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BEZEICHNUNG
crypttab - statische Informationen über verschlüsselte Dateisysteme
BESCHREIBUNG
Die Datei /etc/crypttab enthält beschreibende Informationen über verschlüsselte Geräte. crypttab wird von
Programmen nur gelesen (z.B. cryptdisks_start und cryptdisks_stop) und nicht geschrieben; es ist die
Aufgabe des Systemadministrators, diese Datei korrekt zu erstellen und zu warten. crypttab-Einträge
werden der Reihe nach behandelt, daher ist ihre Reihenfolge wichtig (Abhängigkeiten müssen zuerst
aufgeführt werden).
Jedes verschlüsselte Gerät wird auf einer getrennten Zeile beschrieben. Felder auf jeder Zeile werden
durch Tabulatoren oder Leerzeichen getrennt. Zeilen, die mit »#[u00AB] beginnen, sind Kommentare und
leere Zeilen werden ignoriert. Oktale Sequenzen \0num innerhalb eines Feldes werden dekodiert, was für
Werte verwandt werden kann, die Leerzeichen oder besondere Zeichen enthalten. Ein Rückwärtsschrägstrich,
der keine oktale Abfolge einleitet, führt zu nicht definiertem Verhalten.
Das erste Feld, Ziel, beschreibt den gemappten Gerätenamen. Es muss ein einfacher Dateiname ohne
Verzeichniskomponente sein. Ein gemapptes Gerät, das Daten aus dem oder in das Quellgerät ver- bzw.
entschlüsselt, wird durch cryptsetup unter /dev/mapper/target erstellt.
Das zweite Feld, Quellgerät, beschreibt entweder eine blockorientierte Spezialdatei oder eine Datei, die
die verschlüsselten Daten enthält. Anstatt das Quellgerät explizit anzugeben, wird auch die UUID (bzw.
LABEL, PARTUUID und PARTLABEL) mittels »UUID=<uuid>« (bzw. »LABEL=<Bezeichnung>«, »PARTUUID=<partuuid>«
und »PARTLABEL=<Teilbezeichnung>«) unterstützt.
Das dritte Feld, Schlüsseldatei, beschreibt die Datei, die als Schlüssel für die Entschlüsselung der
Daten auf dem Quellgerät verwandt werden soll. Im Falle eines Schlüsselskripts wird der Wert dieses
Feldes als Argument an das Schlüsselskript übergeben. Beachten Sie, dass die gesamte Schlüsseldatei als
die Passphrase verwandt werden wird; der Passphrase darf kein Zeilenumbruch folgen.
Sie kann auch ein Gerätename sein (z.B. /dev/urandom). Beachten Sie allerdings, dass LUKS einen
dauerhaften Schlüssel benötigt und daher Schlüssel aus zufälligen Daten nicht unterstützt.
Falls als Schlüsseldatei die Zeichenkette none übergeben wird, dann wird eine Passphrase interaktiv von
der Konsole eingelesen. In diesem Fall könnten die Optionen check, checkargs und tries nützlich sein.
Das vierte Feld, Optionen, ist eine optionale, durch Kommata getrennte Liste von Optionen und/oder
Schalter, die den Gerätetyp ((luks, tcrypt, bitlk, fvault2 oder die Vorgabe plain) beschreiben und die
Cryptsetup-Optionen, die dem Verschlüsselungsprozess zugeordnet sind. Die unterstützten Optionen werden
nachfolgend beschrieben. Für einfache dm-crypt-Geräte sind die Optionen cipher, hash und size notwendig.
Einige Optionen können auf aktiven Mappings mittels cryptsetup refresh [<Optionen>] <Name> geändert
werden. Desweiteren können einige Optionen mittels des Schalters --persistent von Cryptsetup dauerhaft in
die Metadaten der LUKS2-Kopfzeilen geschrieben werden.
Beachten Sie, dass die ersten drei Felder verpflichtend sind und dass ein fehlendes Feld zu nicht
definiertem Verhalten führt.
