plucky (8) systemd-tmpfiles.8.gz

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BEZEICHNUNG

       systemd-tmpfiles, systemd-tmpfiles-setup.service, systemd-tmpfiles-setup-dev-early.service,
       systemd-tmpfiles-setup-dev.service, systemd-tmpfiles-clean.service, systemd-tmpfiles-clean.timer -
       Dateien sowie Verzeichnisse erstellen, löschen und aufräumen

ÜBERSICHT

       systemd-tmpfiles [OPTIONEN …] [KONFIGURATIONSDATEI …]

       System-Units:
           systemd-tmpfiles-setup.service
           systemd-tmpfiles-setup-dev-early.service
           systemd-tmpfiles-setup-dev.service
           systemd-tmpfiles-clean.service
           systemd-tmpfiles-clean.timer

       Benutzer-Units:
           systemd-tmpfiles-setup.service
           systemd-tmpfiles-clean.service
           systemd-tmpfiles-clean.timer

BESCHREIBUNG

       systemd-tmpfiles erstellt und löscht Dateien sowie Verzeichnisse und räumt diese auf, unter Verwendung
       des Konfigurationsdateiformats und des Ortes der in tmpfiles.d(5) beschriebenen Konfigurationsdatei.
       Historisch wurde es entwickelt, um temporäre und flüchtige Datein zu vewalten, wie der Name es andeutet,
       aber es stellt eine generische Dateiverwaltungsfunktionalität bereit und kann zur Verwaltung jeder Art
       von Dateien verwandt werden. Es muss mit einer oder mehrerer der Befehle --create, --remove und --clean
       aufgerufen werden, um die entsprechende Teilmenge der Aktionen auszuwählen.

       Beim Aufruf ohne Argumente werden die Direktiven aus den Konfigurationsdateien ausgeführt, die in den
       durch tmpfiles.d(5) festgelegten Verzeichnissen gefunden werden. Beim Aufruf mit positionsabhängigen
       Argumenten und der Option --replace=PFAD werden auf der Befehlszeile angegebene Argumente anstelle der
       Konfigurationsdatei PFAD verwandt. Andernfalls wird nur die durch Befehlszeilenargumente festgelegte
       Konfigurationsdatei ausgeführt. Falls anstelle eines Dateinamens die Zeichenkette »-« angegegeben ist,
       wird die Konfiguration aus der Standardeingabe gelesen. Falls das Argument ein Dateiname (ohne
       Schrägstriche) ist, werden alle Konfigurationsverzeichnisse nach einer passenden Datei durchsucht und die
       gefundene Datei mit der höchsten Priorität wird ausgeführt. Falls das Argument ein Pfad ist, wird diese
       Datei direkt verwandt, ohne in den Konfigurationsdateien nach anderen passenden Dateien zu suchen.

       Systemdienste (systemd-tmpfiles-setup.service, systemd-tmpfiles-setup-dev-early.service,
       systemd-tmpfiles-setup-dev.service, systemd-tmpfiles-clean.service) rufen systemd-tmpfiles auf, um
       Systemdateien zu erstellen und systemweites Aufräumen vorzunehmen. Diese Dienste lesen vom Administrator
       kontrollierte Konfigurationsdateien in den tmpfiles.d/-Verzeichnissen ein. Benutzerdienste
       (systemd-tmpfiles-setup.service, systemd-tmpfiles-clean.service) rufen auch systemd-tmpfiles auf, dies
       liest aber eine separate Gruppe von Dateien, einschließlich der durch Benutzer kontrollierten Dateien
       unter ~/.config/user-tmpfiles.d/ und ~/.local/share/user-tmpfiles.d/ und der durch den Administrator
       kontrollierten Dateien unter /usr/share/user-tmpfiles.d/. Benutzer können dies dazu verwenden, Dateien
       durch sie gesteuert zu erstellen und aufzuräumen, aber die Systeminstanz führt das globale Aufräumen
       durch und wird nicht von der Benutzerkonfiguration beeinflusst. Beachten Sie, dass daher ein in der
       Systeminstanz konfiguriertes zeitbasiertes Aufräumen, wie diese typischerweise für /tmp/ konfiguriert
       ist, auch von der Benutzerinstanz erstellte Dateien betreffen wird, falls sie in /tmp/ abgelegt sind,
       selbst falls das zeitbasierte Aufräumen in der Benutzerinstanz ausgeschaltet ist.

