerfreundlichere, menschenlesbare Ausgabe erstellt; falls »table«, wird eine minimale, tabulare Ausgabe erstellt; falls »json«, wird eine JSON-formatierte Ausgabe erstellt. Standardmäßig »friendly«, falls auf der Befehlszeile ein Benutzer/eine Gruppe angegeben ist, ansonsten »table«. Beachten Sie, dass die meisten Ausgabeformate nicht sämtliche verfügbare Informationen anzeigen. Insbesondere zeigen »classic« und »table« nur die wichtigsten Felder. Verschiedene Modi zeigen auch nicht die Passwort-Hashes. Verwenden Sie »json«, um alle Felder, einschließlich der Authentifizierungsfelder, anzuzeigen. Hinzugefügt in Version 245. --json=FORMAT Wählt den JSON-Ausgabemodus (wie --output=json) und wählte den genauen Anzeigemodus. Akzeptiert entweder »pretty« oder »short«. Falls »pretty«, werden lesefreundliche Leerraumzeichen und Zeilenumbrüche in der Ausgabe eingefügt, um die JSON-Daten lesbarer zu machen. Bei »short« werden alle überflüssigen Leerraumzeichen unterdrückt. Hinzugefügt in Version 250. --service=DIENST[:DIENST…], -s DIENST:DIENST… Steuert, welcher Dienst für Benutzer/Gruppen abzufragen ist. Akzeptiert eine Liste von einem oder mehreren Dienstenamen, getrennt durch »:«. Nachfolgend finden Sie eine Liste gut bekannter Dienstenamen. Falls nicht angegeben, werden alle verfügbaren Dienste auf einmal abgefragt. Hinzugefügt in Version 245. --with-nss=LOGISCH Steuert, ob klassisches Glibc/NSS-Benutzer/Gruppen-Nachschlagen in der Ausgabe aufgenommen werden soll. Falls --with-nss=no verwandt wird, werden sämtliche Versuche, Benutzer/Gruppen mittels Glibc-NSS aufzulösen oder aufzuzählen, unterdrückt. Falls --with-nss=yes angegeben ist, werden solche Benutzer/Gruppen in der Ausgabe aufgenommen (dies ist die Vorgabe). Hinzugefügt in Version 245. --with-varlink=LOGISCH Steuert, ob Varlink Benutzer/Gruppen-Nachschlagen in der Ausgabe aufgenommen werden soll, d.h. das mittels Benutzer-/Gruppen-Datensatznachschlage-API über Varlink[3] erfolgt . Falls --with-varlink=no verwandt wird, werden sämtliche Versuche, Benutzer/Gruppen mittels Varlink aufzulösen oder aufzuzählen, unterdrückt. Falls --with-varlink=yes angegeben ist, werden solche Benutzer/Gruppen in der Ausgabe aufgenommen (dies ist die Vorgabe). Hinzugefügt in Version 249. --with-dropin=LOGISCH Steuert, ob Benutzer/Gruppen-Nachschlagen in der Ausgabe aufgenommen werden soll, das in Ergänzungsdateien in /etc/userdb/, /run/userdb/, /run/host/userdb/, /usr/lib/userdb/ definiert ist. . Falls --with-dropin=no verwandt wird, werden diese Datensätze unterdrückt. Falls --with-dropin=yes angegeben ist, werden solche Benutzer/Gruppen in der Ausgabe aufgenommen (dies ist die Vorgabe). Hinzugefügt in Version 249. --synthesize=LOGISCH Steuert, ob Datensätze für die Benutzer/Gruppen root und nobody künstlich erstellt werden sollen, falls sie nicht anderweitig definiert sind. Standardmäßig (oder »yes«) werden solche Datensätze implizit künstlich erzeugt, falls sie andernfalls ansonsten fehlen würden, da sie für das Betriebssystem von