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BEZEICHNUNG

       journalctl - Anzeigen von Protokolleinträgen aus dem Systemd-Journal

ÜBERSICHT

       journalctl [OPTIONEN…] [ÜBEREINSTIMMUNGEN…]

BESCHREIBUNG

       journalctl wird zur Ausgabe von Protokolleinträgen verwandt, die durch
       systemd-journald.service(8) und systemd-journal-remote.service(8) im Journal gespeichert
       werden.

       Beim Aufruf ohne Parameter wird der Inhalt des Journals, der dem Aufrufenden zugänglich
       ist, angezeigt, beginnend mit dem ältesten gesammelten Eintrag.

       Falls ein oder mehrere Übereinstimmungsparameter übergeben werden, wird die Ausgabe
       entsprechend gefiltert. Eine Übereinstimmung ist in der Form »FELD=Wert«, z.B.
       »_SYSTEMD_UNIT=httpd.service«, was sich auf strukturierte Journal-Einträge bezieht. Siehe
       systemd.journal-fields(7) für eine Liste von gut bekannten Feldern. Falls mehrere
       Übereinstimmungen, die verschiedene Übereinstimmungsfelder angeben, übergeben werden,
       werden die Protokolleinträge entsprechend aller Felder gefiltert, d.h. die resultierende
       Ausgabe wird nur Einträge zeigen, die mit allen angegebenen Übereinstimmungen dieser Art
       übereinstimmen. Falls zwei Übereinstimmungen auf das gleiche Feld angewandt werden, dann
       werden sie automatisch als Alternativen auf Übereinstimmung geprüft, d.h. die
       resultierende Ausgabe wird Einträge zeigen, die mit jeder der angegebenen
       Übereinstimmungen für das gleiche Feld übereinstimmen. Schließlich darf das Zeichen »+«
       als separates Wort zwischen anderen Ausdrücken auf der Befehlszeile erscheinen. Dies führt
       dazu, dass alle Übereinstimmungen davor und danach als Disjunktion (d.h. als logisches
       ODER) verknüpft werden.

       Es ist auch möglich, die Einträge durch Angabe eines absoluten Dateipfads zu filtern. Der
       Dateipfad kann eine Datei oder ein symbolischer Link sein und die Datei muss zum Zeitpunkt
       der Abfrage existieren. Falls sich der Dateipfad auf ein ausführbares Programm bezieht,
       wird eine »_EXE=«-Übereinstimmung für den kanonisierten Programmpfad zu der Abfrage
       hinzugefügt. Falls sich ein Dateipfad auf ein ausführbares Skript bezieht, wird eine
       »_COMM=«-Übereinstimmung für den Skriptpfad zu der Abfrage hinzugefügt. Falls ein
       Dateipfad sich auf einen Geräteknoten bezieht, wird eine »_KERNEL_DEVICE=«-Übereinstimmung
       für den Kernelnamen des Gerätes und für jeden seiner Nachkommensgeräte zu der Abfrage
       hinzugefügt. Symbolische Links werden dereferenziert, Kernelnamen werden synthetisiert und
       Elterngeräte werden zum Zeitpunkt der Abfrage identifiziert. Im Allgemeinen ist ein
       Geräteknoten der beste Proxy für ein tatsächliches Gerät, da Protokolleinträge
       normalerweise keine Felder enthalten, die tatsächliche Geräte identifizieren. Damit die
       resultierenden Protokolleinträge für das tatsächliche Gerät korrekt sind, muss der
       relevante Teil der Umgebung zum Zeitpunkt der Protokollierung des Eintrags, insbesondere
       das dem Geräteknoten entsprechende tatsächliche Gerät, identisch zum Zeitpunkt der Abfrage
       sein. Da Geräteknoten im Allgemeinen nach Systemneustarts ihre entsprechenden Geräte
       ändern, führt die Angabe von Geräteknotenpfaden dazu, dass die resultierenden Einträge auf
       solche des aktuellen Systemstarts begrenzt sind.

       Mit den Optionen --boot, --unit= usw. können zusätzliche Einschränkungen hinzugefügt
       werden, um weiter einzuschränken, welche Einträge angezeigt werden (logisches UND).

       Die Ausgabe wird aus allen zugreifbaren Quellen verschachtelt, unabhängig davon, ob sie
       rotiert oder momentan geschrieben werden und unabhängig davon, ob sie zu dem System selbst
       gehören oder zugreifbare Benutzer-Journale sind. Die Option --header kann zur Markierung,
       welche Dateien angezeigt werden, verwandt werden.

       Die Gruppe der verwandten Journal-Dateien kann mit den Optionen --user, --system,
       --directory= und --file= verändert werden, siehe unten.

       Allen Benutzern wird Zugriff auf ihre privaten benutzerbezogenen Journale gewährt.
       Standardmäßig wird allerdings nur Root und Benutzern, die Mitglied ein paar besonderer
       Gruppen sind, der Zugriff auf das System-Journal und die Journale der anderen Benutzer
       gewährt. Mitglieder der Gruppen »systemd-journal«, »adm« und »wheel« können alle
       Journal-Dateien lesen. Beachten Sie, dass die zwei letzten Gruppen traditionell über
       zusätzliche, von der Distribution festgelegte Privilegien verfügen. Mitglieder der Gruppe
       »wheel« können oft zusätzliche administrative Aufgaben durchführen.

       Die Ausgabe wird standardmäßig seitenweise durch less geleitet und lange Zeilen werden auf
       Bildschirmbreite »abgeschnitten«. Der versteckte Anteil kann mittels der Pfeil-links- und
       Pfeil-rechts-Tasten betrachtet werden. Seitenweise Anzeige kann deaktiviert werden; siehe
       die Option --no-pager und den Abschnitt »Umgebungsvariablen« unten.

       Erfolgt die Ausgabe auf ein TTY, werden die Zeilen entsprechend der Priorität eingefärbt:
       Zeilen der Stufe ERROR und höher werden rot eingefärbt; Zeilen der Stufe WARNING werden
       gelb eingefärbt; Zeilen der Stufe NOTICE werden hervorgehoben; Zeilen der Stufe INFO
       werden normal dargestellt; Zeilen der Stufe DEBUG werden grau eingefärbt.