       Um Einstellungen erneut anzuwenden, nachdem die Konfiguration verändert wurde, starten Sie einfach
       systemd-tmpfiles-clean.service neu, wodurch alle Einstellungen, die problemlos während der Laufzeit
       ausgeführt werden können, angewandt werden. Um Fehler in systemd-tmpfiles zu finden, kann es nützlich
       sein, es direkt von der Befehlszeile aus mit erhöhter Protokollierstufe aufzurufen (siehe nachfolgenden
       $SYSTEMD_LOG_LEVEL).

BEFEHLE UND OPTIONEN

       Die folgenden Befehle werden verstanden:

       --create
           Entfernt alle in der Konfigurationsdatei mit f, F, w, d, D, v, p, L, c, b, m markierten Dateien und
           Verzeichnisse oder legt diese an. Mit z, Z, , t, T, a und A markierte Dateien und Verzeichnisse haben
           ihre eigenen Besitzer, Zugriffsmodi und Sicherheits-Label.

       --clean
           Räumt alle Dateien und Verzeichnisse auf, für die ein Parameter konfiguriert ist, der sich auf das
           Alter bezieht.

       --remove
           Entfernt den Inhalt aller mit D oder R markierten Dateien und Verzeichnisse, sowie die mit r oder R
           markierten Verzeichnisse selbst, außer auf sie wird eine exklusive oder gemeinsame Sperre gehalten
           (siehe flock(2)).

       --purge
           Falls diese Option übergeben wird, werden alle Dateien und Verzeichnisse, die zur Erstellung durch
           die auf der Befehlszeile angegebenen tmpfiles.d/-Dateien erklärt und mit dem Zeichen »$« markiert
           wurden, gelöscht. Insbesondere agiert dies auf allen mit f, F, d, D, v, q, Q, p, L, c, b, C, w, e
           markierten Dteien und Verzeichnissen. Falls dieser Schalter verwandt wird, muss mindestens eine
           tmpfiles.d/-Datei (oder - für die Standardeingabe) auf der Befehlszeile angegeben werden oder der
           Aufruf wird aus Sicherheitsgründen abgelehnt (da andernfalls ein Großteil der installierten
           Systemdateien entfernt werden könnten).

           Der primäre Anwendungsfall für diese Option ist die automatische Entfernung von Dateien und
           Verzeichnissen, die ursprünglich im Auftrag eines installierten Pakets zum Zeitpunkt der
           Paketentfernung installiert wurden.

           Es wird empfohlen, diesen Befehl erstmalig in Kombination mit --dry-run (siehe unten) aufzurufen, um
           zu überprüfen, welche Dateien und Verzeichnisse gelöscht werden.

           Warnung! Dies ist normalerweise nicht der von Ihnen gewünschte Befehl! Für die meisten Fälle suchen
           Sie nach --remove.

           Hinzugefügt in Version 256.

       --user
           Wendet die »Benutzer«-Konfiguration an, d.h. tmpfiles.d/-Dateien in
           Benutzerkonfigurationsverzeichnissen.

           Hinzugefügt in Version 236.

       --boot
           Führt auch Zeilen aus, die mit einem Anführungszeichen beginnen. Zeilen, deren Ausführung auf einem
           laufenden System nicht sicher sind, können auf diese Art markiert werden. systemd-tmpfiles wird im
           Systemstart früh mit angegebenem --boot ausgeführt und wird diese Zeilen ausführen. Bei späterem
           Aufruf sollte es ohne --boot aufgerufen werden.

           Hinzugefügt in Version 209.

       --graceful
           Ignoriert Konfigurationszeilen, die unbekannte Benutzer oder Gruppen betreffen. Diese Option ist für
           die frühe Systemstartphase gedacht, bevor alle Benutzer und Gruppen erstellt wurden.

           Hinzugefügt in Version 254.

       --dry-run
           Verarbeitet die Konfiguration und gibt aus, welche Aktionen durchgeführt würden, ändert aber nichts
           wirklich im Dateisystem.

