Provided by: manpages-de_4.27.0-1_all 

BEZEICHNUNG
systemd-machine-id-setup - Initialisierung der Maschinenkennung in /etc/machine-id
ÜBERSICHT
systemd-machine-id-setup
BESCHREIBUNG
systemd-machine-id-setup kann von Systeminstallationswerkzeugen zur Initialisierung der in
/etc/machine-id gespeicherten Maschinenkennung zum Installationszeitpunkt mit einer bereitgestellten oder
zufällig erzeugten Kennung verwandt werden. Siehe machine-id(5) für weitere Informationen über diese
Datei.
Falls das Werkzeug ohne den Schalter --commit aufgerufen wird, wird /etc/machine-id mit einer gültigen,
neuen Maschinenkennung initialisiert, falls sie fehlt oder leer ist. Die neue Maschinenkennung wird auf
die folgende Weise erlangt:
1. Falls eine gültige Maschinenkennung für das System in /run/machine-id gespeichert ist, wird die
Maschinenkennung kopiert und zur Initialisierung der Maschinenkennung in /etc/machine-id verwandt.
Dieser Schritt wird übersprungen, falls --root= angegeben wird oder die Ausführung in einer
chroot(8)-Umgebung erfolgt.
2. Falls eine gültige D-Bus-Maschinenkennung für das System bereits konfiguriert ist, wird die
D-Bus-Maschinenkennung kopiert und zur Initialisierung der Maschinenkennung in /etc/machine-id
verwandt.
3. Falls mittels der Zugangsberechtigung system.machine_id eine gültige Maschinenkennung bereitgestellt
wird, wird die Maschinenkennung kopiert und zur Initialisierung der Maschinenkennung in
/etc/machine-id verwandt. Dieser Schritt wird übersprungen, falls --root= angegeben wird oder die
Ausführung in einer chroot(8)-Umgebung erfolgt.
4. Falls die Ausführung innerhalb einer virtuellen KVM-Maschine erfolgt und (mit der Option -uuid) eine
UUID konfiguriert ist wird diese UUID zur Initialisierung der Maschinenkennung verwandt. Der
Aufrufende muss sicherstellen, dass die übergebene UUID hinreichend eindeutig ist und sich für jede
gestartete Instanz der VM unterscheidet. Dieser Schritt wird übersprungen, falls --root= angegeben
wird oder die Ausführung in einer chroot(8)-Umgebung erfolgt.
5. Falls die Ausführung innerhalb einer Linux-Container-Umgebung erfolgt und eine UUID für den Container
konfiguriert ist, wird diese ähnlich zur Initialisierung der Maschinenkennung verwandt. Für Details
siehe die Dokumentation der Container-Schnittstelle[1]. Dieser Schritt wird übersprungen, falls
--root= angegeben wird oder die Ausführung in einer chroot(8)-Umgebung erfolgt.
6. Andernfalls wird zufällig eine neue Kennung erstellt.
Der Schalter --commit kann zur Übergabe einer flüchtigen Maschinenkennung an die Platte verwandt werden,
wodurch sie dauerhaft wird. Für Details siehe unten.
Verwenden Sie systemd-firstboot(1), um die Maschinenkennung auf eingehängten (aber nicht gestarteten)
Systemabbildern zu initialisieren.
OPTIONEN
Die folgenden Optionen werden verstanden:
--root=Pfad
Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Allen Pfaden, mit denen gearbeitet wird, wird eine
alternative Wurzel vorangestellt; hierzu gehört auch /etc/machine-id selbst.
Hinzugefügt in Version 212.
--image=Pfad
Akzeptiert einen Pfad zu einem Geräteknoten oder einer Gerätedatei als Argument. Dies ist ähnlich zum
oben beschriebenen --root=, agiert aber auf einem Plattenabbild statt auf einem Verzeichnisbaum.
Hinzugefügt in Version 249.
--image-policy=Richtlinie
Akzeptiert gemäß systemd.image-policy(7) eine Abbildrichtlinienzeichenkette als Argument. Die
Richtlinie wird bei Aktionen auf dem mittels --image= angegebenen Plattenabbild durchgesetzt, siehe
oben. Falls nicht angegeben ist die Vorgabe die Richtlinie »*«, d.h. alle erkannten Dateisysteme im
Abbild werden verwandt.
--commit
Übergibt eine flüchtige Maschinenkennung an die Platte. Dieser Befehl kann dazu verwandt werden, eine
flüchtige Maschinenkennung in eine dauerhafte umzuwandeln. Eine flüchtige Maschinenkennungsdatei ist
eine, die während der frühen Phase des Systemstarts per »bind« aus einem Speicherdateisystem
(üblicherweise »tmpfs«) eingehängt wurde. Dies kann passieren, da /etc/ anfänglich schreibgeschützt
ist und zu diesem Zeitpunkt eine gültige Maschinenkennungsdatei fehlte.
Dieser Befehl wird keine Aktion ausführen, falls /etc/machine-id nicht von einem Speicherdateisystem
aus eingehängt ist oder falls /etc/ nur lesbar ist. Der Befehl wird die aktuelle flüchtige
Maschinenkennung auf Platte schreiben und den Einhängepunkt /etc/machine-id in einer
ressourcenwettstreitfreien Art aushängen, um sicherzustellen, dass diese Datei immer gültig und für
andere Prozesse zugreifbar ist.
Dieser Befehl wird hauptsächlich als Dienst in der frühen Systemstartphase von
systemd-machine-id-commit.service(8) verwandt.
Hinzugefügt in Version 227.
--print
Gibt die erstellte oder übergebene Maschinenkennung nach Abschluss der Aktion aus.
Hinzugefügt in Version 231.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.
EXIT-STATUS
Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.
SIEHE AUCH
systemd(1), machine-id(5), systemd-machine-id-commit.service(8), dbus-uuidgen(1), systemd-firstboot(1)
ANMERKUNGEN
1. Container-Schnittstelle
https://systemd.io/CONTAINER_INTERFACE
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.
systemd 257.6 SYSTEMD-MACHINE-ID-SETUP(1)