       Um Einträge in das Journal zu schreiben, können einige Methoden verwandt werden. Im
       Allgemeinen wird die Asugabe von Systemd-Units automatisch mit dem Journal verbunden,
       siehe systemd-journald.service(8). Zusätzlich kann systemd-cat(1) zum direkten Senden von
       Meldungen an das Journal verwandt werden.

QUELLOPTIONEN

       Die folgenden Optionen steuern, woher Journal-Datensätze gelesen werden:

       --system, --user
           Zeigt Nachrichten von Systemdiensten und dem Kernel (mit --system). Zeigt Nachrichten
           von Diensten des aktuellen Benutzers (mit --user). Falls keines angegeben ist, werden
           alle Nachrichten angezeigt, die der Benutzer sehen kann.

           Die Option --user beeinflusst, wie die Argumente --unit= gehandhabt werden. Siehe
           --unit=.

           Beachten Sie, dass --user nur funktioniert, wenn dauerhafte Protokollierung mittels
           der Einstellung Storage= in journald.conf(5) aktiviert ist.

           Hinzugefügt in Version 205.

       -M, --machine=
           Zeigt Nachrichten von einem laufenden lokalen Container. Geben Sie einen
           Container-Namen an, zu dem verbunden werden soll.

           Hinzugefügt in Version 209.

       -m, --merge
           Zeigt Einträge verschachtelt aus allen verfügbaren Journalen, auch aus fernen.

           Hinzugefügt in Version 190.

       -D VERZEICHNIS, --directory=VERZEICHNIS
           Akzeptiert als Argument einen Verzeichnispfad. Falls angegeben, wird Journalctl auf
           dem angegebenen Journal-Verzeichnis VERZ statt auf den standardmäßigen Laufzeit- und
           System-Journal-Pfaden agieren.

           Hinzugefügt in Version 187.

       -i GLOB, --file=GLOB
           Akzeptiert als Argument einen Datei-Glob. Falls angegeben, wird Journalctl auf den
           angegebenen Dateien, die auf GLOB passen, statt auf den standardmäßigen Laufzeit- und
           System-Journal-Pfaden agieren. Kann mehrfach angegeben werden, dann werden die Dateien
           geeignet verschachtelt.

           Hinzugefügt in Version 205.

       --root=WURZEL
           Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Falls angegeben, wird Journalctl auf
           Journal-Verzeichnissen und Katalogdateihierarchien unterhalb des angegebenen
           Verzeichnisses statt auf dem Wurzelverzeichnis agieren (z.B. wird --update-catalog
           WURZEL/var/lib/systemd/catalog/database erstellen und Journal-Dateien unterhalb von
           WURZEL/run/journal/ oder WURZEL/var/log/journal/ werden angezeigt).

           Hinzugefügt in Version 201.

       --grub-mkimage=ABBILD
           Akzeptiert einen Pfad zu einer Plattenabbilddatei oder einem Blockgerätenamen. Falls
           angegeben, wird journalctl auf dem Dateisystem in dem angegebenen Plattenabbild
           agieren. Diese Option ist ähnlich zu --root=, agiert aber auf Dateisystemen, die in
           Plattenabbildern oder Blockgeräten gespeichert sind, und stellt daher eine einfache
           Möglichkeit bereit, Protokolldaten aus Plattenabbildern zu entnehmen. Das
           Plattenabbild sollte entweder nur ein Dateisystem oder eine Reihe von Dateisystemen
           innerhalb einer GPT-Partitionstabelle enthalten, die der Spezifikation für auffindbare
           Partitionen[1] folgt. Für weitere Informationen über unterstützte Plattenabbilder,
           siehe den Schalter von systemd-nspawn(1) mit dem gleichen Namen.

           Hinzugefügt in Version 247.

       --image-policy=Richtlinie
           Akzeptiert gemäß systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als
           Argument. Die Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen
           Plattenabbild durchgesetzt, siehe oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die
           Richtlinie »*«, d.h. alle erkannten Dateisysteme im Abbild werden verwandt.

       --namespace=NAMENSRAUM
           Akzeptiert eine Journal-Namensraumkennzeichnungszeichenkette als Argument. Falls nicht
           angegeben, werden die für den Vorgabenamensraum gesammelten Daten angezeigt. Falls
           angegeben, werden stattdessen die Protokolldaten des angegebenen Namensraums
           angezeigt. Falls der Namensraum als »*« angegeben ist, werden Daten aus allen
           Namensräumen verschachtelt angezeigt. Falls der Namensraumkennzeichnung ein »+«
           vorangestellt wird, werden die Daten aus den angegebenen Namensräumen und dem
           Vorgabenamensraum verschachtelt angezeigt, aber keine weiteren. Für Details über
           Journal-Namensräume siehe systemd-journald.service(8).

           Hinzugefügt in Version 245.

FILTEROPTIONEN

       Die folgenden Optionen steuern, wie Journal-Datensätze gefiltert werden:

       -S, --since=, -U, --until=
           Fängt die Anzeige mit neueren Einträgen ab dem angegebenen Datum oder älteren
           Einträgen bis zum angegebenen Datum an. Datumsangaben sollten vom Format »2012-10-30
           18:17:16« sein. Falls der Zeitanteil weggelassen wird, wird »00:00:00« angenommen.
           Falls nur der Sekundenteil weggelassen wird, wird »:00« angenommen. Falls die
           Datumskomponente weggelassen wird, wird der aktuelle Tag angenommen. Alternativ werden
           die Zeichenketten »yesterday«, »today«, »tomorrow« verstanden, die sich auf 00:00:00
           gestern, den aktuellen Tag bzw. morgen beziehen. »now« bezieht sich auf die aktuelle
           Zeit. Schließlich dürfen relative Zeiten angegeben werden, denen »-« oder »+«
           vorangestellt wird, die sich auf Zeiten vor bzw. nach der aktuellen Zeit beziehen. Für
           die komplette Zeit- und Datumsspezifikation siehe systemd.time(7). Beachten Sie, dass
           --output=short-full Zeitstempel ausgibt, die genau diesem Format folgen.

           Hinzugefügt in Version 195.

       -c, --cursor=
           Beginnt die Anzeige von Einträgen ab dem Ort im Journal, der durch den übergebenen
           Positionszeiger angegeben ist.

           Hinzugefügt in Version 193.