           Hinzugefügt in Version 256.

       --prefix=Pfad
           Wendet nur jene Regeln an, die auf Pfade mit dem angegebenen Präfix verweisen. Diese Option kann
           mehrmals angegeben werden.

           Hinzugefügt in Version 212.

       --exclude-prefix=Pfad
           Ignoriert die Regeln zum Anwenden der Pfade mit dem angegebenen Präfix. Diese Option kann mehrmals
           angegeben werden.

           Hinzugefügt in Version 207.

       -E
           Eine Abkürzung für »--exclude-prefix=/dev --exclude-prefix=/proc --exclude-prefix=/run
           --exclude-prefix=/sys«, d.h. den Ausschluss von Hierarchien, die typischerweise durch virtuelle oder
           Speicherdateisysteme hinterlegt sind. Dies ist in Kombination mit --root= nützlich, falls der
           angegebene Verzeichnisbaum einen Betriebssystembaum enthält, der diese
           virtuellen/Speicherdateisysteme unter diesen Unterverzeichnissen nicht eingehängt hat, falls
           angenommen wird, dass diese zur Laufzeit darüber eingehängt werden.

           Hinzugefügt in Version 247.

       --root=Wurzel
           Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Allen Pfaden wird der angegebene alternative
           Wurzel-Pfad vorangestellt, einschließlich der Suchpfade für die Konfiguration.

           Wenn diese Option verwandt wird, wird der »Name Service Switch (NSS)« der Libc für die Auflösung von
           Benutzern und Gruppen umgangen. Stattdessen werden die Dateien /etc/passwd und /etc/group innerhalb
           der alternativen Wurzel direkt gelesen. Dies bedeutet, dass Benutzer/Gruppen, die in diesen Dateien
           nicht aufgeführt sind, nicht aufgelöst werden, d.h. LDAP-NIS und andere komplexe Datenbanken werden
           nicht berücksichtigt.

           Ziehen Sie in Betracht, dies mit -E zu kombinieren, um sicherzustellen, dass der Aufruf keine Dateien
           oder Verzeichnisse unterhalb von Einhängepunkten im Betriebssystemabbild, auf dem gearbeitet wird,
           anlegt, die typischerweise zur Laufzeit durch Einhängungen überdeckt werden.

           Hinzugefügt in Version 212.

       --image=Abbild
           Akzeptiert einen Pfad zu einer Plattenabbilddatei oder einem Blockgerätenamen. Falls angegeben,
           werden alle Aktionen auf das Dateisystem in dem angegebenen Plattenabbild angewandt. Dies ist ähnlich
           zu --root=, agiert aber auf Dateisystemen, die in Plattenabbildern oder Blockgeräten gespeichert
           sind. Das Plattenabbild sollte entweder nur ein Dateisystem oder eine Reihe von Dateisystemen
           innerhalb einer GPT-Partitionstabelle enthalten, die der Spezifikation für auffindbare Partitionen[1]
           folgt. Für weitere Informationen über unterstützte Plattenabbilder, siehe den Schalter von
           systemd-nspawn(1) mit dem gleichen Namen.

           Impliziert -E.

           Hinzugefügt in Version 247.

       --image-policy=Richtlinie
           Akzeptiert gemäß systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als Argument. Die
           Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen Plattenabbild durchgesetzt, siehe
           oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die Richtlinie »*«, d.h. alle erkannten Dateisysteme im
           Abbild werden verwandt.

       --replace=PFAD
           Wird diese Option angegeben, müssen eine oder mehrere positionsbezogene Argumente festgelegt werden.
           Alle in den in tmpfiles.d(5) aufgeführten Verzeichnissen gefundenen Konfigurationsdateien werden
           gelesen und die auf der Befehlszeile übergebene Konfiguration wird statt der Konfigurationsdatei PFAD
           mit der gleichen Priorität wie diese verwandt.

           Wenn die Installationsskripte laufen und zum Paket gehörende Dateien noch nicht verfügbar sind, muss
           der Inhalt der Skripte auf der Befehlszeile übergeben werden. Diese Option sorgt dafür, dass die
           Konfigurationsskripte des Administrators eine höhere Priorität erhalten, sofern diese bereits
           existieren.

