oracular (3) resolver.3.gz

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BEZEICHNUNG

       res_ninit,  res_nquery,  res_nsearch,  res_nquerydomain,  res_nmkquery,  res_nsend, res_nclose, res_init,
       res_query, res_search, res_querydomain, res_mkquery, res_send, dn_comp, dn_expand - Resolver-Routinen

BIBLIOTHEK

       Resolver-Bibliothek (libresolv, -lresolv)

ÜBERSICHT

       #include <netinet/in.h>
       #include <arpa/nameser.h>
       #include <resolv.h>

       struct __res_state;
       typedef struct __res_state *res_state;

       int res_ninit(res_state statep);

       void res_nclose(res_state statep);

       int res_nquery(res_state statep,
                  const char *dname, int class, int type,
                  unsigned char answer[.anslen], int anslen);

       int res_nsearch(res_state statep,
                  const char *dname, int class, int type,
                  unsigned char answer[.anslen], int anslen);

       int res_nquerydomain(res_state statep,
                  const char *name, const char *domain,
                  int class, int type, unsigned char answer[.anslen],
                  int anslen);

       int res_nmkquery(res_state statep,
                  int op, const char *dname, int class,
                  int type, const unsigned char data[.datalen], int datalen,
                  const unsigned char *newrr,
                  unsigned char buf[.buflen], int buflen);

       int res_nsend(res_state statep,
                  const unsigned char msg[.msglen], int msglen,
                  unsigned char answer[.anslen], int anslen);

       int dn_comp(const char *exp_dn, unsigned char comp_dn[.length],
                  int length, unsigned char **dnptrs,
                  unsigned char **lastdnptr);

       int dn_expand(const unsigned char *msg,
                  const unsigned char *eomorig,
                  const unsigned char *comp_dn, char exp_dn[.length],
                  int length);

       [[veraltet]] extern struct __res_state _res;

       [[veraltet]] int res_init(void);

       [[veraltet]]
       int res_query(const char *dname, int class, int type,
                  unsigned char answer[.anslen], int anslen);

       [[veraltet]]
       int res_search(const char *dname, int class, int type,
                  unsigned char answer[.anslen], int anslen);

       [[veraltet]]
       int res_querydomain(const char *name, const char *domain,
                  int class, int type, unsigned char answer[.anslen],
                  int anslen);

       [[veraltet]]
       int res_mkquery(int op, const char *dname, int class,
                  int type, const unsigned char data[.datalen], int datalen,
                  const unsigned char *newrr,
                  unsigned char buf[.buflen], int buflen);

       [[veraltet]]
       int res_send(const unsigned char msg[.msglen], int msglen,
                  unsigned char answer[.anslen], int anslen);

BESCHREIBUNG

       Hinweis: Diese Seite ist unvollständig (verschiedene durch Glibc bereitgestellte Resolver-Funktionen sind
       nicht beschrieben) und ist wahrscheinlich veraltet.

       Diese  unten  beschriebenen  Funktionen stellen Anfragen an Internet Domain Nameserver und interpretieren
       die Rückmeldungen.

       Das API besteht aus einer Gruppe von moderneren,  wiedereintrittsfähigen  Funktionen  und  einer  älteren
       Gruppe     von     überholten,    nicht    wiedereintrittsfähigen    Funktionen.    Die    traditionellen
       Resolver-Schnittstellen wie res_init() und res_query() verwenden einigen statischen  (globalen)  Zustand,
       der  in  der  Struktur  _res  gespeichert  ist, womit die Funktionen nicht Thread-sicher werden. BIND 8.2
       führte eine Gruppe von neuen Schnittstellen res_ninit(), res_nquery() und so weiter  ein,  die  res_state
       als erstes Argument übernehmen, so dass Sie pro Thread einen Resolver-Zustand verwenden können.

       Die  Funktionen res_ninit() und res_init() lesen die Konfigurationsdateien (siehe resolv.conf(5)), um den
       vorgegebenen Domainnamen und Nameserveradresse(n) zu erhalten. Wenn kein Server angegeben ist,  wird  der
       lokale  Host  verwendet.  Wenn  keine  Domain angegeben ist, wird diejenige benutzt, die dem lokalen Host
       zugeordnet ist. Dies kann mit der Umgebungsvariablen LOCALDOMAIN überschrieben werden.  res_ninit()  oder
       res_init()  werden  normalerweise  durch  den  ersten Aufruf von einer der anderen Funktionen ausgeführt.
       Jeder Aufruf  an  res_ninit()  benötigt  einen  entsprechenden  Aufruf  an  res_nclose(),  um  den  durch
       res_ninit() und nachfolgende Aufrufe von res_nquery() reservierten Speicher freizugeben.