ÜBER VERSCHIEDENE CRYPTTAB-FORMATE
Bitte beachten Sie, dass es mehrere, voneinander unahbhängige Wrapper für Cryptsetup mit ihrem eigenen
crypttab-Format gibt. Diese Handbuchseite deckt die Debian-Implementierung für initramfs- und
SysVinit-Init-Skripte ab. systemd stellt seine eigene crypttab-Implementierung bereit. Wir versuchen, die
Unterschiede zwischen der Implementierung von systemd und unserer in dieser Handbuchseite darzustellen,
im Zweifelsfall prüfen Sie aber besser die Handbuchseite crypttab(5) von systemd, z.B. online unter
https://www.freedesktop.org/software/systemd/man/crypttab.html.
OPTIONEN
cipher=<Chiffre>
Verschlüsselungsalgorithmus (für LUKS- und TCRYPT-Geräte ignoriert). Siehe cryptsetup -c.
size=<Größe>
Größe des Verschlüsselungsschlüssels (für LUKS- und TCRYPT-Geräte ignoriert). Siehe cryptsetup -s.
sector-size=<Byte>
Sektorgröße. Siehe cryptsetup(8) für mögliche Werte und den Vorgabewert dieser Option.
hash=<Hash>
Hash-Algorithmus (für LUKS- und TCRYPT-Geräte ignoriert). Siehe cryptsetup -h.
offset=<Versatz>
Startversatz (für LUKS- und TCRYPT-Geräte ignoriert). Siehe cryptsetup -o.
skip=<Sprung>
Am Anfang übersprungene Sektoren (für LUKS- und TCRYPT-Geräte ignoriert). Siehe cryptsetup -p.
keyfile-offset=<Schlüsseldatei-Versatz>
Legt die Anzahl der am Anfang der Schlüsseldatei zu überspringenden Byte fest.
keyfile-size=<Schlüsseldateigröße>
Legt die maximale Anzahl der aus der Schlüsseldatei zu lesenden Byte fest. Standardmäßig wird die
gesamte Datei bis zum einkompilierten Maximum eingelesen, was mit cryptsetup --help abgefragt werden
kann. Diese Option wird für einfache dm-crypt-Geräte ignoriert, da dann die Schlüsseldateigröße durch
die Schlüsselgröße gegeben ist (Option size).
keyslot=<Position>, key-slot=<Position>
Schlüsselposition (für nicht-LUKS-Geräte ignoriert). Siehe cryptsetup -S.
header=<Pfad>
Abgetrennte Kopfzeilen-Datei (für einfache dm-crypt-Geräte ignoriert). Siehe cryptsetup --header.
verify
Passwort überprüfen. Verwendet cryptsetup -y.
readonly, read-only
Richtet ein schreibgeschütztes Mapping ein.
tries=<num>
Versucht das Gerät <num> zu entsperren, bevor das Programm fehlschlägt. Dies ist insbesondere
nützlich, wenn eine Passphrase verwandt wird oder ein Schlüsselskript, das um interaktive Eingabe
bittet. Falls Sie Mehrfachversuche verbieten wollen, übergeben Sie »tries=1«. Die Vorgabe ist »3«.
Die Angabe von »tries=0« bedeutet, dass beliebig viele Versuche möglich sind.
discard
Erlaubt die Verwendung von »discard«- (TRIM-)Anfragen für das Gerät.
Beginnend mit Debian 10 (Buster) wird diese Option standardmäßig zu neuen dm-crypt-Geräten durch den
Debian-Installer hinzugefügt. Falls Sie keine Probleme mit der Preisgabe von Zugriffsmustern
(Dateisystemtyp, benutzter Platz) haben sowie keine versteckten Truecrypt-Datenträger innerhalb
dieses Datenträgers vorliegen, dann sollte es sicher sein, diese Option zu aktivieren. Lesen Sie die
nachfolgende Warnung für weitere Informationen.
