oracular (5) systemd.swap.5.gz

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BEZEICHNUNG

       systemd.swap - Auslagerungs-Unit-Konfiguration

ÜBERSICHT

       swap.swap

BESCHREIBUNG

       Eine Unit-Konfigurationsdatei, deren Name in ».swap« endet, kodiert Informationen über ein
       Auslagerungsgerät oder eine Auslagerungsdatei für durch Systemd gesteuertes und überwachtes
       Speicherauslagern.

       Diese Handbuchseite führt die für diesen Unit-Typ spezifischen Konfigurationsoptionen auf. Siehe
       systemd.unit(5) für die gemeinsamen Optionen aller Unit-Konfigurationsdateien. Die gemeinsamen
       Konfigurationseinträge werden in den generischen Abschnitten »[Unit]« und »[Install]« konfiguriert. Die
       Auslagerungs-spezifischen Konfigurationsoptionen werden in dem Abschnitt »[Swap]« konfiguriert.

       Zusätzliche Optionen finden Sie in folgenden Handbuchseiten: systemd.exec(5) zur Ausführungsumgebung, in
       der das Programm swapon(8) ausgeführt wird; systemd.kill(5) zur Art der Beendigung dieser Prozesse des
       Dienstes; systemd.resource-control(5) zur Konfiguration der Ressourcensteuerungseinstellungen für diese
       Prozesse der Unit.

       Auslagerungs-Units müssen nach den Geräten oder Dateien, die sie steuern, benannt sein. Beispiel: Das
       Auslagerungsgerät /dev/sda5 muss in einer Unit-Datei dev-sda5.swap konfiguriert werden. Für Details über
       die Maskierungslogik zur Umwandlung eines Dateisystempfades in einen Unit-Namen siehe systemd.unit(5).
       Beachten Sie, dass Auslagerungs-Units weder in Vorlagen genutzt werden können noch es möglich ist,
       mehrere Namen zu einer Auslagerungs-Unit durch Erstellung zusätzlicher Symlinks darauf hinzuzufügen.

       Beachten Sie, dass die Auslagerungs-Unterstützung unter Linux Privilegien benötigt und daher die
       Auslagerungs-Units nur für den Systemdiensteverwalter (und dem Benutzerdiensteverwalter von Root)
       verfügbar sind, nicht aber den Diensteverwaltern unprivilegierter Benutzer.

AUTOMATISCHE ABHÄNGIGKEITEN

   Implizite Abhängigkeiten
       Die folgenden Abhängigkeiten werden implizit hinzugefügt:

       •   Alle Auslagerungs-Units erhalten automatisch die Abhängigkeiten BindsTo= und After= von den
           Geräte-Units oder Einhänge-Units der Dateien, aus denen sie aktiviert werden.

       Zusätzliche implizite Abhängigkeiten als Ergebnis der Ausführung und der gemäß systemd.exec(5) und
       systemd.resource-control(5) dokumentierten Ressourcen-Steuerungsparameter können hinzugefügt werden.

   Standardabhängigkeiten
       Die folgenden Abhängigkeiten werden hinzugefügt, es sei denn, DefaultDependencies=no ist gesetzt:

       •   Auslagerungs-Units erlangen automatisch eine Abhängigkeit Conflicts= und Before= von umount.target,
           so dass sie beim Herunterfahren deaktiviert werden sowie eine Abhängigkeit Before=swap.target.

FSTAB

       Auslagerungs-Units können entweder über Unit-Dateien oder mittels /etc/fstab (siehe fstab(5) für Details)
       konfiguriert werden. In /etc/fstab aufgeführte Auslagerungen werden automatisch beim Systemstart und wenn
       die Konfiguration des Systemverwalters neu geladen wird, in native Units umgewandelt, Siehe
       systemd-fstab-generator(8) für Details über die Umwandlung.

       Falls ein Auslagerungsgerät oder eine -Datei sowohl in /etc/fstab als auch einer Unit-Datei konfiguriert
       ist, hat die Konfiguration in letzterer Vorrang.

       Beim Lesen von /etc/fstab werden ein paar besondere Optionen von Systemd verstanden, die beeinflussen,
       wie Abhängigkeiten für Auslagerungs-Units erstellt werden.

       noauto, auto
           Mit noauto wird die Auslagerungs-Unit nicht als Abhängigkeit für swap.target hinzugefügt. Dies
           bedeutet, dass sie nicht während des Systemstarts automatisch aktiviert wird, außer sie wird durch
           eine andere Unit hereingezogen. Die Option auto hat die gegenteilige Bedeutung und ist die Vorgabe.

           Hinzugefügt in Version 218.

       nofail
           Mit nofail wird die Auslagerungs-Unit von swap.target nur erwünscht, nicht verlangt. Das bedeutet,
           dass der Systemstart fortfahren wird, selbst wenn das Auslagerungsgerät nicht erfolgreich aktiviert
           wurde.

