plucky (8) pam_systemd_home.8.gz

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BEZEICHNUNG

       pam_systemd_home - Mittels systemd-homed.service Benutzer authentifizieren und Home-Verzeichnisse
       einhängen

ÜBERSICHT

       pam_systemd_home.so

BESCHREIBUNG

       pam_systemd_home stellt sicher, dass durch systemd-homed.service(8) verwaltete Home-Verzeichnisse bei der
       Benutzeranmeldung automatisch aktiviert (eingehängt) und bei der Beendigung der letzten Sitzung des
       Benutzers deaktiviert (ausgehängt) werden. Für solche Benutzer stellt es auch eine Authentifizierung
       (wenn benutzerbezogene Plattenverschlüsselung verwandt wird, wird der Platten-Verschlüsselungsschlüssel
       aus den Authentifizierungs-Zugangsberechtigungen abgeleitet, die beim Anmelden bereitgestellt wurden) und
       Kontenverwaltung bereit (der in die Home-Speicherung eingebettete JSON-Benutzerdatensatz[1] enthält
       Kontendetails) und implementiert die Aktualisierung des Verschlüsselungspassworts (das auch für die
       Benutzer-Authentifizierung verwandt wird).

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       suspend=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls true, wird das Home-Verzeichnis des Benutzers bei der
           Systemsuspendierung automatisch suspendiert; falls false, wird es aktiv bleiben. Automatische
           Suspendierung des Home-Verzeichnisses erhöht die Sicherheit deutlich, da geheimes Schlüsselmaterial
           automatisch aus dem Speicher entfernt wird, bevor das System in den Schlafzustand versetzt wird und
           neues erlangt werden muss (mittels Benutzerauthentifizierung), wenn des System aus der Suspendierung
           zurückkehrt. Es wird empfohlen, diesen Parameter für alle PAM-Anwendungen zu setzen, die automatische
           Reauthentifizierung beim Systemaufwachen unterstützen. Falls mehrere Sitzungen des gleichen Benutzers
           parallel offen sind, wird des Home-Verzeichnis des Benutzers nicht suspendiert, solange mindestens
           eine dieser Sitzungen den Parameter nicht auf »on« setzt. Standardmäßig aus.

           Beachten Sie, dass TTY-Anmeldungen im Allgemeinen beim Aufwachen keine erneute Authentifizierung
           unterstützen. Die erneute Authentifizierung beim Aufwachen des Systems ist ein Konzept, das primär
           von graphischen Umgebungen unterstützt wird, bei denen beim Schlafenlegen automatisch
           Sperrbildschirme hochgebracht werden. Dies bedeutet, dass das Home-Verzeichnis beim Suspendieren
           aufgrund der oben beschriebenen Logik nicht gesperrt wird, wenn der Benutzer parallel graphische
           Anmeldungen, die die benötigte erneute Authentifizierung unterstützen, und Konsole-Anmeldungen, bei
           denen dies nicht der Fall ist, verwendet. Trotzdem ist es möglich, dieses Feld auch für
           TTY-Anmeldungen zu verwenden und die Tatsache zu ignorieren, dass TTY-Anmeldungen den Mechanismus der
           erneuten Authentifizierung nicht unterstützen. In diesem Fall erscheint die TTY-Sitzung aufgehangen,
           bis der Benutzer sich in einem anderen virtuellen Terminal anmeldet (unabhängig davon, ob dies eine
           andere TTY-Sitzung oder graphisch erfolgt), wodurch das Home-Verzeichnis wieder aufgeweckt wird und
           die Blockade der ursprünglichen TTY-Sitzung aufgehoben wird. (Beachten Sie, dass das Fehlen von
           Bildschirmsperren bei TTY-Sitzungen bedeutet, dass Tastenanschläge weiterhin in die Warteschlange
           gestellt werden können, obwohl die TTY-Sitzung aufgehangen erscheint, und die bestehenden
           Bildschirminhalte ohne erneute Authentifizierung gelesen werden können; diese Einschränkung steht
           nicht in Bezug zu der Verwaltung des Home-Verzeichnisses durch pam_systemd_home und
           systemd-homed.service.)