       --after-cursor=
           Beginnt die Anzeige von Einträgen ab dem Ort im Journal nach dem Ort, der durch den
           übergebenen Positionszeiger angegeben ist. Der Positionszeiger wird angezeigt, wenn
           die Option --show-cursor verwandt wird.

           Hinzugefügt in Version 206.

       --cursor-file=DATEI
           Falls DATEI existiert und einen Positionszeiger enthält, werden Einträge nach dieser
           Position angezeigt. Andernfalls werden die Einträge entsprechend anderer übergebener
           Optionen angezeigt. Zum Schluss wird der Positionszeiger des letzten Eintrages nach
           DATEI geschrieben. Verwenden Sie diese Option, um das Journal kontinuierlich durch
           sequenziellen Aufruf von journalctl zu lesen.

           Hinzugefügt in Version 242.

       -b [[Kennung][±Versatz]|all], --boot[=[Kennung][±Versatz]|all]
           Zeigt Nachrichten von einem bestimmten Systemstart. Dies passt auf »_BOOT_ID=«.

           Das Argument darf leer sein, in diesem Fall werden die Protokolle für den aktuellen
           Systemstart angezeigt.

           Falls die Systemstartkennung weggelassen wird, wird ein positiver Versatz die
           Systemstarts, beginnend vom Anfang des Journals, nachschlagen, und ein Versatz, der
           kleiner oder gleich Null ist, wird die Systemstarts beginnend vom Ende des Journals
           nachschlagen. Daher bedeutet 1 den ersten im Journal in chronologischer Ordnung
           gefundenen Systemstart, 2 den zweiten und so weiter, während -0 der neuste Systemstart
           ist, -1 der Systemstart vor dem neusten und so weiter. Ein leerer Versatz ist
           äquivalent zur Angabe von -0, außer wenn der aktuelle Systemstart nicht der neuste ist
           (z.B. da --directory= angegeben wurde, um Protokolle von anderen Maschinen anzusehen).

           Falls die 32-Zeichen-Kennung angegeben ist, kann sie optional vom Versatz gefolgt
           werden, der den Systemstart relativ zu der angegebenen Kennung identifiziert. Negative
           Werte bedeuten vorherige Systemstarts und positive Werte bedeuten nachfolgende
           Systemstarts. Falls Versatz nicht angegeben ist, wird ein Wert Null angenommen und die
           Protokolle des durch Kennung angegebenen Systemstarts werden angezeigt.

           Das besondere Argument all kann zur Negierung der Wirkung eines vorhergehenden
           Einsatzes von -b verwandt werden.

           Hinzugefügt in Version 186.

       -u, --unit=UNIT|MUSTER
           Zeigt Nachrichten für die angegebene Systemd-Unit UNIT (wie eine Dienste-Unit) oder
           für alle Units, die auf MUSTER passen. Falls ein Muster angegeben ist, wird eine Liste
           von im Journal gefundenen Unit-Namen mit dem angegebenen Muster verglichen und alle
           Treffer werden verwandt. Für jeden Unit-Namen wird ein Treffer zu der Nachricht aus
           der Unit (»_SYSTEMD_UNIT=UNIT«), zusammen mit zusätzlichen Treffern für Nachrichten
           von Systemd und Nachrichten über Speicherauszüge, für die angegebene Unit hinzugefügt.
           Für »_SYSTEMD_SLICE=UNIT« wird auch ein Treffer hinzugefügt, so dass alle Protokolle
           der Kinder einer Scheibe angezeigt werden, falls die bereitgestellte UNIT eine
           systemd.slice(5)-Unit ist.

           Mit --user werden alle Argumente --unit= konvertiert, so dass sie auf die
           Benutzermeldungen passen, als ob sie mit --user-unit= festgelegt worden wären.

           Dieser Parameter kann mehrmals angegeben werden.

           Hinzugefügt in Version 195.

       --user-unit=
           Zeigt Nachrichten für die angegebene Benutzer-Sitzungs-Unit. Dies wird einen Treffer
           für Nachrichten von der Unit (»_SYSTEMD_USER_UNIT=« und »_UID=«) und zusätzliche
           Treffer für Nachrichten von Sitzungs-Systemds und Nachrichten über Speicherauszüge für
           die angegebene Unit hinzufügen. Für »_SYSTEMD_SLICE=UNIT« wird auch ein Treffer
           hinzugefügt, so dass alle Protokolle der Kinder einer Scheibe angezeigt werden, falls
           die bereitgestellte UNIT eine systemd.slice(5)-Unit ist.

           Dieser Parameter kann mehrmals angegeben werden.

           Hinzugefügt in Version 198.

       -t, --identifier=SYSLOG-KENNUNG
           Zeigt Nachrichten für die angegebene SYSLOG-KENNUNG.

           Dieser Parameter kann mehrmals angegeben werden.

           Hinzugefügt in Version 217.

       -T, --exclude-identifier=SYSLOG-KENNUNG
           Schließt Nachrichten für den angegebenen Syslog-Kennzeichner SYSLOG_IDENTIFIER aus.

           Dieser Parameter kann mehrmals angegeben werden.

           Hinzugefügt in Version 256.

       -p, --priority=
           Filtert die Ausgabe nach Nachrichtenprioritäten oder Prioritätsbereichen. Akzeptiert
           entweder eine einzelne numerische oder textuelle Protokollstufe (d.h. zwischen
           0/»emerg« und 7/»debug«) oder einen Bereich von numerischen/textuellen Protokollstufen
           in der Form VON..BIS. Die Protokollstufen sind die normalen Syslog-Protokollstufen,
           wie sie in syslog(3) dokumentiert sind, d.h. »emerg« (0), »alert« (1), »crit« (2),
           »err« (3), »warning« (4), »notice« (5), »info« (6), »debug« (7). Falls eine einzelne
           Protokollstufe angegeben ist, werden alle Nachrichten mit dieser Protokollstufe oder
           einer niedrigeren (daher wichtigeren) Protokollstufe angezeigt. Falls ein Bereich
           angegeben ist, werden alle Nachrichten innerhalb des Bereichs angezeigt,
           einschließlich des Start- und des Endwertes des Bereichs. Dies wird
           »PRIORITY=«-Treffer für die angegebenen Prioritäten hinzufügen.

           Hinzugefügt in Version 188.