WARNUNG: Beurteilen Sie die speziellen Sicherheitsrisiken sorgfältig, bevor Sie diese Option
aktivieren. Beispielsweise kann das Erlauben von »discards« bei verschlüsselten Geräten dazu führen,
dass Informationen über das chiffrierte Gerät (wie Dateisystemtyp, verwandter Platz usw..)
preisgegeben werden könnten, falls die ausrangierten Blöcke später leicht auf dem Gerät gefunden
werden können.
luks
Erzwingt den LUKS-Modus. Wenn dieser Modus verwandt wird, werden die folgenden Optionen ignoriert, da
sie durch die LUKS-Kopfzeilen auf dem Gerät bereitgestellt werden: cipher=, hash=, size=.
plain
Erzwingt den einfachen Verschlüsselungsmodus.
bitlk
Erzwingt BITLK- (Windows BitLocker-kompatiblen) Modus. WARNUNG: Die Unterstützung in crypttab ist
derzeit experimentell.
fvault2
Erzwingt den FileVault2-Modus von Apple. Derzeit wird nur das (veraltete) FileVault2-Format basierend
auf Core Storage und dem HFS+-Dateisystem (eingeführt in MacOS X 10.7 Lion) unterstützt; die neue
Version von FileVault basierend auf dem APFS-Dateisystem, wie sie in neueren Versionen von macOS
verwandt wird, wird nicht unterstützt.
tcrypt
Verwendet den TrueCrypt-Verschlüsselungsmodus. Beim Einsatz dieses Modus werden die folgenden
Optionen ignoriert, da sie durch die TrueCrypt-Kopfzeilen bereitgestellt werden oder nicht anwendbar
sind: cipher=, hash=, keyfile-offset=, keyfile-size=, size=.
veracrypt, tcrypt-veracrypt
Verwendet VeraCrypt-Erweiterungen für das TrueCrypt-Gerät. Nur nützlich im Zusammenspiel mit der
Option tcrypt (ignoriert für nicht-TrueCrypt-Geräte).
tcrypthidden, tcrypt-hidden
Verwendet versteckte TCRYPT-Kopfzeilen (ignoriert für nicht-TCRYPT-Geräte).
same-cpu-crypt
Führt die Verschlüsselung auf der gleichen CPU durch, auf der auch die E/A eingereicht wurde.
submit-from-crypt-cpus
Deaktiviert das Abladen von Schreibaktionen auf einen separaten Thread nach der Verschlüsselung.
no-read-workqueue, no-write-workqueue
Umgeht die interne Arbeitswarteschlange von dm-crypt und verarbeitet Lese- oder Schreibanfragen
synchron.
swap
Führt mkswap auf dem erstellten Gerät aus.
Diese Option wird für initramfs-Geräte ignoriert.
tmp[=<Tmpfs>]
Führt mkfs mit dem Dateisystem <tmpfs> (oder ext4, falls nicht angegeben) auf dem erstellten Gerät
aus.
Diese Option wird für initramfs-Geräte ignoriert.
check[=<Prüfprogramm>]
Überprüft den Inhalt des Zielgerätes mit einem geeigneten Programm; falls die Überprüfung
fehlschlägt, wird das Gerät sofort geschlossen. Das Programm wird mit dem entschlüsselten Datenträger
(Zielgerät) als erstes Positionsargument und, falls die Option checkargs verwandt wird, seinem Wert
als zweites Argument ausgeführt. Siehe den Abschnitt CHECKSCRIPTS für weitere Informationen.
Das Programm wird entweder durch einen vollständigen Pfad oder relativ zu /lib/cryptsetup/checks/
festgelegt. Falls nicht angegeben, dann wird der in /etc/default/cryptdisks gesetzte Wert für
$CRYPTDISKS_CHECK verwandt (standardmäßig blkid).
