Provided by: manpages-de_4.23.1-1_all bug

BEZEICHNUNG

       systemd.swap - Auslagerungs-Unit-Konfiguration

ÜBERSICHT

       swap.swap

BESCHREIBUNG

       Eine Unit-Konfigurationsdatei, deren Name in ».swap« endet, kodiert Informationen über ein
       Auslagerungsgerät oder eine Auslagerungsdatei für durch Systemd gesteuertes und
       überwachtes Speicherauslagern.

       Diese Handbuchseite führt die für diesen Unit-Typ spezifischen Konfigurationsoptionen auf.
       Siehe systemd.unit(5) für die gemeinsamen Optionen aller Unit-Konfigurationsdateien. Die
       gemeinsamen Konfigurationseinträge werden in den generischen Abschnitten »[Unit]« und
       »[Install]« konfiguriert. Die Auslagerungs-spezifischen Konfigurationsoptionen werden in
       dem Abschnitt »[Swap]« konfiguriert.

       Zusätzliche Optionen finden Sie in folgenden Handbuchseiten: systemd.exec(5) zur
       Ausführungsumgebung, in der das Programm swapon(8) ausgeführt wird; systemd.kill(5) zur
       Art der Beendigung dieser Prozesse des Dienstes; systemd.resource-control(5) zur
       Konfiguration der Ressourcensteuerungseinstellungen für diese Prozesse der Unit.

       Auslagerungs-Units müssen nach den Geräten oder Dateien, die sie steuern, benannt sein.
       Beispiel: Das Auslagerungsgerät /dev/sda5 muss in einer Unit-Datei dev-sda5.swap
       konfiguriert werden. Für Details über die Maskierungslogik zur Umwandlung eines
       Dateisystempfades in einen Unit-Namen siehe systemd.unit(5). Beachten Sie, dass
       Auslagerungs-Units weder in Vorlagen genutzt werden können noch es möglich ist, mehrere
       Namen zu einer Auslagerungs-Unit durch Erstellung zusätzlicher Symlinks darauf
       hinzuzufügen.

       Beachten Sie, dass die Auslagerungs-Unterstützung unter Linux Privilegien benötigt und
       daher die Auslagerungs-Units nur für den Systemdiensteverwalter (und dem
       Benutzerdiensteverwalter von Root) verfügbar sind, nicht aber den Diensteverwaltern
       unprivilegierter Benutzer.

AUTOMATISCHE ABHÄNGIGKEITEN

   Implizite Abhängigkeiten
       Die folgenden Abhängigkeiten werden implizit hinzugefügt:

       •   Alle Auslagerungs-Units erhalten automatisch die Abhängigkeiten BindsTo= und After=
           von den Geräte-Units oder Einhänge-Units der Dateien, aus denen sie aktiviert werden.

       Zusätzliche implizite Abhängigkeiten als Ergebnis der Ausführung und der gemäß
       systemd.exec(5) und systemd.resource-control(5) dokumentierten
       Ressourcen-Steuerungsparameter können hinzugefügt werden.

   Standardabhängigkeiten
       Die folgenden Abhängigkeiten werden hinzugefügt, es sei denn, DefaultDependencies=no ist
       gesetzt:

       •   Auslagerungs-Units erlangen automatisch eine Abhängigkeit Conflicts= und Before= von
           umount.target, so dass sie beim Herunterfahren deaktiviert werden sowie eine
           Abhängigkeit Before=swap.target.

FSTAB

       Auslagerungs-Units können entweder über Unit-Dateien oder mittels /etc/fstab (siehe
       fstab(5) für Details) konfiguriert werden. In /etc/fstab aufgeführte Auslagerungen werden
       automatisch beim Systemstart und wenn die Konfiguration des Systemverwalters neu geladen
       wird, in native Units umgewandelt, Siehe systemd-fstab-generator(8) für Details über die
       Umwandlung.

       Falls ein Auslagerungsgerät oder eine -Datei sowohl in /etc/fstab als auch einer
       Unit-Datei konfiguriert ist, hat die Konfiguration in letzterer Vorrang.

       Beim Lesen von /etc/fstab werden ein paar besondere Optionen von Systemd verstanden, die
       beeinflussen, wie Abhängigkeiten für Auslagerungs-Units erstellt werden.

       noauto, auto
           Mit noauto wird die Auslagerungs-Unit nicht als Abhängigkeit für swap.target
           hinzugefügt. Dies bedeutet, dass sie nicht während des Systemstarts automatisch
           aktiviert wird, außer sie wird durch eine andere Unit hereingezogen. Die Option auto
           hat die gegenteilige Bedeutung und ist die Vorgabe.

           Hinzugefügt in Version 218.

       nofail
           Mit nofail wird die Auslagerungs-Unit von swap.target nur erwünscht, nicht verlangt.
           Das bedeutet, dass der Systemstart fortfahren wird, selbst wenn das Auslagerungsgerät
           nicht erfolgreich aktiviert wurde.