           Hinzugefügt in Version 238.

       --cat-config
           Kopiert den Inhalt der Konfigurationsdateien in die Standardausgabe. Vor jeder Datei wird der
           Dateiname als Kommentar ausgegeben.

       --tldr
           Kopiert den Inhalt der Konfigurationsdateien in die Standardausgabe. Nur der »interessante« Teil der
           Konfigurationsdateien wird ausgegeben, Kommentare und leere Zeilen werden übersprungen. Vor jeder
           Datei wird der Dateiname als Kommentar ausgegeben.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

       Es ist möglich, --create, --clean und --remove in einem Aufruf zu kombinieren (in diesem Fall wird die
       Entfernung und Bereinigung vor der Erstellung neuer Dateien durchgeführt). Zum Beispiel wird während des
       Systemstarts die folgende Befehlszeile ausgeführt, um sicherzustellen, dass alle flüchtigen und
       temporären Verzeichnisse entsprechend der Konfigurationsdatei entfernt beziehungsweise angelegt werden:

           systemd-tmpfiles --remove --create

ZUGANGSBERECHTIGUNGEN

       systemd-tmpfiles unterstützt die durch ImportCredential=/LoadCredential=/SetCredential= implementierte
       Dienstezugangsberechtigungslogik (siehe systemd.exec(5) für Details). Die folgenden Zugangsberechtigungen
       werden verwandt, wenn sie hereingegeben werden:

       tmpfiles.extra
           Der Inhalt dieser Zugangsberechtigung kann zusätzliche Zeilen, auf die agiert werden soll, enthalten.
           Der Zugangsberechtigungsinhalt sollte dem gleichen Format wie jede andere
           Ergänzungskonfigurationsdatei für tmpfiles.d/ folgen. Falls diese Zugangsberechtigung hereingegeben
           wird, wird sie nach allen anderen, aus dem Dateisystem gelesenen Ergänzungsdateien verarbeitet. Die
           Zeilen in der Zugangsberechtigung können daher bestehende Zeilen des Betriebssystems ergänzen, sie
           aber nicht außer Kraft setzen.

           Hinzugefügt in Version 252.

       Beachten Sie, dass standardmäßig die Unit-Datei systemd-tmpfiles-setup.service (und dazu in Bezug
       stehende Unit-Dateien) so eingerichtet sind, dass sie die Zugangsberechtigung »tmpfiles.extra« vom
       Diensteverwalter erben.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       $SYSTEMD_LOG_LEVEL
           Die maximale Protokollierstufe für ausgegebene Meldungen (Meldungen mit einer höheren
           Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Akzeptiert eine Kommata-getrennte
           Liste von Werten. Ein Wert kann einer der folgenden sein (in Reihenfolge absteigender Bedeutung):
           emerg, alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7. Siehe
           syslog(3) für weitere Informationen. Jedem Wert kann optional eine Zeichenkette aus console, syslog,
           kmsg oder journal gefolgt von einem Doppelpunkt vorangestellt werden, um die maximale
           Protokollierstufe für dieses spezielle Protokollierziel zu setzen (d.h.
           SYSTEMD_LOG_LEVEL=debug,console:info legt fest, dass auf der Stufe »debug« protokolliert werden soll,
           außer beim Protokollieren auf die Konsole, die auf Stufe »info« erfolgen soll). Beachten Sie, dass
           die globale maximale Protokollierstufe Priorität gegenüber jeder zielbezogenen maximalen
           Protokollierstufe hat.

       $SYSTEMD_LOG_COLOR
           Ein logischer Wert. Falls true, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität
           eingefärbt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal geschrieben werden,
           da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer
           Protokollierungsstufe einfärben.

       $SYSTEMD_LOG_TIME
           Ein logischer Wert. Falls true, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel
           vorangestellt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder in eine Datei
           geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig
           Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen.

       $SYSTEMD_LOG_LOCATION
           Ein logischer Wert. Falls true, wird den Protokollnachrichten ein Dateiname und eine Zeilenummer in
           dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

           Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den Journal-Einträgen angehängt
           ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch
           sein.