       --facility=
           Filtert Ausgabe nach Syslog-Einrichtung. Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von
           Nummern oder Einrichtungsnamen. Die Namen sind die gewöhnlichen, in syslog(3)
           dokumentierten Syslog-Einrichtungen. --facility=help kann zur Anzeige einer Liste der
           bekannten Einrichtungsnamen verwandt werden; das Programm beendet sich dann.

           Hinzugefügt in Version 245.

       -g, --grep=
           Filtert die Ausgabe auf Einträge, bei denen das Feld MESSAGE= auf den angegebenen
           regulären Ausdruck passt. PERL-kompatible reguläre Ausdrücke werden verwandt, siehe
           pcre2pattern(3) für eine detaillierte Beschreibung der Syntax.

           Falls das Muster komplett in Kleinschreibung ist, ist der Abgleich unabhängig von der
           Groß-/Kleinschreibung. Andernfalls ist der Abgleich abhängig von der
           Groß-/Kleinschreibung. Dies kann mit der Option --case-sensitive außer Kraft gesetzt
           werden, siehe unten.

           Impliziert --reverse bei der Verwendung mit --lines= (»+« ist nicht vorangestellt).

           Hinzugefügt in Version 237.

       --case-sensitive[=BOOLEAN]
           Macht Musterabgleich abhängig oder unabhängig von der Groß-/Kleinschreibung.

           Hinzugefügt in Version 237.

       -k, --dmesg
           Zeigt nur Kernelnachrichten. Dies impliziert -b und fügt die Übereinstimmung
           »_TRANSPORT=kernel« hinzu.

           Hinzugefügt in Version 205.

AUSGABEOPTIONEN

       Die folgenden Optionen steuern, wie Journal-Datensätze dargestellt werden:

       -o, --output=
           Steuert die Formatierung der angezeigten Journal-Einträge. Akzeptiert eine der
           folgenden Optionen:

           short
               Ist die Vorgabe und erstellt eine Ausgabe, die größtenteils identisch zu der
               Formatierung klassischer Syslog-Dateien ist und eine Zeile pro Journal-Eintrag
               anzeigt.

               Hinzugefügt in Version 206.

           short-full
               Ist sehr ähnlich, zeigt aber Zeitstempel im Format, das die Optionen --since= und
               --until= akzeptieren. Anders als die im Ausgabemodus short gezeigten
               Zeitstempelinformationen enthält dieser Modus den Wochentag, das Jahr und die
               Zeitzoneninformationen in der Ausgabe und ist unabhängig von der Locale.

               Hinzugefügt in Version 232.

           short-iso
               Sehr ähnlich, zeigt aber Zeitstempel im RFC 3339[2]-Profil der ISO 8601.

               Hinzugefügt in Version 206.

           short-iso-precise
               Wie bei short-iso, enthält aber komplette Mikrosekundengenauigkeit.

               Hinzugefügt in Version 234.

           short-precise
               Ist sehr ähnlich, zeigt aber klassische Syslog-Zeitstempel mit voller
               Mikrosekundengenauigkeit.

               Hinzugefügt in Version 207.

           short-monotonic
               Ist sehr ähnlich, zeigt aber monotone Zeitstempel statt normaler
               Uhrzeitzeitstempel.

               Hinzugefügt in Version 206.

           short-delta
               wie bei short-monotonic, enthält aber den Zeitunterschied zum vorherigen Eintrag.
               Möglicherweise unzuverlässige Zeitunterschiede werden mit einem »*« markiert.

               Hinzugefügt in Version 252.

           short-unix
               Ist sehr ähnlich, zeigt aber die seit 1. Januar 1970 UTC vergangene Zeit statt
               normaler Uhrzeitzeitstempel (»UNIX-Zeit«). Die Zeit wird mit
               Mikrosekundengenauigkeit angezeigt.

               Hinzugefügt in Version 230.

           verbose
               Zeigt vollstrukturierte Einträgeelemente mit allen Feldern.

               Hinzugefügt in Version 206.

           export
               Serialisiert das Journal in einen binären (aber größtenteils textbasierten) Strom,
               der für Sicherungen und Netzwerkübertragungen geeignet ist (siehe
               Journal-Exportformat[3] für weitere Informationen). Um den binären Strom wieder in
               das native Journald-Format zu importieren, siehe systemd-journal-remote(8).

               Hinzugefügt in Version 206.

           json
               Formatiert Einträge als JSON-Objekte, getrennt durch Zeilenumbrüche (siehe
               Journal-JSON-Format[4] für weitere Informationen). Feldwerte werden im Allgemeinen
               als JSON-Zeichenketten kodiert, mit drei Ausnahmen:

                1. Kodiert Felder, die größer als 4096 Byte sind, als null-Werte. (Dies kann
                   durch Übergabe von --all abgeschaltet werden, beachten Sie aber, dass dies
                   sehr lange JSON-Objekte vorbelegen kann.)

                2. Journal-Einträge erlauben nicht eindeutige Felder innerhalb des gleichen
                   Protokolleintrags. JSON erlaubt keine uneindeutigen Felder innerhalb von
                   Objekten. Daher wird ein JSON-Array als Feldwert benutzt, wenn ein nicht
                   eindeutiges Feld angetroffen wird, wobei alle Feldwerte als Elemente
                   aufgeführt werden.

                3. Felder, die nicht darstellbare Zeichen oder Nicht-UTF8-Zeichen enthalten
                   werden als Arrays kodiert, wobei die rohen Bytes individuell als
                   vorzeichenlose Zahlen formatiert werden.

               Beachten Sie, dass diese Kodierung invertierbar ist (mit der Ausnahme der
               Größenbegrenzung).

               Hinzugefügt in Version 206.

           json-pretty
               Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, aber formatiert sie in mehreren
               Zeilen, um sie durch Menschen besser lesbar zu gestalten.

               Hinzugefügt in Version 206.

           json-sse
               Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, aber bricht sie in einem Format um,
               das für Server-Sendeereignisse[5] geeignet ist.

               Hinzugefügt in Version 206.

           json-seq
               Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, stellt Ihnen aber einen
               ASCII-Datensatztrennzeichen (0x1E) voran und hängt ihnen einen
               ASCII-Zeilenumbruchzeichen (0x0A) an, in Übereinstimmung mit der
               JavaScript-Objektnotation (JSON) Textsequenzen[6] ("application/json-seq").