Diese Option ist für das crypttab-Format von Debian spezifisch. Sie wird nicht von systemd
unterstützt.
checkargs=<Argumente>
Übergibt <Argumente> als das zweite Argument an das Überprüfungsskript. Siehe den Abschnitt
CHECKSCRIPTS für weitere Informationen.
Diese Option ist für das crypttab-Format von Debian spezifisch. Sie wird nicht von systemd
unterstützt.
initramfs
Der Initramfs-Hook verarbeitet das Wurzelgerät, sämtliche Wiederaufnahmegeräte und alle Geräte, bei
denen die Option initramfs gesetzt ist. Diese Geräte werden innerhalb der Initramfs-Stufe beim
Systemstart verarbeitet. Dies erlaubt beispielsweise die Verwendung einer Entsperrung aus der Ferne
mit Dropbear.
Diese Option ist für das crypttab-Format von Debian spezifisch. Sie wird nicht von systemd
unterstützt.
noearly
Die Cryptsetup-Init-Skripte werden während des Systemstarts zweimal aufgerufen - einmal bevor LVM,
RAID usw. gestartet werden und dann erneut danach. Manchmal müssen Sie Ihre verschlüsselten Platten
in einer bestimmten Reihenfolge entschlüsseln. Mit dieser Option wird das Gerät während des ersten
Aufrufs der Cryptsetup-Init-Skripte ignoriert.
Diese Option wird für initramfs-Geräte ignoriert und ist für das crypttab-Format von Debian
spezifisch. Sie wird von systemd nicht unterstützt.
noauto
Ignoriert das Gerät während des Systemstartes komplett. Es ist weiterhin möglich, Geräte manuell mit
cryptdisks_start zuzuordnen.
Diese Option wird für initramfs-Geräte ignoriert und ist für das crypttab-Format von Debian
spezifisch.
loud
Ausführliche Ausgabe. Warnungen werden ausgegeben, falls ein Gerät nicht existiert. Diese Option
setzt die Option quite außer Kraft.
Diese Option wird für initramfs-Geräte ignoriert und ist für das crypttab-Format von Debian
spezifisch. Sie wird von systemd nicht unterstützt.
quiet
Knappe Ausgabe. Warnungen werden nicht ausgegeben, falls ein Gerät nicht existiert. Diese Option
setzt die Option loud außer Kraft.
Diese Option wird für initramfs-Geräte ignoriert und ist für das crypttab-Format von Debian
spezifisch. Sie wird von systemd nicht unterstützt.
keyscript=<Pfad>
Das unter dem angegebenen Pfad existierende Programm wird mit dem Wert des dritten Feldes als
einziges Argument ausgeführt. Die Standardausgabe des Schlüsselskripts wird an Cryptsetup als
Entschlüsselungsschlüssel weitergegeben. Sein Exit-Status wird derzeit ignoriert, allerdings sollte
diesbezüglich keine Annahme getroffen werden. Wird dies in der Initramfs verwandt, muss das Programm
entweder abgeschlossen sein (d.h. nicht von irgendwelchen Programmen abhängen, die in einer
Initramfs-Umgebung nicht vorhanden sind) oder die Abhängigkeiten müssen auf irgendwelche andere Weise
zu dem Initramfs-Abbild hinzugefügt werden. Das Programm wird entweder durch einen vollständigen Pfad
oder relativ zu /lib/cryptsetup/scripts/ festgelegt.
BESCHRÄNKUNGEN: Sämtliche Programme und Dateien, von denen das Schlüsselskript abhängt, müssen zum
Ausführungszeitpunkt verfügbar sein. Für verschlüsselte Dateisysteme wie /usr oder /var muss
besondere Vorsicht walten gelassen werden. Beispielsweise darf das Entsperren eines verschlüsselten
/usr nicht von Programmen aus /usr/(s)bin abhängen.
Diese Option ist für das crypttab-Format von Debian spezifisch. Sie wird nicht von systemd
unterstützt.