           Hinzugefügt in Version 218.

       x-systemd.device-timeout=
           Konfiguriert, wie lange Systemd auf das Auftauchen eines Gerätes warten soll, bevor es
           bei einem Eintrag aus /etc/fstab aufgibt. Geben Sie eine Zeit in Sekunden oder hängen
           Sie explizit eine Einheit wie »s«, »min«, »h«, »ms« an.

           Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert
           wird, falls sie Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

           Hinzugefügt in Version 215.

       x-systemd.makefs
           Die Auslagerungsstruktur wird auf dem Gerät initialisiert. Falls das Gerät nicht
           »leer« ist, d.h. eine Signatur enthält, wird die Aktion übersprungen. Es wird daher
           erwartet, dass diese Option gesetzt bleibt, selbst nachdem das Gerät initialisiert
           wurde.

           Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert
           wird, falls sie Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

           Siehe systemd-mkswap@.service(8) und die Diskussion von wipefs(8) in systemd.mount(5).

           Hinzugefügt in Version 240.

OPTIONEN

       Auslagerungs-Unit-Datei können Abschnitte [Unit] und [Install] enthalten, die in
       systemd.unit(5) beschrieben sind:

       Auslagerungs-Unit-Dateien müssen einen Abschnitt »[Swap]« enthalten, der Informationen
       über das von diesen Dateien überwachte Auslagerungsgerät weiterträgt. Eine Reihe von
       Optionen, die in diesem Abschnitt verwandt werden können, werden auch von anderen
       Unit-Typen verwandt. Diese Optionen sind in systemd.exec(5), systemd.kill(5) und
       systemd.resource-control(5) dokumentiert. Die für den Abschnitt [Swap] speziellen Optionen
       sind die folgenden:

       What=
           Akzeptiert einen absoluten Pfad oder einen Fstab-artigen Kennzeichner eines
           Geräteknotens oder einer Datei zum Auslagern. Siehe swapon(8) für Details. Falls sich
           dies auf einen Geräteknoten bezieht, wird eine Abhängigkeit auf die entsprechende
           Geräte-Unit automatisch erstellt. (Siehe systemd.device(5) für weitere Informationen.)
           Falls sich dies auf eine Datei bezieht, wird eine Abhängigkeit auf die entsprechende
           Einhänge-Unit automatisch erstellt. (Siehe systemd.mount(5) für weitere
           Informationen.) Diese Option ist zwingend erforderlich. Beachten Sie, dass die normale
           Expansion von Kennzeichnern auf diese Einstellung angewandt wird, daher sollten
           wörtliche Prozentzeichen als »%%« geschrieben werden.

       Priority=
           Zu verwendende Auslagerungspriorität bei der Aktivierung des Auslagerungsgerätes oder
           der Auslagerungsdatei. Dies akzeptiert eine Ganzzahl. Diese Einstellung ist optional
           und wird ignoriert, wenn die Priorität durch pri= im Schlüssel Options= gesetzt wird.

       Options=
           Kann eine Optionszeichenkette für das Auslagerungsgerät enthalten. Dies kann neben
           weiterer Funktionalität für das Steuern der »discard«-Optionen verwandt werden, falls
           das der Auslagerung zugrunde liegende Gerät die Aktion »discard« oder »trim«
           unterstützt. (Siehe swapon(8) für weitere Informationen.) Beachten Sie, dass die
           normale Expansion von Kennzeichnern auf diese Einstellung angewandt wird, daher
           sollten wörtliche Prozentzeichen als »%%« geschrieben werden.

           Hinzugefügt in Version 217.

       TimeoutSec=
           Konfiguriert die Zeit, die auf das Beenden des Befehls »swapon« gewartet wird. Falls
           ein Befehl sich nicht innerhalb der konfigurierten Zeit beendet, wird die Auslagerung
           als fehlgeschlagen betrachtet und wieder heruntergefahren. Alle noch laufenden Befehle
           werden zwangsweise mittels SIGTERM und nach einer weiteren Verzögerung dieser
           Zeitdauer mit SIGKILL beendet. (Siehe KillMode= in systemd.kill(5).) Akzeptiert einen
           einheitenfreien Wert in Sekunden oder einen Zeitdauerwert wie »5min 20s«. Durch
           Übergabe von »0« wird die Zeitüberschreitungslogik deaktiviert. Standardmäßig
           DefaultTimeoutStartSec= aus der Verwalterkonfigurationsdatei (siehe
           systemd-system.conf(5)).

       Lesen Sie systemd.unit(5), systemd.exec(5) und systemd.kill(5) für weitere Einstellungen.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemctl(1), systemd-system.conf(5), systemd.unit(5), systemd.exec(5),
       systemd.kill(5), systemd.resource-control(5), systemd.device(5), systemd.mount(5),
       swapon(8), systemd-fstab-generator(8), systemd.directives(7)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License
       Version 3 ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-
       Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-
       Mail an die Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.