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BEZEICHNUNG

       getpwent, setpwent, endpwent - Eintrag in Passwortdatei abfragen

ÜBERSICHT

       #include <sys/types.h>
       #include <pwd.h>

       struct passwd *getpwent(void);

       void setpwent(void);

       void endpwent(void);

   Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       getpwent(), setpwent(), endpwent():
           _BSD_SOURCE || _SVID_SOURCE || _XOPEN_SOURCE >= 500 ||
           _XOPEN_SOURCE && _XOPEN_SOURCE_EXTENDED

BESCHREIBUNG

       Die Funktion getpwent() gibt  einen  Zeiger  auf  eine  Struktur  zurück,  die  aus  einem
       Datensatz  herausgelöste  Felder  aus  der  Passwort-Datenbank  enthält  (z.B.  die lokale
       Passwortdatei, NIS und LDAP). Wenn getpwent() zum ersten Mal aufgerufen wird, gibt es  den
       ersten Eintrag zurück; danach gibt es die Einträge fortlaufend zurück.

       Die Funktion setpwent() setzt den Dateizeiger auf den Anfang der Passwort-Datenbank.

       Die  Funktion endpwent() wird benutzt, um die Passwort-Datenbank zu schließen, nachdem die
       Verarbeitung durchgeführt wurde.

       Die Struktur passwd ist in <pwd.h> wie folgt definiert:

           struct passwd {
               char   *pw_name;       /* Benutzername */
               char   *pw_passwd;     /* Passwort des Benutzers */
               uid_t   pw_uid;        /* Benutzer-ID */
               gid_t   pw_gid;        /* Gruppen-ID */
               char   *pw_gecos;      /* Benutzerinformationen */
               char   *pw_dir;        /* Home-Verzeichnis */
               char   *pw_shell;      /* Anmelde-Shell */
           };

       Wenn shadow(5)-Passwörter eingeschaltet  sind  (was  auf  vielen  GNU/Linux-Installationen
       Standard  ist),  ist  der Inhalt von pw_passwd normalerweise nicht sehr nützlich. In einem
       solchen Fall sind die meisten Passwörter in einer separaten Datei gespeichert.

       Die Variable pw_shell kann leer sein. In diesem Fall wird das  System  die  Standard-Shell
       (/bin/sh) für den Benutzer ausführen.

       Weitere Informationen über die Felder dieser Struktur finden Sie unter passwd(5).

RÜCKGABEWERT

       Die  Funktion  getpwent()  gibt  einen Zeiger auf eine Passwort-Struktur zurück oder NULL,
       falls dort mehrere Einträge sind oder ein Fehler auftritt. Wenn ein Fehler auftritt,  wird
       errno entsprechend gesetzt. Falls errno nach dem Aufruf geprüft werden soll, sollte es vor
       dem Aufruf auf Null gesetzt werden.

       Der Rückgabewert könnte auf einen statischen Bereich zeigen und von nachfolgenden Aufrufen
       von  getpwent(),  getpwnam(3)  oder  getpwuid(3)  überschrieben werden. (Übergeben Sie den
       zurückgegebenen Zeiger nicht an free(3).)

FEHLER

       EINTR  Es wurde ein Signal abgefangen.

       EIO    E/A-Fehler (engl. I/O).

       EMFILE Im aufrufenden Prozess  war  schon  die  maximale  Anzahl  (OPEN_MAX)  von  Dateien
              geöffnet.

       ENFILE Im System wurde bereits die maximale Anzahl Dateien geöffnet.

       ENOMEM Der Speicher reicht nicht aus, um ihn für die Struktur passwd zu reservieren.

       ERANGE Zu wenig Pufferspeicher bereitgestellt.

DATEIEN

       /etc/passwd
              lokale Passwortdatenbank

ATTRIBUTE

   Multithreading (siehe pthreads(7))
       Die Funktion getpwent() ist nicht Thread-sicher

       Die Funktionen setpwent() and endpwent() sind Thread-sicher.

KONFORM ZU

       SVr4, 4.3BSD, POSIX.1-2001. Das Feld pw_gecos ist in POSIX nicht spezifiziert, aber in den
       meisten Implementierungen vorhanden.

SIEHE AUCH

       fgetpwent(3), getpw(3), getpwent_r(3), getpwnam(3), getpwuid(3),  putpwent(3),  shadow(5),
       passwd(5)

KOLOPHON

       This  page  is  part  of release 3.54 of the Linux man-pages project. A description of the
       project,    and    information    about    reporting    bugs,    can    be    found     at
       http://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Schulze <joey@infodrom.org>
       und Chris Leick <c.leick@vollbio.de> erstellt.

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