Provided by: manpages-de_4.26.0-1_all 

BEZEICHNUNG
systemd-poweroff.service, systemd-halt.service, systemd-reboot.service, systemd-kexec.service,
systemd-shutdown - Systemherunterfahrlogik
ÜBERSICHT
systemd-poweroff.service
systemd-halt.service
systemd-reboot.service
systemd-kexec.service
/usr/lib/systemd/systemd-shutdown
/usr/lib/systemd/system-shutdown/
BESCHREIBUNG
systemd-poweroff.service ist ein Systemdienst, der von poweroff.target hereingezogen wird und für die
tatsächliche Ausschaltaktion verantwortlich ist. Ähnlich wird systemd-halt.service von halt.target,
systemd-reboot.service von reboot.target und systemd-kexec.service von kexec.target hereingezogen, um die
jeweiligen Aktionen auszuführen.
Wenn diese Dienste ausgeführt werden, stellen Sie sicher, dass PID 1 durch das Programm
/usr/lib/systemd/systemd-shutdown ersetzt wird, was für das eigentliche Herunterfahren verantwortlich
ist. Vor dem Herunterfahren wird das Programm versuchen, alle verbleibenden Dateisysteme auszuhängen
(oder sie zumindestens schreibgeschützt neu einzuhängen), alle verbleibenden Auslagerungsgeräte zu
deaktivieren, alle verbleibenden Speichergeräte abzuhängen und alle verbleibenden Prozesse zu beenden.
Dieser Code muss in einem separaten Programm vorliegen, da andernfalls der Neustart nach einem Upgrade
nicht funktionieren könnte – das laufende PID 1 könnte weiterhin von Bibliotheken abhängen, die nicht
mehr verfügbar sind, und daher bliebe das Dateisystem in Betrieb und könnte nicht schreibgeschützt
eingehängt werden.
Kurz vor der eigentlichen Ausführung des Ausschaltens/Anhaltens/Neustartens/Kexec wird systemd-shutdown
alle Programme in /usr/lib/systemd/system-shutdown/ ausführen und ihnen ein Argument übergeben: entweder
»poweroff«, »halt«, »reboot« oder »kexec«, abhängig von der ausgewählten Aktion. Alle Programme in diesem
Verzeichnis werden parallel ausgeführt und die Ausführung der Aktion wird angehalten, bis alle Programme
beendet wurden. (Es wird allerdings eine Sicherheits-Zeitüberschreitung von 90 s angewandt) Beachten Sie,
dass diese Programme ausgeführt werden, nachdem alle Dienste heruntergefahren wurden und nachdem die
meisten Einhängungen ausgehängt wurden (das Wurzeldateisystem, sowie /run/ und verschiedene
API-Dateisysteme sind allerdings noch vorhanden). Das bedeutet, dass jedes in diesem Verzeichnis
abgelegte Programm darauf vorbereitet sein muss, in einer solchen begrenzten Ausführungsumgebung zu
laufen und sich nicht auf externe Dienste oder die Verfügbarkeit (oder Schreibfähigkeit) von Hierarchien
wie /var/ verlassen darf.
Beachten Sie, dass systemd-poweroff.service (und die zugehörigen Units) niemals direkt ausgeführt werden
sollten. Lösen Sie das Herunterfahren stattdessen mit einem Befehl der Art »systemctl poweroff« aus.
Eine andere Art des Herunterfahrens wird durch die Funktionalität systemd-soft-reboot.service(8)
bereitgestellt. Sie startet nur den Betriebssystemanwendungsraum neu und belässt den Kernel, die Firmware
und Hardware wie sie ist.
SIEHE AUCH
systemd(1), systemctl(1), systemd.special(7), reboot(2), systemd-suspend.service(8),
systemd-soft-reboot.service(8), bootup(7)
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
Mailingliste der Übersetzer.
systemd 257.3 SYSTEMD-POWEROFF.SERVICE(8)