               Hinzugefügt in Version 240.

           cat
               Erstellt eine sehr knappe Ausgabe, zeigt nur die tatsächlichen Nachrichten von
               jedem Journal-Eintrag ohne Metadaten, nicht mal einen Zeitstempel. Falls dies mit
               der Option --output-fields= kombiniert wird, werden die aufgelisteten Felder für
               jeden Protokolldatensatz statt nur die Nachricht ausgegeben.

               Hinzugefügt in Version 206.

           with-unit
               Ähnlich zu short-full, stellt aber die Unit- und Benutzernamen statt der
               traditionellen Syslog-Kennzeichner voran. Bei der Verwendung von vorlagenbasierten
               Instanzen nützlich, da es die Argumente in den Unit-Namen einschließt.

               Hinzugefügt in Version 239.

       --truncate-newline
           Schneidet jede Protokollmeldung bei der Ausgabe am ersten Zeilenumbruch ab, so dass
           nur die erste Zeile jeder Meldung angezeigt wird.

           Hinzugefügt in Version 254.

       --output-fields=
           Ein Kommata-getrennte Liste von Feldern, die in der Ausgabe aufgenommen werden soll.
           Dies hat nur für die Ausgabemodi, die normalerweise alle Felder anzeigen würden
           (verbose, export, json, json-pretty, json-sse und json-seq), sowie bei cat Wirkung.
           Für erstere werden die Felder »__CURSOR«, »__REALTIME_TIMESTAMP«,
           »__MONOTONIC_TIMESTAMP« und »_BOOT_ID« immer ausgegeben.

           Hinzugefügt in Version 236.

       -n, --lines=
           Zeigt die neusten Journal-Einträge und begrenzt die Anzahl der zu zeigenden
           Ereignisse. Das Argument ist eine positive Ganzzahl oder »all«, um die Begrenzung zu
           deaktivieren. Falls der Zahl zusätzlich »+« vorangestellt ist, werden stattdessen die
           ältesten Journal-Ereignisse verwandt. Der Vorgabewert ist 10, falls kein Argument
           angegeben wird.

           Falls --follow verwandt wird, ist diese Option impliziert. Wird kein »+« vorangestellt
           und zusammen mit --grep= verwandt, dann ist --reverse impliziert.

       -r, --reverse
           Invertiert die Ausgabe, so dass die neusten Einträge zuerst dargestellt werden.

           Hinzugefügt in Version 198.

       --show-cursor
           Zeigt den Positionszeiger nach dem letzten Eintrag nach zwei Gedankenstrichen an:

               -- cursor: s=0639…

           Das Format des Positionszeigers ist privat und kann sich ändern.

           Hinzugefügt in Version 209.

       --utc
           Gibt die Zeit in koordinierter Weltzeit (UTC) aus.

           Hinzugefügt in Version 217.

       -x, --catalog
           Ergänzt Protokollzeilen mit Erklärungstext aus dem Nachrichtenkatalog. Wo verfügbar,
           wird dies erklärenden Hilfetext zu den Protokollnachrichten in der Ausgabe hinzufügen.
           Diese kurzen Hilfetexte werden den Kontext eines Fehlers oder Protokollereignisses,
           mögliche Lösungen sowie Verweise auf Unterstützungsforen, Entwicklerdokumentation und
           andere relevante Handbücher enthalten. Beachten Sie, dass nicht für alle Nachrichten
           Hilfetexte verfügbar sind, sondern nur für ausgewählte. Für weitere Informationen über
           den Nachrichtenkatalog schauen Sie bitte in die Entwicklerdokumentation für den
           Nachrichtenkatalog[7].

           Beachten Sie: Wenn Sie die Ausgabe von journalctl an Fehlerberichte anhängen,
           verwenden Sie -x nicht.

           Hinzugefügt in Version 196.

       --no-hostname
           Zeigt das Feld »hostname« bei Protokollnachrichten, die von der lokalen Maschine
           stammen, nicht an. Dies hat nur für die Familie short der Ausgabemodi Wirkung (siehe
           oben).

           Hinweis: Diese Option entfernt keine Vorkommen von Rechnernamen aus den
           Protokolleinträgen selbst, sie verhindert somit nicht, dass Rechnernamen in den
           Protokollen sichtbar werden.

           Hinzugefügt in Version 230.

       --no-full, --full, -l
           Verkürzt Felder, wenn sie nicht in die verfügbaren Spalten passen. Die Vorgabe ist,
           volle Felder zu zeigen, und dem Textanzeigeprogramm, falls eines verwandt wird, zu
           erlauben, diese umzubrechen oder abzuschneiden.

           Die alten Optionen -l/--full sind nicht mehr nützlich, außer um --no-full rückgängig
           zu machen.

           Hinzugefügt in Version 196.

       -a, --all
           Zeigt alle Felder komplett, selbst falls sie nicht darstellbare Zeichen enthalten oder
           sehr lang sind. Standardmäßig werden Felder mit nicht darstellbaren Zeichen als »blob
           data« abgekürzt. (Beachten Sie, dass das Textanzeigeprogramm nicht darstellbare
           Zeichen wieder maskieren könnte.)

       -f, --follow
           Zeigt nur die neusten Journal-Einträge an und gibt kontinuierlich neue Einträge aus,
           wenn sie im Journal auftauchen.

       --no-tail
           Zeigt alle gespeicherten Ausgabezeilen, selbst im Folgemodus. Setzt den Effekt von
           --lines= zurück.

       -q, --quiet
           Unterdrückt alle informellen Nachrichten (d.h. "-- Journal begins at …", "-- Reboot
           --"), alle Warnungsmeldungen bezüglich nicht zugreifbarer System-Journale beim Betrieb
           als normaler Benutzer.

SEITENANZEIGER-STEUEROPTIONEN

       Die folgenden Optionen steuern die Unterstützung des Seitenanzeige-Programms:

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       -e, --pager-end
           Springt sofort im implizierten Textanzeigeprogramm zum Ende des Journals. Dies
           impliziert -n1000, um sicherzustellen, dass das Textanzeigeprogramm keine Protokolle
           von unbegrenzter Größe puffern wird. Dies kann mit dem expliziten Schalter -n mit
           einer anderen numerischen Größe außer Kraft gesetzt werden, während -nall diese
           Begrenzung abschaltet. Beachten Sie, dass diese Option nur vom Textanzeigeprogramm
           less(1) unterstützt wird.