           Es wird für alle Sitzungen nachdrücklich empfohlen, diese Option einzuschalten, aber nur, falls der
           Dienst, der diese Sitzungen verwaltet, die vorab erwähnte erneute Authentifizierung korrekt
           implementiert. Beachten Sie, dass die erneute Authentifizierung durch eine Komponente stattfinden
           muss, die außerhalb des Kontextes des Benutzers läuft, so dass sie keinen Zugriff auf das
           Home-Verzeichnis für diese Aktion benötigt. Traditionell implementieren die meisten
           Desktop-Umgebungen Bildschirmschoner nicht auf diese Art und müssen entsprechend aktualisiert werden.

           Diese Einstellung kann auch mittels der Umgebungsvariable $SYSTEMD_HOME_SUSPEND (siehe unten)
           gesteuert werden, die pam_systemd_home während der Initialisierung liest und für Sitzungen setzt.
           Falls sowohl die Umgebungsvariable gesetzt als auch der Modulparameter angegeben ist, hat der
           Modulparameter Vorrang.

           Hinzugefügt in Version 245.

       debug[=]
           Akzeptiert ein optionales logisches Argument. Falls »yes« oder ohne Argument, wird das Modul
           Fehlersuchinformationen beim Betrieb protokollieren.

           Hinzugefügt in Version 245.

BEREITGESTELLTE MODULTYPEN

       Dieses Modul implementiert alle vier PAM-Aktionen: auth (Authentifizierung erlauben, um die
       verschlüsselten Daten zu benutzen), account (da Benutzer mit systemd-homed.service-Benutzerkonten in
       einem JSON-Benutzerdatensatz[1] beschrieben und detaillierter konfiguriert werden können, als in der
       traditionellen Linux-Benutzerdatenbank), session (da Benutzersitzungen nachverfolgt werden müssen, um
       automatische Freigaben zu implementieren, wenn die letzte Sitzung eines Benutzers verschwunden ist),
       password (um das Verschlüsselungspasswort über PAM zu ändern – auch für die Authentifizierung verwandt).

UMGEBUNGSVARIABLEN

       Die folgenden Umgebungsvariablen werden durch das Modul initialisiert und stehen den Prozessen der
       Sitzung des Benutzers zur Verfügung:

       $SYSTEMD_HOME=1
           Zeigt an, dass das Home-Verzeichnis des Benutzers durch systemd-homed.service verwaltet wird.

           Hinzugefügt in Version 245.

       $SYSTEMD_HOME_SUSPEND=
           Zeigt an, ob die Sitzung mit dem Suspendierungs-Mechanismus aktiviert oder deaktiviert registriert
           wurde (siehe oben). Der Wert der Variablen ist entweder »0« oder »1«. Beachten Sie, dass das Modul
           sowohl bei der Initialisierung den Wert liest und ihn dann auch für Sitzungen setzt.

           Hinzugefügt in Version 246.

BEISPIEL

       Es folgt ein Beispiel-PAM-Konfigurationsfragment, das die Verwendung von durch systemd-homed.service
       verwalteten Benutzern bei der Anmeldung erlaubt:

           #%PAM-1.0
           auth      sufficient pam_unix.so
           -auth     sufficient pam_systemd_home.so
           auth      required   pam_deny.so

           account   required   pam_nologin.so
           -account  sufficient pam_systemd_home.so
           account   sufficient pam_unix.so
           account   required   pam_permit.so

           -password sufficient pam_systemd_home.so
           password  sufficient pam_unix.so sha512 shadow try_first_pass
           password  required   pam_deny.so

           -session  optional   pam_keyinit.so revoke
           -session  optional   pam_loginuid.so
           -session  optional   pam_systemd_home.so
           -session  optional   pam_systemd.so
           session   required   pam_unix.so

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-homed.service(8), homed.conf(5), homectl(1), pam_systemd(8), pam.conf(5), pam.d(5),
       pam(8)

ANMERKUNGEN

        1. JSON-Benutzerdatensatz
           https://systemd.io/USER_RECORD/

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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