           Hinzugefügt in Version 218.

       x-systemd.device-timeout=
           Konfiguriert, wie lange Systemd auf das Auftauchen eines Gerätes warten soll, bevor es bei einem
           Eintrag aus /etc/fstab aufgibt. Geben Sie eine Zeit in Sekunden oder hängen Sie explizit eine Einheit
           wie »s«, »min«, »h«, »ms« an.

           Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie
           Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

           Hinzugefügt in Version 215.

       x-systemd.makefs
           Die Auslagerungsstruktur wird auf dem Gerät initialisiert. Falls das Gerät nicht »leer« ist, d.h.
           eine Signatur enthält, wird die Aktion übersprungen. Es wird daher erwartet, dass diese Option
           gesetzt bleibt, selbst nachdem das Gerät initialisiert wurde.

           Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie
           Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

           Siehe systemd-mkswap@.service(8) und die Diskussion von wipefs(8) in systemd.mount(5).

           Hinzugefügt in Version 240.

OPTIONEN

       Auslagerungs-Unit-Datei können Abschnitte [Unit] und [Install] enthalten, die in systemd.unit(5)
       beschrieben sind:

       Auslagerungs-Unit-Dateien müssen einen Abschnitt »[Swap]« enthalten, der Informationen über das von
       diesen Dateien überwachte Auslagerungsgerät weiterträgt. Eine Reihe von Optionen, die in diesem Abschnitt
       verwandt werden können, werden auch von anderen Unit-Typen verwandt. Diese Optionen sind in
       systemd.exec(5), systemd.kill(5) und systemd.resource-control(5) dokumentiert. Die für den Abschnitt
       [Swap] speziellen Optionen sind die folgenden:

       What=
           Akzeptiert einen absoluten Pfad oder einen Fstab-artigen Kennzeichner eines Geräteknotens oder einer
           Datei zum Auslagern. Siehe swapon(8) für Details. Falls sich dies auf einen Geräteknoten bezieht,
           wird eine Abhängigkeit auf die entsprechende Geräte-Unit automatisch erstellt. (Siehe
           systemd.device(5) für weitere Informationen.) Falls sich dies auf eine Datei bezieht, wird eine
           Abhängigkeit auf die entsprechende Einhänge-Unit automatisch erstellt. (Siehe systemd.mount(5) für
           weitere Informationen.) Diese Option ist zwingend erforderlich. Beachten Sie, dass die normale
           Expansion von Kennzeichnern auf diese Einstellung angewandt wird, daher sollten wörtliche
           Prozentzeichen als »%%« geschrieben werden.

       Priority=
           Zu verwendende Auslagerungspriorität bei der Aktivierung des Auslagerungsgerätes oder der
           Auslagerungsdatei. Dies akzeptiert eine Ganzzahl. Diese Einstellung ist optional und wird ignoriert,
           wenn die Priorität durch pri= im Schlüssel Options= gesetzt wird.

       Options=
           Kann eine Optionszeichenkette für das Auslagerungsgerät enthalten. Dies kann neben weiterer
           Funktionalität für das Steuern der »discard«-Optionen verwandt werden, falls das der Auslagerung
           zugrunde liegende Gerät die Aktion »discard« oder »trim« unterstützt. (Siehe swapon(8) für weitere
           Informationen.) Beachten Sie, dass die normale Expansion von Kennzeichnern auf diese Einstellung
           angewandt wird, daher sollten wörtliche Prozentzeichen als »%%« geschrieben werden.

           Hinzugefügt in Version 217.

       TimeoutSec=
           Konfiguriert die Zeit, die auf das Beenden des Befehls »swapon« gewartet wird. Falls ein Befehl sich
           nicht innerhalb der konfigurierten Zeit beendet, wird die Auslagerung als fehlgeschlagen betrachtet
           und wieder heruntergefahren. Alle noch laufenden Befehle werden zwangsweise mittels SIGTERM und nach
           einer weiteren Verzögerung dieser Zeitdauer mit SIGKILL beendet. (Siehe KillMode= in
           systemd.kill(5).) Akzeptiert einen einheitenfreien Wert in Sekunden oder einen Zeitdauerwert wie
           »5min 20s«. Durch Übergabe von »0« wird die Zeitüberschreitungslogik deaktiviert. Standardmäßig
           DefaultTimeoutStartSec= aus der Verwalterkonfigurationsdatei (siehe systemd-system.conf(5)).

       Lesen Sie systemd.unit(5), systemd.exec(5) und systemd.kill(5) für weitere Einstellungen.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemctl(1), systemd-system.conf(5), systemd.unit(5), systemd.exec(5), systemd.kill(5),
       systemd.resource-control(5), systemd.device(5), systemd.mount(5), swapon(8), systemd-fstab-generator(8),
       systemd.directives(7)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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