           Hinzugefügt in Version 198.

SICHERE VORWÄRTSVERSIEGELUNG (FSS)-OPTIONEN

       Die folgenden Optionen können zusammen mit dem nachfolgend beschriebenen Befehl
       --setup-keys verwandt werden:

       --interval=
           Gibt das Änderungsinterval für die Versiegelungsschlüssel für die Erzeugung eines
           FSS-Schlüsselpaars mit --setup-keys an. Kürzere Intervalle erhöhen den CPU-Verbrauch,
           kürzen aber auch den Zeitbereich von nicht nachweisbarer Journal-Änderung.
           Standardmäßig 15 Minuten.

           Hinzugefügt in Version 189.

       --verify-key=
           Gibt den FSS-Überprüfungsschlüssel an, der für die Aktion --verify verwandt werden
           soll.

           Hinzugefügt in Version 189.

       --force
           Erzeugt neue FSS-Schlüssel, wenn --setup-keys übergeben wird und Forward Secure
           Sealing (FSS) bereits konfiguriert wurde.

           Hinzugefügt in Version 206.

BEFEHLE

       Die folgenden Befehle werden verstanden. Falls keiner festgelegt ist, ist die Anzeige von
       Journal-Datensätzen die Vorgabe:

       -N, --fields
           Gibt alle derzeit in allen Einträgen des Journals verwandten Feldnamen aus.

           Hinzugefügt in Version 229.

       -F, --field=
           Gibt alle möglichen Datenwerte aus, die das angegebene Feld in allen Einträgen des
           Journals akzeptiert.

           Hinzugefügt in Version 195.

       --list-boots
           Zeigt eine tabellarische Liste von Systemstartnummern (relativ zum aktuellen
           Systemstart), ihre Kennungen und die Zeitstempel der ersten und letzten dem
           Systemstart zugehörigen Meldung. Wird die Option -n/--lines=[+]N angegeben, dann
           werden nur die ersten (wenn der Nummer »+« vorangestellt wurde) oder die letzten (wenn
           nichts vorangestellt wurde) N Einträge angezeigt. Wenn -r/--reverse angegeben wird,
           erfolgt die Anzeige in umgekehrter Reihenfolge.

           Hinzugefügt in Version 209.

       --disk-usage
           Zeigt den aktuellen Plattenplatzverbrauch aller Journal-Dateien an. Dies zeigt die
           Summe der Plattenplatzverbräuche aller archivierten und aktiven Journal-Dateien.

           Hinzugefügt in Version 190.

       --vacuum-size=, --vacuum-time=, --vacuum-files=
           --vacuum-size= entfernt die ältesten archivierten Journal-Dateien, bis der
           Plattenplatz, den sie verwenden, unter die angegebene Größe fällt. Akzeptiert die
           normalen Endungen »K«, »M«, »G« und »T« (zur Basis 1024).

           --vacuum-time= entfernt die archivierten Journal-Dateien, die älter als die angegebene
           Zeitdauer sind. Akzeptiert die normalen Endungen »s« (Vorgabe), »m«, »h«, »days«,
           »weeks«, »months« und »years«, siehe systemd.time(7) zu Details.

           --vacuum-files= hinterlässt nur die angegebene Anzahl an separaten Journal-Dateien.

           Beachten Sie, dass die Ausführung von --vacuum-size= nur einen indirekten Effekt auf
           die durch --disk-usage angezeigte Ausgabe hat, da letztere die aktiven Journal-Dateien
           einbezieht, während die Bereinigungsaktion nur auf archivierten Journal-Dateien
           agiert. Ähnlich könnte --vacuum-files= die Anzahl der Journal-Dateien nicht unterhalb
           der angegebenen Anzahl reduzieren, da es keine aktiven Journal-Dateien entfernen wird.

           --vacuum-size=, --vacuum-time= und --vacuum-files= können in einem einzelnen Aufruf
           kombiniert werden, um eine Kombination einer Größen-, einer Zeit- und eine Anzahl von
           Dateien-Beschränkung von archivierten Journal-Dateien zu erzwingen. Wird einer dieser
           drei Parameter als Null angegeben, dann ist das äquivalent dazu, die angegebene
           Begrenzung nicht zu erzwingen und daher redundant.

           Diese drei Schalter können auch mit --rotate in einem Befehl kombiniert werden. Falls
           das passiert, werden alle aktiven Dateien zuerst rotiert und dann wird direkt danach
           die erwünschte Bereinigungsaktion ausgeführt. Die Rotation hat den Effekt, dass alle
           derzeit aktiven Dateien archiviert werden (und möglicherweise neue, leere
           Journal-Dateien als Ersatz geöffnet werden) und daher die Bereinigungsaktion die
           größtmögliche Wirkung hat, da sie alle bisher geschriebenen Protokolldaten
           berücksichtigen kann.

           Hinzugefügt in Version 218.

       --verify
           Prüft die Journal-Dateien auf interne Konsistenz. Falls die Datei mit aktiviertem FSS
           erstellt wurde und der FSS-Überprüfungsschlüssel mit --verify-key= angegeben wurde,
           wird die Echtheit der Journal-Datei überprüft.

           Hinzugefügt in Version 189.

       --sync
           Bittet den Journal-Daemon, alle noch nicht geschriebenen Journal-Daten in das
           zugrundeliegende Dateisystem zu schreiben und alle Journale zu synchronisieren. Dieser
           Aufruf kehrt erst zurück, wenn die Synchronisationsaktion abgeschlossen ist. Dieser
           Befehl garantiert, dass alle Protokollnachrichten, die vor seinem Aufruf geschrieben
           wurden, sicher zu dem Zeitpunkt auf Platte gespeichert sind, zu dem er zurückkehrt.

           Hinzugefügt in Version 228.

       --relinquish-var
           Bittet den Journal-Daemon um die entgegengesetzte Aktion zu --flush: falls erbeten,
           wird der Daemon weitere Protokolldaten nach /run/log/journal/ schreiben und Schreiben
           nach /var/log/journal/ beenden. Ein nachfolgender Aufruf von --flush führt dazu, dass
           die Protokollierausgabe wieder nach /var/log/journal/ zurückgewechselt wird, siehe
           oben.