       $SYSTEMD_LOG_TARGET
           Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren),
           console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die Protokollierstufe und »Einrichtung«
           voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren),
           journal (in das Journal protokollieren), journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls
           verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln,
           die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

       $SYSTEMD_PAGER
           Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft.
           Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter Implementierungen
           von Textanzeigeprogrammen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1), bis eines
           gefunden wird. Falls keine Implementierung eines Textanzeigeprogramms gefunden wird, wird keines
           aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist
           äquivalent zur Übergabe von --no-pager.

           Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER (sowie $PAGER)
           ohne Rückmeldung ignoriert.

       $SYSTEMD_LESS
           Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

           Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

           K
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um
               less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben,
               setzen Sie diese Option zurück.

               Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm
               ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst
               gehandhabt werden.

           X
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und
               -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit
               die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt.
               Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung;
               insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

           Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESS keine Auswirkungen auf die
           Ausführung von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

           Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

       $SYSTEMD_LESSCHARSET
           Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal
           als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

           Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESSCHARSET keine Auswirkungen auf
           die Ausführungen von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

       $SYSTEMD_PAGERSECURE
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn true, wird der »sichere« Modus des Textanzeigeprogramms
           verwandt, falls false, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt
           ist, dann wird der sichere Modus aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem
           Eigentümer der Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus
           wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Textanzeigeprogramms gesetzt und das Textanzeigeprogramm muss
           Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder die einen neuen Unterprozess
           starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, werden Textanzeigeprogramme, bei
           denen unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit
           implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.)

           Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels sudo(8) oder
           pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten
           interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus für das Textanzeigeprogramm kann
           wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch
           Nichtenfernen dieser Einstellung aus der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige
           Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die
           Variablen $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein, stattdessen
           das Textanzeigeprogramm komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

       $SYSTEMD_COLORS
           Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn true, werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in
           ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable
           eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die
           grundlegenden 16 bzw. 256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM
           und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft zu
           setzen.

       $SYSTEMD_URLIFY
           Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies
           unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd
           basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

UNPRIVILEGIERTE --CLEANUP-OPERATION

       systemd-tmpfiles versucht die Änderungs- und Zugriffs-Zeitstempel der Verzeichnisse zu erhalten, auf die
       es zugreift. Dafür sind CAP_FOWNER-Privilegien erforderlich. Wenn es nicht als Root ausgeführt wird, wird
       die Zugriffszeit der Verzeichnisse aktualisiert, die nach zu löschenden Dateien durchsucht werden.
       Dadurch kann der tatsächliche Löschvorgang verhindert werden.

EXIT-STATUS

       Im Erfolgsfall wird 0 zurückgeliefert. Falls die Konfigurationsdatei syntaktisch ungültig war
       (Syntaxfehler, fehlende Argumente, …) und einige Zeilen ignoriert werden mussten, aber keine weiteren
       Fehler aufgetreten sind, wird 65 zurückgeliefert (EX_DATAERR aus /usr/include/sysexits.h). Falls die
       Konfiguration syntaktisch korrekt war, aber nicht ausgeführt werden konnte (unzureichende Rechte,
       Erstellung von Dateien in fehlenden Verzeichnissen, ungültige Inhalte beim Schreiben von /sys/-Werten,
       …), wird 73 zurückgeliefert (EX_CANTCREAT aus /usr/include/sysexits.h). Andernfalls wird 1
       zurückgeliefert (EXIT_FAILURE aus /usr/include/stdlib.h).

       Beachten Sie: Wenn Sie Elemente erstellen und das Ziel bereits existiert, aber vom falschen Typ ist oder
       anderweitig nicht auf den erbetenen Zustand passt und keine Zwangsaktion mit »+« erbeten wurde, dann wird
       eine Nachricht ausgegeben, aber der Fehlschlag wird ansonsten ignoriert.

SIEHE AUCH

       systemd(1), tmpfiles.d(5)

ANMERKUNGEN

        1. Spezifikation für auffindbare Partitionen
           https://uapi-group.org/specifications/specs/discoverable_partitions_specification

ÜBERSETZUNG

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