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BEZEICHNUNG

       arp - Manipulation des ARP-Zwischenspeichers

ÜBERSICHT

       arp [-vn] [-H type] [-i if] [-ae] [Rechnername]

       arp [-v] [-i Schnittstelle] -d Rechnername [pub]

       arp [-v] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -s Rechnername hw_adr [temp]

       arp [-v] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -s Rechnername hw_adr [netmask Maske] pub

       arp [-v] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -Ds Rechnername Schnittstelle [netmask Maske] pub

       arp [-vnD] [-H Typ] [-i Schnittstelle] -f [Dateiname]

BESCHREIBUNG

       Arp  bearbeitet  den  IPv4-Netzwerknachbar-Zwischenspeicher  des  Kernels  oder  zeigt diesen an. Es kann
       Einträge zu der Tabelle hinzufügen, einen daraus löschen oder den aktuellen Inhalt anzeigen.

       ARP steht für »Address Resolution Protocol«, welches dazu  verwendet  wird,  über  die  IPv4-Adresse  die
       MAC-Adresse von Nachbarn im Netzwerk zu finden.

MODI

       arp  ohne  Modusangabe  gibt  den  aktuellen  Inhalt  der  Tabelle  aus.  Es  ist möglich, die Anzahl der
       dargestellten Einträge  zu  beschränken,  indem  ein  Hardware-Adresstyp,  Schnittstellenname  oder  eine
       Rechneradresse angegeben wird.

       arp   -d   Adresse  löscht  einen  Eintrag  in  der  ARP-Tabelle.  Die  Privilegien  von  Root  oder  dem
       Netzadministrator werden dafür benötigt. Der Eintrag  wird  über  die  IP-Adresse  ermittelt.  Falls  ein
       Rechnername angegeben wird, wird er aufgelöst, bevor der Eintrag in der ARP-Tabelle nachgeschlagen wird.

       arp  -s  Adresse  hw_addr  wird  dazu  verwandt, einen neuen Tabelleneintrag einzurichten. Das Format des
       Parameters hw_addr hängt von der Hardwareklasse ab, aber bei den meisten Klassen kann angenommen  werden,
       dass die normale Darstellung verwandt werden kann. Für die Klasse Ethernet sind dies 6, durch Doppelpunkt
       getrennte  hexadexzimale  Byte.  Beim  Hinzufügen von Proxy-Arp-Einträgen (das sind solche, bei denen der
       Schalter pub (für »publish«, veröffentlichen) gesetzt ist) kann eine netmask angegeben werden, um Arp für
       das gesamte Subnetz über Proxy laufen zu lassen. Das ist keine gute Praxis, wird aber durch ältere Kernel
       unterstützt, da es nützlich sein kann. Falls der Schalter  temp  nicht  bereitgestellt  ist,  werden  die
       Einträge  permanent  im  ARP-Zwischenspeicher  abgelegt.  Um  das Einrichten von Einträgen für eine Ihrer
       Netzwerkschnittstellen zu vereinfachen, können Sie die Form arp -Ds Adresse Schnittstelle  verwenden.  In
       diesem Fall wird die Hardwareadresse von der Schnittstelle mit dem angegebenen Namen genommen.

OPTIONEN

       -v, --verbose
              Ausführliche Ausgaben.

       -n, --numeric
              Numerische  Adressausgaben  anzeigen,  anstatt zu versuchen, die symbolischen Rechner-, Port- oder
              Benutzernamen zu ermitteln.

       -H Typ, --hw-type Typ, -t Typ
              Beim Setzen oder Auslesen des ARP-Zwischenspeichers schränkt dieses optionale  Argument  ein,  auf
              welcher  Klasse  von Einträgen arp agieren soll. Der Standardwert dieses Arguments ist ether (d.h.
              Hardwarecode 0x01 für IEEE 802.3 10Mbps Ethernet). Andere mögliche Werte  sind  Netzwerkstechniken
              wie z.B. ARCnet (arcnet), PROnet (pronet), AX.25 (ax25) und NET/ROM (netrom).

       -a     Verwendet das alternative Ausgabeformat im BSD-Stil (ohne feste Spalten).

       -e     Ausgabeformt im standardmäßigen Linux-Format verwenden (mit festen Spalten).