           Hinzugefügt in Version 243.

       --smart-relinquish-var
           Ähnlich zu --relinquish-var, führt aber keine Aktion durch, falls sich das
           Wurzeldateisystem und /var/log/journal/ auf der gleichen Partition befinden. Diese
           Aktion erfolgt während des Systemherunterfahrens, um den Journal-Daemon zum Beenden
           des Schreibens nach /var/log/journal/ zu bekommen, falls sich das Verzeichnis auf
           einem Einhängepunkt befindet, der ausgehängt werden muss.

           Hinzugefügt in Version 243.

       --flush
           Bittet den Journal-Daemon, alle in /run/log/journal/ gespeicherten Protokolldaten nach
           /var/log/journal/ herauszuschieben, falls dauerhafter Speicher aktiviert ist. Dieser
           Aufruf kehrt erst zurück, wenn die Aktion abgeschlossen ist. Beachten Sie, dass dieser
           Aufruf idempotent ist: die Daten werden nur einmal zur Systemlaufzeit von
           /run/log/journal/ nach /var/log/journal/ rausgeschrieben (siehe aber auch
           --relinquish-var unten) und dieser Befehl beendet sich sauber ohne Ausführung einer
           Aktion, falls das bereits geschehen ist. Dieser Befehl garantiert wirksam, dass alle
           Daten zu dem Zeitpunkt nach /var/log/journal/ rausgeschoben wurden, zu dem er
           zurückkehrt.

           Hinzugefügt in Version 217.

       --rotate
           Bittet den Journal-Daemon, die Journal-Dateien zu rotieren. Dieser Aufruf kehrt erst
           zurück, wenn die Rotationsaktion abgeschlossen ist. Journal-Dateien-Rotation hat den
           Effekt, dass alle derzeit aktiven Journal-Dateien als archiviert markiert und
           umbenannt werden, so dass in der Zukunft niemals mehr in sie geschrieben wird. Dann
           werden stattdesse neue (leere) Journal-Dateien erstellt. Diese Aktion kann mit
           --vacuum-size=, --vacuum-time= und --vacuum-file= in einen einzigen Befehl kombiniert
           werden, siehe oben.

           Hinzugefügt in Version 227.

       --header
           Zeigt anstatt Inhalte das Journals interne Kopfzeileninformationen von den
           Journal-Feldern, auf die zugegriffen wird, an.

           Diese Option ist insbesondere nützlich, um nicht sortierte Journal-Einträge zu
           identifizieren, was beispielsweise passiert, wenn die Maschine mit der falschen
           Systemzeit startet.

           Hinzugefügt in Version 187.

       --list-catalog [128-Bit-Kennung…]
           Listet die Inhalte der Nachrichtenkataloge als Tabelle von Nachrichtenkennungen plus
           ihrer kurzen Beschreibungszeichenketten auf.

           Zeigt nur diese Einträge an, falls irgendeine 128-Bit-Kennung angegeben ist.

           Hinzugefügt in Version 196.

       --dump-catalog [128-Bit-Kennung…]
           Zeigt die Inhalte des Nachrichtenkatalogs an, wobei Einträge durch eine Zeile, die aus
           zwei Gedankenstrichen und der Kennung besteht, getrennt werden (das Format ist das
           gleiche wie bei .catalog-Dateien).

           Zeigt nur diese Einträge an, falls irgendeine 128-Bit-Kennung angegeben ist.

           Hinzugefügt in Version 199.

       --update-catalog
           Aktualisiert den Nachrichtenkatalogindex. Dieser Befehl muss jedes Mal ausgeführt
           werden, wenn neue Katalogdateien installiert, entfernt oder aktualisiert werden, um
           den binären Katalogindex neu zu bauen.

           Hinzugefügt in Version 196.

       --setup-keys
           Erstellt ein neues Schlüsselpaar für Forward Secure Sealing (FSS), anstatt die
           Journal-Inhalte anzuzeigen. Dies erstellt einen Versiegelungsschlüssel und einen
           Überprüfungsschlüssel. Der Versiegelungsschlüssel wird im Journal-Datenverzeichnis
           gespeichert und verbleibt auf dem Rechner. Der Überprüfungsschlüssel sollte extern
           gespeichert werden. Lesen Sie die Option Seal= in journald.conf(5) für Informationen
           über Forward Secure Sealing und für eine Referenz auf eine wissenschaftliche
           Veröffentlichung, die Details über die ihr zugrundeliegende kryptographische Theorie
           darstellt.

           Hinzugefügt in Version 189.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

EXIT-STATUS

       Im Erfolgsfall wird 0 zurückgeliefert; andernfalls wird ein von Null verschiedener Code
       zurückgeliefert.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       $SYSTEMD_LOG_LEVEL
           Die maximale Protokollierstufe für ausgegebene Meldungen (Meldungen mit einer höheren
           Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Akzeptiert eine
           Kommata-getrennte Liste von Werten. Ein Wert kann einer der folgenden sein (in
           Reihenfolge absteigender Bedeutung): emerg, alert, crit, err, warning, notice, info,
           debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7. Siehe syslog(3) für weitere Informationen.
           Jedem Wert kann optional einer aus console, syslog, kmsg oder journal gefolgt von
           einem Doppelpunkt vorangestellt werden, um die maximale Protokollierstufe für dieses
           spezielle Protokollierziel zu setzen (d.h. SYSTEMD_LOG_LEVEL=debug,console:info legt
           fest, dass auf der Stufe »debug« protokolliert werden soll, außer beim Protokollieren
           auf die Konsole, die auf Stufe »info« erfolgen soll). Beachten Sie, dass die globale
           maximale Protokollierstufe Priorität gegenüber jeder zielbezogenen maximalen
           Protokollierstufe hat.

       $SYSTEMD_LOG_COLOR
           Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß
           ihrer Priorität eingefärbt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal
           geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen,
           selbständig Nachrichten gemäß ihrer Protokollierungsstufe einfärben.

       $SYSTEMD_LOG_TIME
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein
           Zeitstempel vorangestellt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder
           in eine Datei geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die
           Protokolle anzeigen, selbständig Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den
           Nachrichten anhängen werden.

       $SYSTEMD_LOG_LOCATION
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateinamen und eine
           Zeilenummer in dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

           Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den
           Journal-Einträgen angehängt ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der
           Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch sein.

