plucky (5) oomd.conf.5.gz

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BEZEICHNUNG

       oomd.conf, oomd.conf.d - Globale Konfigurationsdateien von systemd-oomd

ÜBERSICHT

           /etc/systemd/oomd.conf
           /run/systemd/oomd.conf
           /usr/local/lib/systemd/oomd.conf
           /usr/lib/systemd/oomd.conf
           /etc/systemd/oomd.conf.d/*.conf
           /run/systemd/oomd.conf.d/*.conf
           /usr/local/lib/systemd/oomd.conf.d/*.conf
           /usr/lib/systemd/oomd.conf.d/*.conf

BESCHREIBUNG

       Diese Dateien konfigurieren verschiedene Parameter von systemd-oomd.service(8), dem Speichererknappheits-
       (OOM-)Killer im Anwendungsraum von systemd(1). Siehe systemd.syntax(7) für eine allgemeine Beschreibung
       der Syntax.

KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE

       Die Standardkonfiguration wird während der Kompilierung gesetzt. Daher wird eine Konfiguration nur
       benötigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss. Die Hauptkonfigurationsdatei wird aus einem
       der aufgeführten Verzeichnisse in der Prioritätsreihenfolge geladen, nur die zuerst gefundene Datei wird
       verwandt: /etc/systemd/, /run/systemd/, /usr/local/lib/systemd/ [1], /usr/lib/systemd/. Die
       Lieferantenversion der Datei enthält die Vorgaben als auskommentierte Hinweise für den Administrator.
       Lokal können diese Einstellungen durch die Erstellung von Ergänzungen, wie nachfolgend beschrieben, außer
       Kraft gesetzt werden. Zu diesem Zweck kann die Hauptkonfigurationsdatei (oder eine Kopie in /etc/, falls
       sie in /usr/ ausgeliefert wird) auch bearbeitet werden, allerdings wird empfohlen, Ergänzungen für lokale
       Konfiguration zu verwenden, statt die Hauptkonfigurationsdatei zu verändern.

       Zusätzlich zu der Hauptkonfigurationsdatei, werden Ergänzungs-Konfigurationsschnipsel aus
       /usr/lib/systemd/*.conf.d/, /usr/local/lib/systemd/*.conf.d/ und /etc/systemd/*.conf.d/ gelesen. Diese
       Ergänzungen haben Vorrang vor der Hauptkonfigurationsdatei und setzen diese außer Kraft. Dateien in den
       Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen
       sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei Optionen, die nur einen
       einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei, die als letztes in der Sortierung folgt,
       Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option angeben. Bei Optionen, die eine Liste von Werten
       akzeptieren, werden Einträge gesammelt, wie sie in den sortierten Dateien auftauchen.

       Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Ergänzungen unter /usr/ installieren. Dateien
       in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die
       Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Um Ergänzungen der Pakete
       außer Kraft zu setzen, müssen Ergänzungen verwandt werden, da die Hauptkonfigurationsdatei die niedrigste
       Priorität hat. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl
       und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung zu vereinfachen. Dies definiert auch ein Konzept
       von Ergänzungsprioritäten, um es Betriebssystemlieferanten zu ermöglichen, Ergänzungen in einem
       bestimmten Bereich auszuliefern, der unterhalb des von Benutzern verwandten Bereichs liegt. Dies sollte
       das Risiko reduzieren, dass eine Paketergänzung versehentlich durch Benutzer definierte Ergänzungen außer
       Kraft setzt. Es wird empfohlen, den Bereich 10-40 für Ergänzungen in /usr/ und den Bereich 60-90 für
       Ergänzungen in /etc/ und /run/ zu verwenden um sicherzustellen, dass lokale und flüchtige Ergänzungen
       Priorität gegenüber Ergänzungen haben, die vom Betriebssystemlieferanten geliefert werden.

       Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen
       Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die
       Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen.

[OOM]-ABSCHNITT-OPTIONEN

       Die folgenden Optionen sind im Abschnit »[OOM]« verfügbar:

       SwapUsedLimit=
           Setzt die Begrenzung für die Verwendung des Speichers und Auslagerungsspeichers des Systems, bevor
           systemd-oomd in Aktion tritt. Falls der Anteil an Speicherbenutzung und der Anteil an
           Auslagerungsbenutzung des Systems größer als der hier definierte Wert ist, wird systemd-oomd auf
           geeignete Nachkommens-Steuergruppe agieren, bei denen die Verwendung von Auslagerungsspeicher mehr
           als 5% des gesamten Auslagerungsspeichers beträgt, beginnend mit derjenigen, die die höchste
           Benutzung des Auslagerungsspeichers hat. Welche Steuergruppen überwacht und welche Aktionen
           vorgenommen werden, hängt davon ab, was die Unit für ManagedOOMSwap= konfiguriert hat. Akzeptiert
           einen Wert, der als Prozent (wenn ihm »%« angehängt wird), als Promille (»‰«) oder als
           Prozehntausendstel (»◈«) zwischen (einschließlich) 0% und 100% angegeben werden kann. Standardmäßig
           90%.

           Hinzugefügt in Version 247.

       DefaultMemoryPressureLimit=
           Setzt die Begrenzung für den Speicherdruck auf die Steuergruppe der Unit, bevor systemd-oomd in
           Aktion tritt. Eine Unit kann diesen Wert mit ManagedOOMMemoryPressureLimit= außer Kraft setzen. Der
           Speicherdruck für diese Eigenschaft stellt den Bruchteil der Zeit in einem 10-Sekunden-Zeitfenster
           dar, um den alle Prozesse in der Steuergruppe verzögert wurden. Für jede überwachte Steuergruppe wird
           systemd-oomd auf geeignete Nachkommen-Steuergruppen agieren, falls der Speicherdruck für diese
           Steuergruppe die gesetzte Begrenzung für mehr als die durch DefaultMemoryPressureDurationSec=
           gesetzte Dauer überschreitet. Dabei beginnt es mit denen, die über die meisten zurückgewinnbaren
           Aktivitäten verfügen bis hin zu denen mit den geringsten zurückgewinnbaren Aktivitäten. Welche
           Steuergruppen überwacht und welche Aktionen vorgenommen werden, hängt davon ab, was die Unit für
           ManagedOOMMemoryPressure= konfiguriert hat. Akzeptiert einen Anteil, der wie beim vorher
           beschriebenen SwapUsedLimit= angegeben wird. Standardmäßig 60%.

           Hinzugefügt in Version 247.

       DefaultMemoryPressureDurationSec=
           Setzt die Zeitdauer, die eine Steuergruppe der Unit die Speicherdruckbeschränkung überschritten haben
           muss, bevor systemd-oomd Aktionen ergreift. Eine Unit kann diesen Wert mit
           ManagedOOMMemoryPressureDurationSec= außer Kraft setzen. Speicherdruckbeschränkungen werden durch
           DefaultMemoryPressureLimit= und ManagedOOMMemoryPressureLimit= festgelegt. Muss auf 0 oder mindestens
           eine 1 Sekunde gesetzt werden. Standardmäßig 30 Sekunden, wenn nicht gesetzt oder 0.

           Hinzugefügt in Version 248.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd.resource-control(5), systemd-oomd.service(8), oomctl(1)

ANMERKUNGEN

        1. 💣💥🧨💥💥💣 Bitte beachten Sie, dass diese Konfigurationsdateien zu allen Zeiten verfügbar sein
           müssen. Falls /usr/local/ eine separate Partition ist, könnte diese während des frühen Systemstarts
           nicht verfügbar sein und darf dann nicht für Konfiguration verwandt werden.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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