besonderer Bedeutung sind. Falls »no«, wird diese künstliche Erzeugung ausgeschaltet. Hinzugefügt in Version 245. -N Diese Option ist die Kurzform von --with-nss=no --synthesize=no. Verwenden Sie diese Option, um nur Datensätze anzuzeigen, die nativ als JSON-Benutzer- oder -Gruppendatensätze definiert sind, wobei alle NSS/Glibc-Kompatibilität und alle implizit künstlich erstellten Informationen ausgeschaltet sind. Hinzugefügt in Version 245. --multiplexer=LOGISCH Steuert, ob Nachschlagen über den Multiplexer-Dienst (falls als wahr angegeben, was die Vorgabe ist) oder ob Nachschlagen im Client erfolgen soll (falls als falsch angegeben). Normalerweise sollte der Multiplexer-Dienst bevorzugt werden, da er in einer verriegelten Sandbox läuft. Hinzugefügt in Version 250. --chain Erlaubt bei der Verwendung mit dem Befehl ssh-authorized-keys die Übergabe einer zusätzlichen Befehlszeile nach dem Benutzernamen, die dann als nächstes in der Kette ausgeführt wird, nachdem das Nachschlagen abgeschlossen wurde. Dies erlaubt die Verkettung mehrerer Werkzeuge, die die autorisierten Schlüssel von SSH anzeigen. Hinzugefügt in Version 250. --no-pager Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter. --no-legend Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenköpfe und die Fußzeile mit Hinweisen. -h, --help Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm. --version Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.
BEFEHLE
Die folgenden Befehle werden verstanden: user [BENUTZER…] Listet alle bekannten Benutzerdatensätze auf oder zeigt Details zu einem oder mehreren angegebenen Benutzerdatensätzen. Verwenden Sie --output=, um den Ausgabemodus anzupassen. Hinzugefügt in Version 245. group [GRUPPE…] Listet alle bekannten Gruppendatensätze auf oder zeigt Details zu einem oder mehreren angegebenen Gruppendatensätzen. Verwenden Sie --output=, um den Ausgabemodus anzupassen. Hinzugefügt in Version 245. users-in-group [GRUPPE…] Listet Benutzer auf, die Mitglieder der angegebenen Gruppen sind. Falls keine Gruppen angegeben werden, werden alle Benutzer/Gruppenmitgliedschaften aufgelistet. Verwenden Sie --output=, um den Ausgabemodus anzupassen. Hinzugefügt in Version 245. groups-of-user [BENUTZER…] Listet Gruppen, in denen der angegebene Benutzer Mitglied ist. Falls kein Benutzer angegeben ist, werden alle definierten Benutzer/Gruppenmitgliedschaften aufgelistet (in diesem Fall sind groups-of-user und users-in-group äquivalent). Verwenden Sie --output=, um den Ausgabemodus anzupassen. Hinzugefügt in Version 245. services Listet alle Dienste auf, die derzeit Benutzer-/Gruppendefinitionen für das System bereitstellen. Die Liste der gut bekannten Dienste, die Benutzerinformationen bereitstellen, ist weiter unten angegeben. Hinzugefügt in Version 245. ssh-authorized-keys Zeigt autorisierte SSH-Schlüssel für dieses Konto. Dieser Befehl ist dazu gedacht, damit SSH-Daemons autorisierte Schlüssel aus Benutzerdatensätzen entnehmen können, siehe unten. Hinzugefügt in Version 245.