       Die  Funktionen  res_nquery()  und  res_query() fragen den Nameserver nach dem vollständigen Domain-Namen
       name des spezifizierten Typs type und der Klasse class. Die Antwort verbleibt im Puffer answer der  Länge
       anslen, der vom Aufrufenden bereitgestellt wurde.

       Die  Funktionen  res_nsearch()  und  res_search()  stellen  eine  Anfrage und wartet wie res_nquery() und
       res_query() auf die Antwort, implementieren jedoch zusätzlich die Vorgabe-  und  Such-Regeln,  die  durch
       RES_DEFNAMES und RES_DNSRCH gesteuert werden (siehe im Folgenden die Beschreibung der _res-Optionen).

       Die  Funktionen  res_nquerydomain()  und  res_querydomain() stellen mittels res_nquery()/res_query() eine
       Anfrage auf die Verkettung von name und domain.

       Die folgenden Funktionen sind Routinen tieferer Ebene, die von res_nquery()/res_query() benutzt werden.

       Die Funktionen res_nmkquery() und res_mkquery() konstruieren eine Anfragenachricht für  den  Domain-Namen
       dname in buf der Länge buflen. Der Anfragetyp op ist einer der folgenden (typischerweise QUERY):

       QUERY  Standardanfrage

       IQUERY Inverse  Anfrage.  Diese  Option  wurde in Glibc 2.26 entfernt, da sie schon seit sehr langer Zeit
              nicht mehr von DNS-Servern unterstützt wurde.

       NS_NOTIFY_OP
              Sekundäre über Änderungen an der SOA (Start der Authorität) benachrichtigen.

       newrr wird derzeit nicht verwandt.

       Die Funktionen res_nsend() und res_send() senden eine vorformatierte Anfrage, die in msg gegeben ist  und
       die  Länge  msglen  hat  und  gibt  die  Antwort  in  answer  zurück, die die Länge anslen hat. Sie rufen
       res_ninit()/res_init() auf, falls sie noch nicht aufgerufen wurde.

       Die Funktion dn_comp() komprimiert den Domain-Namen exp_dn und speichert ihn in dem  Puffer  comp_dn  der
       Länge length. Die Komprimierung benutzt ein Feld von Zeigern dnptrs auf bereits komprimierte Namen in der
       aktuellen Nachricht. Der erste Zeiger zeigt auf den Anfang der Nachricht und die Liste  endet  mit  NULL.
       Die  Grenze  des  Feldes ist angegeben durch lastdnptr. Wenn dnptr NULL ist, dann sind Domain-Namen nicht
       komprimiert. Wenn lastdnptr NULL ist, dann wird die Liste der Namen nicht aktualisiert.

       Die Funktion dn_expand() expandiert den komprimierten Domain-Namen comp_dn zu einem vollen  Domain-Namen,
       welcher  in dem Puffer exp_dn der Größe length platziert ist. Der komprimierte Name ist in einer Anfrage-
       oder Antwortnachricht enthalten und msg zeigt auf den Anfang der Nachricht.

       Die Resolver-Routinen benutzen in einer Struktur __res_state (entweder als Argument statep übergeben oder
       im  Falle  der  älteren,  nicht  wiedereintrittsfähigen  Funktion  als globale Variable _res) enthaltende
       Konfigurations- und Zustandsinformationen. Das einzige Feld in dieser  Struktur,  das  normalerweise  vom
       Benutzer  manipuliert  wird,  ist  das  Feld  options.  Dieses  Feld kann bitweise Oder-Verknüpfungen der
       folgenden Optionen enthalten:

       RES_INIT
              Wahr, falls res_ninit() oder res_init() aufgerufen wurde.

       RES_DEBUG
              Gibt  Debugging-Meldungen  aus.  Diese  Option  ist   nur   dann   verfügbar,   wenn   glibc   mit
              Debugging-Unterstützung kompiliert wurde, was allerdings nicht die Vorgabe ist.

       RES_AAONLY (nicht implementiert; in Glibc 2.25 veraltet)
              Akzeptiere  nur  autoritative  Antworten.  res_send() fährt fort, bis es eine autoritative Antwort
              findet oder gibt einen Fehler zurück. Diese Option  war  bis  Glibc  2.24  vorhanden,  aber  nicht
              implementiert; seit Glibc 2.25 ist sie veraltet und ihre Verwendung führt zu einer Fehlermeldung.

       RES_USEVC
              TCP-Verbindungen statt UDP-Datagramme für Anfragen benutzen.

