plucky (5) integritytab.5.gz

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BEZEICHNUNG

       integritytab - Konfiguration für Integritäts-Blockgeräte

ÜBERSICHT

       /etc/integritytab

BESCHREIBUNG

       Die Datei /etc/integritytab beschreibt integritätsgeschützte Blockgeräte, die während des Systemstarts
       eingerichtet werden.

       Leere Zeilen und Zeilen, die mit dem Zeichen »#« beginnen, werden ignoriert. Jede der verbleibenden
       Zeilen beschreibt ein Verity-integritätsgeschütztes Blockgerät. Felder werden durch Leeraum getrennt.

       Jede Zeile hat die Form

           Datenträgername Blockgerät
               [Schlüsseldatei|-] [Optionen|-]

       Die ersten zwei Felder sind verpflichtend, die verbleibenden zwei optional und werden nur benötigt, falls
       der Benutzer nicht standardmäßige Optionen während der Integritätsformatierung angegeben hat.

       Das erste Feld enthält den Namen des entstandenen Integritätsdatenträgers; sein Blockgerät wird unter
       /dev/mapper/ eingerichtet.

       Das zweite Feld enthält einen Pfad zu dem zugrundeliegenden Blockgerät oder eine Festlegung eines
       Blockgeräts mittels »UUID=« gefolgt von der UUID, »PARTUUID=« gefolgt von einer Partitions-UUID, »LABEL=«
       gefolgt von einer Partitionsbezeichnung.

       Das dritte Feld, falls vorhanden, enthält einen absoluten Dateinamenpfad zu einer Schlüsseldatei oder ein
       »-«, um keine festzulegen. Wenn der Dateiname vorhanden ist, dann ist die Vorgabe des
       »Integritätsalgorithmus« »hmac-sha256«, wobei die Schlüssellänge von der Anzahl der Byte in der
       Schlüsseldatei abgeleitet wird. Derzeit ist der einzige unterstützte Integritätsalgorithmus beim Einsatz
       einer Schlüsseldatei hmac-sha256. Die maximale Größe der Schlüsseldatei ist 4096 byte.

       Das vierte Feld, falls vorhanden, ist eine Kommata-getrennte Liste von Optionen oder ein »-«, um keine
       festzulegen. Die folgenden Optionen werden erkannt:

       allow-discards
           Erlaubt die Verwendung von »discard«- (TRIM-)Aufforderungen für das Gerät. Diese Option ist seit
           Linux-Kernelversion 5.7 verfügbar.

           Hinzugefügt in Version 250.

       mode=(journal|bitmap|direct)
           Aktiviert den journaled-, bitmapped- oder direkten (Durchreiche-)Modus. Die Vorgabe ist der
           Journaled-Modus, wenn diese Option nicht angegeben ist. Sie stellt Sicherheit bei Abstürzen bereit,
           kann aber langsam sein, da alle Daten zweimal geschrieben werden müssen. Der Bitmap-Modus ist
           effizienter, da er nur einen einzelnen Schreibvorgang benötigt. Allerdings ist er auch weniger
           zuverlässig, da Datenbeschädigungen während des Absturzes nicht erkannt werden könnte. Der direkte
           Modus deaktiviert das Journal und die Bitmap. Entspricht dem in der dm-integrity-Dokumentation[1]
           dokumentierten Modus »direct writes«. Beachten Sie, dass es möglich ist, dass die
           Integritätsmarkierung und die Daten nicht übereinstimmen, falls Journal nicht verwandt wird. Falls
           diese Optionen verwandt werden, haben die nachfolgenden Optionen journal-* keine Auswirkungen, falls
           sie übergeben werden.

           Hinzugefügt in Version 254.

       journal-watermark=[0…100]%
           Journal-Füllstand in Prozent. Wenn der Journal-Prozentanteil diesen Füllstand überschreitet, wird das
           Rausschreiben des Journals gestartet. Durch Setzen eines Wertes »0%« wird der Vorgabewert verwandt.

           Hinzugefügt in Version 250.

       journal-commit-time=[0…N]
           Commit-Zeit in Millisekunden. Wenn diese Zeit abläuft (und keine explizite Rausschreib-Aktion
           initiiert wurde), wird das Journal geschrieben. Durch Setzen eines Wertes von 0 wird der Vorgabewert
           verwandt.

           Hinzugefügt in Version 250.

       data-device=/dev/disk/by-…
           Legt ein separates Blockgerät fest, das die bestehenden Daten enthält. Das zweite Feld in der
           integritytab für Blockgeräte wird dann berechnete Integritätsmarkierungen und das Journal für
           Datengeräte enthalten, aber nicht die Endbenutzerdaten.

           Hinzugefügt in Version 250.

       integrity-algorithm=[crc32c|crc32|xxhash64|sha1|sha256|hmac-sha256]
           Der zur Integritätsüberprüfung verwandte Algorithmus. Die Vorgabe ist crc32c. Muss auf die während
           des Formatierens verwandte Option passen.

           Hinzugefügt in Version 250.

       In der frühen Systemstartphase und wenn die Konfiguration des Systemverwalters neu geladen wird, wird
       diese Datei durch systemd-integritysetup-generator(8) in native Systemd-Units übersetzt.

BEISPIELE

       Beispiel 1. /etc/integritytab

       Richtet zwei integritätsgeschützte Blockgeräte ein.

           home PARTUUID=4973d0b8-1b15-c449-96ec-94bab7f6a7b8 - journal-commit-time=10,allow-discards,journal-watermark=55%
           data PARTUUID=5d4b1808-be76-774d-88af-03c4c3a41761 - allow-discards

       Beispiel 2. /etc/integritytab

       Richtet ein integritätsgeschütztes Blockgerät mit den Vorgabeeinstellungen ein.

           home PARTUUID=4973d0b8-1b15-c449-96ec-94bab7f6a7b8

       Beispiel 3. /etc/integritytab

       Richtet ein integritätsgeschütztes Gerät mit einem bestehenden Datenblockgerät ein, das Benutzerdaten
       enthält.

           home PARTUUID=4973d0b8-1b15-c449-96ec-94bab7f6a7b8 - data-device=/dev/disk/by-uuid/9276d9c0-d4e3-4297-b4ff-3307cd0d092f

       Beispiel 4. /etc/integritytab

       Richtet ein integritätsgeschütztes Gerät mit einer HMAC-Schlüsseldatei mit den Vorgabeeinstellungen ein.

           home PARTUUID=4973d0b8-1b15-c449-96ec-94bab7f6a7b8 /etc/hmac.key

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-integritysetup@.service(8), systemd-integritysetup-generator(8), integritysetup(8)

ANMERKUNGEN

        1. die dm-integrity-Dokumentation
           https://docs.kernel.org/admin-guide/device-mapper/dm-integrity.html

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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