WARNUNG: Ist Systemd das Init-System, dann könnte diese Option ignoriert werden. Zum Zeitpunkt der
Erstellung dieses Textes (Dezember 2016) unterstützt das Cryptsetup-Hilfsprogramm die
Schlüsselskript-Option von /etc/crypttab nicht. Derzeit ist die einzige Möglichkeit, Schlüsselskripte
zusammen mit Systemd zu verwenden, die Verarbeitung der entsprechenden Geräte in der Initramfs zu
erzwingen. Siehe die Option »initramfs« für weitere Informationen.
Alle Felder der entsprechenden Crypttab-Einträge sind für das Schlüsselskript als exportierte
Umgebungsvariablen verfügbar:
CRYPTTAB_NAME, _CRYPTTAB_NAME
Der Name des Ziels (nach bzw. vor der Dekodierung von Oktalabfolgen).
CRYPTTAB_SOURCE, _CRYPTTAB_SOURCE
Das Quellgerät (nach bzw. vor der Dekodierung von Oktalabfolgen und Geräteauflösung).
CRYPTTAB_KEY, _CRYPTTAB_KEY
Der Wert des dritten Feldes (nach bzw. vor der Dekodierung von Oktalabfolgen).
CRYPTTAB_OPTIONS, _CRYPTTAB_OPTIONS
Eine Liste von exportierten Crypttab-Optionen (nach bzw. vor der Dekodierung von Oktalabfolgen).
CRYPTTAB_OPTION_<Option>
Der Wert der entsprechenden Crypttab-Option, wobei der Wert auf »yes« gesetzt wird, falls die
Option einfach ein Schalter ist. Für Options-Aliase, wie »readonly« und »read-only«, beziehen
sich die Variablennamen auf die erste aufgeführte Alternative (daher in diesem Fall
»CRYPTTAB_OPTION_readonly«). Falls die Crypttab-Option Minuszeichen (»-«) enthält, dann werden
diese durch »_« in dem exportierten Dateinamen ersetzt. Beispielsweise wird der Wert der
Umgebungsvariablen »CRYPTTAB_OPTION_keyfile_offset« auf den Wert der Crypttab-Option
»keyfile-offset« gesetzt.
CRYPTTAB_TRIED
Anzahl der vorherigen Versuche seit dem Start von Cryptdisks (zählt, bis die maximale Anzahl der
Versuche erreicht wurde).
CHECKSCRIPTS
blkid
Prüft auf alle bekannten Dateisysteme. Unterstützt einen Dateisystemtyp als Argument mittels
<checkargs>:
• checkargs nicht angegeben - erfolgreich, falls irgendein gültiges Dateisystem auf dem Gerät
gefunden wird.
• »none« - erfolgreich, falls kein gültiges Dateisystem auf dem Gerät gefunden wird.
• »ext4« [oder ein anderes Dateisystem wie xfs, swap, crypto_LUKS, … ] - erfolgreich, falls ein
Ext4-Dateisystem auf dem Gerät gefunden wird.
un_blkid
Überprüft auf keine bekannten Dateisysteme. Unterstützt ein Dateisystemtyp als Argument mittels
<checkargs>:
• keine checkargs - erfolgreich, falls kein gültiges Dateisystem auf dem Gerät gefunden wird.
• »ext4« [oder ein anderes Dateisystem wie xfs, swap, crypto_LUKS, … ] - erfolgreich, falls kein
Ext4-Dateisystem auf dem Gerät gefunden wird.