GUT BEKANNTE DIENSTE
Der Befehl userdbctl services wird alle derzeit laufenden Dienste auflisten, die dem System Benutzer- oder Gruppendefinitionen bereitstellen. Die folgenden gut bekannten Dienste werden als Teil dieser Liste dargestellt: io.systemd.DynamicUser Dieser Dienst wird vom Systemdiensteverwalter selbst bereitgestellt (d.h. PID 1) und stellt alle Benutzer (und ihre Gruppen) künstlich generiert durch die Einstellung DynamicUser= in Dienste-Unit-Dateien dem System zur Verfügung (siehe systemd.exec(5) für Details über diese Einstellung). Hinzugefügt in Version 245. io.systemd.Home Dieser Dienst wird durch systemd-homed.service(8) bereitgestellt und stellt alle Benutzer (und ihre Gruppen), die zu den durch diesen Dienst verwalteten Home-Verzeichnissen gehören, dem System zur Verfügung&. Hinzugefügt in Version 245. io.systemd.Machine Dieser Dienst wird durch systemd-machined.service(8) bereitgestellt und stellt unter Verwendung von Benutzer-Namensräumen künstliche Datensätze für die durch einen Container verwandten Benutzer/Gruppen bereit. Hinzugefügt in Version 246. io.systemd.Multiplexer Dieser Dienst wird durch systemd-userdbd.service(8) bereitgestellt und verteilt das Nachschlagen von Benutzern/Gruppen auf alle anderen laufenden Nachschlage-Dienste. Dies ist der primäre Einstiegspunkt für alle Benutzer-/Gruppendatensatz-Clients, da es die Client-seitige Implementierung deutlich reduziert, da alle Clients einen einzelnen Dienst zum Nachschlagen abfragen können, statt parallel alle laufenden Dienste abzufragen. userdbctl nutzt diesen Dienst auch bevorzugt, außer --with-nss= oder --service= wird verwandt, wodurch eine genauere Steuerung über die Dienste, mit denen kommuniziert wird, notwendig ist. Hinzugefügt in Version 245. io.systemd.NameServiceSwitch Dieser Dienst wird (auch) durch systemd-userdbd.service(8) bereitgestellt und konvertiert klassische NSS/Glibc-Benutzer- und Gruppendatensätze in JSON-Benutzer-/Gruppendatensätze, wodurch vollständige Rückwärtskompatibilität bereitgestellt wird. Verwenden Sie --with-nss=no, um diese Kompatibilität zu deaktivieren, siehe oben. Beachten Sie, dass die Kompatibilität tatsächlich in beide Richtungen bereitgestellt wird: nss-systemd(8) wird automatisch klassische NSS/Glibc-Benutzer-/Gruppendatensätze aus allen dem System zur Verfügung gestellten JSON-Benutzer-/Gruppendatensätzen bereitstellen, daher ist die Verwendung beider APIs größtenteils äquivalent und stellt den Zugriff auf die gleichen Daten bereit, allerdings legen die NSS/Glibc-APIs notwendigerweise nur eine reduziertere Gruppe an Feldern offen. Hinzugefügt in Version 245. io.systemd.DropIn Dieser Dienst wird (auch) durch systemd-machined.service(8) bereitgestellt und nimmt auch die JSON-Benutzer-/Gruppendatensätze von Erweiterungsdateien in /etc/userdb/, /run/userdb/, /run/host/userdb/ und /usr/lib/userdb/ auf. Hinzugefügt in Version 249. Beachten Sie, dass userdbctl auch interne Unterstützung für NSS-basiertes Nachschlagen hat. Dies bedeutet, dass das Nachschlagen in den grundlegenden Benutzer-/Gruppendatenbanken weiterhin funktioniert, falls weder io.systemd.Multiplexer noch io.systemd.NameServiceSwitch laufen.
INTEGRATION MIT SSH
Das Werkzeug userdbctl kann dem SSH-Daemon zur Authentifizierung eine Liste der freigegebenen SSH-Schlüssel, die möglicherweise in einem Benutzerdatensatz enthalten sind, bereitstellen. Dafür ist Folgendes in der sshd_config(5) notwendig: … AuthorizedKeysCommand /usr/bin/userdbctl ssh-authorized-keys %u AuthorizedKeysCommandUser root … Manchmal ist es nützlich, die verkettete Ausführung eines anderen Progamms zum Auflisten von autorisierten Schlüsseln der SSH zu erlauben. Durch Verwendung von --chain kann solch ein Werkzeug durch userdbctl ssh-authorized-keys in Kette ausgeführt werden, sobald das Nachschlagen beendet wurde (unabhängig davon, ob ein SSH-Schlüssel gefunden wurde oder nicht). Beispiel: … AuthorizedKeysCommand /usr/bin/userdbctl ssh-authorized-keys %u --chain /usr/bin/othertool %u AuthorizedKeysCommandUser root … Obige Befehle werden zuerst die userdb-Datenbank nach SSH-Schlüssel abfragen und dann in Kette /usr/bin/othertool ausführen, um auch abzufragen.