       RES_PRIMARY (nicht implementiert; in Glibc 2.25 veraltet)
              Nur  primäre  Domain-Name-Server  abfragen.  Diese Option war bis Glibc 2.24 vorhanden, aber nicht
              implementiert; seit Glibc 2.25 ist sie veraltet und ihre Verwendung führt zu einer Fehlermeldung.

       RES_IGNTC
              Ignoriere Fehler bei verstümmelten Antworten. Versuche es nicht erneut mit TCP.

       RES_RECURSE
              Setze das Rekursionswunsch-Bit in Anfragen. Rekursion wird von  dem  Domainnameserver  ausgeführt,
              nicht von res_send(). [Standardmäßig eingeschaltet]

       RES_DEFNAMES
              Falls  gesetzt,  fügt  res_search()  den  Vorgabedomainnamen an Einzelkomponentennamen an, d.h. an
              solchen, die keinen Punkt enthalten. [Standardmäßig eingeschaltet]

       RES_STAYOPEN
              Benutzt mit RES_USEVC, um die TCP-Verbindung zwischen Anfragen geöffnet zu halten.

       RES_DNSRCH
              Falls gesetzt, sucht res_search() nach Hostnamen in der aktuellen und in  übergeordneten  Domains.
              Diese Option wird von gethostbyname(3) benutzt. [Eingeschaltet durch Vorgabe.]

       RES_INSECURE1
              Akzeptiert   eine   Antwort   von  einem  falschen  Server.  Dies  kann  zur  Erkennung  möglicher
              Sicherheitsrisiken verwandt werden. Sie  müssen  dafür  aber  Glibc  mit  aktivierter  Fehlersuche
              übersetzen und die (nur zur Fehlersuche gedachte) Option RES_DEBUG verwenden.

       RES_INSECURE2
              Akzeptiert  eine  Antwort,  die  eine  falsche  Anfrage enthält. Dies kann zur Erkennung möglicher
              Sicherheitsrisiken verwandt werden. Sie  müssen  dafür  aber  Glibc  mit  aktivierter  Fehlersuche
              übersetzen und die (nur zur Fehlersuche gedachte) Option RES_DEBUG verwenden.

       RES_NOALIASES
              Deaktiviert die Verwendung der Umgebungsvariablen HOSTALIASES.

       RES_USE_INET6
              Versucht  innerhalb der Funktion gethostbyname(3) zuerst eine AAAA-Anfrage vor einer A-Anfrage und
              bildet IPv4-Antworten in eine IPv6 »getunnelte Form« ab, falls  keine  AAAA-Datensätze  aber  eine
              A-Datensatzgruppe  existiert.  Seit Glibc 2.25 ist diese Option veraltet und ihre Verwendung führt
              zu einer Warnung. Anwendungen sollten getaddrinfo(3) statt gethostbyname(3) verwenden.

       RES_ROTATE
              Führt zur Ringauswahl der Name-Server aus den aufgeführten. Damit wird die Abfragelast unter allen
              Servern   verteilt,   statt  dass  alle  Clients  immer  zuerst  den  zuerst  aufgeführten  Server
              ausprobieren.

       RES_NOCHECKNAME (nicht implementiert; in Glibc 2.25 veraltet)
              Deaktiviert die moderne Prüfung von BIND der eingehenden  Rechner-  und  Mailnamen  auf  ungültige
              Zeichen  wie Unterstrich (_), Zeichen außerhalb von ASCII oder Steuerzeichen. Diese Option war bis
              Glibc 2.24 vorhanden, aber nicht  implementiert;  seit  Glibc  2.25  ist  sie  veraltet  und  ihre
              Verwendung führt zu einer Fehlermeldung.

       RES_KEEPTSIG (nicht implementiert; in Glibc 2.25 veraltet)
              TSIG-Datensätze   nicht  entfernen.  Diese  Option  war  bis  Glibc  2.24  vorhanden,  aber  nicht
              implementiert; seit Glibc 2.25 ist sie veraltet und ihre Verwendung führt zu einer Fehlermeldung.

       RES_BLAST (nicht implementiert; in Glibc 2.25 veraltet)
              Sendet jede Anfrage simultan und rekursiv  an  alle  Server.  Diese  Option  war  bis  Glibc  2.24
              vorhanden, aber nicht implementiert; seit Glibc 2.25 ist sie veraltet und ihre Verwendung führt zu
              einer Fehlermeldung.