BEISPIELE
# Verschlüsseltes Auslagerungsgerät
cswap /dev/sda6 /dev/urandom plain,cipher=aes-xts-plain64,size=256,hash=sha1,swap
# Verschlüsselte LUKS-Platte mit interaktivem Passwort, identifiziert durch seine UUID, discard aktiviert
cdisk0 UUID=12345678-9abc-def012345-6789abcdef01 none luks,discard
# Verschlüsselte TCRYPT-Platte mit interaktivem Passwort, discard aktiviert
tdisk0 /dev/sr0 none tcrypt,discard
# Verschlüsselte ext4-Platte mit interaktivem Passwort, discard aktiviert
# - fünf Mal versuchen, falls die Überprüfung fehlschlägt
cdisk1 /dev/sda2 none plain,cipher=aes-xts-plain64,size=256,hash=sha1,check,checkargs=ext4,tries=5,discard
# Verschlüsselte Platte mit interaktivem Passwort, discard aktiviert
# - verwendet ein Nicht-Standard-Überprüfungsskript
# - keine Neuversuche
cdisk2 /dev/sdc1 none plain,cipher=aes-xts-plain64,size=256,hash=sha1,check=customscript,tries=1,discard
# Verschlüsselte Platte mit interaktivem Passwort, discard aktiviert
# - Twofish als die Chiffre, RIPEMD-160 als den Hash
cdisk3 /dev/sda3 none plain,cipher=twofish,size=256,hash=ripemd160,discard
UMGEBUNGSVARIABLEN
CRYPTDISKS_ENABLE
Setzen Sie dies auf yes, um Cryptdisk-Initskripts beim Hochfahren auszuführen. Setzen Sie dies auf
no, um Cryptdisk-Initskripts zu deaktivieren. Standardmäßig yes.
CRYPTDISKS_MOUNT
Legt die Einhängepunkte fest, die eingehängt werden, bevor Cryptdisk aufgerufen wird. Akzeptiert in
/etc/fstab konfigurierte Einhängepunkte als Argumente. Trennen Sie Einhängepunkte durch Leerzeichen.
Dies ist für Schlüssel auf Wechselmedien wie CD-ROM, USB-Stick, Flashcard usw. nützlich.
Standardmäßig nicht gesetzt.
CRYPTDISKS_CHECK
Legt das Checkskript fest, das standardmäßig gegen das Zielgerät ausgeführt werden soll, nachdem
Cryptdisk aufgerufen wurde. Das Zielgerät wird als erstes und einziges Argument an das Checkskript
übergeben. Dies wird wirksam, falls die Option check in Crypttab ohne Wert angegeben ist. Siehe die
vorstehende Dokumentation der Option check für weitere Informationen.
BEKANNTE PROBLEME BEIM UPGRADE
Die Vorgaben der Originalautoren für die Chiffre, den Hash und die Schlüsselgröße wurden in der
Vergangenheit mehrfach geändert und es wird erwartet, dass sie sich auch in der Zukunft ändern werden,
beispielsweise wenn Sicherheitsprobleme auftauchen. Auf LUKS-Geräten werden die verwandten Einstellungen
in den LUKS-Kopfzeilen gespeichert und müssen daher nicht in /etc/crypttab konfiguriert werden. Für
einfache dm-crypt-Geräte sind überhaupt keine Informationen über die verwandte Chiffre, den Hash und die
Schlüsselgröße verfügbar. Daher empfehlen wir nachdrücklich, für einfache dm-crypt-Geräte die Chiffre,
den Hash und die Schlüsselgröße in /etc/crypttab zu konfigurieren, selbst wenn sie mit den aktuellen
Vorgabewerten übereinstimmen.
SIEHE AUCH
cryptsetup(8), cryptdisks_start(8), cryptdisks_stop(8),
/usr/share/doc/cryptsetup-initramfs/README.initramfs.gz
AUTOR
Diese Handbuchseite wurde ursprünglich von Bastian Kleineidam <calvin@debian.org> für das in der
Debian-Distribution enthaltene Cryptsetup geschrieben. Sie wurde weiter von Michael Gebetsroither
<michael.geb@gmx.at>, David Härdeman <david@hardeman.nu> und Jonas Meurer <jonas@freesources.org>
verbessert.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.
cryptsetup 2:2.7.5-2 4. Mai 2025 CRYPTTAB(5)