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BEZEICHNUNG

       systemd-poweroff.service, systemd-halt.service, systemd-reboot.service,
       systemd-kexec.service, systemd-shutdown - Systemherunterfahrlogik

ÜBERSICHT

       systemd-poweroff.service

       systemd-halt.service

       systemd-reboot.service

       systemd-kexec.service

       /usr/lib/systemd/systemd-shutdown

       /usr/lib/systemd/system-shutdown/

BESCHREIBUNG

       systemd-poweroff.service ist ein Systemdienst, der von poweroff.target hereingezogen wird
       und für die tatsächliche Ausschaltaktion verantwortlich ist. Ähnlich wird
       systemd-halt.service von halt.target, systemd-reboot.service von reboot.target und
       systemd-kexec.service von kexec.target hereingezogen, um die jeweiligen Aktionen
       auszuführen.

       Wenn diese Dienste ausgeführt werden, stellen Sie sicher, dass PID 1 durch das Werkzeug
       /usr/lib/systemd/systemd-shutdown ersetzt wird, was für das eigentliche Herunterfahren
       verantwortlich ist. Vor dem Herunterfahren wird das Programm versuchen, alle verbleibenden
       Dateisysteme auszuhängen (oder sie zumindestens schreibgeschützt neu einzuhängen), alle
       verbleibenden Auslagerungsgeräte zu deaktivieren, alle verbleibenden Speichergeräte
       abzuhängen und alle verbleibenden Prozesse zu beenden.

       Dieser Code muss in einem separaten Programm vorliegen, da andernfalls der Neustart nach
       einem Upgrade nicht funktionieren könnte – das laufende PID 1 könnte weiterhin von
       Bibliotheken abhängen, die nicht mehr verfügbar sind, und daher bliebe das Dateisystem in
       Betrieb und könnte nicht schreibgeschützt eingehängt werden.

       Kurz vor der eigentlichen Ausführung des Ausschaltens/Anhaltens/Neustartens/Kexec wird
       systemd-shutdown alle Programme in /usr/lib/systemd/system-shutdown/ ausführen und ihnen
       ein Argument übergeben: entweder »poweroff«, »halt«, »reboot« oder »kexec«, abhängig von
       der ausgewählten Aktion. Alle Programme in diesem Verzeichnis werden parallel ausgeführt
       und die Ausführung der Aktion wird angehalten, bis alle Programme beendet wurden. Beachten
       Sie, dass diese Programme ausgeführt werden, nachdem alle Dienste heruntergefahren wurden
       und nachdem die meisten Einhängungen ausgehängt wurden (das Wurzeldateisystem, sowie /run/
       und verschiedene API-Dateisysteme sind allerdings noch vorhanden). Das bedeutet, dass
       jedes in diesem Verzeichnis abgelegte Programm darauf vorbereitet sein muss, in einer
       solchen begrenzten Ausführungsumgebung zu laufen und sich nicht auf externe Dienste oder
       die Verfügbarkeit (oder Schreibfähigkeit) von Hierarchien wie /var/ verlassen darf.

       Beachten Sie, dass systemd-poweroff.service (und die zugehörigen Units) niemals direkt
       ausgeführt werden sollten. Lösen Sie das Herunterfahren stattdessen mit einem Befehl der
       Art »systemctl poweroff« aus.

       Eine andere Art des Herunterfahrens wird durch die Funktionalität
       systemd-soft-reboot.service(8) bereitgestellt. Sie startet nur den
       Betriebssystemanwendungsraum neu und belässt den Kernel, die Firmware und Hardware wie sie
       ist.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemctl(1), systemd.special(7), reboot(2), systemd-suspend.service(8),
       systemd-soft-reboot.service(8), bootup(7)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

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