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BEZEICHNUNG
signal - Handhabung von Signalen in ANSI C
ÜBERSICHT
#include <signal.h> typedef void (*sighandler_t)(int); sighandler_t signal(int signum, sighandler_t handler);
BESCHREIBUNG
Das Verhalten von signal() unterscheidet sich zwischen UNIX-Versionen und hat sich historisch auch zwischen verschiedenen Linux-Versionen geändert. Vermeiden Sie den Einsatz dieser Funktion und verwenden Sie stattdessen sigaction(2); siehe Portabilität weiter unten. signal() ordnet dem Signal signum den handler zu. Das ist entweder SIG_IGN, SIG_DFL oder die Adresse einer vom Programmierer definierten Funktion (eines »Signal Handlers«). Falls dem Prozess das Signal signum zugestellt wird, wird einer der folgenden Fälle eintreten: * Falls SIG_IGN zugewiesen wurde, wird das Signal ignoriert. * Falls SIG_DFL zugewiesen wurde, wird die standardmäßig dem Signal zugewiesene Aktion ausgeführt, wenn das Signal eintrift (siehe signal(7)). * Falls eine Funktion zugewiesen wurde, dann wird zuerst entweder die Zuweisung auf SIG_DFL zurückgesetzt oder das Signal wird blockiert (siehe Portability unten) und anschließend handler mit dem Argument signum aufgerufen. Falls der Aufruf des Handlers ein Blockieren des Signals verursachte, wird die Blockade nach der Rückkehr aus dem Handler aufgehoben. Die Signale SIGKILL und SIGSTOP können nicht abgefangen oder ignoriert werden.
RÜCKGABEWERT
signal() returns the previous value of the signal handler, or SIG_ERR on error. In the event of an error, errno is set to indicate the cause.
FEHLER
EINVAL signum ist ungültig.
KONFORM ZU
C89, C99, POSIX.1-2001.
ANMERKUNGEN
Die Auswirkungen von signal() in einem Multithread-Prozess sind nicht spezifiziert. Gemäß POSIX ist das Verhalten eines Prozesses nicht definiert, nachdem er ein SIGFPE-Signal, ein SIGILL-Signal oder ein SIGSEGVSignal, das nicht von kill(2) oder raise(3) erzeugt wurde, ignoriert. Eine Integer-Division durch Null hat ein undefiniertes Ergebnis. Auf einigen Architekturen wird die Division ein SIGFPE-Signal erzeugen. (Auch die Division der größten negativen Zahl durch -1 kann ein SIGFPE auslösen.) Ein Ignorieren dieses Signals könnte zu einer Endlosschleife führen. Siehe sigaction(2) für Einzelheiten des Geschehens, wenn SIGCHLD auf SIG_IGN gesetzt wird. Siehe signal(7) für eine Liste von Funktionen, die sicher mit asynchronen Signalen umgehen können und daher sicher aus einem Signal Handler heraus aufgerufen werden können. Die Verwendung von sighandler_t ist eine GNU-Erweiterung, die durch die Definition von _GNU_SOURCE verfügbar wird; Glibc definiert zusätzlich (das von BSD abgeleitete) sig_t, wenn _BSD_SOURCE definiert wird. Ohne die Nutzung eines solches Typs ist die Deklaration von signal() etwas schwerer zu lesen: void ( *signal(int signum, void (*handler)(int)) ) (int); Portabilität Die einzige portable Verwendung von signal() ist die Zuweisung von SIG_DFL oder SIG_IGN zu einem Signal. Die Semantik bei der Einrichtung eines Signal Handlers mittels signal() unterscheidet sich zwischen Systemen (und POSIX.1 erlaubt diese Unterschiede explizit); verwenden Sie die Funktion nicht für diesen Zweck. POSIX.1 löste das Portabilitätschaos durch die Beschreibung von sigaction(2), die eine explizite Kontrolle der Semantik beim Aufruf eines Signal-Handlers ermöglicht; verwenden Sie diese Schnittstelle anstatt von signal(). In the original UNIX systems, when a handler that was established using signal() was invoked by the delivery of a signal, the disposition of the signal would be reset to SIG_DFL, and the system did not block delivery of further instances of the signal. This is equivalent to calling sigaction(2) with the following flags: sa.sa_flags = SA_RESETHAND | SA_NODEFER; Auch System V bietet diese Semantik für signal(). Das war schlecht, weil das Signal wieder eintreffen konnte, bevor der Signal Handler Gelegenheit hatte, sich erneut einzurichten. Darüber hinaus konnten schnell aufeinander folgende Zustellungen des gleichen Signals zu rekursiven Aufrufen des Handlers führen. BSD improved on this situation, but unfortunately also changed the semantics of the existing signal() interface while doing so. On BSD, when a signal handler is invoked, the signal disposition is not reset, and further instances of the signal are blocked from being delivered while the handler is executing. Furthermore, certain blocking system calls are automatically restarted if interrupted by a signal handler (see signal(7)). The BSD semantics are equivalent to calling sigaction(2) with the following flags: sa.sa_flags = SA_RESTART; Die Situation unter Linux ist wie folgt: * Das signal()-System des Kernels stellt System-V-Semantik bereit. * Standardmäßig nutzt in Glibc 2 und später die signal()-Wrapper-Funktion nicht den Kernel-Systemaufruf. Stattdessen ruft sie sigaction (2) mit Flags auf, welche BSD-Semantik bereitstellen. Dieses Standardverhalten wird so lange bereitgestellt, solange das Feature-Test-Makro _BSD_SOURCE definiert ist. Standardmäßig ist _BSD_SOURCE definiert. Es ist auch implizit definiert, wenn man _GNU_SOURCE definiert. Natürlich kann es auch explizit definiert werden. On glibc 2 and later, if the _BSD_SOURCE feature test macro is not defined, then signal() provides System V semantics. (The default implicit definition of _BSD_SOURCE is not provided if one invokes gcc(1) in one of its standard modes (-std=xxx or -ansi) or defines various other feature test macros such as _POSIX_SOURCE, _XOPEN_SOURCE, or _SVID_SOURCE; see feature_test_macros(7).) * The signal() function in Linux libc4 and libc5 provide System V semantics. If one on a libc5 system includes <bsd/signal.h> instead of <signal.h>, then signal() provides BSD semantics.
SIEHE AUCH
kill(1), alarm(2), kill(2), killpg(2), pause(2), sigaction(2), signalfd(2), sigpending(2), sigprocmask(2), sigsuspend(2), bsd_signal(3), raise(3), siginterrupt(3), sigqueue(3), sigsetops(3), sigvec(3), sysv_signal(3), signal(7)
KOLOPHON
This page is part of release 3.54 of the Linux man-pages project. A description of the project, and information about reporting bugs, can be found at http://www.kernel.org/doc/man-pages/.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von René Tschirley <gremlin@cs.tu- berlin.de>, Martin Schulze <joey@infodrom.org> und Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E- Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.