       $SYSTEMD_LOG_TID
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Nachrichten die aktuelle numerische
           Thread-Kennung (TID) vorangestellt.

           Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadaten an Journal-Einträge
           angehängt wird. Die Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der
           Fehlersuche in Programmen praktisch sein.

       $SYSTEMD_LOG_TARGET
           Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY
           protokollieren), console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die
           Protokollierstufe und »Einrichtung« voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den
           zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren), journal (in das Journal
           protokollieren (journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls verfügbar, und
           andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln,
           die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

       $SYSTEMD_LOG_RATELIMIT_KMSG
           Ob Kmsg ratenlimitiert werden soll oder nicht. Akzeptiert einen logischen Wert.
           Standardmäßig »true«. Falls deaktiviert, wird Systemd die nach Kmsg geschriebenen
           Meldungen nicht ratenlimitieren.

       $SYSTEMD_PAGER
           Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER
           außer Kraft. Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe
           wohlbekannter Implementierungen von Textanzeigeprogrammen der Reihe nach ausprobiert,
           einschließlich less(1) und more(1), bis eines gefunden wird. Falls keine
           Implementierung eines Textanzeigeprogramms gefunden wird, wird keines aufgerufen.
           Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist
           äquivalent zur Übergabe von --no-pager.

           Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER
           (sowie $PAGER) ohne Rückmeldung ignoriert.

       $SYSTEMD_LESS
           Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

           Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

           K
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C
               zu beenden. Um less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die
               Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen Sie diese Option zurück.

               Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene
               Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch
               das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt werden.

           X
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und
               -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig
               gesetzt, damit die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des
               Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen
               des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen in der
               Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

           Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESS keine
           Auswirkungen auf die Ausführungen von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

           Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

       $SYSTEMD_LESSCHARSET
           Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das
           aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

           Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESSCHARSET keine
           Auswirkungen auf die Ausführungen von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

       $SYSTEMD_PAGERSECURE
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des
           Textanzeigeprogramms verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls
           $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, dann wird der sichere Modus
           aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem Eigentümer der
           Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus
           wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Textanzeigeprogramms gesetzt und das
           Textanzeigeprogramm muss Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen
           oder die einen neuen Unterprozess starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht
           gesetzt ist, werden Textanzeigeprogramme, bei denen unbekannt ist, ob sie einen
           sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit implementiert nur less(1)
           einen sicheren Modus.)

           Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels
           sudo(8) oder pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass
           keine ungeplanten interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus
           für das Textanzeigeprogramm kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden.
           Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus
           der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige Befehle auszuführen.
           Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die Variablen
           $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein,
           stattdessen das Textanzeigeprogramm komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

       $SYSTEMD_COLORS
           Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte
           Hilfswerkzeuge Farben in ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe
           einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable eine der folgenden besonderen Werte
           annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die grundlegenden 16 bzw. 256
           ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM und der
           vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft
           zu setzen.

       $SYSTEMD_URLIFY
           Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für
           Terminal-Emulatoren, die dies unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann
           angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen
           Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

BEISPIELE

       Ohne Argumente werden alle gesammelten Protokolle ungefiltert angezeigt:

           journalctl

       Wird ein Treffer angegeben, werden alle Einträge, bei denen ein Feld auf den Ausdruck
       passt, angezeigt:

           journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service
           journalctl _SYSTEMD_CGROUP=/user.slice/user-42.slice/session-c1.scope

       Falls zwei verschiedene Felder verglichen werden, werden nur Einträge, die auf beide
       Ausdrücke gleichzeitig passen, angezeigt:

           journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=28097

       Falls sich zwei Treffer auf das gleiche Feld beziehen, werden alle Einträge, die auf einer
       der zwei Ausdrücke passen, angezeigt:

           journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _SYSTEMD_UNIT=dbus.service

       Falls der Trenner »+« verwandt wird, können zwei Ausdrücke mit einem logischen ODER
       verbunden werden. Folgendes Beispiel wird alle Nachrichten vom Avahi-Diensteprozess mit
       der PID 28097 sowie alle Nachrichten vom D-Bus-Dienst (von einem beliebigen Prozess)
       anzeigen:

           journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=28097 + _SYSTEMD_UNIT=dbus.service

       Um alle Felder, die von und über die Unit ausgegeben werden, anzuzeigen, sollte die Option
       -u/--unit= verwandt werden. journalctl -u name expandiert zu einem komplexen Filter
       ähnlich zu

           _SYSTEMD_UNIT=Name.service
             + UNIT=Name.service _PID=1
             + OBJECT_SYSTEMD_UNIT=Name.service _UID=0
             + COREDUMP_UNIT=Name.service _UID=0 MESSAGE_ID=fc2e22bc6ee647b6b90729ab34a250b1

       (siehe systemd.journal-fields(7) für eine Erklärung dieser Muster).

       Zeigt alle Protokolle, die vom D-Bus-Programm erzeugt wurden:

           journalctl /usr/bin/dbus-daemon

       Zeigt alle Kernelprotokolle vom vorherigen Systemstart:

           journalctl -k -b -1

       Zeigt eine Live-Protokollanzeige von einem Systemdienst apache.service:

           journalctl -f -u apache

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-cat(1), systemd-journald.service(8), systemctl(1), coredumpctl(1),
       systemd.journal-fields(7), journald.conf(5), systemd.time(7),
       systemd-journal-remote.service(8), systemd-journal-upload.service(8)

ANMERKUNGEN

        1. Spezifikation für auffindbare Partitionen
           https://uapi-group.org/specifications/specs/discoverable_partitions_specification

        2. RFC 3339
           https://tools.ietf.org/html/rfc3339

        3. Journal-Exportformat
           https://systemd.io/JOURNAL_EXPORT_FORMATS#journal-export-format

        4. Journal-JSON-Format
           https://systemd.io/JOURNAL_EXPORT_FORMATS#journal-json-format

        5. Server-gesandte Ereignisse
           https://developer.mozilla.org/de/docs/Web/API/Server-sent_events/Using_server-sent_events

        6. JavaScript-Objektnotation (JSON) Textsequenzen
           https://tools.ietf.org/html/rfc7464

        7. Entwicklerdokumentation für den Nachrichtenkatalog
           https://www.freedesktop.org/wiki/Software/systemd/catalog

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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