EXIT-STATUS
Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.
UMGEBUNGSVARIABLEN
$SYSTEMD_LOG_LEVEL Die maximale Protokollierstufe für ausgegebene Meldungen (Meldungen mit einer höheren Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Werten. Ein Wert kann einer der folgenden sein (in Reihenfolge absteigender Bedeutung): emerg, alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7. Siehe syslog(3) für weitere Informationen. Jedem Wert kann optional einer aus console, syslog, kmsg oder journal gefolgt von einem Doppelpunkt vorangestellt werden, um die maximale Protokollierstufe für dieses spezielle Protokollierziel zu setzen (d.h. SYSTEMD_LOG_LEVEL=debug,console:info legt fest, dass auf der Stufe »debug« protokolliert werden soll, außer beim Protokollieren auf die Konsole, die auf Stufe »info« erfolgen soll). Beachten Sie, dass die globale maximale Protokollierstufe Priorität gegenüber jeder zielbezogenen maximalen Protokollierstufe hat. $SYSTEMD_LOG_COLOR Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität eingefärbt. Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer Protokollierungsstufe einfärben. $SYSTEMD_LOG_TIME Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel vorangestellt. Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder in eine Datei geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen werden. $SYSTEMD_LOG_LOCATION Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateinamen und eine Zeilenummer in dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt. Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den Journal-Einträgen angehängt ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch sein. $SYSTEMD_LOG_TID Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Nachrichten die aktuelle numerische Thread-Kennung (TID) vorangestellt. Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadaten an Journal-Einträge angehängt wird. Die Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der Fehlersuche in Programmen praktisch sein. $SYSTEMD_LOG_TARGET Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren), console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die Protokollierstufe und »Einrichtung« voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren), journal (in das Journal protokollieren (journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln, die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren). $SYSTEMD_LOG_RATELIMIT_KMSG Ob Kmsg ratenlimitiert werden soll oder nicht. Akzeptiert einen logischen Wert. Standardmäßig »true«. Falls deaktiviert, wird Systemd die nach Kmsg geschriebenen Meldungen nicht ratenlimitieren. $SYSTEMD_PAGER Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft. Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter Implementierungen von Textanzeigeprogrammen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1), bis eines gefunden wird. Falls keine Implementierung eines Textanzeigeprogramms gefunden wird, wird keines aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur Übergabe von --no-pager. Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER (sowie $PAGER) ohne Rückmeldung ignoriert. $SYSTEMD_LESS Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft. Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen: K Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen Sie diese Option zurück. Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt werden. X Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich. Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESS keine Auswirkungen auf die Ausführungen von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat. Siehe less(1) für weitere Ausführungen. $SYSTEMD_LESSCHARSET Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft. Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESSCHARSET keine Auswirkungen auf die Ausführungen von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat. $SYSTEMD_PAGERSECURE Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des Textanzeigeprogramms verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, dann wird der sichere Modus aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem Eigentümer der Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Textanzeigeprogramms gesetzt und das Textanzeigeprogramm muss Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder die einen neuen Unterprozess starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, werden Textanzeigeprogramme, bei denen unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.) Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels sudo(8) oder pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus für das Textanzeigeprogramm kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die Variablen $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein, stattdessen das Textanzeigeprogramm komplett mit --no-pager zu deaktivieren. $SYSTEMD_COLORS Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die grundlegenden 16 bzw. 256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft zu setzen. $SYSTEMD_URLIFY Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.
SIEHE AUCH
systemd(1), systemd-userdbd.service(8), systemd-homed.service(8), nss-systemd(8), getent(1)
ANMERKUNGEN
1. JSON-Benutzerdatensätze https://systemd.io/USER_RECORD 2. JSON-Gruppendatensätze https://systemd.io/GROUP_RECORD 3. Benutzer-/Gruppen-Datensatznachschlage-API über Varlink https://systemd.io/USER_GROUP_API
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright- Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E- Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.