       RES_USEBSTRING (Glibc 2.3.4 bis 2.24)
              Erzeugt IPv6-Rückwärtssuchen mit dem in RFC 2673 beschriebenen Bitlabel-Format. Falls diese Option
              nicht  gesetzt  ist (was die Vorgabe ist), wird das Nibble-Format verwendet. Diese Option wurde in
              Glibc 2.25 entfernt, da sie eine nicht abwärtskompatible DNS-Erweiterung benötigt, die im Internet
              niemals zur Verfügung stand.

       RES_NOIP6DOTINT (Glibc 2.24 und ältere)
              Verwendet  die  Zone  ip6.arpa  statt  ip6.int in inversen IPv6-Ermittlungen. Dies wird seit Glibc
              2.3.4 missbilligt. Diese Option ist bis einschließlich Glibc  2.24,  in  denen  sie  standardmäßig
              aktiviert ist, enthalten. In Glibc 2.25 wurde diese Option entfernt.

       RES_USE_EDNS0 (seit Glibc 2.6)
              Aktiviert die Unterstützung für in RFC 2671 beschriebene DNS-Erweiterungen (EDNS0).

       RES_SNGLKUP (seit Glibc 2.10)
              Standardmäßig  führt  Glibc  IPv4-  und  IPv6-Ermittlungen  seit  Glibc 2.9 parallel durch. Einige
              DNS-Servergeräte können diese Anfragen nicht korrekt handhaben und führen zu  Zeitüberschreitungen
              bei  den  Anfragen.  Diese  Option  deaktiviert  das  Verhalten  und  lässt  Glibc  die  IPv6- und
              IPv4-Anfragen sequenziell durchführen (allerdings verlangsamt sich der  Auflösungsprozess  dadurch
              etwas).

       RES_SNGLKUPREOP
              Wenn die Option RES_SNGLKUP aktiviert ist, wird für jede Anfrage ein neuer Socket geöffnet.

       RES_USE_DNSSEC
              DNSSEC mit Bit OK im OPT-Datensatz verwenden. Diese Option impliziert RES_USE_EDNS0.

       RES_NOTLDQUERY
              Nicht qualifizierte Namen nicht als Domain oberster Ebene (TLD) nachschlagen.

       RES_DEFAULT
              Standardoption, impliziert: RES_RECURSE, RES_DEFNAMES, RES_DNSRCH und RES_NOIP6DOTINT.

RÜCKGABEWERT

       Die Funktionen res_ninit() und res_init() geben 0 bei Erfolg zurück oder -1, falls ein Fehler auftritt.

       Die    Funktionen    res_nquery(),    res_query(),   res_nsearch(),   res_search(),   res_nquerydomain(),
       res_querydomain(), res_nmkquery(), res_mkquery(), res_nsend() und res_send() geben die Länge der  Antwort
       zurück oder -1, falls ein Fehler auftritt.

       Die  Funktionen  dn_comp() und dn_expand() geben die Länge des komprimierten Namens zurück oder -1, falls
       ein Fehler auftritt.

       Falls mit einem Fehler von res_nquery(),  res_query(),  res_nsearch(),  res_search(),  res_nquerydomain()
       oder res_querydomain() zurückgekehrt wird, kann die globale Variable h_errno (siehe gethostbyname(3)) zur
       Bestimmung der Fehlerursache herangezogen werden.

DATEIEN

       /etc/resolv.conf
              Konfigurationsdatei des Resolvers (Namensauflöser)

       /etc/host.conf
              Konfigurationsdatei des Resolvers (Namensauflöser)

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.

       ┌─────────────────────────────────────────────────────────────┬───────────────────────┬──────────────────┐
       │SchnittstelleAttributWert             │
       ├─────────────────────────────────────────────────────────────┼───────────────────────┼──────────────────┤
       │res_ninit(), res_nclose(), res_nquery(), res_nsearch(),      │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Sicher locale │
       │res_nquerydomain(), res_nsend()                              │                       │                  │
       ├─────────────────────────────────────────────────────────────┼───────────────────────┼──────────────────┤
       │res_nmkquery(), dn_comp(), dn_expand()                       │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Sicher        │
       └─────────────────────────────────────────────────────────────┴───────────────────────┴──────────────────┘

STANDARDS

       Keine.

GESCHICHTE

       4.3BSD.

SIEHE AUCH

       gethostbyname(3), resolv.conf(5), resolver(5), hostname(7), named(8)

       Die Quelldatei der GNU-C-Bibliothek resolv/README.

ÜBERSETZUNG

       Die    deutsche    Übersetzung    dieser    Handbuchseite    wurde    von    Martin    Eberhard   Schauer
       <Martin.E.Schauer@gmx.de>,    Dr.    Tobias    Quathamer     <toddy@debian.org>,     Helge     Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License  Version 3
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