       -D, --use-device
              Anstelle  von  hw_addr  ist  das  angegebene  Argument  der  Name  der Schnittstelle. arp wird die
              MAC-Adresse dieser Schnittstelle für den Tabelleneintrag verwenden.  Dies  ist  normalerweise  die
              beste Option, um einen Proxy-ARP-Eintrag für sich selbst einzurichten.

       -i Schnittstelle, --device Schnittstelle
              Eine Netzwerksschnittstelle auswählen. Beim Ausgeben des ARP-Zwischenspeichers werden nur Einträge
              für die angegebene Schnittstelle ausgegeben. Beim Setzen von dauerhaften oder temporären Einträgen
              wird  diese  Schnittstelle  mit  dem  Eintrag  assoziiert.  Wird  diese Option nicht verwendet, so
              versucht der Kernel auf Basis der Routentabelle eine Schnittstelle auszuwählen.  Für  pub-Einträge
              ist die angegebene Schnittstelle diejenige, auf der ARP-Anfragen beantwortet werden.
              ANMERKUNG:  Diese  Schnittstelle  muss  eine  andere  sein  als  die, auf welche die IP-Datagramme
              weitergeleitet  werden.  ANMERKUNG:  Ab  der  Kernelversion  2.2.0  ist  es  nicht  mehr  möglich,
              ARP-Einträge   für   ganze  Teilnetze  zu  erzeugen.  Stattdessen  wird  automatisches  Proxy  ARP
              durchgeführt, d.h. wenn eine Route existiert und Weiterleitung eingeschaltet ist, wird automatisch
              ein temporärer Proxy-Arp-Eintrag erzeugt. Siehe auch arp(7) für mehr Details. Die zum Löschen  und
              Setzen verfügbare Option dontpub kann mit 2.4 und neueren Kerneln nicht verwandt werden.

       -f Dateiname, --file Dateiname
              Ähnlich der Option -s, außer, dass diesmal die Adressinformation aus der Datei Dateiname verwendet
              wird. Dies kann verwendet werden, wenn ARP-Einträge für etliche Rechner erzeugt werden müssen. Der
              Name  dieser  Datei  ist  oft /etc/ethers, aber dies ist nicht offiziell standardisiert. Wenn kein
              Dateinamen angeben ist, wird /etc/ethers benutzt.

              Das Format der Datei ist einfach; es enthält nur ASCII-Textzeilen, die aus einem Rechnernamen  und
              einer  Hardwareadresse  getrennt durch Leerraum bestehen. Zusätzlich können die Schalter pub, temp
              und netmask angegeben werden.

       Überall, wo Rechnername erwartet wird, kann auch eine IP-Adresse in Form eines  durch  Punkte  getrennten
       Dezimalquadrupels angegeben werden.

       Aus Kompatiblitätsgründen können Rechnername und die Hardwareadresse auch vertauscht werden.

       Jeder  vollständige Eintrag wird im ARP-Zwischenspeicher mit C markiert. Permanente Einträge werden mit M
       und zu publizierende Einträge mit P markiert.

BEISPIELE

       /usr/sbin/arp -i eth0 -Ds 10.0.0.2 eth1 pub

       Beantwortet ARP-Anfragen für 10.0.0.2, die auf der  Schnittstelle  eth0  mit  der  MAC-Adresse  für  eth1
       empfangen werden.

       /usr/sbin/arp -i eth1 -d 10.0.0.1

       Entfernt  den  ARP-Eintrag  für  10.0.0.1  auf  der  Schnittstelle eth1. Dies betrifft sowohl publizierte
       Proxy-ARP-Einträge als auch permanente ARP-Einträge.

DATEIEN

       /proc/net/arp
       /etc/networks
       /etc/hosts
       /etc/ethers

SIEHE AUCH

       ethers(5), rarp(8), route(8), ifconfig(8), netstat(8)

AUTOREN

       Fred N. van Kempen <waltje@uwalt.nl.mugnet.org>, Bernd Eckenfels <net-tools@lina.inka.de>.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von  Ralf  Bächle  <ralf@linux-mips.org>.,  Simon  A.
       Eugster <simon.eu@gmail.com>. und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte  eine  E-Mail  an  die
       Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.

net-tools                                        3. Oktober 2008                                          ARP(8)